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Lagerung für Turbinenläufer zum Antrieb von Dentalbohrern od.dergl.
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Erfindung bezieht sich auf pneumatisch beaufschlagte Lager für den Läufer kleiner,
hochtouriger Antriebs turbinen für Dentalbohrer oder sonstige Werkzeuge und ist
darauf gerichtet, eine pneumatisch beaufschlagte Lagerung, nachstehend als Gaslager
bezeichnet, so auszubilden, daIfl sie eine testmögliche radiale und axiale Abstützung
des mit sehr hoher Drehzahl umlaufenden Turbinenlp.ufers unter Absorption unerwünschter
Schwingungen vermittelt, die durch Unbalanz@kräfte auftreten können.
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Es ist bekannt, den Läufer einer Dentalturbine mit zwei Gaslagern
auszurüsten, die derart abgefedert montiert sind, daß sie die bei gewissen Drehzahlen
auftretenden Unbalanzschwingungen absorbieren. Die Belastbarkeit solcher Lager ist
jedoch begrenzt, weil einerseits der Turbinenläufer nur sehr kleine Abmessungen
aufweist und andererseits die vorhandenen Radialflächen des Turbinenläufers als
Axialdrucklager ausgebildet werden müssen.
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Sei solchen hochtourigen Dentalturbinen soll der Turbinenläufer einerseits
trotz seiner kleinen Abmessungen eine möglichst große
Außenfläche
aufweisen, um für die Drehlager eine hohe Belastbarkeit zu sichern, was für die
Aufnahme des Axialdruckes aber von Nachteil ist, weil dann hierfür nur eine kleine
Stützfläche zur Verfügung steht.
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Da die bei solchen Turbinen auftretenden Lagerbeanspruchungen vornehmlich
radial und einseitig axial gerichtet sind, ergibt eine Lagerung, die diese Kräfte
mit einer erhöhten Belastbarkeit aufnehmen kann, eine verbesserte TurbinenleistungO
Es ist bekannt, daß die abgefederte Halterung der Lagerhülsen von Gaslagern, zoBo
mittels Umfangsringen von geringer Härte, dazu beiträgt, unzureichende Stabilität
sowohl hinsichtlich der Ein~ haltung der Drehzahl als auch hinsichtlich der Seibstausrichtung
der Lagerhülsen bei hydrostatischen und hydrodynamischen Gas lagern zu vermeiden,
und hiervon wird auch Gebrauch gemacht, wenn ein umlaufender Teil in zwei als Gas
lager ausgebildeten Drehlagern abgefangen wird0 Der vorliegenden Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, für hochtourig umlaufende Teile eine verbesserte Ausführung
von Gaslagern zu schaffen und in dem erwähnten besonderen Fall des Turbinenläufers
von Dentalturbinen die Axialdrucaufnahme zu verbessern0 Dies wird bei einer Äntriebsturbine
für -- Dentalbohrer odOderglo erfindungsgemä# dadurch erreicht, daß der Turbinenl-aufer
an hydrostatischen Gaslagern gehaltert wird, von denen das eine als Axial---Radiallager
und das andere als Gaslager mit kegliger Lagerfläche ausgebildet ist0 Beide Lager
können der üblichen Ausführung nach G.L.Shires entsprechen. Das Drehlager wird daher
nach den üblichen Richtlinien
ausgebildet, wie sie von Shires festgelegt
worden sind, während das Kegelflächenlager nach einer Formel entworfen und berechnet
wird, die von Shires für ein kreisförmiges Axialdrucklager» aufgestellt worden ist0
Die hierfür von Shires aufgestellte Formel W = Kg(Po - Pa) ######## kann zur Bestimmung
der Auswirkung des Kegelwinkels auf die axiale Belastbarkeit verwendet werden, wobei
die folgenden Beziehungen gelten W = axiale Belastbarkeit Kg = Lagerdruckverhältnis
PO = Zuführungsdruck Pa = äu#erer Luftdruck b = äußere Radien a = innere Radien
Bei Benutzung dieser Formel werden die Radien b und a so gemessen, wie dies in Fig0
3 und 4 der anliegenden Zeichnung dargestellt ist.
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Eine Veränderung des Kegelwinkels hat eine Veränderung der axialen
und radialen Lagerkomponenten zur Folge, wobei die erstere mit abnehmendem Kegelwinkel
zunimmt und die letztere mit zunehmendem Kegelwinkel annimmt.
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Da bekanntlich das vordere Lager größeren Radialdrücken ausgesetzt
ist als das hintere Lager und das hintere Lager vornehmlich den aufgebrachten Axialdruck
auf zunehmen hat, wird das vordere Lager so ausgebildet, daß es ein größeres Verhältnis
von Länge/Durchmesser aufweist als das hintere Lager0 Obwohl Gaslager auch schon
früher erfolgreich für Dentalturbinen verwendet worden sind, war ihre Balastbarkeit
infolge der kleinen Abmessungen
des Turbinenläufers begrenzt, und
beide Lager, das vordere und das hintere, wurden als Drehlagqr ausgebildet, wobei
die Stirnflächen des Läufers als-Axialdrucklager benutzt wurden. Dieser Nachteil
wird durch die Verwendung- eines kegligen Lagers vermieden Ein weiterer Na-chteil
der bekannten Ausführungen von mit Gaslagern versehenen Dentalturbinen ist dadurch
@gründet, daß sle infolge Neigung zur Wirbelbildung einet abgefederte Halterung
benötigten, was aber eine ßeschränkung des
lurchmessers |
Wurchmessers |
und somit eine Verkleinerung der Außenfläche nach sich zogO Die Ausbildung der Lagerung
dach der vorliegenden-Erfindung ergibt dagegen eine erhöhte Belastbarkeit durch
Vergrößerung des Läu-ferdurch messers, wobei aber der Au#endurchmesser des Turbinenkopfes
noch einen annehmbaren Wert behält.
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Bisher wird der Turbinenläufer mit einem einzigen Druckmittelstrahl
angetrieben, der im Gehäuse tangential zugeführt wird und Turbinenschaufeln nach
Art des Peltonrades beaufschlagt, die im äußeren Umfang des Turbinenläufers angeordnet-sind
und wobei eine gleichgerichtete radiale Belastung aufgebracht wird. Diese Ausführung
hat xi jedoch gewisse Nachteile, Das antreibende Druckmittel muß
nämlich den Turbinenläufer |
auf einem Umkreis von etwa 270° strömen, ehe es aus dem Turbinengehäuse abströmen
kann0 Während dieser Periode unterliegt es aber einer beträchtl-ichen minderung
-aer Strömungsrichtung, wodurch seine Strümungsgeschwindigkeit aber infolge der
Strömungsreibung, die durch die Zentrifugalwirkung des Turbinenläufers noch zunimmt,
rasch verlangsamt wird. Da wirksame Antriebsarbeit nur im
Bereich (aer Austrittsöffnung Af |
dem verbleibenden Strömungsweg bis zur Austrittsleitung geleistet wird, übt
das
Druckmittel eine Bremskraft auf den Umfang des Turbinenlaufers aus. Um die hierdurch
bedingte Drehzahaabnahme zu vermindern, muß eine Expansionskammer für das Druckmittel
vorgesehen werden. Ferner ist es wegen der äußerst kleinen Abmessungen des Turbinenlufers
nicht möglich, richtig geformte Schaufelflächen in den Umfang des Turbinenläufers
einzufräsen, was wiederum eine Verminderung der Antriebsleistung nach sich zieht,
Durch die Ausführung des Turbinenläufers nach der vorliegenden Erfindung werden
diese Schwierigkeiten weitgehend behoben, wobei der Turbinenläufer gleichzeitig
eine ausgeglichene Antriebsbelastung erhält0 Ein weiterer Vorteil besteht darin,
daß es bei dieser Ausführung nicht erforderlich ist, die Stirnflächen des Läufers
zwischen den Stirnflächen des Lagers besonders genau anzuordnen, um eine gute Axialdruckaufnahme
zu gewährleisten, und dabei entsteht von selbst auch eine Expansionskammer für das
Antriebsmittel, die es vor seinem Austritt in die Atmosphäre durchströmen muß. Die
Beaufschlagungskanäle für die Zuführung des Betriebsmittels können bezüglich der
Turbinenschaufeln in der hinteren Lagerfläche unter besonders günstigem Winkel angeordnet
werden0 Der äußere Umriß des Turbinenläufers läßt sich natürlich der bisher bekannten
Ausführung von mit Gaslagern ausgerüsteten Dentalturbinen leicht dadurch anpassen,
daß die Lagerhülsen mit einer federnden Halterung ausgerüstet werden.
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Ein weiterer Punkt, der hier zu beachten ist, beruht auf der 'Tatsache,
daß beim Abschalten. des zur Lagerung und zum Antrieb des Turbinenläufers dienenden
Druckmittels der Laufer für eine gewisse Zeit noch unter hydrodynamischen Bedingungen
umläuft, während er
im normalen Betrieb hydrostatisch belastet ist.
Dabei tritt aber ein Zeitpunkt ein, in dem die hydrodynamische Abstützung aufhört
und der Läufer die Lagerfläche bei noch verhältnismäßig hoher Drehzahl beruhrtO
Eine richtige Auswahl der Werkstoffe für den Läufer und die Lagerhülsen ist daher
wichtig, da im Augenblick der Lagerflächenberührung eine starke Erhitzung eintreten
kann Aus diesem Grunde wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Lagerhülsen aus keramischem
Material herzustellen, vorzugsweise aus Syliziumnitrit, das den an die Lagerflächen
zu stellenden Anforderungen bestens entspricht und eine lange Haltbarkeit sichert,
Bestehen die Lagerflächen aus mehreren Teilen, so können sie unter Verwendung bekannter
Bindemittel wie Eastman/Kodac-Zement bleibend verbunden werden. Dies ist jedoch
nicht erforderlich, wenn Lagerhülsen benutzt werden, die die bekannte düsenartige
Gestalt aufweisen.
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Die Zeichnung zeigt Beispiele für die Ausbildung der Läufer lagerung
nach der Erfindung bei einer Dentalturbine, Und zwar zeigen Fig. 1 einen Längsschnitt
durch den Turbinenläufer und das ihn aufnehmende Gehäuse, Fig0 2 einen Querschnitt
nach Linie A-A von Fig.1, Fig. 2a eine Seitenansicht des Turbinenläufers, Fig0 3
und 4 Schaubilder zur Erläuterung der Formeiwerte für die Berechnung der kegligen
Lagerfläche, Fig0 5 einen Längs schnitt durch die bisher übliche Ausführung der
abgefederten Halterung der Lagerhülson @@@ Ger bisher üblichen, in gestrlchelten
Linien angedeuteten Ausführung des Turbinenltlfers als Peltonrad und seines Antriebes
durch einen einzigen tangentialen Druckmittelstrahl und
Fig. 6 einen
Teilquerschnitt durch den Läufer und das Gehäuse zur Erläuterung der Lage der tangentialen
Druckmittelzuführungsdüse zur Beaufschlagung der durch Taschen des Läufers gebildeten
Schaufeln.
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In der Ausführung nach Fig. 1 befindet sich in dem Turbinengehäuse
1 ein Turbinenlåufer 2, der mit Laufschaufeln 3 versehen ist0 Der Turbinenläufer
2 enthält eine Bohrung 4 zur Aufnahme eines Dentalbohrers oder -fräsers, der am
Turbinenläufer abnehmbar befestigt ist, zOBo mit einer Magnetwicklung, die in der
Gehäusekappe 5 angeordnet sein kann, oder mit einer Selbstschlußkupplung 5ao Der
Turbinenläufer 2 ist mit seinem vorderen Teil in einem hydrostatischen Gas lager
6 und mit seinem hinteren Teil in einem kegligen oder kegelstumpfförmigen hydrostatischen
Gaslager 7 gelagert, das zugleich auch als Axialdrucklager dient0 Das vordere Lager
6 ist in üblicher Weise ausgebildet, wie es sich in seinen Abmessungen aus der Berechnung
nach der obigen Formel von Shires ergibt, wahrend-das hintere Lager 7 als "kreisförmiges
Axialdrucklager mit ringförmiger Beaufschlagung>' entworfen und berechnet ist0
Die nach der Erfindung vorgesehenen federnden Abstützungen sind in Fig. 1 mit 9
bezeichnet und zwischen dem Turbinenläufer 2 und den Lagerschalen 10 und lOa angeordnet,
während sie in Figo 5 mit 9a bezeichnet und zwischen dem Turbinengehäuse und den
Lagerschalen 11 und-lla angeordnet sind, Das vordere hydrostatische Lager 6 kann
in einer federnd nachgiebigen Halterung sitzen, z.B. in Ringen von vorbestimmter
Härte, wie sich dies aus der britischen Patentschrift 1 018 300 ergibt.
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Der Antrieb des Turbinenläufers 2 kann entweder in herkömmlicher
Weise erfolgen, zOBo durch einen Druckluftstrahl, der gemäß Figo 5, und 6 auf am
Läuferumfang angeordnete Taschen 3a trifft, oder durch. eine Axialströmung, wobei
der Turbinenläufer am Umfang gemäß Figo 1 und 2 mit eingefrästen Lauf schaufeln
3 versehen ist, die aus mehreren auf den Umfang verteilt liegenden, axial gerichteten
Zuführungsdüsen 15 beaufschlagt werden, Bei dem üblichen Antrieb derartiger Dentalturbinen,
bei denen der Druckluftstrahl gegen Taschen 3a des Läufers geleitet wird, muß die
Beaufschlagungsdüse unmittelbar im Turbinengehäuse angeordnet werden0 Wenn der Läufer
mit seiner maximalen Drehzahl von etwa 600 000 Uml./MinO rotiert, so entsteht hierbei
ein gewisser Verlust an Antriebskraft, weil die aus der Strahldüse austretende Druckluft
durch die Zentrifugalwirkung des Läufers an die Innenfläche des den Läufer umschließenden
Gehäuses abgelenkt wird0 Um diesen Antriebsverlust zu vermindern, wird die Antriebsdüse
12 gemäß Fig0 6 an ihrem Austrittsende, wo der Druckluftstrahl seine höchste Geschwindigkeit
hat, an ihrer vorderen Kante radial aber. winkelt, damit der Luftstrahl mit einer
stärkeren Radialkomponéilte auf die Läufertaschen 3a geleitet wird0 Zur Aufnahme
der hohen Wärmebeanspruchungen, die, wie bereits dargelegt wurde, beim Abschalten
der Druckluftzufuhr zur Turbine eintreten können, werden die Lagerschalen 10 und
10a nach Fig bzw0 11 und lla nach Fig. 5 aus hartem keramischem Material wie Siliziumnitrit
hergestellt0 Die Verwendung eines zylindrischen hydrostatischen Gas lagers 6 am
vorderen Teil und eines kegligen hydrostatischen Gaslagers 7 am hinteren Teil des
Turbinenläufers ermöglicht es, für das vordere Gaslager
6 ein
größeres Verhältnis von Länge/Durchmesser zu wählen und demgemäß die Belastbarkeit
zu erhöhen, Gleichzeitig ist durch die Verwendung des kegligen Gas lagers 7 am hinteren
Teil des Turbinenläufers eine bessere Aufnahme des Axialdruckes im Betriebszustand
der Turbine gewährleistet0 Die verbesserte Axialdruckaufnahme dadurch das hintere
Gaslager wirkt sich in einer erhöhten radialen belastbarkeit des vorderen Gaslagers
und demgemäß in einer Erhöhung der Turbinenleistung aus, Die Erfindung ist nicht
auf Einzelheiten der hier beschriebe nen Ausführung von Dentaldturbinen beschränkt.
In Fällen, in denen dies zweckmä#ig ist, kann auch das vordere Gaslager des Turbinenläufers
als kegliges axialdrucklager ausgebildet sein oder zusätzlich mit einem solchen
Lager verwendet werden