DE1588760C3 - Einrichtung zur Zwangskommutierung eines mit einer Drehstrommaschine verbundenen Stromrichters - Google Patents
Einrichtung zur Zwangskommutierung eines mit einer Drehstrommaschine verbundenen StromrichtersInfo
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Description
Das Hauptpatent 12 46 861 bezieht sich auf eine Einrichtung zur Zwangskommutierung in einer Anordnung
zur Steuerung der Drehzahl und der Drehrichtung einer über einen selbstgeführten Stromrichter an eine
Gleichspannungsquelle veränderbarer Spannung angeschlossenen Drehstrommaschine mit einem Stromrichter,
der aus einer Gegenparallelschaltung von zwei Drehstrom-Brückenschaltungen besteht, von denen die
eine gesteuerte Hauptstromventile und die andere Freilaufventile enthält, mit je einer Kommutierungsdrossel in Reihe zu den Hauptstromventilen jeder
Brückenhälfte, mit jedem Hauptstromventil zugeordnetem gesteuerten Kommutierungsventil, das in einem
Löschkreis in Reihe mit einem jeweils für beide Hauptstromventile des gleichen Stranges der Brückenschaltung
gemeinsamen Kommutierungskondensator dem zugehörigen Hauptslromventil parallel geschaltet ist
und wobei die Kommutierungsdrosseln zur laslstromabhängigen Ladung der Kommutierungskondensatoren
vorgesehen sind.
Bei der Einrichtung nach dem Hauptpatent 12 46 861 erfolgt bei einem Potentialwechsel der Phasenspannung
an eine Klemme der angeschlossenen Drehstrommaschine der Übergang des Maschinenstroms vom
Hauptstromventil auf das Freilaufventil in drei Abschnitten, nämlich der Löschung des Maschinenstroms
im Hauptstromventil, dem Umschwingvorgang der Kondensatorladung des Kommutierungskondensators
und der Kommutierung des Maschinenstroms auf das entsprechende Freilaufventil. Zur Deckung der Verluste
im Löschkreis ist eine stromabhängige Nachladung der Kommutierungskondensatoren geeignet. Hierzu
sind die Kommutierungsdrosseln so ausgelegt, daß die in ihnen gespeicherte Energie zur Nachladung der
Kommutierungskondensatoren ausreicht. Neben der stromabhängigen Nachladung eines Kommutierungskondensators tritt zusätzlich noch eine spannungsabhängige
Nachladung auf. Während der Kommutierung des Maschinenstroms auf das zugehörige Freilaufventil
bestimmt die Differenzspannung aus dem Augenblickswert der Kondensatorspannung des Kommutierungskondensators und der Zwischenkreisspannung die
Stromänderung des Kondensatorstroms. Die Höhe dieser Differenzspannung ist ein Maß für die spannungsabhängige
Nachladung.
Es wurde nun erkannt, daß die zur Nachladung der Kommutierungskondensatoren erforderliche Energie
in bestimmten Fällen verhältnismäßig gering sein kann, insbesondere bei Stromrichtern für große Leistungen
mit entsprechend geringer Dämpfung im Löschkreis. In diesen Fällen kann die zur Nachladung der Kommutierungskondensatoren
nicht benötigte Energie die Kondensatorspannung auf unzulässige Werte erhöhen. Da
die Spannung eines Kommutierungskondensators als Sperrspannung am zugehörigen Hauptstromventil
liegt, kann dieses bei überhöhter Kondensatorspannung mit unzulässigen Spannungswerten beansprucht
werden. Durch eine Erhöhung der Kapazität der Kommutierungskondensatoren bei gleicher Induktivität im
Löschkreis ist es zwar möglich, eine Überhöhung der Kondensatorspannung zu begrenzen. Damit steigt jedoch
auch die Kreisfrequenz des Umschwingvorganges, die spannungsabhängige Nachladung und der
Scheitelwert des Kondensatorstroms.
In Fig.4 des Hauptpatents sind den Kommutierungskondensatoren Begrenzungsdrosseln in Reihe geschaltet. Diese Begrenzungsdrosseln dienen zur Begrenzung der Stromänderungsgeschwindigkeit in den Hauptstromventilen und in den Kommutierungsventilen. Die Induktivität der Begrenzungsdrosseln ist stets klein gegenüber der Induktivität der Kommutierungsdrossel. Eine Begrenzung der Spannung der Kommutierungskondensatoren kann durch diese Begrenzungsdrosseln somit nicht vorgenommen werden.
In Fig.4 des Hauptpatents sind den Kommutierungskondensatoren Begrenzungsdrosseln in Reihe geschaltet. Diese Begrenzungsdrosseln dienen zur Begrenzung der Stromänderungsgeschwindigkeit in den Hauptstromventilen und in den Kommutierungsventilen. Die Induktivität der Begrenzungsdrosseln ist stets klein gegenüber der Induktivität der Kommutierungsdrossel. Eine Begrenzung der Spannung der Kommutierungskondensatoren kann durch diese Begrenzungsdrosseln somit nicht vorgenommen werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugründe,
die stromabhängige Nachladung der Kommutierungskondensatoren bei einer Einrichtung der eingangs
genannten Art zu vermindern. Dies ist insbesondere für Stromrichter großer Leistung von Bedeutung.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in jedem Löschkreis in Reihe mit dem Kommutierungsventil
eine Umschwingdrossel angeordnet ist, die eine größere Induktivität besitzt als die Kommutierungsdrossel.
Bei der erfindungsgemäßen Einrichtung wird der größere Teil der Induktivität der Kommutierungsdrossei
in Form einer Umschwingdrossel in den Löschkreis verlagert. Aufgrund des Spannungsabfalls an der Umschwingdrossel
im Löschkreis wird beim Zünden des Kommutierungsventils nicht die gesamte, sondern nur
die um den genannten Spannungsabfall verringerte Ladespannung des Kommutierungskondensators als
Sperrspannung am Hauptstromventil wirksam. Eine zu hohe Ladespannung am Kommutierungskondensator
wird verhindert Die für ein Hauptstromventil erforderliche Schonzeit bleibt erhalten. Die Spannungsbeanspruchung
der Hauptstromventile und die Strombeanspruchung der Löschventile wird verringert.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung und ihre in den Unteransprüchen näher gekennzeichneten Ausgestaltungen
sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Das dargestellte
Ausführungsbeispiel beruht auf der F i g. 4 des Hauptpatents 1246861.
Ein Motor 2 ist über einen Stromrichter 3 mit gesteuerten Hauptstromventilen 4 —9 in Drehstrombrükkenschaltung
und Freilaufventilen 10 — 15 an eine Gleichspannungsquelle mit vorzugsweise veränderbarer
Spannung angeschlossen, die beispielsweise ein gesteuerter Gleichrichter 36 sein kann, der von einem
Drehstromnetz gespeist ist. Jedem jeweils an eine Motorwicklung angeschlossenen Brückenstrang mit
Hauptstromventilen 4,7 bzw. 5,8 bzw. 6,9, die vorzugsweise als Thyristoren ausgebildet sein können, ist jeweils
ein Kommutierungskondensator 21a bzw. 21b bzw. 21c zugeordnet Jeder Kommutierungskondensator
ist jeweils in Reihe mit einem der gesteuerten Kommutierungsventile
22—27 einem der Hauptstromventile 4-9 parallel geschaltet Die Löschkreise für die Haupt-Stromventile
des Stromrichters 3 enthalten jeweils eine Kommutierungsinduktivität.
Erfindungsgemäß werden die Kommutierungsinduktivitäten aufgeteilt in eine jeweils in Reihe mit einem
der Hauptventile angeordnete Kommutierungsdrossel 16c/, 16e, 16/und 176,17e, 17 f, sowie in jeweils eine im
Löschkreis der Hauptstromventile angeordnete Umschwingdrossel 16g, 16h, 16/ und 17g, 17Λ, 17 i. Die Umschwingdrosseln
sind jeweils in Reihe mit einem Kommutierungsventil in einem Teil des Löschkreises angeordnet,
der vor Beginn des Löschvorganges nicht vom Laststrom durchflossen ist. Die Umschwingdrosselri
können vorteilhaft jeweils in der Verbindungsleitung des betreffenden Kommutierungsventils mit
einem anderen Kommutierungsventil, das dem im gleichen Brückenstrang an die gleiche Motorwicklung angeschlossenen
Hauptstromventil zugeordnet ist, nachgeordnet sein. Diese Anordnung hat den besonderen
Vorteil, daß die Umschwingdrosseln zugleich auch die
Stromanstiegsgeschwindigkeit an den in Reihe liegenden weiteren Kommutierungsventil begrenzen. Beispielsweise
begrenzt die dem Kommutierungsventil 22 zugeordnete Umschwingdrossel 16g· zugleich auch die
Stromanstiegsgeschwindigkeit am Kommutierungsventil 25 nach dessen Zündung. In gleicher Weise begrenzt
die dem Kommutierungsventil 25 zugeordnete Umschwingdrossel YIg die Stromanstiegsgeschwindigkeit
am Kommutierungsventil 22 nach dessen Zündung.
Damit die Umschwingdrosseln 16g, 16h, 16i, 17g, YIh, 17/ bei großen Lastströmen nicht in Sättigung gehen
und damit eine ausreichende Schonzeit für die Hauptstromventile erhalten bleibt, können zweckmäßig Luftdrosseln
als Umschwingdrosseln gewählt werden.
Durch die Spannungsaufteilung im Löschkreis entsprechend im Verhältnis der Induktivitäten der Kommutierungsdrossel
zur Umschwingdrossel ergibt sich eine entsprechend verminderte Spannungsbeanspruchung
der Hauptstromventile. In Verbindung mit einem angeschlossenen Motor 2 von beispielsweise 215 kW
bei einer Eingangsgleichspannung von 500 V und Kommutierungskondensatoren von beispielsweise jeweils
220 uF bei einer Scheitelspannung von 800 V kann es zweckmäßig sein, Kommutierungsdrosseln mit jeweils
10 uH und Umschwingdrosseln mit jeweils 30 uH vorzusehen und somit die Gesamtinduktivität im Löschkreis
im Verhältnis 1 :3 zwischen den Kommutierungsdrosseln und den Umschwingdrosseln aufzuteilen. Bei
größeren Leistungen kann das Verhältnis der Induktivität der Kommutierungsdrosseln zur Induktivität der
Umschwingdrosseln größer werden, beispielsweise etwa 1 :5.
Da nach der Erfindung die Kommutierungsventile im Löschkreis lediglich jeweils durch einen Teil der Spannung
des Kommutierungskondensators beansprucht werden, kann die Kondensatorspannung ohne nachteiligen
Einfluß auf die gesteuerten Hauptstromventile wesentlich erhöht werden. Da die strommäßige Beanspruchung
der Kommutierungsventile bei vorgegebener Umschwingzeit durch den Umschwingfaktor, der
als Verhältnis des zu löschenden Laststromes zum Scheitelwert des Umschwingstromes definiert ist, bestimmt
wird, und da eine erhöhte Kondensatorspannung den Stromscheitelwert vermindert, so ist in der
erfindungsgemäßen Einrichtung auch die strommäßige Beanspruchung der Kommutierungsventile entsprechend
gering.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Einrichtung zur Zwangskommutierung in einer Anordnung zur Steuerung der Drehzahl und der
Drehrichtung einer über einen selbstgeführten Stromrichter an eine Gleichspannungsquelle veränderbarer
Spannung angeschlossenen Drehstrommaschine mit einem Stromrichter, der aus einer Gegenparallelschaltung
von zwei Drehstrom-Brückenschaltungen besteht, von denen die eine gesteuerte Hauptstromventile und die. andere Freilaufventile
enthält, mit je einer Kommütierungsdrossel in Reihe zu den Hauptstromventilen jeder Brückenhälfte,
mit jedem Hauptstromventil zugeordnetem gesteuerten Kommutierungsventil, das in einem
Löschkreis in Reihe mit einem jeweils für beide Hauptstromventile des gleichen Stranges der Brükkenschaltung
gemeinsamen Kommutierungskondensator dem zugehörigen Hauptstromventil parallel geschaltet ist, und wobei die Kommutierungsdrosseln zur laststromabhängigen Ladung der
Kommutierungskondensatoren vorgesehen sind, nach Patent 12 46 861, dadurch gekennzeichnet,
daß in jedem Löschkreis in Reihe mit dem Kommutierungsventil (22 — 27) eine Umschwingdrossel
(16,g; 16Λ, 16i, Yig, YIh, YIi) angeordnet
ist, die eine größere Induktivität besitzt als die Kommutierungsdrossel (16c/, 16e, i6f, YId, YIe, YIf).
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Induktivität einer
Kommutierungsdrossel (z. B. \6d) zur Induktivität
der Umschwingdrossel {}Sg) eines Löschkreises
etwa 1 :3 bis 1 :5 beträgt.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Umschwingdrosseln (16g;
16Λ, \6i, Yig, YIh, YIi) Luftdrosseln vorgesehen sind.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1—3, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit der Anzahl
der Kommutierungsventile (22 — 27) übereinstimmende Anzahl von Umschwingdrosseln (16g; 16Λ,
16/, 17g; 17Λ, 17$ vorgesehen ist, und daß jeweils
zwei Umschwingdrosseln (16g und YIg, 16Λ und 17/?,
16/ und YIi) mit zwei Kommutierungsventilen (22 und 25, 23 und 26, 24 und 27) in Reihe geschaltet
sind, die zwei an den gleichen Strang der Maschinenwicklung angeschlossenen Hauptstromventilen
(4 und 7,5 und 8,6 und 9) zugeordnet sind.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES0111635 | 1967-09-01 | ||
DES0109498 | 1967-09-01 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1588760A1 DE1588760A1 (de) | 1970-10-22 |
DE1588760B2 DE1588760B2 (de) | 1976-07-08 |
DE1588760C3 true DE1588760C3 (de) | 1977-03-03 |
Family
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