DE1615161A1 - Schweisselektrode und Schweissverfahren - Google Patents
Schweisselektrode und SchweissverfahrenInfo
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Description
Schweißelektrode und Schweißverfahren
Die Erfindung betrifft eine verbesserte Schweißelektrode, mit deren Hilfe Lichtbogenschweißungen und Oberflächenaufschweißungen
sauberer und gleichmäßiger als bisher durchgeführt werden können. Ferner betrifft die Erfindung ein Schweißverfahren unter Verwendung
einer solchen Schweißelektrode.
Bei Verwendung der bekannten Schweißelektroden ist es schwierig, den Lichtbogen auf diejenigen Stellen zu konzentrieren, an denen
der Schweißvorgang stattfinden soll. Deshalb ist es auch einem geschickten Schweißer nahezu unmöglich, eine vollkommen gleichmäßige
Schweißnaht oder Oberflächenaufschweißung herzustellen.
Aufgabe der Erfindung ist es, hier Abhilfe zu schaffen.
Die erfindungsgemäße Schweißelektrode besteht aus einem Kerndraht,
einem den Kerndraht umgebenden Ueberzugsmaterial und einem das Ueberzugsmaterial bedeckenden Mantel, der.einen
axialen Schlitz aufweist, und ist dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel aus magnetisch leitendem Werkstoff besteht.
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n (Art.7ilAbs.2Nr.l8aU3(J**Xn<l«WeW».V.4.e.l ;?i
Mittels der durch den Mantelschlitz erzwungenen Verteilung des
um die Elektrode sich ausbildenden Magnetfeldes läßt sich der Lichtbogen auf denjenigen Teil der Umfangsflache der Schweißelektrode
konzentrieren, welcher dem Schlitz gegenüberliegt. So kann man bei geeigneter Anbringung der Schweißelektrode
eine ganze Schweißnaht oder Oberflächenaufschweißung völlig
gleichmäßig herstellen.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung beschrieben, Hierin sind:
Fig. 1 ein Längsschnitt einer ersten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Schweißelektrode;
Fig.' 2 ein Querschnitt längs der Linie ΙΙ-ΊΙ in Fig. 1 ;
Fig. 3A,3B und 4 erläuternde Darstellungen des mit der Elektrode
nach Fig. 1 durchführbaren Schweißverfahrens;
Fig. 5 und 6 Querschnitte weiterer Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Schweißelektrode;
Fig. 7 und 8 erläuternde Darstellungen des mit der Ausführungsform nach Fig. 6 durchführbaren Schweißverfahrens;
Fig. 9 ein Querschnitt einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung;
Fig. 10 und 11 erläuternde Darstellungen des mit der Elektrode
nach Fig. 9 durchführbaren Schveißverfahrens;
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Pig. 12 ein Querschnitt einer weiteren Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Schweißelektrode;
Fig. 13 und 14 erläuternde Darstellungen eines mit.der Schweißelektrode
nach Fig. 12 durchführbaren Schweißverfahrens;
Fig. 15 eine graphische Darstellung des Verlaufs der magnetische
Flußdichte in Abhängigkeit von der Spaltbreite für verschiedene Stromstärken und
Fig. 16 eine graphische Darstellung des Verlaufs der magnetischen
Flußdichte in Abhängigkeit vom Elektrodenmittelpunkt an verschiedenen Stellen des Elektrodenumfangs.
Fig. ι und 2 zeigen die erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Schweißelektrode. Sie besteht aus einem Kerndraht 1 aus Eisen, Kupfer oder einem anderen Metall, der mit einem Ueberzugsmaterial
2 aus Feldspat, Kalk oder dgl. überzogen ist, und einem Mantel 3 aus Eisen, einer Ferrolegierung oder einem
anderen magnetisch leitenden Metall. Der Mantel 3 ist mit einem schmalen langen axialen Schlitz G versehen. Ferner ist
der Mantel 3 seinerseits mit einem äußeren^ lieb er zug 4 versehen,
der den Schlitz G freilä-t. Der Ueberzug 4 besteht z.B. aus
Feldspat, Kalk, Graphit oder.Eutil.
Zur Herstellung einer Schweißnaht unter Verwendung der in Fig. und 2 dargestellten Elektrode a wird die Elektrode z.B. gemäß i
Fig. 3A entlang der Kehle L an der Stoßkante der zu ver-
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schweißenden Metallplatten M und N derart verlegt, daß der
axiale Schlitz G in der Schweißelektrode a der Kehle L abgewandt
ist. Dann werden der Kerndraht 1 und der Mantel 3 der Schweißelektrode a mit den gleichnamigen Polen entsprechender
Sekundärwicklungen S1 und S von Transformatoren T und T
verbunden, während die anderen Pole der beiden Sekundärwicklungen gemeinsam an die zu verschweißenden Metallplatten M und N
angeschlossen werden. Wenn nun die Primärwicklungen P und P
der beiden Schweißtränsformatoren mit einer Wechselstromquelle
verbunden werden, so schmilzt die Schweißelektrode a in Richtung
des Pfeiles P von ihrer Spitze her ab und die Metallplatten M und N werden allmählich längs der Linie 1 verschweißt. Wie
die Pfeile Q in Fig. 4 andeuten, konzentrieren sich die von der Schweißelektrode a erzeugten Lichtbögen auf die Außenfläche
der Elektrode an der dem Schlitz G abgewandten Seite derselben, weil nach der Linkehand-Regel das vom Elektrodenstrom im
Mantel 3 erzeugte Magnetfeld den Lichtbogen von dem Schlitz G abdrängt. So entsteht eine gut eingeschmolzene Kehlnaht
mit gleichmäßigem Schweißbild längs der Stoßlinie L der zu verschweißenden Metallplatten M und N. Gegebenenfalls kann
gemäß Fig. 3B ein elektrischer Strom auch nur durch den
inneren Kerndraht 1 der Schweißelektrode geschickt werden.
Welches der beiden in Fig. 3A und 3B dargestellten Verfahren
vorteilhafter ist, hängt von den Umständen ab. Hat der Stahlmantel
3 eine solche Dicke, daß er durch die Lichtbogenhitze des Kern- drahtes 1
vollständig abgeschmolzen wird, so ist das Verfahren nach
Fig. 3B einfadaez1 und vorteilhafter. Hat der Mantel 3 dagegen
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eine so große Dicke, daß ein vollständiges Abschmelzen durch die
vom Lichtbogen zum Kerndraht 1 erzeugte Wärme nicht gewährleistet ist, so wird man das Verfahren nach Fig. 3A anwenden.
Auch im Falle der Fig. 3A wird die durch den Schlitz G hervorgerufene ungleichmäßige Verteilung des Magnetfeldes
um die Schweißelektrode und die dadurch bedingte gewünschte Zusammendrängung des Lichtbogens auf der dem Schlitz abgewandten
Seite der Elektrode erreicht, obwohl der Mantel 3 selbst von einem elektrischen Strom durchflossen wird.
Fließt dagegen ein Strom nur durch den Mantel 3, so läßt sich die-gewünschte Zusammendrängung des Lichtbogens nicht
erreichen.
Der Verlauf der magnetischen Flußdichte bei einer erfindungs- '
gemäßen Schweißelektrode ist in Fig. 1.5 und 16 dargestellt.
Fig. 15 zeigt, wie die magnetische Flußdichte, gemessen
an zwei verschiedenen Stellen, nämlich am Spalt und an der dem Spalt gegenüberliegenden Seite der Elektrode,
von der Spaltbreite abhängt. Die Kurven A zeigen die Meßergebnisse am Ort des Spaltes und die Kurven B die
Meßergebnisse an der dem Spalt gegenüberliegenden Stelle. Die Kurven A1 und B1 sind mit einer Stromstärke von 200 Amp
und die Kurven A" und B" mit einer Stromstärke von 150 Amp
aufgenommen. Wie man sieht, ist die magnetische Flußdichte an der Spaltseite höher als an der gegenüberliegenden Seite
und der betreffende Unterschied nimmt zu, wenn die Spaltbreite abnimmt.
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Fig. 16 zeigt die radiale Verteilung der magnetischen Flußdichte an verschiedenen Unifangsstellen der Schweißelektrode,
Kurve C zeigt die Meßergebnisse für eine radial von der Mitte des Spaltes ausgehende Linie, Kurve F zeigt entsprechende
Meßergebnisse für eine radial von der dem Spalt gegenüberliegenden Mantelstelle ausgehende Linie,
Kurve E zeigt die Meßergebnisse für einen zu den Linien C und F senkrecht verlaufenden Radius und Kurve D zeigt
die Meßergebnisse für einen Radius, der in der Mitte zwischen den Linien C und E liegt. Wie man sieht, ist
in allen Richtungen bei Abständen von mehr als etwa 10 mm von der Elektrodenmitte die Flußdichte verhältnismäßig
gering und nahezu gleich groß; dagegen ist die auf dem Radius des Spaltes gemessene Flußdichte weit höher als
alle anderen in entsprechenden Entfernungen gemessenen Werte, die anderen Umfangssteilen entsprechen. Dies zeigt
deutlich, daß der über den Umfang verteilte Magnetfluß sich oberhalb des Spaltes stark zusammendrängt und daß
deshalb der Lichtbogen auf der dem Spalt gegenüberliegenden Seite konzentriert wird.
Die der Fig. 16 zugrunde liegenden Messungen wurden mit
einer erfindungsgemäßen Schweißelektrode durchgeführt, bei welcher der Kerndraht einen Durchmesser von 5 mm und
der Spalt eine Breite von 2 mm hatte; die Stromstärke betrug 150 Amp.
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Eine zweite Ausführungsform a der erfindungsgemäßen Schweißelektrode
ist in Fig. 5 dargestellt. Sie unterscheidet sich von der Ausführungsform a ' dadurch, daß die gesamte Außenfläche
des Mantels 3 mit dem Ueberzugsmaterial 4 bedeckt ist. Wirkungsweise und Schweißergebnis sind aber die gleichen wie
bei der ersten Ausführungsform* Da bei der Schweißelektrode a„
die gesamte Umfangsflache gleichmäßig mit dem äußeren Ueberzugsmaterial
4 bedeckt ist, ist das Aussehen besser und die Herstellung leichter. Da aber hier der Schlitz G nicht von außen
sichtbar ist, empfiehlt es sich, einen Farbstreifen auf der äußeren Oberfläche des Materials 4 entlang dem Schlitz G anzubringen.
Die dritte Ausfuhrungsform a der erfindungsgemäßen Schweißelektrode
nach Fig* 6 unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform
dadurch, daß sie einen dreieckigen Querschnitt hat. Im übrigen sind aber Aufbau und Wirkungsweise die gleichen
wie vorher. Wie aus Fig. 7 ersichtlich, ist die dritte Aus- ; führungsform insbesondere zum Stumpfschweißen zweier Metallplatten
M' und N1 geeignet, nachdem die stumpfen Kanten der- j
selben in bekannter Weise so gebrochen wurden, daß sich eine !
dreieckige Stoßfuge K'ergibt♦ In diese Stoßfuge wird die
Elektrode a„ eingelegt, so erreicht der Lichtbogen beim Schweißes ;
auch die unteren Teile der Stoßfuge Σ, so daß eine einwandfreie
Wurzelschweißung erzielt wird. In Fig, 7 werden leitende
Rollen R und R~ zur Zuleitung des elektrischen Stroms zum ;
Kerndraht 1 und dem Mantel 3 verwendet, wobei die Rollen R uafl
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K- in Eichung des.Pfeiles P1 bewegt werden können, während
sie in den Schlitzen G und G in Berührung mit dem Kerndraht bzw. dem Mantel 3 stehen. Diese Art der Stromzuführung kann
selbstverständlich auch bei den anderen Ausführungsformen verwendet
werden. Die nach dem Verfahren der Fig. 7 erzielte Schweißnaht W ist in Fig. 8 dargestellt.
Fig. 9 zeigt eine Schweißelektrode Άλ, welche die vierte
Ausführungsform der Erfindung darstellt. Sie hat einen elliptischen Querschnitt und ist deshalb für die Stumpfschweißung von
Metallplatten M" und N" geeignet, bei denen der Querschnitt der Stoßfuge K' halbelliptisch ist, wie Fig. 10 zeigt. Fig. 11
zeigt die mit dem Verfahren nach Fig. 10 unter Verwendung der
Schweißelektrode a. erzielte Schweißnaht.
Fig. 12 zeigt schließlich eine fünfte Ausführungsform a der
erfindungsgemäßen Schweißelektrode, die zur Oberflächenaufschweißung
auf eine Metallplatte geeignet ist. Um eine Erhöhung
auf die Oberfläche einer Metallplatte MIM in Fig. 13 aufzu_
schweißen, wird die Schweißelektrode a» auf die Metallplatte MMt
aufgelegt, wobei der Schlitz G der Metallplatte abgewandt ist. Dann wird eiryelekirischer Strom durch den Kerndraht 1 und den
Mantel 3 geleitet. Die entstehenden Lichtbögen konzentrieren sich auf die Gegend zwischen der dem Schlitz G abgewandten Außenfläche
der Schweißelektrode a5 mnd der Oberfläche der Metallplatte
M1" t so daß sich eine Erhöhung W- gemäß Fig. 14 ergibt.
Die Breite der Erhöhung W3 läßt sich leicht durch Wahl
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der Schlitzbreite in der Schweißelektrode a verändern. Ferner
kann das äußere Ueberzugsmaterial 4 gegebenenfalls weggelassen
werden.
Da die Schweißelektrode gemäß der Erfindung während des Schweißvorganges
nicht bewegt wird, läßt sich der gesamte Schweißvorgang in sehr einfacher Weise automatisieren.
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Claims (8)
1. Schweißelektrode, bestehend aus einem Kerndraht, einem
den Kerndraht umgebenden, elektrisch isolierenden Ueberzugsmaterial
und einem das Ueberzugsmaterial bedeckenden Mantel, der einen axialen Schlitz aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mantel (3) aus magnetisch leitendem Werkstoff besteht.
2. Schweißelektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel (3) seinerseits einen äußeren Ueberzug (4)
besitzt.
3. Schweißelektrode nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der äußere Ueberzug einen in Axialrichtung verlaufenden
Schlitz (G1) aufweist, durch den der Schlitz (G) des Mantels
(3) zugänglich ist.
4. Schweißelektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 3r dadurch
gekennzeichnet, daß der Elektrodenquerschnitt dreieckig ist
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und daß der axiale Schlitz (G) sich an einer Dreiecksseite
befindet. · ■
5. Schweißelektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrodenquerschnitt elliptisch
ist und daß der Schlitz (G) parallel zur Elektrodenachse verläuft.
6.' Schweiß verfahr en unter Anwendung einer Schweißelektrode
nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Schweißelektrode (a.) so längs der Berührungslinie der zu verschweißenden Teile angeordnet wird, daß der
Schlitz (G) der Berührungslinie (L) abgewandt ist, und daß eine elektrische Spannung zwischen den zu verschweißenden
Teilen und dem Kerndraht angelegt wird, derart,daß der
sich ausbildende Lichtbogen unter dem Einfluß des um die Schweißelektrode verlaufenden Magnetfeldes auf der dem
Schlitz abgewandten Seite der Schweißelektrode zusammengedrängt wird.
7. Verfahren zur Oberflächenaufschweißung mittels einer
Schweißelektrode nach ein§m der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schweißelektrode (a-) derart auf
die zu erhöhende Oberfläche (M1") aufgelegt wird, daß der
axiale Schlitz (G) der Oberfläche abgewandt ist» und daß eine elektrische Spannung zwischen der aufzuschweißenden
Oberfläche und dem Kerndraht (i) der Elektrode angelegt wirds
derart, daß der sich ausbildende Lichtbogen unter dem
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Einfluß des um die Schweißelektrode verlaufenden Magnetfeldes auf der dem Schlitz abgewandten Seite der Schweißelektrode
zusammengedrängt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß an den magnetisch leitenden Elektrodenmantel (3) eine Spannung der gleichen Phase wie an den Kerndraht (1)
angelegt wird.
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