DE1667907C2 - Verfahren zur Gewinnung von Mucopolysacchariden aus Rinder- oder Schafsfeten und die Mucopolysaccharide enthaltende Haarpflegemittel - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Mucopolysacchariden aus Rinder- oder Schafsfeten und die Mucopolysaccharide enthaltende HaarpflegemittelInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Mucopolysaccharide!! aus Rinder- oder Schafsfeten
und Haarpflegemittel, die diese Mucopolysaccharide als Wirkstoffe enthalten. *o
Von der Anmelderin wurde bereits vorgeschlagen, den Haarausfall und die Seborrhöe mit Hilfe einer kosmetischen Zubereitung zu bekämpfen, die Fruchtwasser enthält, das Wiederkäuern während eines Trächtlgkeltszeltraums entnommen worden ist, der weniger als etwa 40%
der Gesamtdauer der Trächtigkeit beträgt. Solche Zubereitungen können beispielsweise mit Vorteil ein Fruchtwasser enthalten, das einer Kuh In einem Trächtigkeltsstadium von ungefähr 75 Tagen entnommen wurde.
Weiterhin Ist von der Anmelderin vorgeschlagen wor- Μ
den, den Haarausfall mit Hilfe einer kosmetischen Zubereitung zu bekämpfen, die als Wirkstoff wäßrige Extrakte
der Haut von Rinder- oder Schafsfeten enthält. Die Wirkstoffe dieser Zubereitungen sind aus Rinderfeten
mit einem Gewicht von 0,8 bis 2 kg oder aus Schafsfeten mit einem Gewicht von 0,5 bis 0,9 kg gewonnen worden,
deren Haut nach dem Zerkleinern bzw. Zermahlen einer extrahierenden Behandlung mit reinem Wasser unterworfen wird.
Aus »Parfümerle und Kosmetik«, 39. Jahrgang (1958) M
Nr. 1/58, Selten 11 bis 16, Ist es bereits bekannt, das
Haarwachstum durch Aminosäuresole zu fördern, die man durch fraktionierte Hydrolyse aus verschiedenen
natürlichen Proteinen gewinnen kann.
Es wurde nun von der Anmelderin gefunden, daß man In bestimmter Welse Mucopolysaccharide aus Rinderoder Schafsfeten gewinnen und mit Erfolg zur Behandlung von Haarausfall und Seborrhöe einsetzen kann.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren gemäß den Patentansprüchen 1 bis 4 und ein Haarpflegemittel, das In dieser Welse aus Rinder- oder Schafsfeten
gewonnene Mucopolysaccharide enthält.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann man als ionenhaltlge Lösung eine einfache Lösung eines Salzes,
einer Säure oder eilner Base oder einer lonlslerbaren organischen Verbindung, wie eines Phenols, in Wasser verwenden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung verwendet man eine physiologische Serumlösung.
lonlslerbare Verbindungen, die erfindungssemäß in
den lonenhaltlgen Lösungen enthalten sein können, sind:
Neutrale Salze, wie Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Lllhlumchlorld, Calciumchlorid, Magnesiumchlorid, in
einer Konzentration von 0,1 bis 2,5 Mol/l und vorzugsweise In einer Konzentration von 0,4 Mol/l;
saure Salze, wie Kaliumphosphat oder Natriumphosphat, In Lösungen mit einer Konzentration von 0,1
Mol/l und einem pH-Wert zwischen 6 und 8 oder Natrlumcltrat oder Kallumcltrat In Form von Lösungen
mit einer Konzentration von 0,1 Mol/l und einem pH-Wert zwischen 3 und 5;
Säuren, wie Chlorwasserstoffsäure, Schwefelsäure,
Essigsäure, in Form von 0,5-n-Lösungen mit einem pH-Wert von 1,5;
Basen, wie Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Ammoniak, Calciumhydroxid oder Bariumhydroxid, In
Form von 0,3- bis 0,5-n-Lösungen mit einem pH-Wert von 8 bis 9; und
organische Verbindungen, wie Harnstoff, In Form von
Lösungen mit einer Konzentration von 6 bis 8 Mol/l mit einem pH-Wert von 6 oder Phenol In Form einer 2%lgen
Lösung.
Es 1st ersichtlich, daß das erfindungsgemäße Verfahren sich von dem früheren vorstehend erwähnten Verfahren
der Anmeluerln dadurch unterscheidet, daß man In gleicher Welse Nabelschnüre verwenden kann und daß es
nicht notwendig Ist, die Hauttelle der Feten In einem
besonderen Trächtlgkeltszustand zu entnehmen und daß schließlich der Wirkstoff durch Extraktion mit einer
lonenhaltlgen Lösung und nicht mit reinem Wasser erhalten wird.
Andererseits Ist es erfindungsgemäß wesentlich, die
Wirkstoffe der Hautdecke und der Nabelschnur zu extrahieren, da die unter denselben Bedingungen erhaltenen
Extrakte, sofern sie anderen Ursprungs sind, nicht das
gleiche kosmetische Interesse besitzen, selbst wenn sie von Rinder- oder Schafsfeten stammen.
Gemäß einer ersten Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung gefriert man zunächst die Hautdecke der
Feten, zerreibt sie und unterwirft sie dann einem enzymatlschen Abbau In einer lonenhaltlgen Lösung.
Diser Abbau kann vorteilhafterweise mit Hilfe von Enzymen aus der Gruppe der proteolytlschen Enzyme, wie
Protelnase, Papaln, Pepsinen und Trypsin, bewirkt werden. Dieser Abbau sollte vorzugsweise ohne Entfernung
der Lipide bewirkt werden. Er dient Im wesentlichen dazu, einen solchen Abbau bzw. Aufschluß der Proteinsubstanzen zu bewirken, daß die Mucopolysaccharide
freigesetzt werden, die erfindungsgemäß gewonnen werden sollen.
Der durch den enzymatlschen Abbau erhaltene Brei wird dann einer Dialyse gegen destilliertes Wasser unterworfen, nachdem er zuvor vorzugsweise zur Abscheidung der festen Anteile zentrifugiert worden Ist. Nach
dem Abfiltrieren der die Wirkstoffe enthaltenden Lösung fällt man die Wirkstoffe durch Zugabe von absolutem
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Alkohol und Natriumacetat aus. Der Niederschlag kann dann beispielsweise durch wiederholtes Waschen mit
Alkohol, mit einer AlkohoS/Äther-Mischung und mit
Äther gereinigt werden und wird dann getrocknet. Der in dieser Weise erhaltene Wirkstoff liegt in Form eines wel·
ßen Pulvers vor, das In Wasser und physiologischen Serumlösungen löslich ist.
Gemäß einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens gefriert man die Hautdecke
und die Nabelschnüre, behandett sie nach ihrem Zerklelnern in einer ionenhaltlgen Lösung, wie einem physiologischen Serum, ohne zuvor die Lipide zu entfernen. Man
zentrifugiert dann und fällt die In der überstehenden
Flüssigkeit enthaltenen aktiven Bestandteile mit Lösungsmitteln, wie absolutem Alkohol, Aceton etc.
oder quaternären Ammoniumderivaten, wie Cetyltrimethylammonlumbromld oder Cetylpyridinlumchlorid,
aus. Man reinigt den Niederschlag dann durch Wascnen mit absolutem Alkohol und mit einer Alkohol/Äther-Mischung und erhält nach dem Trocknen ein weißes Pul-
ver, das In Wasser und physiologischen Lösungen löslich Ist.
Erfindungsgemäß werden alle diese Herstellungsmaßnahmen unter sterilen Bedingungen und bei niedriger
Temperatur, beispielsweise bei einer Temperatur von + 40C, durchgeführt.
Das erfindungsgemäße Haarpflegemittel erhält man dadurch, daß man den Wirkstoff, den man In der oben
beschriebenen Welse erhalten hat, In einen geeigneten
kosmetischen Träger In einer Konzentration einbringt, die Innerhalb relativ welter Grenzen variieren, beispielsweise zwischen \% und 4%, liegen kann.
Die erfindungsgemäßen Haarpflegemittel können In
Form einer wäßrigen Lösung des Wirkstoffs oder in Form von Emulsionen, Cremes oder Gelen vorliegen.
Die kosmetischen Zubereitungen können weiterhin andere kosmetische Hilfsmittel, beispielsweise Farbstoffe, Duftstoffe, Eindringmittel und Emulgiermittel
enthalten. Es ist weiterhin von Vorteil, den erfindungsgemäßen Haarpflegemitteln Konservierungsmittel zuzu- *o
geben, wie Produkte auf der Grundlage von Natrlummerthlolat, oxidierten Benzoatderlvaten oder Hexachlorophen.
Aufgrund von Analysen scheint es so zu sein, daß es sich bei den Wirkstoffen um Mucopolysaccharide han- «
delt, da diese Verbindungen nach der Elektrophorese charakteristische Reaktionen mit Acridinorange und
Toluidlnblau eingehen. Es Ist jedoch nicht möglich, die chemische Natur sämtlicher Bestandteile der gewonnenen Wirkstoffe genau zu definieren, wobei sich gezeigt
hat, daß man wesentlich schlechtere Ergebnisse dann erhält, wenn man andere Tiergewebe, beispielsweise Nieren oder Leber, extrahiert, die ebenfalls verschiedene
Wirkstoffe enthalten, die auch als Mucopolysaccharide angesprochen werden können. Allein die Tatsache, daß
es sich bei den Wirkstoffen um Mucopolysaccharide handelt, ermöglicht keine Definition der Wirkstoffe, da sie
wahrscheinlich weitere Bestandteile enthalten und andererseits der Ursprung der embryonalen Zellen von großer
Bedeutung für die kosmetischen Eigenschaften der Zubereitungen 1st und dies, unabhängig von der chemischen
Identität der Wirkstoffe.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung.
65
Beispiel 1
Unter aseptischen Bedingungen entnimmt man 1746 g
Haut von Rinderfeten. Die Entnahme erfolgt bei Feten,
die sich im Trächtlgkeltsstadlum von 20 bis 120 Tagen
befinden, wobei die Feten beiderlei Geschlechts sind.
Sofort nach der Entnahme werden die Hautdecken auf eine Temperatur von -20° C eingefroren und dann in
Gegenwart einer Salzlösung (15 ml/g) In einer Zerkleinerungseinrichtung, die mit einer Drehzahl von
10 000 min"1 betrieben wird, während etwa 15 Minuten zerkleinert, wobei auch diese Behandlung unter sterilen
Bedingungen erfolgt. Während der gesamten Dauer des Zerkleinern kühlt man mit Eis oder Kohlendloxidschnee, um jegliche Erwärmung zu vermeiden.
Als ionenhaltlge Extraktionslösung verwendet man eine 0,1-m-Phosphatpufferlösung mit einem pH-Wert
von 6,5. Zu der erhaltenen, zerriebenen Masse gibt man pro 100 ml 300 g Papain, 788 mg Cysteln-hydrochlorld
und 18,6 mg Äthylendlamlntetraessigsäure und bewirkt den enzymatlschen Abbau der Proteine während 15 Stunden bei 65° C. Während dieser Phase wird die Sterilität
des Mediums durch Zugabe eines kleinen Thymolkristalls sichergestellt. Der erhaltene Brei wird dann mit
Trlchloresslgsäure mit einer Endkonzentration von 7,5% behandelt. Man zentrifugiert den Brei dann während
30 Minuten in einer Zentrifuge bei einer Drehzahl von 4500 min"1 und trennt die überstehende Flüssigkeit ab.
Man unterzieht die überstehende Flüssigkeit dann während 18 Stunden bei 4° C einer Dialyse gegen destilliertes
Wasser, wozu man als Dialysemembran einen Celluloseschlauch verwendet.
Das Dlalysat wird dann über ein Filterhilfsmittel
(Cellte®) filtriert, wonach man den Wirkstoff durch Zugabe von 21 absolutem Äthylalkohol und 50 g Natriumacetat oder Kaliumacetat pro Liter ausfällt. Man
reinigt den Niederschlag dann durch dreifaches Waschen mit absolutem Alkohol, einer Alkohol/Äther-Mischung
und Äther, wonach man den Wirkstoff trocknet.
Sämtliche oben beschriebenen Behandlungsmaßnahmen erfolgen bei einer Temperatur von maximal 4° C
(natürlich abgesehen von dem enzymatlschen Abbau).
Man erhält 16 g des Wirkstoffs In Form eines weißen
Pulvers, das Jn Wasser und physiologischen Serumlösungen löslich ist. Diese Menge entspricht einer Ausbeute
von 9,2 g Wirkstoff pro Kilogramm Haut. Das erhaltene Wirkstoffpulver enthält etwa 2,6 mg Hexosamlne pro
Gramm Mucopolysaccharide.
Man wiederholt das vorstehende Verfahren unter Verwendung von 1881 g Nabelschnüren von Rinderfeten.
Man erhält In diesem Falle 4,25 g des Wirkstoffs In Pulverform, was einer Ausbeute von 2,25 g Wirkstoff
pro Kilogramm Nabelschnur entspricht. In diesem Fall enthält das Pulver 18,5 mg Hexosamine pro Gramm
Mucopolysaccharide.
Man entnimmt unter aseptischen Bedingungen 25Og Haut von 4 bis 5 Monate alten Rinderfeten. Diese Haut
wird nach dem Einfrleren In Aceton zerrleben und dann
bei -20° C getrocknet. Man extrahiert den erhaltenen Brei dann mit einer 0,14-m-Natriumchlorldlösung In einem
Verhältnis von 5 ml Lösung pro Gramm Brei. Man bewirkt vier aufeinanderfolgende Extraktionen unter den
gleichen Bedingungen und rührt dann während 24 Stunden bei einer Temperatur von 4° C.
Man filtriert die erhaltene Lösung über Gaze und zentrifugiert dann während 1 Stunde bei einer Drehzahl von
6000 min"1. Anschließend gibt man eine der Hälften des Volumens des Salzextrakts entsprechende Menge einen
1,8-m-PerchlorsäureIösung zu, um die freien Proteine
auszufällen, die in der überstehenden Flüssigkeit vorliegen. Man läßt während 4 Minuten bei 4° C stehen und
filtriert dann über einen Whatman-Filter Nr. 4. Zu dem in dieser Weise erhaltenen klaren Filtrat gibt man eine
der Hälften seines Volumens entsprechende Menge einer 5%igen Lösung von Phosphorwolframsäure in 2-n-Chloiwasserstoffsäure.
Man bewirkt die Ausfällung über Nacht bei einer Temperatur von 4° C. Dann zentrifugiert man
das ausgefallene Material ab, das man dreimal mit Acston wäscht und dann im Vakuum trocknet. Man nimmt
den Rückstand mit einer 0,1-m-Natriumbicarbonatlösung
im Verhältnis von 3 ml der Lösung zu 5 g der frischen Haut auf. Dann gibt man pro 5 g frische Haut
1 mg in 1 ml 0,001-n-Salzsäurelösung gelöstes Trypsin
zu. Nach der Zugabe eines kleinen Thymolkristalls bewirkt man den enzymatischen Abbau während etwa
18 Stunden bei 37° C. Dann fällt man die in Kombination mit den Mucopolysacchariden vorliegenden Proteine
durch Zugabe einer 3,l-n-Trichloreesigsäurelösung In
einer Menge von 1 ml pro Gramm frische Haut aus. Man läßt über Nacht bei 4° C stehen und zentrifugiert dann
während I Stunde bei 4500 Umdrehungen min"1. Aus der überstehenden Flüssigkeit fällt man die Mucopolysaccharide
durch Zugabe von wasserfreiem Natrlumaceiat (7,5 mMol pro Gramm Lösung) aus. Dann versetzt man die
Lösung mit dem Doppelten ihres Volumens absolutem Alkohol und läßt über Nacht bei 4° C ausflocken. Man
zentrifugiert anschließend während 30 Minuten bei 4500 Umdrehungen min"' und wäscht dann das ausgefallene
Material mit Alkohol, einer Alkohol/Äther-Mlschung
und schließlich mit Äther, wonach man trocknet.
In dieser Weise erhält man 135 mg Wirkstoff in Form eines Pulvers, was einer Ausbeute von etwa 0,5 g Wirkstoff
pro Kilogramm frischer Haut entspricht.
1. Man entnimmt unter aseptischen Bedingungen ein Kilogramm Haut von Schafsfeten beiderlei
Geschlechts In einem Alter zwischen einem und sechs Monaten.
2. und 3.
Unmittelbar nach der Entnahme wird die Haut in Wasser zerkleinert, dessen pH-Wert mit einer 8-n-Chlorwasserstoffsäurelösung
auf 1,5 eingestellt wurde. Es werden 5 ml Wasser pro Gramm Haut verwendet.
Während des gesamten Zerkleinerungsvorganges wird das Ganze mit Hilfe von Eis und Kohlensäureschnee
gekühlt, um zu vermeiden, daß die Temperatur auf über 4° C steigt.
4. Man gibt dem Gemisch 2 g/l Pepsin zu, dessen enzymatische Aktivität 250 Elnheiten/mg beträgt
und läßt während 3 Tagen bei 37° C digerieren. Die Sterilität des Milieus wird durch eine Schicht aus
Toluol und einige Inymolkristalle sichergestellt, die
In der Lösung verteilt sind.
5. Nach 3 Tagen bringt man den pH-Wert des Gemi- bo
sches mit einer 10-n-Natriumhydroxldlösung auf 7
und gibt 2 g/l Trypsin hinzu, dessen enzymatische Aktivität 250 Elnheiten/mg beträgt. Anschließend
läßt man während 24 Stunden bei einer Temperatur von 37 C digerieren. Anschließend wird über ein
Filterhilfsmittel abflltrlert.
6. Das Flltrat wird mittels Essigsäure (0,25 n) auf einen
pH-Wert von 6 eingestellt, wonach man auf 1 1 Lösung 25 g Calciumacetat und 2 I Äthanol zugibt,
um die Mucopolysaccharide auszufällen.
Man läßt über Nacht bei 4° C absitzen. Es wird während 30 Minuten bei 4500 Umdrehungen min1 abzintrifugiert. Der Niederschlag wird mit Alkohol, anschließend mit einem Alkohol/Äther-Gitnisch (50/50) und schließlich mit Äther gewaschen und anschließend getrocknet.
Es werden 10 g Wirkstoff in Pulverform erhalten.
Man läßt über Nacht bei 4° C absitzen. Es wird während 30 Minuten bei 4500 Umdrehungen min1 abzintrifugiert. Der Niederschlag wird mit Alkohol, anschließend mit einem Alkohol/Äther-Gitnisch (50/50) und schließlich mit Äther gewaschen und anschließend getrocknet.
Es werden 10 g Wirkstoff in Pulverform erhalten.
1. Es werden unter aseptischen Bedingungen 500 g Haut von Kuhfeten beiderlei Geschlechts im Alter
von 3 bis 9 Monaten entnommen.
2. und 3.
Unmittelbar nach der Entnahme wird die Haut in einer 1-n-Natriumhydroxidlösung in einem Verhältnis
von 5 ml Natriumhydroxidlösung pro Gramm Haut zerkleinert.
Während des gesamten Zerkleinerungsvorganges wird das Ganze mit Hilfe von Eis und Kohlensäureschnee
gekühlt, um einen Temperaturanstieg oberhalb 4° C zu vermeiden.
4. Anschließend beläßt man das Gemisch während 24 Stunden bei 37° C und stellt anschließend den
pH-Wert des Gemisches mittels Essigsäure auf 10 ein.
5. Anschließend gibt man zu 100 ml des Gemisches 100 mg Trypsin hinzu, dessen enzymatische Aktivität
250 Einhelten/mg beträgt und hält das Gemisch während 20 Stunden bei 50° C. Nach Ablauf dieser
Zeit wird über ein Filterhilfsmittel abfiltriert.
6. Das Filtrat wird mit Essigsäure auf einen pH-Wert von 6,5 eingestellt und mit 5 g Kaliumacetat und
200 ml Isopropylalkohol pro 100 ml Lösung versetzt. Die Mucopolysaccharide werden ausgefällt. Man
läßt während 24 Stunden bei 4° C absitzen. Anschließend wird zentrifugiert und der Niederschlag
mit Äthanol, mit einem Alkohol/Äther-Gemisch (50/50) und anschließend mit Äther gewaschen.
Das erhaltene Produkt wird getrocknet, wobei man 2 g eines weißen Pulvers erhält.
Das vorstehende Beispiel wird mit der Abwandlung
wiederholt, daß man anstelle der vorher verwendeten 200 ml Isopropylalkohol für die Ausfällung der
Mucopolysaccharide 900 ml Isopropylalkohol auf 100 ml Lösung verwendet.
Es werden sodann etwa 2,5 g weißes Pulver erhalten. In diesem Beispiel kann die Zerkleinerungsstufe (2)
unabhängig von der Extraktionsstufe durchgeführt werden, in welchem Fall das Zerkleinern In Aceton
erfolgt, die zerkleinerte Masse anschließend getrocknet und sodann in einer l-n-Natrlumhydroxidlösung
in einem Verhältnis von 5 ml Sodalösung pro Gramm zerkleinerte Haut aufgenommen wird.
Gleichfalls kann die Stufe der Ausfällung der Mucopolysaccharide (6) mittels Isopropylalkohol vorteilhaft durch Komplexbildung mit einer 0,l%lgen Lösung von Cetylpyridiniumchlorid In einer 0,03 molaren NaCl-Lösung ersetzt werden. Man läßt während einiger Stunden bei Raumtemperatur stehen und dissoziiert den Mucopolysaccharld-quaternäres Ammonium-Komplex mittels einer NaCl-Lösung steigender Konzentralion (0,3 m bis 3 m). Man entsalzt die erhaltene Lösung der Mucopolysaccharide durch Dlalvse Regen Leitungswasser
Gleichfalls kann die Stufe der Ausfällung der Mucopolysaccharide (6) mittels Isopropylalkohol vorteilhaft durch Komplexbildung mit einer 0,l%lgen Lösung von Cetylpyridiniumchlorid In einer 0,03 molaren NaCl-Lösung ersetzt werden. Man läßt während einiger Stunden bei Raumtemperatur stehen und dissoziiert den Mucopolysaccharld-quaternäres Ammonium-Komplex mittels einer NaCl-Lösung steigender Konzentralion (0,3 m bis 3 m). Man entsalzt die erhaltene Lösung der Mucopolysaccharide durch Dlalvse Regen Leitungswasser
während 18 Stunden und lyophlllslert anschließend das Dlaiysat.
1. Es werden unter aseptischen Bedingungen Kuhfeten beiderlei Geschlechts Im Alter von 2 bis 6 Monaten
1800 g Haut entnommen.
2. und 3.
Unmittelbar nach der Entnahme werden die Hautdecken In Gegenwart einer salzhaltigen Extraktionslösung In einer Zerkleinerungsvorrichtung (10 000
min"1) während etwa 15 Minuten zerkleinert.
Es werden 10 ml Salzlösung, bestehend aus einer 0,1 molaren Kallumhydrogenphosphat-Lösung mit ι ^
einem pH-Wert von 6.5 pro Gramm Haut verwendet.
Während der gesamten Zerkleinerungsdauer wird das Ganze gekühlt, um zu vermelden, daß die Temperatur
über 4° C ansteigt.
4. Nach dem Zerkleinern wird das Gemisch während 48 Stunden bei einer Temperatur von etwa weniger
als 4° C belassen. Anschließend wird folgendes zugegeben:
350 mg Papaln mit einer enzymatischen Aktivität
von 100 Elnheiten/mg;
780 g Cystein-hydrochlorid;
780 g Cystein-hydrochlorid;
18,5 mg Äthylendiamlntetraesslgsäure auf 100 ml Lösung, wonach man den enzymatischen Abbau
während 30 Stunden bei 50° C durchführt. .
Während dieses Vorganges wird die Sterilität des Milieus durch Zugabe eines kleinen Thymolkrlstalls
und einer Deckschicht aus Toluol sichergestellt.
5. Die erhaltene Brühe wird mit Trichloresslgsäure
einer Endkonzentration von 9% behandelt. J5 Anschließend wird die Brühe In einer Zentrifuge bei
4500 Umdrehungen min"1 während 30 Minuten zentrifugiert
und die überstehende Flüssigkeit gewonnen, die dann während 20 Stunden bei 4° C gegen
destilliertes Wasser dialysiert wird, wobei man als to Dialysemembran einen Celluloseschlauch verwendet.
Das Dlaiysat wird anschließend über ein Filterhilfsmittel abfiltriert.
6. Zu der auf diese Weise filtrierten Lösung wird NaCI «
in der Welse zugegeben, daß man am Ende eine 0,03 ' molare NaCl-Konzentration erhält. Anschließend
wird eine Lösung von Cetylpyridinlumchlorld zugegeben, bis eine Endkonzentration des quaternären
Ammoniumsalzes von 1% erhalten wird. Man läßt so während 3 Stunden bei 35° C koagulieren und zentrifugiert.
Der Kuchen besteht aus einem Komplex aus Mucopolysacchariden und quaternärem Ammoniumsalz
und wird mit einer 0,03 molaren Lösung von NaCl gewaschen, die 0,05% Cetylpyridiniumchlorid enthält'.
Der Komplex aus Mucopolysacchariden und quaternärem Ammoniumialz wird mit einer 4 molaren
NaCl-Lösung aufgelöst. Man entsalzt die erhaltene Lösung der Mucopolysaccharide durch Dialyse
gegen Leitungswasser während 18 Stunden und lyophilisiert anschließend das Dlaiysat.
Bei Wiederholung des obigen Verfahrens, jedoch unter Verwendung einer 0,1 molaren Dinatriumcitrat-Lösung
mit einem pH-Wert von 6 anstelle der Kaliumhydrogenphosphatlösung, wird ein Produkt
erhalten, das praktisch die gleichen Eigenschaften wie das Produkt des vorhergehenden Beispiels aufweist.
Das vorhergehende Beispiel wird wiederholt, wobei man zur Ausfällung der Mucopolysaccharide Cetylpyridiniumchlorid
bis zu einer Endkonzentration von 2% und als Salzlösung eine 0,01 molare N2SO4-Lösung
verwendet.
Der Komplex aus Mucopolysacchariden und quaternärem Ammoniumsalz wird durch eine
1-m-KCl-Lösung dissoziiert.
1. Unter aseptischen Bedingungen werden 500 g Haut von Schafsfeten beiderlei Geschlechts im Alter von
2 bis 5 Monaten entnommen.
2. und 3.
Unmittelbar nach der Entnahme wird die Haut in einer Extraktionslösung zerkleinert, die einen pH-Wert
von 7,8 aufweist und aus 191,5 ml einer 0,1 molaren Dinatriumphosphatlösung und einer 0,1
molaren Zitronensäurelösung besteht.
4. Dem erhaltenen Gemisch werden nach dem Zerkleinern 50 mg Proteinase auf 100 ml des Gemisches
zugegeben. Die Prcteinase weist eine Aktivität von 45 Einheiten/mg auf.
Man läßt den enzymatischen Abbau über Nacht bei 400C vor sich gehen. Die Sterilität des Mediums
wird durch die Anwesenheit eines Thymolkristalls sichergestellt.
5. Die nach dem enzymatischen Abbau erhaltene Brühe wird mit Trichloresslgsäure einer Endkonzentration
von 10% behandelt.
Der Brei wird anschließend in einer Zentrifuge bei
4500 Umdrehungen min"1 während 30 Minuten zentrifugiert,
wonach die überstehende Flüssigkeit aufgenommen und während 18 Stunden einer Dialyse
gegen fließendes Wasser unterworfen wird.
6. Um die Mucopolysaccharide auszufällen, werden dem Dialysat 2 Volumentelle Aceton auf 1 Volumenteil
Dlaiysat zugegeben. Man läßt 24 Stunden stehen.
Es wird zentrifugiert, wonach man den Niederschlag mit Alkohol und anschließend mit Äther wäscht
und trocknet. Es werden 3,5 g Produkt erhalten.
Im folgenden werden die Ergebnisse von pharmakologischen Untersuchungen der erfindungsgemäß gewonnenen Mucopolysaccharide angeführt.
Im folgenden werden die Ergebnisse von pharmakologischen Untersuchungen der erfindungsgemäß gewonnenen Mucopolysaccharide angeführt.
Toxizität
Man bestimmt die Toxizität der Wirkstoffe an Wistar-Ratten beiderlei Geschlechts gleicher Zahl mit
einem Gewicht von 150+ 10 g, Mäusen des Stammes Swiss beiderlei Geschlechts in gleicher Zahl mit einem
-Gewicht von 25 ± 2 g und Albino-Kaninchen des Stammes Bouscat beiderlei Geschlechts und gleicher Zahl mit
einem Gewicht von 2,5 kg ± 100 g.
Bei intraperltonealer Injektion des aus Rinder- und Schafsfeten gewonnenen Wirkstoffs in einer Menge von
g pro Kilogramm des Körpergewichts an 10 Ratten und Mäusen beobachtet man keinerlei Mortalität. Man
beobachtet auch wedereine Mortalität noch die Spur irgendwelcher Störungen, wenn man die gleichen Wirkstoffe
intravenös an 10 Kaninchen in einer Dosis von mg/kg des Körpergewichts injiziert.
Verträglichkeit
Man rasiert auf dem Rücken von 30 Wistar-Ratten (15 Männchen und 15 Weibchen) mit einem Gewicht
von etwa 180 g± 10 g, die der mit dem Wirkstoff zu
behandelnden Gruppe zugehören, eine Fläche von 5 cm χ 3 cm. Auf die rasierten Flächen trägt man täglich während 3 Wochen 0,5 ml einer 4%Igen Wirkstofflösung auf,
deren Herstellung In Beispiel 1 beschrieben Ist.
Nach Ablauf dieses Zeltraums ist festzustellen, daß
das Wachstum der Tiere im Vergleich zu einer Kontrollgruppe von 30 Tieren, die der gleichen Altersgruppe entsprechen und nur mit dem gleichen Volumen des
Lösungsmittels auf dem gleichen rasierten Hautbereich behandelt worden sind, normal erfolgt. Es konnten dabei
weder ein Krankheitszustand nach sonstige Schäden der behandelten Tiere Im Vergleich zu den Kontrolltleren
beobachtet werden.
Bei einer ersten Untersuchungsreihe verwendet man
eine Gruppe von 40 Wlstar-Ratten mit einem Gewicht von 130± 5 g, die derselben Altersgruppe angehören und
in einer sehr engen genetischen Verwandtschaft zueinander siehen, in vier Gruppen von jeweils 10 Ratten (1, II,
III und IV). Die Tiere werden dann vor der Untersuchung in gleicher Welse ernährt, nämlich mit Rattenkuchen, die 7% Proteine enthalten, Karotten und Wasser ad
libitum. Das Wachstum der Ratten verläuft während der 2 Wochen vor der Untersuchung normal.
Dann entzieht man den Ratten der Gruppe I und II während 3 Wochen Biotin, wodurch bei den Tieren
Seborrhöe und Haarausfälle auftreten. Während der gleichen 3 Wochen werden die Tiere der Gruppen HI und IV
normal ernährt.
Am Tage vor der ersten Behandlung rasiert man bei
den Tieren der Gruppen III und IV auf dem Rücken eine Flasche von 5 cm χ 3 cm jeweils zu beiden Selten der
Wirbelsäule, um auf diese Welse einen Anwendungsbereich abzugrenzen.
Die Tiere der Gruppe I werden dann während 10 Tagen
täglich mit einer Lösung des nach Beispiel 1 hergestellten Wirkstoffs In einer Konzentration von 1,5% durch
Bestreichen des rasierten Rockenbereiches mit Hilfe eines Pinsels behandelt. Die Gruppe II, die als Kontrollgruppe dient, wird unter gleichen Bedingungen lediglich
mit 0,5 ml destilliertem Wasser behandelt.
Die Gruppe III wjrd der gleichen Behandlung mit dem
Wirkstoff unterzogen wie die Gruppe I.
Die Gruppe IV, die als Kontrollgruppe dient, wird unter den gleichen Bedingungen wie die Tiere der
Gruppe II lediglich mit 0,5 ml destilliertem Wasser behandelt.
Die Behandlung erfolgt wahrend 10 Tagen, wonach eine klinische Überprüfung der Tiere sämtlicher Gruppen
erfolgt ebenso wie eine Entnahme der Rückenham im Anwendungsbereich nach dem Abtöten der Tiere. Die
Haut des Rückenbereiches wird htstologisch untersucht, und es erfolgt eine Extraktion zur gravimetrischen
Bestimmung der Lipide.
Die klinische Untersuchung erlaubt die Feststellung, daß bei den Tieren der Gruppe I eine Wiederaufnahme
des Haarwuchses, insbesondere rings um den Anwendungsbereich und eine deutliche Verringerung des verfetteten und verklebten Zustands der Haare erfolgt, während bei den Tieren der Gruppe II, den an Seborrhöe leidenden Tieren, die nicht behandelt wurden, keine Besserung, sondern eine Verschlechterung ihres Zustandes
festzustellen ist.
Bei den Tieren der Gruppe III ist eine deutliche Beschleunigung des Haarwuchses festzustellen, während
bei den Kontrolltleren der Gruppe IV die Haare normal
ohne Anzeichen der Beschleunigung nachwachsen.
Auf der anderen Seite verläuft das Wachstum der Tiere der Gruppen III und IV (gesunde Tiere) normal
5 ohne Unterschied zwischen den beiden Gruppen. Bei den Tieren, die wegen des Blotinentzugs an Seborrhöe leiden
(Gruppen I und II) erfolgte das Wachstum In gleicher Weise In den beiden Gruppen, wenngleich auch In geringerem Ausmaß als bei den normalen Tleren.
Die hlstologische Untersuchung weist auf das Vorhandensein einer Verringerung des Volumens and der Zahl
der Talgdrüsen bei den Tieren der Gruppe I Im Vergleich
zu jenen der Gruppe II hin, wobei auch eine Steigerung
der Zahl der sich regenerierenden Haarfolllkel festzustel
len Ist.
Schließlich zeigt die Bestimmung der Lipide eine Verringerung von Im Durchschnitt 30* bei den Tieren der
Gruppe I im Vergleich zu den Tieren der Gruppe H. In jedem Fall 1st dieser Unterschied geringer bei den Tieren
der Gruppe HI Im Vergleich zu den Tieren der Gruppe IV, was ganz normal 1st, da es sieb um keinen
pathologischen Zustand handelt und demzufolge keine äußere therapeutische Einwirkung gleicher Intensität
erforderlich Ist.
Man wiederholt die gleichen Versuche In gleicher
Welse und unter gleicher Anwendung der Wirkstoffe, wobei man jedoch die Behandlungszeit bei der Hälfte der
Tiere einer jeden Gruppe auf 15 Tage und beider zweiten Hälfte der Tiere auf 22 Tage verlängert. Unter diesen
Bedingungen zeigt sich bei der klinischen Untersuchung eine Verringerung der oberflächlichen Lipide nach einer
Behandlung von 14 Tagen um 75% bei den Tieren der Gruppe I und 45% bei den Tieren der Gruppe III. Nach
einer Behandlung von 21 Tagen zeigen die an Seborrhöe
leidenden Tiere der Gruppe I eine Verringerung der
Oberflächenllpide um durchschnittlich 150%, während sich bei den normalen Tieren der Gruppe I eine Verringerung um 32% ergibt. Weiterhin ist eine Beschleunigung
des Haarwuchses bei den normalen Tieren der Gruppe III
um 50% zu beobachten.
Bei weiteren Untersuchungen der Wirksamkeit der erfindungsgemäß gewonnenen Mucopolysaccharide wurden Versuche durchgeführt, bei denen als Vergleichssubstanz ein seit 1966 bekanntes Proteinhydrolysat verwen-
det wurde.
Für die Verglelchsversuche wurde eine Zubereitung A In Form einer 2%lgen Lösung des bekannten Proteinhydrolysate [Croda (Typ c)] und eine Zubereitung B In
Form einer 2%lgen Lösung des anmeldungsgemäß ei hai
tenen Mucopolysaccharide hergestellt.
Beide Zubereitungen A und B wurden anschließend auf Versuchspersonen angewandt, die eine anormale
TaigsekrciiOfi zeigten. Die Versuchspersonen wurden in
zwei Gruppen eingeteilt, von denen die Gruppe I mit
Hilfe der Zubereitung A und die Gruppe II mit Hilfe der
Zubereitung B behandelt wurden.
Hierbei wurde in der Welse vorgegangen, daß für jede
Versuchsperson die Menge des abgeschiedenen Talges täglich während fünf aufeinanderfolgenden Tagen vor
der Behandlung auf der Stirn nach der Methode von Pocchi et Strauss (Journal of Invest. Dermatol. 36,1961, 393)
bestimmt wurde. Nach der auf diese Welse bestimmten mittleren Talgabsonderung jeder Versuchsperson wurde
auf die Stirn der Versuchspersonen der Gruppe I 0,5 ml
der Zubereitung A und bei den Versuchspersonen der
Gruppe II 0,5 ml der Zubereitung B mittels eines Baumwolltupfers aufgebracht. Diese Behandlung wurde während neun aufeinanderfolgenden Tagen durchgeführt und
die Menge des abgeschiedenen Talges nach dem fünften
und neunten Tag nach der Im folgenden beschriebenen Methode von Pocchl und Strauss bestimmt:
Es werden hierzu eine HautfJäche von 2,54x2,54 cm
auf der StIm der Versuchsperson mittels eines Klebestreifens rahmenförmlg abgegrenzt. Hierauf wird ein rechtekklges
Stück (7 χ 3,4 cm) Josepapier, das vorher mit Äther
entfettet und anschließend getrocknet Ist, auf den Rahmen aus Klebestreifen aufgelegt und darüber ein Gazestück
gelegt. Das Ganze wird mittels eines Heftpflasters gehalten.
Nach 15 Minuten wird das erste Stück Papier durch ein
zweites Papier ersetzt, das gleichfalls 15 Minuten In dieser Lage belassen wird. Letzteres wird anschließend
durch drei genau aufeinandergelegte Papiere ersetzt, die man dre! Stunden auf der Stirn belaßt.
Die ersten zwei Papiere werden verworfen. Nach drei
Stunden werden die drei anderen Papiere zusammen mit
Hilfe einer Pinzette in ein geeignetes Kristallisiergefäß
gegeben. Es wird die mit Talg Imprägnierte Fläche des
Papiers, die dem Rahmen (2,54x2,54 cm) entspricht, sorgfältig abgehoben. Die Papiere werden in eine Aluminlumkapsel
eingegeben, die vorgehend entfettet und tariert wurde. Anschließend werden die Papiere dreimal
während jeweils 5 Minuten mit je 25 ml wasserfreiem
ίο Äthyläther gewaschen und gewogen.
Auf diese Weise wurden für die mit der Zubereitung A behandelten Versuchspersonen folgende Werte
(Tabelle 1) ermittelt:
Tabelle 1 | Geschlecht |
Talg vor der
Behandlung |
Talg nach
S Behandlungen |
Veränderung
nach 5 Behandlungen |
Talg nach
9 Behandlungen |
Talg vor der
Behandlung |
Talg nach
5 Behandlungen |
Veränderung
nach 5 Behandlungen |
Talg nach
9 Behandlungen |
Veränderung
nach 9 Behandlungen |
0 |
Versuchsperson | (mg) | (mg) | (%) | (mg) | (mg) | (mg) | (%) | (mg) | (%) | + 3 | |
F | 4,66 | 4,7 | + 1 | 4,65 | 3,08 | 2,08 | -31,1 | 2,61 | - 4 | ||
1 | F | 2,37 | 2,52 | + 6 | 2,45 | 3,04 | 3,12 | + 2,6 | 2,72 | -23 | |
i 2 | F | 4,3 | 4,33 | + 1 | 4,09 | 7,26 | 4,23 | -41,7 | 4,66 | - 12 | |
i 3 | F | 5,5 | 4,42 | -20 | 4,22 | 2,87 | 2,83 | - 1,3 | 2,54 | - 15 | |
Il 4 | F | 1.0,03 | 8,24 | - 18 | 8,73 | 5,85 | 5,80 | - 0,7 | 5,21 | + 5 | |
1 5 | F | 3,51 | 2,71 | -23 | 2,98 | 5,48 | 6,88 | + 25,5 | 6,73 | + 6 | |
§ 6 | F | 6,82 | 6,41 | - 6 | 7,18 | 4,35 | 4,02 | - 7,6 | 4,64 | + 8 | |
% 7
# 7 |
M | 4,74 | 5,49 | + 16 | 5,03 | 8,49 | 6,13 | -27,7 | 6,86 | - 3,5 | |
I 8 | M | 8,99 | 9,77 | + 9 | 9,76 | 6,98 | 5,53 | -20,7 | 6,50 | 2) erhalten: | |
Il 9 | - 3,1 | ||||||||||
p Mittel | Hilfe der Zubereitung B behandelten Per- 40 sonen wurden folgende Werte (Tabelle |
Veränderung
nach 9 Behandlungen |
|||||||||
I Für die mit | (%) | ||||||||||
i I Tabelle 2 |
Geschlecht | - 15,2 | |||||||||
j| Versuchsperson | -10,5 | ||||||||||
F | -35,8 | ||||||||||
!si 0 1 |
F | -11,4 | |||||||||
1 2 | F | - 10,9 | |||||||||
i 3 | F | + 4,5 | |||||||||
l; 4 r-V |
F | + 6,6 | |||||||||
I 5 | M | - 19,1 | |||||||||
F; 6 | M | - 6,9 | |||||||||
I 7 | M | ||||||||||
K 8 | M | ||||||||||
ν 9 | |||||||||||
Mittel
-11,4
- 10,9
Die in der Tabelle 1 angeführten Werte lassen erken- 65 In vorteilhaftem Gegensatz hierzu zeigt eine Betrach-
nen, daß die mittlere prozentuale Veränderung nach tung der in der Tabelle 2 enthaltenen Werte, daß die
5 Behandlungen gering ist und sich nach der neunten mittlere prozentuale Veränderung wesentlich stärker ist,
Behandlung nicht wesentlich verändert hat. das heißt etwa das Vierfache der bei der Zubereitung A
festgestellten Veränderung beträgt und daß diese Veränderung nach der neunten Behandlung weiterbesteht.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß die erfindungsgemäß aus Hautdecken und Nabelschnüren
von Rinder- oder Schafsfeten gewonnenen Mucopolysaccharide eine bemerkenswerte haarbildende Wirkung und
eine Wirksamkeit gegen Seborrhöe aufweisen.
Beispiele von Haarpflegemitteln Beispiel A
Man bereitet ein Haarpflegemittel der folgenden Zusammensetzung:
Wirkstoff nach Beispiel 1
Wäßriges Trägermaterial
Wäßriges Trägermaterial
ad 100 ml
Durch iägiiche Anwendung einiger Tropfen dieser
Lösung durch Einmassieren In die Kopfhaut, die einen
mehr oder weniger fettigen Eindruck macht, wird schnell ein völlig gesunder Zustand erreicht.
Man bereitet ein Haarpflegemittel der folgenden Zusammensetzung:
Wirkstoff nach Beispiel 2
Wäßriges Trägermaterial
Wäßriges Trägermaterial
Ig
ad 100 ml
Durch tägliches Einmassieren einiger Tropfen der Lösung in die Kopthaut läßt sich der Haarausfall und
gegebenenfalls gleichzeitig die Seborrhöe bekämpfen.
Man bereitet ein Haarpflegemittel der folgenden Zusammensetzung:
Wirkstoff nach Beispiel 1
Wäßriges Trägermaterial
Wäßriges Trägermaterial
4g
ad 100 ml
Durch tägliches oder zweitägiges Einmassieren einiger Tropfen dieser Lösung in die Kopfhaut lassen sich die
Seborrhöe und länger anhaltender Haarausfall bekämpfen.
Man bereitet ein Haarpflegemittel der folgenden Zusammensetzung:
Wirkstoff nach Beispiel 2
Vitamin E
Emulgier-Trägermaterial
Vitamin E
Emulgier-Trägermaterial
2g
10 mg ad 100 ml
Wirkstoff nach Beispiel 1
Cholincitrat
Wäßriges Trägermaterial
Ig Ig ad 100 ml
Wirkstoff nach Beispie! 1
Cholincitrat
Cholincitrat
Ig Ig
Durch tägliches Einmassieren einiger Tropfen der Lösung in den Haarboden lassen sich spröde und trokkene
Haare pflegen.
Man bereitet ein Haarpflegemittel der folgenden Zusammensetzung:
Allantoin
Wäßriges Trägermaterial
0,5 g
ad 100 ml
Durch tägliches Einmassieren einiger Tropfen der Lösung in die Kopfhaut lassen sich Seborrhöe und fettige
Schuppen bekämpfen.
Beispiel H
Man bereitet ein Haarpflegemittel der folgenden
Man bereitet ein Haarpflegemittel der folgenden
ίο Zusammensetzung:
Wirkstoff nach Beispiel 1
Allantoin
Salicylsäure
Wäßriges Trägermaterial
Ig 0,5 g 0,5 g ad 100 ml
Durch tägliches Einmassieren einiger Tropfen der Lösung in den Haarboden lassen sich Seborrhöe, fettige
Schuppen und Haarausfall bekämpfen.
Man bereitet ein Haarpflegemittel der folgenden Zusammensetzung:
Wirkstoff nach Beispiel 2 | ig |
Milchsäure | Ig |
Vitamin E | 10 mg |
Emulglerträgermaterial | 100 ml |
Durch tägliches Einmassieren einiger Tropfen der Lösung in den Haarboden lassen sich Seborrhöe, Haarausfall
und Reizungsanzeichen des Haarbodens bekämpfen.
Man bereitet ein Haarpflegemittel der folgenden Zusammensetzung:
Wirkstoff nach Beispiel 1
Milchsäure
Cholin
Wäßriges Trägermaterial
Ig
Ig
ig
ad 100 ml
Durch tägliches Einmassieren einiger Tropfen der Lösung in die Kopfhaut lassen sich Fälle sehr intensiver
Seborrhöe mit Reizungen bekämpfen.
4, Beispiel K
Man bereitet ein Haarpflegemittel der folgenden Zusammensetzung:
Wirkstoff nach Beispiel 2
Milchsäure
Allantoin
Wäßriges Trägermaterial
Ig Ig 0,5 g ad 100 ml
Durch tägliches Einmassieren einiger Tropfen der Lösung in die Kopfhaut lassen sich Fälle von intensiver
Seborrhöe bekämpfer..
Man bereitet ein Haarpflegemittel der folgenden Zusammensetzung:
Durch tägliches Einmassieren einiger Tropfen der Lösung in den Haarboden läßt sich Seborrhöe mit Schuppen-
und Schorfbildung bekämpfen.
Man bereitet ein Haarpflegemittel der folgenden Zusammensetzung:
Wirkstoff nach Beispiel 1
Cholin
Inosit
Methionin
Wäßriges Trägermaterial
Ig
0,50 g 0,50 g 0,50 g ad 100 ml
Durch tägliches Einmassieren einiger Tropfen der Lösung in die Kopfhaut lassen sich Fälle von Haarausfall
mit intensiver Seborrhöe bekämpfen.
Claims (5)
1. Verfahren zur Gewinnung von Mucopolysaccharlden aus Rinds- oder Schafsfeten, dadurch ge-
kennzeichnet, dau man unter sterilen Bedingungen und bei niedriger Temperatur
a) Hautdecken und/oder Gewebe von Nabelschnüren von Rinds- oder Schafsfeten entnimmt,
b) die entnommenen Gewebeteile zerkleinert,
c) die zerkleinerten Gewebeteile mit Hilfe einer
lonenhaltlgen Lösung extrahiert,
d) die extrahierten Gewebeteile in der lonenhaltigen Lösung einem enzymatlschen Abbau unterwirft
und
e) den Wirkstoff durch Ausfällung mittels eines organischen Lösungsmittels wie Alkohol oder
Aceton oder durch Komplexbildung mittels einer quaternären Ammoniumverbindung gewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zerkleinern in der lonenhaltigen
Extraktionslösung erfolgt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß der enzymatische Abbau
gleichzeitig mit der Extraktion in der lonenhaltlgen Lösung erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Gewinnung des Wirkstoffs
gegen Wasser dialyslert.
5. Haarpflegemittel, dadurch gekennzeichnet, daß es als Wirkstoff Mucopolysaccharide nach einem der
Anspreche 1 bis 4 enthält.
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---|---|---|---|
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---|---|---|---|
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---|---|
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GB (1) | GB1198005A (de) |
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FR2574289B1 (fr) * | 1984-12-06 | 1987-03-06 | Roussel Uclaf | Nouvelles compositions cosmetiques pour le cuir chevelu, renfermant une combinaison a a base de mucopolysaccharides acides et de peptides, associe a un extrait placentaire |
US4822604A (en) * | 1985-05-20 | 1989-04-18 | S. C. Johnson & Son, Inc. | Local treatment of dandruff, seborrheic dermatitis, and psoriasis |
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