DE1577919B2 - Elektrostatisch arbeitende farbspritzvorrichtung mit einstellbarem oeffnungswinkel des farbnebelkegels - Google Patents
Elektrostatisch arbeitende farbspritzvorrichtung mit einstellbarem oeffnungswinkel des farbnebelkegelsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Farbspritzvorrichtung mit einer ersten, elektrostatisch geladene Farbflüssigkeit in
Form eines Farbnebelkegels einstellbaren öffnungswinkels abgebenden, axialen Düsenöffriung in einem
Düsenkörper und einer diese koaxial umgebenden zweiten Düsenöffnung, die über eine Ringkammer mit.
axialen Luftzuführbohrungen drückluftgespeist ist.
Eine derartige Farbspritzvorrichtung ist aus der britischen Patentschrift 8 04 806 bekannt. Nachteilig ist
hieran, daß die Änderung des öffnungswinkels des Farbnebelkegels nur durch mechanische Verschiebung
von Teilen in Höhe der Düse bzw. des Düsenkopfes unter Zuhilfenahme eines Schraubenziehers erreichbar
ist. Darüber hinaus1 besteht die Gefahr, daß die gegeneinander zu verschiebenden Teile durch die
während der Betriebspausen trocknende Farbe miteinander verkleben. Die umständliche Manipulation bedingt
außerdem ein gewisses Risiko für die Bedienungsperson, mit der Hochspannung in Berührung zu
kommen.
Aus der deutschen Patentschrift 5 16 833 ist ebenfalls
bereits eine Farbspritzvorrichtung bekannt, bei der der öffnungswinkel des Farbnebelkegels einstellbar ist.
Auch hier kann jedoch diese Änderung des öffnungswinkels durch axiale Verschiebung von mechanischen
Teilen in Höhe der Düse erreicht werden, so daß dieser bekannten Vorrichtung ebenfalls die bereits zuvor
genannten Mängel anhaften.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der einleitend angegebenen Gattung zu
schaffen, die eine einfache und betriebssichere Umschaltung zwischen einem Farbnebelstrahl hoher Axialgeschwindigkeit
und geringen öffnungswinkels und einem Farbnebelstrahl sehr niedriger axialer Geschwindigkeit
und hohen öffnungswinkels gestattet.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in die Ringkammer zusätzlich zu den axialen
Luftzuführbohrungen mindestens eine, über einen getrennten Luftzuführkanal gespeiste, tangentiale Luftzuführbohrung
einmündet und an der Vorrichtung Einrichtungen zur wahlweisen Steuerung des Luftdurchsatzes
durch die axialen Luftzuführbohrungen und die tangentiale(n) Luftzuführbohrung(en) vorgesehen sind.
Durch diese Ausbildung wird in vorteilhafter Weise erreicht, daß der öffnungswinkels des Farbnebelstrahls
einfach und betriebssicher je nach Spritzbedingungen kontinuierlich über einen wesentlich größeren Bereich
to als bei den bekannten Vorrichtungen veränderbar ist, wobei der Spitzwinkel-Sprühstrahl ein gerichteter
Strahl hoher Axialgeschwindigkeit ist, während sich bei größeren Öffnungswinkeln ein Drallstrahl ergibt, der
eine besonders geringe, zum Teil sogar negative axiale Geschwindigkeitskomponente aufweist.
Eine bevorzugte, weil besonders einfach zu bedienende Ausführungsform besteht darin, daß die tangentiale(n)
Luftzuführbohrung(en) die Druckluft aus einem - ersten Luftzuführkanal und die axialen Luftzuführbohrungen
die Druckluft aus einem zweiten Luftzuführkanal erhalten und der Luftdurchsatz der beiden
Luftzuführkanäle über Ventile getrennt einstellbar ist.
Mit Hilfe des Gerätes nach der Erfindung ist es für einen Bedienungsmahn möglich, schnell zwischen den
beiden Arten von Spritzstrah|en nach Belieben umzuschalten, während das Gerät sich in Betrieb befindet.
In der Zeichnung ist eine Farbspritzvorrichtung nach der Erfindung(anhand von zwei beispielsweise gewählten
Ausführungsformen schematisch vereinfacht dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 einen schematischen Querschnitt durch die Düse und benachbarte Teile einer ersten Ausführungs1
form der Vorrichtung nach der Erfindung und
F i g. 2 eine Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform.
Die Vorrichtung nach F i g. 1 umfaßt einen äußeren Körper 1, der mit einer Düsenkappe 2 an' seinem
vorderen Ende versehen ist, die ihrerseits an dem Körper 1 mit Hilfe eines bei 4 aufgeschraubten
Halteringes 3 befestigt ist. Der äußere Körper 1 ist. auf einem inneren Körper 5 angeordnet, an dessen vorderes
Ende sich eine Hohlelektrode 6 anschließt, die einen ringförmigen Durchlaß 7 begrenzt. Dieser Durchlaß
erstreckt sich nach hinten durch den inneren Körper 5 und enthält einen Bolzen 8 mit einem kegelförmigen
Kopf 9, der auf einem kegelförmigen Ventilsitz 10 am Ende der Hohlelektrode 6 aufliegt. Der Bolzen 8 ist
koaxial in der Hohlelektrode 6 gehalten und kann sich axial darin bewegen. Der äußere Körper 1 enthält einen
Luftzuführkanal 13,!· durch den ein unter Druck
stehendes gasförmiges Medium wie etwa Luft einer ringförmigen Kammer 14 zugeführt werden kann. Der
Durchlaß 7 und die Hohlelektrode 6 befinden sich in einem Bauteil 31 aus einem Werkstoff hohen elektrisehen
Widerstandes. Der kegelige Kopf 9 des Bolzens 8 wird durch eine Feder 32 gegen den Ventilsitz 10
gehalten. Der Bolzen 8 ist mit Hilfe einer Betätigungsstange 25 verschiebbar.
Die ringförmige Kammer 14 ist über eine oder mehrere tangentiale Luftzuführbohrungen 33 mit einer Ringkammer 34 verbunden, so daß die über den Luftzuführkanal 13 zugeführte Druckluft einen Wirbel in dieser Ringkammer 34 erzeugt, der aus letzterer über eine ringförmige Düsenöffnung 26 austritt.
Die ringförmige Kammer 14 ist über eine oder mehrere tangentiale Luftzuführbohrungen 33 mit einer Ringkammer 34 verbunden, so daß die über den Luftzuführkanal 13 zugeführte Druckluft einen Wirbel in dieser Ringkammer 34 erzeugt, der aus letzterer über eine ringförmige Düsenöffnung 26 austritt.
Das flüssige Überzugsmaterial wird über einen Kanal 36 durch das hintere Ende 35a eines elastischen Teiles 35
hindurchgeleitet, das den hinteren Teil des Bolzens 8 umschließt. Das Bauteil 31 liegt über einem Hochspan-
nungskabel 15, Widerstände 37 und einem Verbindungsteil
38 an Hochspannung. Das .elastische Bauteil 35 verhindert, daß das flüssige Überzugsmaterial mit der
Betätigungsstange 25 und änderet Teilen der Vorrichtung
in Berührung kommt. ■»
Zum Farbspritzen wird die Betätigungsstange 25 in F i g. 1 nach rechts bewegt, wodurch über das hintere
Ende 35a des Bauteiles und den Bolzen 8, dessen konischer Kopf 9 vom Ventilsitz 10 abhebt und das
flüssige Überzugsmaterial unter Druck durch den Spalt um den Kopf 10 des Bolzens 8 herum ausströmt. Die
Flüssigkeit wird durch Berührung mit dem Bauteil 31 elektrostatisch geladen. Gleichzeitig tritt der wirbelnde
Luftstrom, der in der Ringkammer 34 erzeugt wird, aus der ringförmigen Düsenöffnung 26 aus. Die als dünner
divergierender Kegelmantel abgegebene Flüssigkeit mischt sich somit mit dem Luftwirbel, der die Flüssigkeit
zerstäubt. Der Spritzwinkel kann hierbei zwischen 70° und 140° liegen und vorzugsweise etwa 90° betragen
und der Spritzstrahl kann eine Geschwindigkeit von weniger als 3 m/sec in einer Entfernung von ungefähr
45 cm von der Düse haben.
Neben dem Luftzuführkanal 13 ist in dem äußeren Körper 1 ein weiterer Luftzuführkanal 39 vorgesehen,
über den weitere Luft einer Kammer 40 und von dort über axiale Luftzuführbohrungen 41 der Ringkammer
34 zuführbar ist. Wenn nun ein Weitwinkel-Spritzstrahl niedriger Geschwindigkeit erzeugt werden soll, wird
Luft lediglich durch den Luftzuführkanal 13 zugeführt. Wenn hingegen ein Spitzwinkel-Spritzstrahl hoher
Geschwindigkeit erzeugt werden soll, wird zusätzliche Luft durch den Luftzuführkanal 39 und die axialen
Luftzuführbohrungen 41 zugeleitet, um in dem Luftstrom eine nichtwirbelnde Komponente einzuführen.
Wenn die Vorrichtung als Handspritzpistole gebaut ist, kann das Ventil zum Steuern des Lufteintrittes durch
den zusätzlichen Luftzuführkanal 39 vom Kolben der Spritzpistole aus betätigt werden. Falls erwünscht, kann
gleichzeitig die durch den Luftzuführkanal 13 zugeführte und den wirbelnden Luftstrom erzeugende. Luft
abgestellt werden. Bei dieser Betriebsart tritt die Überzugsflüssigkeit um den konischen Kopf IQ, des
Bolzens 8 herum in der vorher beschriebenen Around Weise aus. Die Flüssigkeit wird also als elektrostatisch
geladener, divergierender Film in den Luftstrom hoher Geschwindigkeit in einem Winkel von etwa 90° zu ihr
abgegeben. Die mittlere Geschwindigkeit dieses konvergierenden-divergierenden Luftstromes kann größer
als 12 m/sec in einem Abstand von ungefähr 45 cm von
der Düse sein und der Spritzwinkel kann zwischen 17° und 40° betragen. Bei dieser Arbeitsweise wird die
Luftmenge im Verhältnis zur Flüssigkeit verringert und die Tröpfchengröße der zerstäubten Teilchen erhöht.
Die erhöhte Geschwindigkeit und die größere Masse der Teilchen gibt letzteren eine größere Wucht und
somit größeres Eindringvermögen. Diese Betriebsart eignet sich daher besonders gut zum Spritzen des
Inneren von Hohlkörpern. Der zuvor beschriebene Weitwinkel-Spritzstrahl niedrigerer Geschwindigkeit
hat eine geringere Tröpfchengröße und ist geeigneter um Außenoberflächen zu überziehen.
Fig.2 zeigt die Farbspritzvorrichtung in einer Ausführungsform ohne Bolzen, bei der das flüssige
Überzugsmaterial aus dem Ende der Düse aus dem mittleren Durchlaß 7 austritt, der vollständig gefüllt ist.
In diesem Falle verläuft der Kanal 36 für das flüssige Überzugsmaterial durch die Achse des Gerätes. Die
Arbeitsweise dieser Ausführungsform entspricht derjenigen der Ausführungsform nach F i g. 1 hinsichtlich
Zufuhr von Luft durch die Luftzuführkanäle 13 und 19 zur Erzeugung der verschiedenen Typen von Spritzstrahlen.
Das Bauteil 31 kann auch aus leitendem Material oder aus isolierendem Material bestehen. Im letzteren Falle
wird die Wandung des Durchlasses 7 mit einem Material hohen elektrischen Widerstandes überzogen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Farbspritzvorrichtung mit einer ersten, elektrostatisch,
geladene Farbflüssigkeit in Form eines Farbnebelkegels einstellbaren öffnungswinkels abgebenden,
axialen Düsenöffnung in einem Düsenkörper und einer diese koaxial umgebenden zweiten
Düsenöffnung, die über eine Ringkammer mit axialen Luftzuführbohrungen druckluftgespeist ist,
dadurch gekennzeichnet, daß in die Ringkammer (34) zusätzlich zu den axialen Luftzuführbohrungen
(41) mindestens eine, über einen getrennten Luftzuführkanal (13; 14) gespeiste,
tangentiale Luftzuführbohrung (33) einmündet und an der Vorrichtung Einrichtungen zur wahlweisen
Steuerung des Luftdurchsatzes durch die axialen Luftzuführbohrungen (41) und die tangentiale(n)
Luftzuführbohrung(en) (33) vorgesehen sind.
2. Farbspritzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die tangentiale(n) Luftzuführbohrung(en)
(33) die Druckluft aus einem ersten Luftzuführkanal (13) und die axialen Luftzuführbohrungen
(41) die Druckluft aus einem zweiten Luftzuführkanal (39) erhalten und der Luftdurchsatz
der beiden Luftzuführkanäle (13, 39) über Ventile getrennt einstellbar ist.
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