DE1546941A1 - Verfahren zum Trocknen und Haerten des Lackueberzuges eines Drahtes - Google Patents
Verfahren zum Trocknen und Haerten des Lackueberzuges eines DrahtesInfo
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Description
Verfahren zum Trocknen und Härten des Lacküberzuges eines Drahtes
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trocknen und Härten des flüssigen Lacküberzuges eines sich fortlaufend bewegenden Drahtes durch gleichzeitige Einwirkung von Strahlungswärme und Konvektionswärme.
co O CO OO cn
Aus dem USA-Patent i 9^7 5*»6 ist ein Trockenofen für
Draht bekannt geworden, bei den der Draht von unten nach oben durch ein Rohr geführt wird, auf dessen Außenseite zur Erhitzung
Flammen einwirken. Die Hitze wird nach innen auf den Draht abgestrahlt.
Dabei wirkt die Strahlungswärme auf der ganzen Länge der durch das Rohr gebildeten Heizkammer ein.
Aus der deutschen Patentschrift 5bO ObI ist ein Ofen bekannt
geworden, bei dem die Heizkammer auch von einem senkrecht -* stehenden Rohr gebildet wird. Dieses Rohr ist auf seiner Außen-—»
seite von Heizdrahten umhüllt, die das Rohr selbst erwärmen und ^j vor allem Wärme radial nach außen abstrahlen, um einen durch
*"* Öffnungen as unteren Ende der rohrförmigen Ueizkammer einge-
Unterlagen ;λ. .. 7 ί ι,- -·.: ·..-. ι c··.= j j.-s ν :„r-p-33s, ν. 4» ■
Patentanwalt· Dipi.-Ing. Martin EJcht, Dipi.-Wirttch.-lnQ. Axel Hansmann, Dipl.-Phyi. Sebastian Herrmann
t MDNCHfNI, THItIf ItHSTiASlE » · W·*»: SIiH- TttafimM-MrMwi UpaHi/ΜΜι«
it. Mwr — H>r4B^, Kt».Nr. mim - i i-KwiiBi thtm Hr.
führten Luftstrom vorzuwärmen, der den Draht in der Ileitfkainmer
durch Konvektion erwärmt. Die Heizdrähte umgeben die rohrformige
Heizkammer im wesentlichen auf ihrer ganzen Länge, wobei jedoch durch die obere Wandung eines äußeren Isoliergehäuses
bedingt das aus diesem Isoliergehäuse herausragende obere Ende der Heizkammer nicht von lleizdrähten umgeben ist.
Aus dem genannten oberen Ende der rohrförmigen Heizkammer
tritt dann der Konvektionsluftstrom seitlich aus, um wieder
in einen Vorwärmer zu gelangen.
Aus der schweizerischen Patentsehrift lr>9 ü23 ist schließlich
ein Ofen der in Rede stehenden Art bekannt geworden, bei
" welchem im unteren feil der Ofenkammer Heizelemente, beispielsweise
elektrische Widerstände angeordnet sind, die zur Erwärmung eines in der Ofenkamaer aufsteigenden heißen Gasstromes
dienen. Dieser Teil der Ofenkaaaer dient also als
Quelle heißen Gases. In de« oberen Teil der Ofenkaaaer wirkt
der heiße Gasstrom zur Trocknung auf den Lacküberzug des Drahtes ein und wird dann durch steuerbare seitliche Auslaßöffnungen ausgelassen. Dabei befindet sich in dem abgeschlossenen
oberen Ende der Ofenkaaaer oberhalb der Auslässe für den
heißen Gasstron ein ebenfalls regelbarer Einlaß für Druckluft,
Auf diese Veise ist es abglich, den allein durch Zugwirkung in der Ofenkaaaer aufwärts getriebenen Heißgas«troa entsprechend
den jeweiligen Anforderungen zu kontrollieren. Vie erwähnt,
dienen die ia unteren Teil der Ofenkaaaer angebrachten Heizelemente
zur Erwäraung des Gasstromes, der dann die bei dieser
Erwärmung aufgenoaaene Wärae ia oberen Teil der Ofenkaaaer in dem gewünschten Maße an den aufgeheizten Draht abgibt. Die Wäraezufuhr
ist also hier auf die ia unteren Teil der Ofenkaaaer
angebrachten elektrischen Widerstände beschränkt, während im oberen Teil der Ofenkamaer zur Erwärmung des Drahtes lediglich
die Wärme nachwirkt, die ia unteren Teil der Ofenkaaaer von
den elektrischen Widerständen abgegeben worden ist.
90985171474 - 3 -
BAD ORIGINAL
Beim Trocknen von Lackdrahten besteht nun nach wie vor
eine Schwierigkeit darin, das Lösungsmittel beim Trocknungsvorgang
schnell genug zu verdampfen, ehe das Härten der Oberfläche des Lacküberzuges soweit fortgeschritten ist, daß diese
verhältnismäßig undurchdringlich für das Lösungsmittel ist.
Geschieht, das nicht, dann kocht das Lösungsmittel unterhalb
der bereits erhärteten überfläche des Lacküberzuges und macht"
diesen rauh. Ls kann sicli auch eine unerwünschte Blasenbildung
ergeben, wenn beispielsweise der Laeküberzug an der Oberfläche schneller polymerisiert als das Lösungsmittel aus den
inneren Schichten entfernt. Derartige Mängel machen die lackierten
Drähte aber für viele Anwendungen, insbesondere auf elektrotechnischem
Gebiet, unbrauchbar. |
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren der in Rede stehenden Art zu schaffen, bei dem das unerwünschte Kochen des Lösungsmittels unter einer
erhärteten Außenhaut und unerwünschte Blasenbildung vermieden
werden.
Ausgehend von einem Verfahren der eingangs als bekannt,
vorausgesetzten Art kennzeichnet sich die erfindungsgemäße
Lösung dieser Aufgabe dadurch, daß am Anfang der Behandlung
gleichzeitig Strahlungswärme und Konvektionswärme für einen Lösungsmittelentzug mit größtmöglicher Geschwindigkeit angewendet
wird, während dem Draht während der restlichen Be- "
handlungsdauer mittels eines vorgewärmten Luftstromes zur Konvektionswärme
zugeführt" wird, um den Laeküberzug zu härten.
Die Temperatur, auf die der Laeküberzug durch die gemeinsame Anwendung von Strahlungswärme und Konvektionswärme erhitzt
wird, wird nach Maßgabe des Siedepunktes des Lösungsmittels
und der3 Polymerisationsgeschwindigkeit des Lackes gewählt.
Nachdem der Lack auf diese Veise durch Strahlungswärme und
Konvektionswärme erwärmt worden ist, wird er durch die Konvektionswärme des vorgewärmten Luftstromes solange auf der
Temperatur gehalten, bis der Lack erhärtet und das gesamte ί 9 09 851714 7 U ';
BAD OWGlNAL - 4 -
Lösungsmittel verdampft ist. Der verstärkte Lösungsmittelentzug am Anfang der Behandlung gestattet, es, die iiärtungzone
des Ofens verhältnismäßig kurz zu gestalten.
iLs folffl nine Erläuterung des erfindungsgemäßon Verfahrens
anhand einer Zeichnung. .
Die Zeichnung zeigL einen Ofen zum Trocknen und Härten
des Laeküberzuges von Drähten, der für das erfindungsgemäße
Verfahren benutzt werden kann. Ein niclituberzogener Kupferdraht 1 wird durch die Lackiervorrichtung 2 geschickt, in der
W ein Überzug aus einem Harz und einem Lösungsmittel in flüssiger
Form aufgetragen wird. Nachfolgend passiert der Draht eine Öffnung 3 am boden des Ofens 'i, wo er unmittelbar einer
Wärmestrahlung ausgesetzt wird, welche von wärraestrahlenden Platten 5 geliefert wird, die wie gezeigt, auf beiden Seiten
des Drahtes angebracht sind. Ein Ventilator 6 liefert einen Luftstrom in die Zone, in der das Lösungsmittel abgestreift
wird, der in Pfeilrichtung verläuft. Diese Luft kann mit Hilfe eines katalytischen Brenners 7 erwärmt werden, der die
Dämpfe verbrennt, die während des Vorganges frei werden. Ein
Hilfsbrenner ^ ist vorgesehen, welcher zusätzliche Wärme für
die Luft liefert, die durch den Ventilator .6 eingeführt wird,
^ falls eine solche Zufuhr erwünscht ist. Die Temperatur der
Luft, die in der Zone zirkuliert, in der das Lösungsmittel abgestreift werden soll, kann z.B. riit Hilfe eines Thermostaten
y geregelt werden, der auf der Zeichnung in Nachbarschaft
der Aus trittsöffnung des Drai.tes 1 aus der Zone des Lösungsmitteleatzugs
angebracht ist und eine weitere Lärmezufuhr zur iJrhöhung der Lufttenperatur anzeigt oder die Zufuhr von
Kaltluft durch eine öffnung 10 zur Minderung der Temperatur regelt. Die Luftzuleitung 11 steht in Verbindung mit der Zone
neben der Eintrittsöffnung 3> in der das Lösungsmittel abgestreift
wird. Somit ist die Erwärmung des Lacküberzuges des Drahtes 1 unmittelbar nach dessen Eintritt in den Ofen k
verstärkt. Die Temperatur der Luft in der Zone des Lösungs-
9 0 9 8 5 1 / U 7 4
pii ttelentzuges wird durcJi den Thermostat 9 geregelt, so daii
die Temperatur des Lacküberzuges auf dem Draht auf der gewünschten Höhe gehalten wird, nachdem dieser die Stellung
.verlassen hat, in der er der Strahlungswärme der Strahlplatten 5 ausgesetzt wird.
Nachdem der Draht durch die Zone zum Lösungsinittelentzug
gelaufen ist, wird er in Aufwärtsrichtung durch die Zone des Ofens geschickt, in der der Lack endgültig polymerisiert
oder gehärtet wird, ehe er den Ofen verläßt und in eine Kühlvorrichtung 13 geleitet wird. Der Draht kann einem oder mehreren
zusätzlichen Durchgängen durch den Emaillierofen unterworfen
werden ader den Ofen in Pfeilrichtung verlassen. "
Durch die Verbindung von Strahlungs- und Konvektionsheizung wird der Lack schnell auf die höchstmögliche Temperatur
erwärmt, so daß der Lösungsmittelentzug unmittelbar nach
dem Eintritt in den Ofen stattfindet und die Temperatur des Lackes auf der gewünschten Höhe gehalten wird, ohne daß ein
Überhitzen erfolgt. Wie die Zeichnung zeigt, werden Strahlungsplatten
5 angewendet, damit der Draht 1 unmittelbar nach seinem Eintritt in den Ofen der Strahlungswärme unLerworfen wird.
Man hat festgestellt, daß die Strahlungsplatten 5 eine Temperatur
zwischen 590 ΰ und 650 C haben können. Diese Temperatur
stellt annähernd das Vierfache der gewünschten Höchsttempe- j ratur des Lackes während des Lösungsmittelentauges dar, bewirkt
aber keine vorzeitige Härtung der Oberflächenschicht des Lackes. Die Anwendung von Strahlungswärme bietet außerdem
den Vorteil, daß der Lacküberzug mit Tiefenwirkung erwärmt wird, wodurch das Temperaturgefälle im Überzug auf etwa 100C
oder weniger verringert wird. Da die Diffusionsfähigkeit des flüssigen Lösungsmittels (d.h. die Fähigkeit an die Oberfläche
des Lackes zu wandern), mit anwachsender Temperatur zunimmt,
unterstützt ein möglichst geringes Temperaturgefälle den Lösungsmittelentzug.
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Die Temperatur der Heizluft oder des -gases, welche oder welches während des Vorganges zum Abstreifen des Lösungsmittels
benutzt wird, wird durch die Höchsttemperatur bestimmt, die den jeweils verwendeten Lack nicht so schnell
polymerisieren läßt, daß eine "Haut" gebildet wird, die das
in den unteren Schichten verbleibende Lösungsmittel einschließt oder abschließt. Wird die Temperatur auf dieser
Höhe gehalten, dann liegt sie genau unterhalb der Temperatur, bei der der Lack Blasen bilden kann, und es wird gleichzeitig
die größtmögliche Geschwindigkeit für den Lösungsmittelentzug gewährleistet, auch dann, wenn der Draht nicht mehr der Strahlungswärme
ausgesetzt ist. Es ist einleuchtend, daß die "BIa-™
senteraperaturw in Abhängigkeit von dem verwendeten Lack variiert,
aber leicht für jede Lackart bestimmt werden kann. Wird beispielsweise Polyvinylharz zur Bildung eines Überzuglilmes
auf einem Draht benutzt, dann beträgt die "blasentemperatur"
des Lackes während des Lösungsmittelentzuges etwa 155 G. Wird beispielsweise ein Polyesterharz verwendet, dann beträgt
die "Blasentemperatur" des Harzes beim Lösungsmittelentzug
etwa lb7°C.
Um die entscheidende Holle der Höchsttemperatur der Oberflächenschicht
des Lacktiberzuges darzustellen, werden die temperaturabhängigen Härtedauern eines Lackes aus einem Polyvinylharz
angegeben:
Temperatur Härtedauer
in oC in Min.
155°C .60 Minuten
1900C 2,75
°C 0,10
Es leuchtet also ein, daß die "Blasentemperatur" für je
den verwendeten Lack bestimmt werden kann, und daß diese während des Lösungsmittelenttuges nicht überschritten werden
sollte.
909851/U74
¥ic oben angeführt, ist wesentlich, daß die während des
Lösungsmittelentzuces aufgewendete V.'ärrae .sieh zusammensetzt
aus Strahlungswärme mit erheblich über der "ßlasenteraperatur"
des Drahtes liegenden Temperatur und-aus der Konvektionswärme eines. Luftstromes jnit einer Temperatur, genau unterhalb der
"Dlasenteraperatur" des ,jeweils verwendeten Lackes und dem
Siedepunkt des noch im. Lack,verbliebenen Lösungsmittels,
vorausgesetzt, daß der.Siedepunkt unter der "Blasentemperatur"
1 iejrt, ■.......-,-.
i Wie bereits, angeführt, ist es erwünscht, daß eine verhältnismäßig
hohe Geschwindigkeit des verwendeten Luftstromes erzeugt wird. Man hat herausgefunden, daß bei Anwendung eines "
Luftstromes, der.parallel zur Achse,des Drahtes strömt, der
mit dem ungehärteten Laek-ttberzug versehen ist, die Geschwindigkeit,
gemessen im Verhältnis,zum Draht, etwa 210 m je Minute betragen kann, ohne daß eine turbulente Strömung auftritt,
die den Überzug des Drahtes verformt. Obwohl eine derartige Luf tgeschwindigkeit im Laboratorium ohne Auftreten von
Turbulenz möglich ist, hat sich in der Praxis erwiesen, daß die verhältnismäßige Luftgeschwindigkeit etwa 150 m/Min nicht
überschreiten sollte, damit die Unterschiede in den !!erstell
lungsvorriclitungen und -verfahren abgefangen werden, Eine derartige
Geschwindigkeit gewährleistet eine schnelle Erwärmung des Lacküberzugs durch Wärmeströmung, ohne daß eine den Film g
verformende Turbulenz auftritt.
Wenn verhältnismäßig starke Drähte lackiert werden, ändert
sich das Verhältnis von Strahlungswärme zur Konvektionswärme beim Lösungsinittelentzug zugunsten der Strahlungswärme. War
der Durchmesser des niehtüberzogenen Kupferdrahtes beispielsweise i,45 mm» dann hat man einen Draht von großem Gütegrad
erzeugt, .wenn 50 >
der Gesamtwärme während des Lösungsmittelentzuges durch Strahlungswärme geliefert wurden.
Betrug der Durchmesser des niehtiiberzogenen Kupferdrahtes
0,574 mni, hat man erfindungsgemäß gute Ergebnisse erzielt,
909851/147 4"
BAD NÄ b
wenn der Anteil der Strahlungswärme während des Lösungsmittel·
entzugs auf 35$ gemindert wurde. Bei dem in der beigefügten
Abbildung dargestellten Ofen kann das Verhältnis der durch Strahlung gelieferten Wärme mit Hilfe der üblichen Uegulierungsvorrichtungen
geregelt werden, die durch den Thermostat 12 in Tätigkeit gesetzt werden.
0 9 8 5 1/14 7 4
- i'iittjnLansprüche -
BAD
Claims (1)
- NEUER PATENTANSPRUCH (zur Offenlegung)Verfahren zum Trocknen und Härten des flüssigen Lack-Uberzuges eines sich fortlaufend bewegenden Drahtes durch gleichzeitige Einwirkung von Strahlungswärme und Konvektionswärme, dadurch gekennzeichnet, daß am Anfang der Behandlung gleichzeitig Strahlungswärme und Konvektionswärme für einen Lösungsmittelentzug mit größtmöglicher Geschwindigkeit angewendet wird, während dem Draht während der restlichen Behandlungsdauer mittels eines vorgewärmten Luftstromes nur Konvektionswärme zugeführt wird, um den LackUberzug zu härten.909851/U74fcleuePatentanwälte Dipl.-Ing. Martin Licht, Dipl.-Wirtsch.-Ing. Axel Hansmann. Dipl.-Phys. Sebastian Herrmann• MONCHfNl, THERESIINSTRASSEB-TvMo^XlSa-Tafeifaa^AAOTtUiNrtlifMfeciM« ■ayw. Vtninibank MSndiMi, Z«nlg«t. Chker-von-Miltar-liiie, Kto.-Nr. Ml 4K · fotltdmkKonto: MOitdim Nr. U33J7: PATENTANWALT DR. REINHOLD SCHMIDTLeerseite
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