DE1728250C3 - Holzwerkstoff aus Rohholzteilen oder -spänen und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents

Holzwerkstoff aus Rohholzteilen oder -spänen und Verfahren zu dessen Herstellung

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DE1728250C3
DE1728250C3 DE19681728250 DE1728250A DE1728250C3 DE 1728250 C3 DE1728250 C3 DE 1728250C3 DE 19681728250 DE19681728250 DE 19681728250 DE 1728250 A DE1728250 A DE 1728250A DE 1728250 C3 DE1728250 C3 DE 1728250C3
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Laszlo Pal Dr.-Chem. Klingnau Futo (Schweiz)
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Lignoform-Formsperrholz G. Esser, Benken (Schweiz)
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Holzwerkstoff aus Rohholzteilen oder -spänen, die durch ein ausgehärtetes Imprägnierharz miteinander verbunden sind.
Solche Holzwerkstoffe sind aus der DL-PS 14 203 und der DT-PS 9 21051 bekannt. Diesen bekannten Holzwerkstoffen ist gemeinsam, daß das Imprägnierharz die Poren der Rchholzteile oder -späne völlig ausfüllt, so daß der Holzwerkstoff durchgehende Leimfugen aufweist, die völlig dampfundurchlässig sind. Insbesondere beschreibt die DT-PS 9 2] 05) ein Verfahren, bei dem die Rohholzteile zunächst mit einem niedermolekularen Kondensationsprodukt getränkt und das von den Rohhclzteilen aufgenommene Kondensationsprodukt vollständig ausgehärtet wird. Danach wird die nötige Menge Bindemittel zugegeben, um die Rohholzteile zu dem gewünschten Holzwerkstoff verbinden zu können. Da das zum Tränken der Rohholzteile verwendete, vollständig ausgehärtete Imprägniermittel an der Verbindung der Rohholzteile nicht mehr teilnimmt, muß eine so große Menge Bindemittel eingesetzt werden, daß alle Poren ausgefüllt werden und zusammenhängende Leimschichten sowie die Zwischenräume verstopfende Leimeinlagen entstehen, welche die natürliche Holzstruktur unterbrechen und dadurch den Werkstoff für Luft und Wasserdampf undurchlässig machen. Aus der deutschen Patentanmeldung G 9495 Ib/38e (bekanntgemacht am 2. August 1956) ist ein Verfahren zur Herstellung eines Holzwerkstoffes bekannt bei dem die Holzspäne mit einer verdünnten Lösung eines Bindemittels getränkt werden. Die Verwendung einer verdünnten Lösung des Bindemittels ist hier nur deshalb erforderlich, weil ein hochmolekulares Bindemittel verwendet wird. Hochmolekulare Bindemittel können jedoch wegen ihrer Molekülgröße nur in die Poren, nicht aber in die Zellwände des Holzes eindringen, so daß auch nach dem aus der Patentanmeldung G 9495 lb/381 bekannten Verlahren ein völlig durchtränkter Werkstoff entsteht, dessen Poren mit dem Kunstharz-Bindemittel ausgefüllt sind und der daher völlig luft- und wasserdampfundurchlässig geworden ist.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugründe, den Holzwerkstoff der eingangs genannten Art so weiter zu entwickeln, daß dieser für Wasserdampf und Luft durchlässig ist.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die einzelnen Holzteile an ihren Berührungsflächen nur durch die in den Zellwänden vorhandenen Imprägnierharze aneinandergebunden sind, so daß die poröse Holzstruktur der Rohholzteile oder -späne erhalten ist.
Durch die Erfindung wird ein Holzwerkstoff geschaffte fen, der im wesentlichen die gleichen Eigenschaften wie Holz aufweist und insbesondere für Luft und Wasserdampf durchlässig ist. Außerdem ist dieser Holzwerkstoff wegen seines geringeren Bindemittelgehalts spezifisch leichter und besser zu verarbeiten als die bekannten Holzwerkstoffe. Dadurch werden dem neuen Holzwerkstoff viele neue Anwendungsmöglichkeiten erschlossen, und es ist der neue Holzwerkstoff insbesondere im Innenausbau im wesentlichen in der gleichen
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Weise anwendbar wie Holz selbst. Endlich führt der geringere Bindemittelgehalt auch zu (inem verminderten Verbrauch an Imprägnierharz pro Volumeneinheit des Holzwerkstoffes und damit tu einer Kostensenkung.
Die Erfindung hat auch ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Holzwerkstoffes zum Gegenstand. Das erfi.idungsgemäße Verfahren geht von dem oben beschriebenen, aus der DT-PS 9 2! 051 bekannten Verfahren aus, bei dem die Rohholzteile oder -späne zuerst mit einem niedermolekularen, wasserlöslichen Imprägnierharz getrankt, dann einer der Härtung des Harzes dienenden Wärmebehandlung unterworfen, anschließend mit einem Auftrag eines Imprägnierharzes als Bindemittel versehen und zuletzt durch Hitze und Druck verpreßt und dabei fertig ausgehärtet werden. Wie erwähn!, findet bei dem bekannten Verfahren ein vollständiges Aushärten des Imprägnierharzes statt, mi! dem die Rohholzteile oder -späne getränkt worden sind.
im Gegensatz zu dem bekannter, Verfahren besieht das erfindungsgemäße Verfahren darin, daß zum Tränken der Rohholzteile oder späne eine solche Mensie des Imprägnierharzes eingesetzt wird, daß nur die Ze!, wände imprägniert werden, daß das in die Zellwände eingedrungene Imprägnierharz bei der Wärmebehandlung lediglich vorgehärtet wird und auch die Mutige des als Bindemittel verwendeten Imprägnierharzes so gewählt wird, daß an den Berührungsflächen der Rohhol/teile oder -späne nur die Zellwände mit diesem Im- ™ prägnierharz gesättigt werden.
Ein niedermolekulares Imprägnierharz dringt wegen der geringen Molekülgröße in die ZelKvände ein, so daß bei Anwendung geringer Mengen die Poren der Rohholzteile oder -späne von dem zum Tränken benut/ten Imprägnierharz frei bleiben. Da das in die ZcII-wände eingedrungene Imprägnierharz auch nicht vollständig ausgehärtet, sondern nur je nach der Art des verwendeten Harzes vorkondensiert oder vorgehärtet wird, kann es später auch noch an der Verbindung der Rohholzteile oder -späne zu dem Holzwerkstoff teilnehmen. Infolgedessen wird eine nur geringe zusätzliche Menge Bindemittel benötigt, um die Rohholzteile oder -späne zu verbinden, so daß gewährleistet ist, daß nur die Zellwände mit diesem Bindemittel gesättigt werden und die Poren des Holzwerkstoffes frei bleiben. Damit ist aber gewährleistet, daß auf einfache Weise und unter Verwendung preisgünstiger Werkstoffe ein Holzwerkstoff erzeugt wird, der die oben angegebenen, vorteilhaften Eigenschaften aufweist.
Das durch die Vorhärtung fixierte, zum Tränken verwendete Imprägnierharz verhindert das tiefere Eindringen des Bindemittels in das Holzgewebe und bewirkt, daß letzteres sich während des Preßvorgangs an den Grenzflächen am Aufbau von starken Kohäsions- und Adhäsionskräften mit genügend Intensität beteiligt. Entscheidend ist bei diesem Verfahren, daß der Weg für das Eindringen von als Bindemittel verwendeten Imprägnierharzen in die tieferen Holzregionen aus den stärker imprägnierten Oberflächenzonen gesperrt wird. Die verhältnismäßig geringe Menge niedermolekularen Bindemittels, das von den Zellwänden aufgenommen wird, und ein optimaler und von der Holzart abhängiger Preßdruck sorgen dafür, daß die Holzporen im Fertigprodukt durch Harzeinlagerungen nicht verstopft <>5 werden. Trotzdem ist eine kochfeste und witterungsbeständige Verbindung der Rohholzteilc oder -späne gewährleistet. Ein nach der Erfindung hergestellter Holzwerkstoff weist jedoch keine sogenannten »verhungerten Leimfugen« auf, weil solche Fehistellen bei vorbekannten Holzwerkstoffen als Folge eines zu tiefen Eindringens des Bindemittels aus der inneren Leimfuge in das Holzgefüge entsteht. Dabei füllt das Bindemittel die Poren aus, ohne eine für die Verleimung ausreichende Zellwandimprägnierung zu bewirken. Die geringen niedermolekularen Fraktionen der bisher verwendeten Leimharze, welche die Zellwände während des Preß Vorgangs zu imprägnieren vermögen, werden teilweise in den Poren durch die größeren Harzmoleküle adsorbiert. Der kleine Anteil niedermolekularer Fraktionen, welcher von den Poren aus in die Zellwände gelang!. wird in einer »verhungc■·■.■■■-. Leimfuge« auf eine brei'e Zone verteilt.
Bei dem erfindur.gsgemäBen Verfahren wird das be, der Beleimung verwendete '-lprägnierhan? in einer flachen Zone vollkommen ü..:jH die Zeilwände aufgenommen und in dieser Zone von den Hoizbestandieiier. und den durch die Tränkung schon eingelagerten Hur/. iiioiekülen adsorbiert. Diese Adsorptionskrafic und die sperrende Wirkung der Tränkung sorgen dann tür emc gute Bindefesiigkeit während des Preßvorgangs.
Zu große Mengen an Bindemittel und au hoher PreiV druck können auch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zu geringfügigen Harzeinlagerungen in die Iasern und Gefäßporen führen. Diese Har/.einlagerungen sind aber nur unter dem Mikroskop wahrnehmbar. Sie können zwar die Luft- und Wasserdampfdiffusion quer durch die Platte beeinträchtigen, bilden aber noch keine Sperrzonen. Jedoch lassen sich bei sorgfältiger Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens solche Erscheinungen vermeiden, wie auch solche Fehler, die zur Herabsetzung der Bindefestigkeit und Wetterbeständigkeit führen.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt die Tränkung mit dem als Bindemittel verwendeten Imprägnierharz nur im Oberflächenbereich der Rohholzteile oder -späne. Wie durch Versuche ermittelt wurde, reicht für die Tränkung eine leichte Benetzung der Grenzoberflächen mit der z. B. auf etwa 40 bis 60% Feststoffgehalt eingedickten Imprägnierharzlösung vollkommen aus. Der Auftrag des Imprägnierharzes geschieht am einfachsten durch Spritzverfahren.
Als sowohl zur Tränkung der Rohholzteile oder -späne wie auch als Bindemittel besonders gut geeignetes Imprägnierharz hat sich ein Einkernphenolalkonole enthaltendes Mittel erwiesen, das vorzugsweise aus Dimethylolphenolen und/oder Trimethyloiphenolen besteht. Die Verbindungskräfte der Trialkohole kommen mit genügender Intensität zur Geltung, wenn das gleiche Einkernphenolalkohole enthaltende Mittel, das zur Tränkung verwendet wurde, auch als Bindemittel dient. Die Verwendung von Einkernphenolalkoholen ist besonders zweckmäßig, weil sie imstande sind, in die submikroskopischen Kapillaren der verholzten Zellwände einzudringen. Die Größe der Adsorptionskräfte, welche die L'inkernphenolalkohole in der Holzstruktur fixieren, sind der Molekülgröße direkt proportional. Allerdings lassen sich die freien Phenole und Phenolnn>noalkohole schon mit destilliertem Wasser aus dem Hol/ extrahieren, weshalb die Anwendung von Dialkoholen, die mit Wasser schon weniger gut cxtrahicrbar sind, und von Trialkoholen, die überhaupt nicht mehr extrahierbar sind, vorzuziehen ist. Eine chemische Bindung zwischen Harzmolekülen und Zellwandbestandteilcn wie auch zwischen den Harzmolekülen selbst.
kommt aber erst durch das spätere Heißpressen zustande. Dabei sind Temperatur und Preßdruck wichtige Faktoren. Es ist aber auch möglich, daß zur Tränkung und als Bindemittel verschiedene Imprägnierhar/.e verwendet werden.
Es ist von Vorteil, wenn der Einkernphenolalkohol insbesondere bei seiner Verwendung als Bindemittel mit Resorcin oder einem ähnlichen Mittel verstärkt wird. Vorzugsweise werden neutral eingestellte oder modifizierte Imprägnier und/oder Bindemittel verwendet.
Bei Verwendung alkalischer Imprägnierharzlösungen tritt eine Säuredissoziation auf. welche die Kohäsions- und Adhäsionskräfte verringert und die Beständigkeit der Fertigprodukte herabsetzt. Daher ist die Neutralität (pH etwa 7) der verwendeten Imprägnierharze eine wichtige Voraussetzung für eine gute Bindefestigkeit, Farbbeständigkeit und Wetterbeständigkeit des Holzwerkstoffes.
Es ist vorteilhaft, wenn zuerst die Trocknung der Rohholzteile oder -späne, dann deren Tränkung und anschließend die Vorhärtung erfolgt. Die Zugabe des Bindemittels kann sofort nach der Vorhärtung des Holzes erfolgen. Man kann aber auch so vorgehen, daß die Tränkung der Rohholzteile oder -späne vor deren Trocknung vorgenommen wird, so daß mit der Trocknung eine Vorhärtung verbunden ist. In diesem Fall kann also eine zweite Trocknung vermieden werden. Es ist allerdings auf eine gute Lüftung während dies Trocknens zu achten.
Bei der Imprägnierung besteht somit die Möglichkeit, das Holz im trockenen wie auch im feuchten Zustand zu tränken. Die mit einer Vorhärtung verbundene Trocknung kann in den üblichen Trocknungsanlagen durchgeführt werden. Die Endfeuchtigkeit der Deckfurniere oder Decklagespäne soll bei etwa 2 bis 3% und diejenige der Mittellagefurniere oder Mittellagespäne bei etwa 1 bei 2% liegen. Eine allzu starke Trocknung ist zu vermeiden. Das Harz im Holz muß nämlich withrend des Heißpressens noch fließen. Das ist unbedingt notwendig, weil die endgültige Härtung und eine chemische Bindung zwischen den beteiligten Harz- und Holzmolekülen erst während des Pressens erfolgt. Die Trocknung bringt keine Schwierigkeiten mit sich, weil die Oberfläche des imprägnierten Holzes nicht klebrig ist und sich höchstens feucht anfühlt. Das Tränken geschieht am besten dadurch, daß die Rohholzteile oder -späne durch Tauchverfahren oder durch Anwendung von Vakuum getränkt werden. Im Vakuum ist die Tränkung schneller und vollständiger.
Das Heißpressen kann unmittelbar nach dem Auftragen des Imprägnierharzes erfolgen. Es ist aber auch möglich, daß nach der Tränkung der Rohholzteile oder -späne und vor deren Trocknung eine Diffusionsiagerung vorgenommen wird. Diese Lagerung kann sich auch über Wochen ausdehnen. Ein Verkauf der getränkten und mit Bindemittel versehenen Rohholzteile oder -späne als Halbfertigprodukte ist möglich.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand einiger Beispiele näher erläutert.
Beispiel 1
1 bis 3 mm dicke Buchenfurniere werden in eine etwa 25- bis 30%ige wäßrige Lösung von Einkernphenolalkoholen so lange eingetaucht, bis sie etwa 5% Festharz, bezogen auf das Trockenholzgewicht, aufgenommen haben. Dieser Vorgang dauert, wenn kein Vakuum angewendet wird, je nach Dicke der Furniere etwa 10 bis 20 Minuten. Die Furniere werden durch die niedemskose Lösung während dieser verhältnismäßig kurzen Zeil praktisch durchtränkt. Im Vakuum kann die Zeit des Tränkens wesentlich verkürzt werden.
Die getränkten Furniere können aufeinander gestapelt werden. Sie werden dann etwa 24 Stunden lang gelagert. Diese Diffusionslagerung kann ohne Bedenken bis auf einige Tage verlängert werden. Danach werden die Furniere in einem Bandtrockner bei er.va 1000C auf etwa 1 bis 2% Feuchtigkeitsgehalt getrocknet. Die glatt gebliebenen Furniere weisen nach dieser Kondensationstrocknung infolge der teilweisen Stabilisierung der Zellwände eine gewisse Dimensionszunc time auf. Je stärker die Tränkung ist. desto größer wird diese bleibende Dimensionsveränderung.
Nach dem Trocknen erfolgt die Zugabe des Bindemittels. Als Bindemittel dient das gleiche, jedoch auf einen Feststoffgehalt von 50 bis 60% konzentrierte Imprägnierharz, wie es zum Tränken verwendet wurde.
Mit diesem Imprägnierharz werden die Mitteilagefurniere beidseitig und die Decklagefurniere an den Innenseiten leicht benetzt. Das als Bindemittel verwendete Harz kann auch mit 3 bis 5% Resorzin verstärkt werden. Für das Auftragen des Bindemittels wird normalerweise eine Sprühanlage, eine Vierwalzen-Leimauftragmaschine oder eine Gießanlage verwendet. Die Viskosität des Bindemittels soll entsprechend der angewendeten Auftragsmethode gewählt werden. Der Harzauftrag kann bei Decklagefurnieren ebenfalls beidseitig erfolgen, wenn das Fertigprodukt eine härtere und geschlossene Oberfläche haben soll.
Die leicht beharzten Furniere können sofort aufeinandergelegt und zwischen Zulageblechen zu Lagenhölzern verpreßt werden. Die Preßtemperatur liegt bei etwa 135 bis 1400C, die Preßzeit bei etwa 15 bis 20 rrin und der Preßdruck bei 6 bis 8 kp/cm2.
Die fertigen Platten sollen nach dem Pressen nicht geschliffen werden. Sie sind aber geschliffen oder ungeschliffen gleichermaßen wetterbeständig und lassen sich nach Wunsch nachträglich streichen oder sonstwie behandeln. Eine helle und weitgehend beständige Naturfarbe und die Schönheit der ursprünglichen Holzstruktur ist gewährleistet, wenn ein helles und neutrales Imprägnierharz verwendet wird. Die fertigen Platten sind in der Struktur weitgehend homogen und porös und besitzen keine inneren Leimfugen, also keine Dampfsperren. Sie sind für alle dekorativen und technischen Zwecke geeignet Nicht nur die Verleimung, sondern auch das Holz ist wetterbeständig. Ein Kanten- schutz ist nicht notwendig, weil die Produkte durchgehend witterungsbeständig sind.
Das gleiche Verfahren läßt sich auch mit Furnieren aus anderen Hölzern durchführen.
Beispiel 2
Hackspäne aus im Freien gelagerten Holzarten werden mit einer etwa 30%igen wäßrigen Lösung von neutral eingestellten Einkernphenoialkoholen so stark besprüht oder in eine solche Lösung so lange eingetaucht, daß der Festharzgehalt der Späne, bezogen auf ihr Trockengewicht, etwa 5 bis 6% beträgt Die Konzentration der Harzlösung kann der ursprünglichen Holzfeuchtigkeit entsprechend variiert werden. Die getränkten Späne werden dann wenigstens einige Stun- den lang in Silos gelagert (Diffusionslagerung). Darauf erfolgt die Kondensationstrocknung bei etwa 100 bis 1100C Dabei werden Decklagespäne auf etwa 2 bis 3 Gewichtsprozent und Mittellagespäne auf etwa 1 bis 2
Gewichtsprozent Gehalt an flüchtigen Bestandteilen getrocknet. Nach der Trocknung läßt man die Späne abkühlen, bevor man sie mit einer 50- bis 60%igen Lösung der gleichen Einkeraphenolalkohole unter ständigem Umrühren gleichmäßig leicht benetzt. Das als Bindemittel verwendete Imprägnierharz kann durch Zugabe von etwa 5 bis 10 Gewichtsprozent technischem Resorzin, bezogen auf den Feststoffgehalt der Lösung, verstärkt werden.
Nach der Zugabe des Bindemittels können die Späne wahlweise sofort oder nach einer bestimmten Liegezeit gestreut und verpreßt werden. Die Preßtemperatur beträgt dabei 130 bis 135°C und die Preßzeit 10 min Grundzeit zuzüglich der nach der bekannten Minutenregel von der Plattendicke abhängenden Überzeit. Spangröße, Plattenaufbau und Preßdruck können in weiten Grenzen in Abhängigkeit von sonstigen Verfahrensbedingungen beliebig gewählt werden. Die Qualität des fertigen Holzwerkstoffes ist hellfarbig, kochfest und wetterbeständig. Wenn der Grad der Tränkung und des Bindemittelgehalts dem verwendeten Preßdruck richtig angepaßt ist, befindet sich in den Platten kein Harz in den Zwischenräumen und Holzporen. Die Platte wird leicht, porös und kompakt, läßt sich sehr sauber bearbeiien und besitzt eine außerordentlich gute Standfestigkeit.
Die Platteneigenschaften, vor allem die Wetterbeständigkeil, können durch die Stärke der Tränkung gesteuert werden. Das Furnieren der Platten kann mit unimprägnierten oder imprägnierten Deckfurnieren in einem Arbeitsgang erfolgen. Eine nachträgliche Oberflächenbehandlung ist in allen Fällen möglich.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens und
des nach der Erfindung hergestellten Holzwerkstoffes machen auch die Figuren deutlich, die Mikroschnitte durch verschiedene Holzwerkstoffe zeigen. Im einzelnen gibt
F i g. 1 eine mittels einer Leimfolie durchgeführte Verleimung an Tannenholz,
F i g. 2 eine mit Phenol-Flüssigharz durchgeführte Verleimung an Okoumeholz und
ίο F i g. 3 eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahrer durchgeführte Verleimung an Buchenholz wieder.
Während nach den Mikroschnitten nach den F i g. 1
und 2 deutliche Leimfugen erkennbar sind, die der Holzwerkstoff wasserdampf- und luftundurchlässig ma chen, sind solche Leimfugen bei dem erfindungsgemä Ben Holzwerkstoff nach F i g. 3 nicht vorhanden.
Anstatt der in den Beispielen behandelten niedermo lekularen Phenolharze können auch andere Kunststoffe verwendet werden, die das Holzgewebe durchdringer und durch Heißpressen einen dreiaggregatigen Endzu stand zu bilden vermögen. Das Holz kann auch mit an deren Stoffen vorimprägniert und stabilisiert werden beispielsweise mit Polyäthylenglykol, welche die Zeil wände tränken und ein Eindringen des Bindemittel: verhindern. Weiterhin können an Stelle des Heißpres sens auch andere Härtungsbehandlungen angewende werden, wie beispielsweise eine Hochfrequenztrock nung oder Bestrahlung. Auch bei der Kondensations trocknung können andere als die beschriebenen Trock nungsmethoden angewendet werden. Endlich kann da: Bindemittel auch mit anderen reaktiven Stoffen als Re sorzin verstärkt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (12)

Patentansprüche:
1. Holzwerkstoff aus Rohholzteilen oder -spänen, die durch ein ausgehärtetes Imprägnierharz miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Holzteile an ihren Berührungsflächen nur durch die in den Zellwänden vorhandenen Imprägnierharze aneinandergebunden sind, so daß die poröse Holzstrukti'r der Rohholzteile oder -späne erhalten ist.
2. Verfahren zur Herstellung eines Holzwerkstoffes nach Anspruch 1, bei dem die Rohholzteile oder -späne zuerst mit einem niedermolekularen, wasseriösüchen In.prägnierharz getränkt, dann einer der Hänung des Imprägnierharzes dienenden Wärmebehandlung unterworfen, anschließend mit einem Auftrag eines Imprägnierharzes als Bindemittel versehen und zuletzt unter Anwendung von Druck verpreßt und dabei fertig ausgehärtet werden, dadurch gekennzeichnet, daß zum Tränken der Rohholzteile oder -späne eine solche Menge des Imprägnierharzes eingesetzt wird, daß nur die Zellwände imprägniert werden, daß das in die Zellwände eingedrungene Imprägnierharz bei der Wärmebehandlung lediglich vorgehärtet wird und auch die Menge des als Bindemittel verwendeten Imprägnierharzes so gewählt wird, daß an den Berührungsflächen der Rohholzteile oder -späne nur die Zellwände mit diesem Imprägnierharz gesättigt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tränkung mit dem als Bindemittel verwendeten Imprägnierharz nur im Oberflächenbereich der Rohholzteile oder -späne erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Imprägnierharz ein Einkernphenolalkohole enthaltendes Mittel verwendet wird, das vorzugsweise aus Dimethylolphenolen und/oder Trimethylolphenolen besteht.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Tränkung und als Bindemittel verschiedene Imprägnierharze verwendet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Einkernphenolalkoho! insbesondere bei seiner Verwendung als Bindemittel mit Resor/in oder einem ähnlichen Mittel verstärkt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß neutral eingestellte oder modifizierte Imprägnier- und/oder Bindemittel verwendet werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zuerst die Trocknung der Rohholzteile oder -späne, dann deren Tränkung und anschließend die Vorhärtung erfolgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Tränkung der Rohholzteile oder -späne vor deren Trocknung vorgenommen wird, so daß mit der Trocknung eine Vorhärtung verbunden ist.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9. dadurch gekennzeichnet, daß die Rohholzteile oder -späne durch Tauchverfahren oder durch Anwendung von Vakuum getränkt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 9. dadurch gekennzeichnet, daß nach der Tränkung der Rohhob.teile oder -späne und vor deren Trocknung eine Diffusionslagerung vorgenommen wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die beleimten Rohholzteile oder -späne vor dem Verpressen gelagert werden.
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