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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufbringen von Streifenabschnitten,
z. B. von Bodendeckblättern, auf quergeförderte Sackwerkstücke in einer Sackmaschine,
bei der bei Ausbleiben eines Sackwerkstückes der zugehörige Streifenabschnitt selbsttätig
in einen Ausscheideförderweg geleitet wird, die Ausscheideeinrichtung durch ein
die Sackwerkstückzuführung taktmäßig abtastendes Fühlelement gesteuert ist und die
Aufbringung der Streifenabschnitte mittels eines aus einer Zange und einem damit
zusammenwirkenden Falzmesser bestehende Übernahmewerkzeuge aufweisenden Aufbringzylinders
erfolgt.
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Bei herkömmlichen, mit einer kontinuierlich fördernden Abschnitt-Aufbringvorrichtung
versehenen Maschinen wurden bei Ausbleiben der Sackwerkstücke die Bodendeckblätter
oder sonstigen Streifenabschnitte weiterhin in die Werkstücktransportebene gefördert,
wo sie infolge der fehlenden Sackwerkstücke zu einem Verstopfen der Transportwege
und damit zu Störungen bei der Weiterverarbeitung führen konnten. Außerdem konnten
die mit Klebstoff versehenen - Streifenabschnitte den Klebstoff an die freiliegende
Gegenwalze abgeben, was im weiteren Betrieb zu einer Beleimung der Unterseite der
nachgeförderten Sackwerkstücke und damit zu weiteren Störungen führen konnte.
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Zur Erzielung eines störungsfreien Arbeitsablaufes ist deshalb schon
eine Maschine vorgeschlagen worden, deren Abschnitt-Aufbringstation bei Ausbleiben
eines Sackwerkstückes abgeschaltet werden kann. Eine derart ausgeführte Bodendeckblatt-Aufbringvorrichtung
ist -mittels einer mit einer Kupplung gekoppelten Bremse abschaltbar, wobei die
Kupplung bei gelöster Bremse im Eingriff ist und bei Betätigung der Bremse außer
Eingriff gelangt. Kupplung und Bremse werden mittels einer Fühlersteuerung so gesteuert,
daß bei Ausbleiben eines mit Bodendeckblättern zu versehenden Werkstückes die Bodendeckblattzuführung
und -herstellung unterbrochen wird, wodurch ein Zuführen der entsprechenden Bodendeckblätter
unterbleibt. Diese Koppelung von Bremse und Kupplung ermöglicht ein exaktes Stillsetzen
der Bodendeckblattzuführung nur bei niedrigen Maschinendrehzahlen, während bei den
heute üblichen, immer höher werdenden Arbeitsgeschwindigkeiten ein plötzliches Stillsetzen
oder Beschleunigen der Bodendeckblatt Aufbringvorrichtung wegen der erheblichen
bewegten Massen, die insbesondere auch oszillierende Bewegungen ausführen, nicht
mehr möglich ist, so daß auch die erforderliche Geschwindigkeit der Stell- und Schaltvorgänge
nicht mehr gewährleistet werden kann. Eine Ungenauigkeit der Stell- und Schaltvorgänge
bei der Steuerung der Bodendeckblatt Aufbringvorrichtung muß aber zu Verschiebungen
und Überschneidungen der einzelnen Arbeitsvorgänge untereinander und damit zu Störungen
führen.
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Eine verbesserte Einrichtung, wie sie schon eingangs beschrieben wurde,
ist deshalb durch die deutsche Patentschrift 1055 342 bekanntgeworden. Diese Vorrichtung
gleicht im wesentlichen der soeben beschriebenen Vorrichtung, ist aber zusätzlich
mit einer Einrichtung zur Verhinderung der Zuführung von Bodendeckblättern beim
Ausbleiben von Sackwerkstücken bei hohen Maschinendrehzahlen versehen. Bei ihr wird,
wie eingangs ausgeführt, beim Ausbleiben eines Sackwerkstückes der zugehörige Streifenabschnitt
selbsttätig in einen Ausscheide-Förderweg geleitet, wobei die Ausscheideeinrichtung
durch ein die Sackwerkstückzuführung taktmäßig abtastendes Fühlelement gesteuert
ist und die Aufbringung der Streifenabschnitte mittels eines aus einer Zange und
einem damit zusammenwirkenden Falzmesser bestehende Übernahmewerkzeuge aufweisenden
Aufbringzylinders erfolgt. Das Fühlelement steuert eine Weiche, welche bei Ausbleiben
eines Sackwerkstückes die zugehörigen Bodendeckblätter od. dgl., deren Herstellung
bei hohen Maschinendrehzahlen nicht unterbrochen wird, über Förderbänder einem Ablagebehälter
zuführt und verhindert, daß sie zu dem der Aufbringung der Streifenabschnitte auf
die Sackwerkstücke dienenden Aufbringzylinder gelangen.
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Bei dieser bekannten Vorrichtung wird die Papierbahn durch eine erste
Vorzugeinrichtung in die Bodendeckblatt-Aufbringstation eingezogen und anschließend
an ein Querschneidwerk geführt. Nach dem Durchtritt eines bestimmten Werkstoffbahnabschnittes
durch das Schneidwerk wird der hinter dem Schneidwerk liegende Abschnitt von der
Werkstoffbahn, getrennt und über eine zweite Vorzugeinrichtung beschleunigt. Wird
taktmäßig richtig ein Sackwerkstück zugeführt, so wird durch die entsprechende Weichenstellung
das Erfassen des Bodendeckblattes durch eine dritte Vorzugeinrichtung ermöglicht,
die das noch unbeleimte Deckblatt an eine vierte Vorzugeinrichtung übergibt, welche
das Deckblatt an den Aufbringzylinder anlegt. Das auf dem Aufbringzylinder befindliche
Deckblatt wird nun beleimt und anschließend auf den- Sackboden aufgebracht. Bei
der die Zuführung der Bodendeckblätter zum Aufbringzylinder verhindernden Weichenstellung
wird das Bodendeckblatt von der zweiten Vorzugeinrichtung in die Weiche geleitet
und anschließend an eine aus zwei gegenläufigen, sich mit den - Taufflächen berührenden
Transportbändern bestehende Transporteinrichtung übergeben, die das Deckblatt in
einen Ablagebehälter führt.
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In der Praxis zeigt die bekannte Vorrichtung jedoch den Nachteil,
däß selbst bei der Bearbeitung von Papier und noch mehr bei der Verarbeitung von
Kunststoff die vor der Übergabe an den Aufbringzylinder durch drei Vorzugeinrichtungen
hindurchgeförderten Streifenabschnitte sehr leicht seitlich von der vorgesehenen
Bahn abweichen. Diese Abweichungen haben erhebliche Ungenauigkeiten in der Bodendeckblatt-Aufbringung
zur Folge, die vielfach zur Ausschußbildung führen. Bei der Verarbeitung von thermoplastischen
Kunststoffen tritt noch zusätzlich zu den genannten Ungenauigkeiten in der Bodendeckblatt-Aufbringung-
bei der Förderung die Schwierigkeit auf, daß die Bodendeckblätter infolge statischer
Elektrizität an den Walzen der Vorzugeinrichtungen haften bleiben und somit die
Transportwege verstopfen können. Ebenfalls nachteilig wirkt sich die bei der Bodendeckblatt-Ausscheidung
notwendige Umlenkung der auszuscheidenden Deckblätter aus, da die von der dritten
Vorzugeinrichtung in die Weiche geführten Bodendeckblätter bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten
der durch die Weiche festgelegten, stark gekrümmten Bahn infolge Reibung nicht folgen
können, was zu Verstopfungen der Weiche Anlaß geben kann. Ferner kommt es bei der
Verarbeitung der relativ elastischen thermoplastischen Kunststoffe vor, daß die
von den Transportbändern
abgeführten Bodendeckblätter nicht wie
vorgesehen mit ihrer vorauslaufenden Kante am vorderen Ende des Ablagebehälters,
sondern in der Mitte des Ablagebehälters in diesen eintauchen, wodurch die im Ablagebehälter
abgelegten Bodendeckblätter nicht die vorgesehene Lage einnehmen. Infolge dieser
Schwierigkeit kann es im Extremfall zum Herausfallen der Bodendeckblätter aus dem
Ablagebehälter und damit zur Verstopfung der Maschine kommen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, die bekannte Vorrichtung
so zu verbessern, daß eine optimale Genauigkeit der Aufbringung der Bodendeckblätter
oder sonstigen Streifenabschnitte auch bei höchsten Arbeitsgeschwindigkeiten gewährleistet
ist und ein sicheres Ausscheiden sowie Ablegen der beim Ausbleiben von Sackwerkstücken
ausgeschiedenen Streifenabschnitte ermöglicht wird.
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Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäß bei der eingangs geschilderten
Vorrichtung vorgesehen, daß die Übernahmewerkzeuge des Aufbringzylinders als Ausscheideeinrichtung
ausgebildet sind, indem mindestens eines der zur Übernahme zusammenwirkenden Werkzeuge
bei Ausbleiben eines Sackwerkstückes außer Betrieb setzbar ist, wobei der Streifenabschnitt
in den an der Übernahmestelle des Aufbringzylinders abzweigenden Ausscheideförderweg
überführbar ist. Indem die Ausscheidung bei Ausbleiben eines Sackwerkstückes erst
an der Übernahmestelle des Aufbringzylinders erfolgt, wird die bei der bekannten
Vorrichtung vorhandene Notwendigkeit, die Streifenabschnitte nach ihrer Abtrennung
von der Werkstoffbahn über eine nicht unbeträchtliche Wegstrecke vor der Übergabe
an den Aufbringzylinder weiterzufördern, vermieden. Es kann deshalb nicht mehr zu
den vorstehend erwähnten Störungen kommen.
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Aufbringzylinder zum Aufbringen von Bodendeckblättern für Kreuzböden
sind auch beispielsweise schon aus der deutschen Auslegeschrift 1025 709 und zangenartige
Übernahmewerkzeuge an Arbeitszylindern beispielsweise aus der USA.-Patentschrift
2 775171 bekannt. Da aber derartige Einrichtungen auch schon bei der Vorrichtung
nach der deutschen Patentschrift 1055 342 vorhanden sind, wird der Gegenstand der
vorliegenden Anmeldung auch durch diese Druckschriften nicht nahegelegt. Der genannten
USA.-Patentschrift ist keine Anregung dahin zu entnehmen, die den Materialstreifen
greifende Zange so zu steuern, daß beim Ausbleiben eines Beutelwerkstückes kein
Bodenblatt abgenommen und das nicht angenommene Bodenblatt ausgeschieden wird.
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Insbesondere bei der Verarbeitung von thermoplastischen Kunststoffen
ist es vorteilhaft, wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung der Aufbringzylinder
mit einem Abreißsegment zum Abreißen von Streifenabschnitten von einer in entsprechenden
Abständen querperforierten Werkstoffbahn zusammenwirkt. In diesem Fall wird also
die zusammenhängende Werkstoffbahn bis an den Aufbringzylinder herangeführt, so
daß eine Zwischenförderung abgetrennter Streifenabschnitte überhaupt nicht stattfindet.
Handelt es sich um Streifenabschnitte aus Kunststoff, so können diese mit einem
bereits vor dem Abreißen und auch vor dem Anbringen der Querperforationen getrockneten
Leimauftrag versehen sein.
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Die Übernahmewerkzeuge des Aufbringzylinders können vorteilhaft aus
einer Zange mit radial gerichteter Öffnung nach Art einer Falzzange und einem um
eine zur Aufbringzylinderachse parallele Achse umlaufenden Messer zum Eindrücken
des vordere Streifenabschnittendes in die geöffnete Zange be stehen. Bei einer solchen
Ausbildung der Übernahme werkzeuge kann in einfacher Weise durch Verhinde rung der
Schließbewegung der Zange oder der Ein drückbewegung des Falzmessers die Übernahme
de; Streifenabschnittes verhindert werden, so daß diese in den an der Übernahmestelle
beginnenden Ausscheideweg gelangt.
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Nach einem weiteren Vorschlag kann die bewegliche Zangenhälfte mittels
einer ortsfesten Steuerkurve in die Öffnungsstellung bewegbar sein und kann bei
Ausbleiben eines Sackwerkstückes am Ende der ortsfesten Steuerkurve ein bewegliches
Steuerkurvenstück zugeschaltet werden, so daß die Schließbewegung der Zange erst
dann erfolgt, wenn sie sich bereits aus dem Übernahmebereich herausbewegt hat und
den Streifenabschnitt nicht mehr erfassen kann. Hierbei ist es ferner vorteilhaft,
wenn im Zangenmaul mindestens ein bei Zuschaltung des beweglichen Steuerkurvenstückes
wirksamer Auswerfer vorgesehen ist. Da das auch bei Ausbleiben eines Sackwerkstückes
in das Zangenmaul eintauchende Falzmesser den vorderen Teil eines jeden ankommenden
Streifenabschnittes um die Falzkante der am Aufbringzylinder fest angeordneten Zangenhälfte
falzt, wird durch den Auswerfer sichergestellt, daß der Streifenabschnitt, wenn
das Tastelement das Ausbleiben des zugehörigen Sackwerkstückes anzeigt, auf keinen
Fall von dem Aufbringzylinder mitgenommen werden kann.
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Nach der Erfindung kann ferner insbesondere für die Verarbeitung thermoplastischer
Kunststoffolien der Übernahmestelle des Aufbringzylinders eine Weiche zum Ableiten
der auszuscheidenden Streifenabschnitte in den Ausscheideförderweg nachgeschaltet
sein. Diese Weiche ermöglicht auch bei infolge statischer Elektrizität am Aufbringzylinder
haftenden Bodendeckblättern im Zusammenwirken mit dem Auswerfer im Zangenmaul eine
einwandfreie Ableitung der auszuscheidenden Streifenabschnitte., Hierzu kann die
Weiche nach einem weiteren Erfindungsvorschlag mit zum Eingriff in Nuten des Aufbringzylinders
bestimmten Fingern versehen sein, so daß das Entfernen der auszuscheidenden Abschnitte
vom Aufbringzylinder bei entsprechender Stellung der Weiche zwangläufig erfolgt.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Weiche in Ausscheidestellung annähernd tangential
zum Aufbringzylinder angeordnet ist, um ein sanftes Umlenken der auszuscheidenden
Streifenabschnitte in die nachfolgende Transportebene des Ausscheideförderweges
zu ermöglichen.
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Das bewegliche Steuerkurvenstück und die Weiche können nach der Erfindung
mittels einer gemeinsamen, von einem durch einen Phototaster einschaltbaren Magneten
betätigten Steuerschiene steuerbar sein.
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Um eine präzise Ablage der ausgeschiedenen Streifenabschnitte zu erreichen,
können nach einem weiteren Erfindungsvorschlag zum Aufnehmen und Abtransportieren
der ausgeschiedenen Streifenabschnitte an einer umlaufenden Kette befestigte Nadeln
vorgesehen sein, die mit einem einstellbaren, die Streifenabschnitte von den Nadeln
abnehmenden Abstreifer über einen Ablagebehälter zusammenwirken.
Bei
der Verarbeitung von Streifenabschnitten, bei denen ein Anhaften an Maschinenelementen
nicht zu befürchten ist, insbesondere für die Verarbeitung von Papier-Bodendeckblättern,
kann die Vorrichtung dadurch vereinfacht werden, daß die Streifenabschnitte dem
Aufbringzylinder mittels eines Zuführzylinders zugeführt werden, der sich an der
Übergabestelle abwärts bewegt. Werden Streifenabschnitte ausgeschieden, weil eines
der bei der Übergabe zusammenwirkenden Werkzeuge stillgesetzt wird, so treten die
Abschnitte frei aus der Berührungszone der beiden Zylinder aus und werden unter
der Einwirkung der Schwerkraft schräg nach unten geführt. Eine Weiche zum Zwecke
der Entfernung der Abschnitte vom Aufbringzylinder erübrigt sich also in diesem
Fall. Zweckmäßig kann am Zuführzylinder ein Quertrennwerk vorgesehen sein, wodurch
die exakte Lage der Abschnitte gewährleistet wird. Ebenfalls am Zuführzylinder kann
das Messer zum Eindrücken der Streifenabschnitte in die Zange des Aufbringzyhnders
angeordnet sein. An Stelle einer Steuerung der Übernahmezange kann das Eindrückmesser
bei Ausbleiben eines Sackwerkstückes stillsetzbar sein, und zwar kann das Messer
in weiterer Ausgestaltung der Erfindung im Übergabebereich mittels einer Steuerkurve
steuerbar sein, die bei Ausbleiben eines Sackwerkstückes durch einen von einem Phototaster
einschaltbaren Magneten aus ihrer Betriebsstellung abschwenkbar ist. In diesem Falle
wird die übergabezange durch eine ortsfeste Kurve beim Umlauf des Aufbringzylinders
so gesteuert, daß sie stets an der gleichen Stelle ihre Schließbewegung ausführt.
Da sie sich an dieser Stelle über dem Förderweg der Streifenabschnitte befindet,
besteht nicht die Gefahr, daß trotz des Ausbleibens der Eindrückbewegung des Messers
ein Streifenabschnitt erfaßt und mitgenommen wird.
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Nach der Erfindung wird weiter vorgeschlagen, daß der Zuführzylinder
und ein ihn teilweise umschlingendes Andruckband eine größere Geschwindigkeit als
die zwischen die Zuführzylindermantelfläche und das Andruckband eingeführte Werkstoffbahn
für die Streifenabschnitte aufweisen. Die Papierbahn schleift also entsprechend
der unterschiedlichen Geschwindigkeit zwischen ihr und dem Zuführzylinder so lange,
bis nach erfolgter Abtrennung eines Abschnittes dieser mit der Geschwindigkeit des
Zuführzylinders in die Übernahmezone bewegt wird.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann auch die Auftragswalze
eines am Aufbringzylinder angebrachten Klebstoffauftragswerkes gleichzeitig mit
dem Messer zum Eindrücken der Streifenabschnitte in die Zange des Aufbringzylinders
stillsetzbar sein, damit ein Verschmieren der Maschinenteile mit Kleister unterbleibt.
Hierbei ist es zweckmäßig, einen von dem Steuermagneten betätigten Hebel so anzuordnen,
daß durch ihn die Bewegung der Steuerkurve und die Abschwenkung der Auftragswalze
gleichzeitig vorgenommen werden.
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In der nachstehenden Beschreibung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung
an Hand der Zeichnung näher beschrieben.
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In der Zeichnung zeigt F i g. 1 eine schematische Darstellung einer
ersten Ausführungsform der Streifenabschnitt-Aufbringstation einer Sackmaschine
in Seitenansicht, F i g. 2 eine Teilansicht in Richtung des Pfeiles A in F i g.
1 in größerem Maßstab, F i g. 3 bis 6 einen Ausschnitt aus F i g. 1 in verschiedenen
Arbeitsstellungen in vergrößertem Maßstab, F i g. 7 eine schematische Darstellung
einer zweiten Ausführungsform einer Streifenabschnitt-Aufbringstation in Seitenansicht,
F %i g. 8 bis 10 einen Ausschnitt aus F i g. 7 in verschiedenen Arbeitsstellungen
in vergrößertem Maßstab.
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In der Sackmaschine befinden sich für die beiden Sackböden zwei gleichartige
Bodendeckblattstationen in Laufrichtung der Säcke gesehen nebeneinander, je eine
auf jeder Maschinenseite, von denen eine in der F i g. 1 dargestellt ist.
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In der Ebene 1 werden die mit dem Bodendeckblatt 2 (F i g. 1) zu versehenen
Säcke 3, 3' in Richtung des Pfeiles 4 mittels bekannter Greiferketten 5 gefördert,
an denen die Greifer 6 in den größten zu fertigenden Sackbreiten angepaßten Abständen
angeordnet sind. Die Greifer 6 erfassen die Säcke 3 an den äußeren Enden der vorauslaufenden
Kante 7 des Sackmittelteiles und führen sie durch die im wesentlichen aus dem Aufbringzylinder
8 bestehende Bodendeckblatt-Aufbringstation. Dabei werden die Bodenseitenumschläge
der in die Schlauchebene gelegten geschlossenen Böden jeweils zwischen einem Stütz-und
einem Andrückband 9 und 10 geführt und in der Transportebene 1 gehalten,
wobei das über die Bandrollen 11 und 12 geführte Stützband 9 beim gesamten Durchgang
des Sackes 3 durch die Deckblatt-Aufbringstation in Tätigkeit bleibt, während ein
erstes über eine Bandrolle 13 geführtes Andrückband 10 vor der Aufbringzone
endet und ein zweites über eine Bandrolle 14 geführtes Andrückband 15 hinter der
Aufbringzone beginnt. Die Arbeitsflächen der Stütz-und Andruckbänder 9, 10, 15 werden
durch Stützrollen 16 bis 18 stabilisiert, während die Greiferketten zur Verhinderung
des Durchhängens über Stützkettenräder 19 geführt sind. Der Sack 3 befindet sich
noch vor der Deckblatt-Aufbringvorrichtung im Wirkungsbereich des Andruckbandes
10, während der in Laufrichtung vorauslaufende Sack 3' sich in der Aufbringzone
befindet und gerade das Deckblatt 2 erhält, welches sich in der zeichnerischen Darstellung
(F ig.1) schon zum Teil auf dem Sackboden und zum Teil noch auf dem Aufbringzylinder
8 befindet. Das auf den Sack 3' aufgelegte, z. B. einen Kontaktklebstoffauftrag
tragende Bodendeckblatt 2 wird bei der Weiterförderung des Sackes durch das sich
an die Aufbringzone anschließende Andruckband 15 so lange auf dem Sackboden gehalten,
bis es in nicht dargestellter Weise eine Anpreßeinrichtung durchläuft, die das Deckblatt
mit dem Boden fest verbindet. Das Deckblattmaterial kommt als Kunststoffbahn 20
von einer nicht dargestellten Vorratsrolle, wird durch die Vorzugswalzen 21 und
22 in Richtung des Pfeiles 23 kontinuierlich durch eine nicht dargestellte Klebstoffauftragstation
hindurch abgezogen und durch eine Querperforierstation 24 zu zwei weiteren Vorzugseinrichtungen
25, 26 und 25', 26' vorgeschoben. 7edesmal, wenn sich eine entsprechende Materiallänge
hinter dem feststehenden Untermesser 27 befindet, kommt das in Richtung des Pfeiles
28 umlaufende Obermesser 29 in die dargestellte Schnittstellung und perforiert hier
die Werkstoffbahn 20. Das vorauslaufende Ende der Werkstoffbahn 20 wird über
ein Leitblech 30 tangential an den Aufbringzylinder 8 herangeführt, wo es
in Verbindung mit einem Abreißsegment 31 erfaßt wird. Im Augenblick des Erfassens
der Werkstoffbahn
20 durch die aus Aufbringzylinder 8 und
Abreißsegment 31 bestehende Trenneinrichtung wird von der gegenüber der Trenneinrichtung
mit geringerer Geschwindigkeit laufenden Werkstoffbahn ein Deckblattabschnitt 32
(F i g. 3) abgetrennt und auf Aufbringzylindergeschwindigkeit beschleunigt. Gleichzeitig
mit der Übernahme eines Deckblattes 32 (F i g. 3) durch die Trenneinrichtung 8,
31 erfolgt das Einfalzen des in Laufrichtung vorauseilenden Deckblattendes 33 mittels
eines am vorauseilenden Ende des Abreißsegmentes 31 angebrachten Messers 34 in das
geöffnete Maul einer von zwei am Aufbringzylinder 8 angeordneten Zangen 35. Die
Zangen 35 bestehen aus einer in Laufrichtung 36 nachlaufenden, fest am Aufbringzylinder
8 angeordneten Zangenhälfte 37 und einer in Laufrichtung vorauslaufenden, beweglich
am Aufbringzylinder 8 angeordneten Zangenhälfte 38. Letztere ist auf einer Welle
39 befestigt, die in den Seitenwänden 40 und 41 (F i g. 2) des Aufbringzylinders
8 drehbar gelagert ist. Gleichfalls auf -der Welle 39 ist ein Hebel 42 fest angeordnet,
der etwa in seiner Mitte (F i g. 3) zwei Rollen 43 und 44 (F i g. 2 und 3) trägt,
die auf einer die Bewegung der Zangenhälfte 38 bestimmenden Steuerkurve 45 (F i
g. 3) abrollen. Am Hebelende greift eine an der Aufbringzylinderseitenwand befestigte
Feder 46 (F i g. 3) an, die das Bestreben hat, die Zange 35 zu schließen. Die Steuerkurve
45 ist ortsfest angeordnet und besteht aus einem segmentartig ausgebildeten Flansch
47 (F i g. 1 und 2), an dessen Enden zwei Kurvensegmente 48 und 49 befestigt sind.
Das Kurvensegment 48 ist so ausgebildet, daß die bewegliche Zangenhälfte 38 sich
während des Einführens der Deckblattvorderkante 33 (F i g. 3) in der Offenstellung
befindet und unmittelbar nach erfolgtem Eindrücken der vorderen Kante 33 des Deckblattes
32 in das Zangenmaul bei sich aus dem Zangenmaul herausbewegendem Messer 34 (F i
g. 4) in die Schließstellung kommt. Das von der Zange 35 gehaltene Deckblatt wird
an Halterollen 71 und 50
(F i g. 1 und 2) vorbei in die Aufbringzone
geführt und dort auf den geschlossenen Sackboden aufgebracht. Während die vordere
Deckblattkante 33 die Aufbringzone passiert, öffnet sich die Zange 35 entsprechend
dem Verlauf der Kurve 49 und gibt damit das Deckblatt 2 frei. Um ein Anhaften der
Kunststoffdeckblätter 2 am Aufbringzylinder 8 zu vermeiden, ist noch ein Abstreifer
51 (F i g. 1) kurz hinter der Aufbringzone fest angeordnet, der in entsprechende
im Aufbringzylinder angeordnete Nuten 52 und 53 (F i g. 2) eintaucht und ein Abschälen
der Deckblätter 2 vom Aufbringzylinder 8 (F i g. 1) bewirkt.
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Bleibt aus irgendeinem Grunde ein mit Bodendeckblättern 2 zu versehendes
Werkstück 3 (F i g. 1) aus, so wird die bewegliche Zangenhälfte 38 über ein bewegliches
Kurvenstück 54 (F i g. 1, 2 und 5) so gesteuert, daß die Zange 35 weiter und länger
geöffnet wird, als es durch die ortsfeste Kurve 48 erfolgen würde. Das bewegliche
Kurvenstück 54 ist neben dem festen Kurvensegment 48 (F i g. 2) angeordnet, so daß
die bewegliche Zangenhälfte 38 über die Rolle 43 von der ortsfesten Kurve 48 und
über die Rolle 44 von der beweglichen Steuerkurve 54 (F i g. 2 und 5) bewegt werden
kann. Im normalen Zustand tritt die bewegliche Kurve 54 hinter der ortsfesten Kurve
48 (F i g. 3) zurück, während sie beim Ausbleiben eines Sackes durch Schwenken der
sie tragenden Tragplatte 56 um den ortsfesten Drehpunkt 55 (F i g. 2 und 5) über
die Kurve 48 hinaustritt und somit eine zusätzliche Steuerung der beweglichen Zangenhälfte
38 bewirkt. Das in jedem Fall in das geöffnete Zangenmaul eintauchende Messer 34
(F i g. 5) falzt die vordere Kante 33 eines jeden ankommenden Abschnittes 32 um
die Kante 57 der am Aufbringzylinder 8 fest angeordneten Zangenhälfte 37. Um nun
ein Erfassen der Deckblätter 32 durch die Zange 35 zu vermeiden, sind auf der Zangenwelle
39 zwei Auswerferfedern 58 und 59 (F i g. 2 und 5) angeordnet, die infolge der Betätigung
der beweglichen Steuerkurve 54 und damit der zusätzlichen Schwenkung des Hebels
42 und der Welle ,39 noch vor dem Eintauchen des Falzmessers 34 in das Zangenmaul
aus der Grifffläche 60 (F i g. 5) der fest am Aufbringzylinder 8 angeordneten Zangenhälfte
37 heraustreten. Das eintauchende Messer 34 drückt dann die Auswerfer 58 und 59
herunter. Der dabei zwischen Messer 34 und Auswerfern 58, 59 festgehaltene vorderste
Teil 33 des Deckblattes 32 wird im Weiterverlauf bei Außertätigkeittreten des Messers
34 (F i g. 6) von den sich entspannenden Auswerferfedern 58, 59 aus dem offen bleibenden
Zangenmaul und damit aus der Aufbringzylinderhüllfläche herausgehoben. Um eine Ausscheidung
der Bodendeckblätter 32 vorzunehmen, ist der Berührungszone zwischen Abreißsegment
31 und Aufbringzylinder 8 eine Weiche 61 (F i g. 6) nachgeschaltet, die gleichzeitig
mit der Betätigung der beweglichen Steuerkurve 54 (F i g. 5 und 6) so bewegt wird,
daß sie an den Aufbringzylinder 8 heranschwenkt. Die Weiche 61 ist vorn in
der Form von Fingern 62 und 63 (F i g. 2) ausgebildet, die sodann in die
Nuten 52
und 53 am Aufbringzylinder 8 eintauchen. Die Zange 35 ist gleichfalls
mit entsprechenden Ausnehmungen 64 und 65 versehen, damit ein einwandfreier Vorbeigang
der Weiche 61 gewährleistet ist. Aus dem gleichen Grunde befinden sich die Auswerfer
58 und 59 zwischen den obenerwähnten Ausnehmungen 64 und 65. Die Weiche 61 besteht
aus einem die Finger 62, 63 aufweisenden Blech 66, welches von einem Tragstück 67
gehalten wird. Das Tragstück 67 ist drehbar auf einer Welle 68 (F i g. 2) angeordnet,
die ihrerseits drehbar in den Maschinenseitengestellen 69 und 70 gelagert
ist. Gegen seitliches Verschieben ist die Weiche 61 auf der Welle 68 durch eine
mit dem Zylinder 8 zusammenwirkende Halterolle 71 und einen Stellring 72 gesichert.
Um eine Betätigung der Weiche 61 zu ermöglichen, ist seitlich ein Hebel 73
(F i g.1, 2) am Tragstück 67 befestigt. Dieser Hebel trägt an seinem Erde eine Rolle
74, die sich auf einer Steuerschiene 75 abwälzt. Mittels einer Zugfeder 76 wird
die Weiche 61 in einer der Steuerschienenstellung entsprechenden Lage gehalten.
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Das mittels der Weiche 61 von dem Aufbringzylinder 8 abgenommene Deckblatt
wird über ein ortsfestes Leitblech 77 an einem Zylinder 78 herangeführt, der mit
an einer Kette 79 befestigten Nadelpaaren 80 und beiderseits des Einstechpunktes
wirksamen Vorzugs- und Festhaltescheiben 80' zusammenarbeitet. Die Nadeln 80 dringen
in die vorauslaufende Kante des Deckblattes ein und führen es zu einem Ablagebehälter
81, der mit einem einstellbaren Abstreifer 82 ausgerüstet ist, welcher die
Deckblätter in der gewünschten Stellung von den Nadeln 80 abnimmt. Der Abstreifer
82 ist in Langlöchern 83 seitlicher Einstellschienen 84, 85 in Laufrichtung einstellbar.
Die mit Nadelpaaren 80 in gleichmäßigen, dem Förderabstand der Blätter entsprechenden
Abständen besetzte Kette 79 wird mit der Fördergeschwindigkeit
angetrieben,
so daß die Nadelpaare taktmäßig umlaufen. Die Kette ist über beispielsweise sechs
Kettenräder 86 bis 91 geführt, um die sich notwendig ergebende Kettenlänge unterzubringen.
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Die Steuerung einer derartigen Einrichtung kann durch eine fotoelektrische
Abtastung erfolgen, die mittels einer Lichtquelle 92 die Transportebene 1 auf Vorhandensein
von Säcken 3, 3' abtastet. Bei fehlendem Sack wird das Fotoelement 93 erregt und
erzeugt einen Strom, der über einen Verstärker 94 einen Magneten 95 betätigt. Der
Magnet 95 ist mittels einer Hubstange 96 mit einem Ende eines auf dem Ende einer
Welle 97 schwenkbaren Winkelhebels 98 verbunden, der die Hubstangenbewegung auf
die an seinein anderen Ende angelenkte Steuerschiene 75 überträgt. Die Steuerschiene
75 ist mit Kurven derart versehen, daß sie zum Auslenken der Weiche 61 an den Aufbringzylinder
8 heranschwenkt und gleichzeitig die bewegliche Steuerkurve 54 betätigt. Die Tragplatte
56 der beweglichen Steuerkurve 54 ist zu diesem Zweck mit einer sich auf der Steuerschiene
75 abwälzenden Rolle 99 versehen, um über Rolle 44 und Hebel 42 die bewegliche Zangenhälfte
38 zu steuern. Eine Zugfeder 100 bewirkt auch hier eine der Steuerschieneneinstellung
entsprechende Lage der Steuerkurve 54. Die Steuerschiene 75 ist mit einem Langloch
101 (F i g.1) versehen, welches die horizontale Führung der Steuerschiene an einem
ortsfest angeordneten Bolzen 102 ermöglicht. Der in F i g. 1 und 2 dargestellte
Aufbringzylinder 8# ist -an seinem Umfang mit zwei gleichartigen Zangen bestückt,
woraus sich je Arbeitstakt eine halbe Aufbringzylinderumdrehung ergibt. Da das mit
Aufbringzylindergeschwindigkeit umlaufende Abreißsegment 31 im dargestellten Fall
vier Umdrehungen je Aufbringzylinderumdrehung macht, sind zum Zwecke des einwandfreien
Vorbeiganges des Messers 34 am Umfang des Aufbringzylinders 8 noch zwei achsparallele
Nuten 103, 104 angeordnet.
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Der Antrieb der beschriebenen Einrichtung erfolgt, wie in F i g. 1
dargestellt, vom Hauptantrieb der Maschine aus auf eine mit einem Kegelrad 105 bestückte
Längswelle 106. Das Kegelrad 105 kämmt mit einem zweiten Kegelrad 107, welches
seine Bewegung auf ein Zahnrad 108 überträgt, das in nicht dargestellter Weise gemeinsam
mit dem Kegelrad 107 auf einer im Maschinengestell gelagerten Welle angeordnet
ist. Das Zahnrad 108 kämmt mit einem Zwischenrad 109, welches seinerseits das mit
dem Aufbringzylinder 8 verbundene große Zentralrad 110 antreibt. Für die Vorzugeinrichtung
und die Querperforiereinrichtung wird der Antrieb mittels eines Zahnrades 111 vom
Zentralrad 110 abgenommen und auf ein mit dem Zahnrad 111 auf einer gemeinsamen
Welle befestigtes Kegelrad 112 übertragen. Dieses Kegelrad 112 kämmt mit einem Kegelrad
113, welches seine Bewegung auf eine Längswelle 114 überträgt. Von einem weiteren
auf der Längswelle 114 befestigten Kegelrad 115 wird ein mit einem Zahnrad
116 auf einer gemeinsamen Welle befestigtes Kegelrad 117 getrieben. Das Zahnrad
116 kämmt mit einem Zwischenrad 118, welches seinerseits mit einem weiteren Zahnrad
119 kämmt, das gemeinsam mit zwei weiteren Zahnrädern in nicht dargestellter Weise
auf einer Welle befestigt ist. Eines dieser Zahnräder ist als Ellipsenrad 120 ausgebildet,
welches ein zweites, das rotierende Perforiermesser 29 tragendes Ellipsenrad 121
antreibt. Durch die Verwendung von in Umfangsrichtung einstellbaren Ellipsenzahnrädem
ergibt sich die Möb lichkeit einer Einstellung der Schnittgeschwindigkeit in bezug
auf die sich je nach Format ändernde Werkstoffbahngeschwindigkeit. Der Antrieb der
Querperforiereinrichtung erfolgt im übrigen taktmäßig. Zwecks Formatänderung ist
das dritte auf der obenerwähnten Welle angeordnete Zahnrad 122 als Wechselrad ausgebildet.
Das Wechselrad 122 kämmt mit einem Scherenrad 123, welches das Vorzugsrollenpaar
22 und 21 über Zahnräder 124 bzw. 125 antreibt. Vom gemeinsam mit der Vorzugsrolle
21 auf einer Welle befestigten Zahnrad 125 wird der Antrieb über einen Zahnriemen
126 zum zweiten. Vorzugsrollenpaar 25, 26 geleitet. Die betreffenden Zahnräder 128
bzw. 127 treiben ein Zwischenrad 129 an, welches mit einem die Vorzugsrolle
26' antreibenden Zahnrad 130
kämmt. Der Antrieb der Vorzugsrolle 25'
erfolgt über ein weiteres Zahnrad 131. Bei Formatlängenänderungen wird, wie oben
erwähnt, das Wechselrad 122 gegen ein anderes Zahnrad ausgetauscht. Um sicherzustellen,
daß sich bei allen Formatlängen stets nur eine Perforationslinie für den Abriß zwischen
dem letzten Vorzugsrollenpaar 25', 26' und der Trennvorrichtung 8, 31 befindet,
kann das Perforierwerk mitsamt den Vorzugseinrichtungen 21, 22; 25, 26; 25', 26'
als geschlossenes Aggregat in Richtung des Doppelpfeiles 132 bewegt und festgestellt
werden. Bei sehr großen Formatlängen wird die Vorzugsrolle 25' von der Rolle 26'
abgestellt, so daß nur das Vorzugsrollenpaar 25, 26 wirksam ist.
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Der Antrieb des Abreißsegmentes 31 wird gleichfalls vom Zentralrad
110 abgeleitet und von einem Zwischenrad 133 auf ein weiteres Zahnrad 134 übertragen.
Ein mit dem Zahnrad 134 auf einer gemeinsamen, nicht dargestellten Welle befestigtes
Zahnrad 135 treibt das mit dem Abreißsegment 31 fest verbundene Zahnrad 136 an.
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Der Antrieb der Abführeinrichtung für die ausgeschiedenen Abschnitte
erfolgt von dem obengenannten Zwischenrad 133 auf ein kleines, auf der Welle 68
(F i g. 1 und 2) befestigtes Zahnrad 137. Ein auf der gleichen Welle fest angeordnetes
größeres Zahnrad 138 treibt über ein Zwischenrad 139 das mit dem Zylinder 78 fest
verbundene Zahnrad 140 an. Vom Zahnrad 140 wird ein weiteres Zahnrad 141 angetrieben,
welches die Welle 97 samt dem darauf befestigten Antriebskettenrad 86 und den vorerwähnten
Vorzug- und Festhaltescheiben 80' treibt. Die letzteren verhindern, daß das Deckblatt
von den Nadeln in die Gegennuten im Zylinder 78 gedrückt wird, ohne von den Nadeln
durchbohrt zu werden.
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In einer mit der in F i g. 7 dargestellten Abschnittaufbringvorrichtung
versehenen Sackmaschine sind zwei dieser Vorrichtungen zu beiden Seiten so angeordnet,
daß die im Querförderverfahren transportierten Säcke an ihren beiden Böden gleichzeitig
mit Abschnitten versehen werden können. Die Vorrichtungen liegen somit in der in
F i g. 7 dargestellten Seitenansicht fluchtend hintereinander. Um Wiederholungen
zu vermeiden, ist hier nur die in Werkstücktransportrichtung gesehen rechts in der
Maschine und in F i g. 7 vorn liegende eine Abschnittaufbringvorrichtung beschrieben.
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Bei dieser Vorrichtung werden die finit beispielsweise Ventilzetteln
142 zu versehenden Säcke 156 (F i g. 7) in Richtung des Pfeiles 143 zwischen sich
mit den Laufflächen berührenden Transportbändern 144 und 145 im Querförderverfahren
herantransportiert.
Die Transportbänder 144, 145 werden über die
Rollen 146 bzw. 147 geführt. Die Transportbänder 144, 145 übergeben die Werkstücke
an einen Aufbringzylinder 148 und eine damit zusammenwirkende Andrückrolle 149.
Um die aufgezogenen Böden in der Transportebene 151 zu halten, befinden sich seitlich
neben den Transportbändern 144, 145 entsprechend angeordnete Stütz- und Haltebleche
152 und 153, die unmittelbar vor der Aufbringzone 150 enden. Unmittelbar hinter
der Aufbringzone 150 treten weitere Stütz- und Andrückbleche 154 und 155 in Tätigkeit.
Um eine Weiterbeförderung der mit Ventilzetteln versehenen Werkstücke 156' zu weiteren
Bearbeitungsstationen, zu gewährleisten, ist der Aufbringzone 150 eine weitere,
aus über die Rollen 157 und 158 geführten Transportbändern 159 und 160 bestehende
Transporteinrichtung nachgeschaltet. Das Ventilzettelmaterial kommt als Papierbahn
163 von einer nicht näher dargestellten Vorratsrolle und wird mittels einer aus
den Walzen 164, 165 bestehenden Vorzugseinrichtung in die Aufbringvorrichtung eingezogen.
Die Papierbahn 163 ist anschließend um einen Zuführzylinder 162 bis unter zwei diesen
umschlingende Andrückbänder 166 herumgelegt. Die Bänder 166 greifen an den Seiten
der Papierbahn 163 an und sind jeweils über vier Bandrollen 167 bis 170 und zurück
über den Aufbringzylinder 148 geführt. An diesem laufen die Andrückbänder in nicht
dargestellten Nuten, deren Tiefe in etwa der Bandstärke entspricht.
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Nach dem Vorbeigang einer bestimmten Papierlänge an einem ortsfesten,
kurz vor der Bandrolle 170 angeordneten Messer 171 kommt ein auf der Welle 172 des
Zuführzylinders 162 mittels eines Traghebels 173 befestigtes, leicht aus der Zuführzylinderhüllfläche
herausragendes Messer 174 in die Schnittstellung und trennt den hinter dem Schneidwerk
liegenden Abschnitt 142 von der Werkstoffbahn 163 ab. Das Messer 174 läuft dabei
zusammen mit dem Zuführzylinder je Arbeitstakt einmal um, wobei sie eine größere
Umfangsgeschwindigkeit als Bahngeschwindigkeit aufweisen. Hieraus ergibt sich eine
Relativbewegung zwischen der Werkstoffbahn 163 einerseits und dem Zuführzylinder
162 und den Andrückbändern 166 andererseits. Erst der abgetrennte Abschnitt 142
nimmt die Zuführzylindergeschwindigkeit an. Um den einwandfreien Transport der Werkstoffbahn
163 an dem Zuführzylinder zu gewährleisten, ist eine Andrückrolle 166' in der Nähe
des feststehenden Messers 171 an dem Zuführzylinder angeordnet.
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Der Zuführzylinder 162 besteht in nicht dargestellter Weise aus zwei
zylinderförmigen, auf der Welle 172 befestigten Tragplatten 175, 176, über deren
Mantelflächen die Andrückbänder 166 geführt werden. In den Tragplatten 175, 176
ist eine Welle 177 drehbar gelagert, die einen Hebel 1'18 trägt, an dessen Ende
ein Messer 179 angeordnet ist, welches zum Zwecke des einwandfreien Vorbeiganges
an den Andrückbändern 166 in nicht dargestellter Weise entsprechende Ausnehmungen
aufweist. Ein weiterer, auf der gleichen Welle 177 befestigter Hebel 180 trägt an
seinem Ende eine Rolle 181, die sich auf einer ortsfesten Steuerkurve 182 abwälzt.
Eine an diesem Hebelende angebrachte Zugfeder 183 hält die Rolle 181 immer an der
Steuerkurve 182. Die Form der Steuerkurve 182 (F i g. 7 und 8) ist so gewählt, daß
bei Vorhandensein eines mit Abschnitten 142 zu versehenden Werkstückes 156 der Hebel
180 über die Rolle 181 so bewegt wird, daß das am Ende des anderen Hebels 178 befindliche
Messer 179 im Bereich der Berührungszone zwischen Zuführ- und Aufbring zylinder
162, 148 aus der Zuführzylinderhüllfiäche heraustritt. Hierdurch wird das in Laufrichtung
184 vorauslaufende Ende des mittels der Andrückbänder 166 am Zuführzylinder 162
gehaltenen Abschnittes 142 in das geöffnete Maul einer am Aufbringzylinder 148 angeordneten
Zange 185 eingefalzt. Die Zange 185 besteht aus einer festen, in Laufrichtung 186
nachlaufenden und einer beweglichen, in Laufrichtung 186 vorauslaufenden Zangenhälfte
187 und 188. Die bewegliche Zangenhälfte 188 ist auf einer drehbar im Aufbringzylinder
gelagerten Welle 189 befestigt. Ein ebenfalls auf der Welle 189 befestigter Hebel
190 trägt etwa in seiner Mitte eine auf einer ortsfesten Steuerkurve 191
sich abwälzenden Rolle 192, die ihre Bewegung auf die Zangenhälfte 188 überträgt.
Eine am Hebelende angeordnete Zugfeder 193 wirkt im Sinne des Schließens der Zange.
Nach erfolgtem Einfalzen des vorauseilenden Abschnittendes schwenkt das Messer 179
(F i g. 9) gemäß dem Verlauf der Kurve 182 aus dem Zangenmaul heraus, während die
Zange 185 gemäß dem Verlauf der Kurve 191 schließt. Der somit an seiner Vorderkante
gehaltene Abschnitt 142 wird an ein Leimwerk (F i g. 7) herangeführt, welches mittels
Auftragsscheiben 194 den in einem Leimbehälter 195 befindlichen Leim 196 mittels
einer mit einer Abstreifwalze 197 zusammenarbeitenden Tauchwalze 198 auf den Abschnitt
142 überträgt. Der so beleimte Abschnitt 142 wird im Weiterlauf in der Aufbringzone
150 auf einen Sack 156 aufgebracht.
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Bleibt aus irgendeinem Grunde ein mit Abschnitten zu versehendes Werkstück
156 aus, so wird das Messer 179 (F i g. 7 und 10) über ein bewegliches Kurvenstück
199 so gesteuert, daß es während des laufenden Arbeitstaktes nicht aus der Zylinderhüllfläche
austritt, wodurch ein Einfalzen in das geöffnete Zangenmaul nicht erfolgt. Das bewegliche
Kurvenstück 199 ist als Kreisringsegment ausgebildet und an einem Ende auf einem
in der ortsfesten Kurve 182 befestigten Bolzen 200 schwenkbar gelagert. Die Betätigung
des Kurvenstückes 199 erfolgt über eine an seinem anderen Ende angelenkte Betätigungsstange
201. Der nicht eingefalzte Abschnitt wird somit vom Aufbringzylinder 148 auch nicht
übernommen und kann aus der Berührungszone zwischen Aufbring-und Zuführzylinder
162 und 148 tangential austreten. Über Leitbleche 202 und 203 (F i g. 7) wird der
beispielsweise auszuscheidende Abschnitt 142' (F i g. 10) in den unteren Teil der
Maschine abgeleitet, wo er von einem nicht dargestellten Auffangbehälter aufgenommen
wird. -Damit beim Ausscheiden eines Abschnittes 142' der Aufbringzylinder 148 nicht
mit Klebstoff verschmiert wird, werden die Leimauftragsscheiben 194 (F i g. 7) vom
Aufbringzylinder 148 abgeschwenkt. Die Auftragsscheiben 194 sind an einem Ende eines
Hebels 204 angeordnet, der um den Tauchwalzendrehpunkt 205 schwenkbar ist. Die Betätigung
bei der Abhebung erfolgt gleichzeitig mit der Betätigung der beweglichen Steuerkurve
199.
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Zu diesem Zweck erfolgt die Steuerung in nicht dargestellter Weise
über eine fotoelektrische Abtastung der Sackwerkstücke 156, die ihrerseits beim
Ausbleiben eines Werkstückes einen Magneten 206 erregt, dessen Hubstange 207 an
einem Ende eines Hebels 208 angelenkt ist. Das andere Ende dieses
Hebels
208 ist auf einer drehbar in ortsfesten, nicht dargestellten Lagern gelagerten Welle
209 befestigt. Auf der gleichen Welle 209 ist ein weiterer Hebel 210 fest
angeordnet, dessen Ende eine Nase 211 aufweist, die bei Betätigung gegen die Nase
212 des die Auftragsscheiben 194 tragenden Hebels 204 drückt und somit die
Leimauftragsscheiben 194 abhebt. Um eine gleichzeitige Betätigung der beweglichen
Steuerkurve 199 zu ermöglichen, ist die Betätigungsstange 201 am Hebel 208 in der
Nähe des Anlenkpunktes der Hubstange 207 angelenkt. Das andere Ende der Betätigungsstange
201 ist, wie oben erwähnt, mit der beweglichen Steuerkurve 199 verbunden.
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Der Antrieb dieser Vorrichtung wird von einer taktmäßig angetriebenen
Längswelle 213 (F i g. 7) über einen aus den Kegelrädern 214, 215 bestehenden
Winkeltrieb abgeleitet. Das Kegelrad 215 ist gemeinsam mit einem Antriebskettenrad
216 auf einer nicht dargestellten Welle befestigt. Die über dieses Kettenrad 216
geführte Kette 217 treibt ein mit dem Aufbringzylinder 148 verbundenes Kettenrad
218 an und wird über ein Umlenkrad 219 an die Antriebskettenräder 220 und
221 der Transportbänder 144
bzw. 145 geführt und über ein weiteres
Umlenkrad 222 an das Antriebskettenrad 216 zurückgeführt. Der Antrieb der der Aufbringzone
nachgeschalteten Transportbänder 159 und 160 erfolgt in ähnlicher nicht dargestellter
Weise. Ein auf der nicht dargestellten Aufbringzylinderwelle befestigtes Zahnrad
223 überträgt die Bewegung des Aufbringzylinders 148
auf zwei Zwischenräder
224 und 225, wobei das zweite Zwischenrad 225 mit dem Antriebsrad 226 des Zuführzylinders
162 kämmt. Dieses zweite Zwischenrad kämmt auch mit einem weiteren Zwischenrad 227,
welches das größere mit der Tauchwalze 198 fest verbundene Zahnrad 228 antreibt.
Dieses Zahnrad 228 leitet den Antrieb auf das Antriebsrad 229 der Auftragsscheiben
194. Von einem kleineren, mit der Tauchwalze 198 fest verbundenen Zahnrad
230 erfolgt der Antrieb auf das Antriebsrad 231 der Abstreifwalze 197. Der Antrieb
des Bahnvorzuges 164, 165 wird mittels eines Zahnrades 232 vom Antriebsrad des Zuführzylinders
162 abgenommen. Ein mit dem Zahnrad 232 gemeinsam auf einer nicht näher dargestellten
Welle befestigtes Zahnrad 233 ist zwecks Formatänderung als Wechselrad ausgebildet.
Dieses Wechselrad 233 treibt über ein Scherenrad 234 das große Antriebsrad 235 der
Vorzugswalze 164. Ein kleineres mit der Vorzugswalze 164 fest verbundenes Zahnrad
236 kämmt mit einem Zahnrad 237, welches mit der Vorzugswalze 165 gemeinsam auf
einer nicht dargestellten Welle befestigt ist und sie damit antreibt.
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Um die Formatlänge zu ändern, muß das obenerwähnte Wechselrad 233
gegen ein anderes ausgetauscht werden, wodurch das Geschwindigkeitsverhälnis zwischen
Werkstoffbahn 163 und Zuführzylinder 162 geändert wird. Bei einem taktmäßigen Umlauf
des rotierenden Messers 174 wird somit ein dem Geschwindigkeitsunterschied zwischen
Werkstoffbahn 163 und Zuführzylinder 162 entsprechender Abschnitt 142 von der Werkstoffbahn
163 abgetrennt. Bei Formatänderung muß gleichzeitig auch der Abstand zwischen Eindrückmesser
179 und rotierendem Trennmesser 174 der jeweiligen Formatlänge angepaßt werden.
Dies geschieht durch Verdrehen des Hebels 173 auf der Welle 172. Am Zuführzylinder
162 sind in nicht dargestellter Weise entsprechende Ausschnitte angeordnet, die
ein Verstellen des Messers 174 im gewünschten Bereich ermöglichen.