DE1604419C - - Google Patents

Info

Publication number
DE1604419C
DE1604419C DE19661604419 DE1604419A DE1604419C DE 1604419 C DE1604419 C DE 1604419C DE 19661604419 DE19661604419 DE 19661604419 DE 1604419 A DE1604419 A DE 1604419A DE 1604419 C DE1604419 C DE 1604419C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
pattern
castings
locally
exposed
templates
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19661604419
Other languages
English (en)
Other versions
DE1604419A1 (de
DE1604419B2 (de
Inventor
Wilhelm Hampel Gerald Dipl Ing Dr Wien Anger
Original Assignee
Viennaline, Brillenmode aus Wien Wilhelm Anger GmbH, 8000 München
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Viennaline, Brillenmode aus Wien Wilhelm Anger GmbH, 8000 München filed Critical Viennaline, Brillenmode aus Wien Wilhelm Anger GmbH, 8000 München
Priority to AT587967A priority Critical patent/AT306354B/de
Publication of DE1604419A1 publication Critical patent/DE1604419A1/de
Publication of DE1604419B2 publication Critical patent/DE1604419B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE1604419C publication Critical patent/DE1604419C/de
Granted legal-status Critical Current

Links

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Mustern in Brillengestellen und Brillenbügeln, die als Gießlinge aus Epoxydgießharzen vorliegen.
Man kennt bereits das Herstellen von farblich kontrastierenden, dekorativen Gegenständen aus Kunststoffen durch stellenweise Ausübung einer Kaltverformung, wodurch diese Teile einen stark kontrastierenden und undurchsichtigen Farbton annehmen.
Bekannt ist ferner das Herstellen von Kunststoffprofilen mit marmoriertem oder gemasertem Aussehen im Strangpreßverfahren, bei dem im Zuführkanal eines Extruders und im rechten Winkel zur Strömungsrichtung der Masse Hohlwellen angeordnet sind, die über eine Vielzahl von Bohrungen eine andersfarbige Mischung dem Kanal zuführen und der darin fließenden Kunststoffmasse beimischen. Ein marmorierter oder ähnlich gearteter Mustereffekt läßt sich mittels Extrudierens auch in der Weise erzielen, daß die Schneckengänge der mehrgängigen Förderspindeln mit unterschiedlich gefärbtem Material beschickt werden.
Zum Herstellen von Kunststoffgegenständen mit deutlich voneinander abgegrenztem Farbeffekt ist auch schon vorgeschlagen worden, verschiedenfarbige Kunststoffe gleichzeitig unmittelbar nebeneinanderliegend aus einem Extruder auszupressen und den tropfenförmigen Rohling in gewünschter Größe vom Mundstück abzunehmen und in einer Matrize zu pressen.
Für transparente thermoplastische Kunststoffe, wie z. B. Celluloid, Cellulosederivate usw., mit einer Imitation von Schildpatt, Büffelhorn od. ä. natürlichen Zeichnungen haben sich praktisch andere Musterungsverfahren bis heute behauptet. Die gebräuchlichste Methode geht von 2 cm breiten Walzfellen aus
ίο gelben und dunkelbraunen Mischungen aus, die aufeinandergelegt mehrfach durch einen engen Walzenspalt hindurchgelassen werden. Durch Vergrößern des Walzenspalts entsteht ein Fell (4 cm), das in handgroße Streifen geschnitten wird, die hochkant in eine Kochpresse geschichtet und zum Rundblock verschweißt werden. Man kann auch zwecks Umwandlung der wolkigen Musterung in eine mehr gefleckte oder geäderte Zeichnung die Walzfelle in einer »Schiebepresse« aufeinanderschichten. Die aus dem Schlitz abgezogenen Kunststoffbahnen werden dann auf einen Hohlkern gewickelt und zum Rundblock verpreßt, von dem schließlich die Flächengebilde mit dem gewünschten Mustereffekt im spangebenden Verfahren abgeschält werden.
Man kennt auch ein Verfahren zum Herstellen von Kunststoffkörpern mit Musterungseffekt, bei welchem die zu musternden Teile auf heiße profilierte Fonnträger aufgelegt werden, die infolge ihrer Profilierung an verschiedenen Stellen verschieden stark erwärmt werden (britische Patentschrift 838713).
Bekannt ist ferner z.B. durch die USA.-Patentschrift 3 170 008, die zu musternden Kunststoffteile, die. an bestimmten Stellen einer Strahlung ausgesetzt werden, durch Abdecken mit einer Musterschablone bereichsweise vor dieser Strahlung zu schützen.
Daneben sind gemusterte Gegenstände, wie z.B. Brillengestelle od. dgl., aus hellfarbiger und dunkelfarbiger Schicht kaschierten Kunststoffen im Handel, bei denen die obere Schicht musterrecht teilweise aüsgefräst worden ist.
In den letzten Jahren haben sich Gießharzformkörper mit blanker Oberfläche in zunehmendem Maße eingeführt, so z.B. für Brillengestelle, Knöpfe und Teile von geringem Maß und Volumen, sogenannte Kleinteile. Nachdem es gelungen ist, solche Formkörper auch spannungsfrei zu gießen, hat man gesteigerten Wert auf die Erzielung spiegelglatter Oberflächen gelegt. Als Harzmaterial für die Formen wie auch für die herzustellenden Formkörper, z. B.
Brillengestelle, wird vornehmlich Epoxzdharz verwendet. Die Vielfarbigkeit von Gießharzformkörpern dient ersichtlich zu dekorativen Zwecken sowie zu Unterscheidungszwecken. Je nach dem Verwendungszweck sind Gegenstände beliebiger Form in unterschiedlichen Farben erwünscht, wobei die Bereiche unterschiedlicher Farben klar und deutlich voneinander getrennt und abgegrenzt sowie die konturentreue Mehrfarbigkeit auf großer Entfernung erkennbar sind bzw. durch Ineinanderlaufen der Farben einen marmorierten oder gemaserten bis geäderten Effekt geben. So bringt man z.B. ungemusterte, verschiedene Kunstharzschichten in einer Formrinne aufeinander, verdichtet den Schichtkörper quer zu seiner Längsachse und unterteilt den Formling quer zur Länge der übereinanderliegenden Schichten in Scheiben, die mit profilierten Formwerkzeugen verpreßt werden.
Die bei den üblichen Marmorierungsverfahren
sich ergebenden Muster sind nun meistens zufällig erzielbar, so daß die optischen Ausdrucksmöglichkeiten der hergestellten Gegenstände beschränkt sind. Es ist immer recht schwer, eine wiederholbare gleichmäßige Musterung zu erzielen, weil man zu sehr vom Zufall beim Mischen der plastischen Massen und nicht zuletzt von der Geschicklichkeit der mit den Folgeoperationen Beauftragten abhängig ist.
Die Erzeugung eines sogenannten Havanna-Effekts in plastischen Werkstoffen, die, wie z.B. Celluloid, bisher zur Herstellung von Brillengestellen verwendet wurden, ist langwierig, aufwendig und hat überdies den Nachteil, daß die Lage von hellen und dunklen Stellen oder Recken im fertigen Erzeugnis nicht musterrecht wiederholbar ist. Die Erzeugung eines sogenannten Havanna-Effekts in gegossenen Brillen aus Duroplasten, z. B. Epoxydharz, war bisher nur durch wechselweises Vergießen verschieden gefärbter Harzmischungen möglich. Auf diese Weise hergestellte Brillengestelle zeigten stets in der Flußrichtung schlierenartige oder wolkige Linien. Ein Steuern der Lage der hellen und dunklen Stellen ist dabei in wirtschaftlich praktisch vertretbarem Rahmen unmöglich. Hier setzt nun die Erfindung ein, welcher die Aufgabe zugrunde liegt, die oben angeführten Nachteile zu beheben und Brillengestelle bzw. -bügel, Kleinteile od. dgl. aus Epoxydgießharzen mit einem willkürlich steuerbaren, gleichmäßigen und wiederholbaren, durch die ganze Masse marmorierten Musterungseffekt herzustellen und diese Maßnahmen rationell und billig durchzuführen.
Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung in der Weise, daß die mit der Musterung zu versehenden Gießlinge dem Muster entsprechend örtlich so lange erwärmt werden, bis eine Hell- und Dunkel-Farbschattierung eintritt. Die Gießlinge können dem Muster entsprechend örtlich einer Wärmestrahlung oder einer Heißluftatmosphäre ausgesetzt werden, wobei durch Abdecken mittels einer Musterschablone und/ oder Siliconmasse der Zutritt von Luftsauerstoff örtlich verhindert wird. Zusätzlich kann auf die Gießlinge reiner Sauerstoff örtlich aufgeblasen werden.
Die zur Verwendung kommenden Musterträger oder Musterschablonen aus wärmeleitendem Werkstoff umschließen die Gießlinge ein- oder beidseitig und sind einer Wärmeeinwirkung durch Leitung, Konvektion oder Strahlung ausgesetzt. Die Gießlinge können mitsamt dem oder den Musterträgern bzw. der oder den Musterschablonen an einer endlosen Umlaufbahn zwischen Heizplatten bewegbar angeordnet sein. Dabei können längs der Umlaufbahn Düsen zum Anblasen von Sauerstoff vorgesehen sein.
Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die zu dessen Durchführung notwendigen Vorrichtungen sind nachstehend an Hand der Zeichnung beispielsweise und ausführlich dargestellt. In der Zeichnung stellt dar
ίο F i g. 1 den Zusammenbau des zu musternden Gießharzkörpers mit Musterträger bzw. Musterschablone, F i g. 2 und 2 a Musterträger in Draufsicht und im Schnitt,
F i g. 3 Musterschablone in Draufsicht,
F i g. 4 analog F i g. 1 unter Verwendung von zwei Musterschablonen und zwei Heizplatten,
F i g. 5 analog F i g. 1 unter Verwendung von zwei Musterschablonen und einer Heizplatte sowie einem Reflektor.
Zur wirtschaftlichen, stetigen Erzeugung einer Marmorierungsmusterung bzw. eines sogenannten Havannaeffekts nach der Erfindung werden die zu musternden Teile 1, wie Brillengestelle und Brillenbügel, auf ein in bestimmten Mustern ausgeschnittenes Metallblech als Musterträger2, z.B. aus Aluminium oder einem anderen wärmeleitenden Werkstoff, aufgelegt und, in endloser Umlaufbahn 4 laufend, über eine hocherhitzte Heizplatte 3 mit einer genau definierten stufenlos regelbaren Geschwindigkeit vorbeigeführt.
Die Wärmeeinwirkung auf die zu musternden Gegenstände kann auch in der Weise erfolgen, daß die Teile 1 auf beiden Seiten durch Musterschablonen 2 abgedeckt und auch auf beiden Seiten durch Heizplatten 3 erhitzt werden. Man kann ferner eine der Heizplatten 3 mit gleichem Ergebnis durch einen Reflektor 5 ersetzen.
Der jeweilige Erhitzungsgrad zur Durchführung des Verfahrens richtet sich naturgemäß nach der zur Anwendung kommenden Gießharzmischung; er liegt im praktisch vertretbaren Temperaturbereich durchweg oberhalb von 150° C.
Es ist im Rahmen des Erfindungsgegenstandes möglich, einen potentiierten Musterungseffekt durch unterschiedliche Erwärmung der Gießharzkörper, ζ. B. durch Aufblasen von reinem Sauerstoff auf bestimmte Stellen oder durch deren Abdecken zwecks Unterbindung von Luftsauerstoff zu bestimmten Stellen zu erzielen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Herstellen von Mustern in Brillengestellen und Brillenbügeln, die als Gießlinge aus Epoxyd-Gießharzen vorliegen, dadurch gekennzeichnet, daß die mit der Musterung zu versehenden Gießlinge dem Muster entsprechend örtlich so lange erwärmt werden, bis eine Hell-Dunkel-Farbschattierung eintritt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gießlinge dem Muster entsprechend örtlich einer Wärmestrahlung oder einer Heißluftatmosphäre ausgesetzt werden, wobei durch Abdecken mittels einer Musterschablone und/oder Silikonmasse der Zutritt von Luftsauerstoff örtlich verhindert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Gießlinge zusätzlich reiner Sauerstoff örtlich geblasen wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Musterträger (2) oder Musterschablonen (2') aus wärmeleitendem Werkstoff ein- oder beidseitig die Gießlinge umschließen und einer Wärmeeinwirkung durch Leitung, Konvektion oder Strahlung ausgesetzt sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gießlinge mitsamt dem oder den Musterträgern (2) bzw. der oder den Musterschablonen (2') an einer endlosen Umlaufbahn (4) zwischen Heizplatten (3) bewegbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5 zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß längs der Umlaufbahn (4) Düsen zum Anblasen von Sauerstoff angeordnet sind.
DE19661604419 1966-12-22 1966-12-22 Verfahren und vorrichtung zum herstellen von mustern in brillengestellen und brillenbuegeln Granted DE1604419B2 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT587967A AT306354B (de) 1966-12-22 1967-06-23 Verfahren zur Herstellung von gemusterten Formkörpern

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEA0054448 1966-12-22
DEA0054448 1966-12-22

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE1604419A1 DE1604419A1 (de) 1970-10-22
DE1604419B2 DE1604419B2 (de) 1972-08-24
DE1604419C true DE1604419C (de) 1973-06-14

Family

ID=6939471

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19661604419 Granted DE1604419B2 (de) 1966-12-22 1966-12-22 Verfahren und vorrichtung zum herstellen von mustern in brillengestellen und brillenbuegeln

Country Status (2)

Country Link
AT (1) AT305611B (de)
DE (1) DE1604419B2 (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2613411C2 (de) Verfahren zum Herstellen eines Stabes, insbesondere Flachstabes
DE69826526T2 (de) Verfahren und gerät zum formen eines zusammengesetzten gegenstands
DE3432959A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines durch extrusion erhaltenen, eine vorbestimmte querschnittsform aufweisenden kunststoff-formkoerpers aus einem mit einer nicht poroesen, integralen haut ausgestatteten zellenfoermigen kern und nach dem verfahren und der vorrichtung hergestellter formkoerper
DE3235166C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer insbesondere mehrfarbig gemusterten Kunststoffbahn
DE69908160T2 (de) Lithophanieartiger gegenstand und verfahren zur herstellung desselben
DE2434383A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung von hohlen formteilen
DE69529862T2 (de) Dekorierter Formkörper
DE202006002835U1 (de) Fahrzeuginnenraumdekorteil
DE2122604A1 (de) Maschine und Verfahren zur Herstellung von einer mit streifenweise angeordneten Scheckigkeiten versehenen thermoplastischen Folie
DE1604419C (de)
DE19651714A1 (de) Dekoriertes Halbzeug aus transparenten Polyamiden Verfahren zu seiner herstellung und dessen Verwendung
DE1604419B2 (de) Verfahren und vorrichtung zum herstellen von mustern in brillengestellen und brillenbuegeln
DE2143606A1 (de) Verfahren zur Herstellung von rasenartigen Gegenständen aus Kunststoff und/ oder Harz
DE2045878B2 (de) Verfahren zur Herstellung von dekorativen Oberflächenüberzügen
EP0897784A1 (de) Chipkarte, Verfahren zum Herstellen von Chipkarten sowie eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens
DE1228790B (de) Verfahren zum Herstellen einer Jalousie aus Kunststoffolien und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens
AT306354B (de) Verfahren zur Herstellung von gemusterten Formkörpern
EP0245313B1 (de) Verfahren zur herstellung von eine glatte oberfläche aufweisenden teilen aus schmucksteinähnlicher hartmasse
DE4303497A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Mehrkomponenten-Sichtelementen aus Kunststoff
DE1679907A1 (de) Verfahren zur Herstellung von gemusterten Formkoerpern
DE3730869C2 (de)
DE4208034A1 (de) Verfahren zum herstellen eines farbauftrages sowie danach hergestelltes produkt
DE3815778A1 (de) Vorrichtung zur herstellung von hohlkoerpern mit einer strukturierung an mindestens einer der aeusseren oberflaechen
DE3500094A1 (de) Verfahren zur herstellung eines verbundmaterials und so erhaltenes verbundmaterial
DE1679906A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von gemusterten Formkoerpern aus Duroplasten