DE1601928B - Verfahren und Vorrichtung zum Kühl halten von verderblichem Gut - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Kühl halten von verderblichem GutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kühlhalten von verderblichem Gut in einer wärmeisoliert
ten, vorzugsweise transportablen Kühlkammer durch Einspritzen eines Gemisches aus einem verflüssigten,
unter etwa —30° C siedenden Gas mit seinem Dampf, das einem wärmeisolierten Vorratsgefäß in
mehreren Strömen entnommen wird. Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens.
Nach der USA.-Patentschrift 3 241 329 ist es beT,;:
kannt, in eine wärmeisolierte Kühlkammer ein Gemisch aus einem verflüssigten niedrigsiedenden Gas
mit seinem Dampf einzuspritzen, um dadurch die Kühlkammer mit dem in ihr befindlichen verderblichen
Gut bei der gewünschten niedrigen Temperatur zu halten. Ein Zusammenhang zwischen der Zusammensetzung
des eingespritzten Gemisches und der Gleichmäßigkeit der Temperatur in allen Teilen
der Kühlkammer war aber nicht bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, beim Kühlhalten von verderblichem Gut die Temperatur
innerhalb der Kühlkammer sehr gleichmäßig zu halten. :. ·,:.. .:
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zum Einspritzen ein Gemisch verwendet wird, das zu 50 bis
92 Gewichtsprozent aus Flüssigkeit und zu 8 bis 50 Gewichtsprozent aus Dampf besteht.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens, mit einer wärmeisolierten,
vorzugsweise transportablen Kühlkammer, einem wärmeisolierten Vorratsbehälter für das verflüssigte
Gas und einer von diesem Vorratsbehälter zu den im oberen Teil der Kühlkammer befindlichen,
aus Löchern in einer Leitung bestehenden Einspritzdüsen führenden Leitung. Die Vorrichtung ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Öffnungen der Einspritzdüsen an den Enden der Kühlkammer größer
und/oder.1 näher zusammen ängeordri&t-sind als in
ihrem mittleren Teil.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung weist die Leitung mit den Einspritzdüsen
Strömungshindernisse zur Erzeugung einer turbulenten Strömung auf.
Die Erfindung bringt gegenüber dem Stande der Technik den Vorteil mit sich, daß es durch die
Zusammensetzung des zum Einspritzen verwendeten Gemisches gelingt, die Temperatur in der Kühlkammer
bei verschiedenen Durchschnittstemperaturen sehr-gleichmäßig zu halten.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher
beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 und 2 den Verlauf der mittleren Lufttemperatur
in der Kühlkammer in Abhängigkeit von der Länge der Kühlkammer, '■'-'}
F i g. 3 eine Aufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
F i g. 4 einen Schnitt durch eine Leitung mit Einbauten zur Erzeugung einer turbulenten Strömung, ( Λ
F i g. 5 einen Schnitt durch die Vorrichtung nach '■"
F i g. 4 entlang der Linie 10-10.
Die Schwierigkeit zum Erreichen einer gleichmäßigen Temperatur in der Kühlkammer nach dem üblichen
System zeigt die Fig. 1. Sie.zeigt ferner, daß nach
der Erfindung eine viel gleichmäßigere Temperatur erreicht werden kann. In allen diesen FallerPWrde
eine Kühlkammer mit einer'rückwärtigen Tür verwendet.-Flüssiger
Stickstoff wurde eingespritzt· durch Öffnungen mit einem Durchmesser von 1,6.mm in
einer einzigen, aus Aluminium'bestehenden Leitung mit einem äußeren Durchmesser von 2 cm. Die öffnungen
waren 20° unter der Waagerechten angeordnet. In jedem Falle wurde ein Temperaturfühler
verwendet, um die Zufuhr von..flüssigem Stickstoff aus dem Vorratsbehälter in die Sprühleitung zu
regeln, wobei die Temperatur an einem bestimmten Kontrollpunkt gemessen wurde. Der Temperaturfühler
war bei einigen Versuchen in. der Nähe des_vorderen Endes der Kühlkammer, bei anderen Versuchen
in der Nähe des hinteren Endes der Kühlkammer angeordnet. Bei dem üblicheil·. System nach der Kurve
D wurde flüssiger Stickstoff direkt aus dem Behälter unter einem Druck von etwa 1,4 kg/cm2 bei einer
Temperatur von etwa —184° C zugeführt. Er gelangte
am rückwärtigen Ende, der Kühlkammer in die Einspritzleitung, wobei nicht mehr als etwa 3 Gewichtsprozent
verdampft waren. Die Temperatur in der Kühlkammer, wie sie beim Kontrollpunkt gemessen
wurde, betrug etwa —-18° C._Die_Ku.rve.£) zeigt,
daß die Temperaturverteilung innerhalb der Kühlkammer wesentlich abwich von der in der Nähe des
Temperaturfühlers. Sie betrug -in der Mitte etwa —25° C und stieg am hinteren Ende der Kühlkammer
auf etwa —12° C. ; . .:
Im Gegensatz hierzu zeigen die Kurven E, F und G der Fig. 1, daß beim erfindungsgemäßen Vorverdampfen
eines genügenden Anteils des flüssigen Stickstoffs, so daß ein Gemisch mit wenigstens 8 Gewichtsprozenten
Dampf entstand, bessere Temperaturverteilungen zu beobachten waren. Der flüssige
Stickstoff wurde teilweise verdampft in einer nicht isolierten Leitung, die sich vom vorderen bis zum
hinteren Ende der Kühlkammer erstreckte. Die Anordnung dieser Leitung ist in F i g. 3 wiedergegeben.
3 4
Die Zufuhrleitung hatte einen Durchmesser von wärtig angeordneten Tür. Ein Wärmeaustauscher 26,
2 cm nach den Kurven E und G und von 2,5 cm der mit der Auslaßleitung 25 verbunden ist, besteht
nach der Kurve F. Bei den Kurven E und F herrschte aus Schlangenwindungen am vorderen Ende der
in der Nähe des Kontrollpunktes eine Temperatur Kühlkammer. Die Leitung 27 verbindet das Auslaß-
von etwa —18° C, bei der Kurve G eine Temperatur 5 ende des Wärmeaustauschers 26 am vorderen Ende
von etwa —4° C. In allen Fällen unterschieden sich der Kammer mit der Einspritzleitung 28 und den Ein-
die Temperaturen nach den Kurven E, F und G spritzdüsen 29. Ein weiterer Unterschied. Die Vor-
innerhalb des Kühlbehälters nur um etwa 2° C von richtung hat einen rechtwinkligen Vorratsbehälter 14.
der Temperatur am Kontrollpunkt am rückwärtigen Die F i g. 4 und 5 zeigen Teilabschnitte einer Ein-
Ende des Kühlgutbehälters. Das bedeutet eine ent- io spritzleitung. Ein Hindernis 51 zur Erzeugung einer
schiedene Verbesserung gegenüber den bei den übli- turbulenten Strömung ist innerhalb der Leitung 28
chen Systemen auftretenden Temperaturunterschie- angeordnet. Dieses Hindernis kann aus einem Strei-
den von etwa 5° C nach der Kurve D. Am vorderen fen eines dünnen, flachen Materials bestehen, das zu
Ende der Kühlkammer waren allerdings nur geringe einer Spirale mit einer Wellenlänge von 30 bis 40 cm
Unterschiede bei den Kurven E und F gegenüber der 15 zusammengewunden ist und in die Leitung 28 ein-
KurveZ) festzustellen. geführt ist. Bei einer beispielsweisen Ausführungs-
Die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Verfah- form bestand der Wärmeaustauscher 26 aus einem
rens kann noch weiter verbessert werden, wenn man Um langen Rohr mit einem äußeren Durchmesser
das einzuspritzende Gemisch von Flüsigkeiten und von 2,5 cm. Dieses Rohr war verbunden mit einer
Dampf vor dem Austritt durch die Einspritzöffnun- 20 n m langen Einspritzleitung, die aus einem Rohr
gen innig mischt. Wahrscheinlich entsteht beim teil- mit einem äußeren Durchmesser von 2 cm bestand,
weisen Verdampfen ein geschichteter Strom in der Beide Leitungen erstreckten sich von einem bis zum
Leitung, bei welchem der Dampf einen flüssigen Kern anderen Ende der Kühlkammer und waren in einem
umgibt, der besonders in den ersten Abschnitten der Abstand von etwa 7 cm von Mitte bis Mitte vonein-
Leitung in der Nähe des Zufuhrendes entsteht. Um 25 ander angeordnet. Die Kammer hatte eine Länge von
die Bildung eines solchen ringförmigen oder geschieh- 12 m, eine Breite von 2,5 m und eine Höhe von
teten Stromes zu verhindern und um einen Strom von 2,5 m. Der Behälter für den flüssigen Stickstoff
gleichmäßiger mittlerer Dichte zu erzielen, verwen- konnte 1150 kg aufnehmen und die Flüssigkeit unter .
det man Strömungshindernisse zur Erzeugung einer einem Überdruck von 1 kg/cm2 ablassen,
turbulenten Strömung, vorzugsweise auf der ganzen 30 Auch andere Mittel zur Erzeugung einer turbulen-
Länge der Leitung. ten Strömung können an Stelle des spiraligen Strei-
Ein solches Hindernis zur Erzeugung einer turbu- fens 51 verwendet werden. Man kann z. B. an den
lenten Strömung kann aus einem dünnen, flachen Wandungen der Einspritzleitung 28 in Abständen
Stück.bestehen, das zu einer Spirale mit einer Wellen- voneinander angeordnete Vorsprünge oder Vertief un-
länge von etwa 30 bis 40 cm zusammengedreht ist 35 gen vorsehen.
und sich in der Einspritzleitung befindet. Hierzu wird Die F i g. 4 und 5 zeigen ferner typische Stellungen
auf F i g. 4 verwiesen. Bei der Verwendung einer sol- für die öffnungen 29 zum Einspritzen des Kühlchen
Vorrichtung werden Temperaturverteilungen mediums. Diese sollten in einem Winkel von 0 bis
nach der F i g. 2 erhalten. Hierbei wurde ein Wärme- 300 unterhalb der Waagerechten angeordnet sein,
austauschrohr mit einem äußeren Durchmesser von 40 vorzugsweise in einem Winkel von etwa 20°, wobei
2,5 cm verwendet, das sich über die ganze Länge der sje abwechselnd auf beiden Seiten der Mittellinie der
Kühlkammer erstreckte. Eine Einspritzleitung mit Leitung 28 sich befinden. Bei einer solchen Anordeinem
äußeren Durchmesser von 2 cm und mit Öff- nung wird das versprühte Kühlmedium nach außen
nungen mit Durchmessern von 1,6 mm wurde ver- und nach unten gegen die Seitenwandungen der
•wendet. Wie die F i g. 2 zeigt, wurden bei Tempera- 45 Kühlkammer ausgespritzt.
türen von +30C nach der Kurve H, von —9° C Zur Erprobung der Erfindung wurde ein Rraftnach
der Kurve / und von —20° C nach der Kurve .7 wagenanhänger nach F i g. 3 verwendet. Eine Ladung
Temperaturabweichungen von nicht mehr als etwa Von 674 Packungen frischen Blattsalats wurde hier-1,5°
C in allen Teilen der Kühlkammer festgestellt. mit von Californien nach Ohio befördert. Die ver-Zum
wirksamen Einspritzen des Gemisches aus 50 wendete Kühlvorrichtung hatte einen nicht isolier-Flüssigkeit
und Dampf des niedrigsiedenden Gases ten Wärmeaustauscher mit einem äußeren Durchhält
man dieses Medium bei einer solchen Tempera- messer von 2 cm und eine nicht isolierte Einspritztur,
daß es einen Dampfdruck von mehr als etwa leitung mit einem äußeren Durchmesser von 2 cm.
0,7 kg/cm2 hat, wobei das Gemisch im Gleichgewicht Die Einspritzleitung war so gebaut, wie die Fi g. 4
mit dem Vorratsbehälter stehen soll. Unter diesen 55 und 5 es zeigen. Die Einspritzöffnungen in der EinBedingungen
ist die Flüssigkeit gesättigt und kann spritzleitung hatten Durchmesser von 1,6 mm. Der
regelbar unter diesem Druck aus dem Vorratsbehäl- Salat wurde bei einer Temperatur von + 1 bis
ter entnommen werden. Man kann das verflüssigte +20C eingeladen. Der Wärmeregler wurde so ein-Gas
im gesättigten Zustand in den Vorratsbehälter gestellt, daß im oberen Teil der Kühlkammer eine
einfüllen, oder man kann es in unterkühltem Zustand 60 Temperatur von +20C herrschte. Nach einem
in diesen einführen. Im letzteren Falle kann die im Transport von sieben Tagen wurde der Anhänger in
Vorratsbehälter befindliche Flüssigkeit durch übliche Cincinnati, Ohio, ausgeladen. Die Temperatur des
Mittel aufgewärmt worden, z. B. mittels Gasdruck, Salates betrug + 1 bis + 3° C, sein Zustand war
durch Einsickern von atmosphärischer Wärme oder gut. Die geringen Abweichungen der Temperatur
durch eine Kombination dieser beiden Maßnahmen. 65 waren sehr viel kleiner als bei Kühlvorrichtungen
Die F i g. 3 zeigt eine Kühlkammer mit einer rück- der bekannten Art.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Kühlhalten von verderblichem Gut in einer wärmeisolierten, Vorzugsweise
transportablen Kühlkammer durch Einspritzen eines Gemisches aus einem verflüssigten,
unter etwa —30° C siedenden Gas mit seinem Dampf, das einem wärmeisolierten Vorratsgefäß
in mehreren Strömen entnommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch
zu 50 bis 92 Gewichtsprozent aus Flüssigkeit und )
zu 8 bis 50 Gewichtsprozent aus Dampf besteht.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einer wärmeisolierten,
vorzugsweise transportablen Kühlkammer, einem wärmeisolierten Vorratsbehälter für das verflüssigte
Gas und einer von diesem'Vorratsbehälter zu den im oberen-Teil der Kühlkammer befindlichen,
aus Löchern in einer Leitung bestehenden Einspritzdüsen führenden Leitung, dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnungen der Einspritzdüsen an den Enden der Kühlkammer größer und/oder näher zusammen angeordnet sind als in
ihrem mittleren Teil.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung (28) mit den Einspritzdüsen
(29) Strömungshindernisse zur Erzeugung einer turbulenten Strömung aufweist.
3°'
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