Druckentlastungseinrichtungen in Form von klappbaren Verschlußdeckeln
oder in anderer Weise ausgebildeter Verschlüsse sind an sich bekannt. Bei einer
Explosionsklappe kommt es darauf an, daß diese einerseits einen dichten Abschluß
während des Vorliegens des Betriebsdruckes gewährleistet und andererseits im Falle
einer Explosion sich möglichst verzögerungsfrei öffnet. Um die erforderliche Schließkraft
aufzubringen, hat man bisher die Klappendeckel mit einem entsprechenden Zusatzgewicht
belastet. Durch die Vergrößerung des Gewichtes der beweglichen Klappe erhöht sich
aber gleichzeitig das Trägheitsmoment. Gewichtsbelastete Explosionsklappen haben
deshalb den Nachteil, daß sie sich infolge ihrer Massenträgheit nicht schnell genug
öffnen. Da weiterhin die Forderung besteht, daß sich eine Explosionsklappe nach
dem Abklingen einer Explosion wieder selbsttätig schließen soll, wirkt sich ein
zu großes Gewicht auch beim Zurückschlagen der Klappe ungünstig aus, indem die Gefahr
besteht, daß die Dichtflächen beschädigt werden. Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, eine Explosionsklappe zu schaffen, bei der das Massenträgheitsmoment
verhältnismäßig
klein ist und die sich deshalb bei einer Explosion schnell öffnet. Weiterhin soll
die Explosionsklappe eine zuverlässige Abdichtung gewährleisten und einfach im konstruktiven
Aufbau sein. Ausgehend von einer Explosionsklappe mit einem pendelnd ge-_ lagerten
Klappendeckel, der in der Schließstellung an einem etwa senkrecht stehenden Flansch
der zu schließenden Öffnung anliegt, besteht die erfindungsgemäße Ausbildung darin,
daß ein auf den Klappendeckel einwirkendes elastisches Element, z.B. eine Feder,
vorgesehen ist und den Deckel in der Schließstellung sowie während der Öffnungsbewegung
mit einer bis zur vollen Offenstellung, was einer Winkelstellung von etwa 90 bis
100 o entspricht, anwachsenden Gegenkraft belastet. Eine bevorzugte Ausführungsform
besteht nach einem weiteren Kennzeichen der Erfindung darin, da.ß auf dem Schwenkbolzen
für die pendelnde Lagerung des Klappendeckels eine drehfest mit dem Deckel verbundene
Exzenterscheibe angeordnet ist und daß am Umfang dieser Scheibe ein gegen die Kraft
einer Feder nachgiebig gelagerter Stößel anliegt. Dieser Stößel ist teilweise in
einem zylindrischen Gehäuse gelagert und mit einem kolbenartigen Ansatz als Widerlager
für eine in dem Gehäuse befindliche Wickelreibungsfeder ausgestattet. Nach einem
weiteren Erfindungsgedanken kann die auf den Klappendeckel einwirkende Federkraft
jederzeit verändert werden. Zu diesem Zwck ist der Deckel des zylindrischen Gehäuses,
in dem der Stößel in einer Bohrung geführt ist und an dem der kolbenartige Ansatz
auf der Innenseite anliegt, gemäß der weiteren-Erfindung durch eine Verschraubung
mit dem Gehäuse verbunden und somit in axialer Richtung verstellbar.
Der
Angriffspunkt des Stößels an der Exzenterscheibe ist gegenüber der Drehachse des
Schwenkbolzens derart versetzt, daß in der Schließstellung des Klappendeckels ein.
entsprechendes Drehmoment.im Sinne einer Schließbewegung vorliegt. Damit auch bei
geringer Federbelastung der Klappendeckel in-der Schließstellung an den Dichtflächen
zuverlässig anliegt, ist der Schwenkbolzen in: bezug auf die Dichtfläche des Flansches
nach innen versetzt angeordnet, so daß das Eigengewicht des Deckels ständig ein
Drehmoment im Schließsinne hervorruft. Die Dichtflächen des Flansches und des Klappendeckels
werden zweckmäßigerweise mit ineinandergreifenden Dichtelementen, beispielsweise
Nuten und Wülste, ausgestattet. Bei der nach der Erfindung ausgebildeten Explosionsklappe
wird der Anpreßdruck in der Schließstellung im wesentlichen durch eine verstellbare
Federkraft aufgebracht. Dadurch läßt sich der für eine einwandfreie Abdichtung erforderliche
Anpreßdruck an Ort und Stelle leicht einstellen. Wegen des geringen Gewichtes des
Klappendeckels zeichnet sich die Explosionsklappe vor allem dadurch aus, daß sie
sich im Falle einer Explosion wesentlich schneller öffnet als eine gewichtsbelastete
Klappe. Die während der Öffnungsbewegung der Klappe anwachsende Federkraft fängt
den Stoß der Klappe auf und verhindert Zerstörungen durch zu hartes Anschlagen.
Der Einfluß der Federkraft kann so gewählt werden, daß die maximale Gegenkraft etwa
bei der vollen Offenstellung des Deckels erreicht wird. Weitere Einzelheiten der
Erfindung Werden nachfolgend an einem zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiel
erläutert. Auf der Zeichnung ist die Anbringung einer Explosionsklappe
an
einem Rohrstutzen in einem Längsschnitt dargestellt. An einem Befestigungsflansch
1 ist ein nahtloses Stahlrohr 2 angeschweißt, das an. seinem äußeren Ende einen
Ringflansch 3 trägt, dessen Außenseite die Dichtungsfläche 4 für den Klappendeckel
5 bildet. Für die Lagerung des Klappendeckels sind auf der Oberseite des Stahlrohres
2 zwei Konsolexi 6 angeschweißt, die in entsprechenden Bohrungen den Schwenkbolzen
7 tragen. Als Bindeglied zwischen dem Schwenkbolzen und dem Klappendeckel sind zwei
Winkelhebel 8 vorgesehen, die, ebenso wie eine Exzenterscheibe 9, drehfest auf dem
Schwenkbolzen 7 angeordnet sind. Ein zylindrisches Gehäuse 10 ist mit seiner Grundplatte
11 an einer Rippe 12 angeschweißt, die ihrerseits am Flansch 1 befestigt ist. In
dem Gehäuse 10 sitzt eine Wickelreibungsfeder 13 und ein kolbenartiger Ansatz 14
eines Stößels 15. Der nach außen ragende Teil des Stößels 15 ist in einer Bohrung
16 des Deckels 17 geführt. Der Deckel 17 ist mit dem Gehäuse 10 durch eine Verschraubung
18 verbunden und somit in axialer Richtung begrenzt verstellbar. Die an der Exzenterscheibe
9 anliegende Stirnfläche des Stößels 15 ist ballig ausgebildet. An den Dichtflächen
können im übrigen an sich bekannte Dichtelemente angeordnet sein. Bei dem Ausführungsbeispiel
ist an einer Dichtfläche eine Ringnut 19 und axloder anderen Dichtfläche ein in
diese Nut eingreifender Wulst 20 vorgesehen. Wie aus der zeichnerischen Darstellung
zu-ersehen ist, liegt
der Kraftangriffspunkt des Stößels '15 oberhalb
der Drehachse des Schwenkbolzens 7; die senkrechte Verbindung zwischen der Kraftangriffslinie
und der Drehachse ist die Länge des wirksamen Hebelarmes für das durch die Federkraft
in der Schließstellung des Klappendeckels erzeugte Drehmoment. Die Kraft selbst
kann durch Drehen des Deckels 17, der das Widerlager für den unter Federdruck anliegenden
Stößel bildet, verändert werden. Für die Erhaltung einer zuverlässigen Abdichtung-in
der Schließstellung wird man entsprechend dem,Betriebsdruck die Anfangsanpreßkraft
einstellen. Die im Falle einer Explosion auftretenden Drücke sind im allgemeinen
größer als das Zehnfache des-Betriebsdruckes. Infolge der mit zunehmender Schwenkbewegung
anwachsenden Gegenkraft wird der Klappendeckel bis zum Erreichen der vollen Offenstellung
entsprechend abgebremst. Nach dem Abklingen der Druckwelle bewirkt diese Gegenkraft
in Verbindung mit der Schwerkraft des Deckels das Schließen des Klappendeckels.