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Haushaltsstaubsauger Die Erfindung bezieht sich auf einen Haushaltsstaubsauger
mit Kunststoffgehäuse. Die bekannten Metallgehäuse für Staubsauger haben wesentliche
Mängel. Sie besitzen ein hohes Gewicht und ihre Oberfläche kann nicht so geschützt
werden, daß ein sauberes Aussehen über längere Gebrauchszeiten erhalten bleibt.
Ein weiterer, sehr wesentlicher Nachteil ist die Gefahr des Auftretens von Berührungsspannungen,
die bei Staubsaugern besonders groß ist. Die Anordnung von Schutzerdungsanschlüssen
kenn dem nicht erfolgreich abhelfen, da nicht alle Steckdosen Schutzkontakte haben
und deren Wirksamkeit von ihrem ordnungsgemäßen Zustand abhängt, der im Haushalt
kaum überwacht wird. Die auf solche leitenden Gehäuse zurückzuführenden Unfälle
führten zur Entwicklung von Staubsaugergehäusen aus Kunststoff.
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Derartige Gehäuse wurden bisher vielfach aus härtbarer Kunststoffen,
beispielsweise aus Phenoplasten, hergestellt. Hierdurch werden zwar gegenüber den
Metallgehäusen Verbesserungen, insbesondere hinsichtlich des elektrischen Berührungsschutzes
erzielt, dagegen werden die Festigkeitseigenschaften der Gehäuse schlechter. Die
genannten Kunststoffe haben eine geringere Schlagzähigkeit und Abriebfestigkeit,
so
daß die aus ihnen gefertigten Gehäuse, durch Schlag-oder Stoßbelastung verhältnismäßig
leicht beschädigt oder gar zerstört werden können. Auch unterliegen die Staubförderwege
einem starken Verschleiß. Da einerseits aus Festigkeitsgründen große Gehäusewandstärken
benutzt werden müssen und andererseits das Raumgewicht der Stoff hoch ist, haben
die aus härtbaren Werkstoffen hergestellten Gehäuse ein verhältnismäßig großes Gewicht.
Im übrigen ist bei den bekannten Kunststoffgehäusen die bei den vorbekannten Metallgehäusen
gegebene Art weitgehend beibehalten, indem durch Verrippungen und die sinngemäße
Wahl der Wandstärken eine dem Metallgehäuse gleichwertige Formsteifigkeit angestrebt
wird.
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Es sind thermoplastische Kunststoffe bekannt, die eine hohe Schlagzähigkeit
aufweisen. Diese Werkstoffe haben aber teilweise eine so niedrige thermische Formbeständigkeit
und/oder eine geringe Abriebfestigkeit, daß sie bisher von allen Fachleuten als
zur Herstellung von Gehäusen ungeeignete Stoffe bezeichnet wurden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Haushaltsstaubsauger
mit Kunststoffgehäuse zu schaffen, der allen Anforderungen in Bezug auf Festigkeit,
thermische Formbeständigkeit und elektrische Isolierung gerecht wird. Im einzelnen
soll das Gehäuse ein geringes Gewicht erhalten und praktisch bruchsicher sein. Ferner
soll eine den VDE-und CEE-Bestimmungen entsprechende elektrische Isolation (doppelte
Isolation) und eine hohe Temperaturbeständigkeit erreicht werden. Dieses Ziel wird
erfindungsgemäß durch die Verwendung eines Gehäuses aus einem
Kunststoff
auf der Basis der Polyamide erreicht. Im Gegensatz zu den vorbekannten Kunststoffgehäusen
für Staubsauger, bei denen das Hauptaugenmerk auf besonders gute elektrische Eigenschaften
gerichtet wurde, und die im übrigen in Anlehnung an die vorbekannten Metallgehäuse
durch die Wahl großer Wanddicken und Versteifungseinrichtungen sehr formsteif gehalten
wurden, zeichnen sich die erfindungsgemäß verwendeten Kunststoffe durch eine besonders
große Schlagfestigkeit aus, welche die Gehäuse praktisch unzerbrechlich macht. Es
ist daher weder erforderlich noch zweckdienlich, durch die Gestaltung eine besonders
hohe Formfestigkeit anzustreben, denn die Nachgiebigkeit der Polyamide macht die
Fertigung von dünnwandigen Gehäusen möglich, die nur so steif sind, daß die in sie
eingebetteten Teile störungsfrei arbeiten. Hiermit wird nicht nur das Gewicht des
Gerätes herabgesetzt, sondern die schwachen Wandstärken nehmen Stoßbeanspruchungen
an sich schon besser auf als starre Gehäuse, weil sie elastisch nachzugeben vermögen.
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Trotzdem weisen derartige Kunststoffgehäuse vorzügliche elektrisch
isolierende Eigenschaften und eine Wärmebeständigkeit auf, die den VDE-und CEE-Vorschriften
entsprechen. Weiterhin hat die Erfahrung gezeigt, daß bei Verwendung von thermoplastischen
Kunststoffen auf der Basis der Polyamide mit verhältnismäßig schwachen Wandstärken
der Abrieb an den Staubförderwegen bedeutend geringer ist als bei den bisher aus
härtbaren Kunststoffen gefertigten Teilen, so daß trotz schwächerer Wandstärken
eine viel größere Lebensdauer erreicht wird. Die erfindungsgemäße Ausbildung von
Staubsaugergehäusen fördert daher die jetzige, auf während des Betriebes tragbare
Geräte gerichtete Entwicklung in mehrfacher Hinsicht, denn hier ist neben einem
geringen Gewicht eine ausreichende Sicherheit gegen Bruch beim versehentlichen Fallenlassen
eine wesentliche
Voraussetzung. Während verschiedene Thermoplaste
einen so hohen Oberflächenwiderstand und spezifischen Widerstand aufweisen, daß
die elektrostatischen Kräfte eine Ansammlung von Staubteilen auf iher Oberfläche
herbeiführen, ist dies bei den erfindungsgemäß benutzten Polyamiden nicht der Fall.
Vielmehr wird der für die Staubanlagerung kritische Oberflä-
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chenwiderstand von etwa 1012 Ohm nicht überschritten. |
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Die Erfindung läßt sich besonders vorteilhaft bei Haushaltsstaubsaugern
verwirklichen, da diese durch vielfältige Zusatzgeräte für unterschiedliche Zwecke
einsetzbar sind, wobei insbesondere die Tragbarkeit eine beachtliche Rolle spielt.
Im übrigen kann die erfindungsgemäß vorgeschlagene Verwendung von Polyamiden bei
allen Haushaltsgeräten verwirklicht werden, bei welchen die gleichen Arbeitsbedingungen
und Aufgaben wie bei Staubsaugern gegeben sind.
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Anstelle von Polyamiden können naturgemäß auch andere thermoplastische
Kunststoffe verwendet werden, deren Eigenschaften mit denjenigen des genannten Stoffes
im wesentlichen übereinstimmen. Wie die Erfahrung gezeigt hat, muß dabei die Schlagzähigkeit
größer als 120 cm kg/cm 2, festgestellt an Normalstäben nach DIN 53 453 und die
Formbeständigkeit in der Wärme größer als 850 C sein, wobei eine Stahlkugel von
5m Durchmesser mit einer Kraft von 2 kg. auf die Oberfläche während einer Stunde
keinen größeren Kugeleindruck als 2 mm Durchmesser verursachen darf.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungbeispiel dargestellt.
Sie zeigt ein an sich bekanntes Staubsaugergehäuse, das aus einem Mantel 1 und einem
Deckel 2 besteht. In dem Gehäuse ist ein Motor 3 gelagert, der eine Welle
4 antreibt, an deren freiem Endejein Flügelrad 5 angeordnet |
ist. Gleichachsig mit dem Teller 5 liegt ein Ansaugstutzen
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durch den über ein nicht dargestelltes Mundstück die Staub- |
luft angesaugt wird, wenn das Flügelrad mit hoher Drehzahl |
umläuft. Die im Luftstrom mitgeführten Teilchen werden dann durch einen schmalen
Ringspalt 7 in einen ringförmigen Luftführungsraum 8 befördert und gelangen von
dort durch den Stutzen 9 in einen nicht dargestellten Staubbeutel. Gemäß der Erfindung
ist das Staubsaugergehäuse aus einem Kunststoff auf der Basis der Polyamide hergestellt.