DE1588017C3 - Servoeinrichtung zur Regelung eines Bandspulenantriebs mittels eines Gleichstrommotors - Google Patents
Servoeinrichtung zur Regelung eines Bandspulenantriebs mittels eines GleichstrommotorsInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Servoeinrichtung zur Regelung eines Bandspulenantriebs
einer in Vorwärts- und Rückwärtsrichtung betreibbaren Magnetbandtransporteinrichtung, bei
der ein "auf eine Bandspule auf- bzw. von ihr abwickelbares Magnetband durch eine Bandschleifen-Speicherkammer
geführt ist und zum Antrieb der Bandspule ein Gleichstrommotor mit einer Vorwärts-
!aufwicklung und einer Rückwärtslaufwicklung vorgesehen ist, mit einer Bandschleifen-Abtasteinrichtung
zur Erzeugung eines der Länge der Bandschleifen in der Bandschleifen-Speicherkammer entsprechenden
Schleifenstellungssignals, mit einem auf das
ίο Schleifenstellungssignal ansprechenden Servosteuerkreis,
der zur Erzeugung eines Fehlersignals mit einer der Schleifenstellung in der Bandschleifen-Speicherkammer
entsprechenden Komponente, sowie einer der Änderungsgeschwindigkeit der Schleifenstellung
entsprechenden Komponente- das Schleifenstellungssignal mittels eines Differenzierglieds nach der Zeit
differenziert, und mit einem auf das Fehlersignal ansprechenden Servotreiberkreis zur selektiven Erregung
der Vorwärtslaufwicklung bzw. der Rückwärts- !aufwicklung des Gleichstrommotors.
Servoeinrichtungen zur Regelung der Stellung -eines sich mit hoher Geschwindigkeit bewegenden Teils,
dessen Stellung schnellen Änderungen unterworfen ist, sind für eine große Anzahl von Anwendungsfällen
entwickelt worden. Ein spezielles, kritisches Beispiel für Einrichtungen, in denen derartige Bedingungen
vorhanden sind, ist der Magnetbandtransport in einem Eingabegerät für Digitalrechner. Dabei
wird ein Magnetband in wenigen Millisekunden in beiden Bewegungsrichtungen auf volle Geschwindigkeit
beschleunigt und ebenfalls in gleichen Zeitintervallen von voller Geschwindigkeit abgebremst. Diese
Einrichtungen erfordern einen Puffermechanismus, um eine bestimmte Schleifenvorratslänge zwischen
dem sehr schnellen reversiblen Antrieb und den relativ langsamer laufenden Bandspulen zu schaffen.
Die Puffermechanismen besitzen generell die Form von Differentialdruckkammern, wie beispielsweise
Vakuumkammern, welche zwischen dem Antriebssystem und den Bandspulen angeordnet sind. Servoeinrichtungen,
weiche auf eine oder mehrere Bedingungen der Bandschleife, wie beispielsweise die
Schleifenlänge und die Geschwindigkeit des Bandes ansprechen, regeln den Bandspulen-Servomotor derart,
daß die Bandschleife in einer vorgegebenen Stellung oder in einem vorgegebenen Bereich in der
- Kammer gehalten wird. Auf Grund der extrem hohen Bandgeschwindigkeiten und den positiven und
negativen Beschleunigungen müssen strenge Bedingungen an die Bandspulen-Servoeinrichtung gestellt
werden. Diese Bedingungen werden durch Begrenzungen der Länge der Puffermechanismen und der
Notwendigkeit, die Größe und die Leistungsanforderungen des Servomotors so klein wie möglich zu
halten, oft noch strenger. Während die Bandspulen-Servoeinrichtung wirtschaftlich und einfach in der
Entwicklung und der Wirkungsweise sein soll, muß sie gleichzeitig den dynamischen Anforderungen genügen,
wobei das notwendige Ansprechvermögen und die Stabilität gesichert sein müssen.
In Servoeinrichtungen der vorgenannten Art wird die Stabilität generell durch Ausnutzung eines Tachometer-Rückkopplungssignals
oder eines Betragsdifferenzsignals erreicht. Drehzahlgeneratoren komplizieren jedoch nicht nur den Bandweg, sondern erzeugen
darüber hinaus auch noch Rauschen. Weiterhin ergeben sich dabei bestimmte Betriebsschwierigkeiten.
Eine Betragsdifferenzsignaldämpfung ruft eben-
falls ein Rauschen hervor und führt zu wesentlichen Nichtlinearitäten, welche generell in einem Schleifenabtastsystem
existieren. Darüber hinaus führen sie nicht zu einer richtigen Dämpfung im Servokreis.
Es sind zwar Servoeinrichtungen bekanntgeworden, in denen ein Bandstellungssignal und ein Motorstromsignal
verwendet sind, um mittels eines Servokreises einen speziellen Betriebsablauf der Servoeinrichtung
zu verwirklichen. Darüber hinaus erfolgt in bekannten Servoeinrichtungen auch eine Signaldifferentiation,
um unter anderem der Geschwindigkeitsänderung entsprechende Signale zu erhalten. Hierzu
sei auf die DT-AS 1109249, die DT-PS 1092 815 sowie »BBC-Nachrichten«, 1963, S. 132 bis 144, verwesen.
Eine Servoeinrichtung der eingangs erläuterten Axt ist aus der US-PS 3 105179 entnehmbar. Danach ist
es bekannt, den Servosteuerkreis für die Motorwicklungen eines Bandspulenantriebs einer Magnetbandtransporteinrichtung
durch Signale zu steuern, die der Stellung eines Bandspannanns der Magnetbandtransporteinrichtung
und der Geschwindigkeit der Stellungsänderung des Bandspannanns entsprechen. Die
bekannte Servoeinrichtung berücksichtigt jedoch nicht die Ansprechverzögerung, die sich aus der
Motorträgheit und der Zeitverzögerung durch die Treiberkreise des Motors ergibt. Diese Ansprechverzögerung
muß durch einen entsprechend erweiterten Stellbereich des Bandspannarms aufgefangen werden.
• Aus der US-PS 3 236 429 ist weiterhin ein Servosteuerkreis für einen Bandspulenantrieb bekannt, bei
dem der Motor des Bandspulenantriebs während des stationären Laufs entsprechend der Stellung einer
Bandschleife in einem Bandschleifenspeicher geregelt wird. Der Motor wird bei Änderung der Bandschleife
dadurch zum sofortigen Anlaufen veranlaßt, daß dem Schleifenstellungssignal zusätzliche Impulse überlagert
werden. Die Impulse werden mit Hilfe einer aufwendigen Schaltungsanordnung aus einer die
Drehgeschwindigkeit des Motors bestimmenden Taktimpulsfolge abgeleitet.
Im Zusammenhang mit einem Motorsteuersystem für eine Bandwickelvorrichtung, bei der ein Stahlband
mit möglichst konstanter Bandspannung befördert werden soll, ist es aus der US-PS 3 060 358
bekannt, ein der Bandspannung entsprechendes Signal mit einem dem Ankerstrom des Motors entsprechenden
Signal zu einem Fehlersignal zu kombinieren, welches die Erregung des Motors steuert. Das
Fehlersignal enthält jedoch keine der Änderungsgeschwindigkeit der Bandspannung entsprechende
Komponente. Probleme, die sich bei einem in zwei Richtungen betreibbaren Bandspulenantrieb ergeben,
werden nicht behandelt
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache Servoeinrichtung für den Bandspulenantrieb
einer in zwei Richtungen betreibbaren Magnetbandtransporteinrichtung anzugeben, die einerseits die
Einhaltung der Stabilitätsbedingungen ermöglicht und andererseits die Ansprechverzögerung des Bandspulenantriebs
kompensiert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Servoeinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Bei einer derartigen Servoeinrichtung wird eine Verbesserung der Betriebsweise während
der positiven und negativen Beschleunigungsphasen erreicht, so daß die Größe der Bandschleife
in den beiden Bandschleifen-Speicherkammera während der kritischen Phasen genau regelbar ist.
Bei der erfindungsgemäßen Servoeinrichtung werden aufeinanderfolgende Signale in das der Schleifenlänge
entsprechende Signal eingeführt, wobei sich Korrekturkomponenten ergeben, die sowohl dem
Änderungsbetrag der Schleifenstellung als auch dem Motorstrom entsprechen. Die dem Motorstrom proportionale
Komponente wird mit der der Geschwindigkeit der Bandschleifenstellungsänderung entsprechenden
Komponente in entgegengesetztem Sinne kombiniert, so daß sich eine Kompensation der Verzögerung
zwischen Motoransprechen und der tatsächlichen Schleifenstellung ergibt. Die Servoeinrichtung
erzeugt ein kontinuierliches Signal, das der Schleifenstellung in beiden Betriebsrichtungen folgt
und dem Bandspulenservomotor in einem weiten Bereich von Betriebsbedingungen stabil regelt.
Es ist ein Doppel-Differentiationskreis vorgesehen, welcher auf das Schleifenlängensignal anspricht, um
ao das Schalten von Festkörpertriggern zu steuern, welche die Motorerregung bestimmen. Die Trigger
werden lediglich durch Signale geschaltet, die eine bestimmte Amplitude übersteigen und richtige Polaritäten
besitzen. Die Ströme in den Motorwicklungen werden festgestellt, wobei dann entsprechende Signale
auf die Steuerkreise zurückgeführt werden. Weiterhin werden die genannten Signale auf Tiefpaßfilter gegeben,
welche die Effekte dieser Rückkopplung so klein wie möglich halten, wenn die Trigger ihren Zustand
schnell ändern.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. In der nachfolgenden Be- ■
Schreibung eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung an Hand der Figuren näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine idealisierte Darstellung in Blockform und ebener Ansicht einer Servoeinrichtung gemäß der
Erfindung in einem Magnetbandtransport eines Eingabegerätes für Digitalrechner, und
F i g. 2 ein Schaltbild einer bevorzugten Schaltung zur Verwendung in der Servoeinrichtung nach Fig. 1.
Fig. 1 zeigt die prinzipiellen Elemente eines Magnetbandtransports in einem Eingabegerät für
Digitalrechner, bei dem eine Servoeinrichtung Verwendung findet. Abgesehen von der Servoeinrichtung
45' sind die auf einer Frontplatte angeordneten Prinzipelemente lediglich schematisch dargestellt. Ein Band
10 läuft zwischen einer Bandvorratsspule 12 und einer Bandaufnahmespule 14 (die Bezeichnungen
»Bandaufnahmespule« und »Bandvorratsspule« sind im. vorliegenden Falle vertauschbar) über einen in
beiden Laufrichtungen wirksamen Bandantriebsmechanismus, der bei der in Rede stehenden Ausführungsform
eine einzige Antriebsrolle 16 umfaßt. Diese Antriebsrolle steht mit dem Band in konstantem,
nichtgleitendem Eingriff. Es sei bemerkt, daß die Servoeinrichtung in Verbindung mit jedem konventionellen
Bandantrieb verwendbar ist; dabei kann es sich beispielsweise um durch Kupplungen betriebene
Einzelantriebsrollensysteme oder gegeneinander rotierende Doppelantriebsrollensysteme handeln,
die durch Andruckrollen, pneumatisch oder durch ein Vakuum betätigbar sind. Ein direktes
Antriebssystem, bei dem der Lauf der Antriebsrolle direkt von einem (nicht dargestellten) Motor hohen
Drehmoment-Trägheitsverhältnisses gesteuert wird, ist allerdings bevorzugt, da das System damit wenig
aufwendig und sehr zuverlässig wird. Der Antriebsrolle benachbart ist eine Magnetkopfanordnung 18
angeordnet, an der das Band 10 vorbeiläuft und an der die Datenübertragungsvorgänge stattfinden. Zwischen
der schnellen und rasch in seiner Laufrichtung umschaltbaren Antriebsrolle 16 und den relativ trägeren
und mit größerer Masse behafteten Bandspulen 12 und 14 ist das Band in zwei Bandschleifen-•
Speicherkammern 20 und 22 in Form von Pufferschleifen geführt. In den häufigsten Fällen sind diese
Bandschleifen-Speicherkammern 20 und 22 Vakuumkammern mit offenen 'Enden zur Aufnahme des
Bandes und mit abgeschlossenen Enden, in deren Bereich zum Anschluß an eine geeignete Vakuumquelle
öffnungen vorgesehen sind. Pneumatische Systeme sind jedoch auch verwendbar.
Längs der Bandschleifen-Speicherkammern sind Schleifenstellungsabtastvorrichtungen 24 und 26 vorgesehen
(in F i g. 1 lediglich schematisch dargestellt), welche den in den Bandschleifen-Speicherkammem
vorhandenen Schleifenlängen entsprechende Signale liefern. Es ist vorteilhaft, Vorrichtungen zu verwenden,
die sich linear mit der Schleifenlänge ändernde Signale liefern. Es handelt sich dabei um ebene Lichtquellen
längs einer Wand und ebene lichtempfindliche Elemente längs einer anderen Wand der Bandschleifen-Speicherkammer,
wobei eine Maske vorgegebener Gestalt zwischen der Lichtquelle und dem lichtempfindlichen Element angeordnet sein kann,
um die gewünschte lineare Signaländerung zu erzeugen. Die Maske ist jedoch nicht unbedingt erforderlich.
.
Die durch die Schleifenstellungsabtastvorrichtungen
erzeugten Signale werden auf Servoeinrichtungen 28 und 30 gegeben, die in Fig. 1 lediglich als Blockschaltbild
dargestellt sind. Die Signale von der Schleifenstellungsabtastvorachtung 26 werden über
einen Gleichspannungs-Vorverstärker 32 auf einen Servosteuerkreis 34 gegeben, welcher dem Bandschleifenstellungssignal
analoge Signale erzeugt. Diese Signale enthalten verschiedene Kompensationsformen.
Die Analogsignale werden in einem Servotreiberkreis 36 weiterbehandelt und betätigen einen
Spulenservomotor- und Leistungsspeisekreis 38, der seinerseits die Erregung eines Motors 40 intermittierend
in beiden Laufrichtungen steuert.
Im Betrieb der Servoeinrichtung nach Fig, I
wird die Antriebsrolle 16 in einer ihrer beiden Laufrichtungen in wenigen Millisekunden auf volle Drehzahl
beschleunigt, mit konstanter Drehzahl von etwa 114,3 bis 457,2 cm/sec betrieben und wiederum in
wenigen Millisekunden zum Stillstand gebracht oder auf volle Drehzahl in entgegengesetzter Laufrichtung
beschleunigt. Die durch die Bandschleifen-Speicherkammem 20 und 22 gebildeten Puffermechanismen
mit variablen Schleifenlängen sind Gebilde mit geringer Trägheit zum Zuführen bzw. Abziehen vom
Band zum bzw. vom Bereich des Antriebs, wobei sie eine Anpassung an die geringe Beschleunigungsfähigkeit
der Bandspulen 12 und 14 herstellen. Beschleunigt die Antriebsrolle 16 beispielsweise das Band 10
so, daß es aus einer Bandschleifen-Speicherkammer abgezogen wird, so wird der Zustand der Bandschleife
durch die Schleifenstellungsabtastvorrichrung 24 oder 26 festgestellt; damit wird die zugehörige
Servoeinrichtung derart erregt, daß die Bandschleife in der Bandschleifen-Speicherkammer 20 oder 22 an
einer vorgegebenen Stelle oder in einem vorgegebenen Bereich gehalten wird. Sowohl ein schnelles Ansprechen
als auch Stabilität werden für die Servoeinrichtung benötigt, da die Antriebskommandos im
wesentlichen beliebig sind, sich aber schnell ändern.
Aus Gründen der gedrängten Bauweise und der Wirtschaftlichkeit ist es erwünscht, die Schleifenlängen
in den Bandschleifen-Speicherkammern 20 und 22 so kurz wie möglich und die Motore so klein
wie möglich zu halten, ohne das Ansprechvermögen oder die Stabilität zu beeinflussen. Ist das Servoansprechvermögen
nicht richtig, so werden die Bandschleifen in den Bandschleifen-Speicherkammern bei
bestimmten Steuerbefehlssequenzen zu lang oder'zu kurz, wobei die Regelung verlorengeht oder zur Verhinderung
einer Bandzerstörung ein Sperrsystem eingefügt werden muß. Eine Vergrößerung der Frequenzansprechcharakteristik
reicht allein nicht aus, da die Stabilität in erster Linie vermindert wird. Wegen der beliebigen Steuerbefehlsfolgen, die auftreten
könnten, ist die Stabilität eine vorrangige Forderung für Servoeinrichtungen.
Ein spezifisches Beispiel einer stabilisierten Servoeinrichtung hohen Ansprechvermögens ist in F i g. 2
dargestellt. In dieser Servoeinrichtung enthält der Servosteuerkreis 34 einen ersten und zweiten Operationsverstärker
42 und 44. Ein an den Eingang des ersten Operationsverstärkers 42 angekoppeltes Netzwerk
erhält von der Schleifenstellungsabtastvorrichtung (Fig. 1) ein Signal, das an einem Lastwiderstand
45 abgenommen wird. Das Summiernetzwerk erhält weiterhin ein Schleifenstellungs-Bezugssignal
von einem einstellbaren Potentiometer 47. Das Bezugssignal wird vom Schleifenstellungssignal abgezogen
und so eingestellt, daß sich bei einer vorgegebenen Schleifenstellung in der Bandschleifen-Speicherkammer
ein Null-Signal ergibt; die vorgegebene Schleifenstellung ist die Schleifenlänge, die wenig
größer als die halbe Kammerlänge ist. Das Schleifenstellungssignal hat in bezug auf das Bezugssignal entgegengesetzte
Polarität. Dies wird durch Wahl der Polarität der Vorspannung an einer Klemme 48 erreicht,
an die das Potentiometer 47 angeschlossen ist. Ein aus einem Widerstand 50 und einer dazu parallelliegenden
Kapazität 51 gebildetes Differenzierglied ist an einen Summationspunkt angeschaltet, an
dem. auch ein Rückkopplungskreis, hier ein Paar von Widerständen 54, 55, angeschlossen ist. Der Rückkopplungskreis
wird üblicherweise bei einem Operationsverstärker verwendet. Das Differenzierglied
differenziert das Eingangssignal des ersten Operationsverstärkers 42, wodurch die Verstärkung wirksam
erhöht wird, wenn das Schleifenstellungssignal sich schnell ändert.
Ein zweiter Summationspunkt am Eingang des zweiten Operationsverstärkers 44 erhält das Aüsgangssignal
des ersten Operationsverstärkers 42 über ein Differenzierglied, das aus der Reihenschaltung
eines Widerstandes 58 und einer Kapazität 59 und einem dazu parallelliegenden Widerstand 60 besteht.
Dieses Differenzierglied bewirkt eine zweite Differentiation des Signals. An den Summationspunkt ist
weiterhin ein Rückkopplungswiderstand 61 für den Operationsverstärker 44 und ein Niveau-Einstellwiderstand
62 eingeschaltet, der seinerseits an einem bestimmten Punkt des Spulenservomotor- und
Leistungsspeisekreises 38 liegt. Dieser Widerstand führt ein Signal, das als Vorwärtsstromsignal bezeichnet
werden kann. Parallel zum Rückkopplungswiderstand 61 liegt eine Entkopplungskapazität 64,
die mit diesem Widerstand ein Tiefpaßfilter bildet.
Der Zweck dieses Tiefpaßfilters wird im folgenden noch genauer erläutert.
Das Ausgangssignal des zweiten Operationsverstärkers 44 gelangt an den Verbindungspunkt zwischen
einem Paar von Stromsummationswiderständen 66 und 67, wobei der zweite Widerstand 67 an ein
zweites Tiefpaßfilter angeschaltet ist, das durch eine Kapazität 70 und einen Widerstand 72 gebildet wird.
Das zweite Tiefpaßfilter ist ebenfalls an einem bestimmten Punkt im Spulenservomotor- und Leistungsspeisekreis
38 angeschaltet und nimmt ein Signal auf, das als Rückwärtsstromsignal bezeichnet
wird.
Das Ausgangssignal des Servosteuerkreises 34 wird im Servotreiberkreis 36 auf einen Phasensplitter
74 gegeben, dessen beide Ausgänge an je einen Schmitt-Trigger 76 und 77 angeschaltet sind. Jeder
Schmitt-Trigger ist jeweils an je eine Steuerelektrode eines gesteuerten Siliziumgleichrichters 80 bzw. 81
im Spulenservomotor- und Leistungsspeisekreis 38 angeschaltet, wobei die gesteuerten Siliziumgleichrichter
als Vorwärts- und Rückwärts-Gleichrichter bezeichnet werden. Im Servotreiberkreis 36 werden
die Eingangssignale für den Schmitt-Trigger 76 bzw. 77 über einen Widerstand 78 bzw. 79 geleitet, welche
das Ansprechen der Schmitt-Trigger verzögern, bis vorgegebene Amplituden erreicht sind.
Im Spulenservomotor- und Leistungsspeisekreis 38 ist je ein gesteuerter Siliziumgleichrichter 80 bzw. 81
mit je einer Wicklung 84 bzw. 85 des Motors 40 in Reihe geschaltet, welche unterschiedlichen Wicklungssinn
besitzen. An die gesteuerten Siliziumgleichrichter 80 und 81 für Vorwärts- und Rückwärtsrichtung
ist je ein Schaltungselement, beispielsweise ein Widerstand 86 bzw. 87, angeschaltet, an
denen dem Motorstrom proportionale Signale abgenommen und über den Widerstand 62 bzw. 72 auf
den Servosteuerkreis 34 gegeben werden.
Im Betrieb der Schaltung nach F i g. 2 wird das Potentiometer 47 gegen das Schleifenstellungssignal
abgeglichen, um die Nullstellung bei einem bestimmten stationären Zustand einzustellen. Unter der Annahme,
daß die Bandschleife in der Nullstellung stationär ist, wird das Summensignal bei Beschleunigung
in einer der beiden Richtungen in Abhängigkeit von der Richtung positiv oder negativ. Infolge der
ersten Differentiation durch das Differenzierglied 50, 51 wird die Signalamplitude während des Intervalls
einer schnellen Änderung vergrößert. Das Ausgangssignal wird durch das Differenzierglied 58, 59, 60
erneut differentiert, so daß das Signal im Intervall der schnellsten Änderung scharf erhöht wird. Das
Ausgangssignal des ersten Operationsverstärkers 42 ist daher ein Analogsignal, das sowohl Komponenten
der Änderungsgeschwindigkeit und der Änderungsrichtung der Schleifenlänge als auch der
Schleifenlänge selbst enthält. Der zweite Operationsverstärker 44 liefert ein invertiertes Signal, das im
wesentlichen der Schleifenlängengeschwindigkeit während des Beginns der Beschleunigungs- und Abbremsungsintervalle
entspricht.
Die Vorwärtsstrom- und Rückwärtsstromsignale im Spulenservomotor- und Leistungsspeisekreis 38
ermöglichen höhere Spannungsverstärkungen sowohl im Servotreiberkreis 36 als auch im Spulenservomotor-
und Leistungsspeisekreis 38. Die Ankopplung des Vorwärtsstrom- bzw. Rückwärtsstromsignals
an den Eingang bzw. Ausgang des zweiten Operationsverstärkers 44 legt die Stromverstärkung der
Leistungsverstärkerstufe fest. Die beiden dem Motorstrom proportionalen Signale kompensieren weiterhin
die Verzögerung durch die Schmitt-Trigger und die Induktivität der Motorwicklungen. Es sei
beispielsweise angenommen, daß das Ausgangssignal des zweiten Operationsverstärkers 44 sich in einem
Polaritätssinn zu vergrößern beginnt, der zum Schal* ten des Vorwärts-Schmitt-Triggers 76 erforderlich
ίο ist. Erreicht dieses Signal einen Schwellwert, der
durch den Wert des Widerstandes 78 festgelegt ist, so wird der Vonvärts-Schmitt-Trigger 76 gekippt und
der gesteuerte Siliziumgleichrichter 80 für Vorwärtsrichtung durchgeschaltet. Die Vorwärtswicklung 84
wird erregt und es beginnt Strom zu fließen, so daß der Motor 40 derart anläuft, daß die Schleifenlänge
korrigiert wird. Nach dem Durchschalten des Siliziumgleichrichters 80 bildet sich das Vorwärtsstromsignal
schnell aus. Dieses Signal wirkt der Ge-
schwindigkeit der der Bandschleif enstellungsänderung proportionalen Komponente entgegen, bevor die
volle Drehzahl erreicht wird. Auf Grund dieses Gegeneinanderwirkens der Signale wird die der Stellung
der Bandschleife proportionale Komponente
des Signals der Primär-Steuerfaktor im Fehlersignal; diese Komponente wird also nicht von der der
Bandschleifenstellungsänderung proportionalen Komponente überkompensiert, wie dies in anderen Fällen
der Fall sein kann. Die Motorverzögerung kann sich
daher auswirken, wobei das System schnell auf die Nullstellung eingestellt wird. Besitzt das kompensierte,
vom zweiten Operationsverstärker 44 abgeleitete Signal wieder eine kleine Amplitude, so befindet
sich die Schleifenlänge nahe der ausgewählten NuIl-
stellung. Der zugehörige Schmitt-Trigger 76 oder 77 wird wieder zurückgekippt, wodurch der entsprechende
gesteuerte Siliziumgleichrichter 80 oder 81 gesperrt wird. Bei Verwendung dieser Anordnung
wird die Servoeinrichtung in einfacher Weise schnell an- oder abgeschaltet. Es ist jedoch eine Totzeit
vorhanden, in der die Servoeinrichtung so lange unwirksam gehalten wird, bis eine wesentliche Korrektur
erforderlich ist.
Die Betriebseigenschaften der Schaltungsanord-
Die Betriebseigenschaften der Schaltungsanord-
nung werden weiter durch die Tiefpaßfilter am Eingang und Ausgang des zweiten Operationsverstärkers
44 in Verbindung mit dem Vorwärtsstrom-und Rückwärtsstromsignal verbessert.
Die Tiefpaßfilter integrieren die dem Motorstrom proportionalen Signale in der gleichen Weise, obwohl eines der Filter im Rückkopplungskreis und das andere im Kreis der Rückwärtswicklung 85 angeordnet ist. Bei großen Programmengen, bei denen die Kommandos für das Antriebssystem schnell geändert werden, würde das dem Motorstrom proportionale Signal das Stellungssignal normalerweise überdecken. Die Integration bzw. die Tiefpaßfilterwirkung führt zu einer Entkopplung der Stromfeststellkreise bei großen Programmengen.
Die Tiefpaßfilter integrieren die dem Motorstrom proportionalen Signale in der gleichen Weise, obwohl eines der Filter im Rückkopplungskreis und das andere im Kreis der Rückwärtswicklung 85 angeordnet ist. Bei großen Programmengen, bei denen die Kommandos für das Antriebssystem schnell geändert werden, würde das dem Motorstrom proportionale Signal das Stellungssignal normalerweise überdecken. Die Integration bzw. die Tiefpaßfilterwirkung führt zu einer Entkopplung der Stromfeststellkreise bei großen Programmengen.
Die Kapazität 70 filtert weiterhin jede Signalkomponente im Doppel-Differentiersignal aus, welche
einen Schleifensprung herbeiführen würde. Dabei wird die Schleife unter der Stellungsregelung und
nicht unter der Geschwindigkeitsregelung gehalten.
Die vorbeschriebene Schaltung kompensiert sowohl während der Spulenservomotor-Beschleunigung
als auch während der Abbremsung die Änderung der Bandschleife und die Motorverzögerung sowohl in
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Vorwärts- als auch in Rückwärtsrichtung. Dabei wird ein kontinuierliches bipolares. Stellungssignal zur
Steuerung des Schaltens der gesteuerten Siliziumgleichrichter erzeugt, wobei das System für alle Betriebsbedingungen
die richtige Stabilität und das richtige Ansprechvermögen besitzt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Servoeinrichtung zur Regelung eines Bandspulenantriebs einer in Vorwärts- und Rückwärtsrichtung
betreibbaren Magnetbandtransporteinrichtung, bei der ein auf eine Bandspule auf-
bzw. von ihr abwickelbares Magnetband durch eine Bandschleifen-Speicherkammer geführt ist
und zum Antrieb der Bandspule ein Gleichstrommotor mit einer Vorwärtslaufwicklung und einer
Rückwärtslaufwicklung vorgesehen ist, mit einer Bandschleifen-Abtasteinrichtung zur Erzeugung
eines der Länge der Bandschleifen in der Bandschleifen-Speicherkammer entsprechenden Schleifenstellungssignals,
mit einem auf das Schleifenstellungssignal ansprechenden Servosteuerkreis,
der zur Erzeugung eines Fehlersignals mit einer der Schleifenstellung in der Bandschleifen-Speicherkammer
entsprechenden Komponente, sowie einer der Änderungsgeschwindigkeit der Schleifenstellung
entsprechenden Komponente das Schleifenstellungssignal mittels eines Differenzierglieds
nach der Zeit differenziert, und mit einem auf das Fehlersignal ansprechenden Servotreiberkreis
zur selektiven Erregung der Vorwärtslaufwicklung bzw. der Rückwärtslaufwicklung des Gleichstrommotors, dadurch gekennzeichnet,
daß ein zweites Differenzierglied (58, 59, 60) vorgesehen ist, welches das vom erstgenannten Differenzierglied (50, 51) abgegebene
Ausgangssignal zur Erzeugung des Fehlersignals nach der Zeit differenziert, daß Schaltungselemente
(86, 87) vorgesehen sind, die ein dem Strom des Gleichstrommotors (40) proportionales
Signal erzeugen, und daß die Servosteuerung (34) das dem Motorstrom proportionale
Signal derart dem Fehlersignal überlagert, daß es dessen der Änderungsgeschwindigkeit der Schleifenstellung
entsprechender Komponente entgegenwirkt.
2. Servoeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Eliminierung von Hochfrequenzschwankungen
ein als i?C-Netzwerk ausgebildetes erstes Tiefpaßfilter (61, 64) in einer
Rückkopplungsschleife eines Operationsverstärkers (44) auf das zweite Differenzierglied (58, 59,
60) und ein als .RC-Netzwerk ausgebildetes zweites Tiefpaßfilter (70, 72) auf den Ausgang
des Operationsverstärkers (44) geschaltet sind.
3. Servoeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltungselemente (86,
87) durch einen ersten, an die Vorwärtslaufwicklung (84) des Motors (40) und das zweite Differenzierglied
(58, 59, 60) angekoppelten Widerstand (86) und einen zweiten, an die Rückwärtslaufwicklung
(85) und das zweite Tiefpaßfilter (70, 72) angekoppelten Widerstand (87) gebildet.
sind, wobei der zweite Widerstand (87) an einen Punkt mit gegenüber dem ersten Widerstand (86)
umgekehrter Polarität angekoppelt ist.
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