DE1669777C3 - Thermoplastische Formmassen - Google Patents
Thermoplastische FormmassenInfo
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Description
11. Formmassen nach Anspruch 10, dadurch bestehen. Derartige Gemische können geringe Mengen
gekennzeichnet, daß Erdölbitumen oder andere 55 an üblichen Zusatzmitteln enthalten, z. B. Weichbituminöse Materialien in Mengen bis zu etwa macher, Stabilisatoren, Gleitmittel und gegebenenfalls
20 Gewichtsprozent enthalten sind. Füllstoffe. Es können aber auch weitere Polymere bzw.
12. Verfahren zur Herstellung von thermo- andere hochmolekulare Stoffe (Gleitmittel), die mit
plastischen Formmassen nach einem oder meh- dem Grundgemisch verträglich sind, zugemischt sein,
reren der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge- 60 In erster Linie dient als polymerer Zusatzstoff ein
kennzeichnen, daß das faserverstärkte Polymer nichtfaserverstärktes, somit faserfreies thermoplastidurch
Zerkleinern von unbrauchbaren Förderbän- sches Polymer, das vorzugsweise mit dem faserverstärkdern
oder Förderbandabfällen mit den üblichen ten Polymer identisch ist, demnach insbesondere ein
Gewebeeinlagen hergestellt wird, in dem diese auf PVC, das zweckmäßigerweise plastifiziert, d. h. mit
einer geeigneten Maschine zerrissen, zerfasert oder 65 Weichmachern, z. B. im Verhältnis 60 : 40 versetzt ist.
geschnitzelt werden und daß die fein verkleinerten Die beschriebenen erfindungsgemäßen Massen können
Abfälle mit den anderen Bestandteilen in einem etwa 5 bis 60 Gewichtsprozent eines derartigen faser-Innenmisclie"
5 Minuten bei einer Temperatur von freien PVC aufweisen.
3 4
Ferner können die Massen gemäß der Erfindung barkeit der Preßmasse, die auf geeigneten Maschinen
Nitrilkautschuk in Mengen bis zu 10 Gewichtsprozent bekannter Art stranggepreßt oder spritzgegossen oder
enthalten. Weiterhin können die Massen auch Bitumen, foliengegossen werden konnte. Die Temperatur der
vorzugsweise Erdölbitumen oder ein anderes bitumi- Preßkammer und des Preßkopfes der Strangpresse
nöses Material enthalten, z.B. in einer Menge von 5 betrug etwa 1300C, diejenige des Innern der Spritzguß-
etwa 20 Gewichtsprozent. Derartige Nitrilkautschuk- maschine zwischen 130 und 1500C.
oder bitumenhaltige Massen bestehen vorzugsweise Das Foliengießen erfolgte zunächst bei 1100C auf
aus etwa einem Zweiwalzenwerk, die erhaltenen rohen Folien
30 bis 50 Gewichtsteüen Kohlenteerpech und ]>zw· J**?*. ^110™ ^ann auf einem Dreiwalzen-
50 bis 60 Gewichtsteüen faserverstärktes PVC 10 kalander fertiggestellt Die Temperatur der Kalander-
walzen betrug oben 100 C, in der Mitte 110 C, am
sowie Nitrilkautschuk oder Bitumen und gegebenen- Fuß 1200C. Auf die angegebene Weise konnten Stäbe,
falls bis zu etwa 10 Gewichtsteüen üblicher Zusatz- Rohre, Blöcke, Zündkapseln und Platten hergestellt
mitteln. werden.
Falls die erfindangsgemäßen Massen außer Nitril- 15 An Stelle von Bleistearat konnten auch 5 Gewichtskautschuk auch das faserfreie PVC enthalten, sind der- teile Polyäthylenwachs benutzt werden,
artige Massen vorzugsweise wie folgt zusammengesetzt: Beispiel 3
etwa 30 bis 50, besonders bevorzugt 40, _. , ,·..- . . . „ .
Gewichtsteile Kohlenteerpech, 20 E!"e thermoplastische Masse wurde, wie im Bei-
etwa 5 bis 45 Gewichtsteile faserhaltiges PVC, sP'el l angegeben, durch Mischen folgender Bestand-
etwa 15 bis 60 Gewichtsteile faserfreies PVC, teile gewonnen·
etwa 5 bis 10 Gewichtsteile Nitrilkautschuk, 40 Gewichtsteile Kohlenteerpech,
etwa 3 5 Gewichtsteile Zusatzmittel 60 Gewichtsteile geschnitzelter
(Stabilisator und Gleitmittel). PVC-Förderbandabfälle,
Als Zusatzmittel werden bevorzugt verwendet: 5 Gewichtsteile faserfreies PVC,
Von zusätzlichen oder in faserfreien PVC bereits 5 Gewichtsteile Tnkresylphosphat,
enthaltenen Weichmachern in üblicher Weise Dibutyl- 2 Gewichtsteile Bleistearat.
phthalat oder Trikresylphosphat, von Stabilisatoren 3°
Bleistearat oder Bleiweiß. Dieses Gemisch verarbeitete man, wie vorbeschrie-Die
Herstellung der erfindungsgemäßen Massen er- ben, auf Walzwerken und Kalandern zu flächenfolgt
bevorzugt in der Weise, daß man gebrauchte förmigen Körpern, wie Folien, Platten, die als wasser-PVC-Förderbänder
auf einer geeigneten Maschine festes Material verwendbar waren und eine höhere zerfasert, zerreißt oder schnitzelt und das feinzerklei- 35 Festigkeit sowie eine bessere Wasserfestigkeit und
nerte Gut mit den anderen Bestandteilen in einem In- sonstige Eigenschaften bei niedrigen Temperaturen als
nenmischer 5 Minuten lang bei einer Temperatur von übliche wasserfeste Bitumenmaterialien aufwiesen,
etwa 140° C innig vermischt.
Zur Erläuterung der Erfindung dienen nachfolgende Beispiel 4
Ausführungsbeispiele. 4°
In der gleichen Weise und mit den gleichen Ergeb-
Beispiel 1 nissen, wie gemäß Beispiel 1, wurde auch ein Gemisch
Eine thermoplastische Preßmasse wurde aus fol- von
genden Bestandteilen hergestellt: 40 Gewichtsteilen Kohlenteerpech,
50 Gewichtsteile Kohlenteerpech 45 60 Gewichtsteüen geschnitzelter
(Erweichungspunkt 100 bis 12O0C), PVC-Förderbandabfälle,
50 Gewichtsteüen geschnitzelte 4 Gewichtsteüen Nitrilkautschuk
PVC-Förderbandabfälle, , .
7 Gewichtsteüen faserfreies PVC, veraroeitet.
3 Gewichtsteüen Trikresylphosphat, 5° B e i s ρ i e 1 5
1 Gewichtsteil Bleiweiß. -mlj · η · · 11 u u · l. au·«
Nach der im Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise
Die Förderbandabfälle wurden in einer rotierenden wurde eine Mischung von
Schneidmaschine zu Teilchen der oben angegebenen 50 Gewichtsprozent Kohlenteerpech,
Größe geschnitzelt und dann mit den anderen Be- 55 50 Gewichtsprozent geschnitzelte
standteüen in einem Innenmischer (vom Banburg- PVC-Förderbandabfälle
oder Shaw Intermix-Typ) 5 Minuten bei 1400C gemischt.
Die erhaltene Preßmasse verpreßte man in hergestellt und verarbeitet,
einer Preßform bei einer Temperatur von 140°, einem R . . . ,
Druck von über 35 at und einer Preßdauer von jeweils 60 e 1 s ρ 1 e
5 Minuten zu Schichtmaterial wie Platten und Folien, Eine thermoplastische Masse wurde aus folgenden
die von gutem Aussehen und für zahlreiche Anwen- Bestandteilen bereitet:
düngen, wie Gerätewandungen, Bauwände und Boden- 30 Gewichtsprozent Kohlenteerpech,
beläge geeignet waren. 50 Gewichtsprozent geschnitzelter
Beispiel 2 6s PVC-Förderbandabfälle,
.,..„,. , 20 Gewichtsprozent Bitumen
Ein Zusatz von 2 Gewichtsteüen Bleistearat zu der
Mischung gemäß Beispiel 1 verbesserte die Verarbeit- und gemäß Beisnid 1 weiterbehandelt
Man stellte eine thermoplastische Masse aus nachstehenden Ausgangsstoffen her:
50 Gewichtsprozent Kohlenteerpech,
30 Gewichtsprozent geschnitzelter
30 Gewichtsprozent geschnitzelter
PVC-Förderbandabfälle,
10 Gewichtsprozent faserfreiem PVC,
10 Gewichtsprozent faserfreiem PVC,
8 Gewichtsprozent Dibutylphtalat,
2 Gewichtsprozent Bleistearat.
An Stelle von Dibutylphtalat konnte auch Trikresylphosphat,
anstatt Bleistearat ebenfalls Bleiweiß eingearbeitet werden. Die Weiterverarbeitung erfolgte nach
Beispiel 1.
In den vorstehenden Beispielen ist der Anteil an faserfreiem PVC, soweit überhaupt vorhanden, verhältnismäßig
sehr gering, nämlich unterhalb 10%. In den nachfolgenden Beispielen ist eine Anzahl von
thermoplastischen Kompositionen aufgeführt, deren Anteil an faserfreiem PVC weit höher liegt, als in den
Massen gemäß den Beispielen 1 bis 7.
Beispiele 8 bis 19
Die folgende Aufstellung zeigt die Zusammensetzung von thermoplastischen Massen mit einem Gehalt von:
40 Gewichtsteilen Kohlenteerpech,
5 bis 45 Gewichtsteilen geschnitzelte
5 bis 45 Gewichtsteilen geschnitzelte
PyC-Förderbandabfälle,
15 bis 60 Gewichtsteilen plastifiziertes,
15 bis 60 Gewichtsteilen plastifiziertes,
faser'reies PVC,
5 bis 10 Gewichtsteilen Nitrilkautschuk,
3,5 Gewichtsteilen Stabilisator- und Gleitmittel.
3,5 Gewichtsteilen Stabilisator- und Gleitmittel.
1 6 | Bei | Kohlen |
Faser
verstärkte |
Pltstifi- | Nitril | Stabili sator und |
spiel ei |
teerpech |
PVC-
Abfälle |
zt crt es
PVC |
kautschuk | Schmier mittel |
|
8 | 40 | 5 | 60 | η | 3V2 | |
9 | 40 | 15 | 45 | 7 | 3Vo | |
10 | - 40 | 15 | 50 | 5 | 3·/; | |
lo n | 40 | 25 | 35 | 7 | 31Z2 | |
12 | 40 | 20 | 40 | 5 | 3V2 | |
13 | 40 | 30 | 30 | 7 | 3V2 | |
14 | 40 | 30 | 30 | 10 | 3V2 | |
15 | 40 | 35 | 25 | 7 | 3V2 | |
15 16 | 40 | 35 | 25 | 10 | 3V2 | |
17 | 40 | 40 | 20 | 7 | 31/, | |
18 | 40 | 40 | 20 | 10 | 3V2 | |
19 | 40 | 45 | 15 | 7 | 3V2 |
Das plastifizierte PVC bestand aus 60 Gewichtsprozent
Polyvinylchlorid und 40 Gewichtsprozent Weichmacher, z. B. Trikresylphosphat oder Dibutylphtalat.
Derart zusammengesetzte Massen wiesen — im Vergleich zu den Massen gemäß den Beispielen 1 bis 7 — gewisse Vorteile bei der Herstellung und Verarbeitung auf. Beispielsweise wird die kontinuierliche Herstellung der Massen vereinfacht, zumal da die während der Verarbeitung angewandte Temperatur weniger entschei-
Derart zusammengesetzte Massen wiesen — im Vergleich zu den Massen gemäß den Beispielen 1 bis 7 — gewisse Vorteile bei der Herstellung und Verarbeitung auf. Beispielsweise wird die kontinuierliche Herstellung der Massen vereinfacht, zumal da die während der Verarbeitung angewandte Temperatur weniger entschei-
dend ist, als bei Anwendung von Massen mit geringeren
oder fehlenden Mengen an faserfreiem PVC. Auch haben die erstellten Formkörper eine bessere
Verteilung der Zugfestigkeit zwischen der Quer- und Längsrichtung. Schließlich zeigen die Produkte bessere
Eigenschaften bei niedrigen Temperaturen, vor allem eine höhere Elastizität.
Claims (10)
1. Thermoplastische Formmassen zur Herstel- 5
lung von Formkörpern hoher Wasserfestigkeit,
bestehend aus Kohlenteerpech, damit verträglichem thermoplastischem Polymer, Faserstoffen
und gegebenenfalls geringen Mengen üblicher Zu-
und gegebenenfalls geringen Mengen üblicher Zu-
satzstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß ίο Die Erfindung betrifft thermoplastische Preß-,
die Formmassen ein Gemisch von etwa 30 bis Strangpreß- und Spritzgußmassen, die aus billigen und
70 Gewichtsprozent Kohlenteerpech mit einem leicht beschaffbaren Ausgangsstoffen herstellbar sind
Erweichungspunkt von etwa 100 bis 120° C und und die sich zu Formkörpern mit hoher Wasserfestigeinem
mit synthetischen oder Textilfasern ver- keit in einfacher Weise verarbeiten lassen,
stärkten thermoplastischen Polymer in feinverteil- 15 Die erfindungsgemäßen Massen enthalten im weter
Form enthalten. sentlichen ein Gemisch von etwa 30 bis 70 Gewichts-
2. Formmassen nach Anspruch 1, dadurch ge- prozent Kohlenteerpech mit einem faserverstärkten,
kennzeichnet, daß der Gehalt an Kohlenteerpech thermoplastischen Polymer, das mit Kohlenteerpech
30 bis 50 Gewichtsprozent beträgt. in jedem Misc ungsverhältnis verträglich, d. h. in Mi-
3. Formmassen nach einem oder mehreren der ao schung mit Kohlenteerpech ohne Schwierigkeit verarvorstehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch beitbar und vor der Vermischung mit dem Kohleneinen
zusätzlichen Gehalt an einem nicht mit teerpech feinzerkleinert ist. Die Zerkleinerung soll
Fasern verstärkten thermoplastischen Polymer. so weit geführt werden, daß der Stoff durch ein Stan-
4. Formmassen nach Anspruch 3, dadurch ge- dard-Sieb mit einer Maschenweite von etwa 0,16 bis
kennzeichnet, daß der Gehalt von faserfreien, 25 1,27 cm (1Z2 bis Vieinch der britischen Standardsiebthermoplastischen Polymeren 5 bis 60 Gewichts- skala) hindurchgeht.
prozent beträgt. Es wird ein Kohlenteerpech verwendet, das einen
5. Formmassen nach Anspruch 3 oder 4, dadurch Erweichungspunkt bei etwa 100 bis 12O0C hat. Die
gekennzeichnet, daß sie als faserfreies, thermo- Massen enthalten vorzugsweise etwa 40 bis 50 Geplastisches
Polymer ein weichmacherhaltiges Poly- 30 wichtsprozent Kohlenteerpech.
•vinylchlorid mit etwa 40 Gewichtsprozent Weich- Das mit Fasern verstärkte thermoplastische Polymer
macheranteü enthalten. ist vorzugsweise ein Polyvinylchlorid (PVC), das
6. Formmassen nach einem oder mehreren der zwecks Verstärkung des zu erstellenden Formkörpers
vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich- synthetische Fasern oder Textilfasern enthält.
net, daß sie als mit den Fasern verstärktes Polymer 35 Ein wesentliches Kennzeichen der Erfindung ist der
fein zerkleinerte Förderbandabfälle enthalten. Aufbau und die Herkunft des faserverstärkten PoIy-
7. Formmassen nach einem oder mehreren der mers. Als Ausgangsstoff hierfür werden nämlich Abvorstehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch fälle verwendet, vorzugsweise von solchen Gebilden,
einen Gehalt von 5 bis 45 Gewichtsprozent an die sowohl ein mit dem Polymer imprägniertes Faserfaserverstärkten thermoplastischen Polymeren. 40 gut, als auch faserfreie Polymerschichten aufweisen.
8. Formmassen nach einem oder mehreren der Als bevorzugt geeignet erwiesen sich gebrauchte Förvorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeich- derbänder, die aus Kombinationen von reinen PVC-net,
daß das fein zerkleinerte faserverstärkte ther- Zwischenschichten und mit PVC imprägnierten synmoplastische
Polymer Maschensiebweiten von thetischen oder Textilfasern bestehen und durch Zeretwa0,16bis
1,27 cm auf weist. 45 fasern, Zerreißen oder Schnitzeln auf die angegebene
9. Formmassen nach einem oder mehreren der Teilchengröße gebracht sind. Aus diesem billigen Ausvorstehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch gangsmaterial lassen sich im Gemisch mit Kohlenteereinen
zusätzlichen Gehalt von Nitrilkautschuk in pech wertvolle faserverstärkte, formfeste Gebilde her-Mengen
bis zu 10 Gewichtsprozent. stellen.
10. Formmassen nach einem oder mehreren 50 Die erfindungsgemäßen Gemische können ausder
vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet schließlich aus Gemischen von etwa 30 bis 70, vorzugsdurch
zusätzliche Gehalte an Erdölbitumen oder weise 40 bis 50 Gewichtsprozent Kohlenteerpech mit
anderer bituminöser Materialien. dem feinzerkleinerten faserhaltigen Polymer wie PVC
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB36171/60A GB1011481A (en) | 1960-10-21 | 1960-10-21 | Improvements in or relating to thermoplastic moulding compositions |
DEC0038731 | 1966-04-07 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1669777A1 DE1669777A1 (de) | 1970-12-03 |
DE1669777B2 DE1669777B2 (de) | 1975-01-02 |
DE1669777C3 true DE1669777C3 (de) | 1976-08-26 |
Family
ID=
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