DE1646667A1 - Verfahren zum Aufspritzen einer Keramikschicht auf einen Grundkoerper - Google Patents
Verfahren zum Aufspritzen einer Keramikschicht auf einen GrundkoerperInfo
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Description
DIPL-ING. LOTHAR DÖRNER
PATENTANWALT
PATENTANWALT
58 HAGEN eRASHOFSTRASSE 11 q# ΒθζβπΛ}ΘΓ 196?
ianglet, Weber KG» Oberflächenveredlung
5650 Solingen, Kuller Straße 9
Verfahren zum Aufspritzen einer Keramikschicht ' λ
auf einen Grundkörper
J)Ie Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufspritzen einer
Keramik- oder Oxydschicht auf einen Grundkörper, bei dem
zunächst auf den Grundkörper ein Spritzpolster aus Stahl aufgespritzt wird.
£3 sind technische Anwendungsgebiete bekannt, bei denen es
nach den heutigen Erkenntnissen notwendig ist, als Schutz vor
belastung oder als Hitzeschild sowie bei Abrasion, Erosion, Kavitation und Gleitflächen mit hoher Xemperaturbelastung
einen Grundkörper, der in der Regel aus Stahl besteht, mit einer Keramik- oder Oxydschicht zu versehen. Als allgemein
bekannte Anwendungsgebiete seien Raketen, Düsenflugzeuge,
Atomreaktoren und Kessel genannt. Das Aufbringen einer Keramik- oder Oxydschiont auf Stahl begegnet, insbesondere
wenn relativ dicke Scnichten aufgebracht werden müssen, der folgenden Schwierigkeit: In der Regel besitzt die Keramik-
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oder Oxydschicht einen anderen Temperaturausdehnungskoeffizienten
als das zu beschichtende Material, was bei nohen Temperabesondere
türen,/bei Temperaturwechselbeanspruohungen, zum Platzen der Keramik:- oder Oxydsohicht führt. Un dies zu verhindern, ist es bereits bekannt, auf das Grundmaterial ein sogen. Spritzpolster aus Stahl- oder Stahllegierungen aufzubringen. Pas Spritzpolster aus Stahl hat den Nachteil, daß es auch nach dem Aufspritzen mikroporös ist. Dadurch kommt es zu Unterkorrosionen, die die gewünschte Wirkung - Korrosionsschutz durch Aufbringen einer Keramik- oder Oxydschicht - wieder vermindern, wenn unter der Schicht Unterkorrosionen stattfinden.
türen,/bei Temperaturwechselbeanspruohungen, zum Platzen der Keramik:- oder Oxydsohicht führt. Un dies zu verhindern, ist es bereits bekannt, auf das Grundmaterial ein sogen. Spritzpolster aus Stahl- oder Stahllegierungen aufzubringen. Pas Spritzpolster aus Stahl hat den Nachteil, daß es auch nach dem Aufspritzen mikroporös ist. Dadurch kommt es zu Unterkorrosionen, die die gewünschte Wirkung - Korrosionsschutz durch Aufbringen einer Keramik- oder Oxydschicht - wieder vermindern, wenn unter der Schicht Unterkorrosionen stattfinden.
Die Erfindung verfolgt den Zweck, es möglich zu machen, daß Keramik- oder Oxydschichten auf Grundkörper aufgetragen werden
können, ohne daß es bei Temperatur-WechselbeanspruchBng zum
Abplatzen der Keramik- oder Oxydschicht oder zu Unterkorrosio»
nen in den metallischen Schichten kommen kann. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zwischen Keramik- oder Oxydschicht
und Grundkörper eine Zwischenscnicht anzubringen, die so ausgebildet
ist, daß sie ein gutes Haften, auch unter den jeweiligen betrieblichen Verhältnissen bei Hontageausführungen, gewährleistet,
nicht mikroporös ist und Temperaturspannungen aufnehmen kann. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch
gelöst, daß in einem thermischen Spritzverfahren auf den Grundkörper ein Spritzpolster, auf daa Spritzpolster in einem thermischen
Spritzverfahren eine Haft-Dioht-Dehn-Patinierung aus
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Metall und auf die Patinierung in einem thermischen Spritzverfahren
die Keramik- oder Oxidschicht aufgespritzt wird.
Das Verfahren nach der Erfindung wird nachfolgend anhand der
ein vergrößertes Schilffbild im Schema wiedergebenden Zeichnung
näher beschrieben. Aufzubringen iat eine Keramik- oder Oxydschicht auf einen Grundkörper 1, der aus Stahl» legiertem
Stahl, aus Gußeisen, Beton» Stein, Holz oder Kunststoff be- λ
stehen kann. Seine Oberfläche wird durch Strahlen mit Sand, Korund, Stahlkies oder dergl. aufgerauht. Auf den Grundkörper
1 wird in einem thermiscnen Spritzverfahren z.B. mit Hilfe einer Drahtpistole, die sowohl mit autogener Flamme als auch
elektrisch arbeiten kann, mit Hilfe einer Pulverpistole oder mit Hilfe einer Plasmapistole, ein Spritzpolster 2 aufgebracht.
Bei einer mit autogener flamme arbeitenden Drahtpistole wird das zu Drähten gezogene Spritzmaterial mechanisch durch die
autogene Flamme gezogen, schmilzt dabei nieder und wird auf den zu bearbeitenden Gegenstand aufgesprüht, Bei einer elek - '
triech arbeitenden Drahtpistole wird mittels zweier stromfünrender Drähte aus dem gewünschten Spritzmaterial ein Flammbogen
Hervorgerufen, der den Spritzdrant niederschmelzt und
mit Preßluft auf die zu bespritzende Fläche sprünt. Bei der Pulverpistole wird einer autogenen Flamme das Material durch
einen Pulverbehälter mittels Injektorwirkung der Brenngase zugeführt. Das Pulver wird in der autogenen Flamme angeschmolzen
und im teigigen Zustand auf den zu bespritzenden Körper aufge-
- 4 109836/1057
schleudert. Bei dem Spritzen mit Hilfe der Flasmapistole werden
die Spritzmaterialien in Pulverform mittels eines inerten
Gases durch einen Lichtbogen geführt, wobei extrem hohe Temperaturen erreicht werden. Durch die enorme Wärmeentwicklung
werden die Materialtellcnen zum Schneisen gebracht und infolge der Entladung mit sehr hoher Geschwindigkeit aufgeschleudert.
Als Werkstoff für das Spritzpolster 2 kommen C-, Cr-, Cu- und
werk
gen. exotherme Spritsfetoffe, die beim Aufspritzen Nachwärme entwickeln und daduroh eine gute Verbindung zum Untergrund schaffen. Beim Aufspritzen wird ein sehr grobes Gefüge gewählt; auf eine gute Haftung auf dem Grundkörper 1 muß Wert gelegt werden.
gen. exotherme Spritsfetoffe, die beim Aufspritzen Nachwärme entwickeln und daduroh eine gute Verbindung zum Untergrund schaffen. Beim Aufspritzen wird ein sehr grobes Gefüge gewählt; auf eine gute Haftung auf dem Grundkörper 1 muß Wert gelegt werden.
/uf das Spritzpolster 2 wird, ebenfalls Xn einem der bei der
Beschreibung des Aufb-ringens des Spritzpolsters 2 auf den Grundkörper 1 erwähnten thermischen Spritzverfahren, eine als
"Haft-Dicht-Dehn-Patinierung" 3 bezeichnete Schicht , nachfolgend
HDD-Patinierung genannt, aufgebracnt. Als Material für
die HPJKPatinierung 3 sind Metalle, vorzugsweise solche mit
niedrigem Schmelzpunkt, z.B. Zinn, Blei, Zink, Aluminium oder deren Legierungen, verwendet.
Auf die HDD-Patinierung 3 wird sodann eine keramische oder
oxydische Spritzschicht 4 aufgebracht und zwar ebenfalls in einem thermischen Spritzverfahren« Beim Aufspritzen der Spritz-
"· 5 —
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schicht 4 wird mit einer Pulverpistole, mit einer Stabpiatole oder mit einer Plasmapfetole gearbeitet, da daa Ausgangematerial für die Spritζschicht 4 sowohl in Pulver- wie in Stabform
vorliegen kann. Das Verfahren mit der Pulverpistole und mit der Plasmapistole wurde vorstehend bereits für das Aufbringen
des Spritzpolsters 2 auf den Grundkörper 1 beschrieben* Beim Aufspritzen mit Hilfe der Stabpistole wird daa zu Stäben gepreßte
Spritzmaterial mechanisch durch eine autogene Flamme I geschoben» wobei die einzelnen Partikel erst nach ihrem Abschmelzen
aufgesprüht werden und durch ihren flüssigen Zustand ein dichtes, gleichmäßiges Gefüge bilden, ils Material für die
Spritzschioht 4 kommen alle keramischen Materialien, wie die Oxyde der lanthaniden, z.B. Ceroxyd, oder Oxyd-Keramik, z.B.
Chrom-, Sitan-, Zirkonium-Oxyde, schließlich auch metallegierte
Pulver, z.B. Niokelchrom, Niokelohrombor, inirage.
Die Wirkung derjeinzelnen Schichten im Gesamtaufbau und die *
Vorteile der Erfindung sind folgende:
Das aus Stahl bestehende Spritzpolster 2 nimmt die bei Semperatureinwirkung
diffundierenden Metallanteil 5 der aus Metall bestehenden HDD-Patinlerung 3 auf und schützt so den Grundkftrper
1 vor schädlichen Metalldiffundierungen· Eine Metalldiffusion
in den Grundkörper 1 würde nämlich die Struktur sowie die späteren Bearbeitungsmöglioakeiten des Grundkörpers 1 durch
Schweißen oder dergl. beeinträchtigen.
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tie HDD-Patinierung 3 übt dreierlei Wirkung aus. Zunächst übt
sie eine tiaftwirkung aus: Duron die unter Schmelztemperatur auf
die Patinierung 3 gespritzten keramiacnen Werkstoffe wird die Patinierung angeschmolzen, wo durch sie sich einerseits in die
raune Oberfläche des unter ihr liegenden Spritzpolsters 2 einschmelzt und andererseits auf sie aufgebrachte, keramische
Partikel 6 in ihre Oberfläche einsinken läßt, wodurch eine
starke Verzahnung und Verankerung mit verlötender Wirkung eintritt. Es erfolgt also eine Verzahnung und Verlötung der
HDD-Patinierung 3 sowohl mit dem Sprltzpolster 2 als auch mit
der Keramikschicht 4· Pie HDD-Patinierung/Übi; weiterhin eine
Dicht--wirkung aus: Die Patinierung wird als metalllsone Spritzschicht
durch die thermische Beaufschlagung bei Aufbringen der Keramik- oder Oxydschicht 4 unter Schmelztemperatur und bei
Einwirkung einer Hoohtemperaturbeanspruchung zu einer metallischen
Sehne verdichtet. Dadurch verliert sie die einer Metallschicht anhaftende Mikroporosität und ist in der Lage» korrosiver
Beanspruchungen aufzufangen. Die HDD-Patinierung 3 übt
scnliefllion eine Dehnwirkung aus: Die HOD-Patinierung gleicht
die unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten zwisohen stählernem und keramischen Werkstoff aus, sie wird also zu einer
elastischen Zwischenschicht zwischen dem Grundkörper 1 und der Eeramikeohioht 4.
Wesentlich für die Erfindung sind also das Spritzpolster 2 und die Haft-Dioht-Dehn-Patlnierung 3, und «war aus folgenden
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Gründen:
Die Haft-Dieht-Dehn-Patinieruag 3 entfaltet ein® dreifache
Wirkung:
Wirkung:
Sie ist verantwortlich, für die gute Haftung swleehen Spritzpolster
2 - und damit Grundkörper 1 - und Keramik- oder Ozydschicht
49 wobei außer der Ubliohen aeohaniaohen Haftung eine
verlötende Wirkung erzielt wird.
Sie bildet eine dichte Metallsehne, die in der lege let, korrosive
Angriffe abeuwehren und daait Unterroatungen der Oeeantrr
Schicht zu vermeiden.
Sie stellt ein βlastischeβ, sich zu einer Metallsehne ausbildendes
Zwischenglied dar.
Dadurch wird es möglich, auf einen Grundkörper» selbst unter
schwierigen Betriebsbedingungen keramisches oder ojydieohea
Material in starken Schichten aufsutragen und lemperaturweoh- ( selbeanspruohungen auszusetzen.
Material in starken Schichten aufsutragen und lemperaturweoh- ( selbeanspruohungen auszusetzen.
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Claims (5)
- Patentansprüche1, Verfahren sub Aufspritzen einer Keraaik- oder Oxidschicht auf einen Grundkörper, bei dea sunäohst auf den Grundkörper ein Spritspoleter aus Stahl aufgeepritst wird, dadurch gekennseiohnet, daß auf das Spritspoleter (2) in einen theraiflonen Spritsrerfahren eine Haft-Dicht-Behn-Patiaierung (3) aus Metall aufgespritst wird, und daß auf die Patinierung (3) in eines theraieohen Spritarerfahren die leramik- oder Oaydaohioht (4) aufgespritst wird·
- 2. Verfahren naoh Anepruoh 1, dadurch gekennzeichnet, daß ale Metall für die Haft-Dioht-Dehn-Patinierung (3) ein Metall alt niedrige* Schaeliptmkt, wie Zinn, Blei, Zink, Alusiniua oder deren legierungen, verwendet wird.109836/1057
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das thermische Spritzverfahren, mit dem die Haft-Dioht-Dehn-Patinierung (3) auf das Spritzpolster (2) aufgebracht wird, mit Hilfe einer mit autogener flamme oder elektrisch arbeitenden Drahtpistole ausgeführt wird.
- 4» Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das thermische Spritzverfahren, mit dem die Haft-Bicht-Dehn- ' Patiaierung (3) auf das Spritzpolster (2) aufgebracht wird, mit Hilfe einer Pulverpistole ausgeführt wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das ther-mische Spritzverfahren, mit dem die Haft-Dicht-Dehn-Patinierung (3) auf das Spritzpolster (2) aufgebracht wird, mit Hilfe einer Plasmapistole ausgeführt wird.109836/1057Leerseite
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1646667 | 1967-12-09 |
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Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
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DE (1) | DE1646667C3 (de) |
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NL (1) | NL6817603A (de) |
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- 1967-12-09 DE DE1646667A patent/DE1646667C3/de not_active Expired
-
1968
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- 1968-10-11 BE BE722230D patent/BE722230A/xx unknown
- 1968-12-09 NL NL6817603A patent/NL6817603A/xx unknown
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NL6817603A (de) | 1969-06-11 |
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