DE1521468C - Verfahren zur Herstellung von Metallschichten auf mechanisch oder chemisch vorbehandelten Oberflächen eines Kompaktmetalls oder eines Sinterkörpers - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Metallschichten auf mechanisch oder chemisch vorbehandelten Oberflächen eines Kompaktmetalls oder eines SinterkörpersInfo
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Description
Es sind verschiedene Verfahren zum Beschichten von Metallkörpern mit einer Metallschicht bekannt.
Zum Beispiel können solche Schichten durch isostatisches Aufpressen und Sintern von Metallpulver hergestellt
werden (vgl. USA.-Patentschrift 2 787 140). Für die Herstellung von Mehrschichtenwerkstoffen
zwecks Oberflächenschutz gegen Verzunderung, Erosion und Korrosion sind so hergestellte Schichten
jedoch häufig noch nicht dicht (kompakt) genug. Andere Schichten haben ebenfalls gewisse Nachteile
bzw. Grenzen. Galvanische Schichten sind in ihrer Dicke begrenzt, und; eine örtliche galvanische Beschichtung
erfordert zusätzliche Arbeitsgänge. Flammspritzschichten sind in der Schichtdicke ebenfalls
begrenzt. Für das Auftragsschweißen besteht eine Begrenzung der Anwendung bei kompliziert geformten
Teilen, z. B. bei der Innenauskleidung einer langen Buchse mit kleinem Durchmesser. Die beiden
letzteren Verfahren wurden deshalb schon zum sogenannten Spritzschweißverfahren kombiniert, wobei
eine Metallschicht aufgespritzt und anschließend auf dem Untergrund durch Verschweißen niedergeschmolzen wird (vgl. deutsche Auslegeschrift
151 160). Schon beim Spritzen ist bei diesem Verfahren keine genaue Dosierung der Pulvermenge
möglich. Außerdem findet beim Aufspritzen durch Wechselwirkung im Flammenbereich eine Oberflächenreaktion
auf den Pulverteilchen statt.
Ferner werden beim Niederschmelzen keine oxydfreien Schichten erhalten. Es ist daher beim Aufschmelzen
eine Reduktion der beim Aufspritzen oxydierten Pulver erforderlich, die den nachteiligen
Oxydgehalt der gespritzten Überzüge reduzieren soll. Ferner kann nur ein Bruchteil des aufgespritzten
Pulvers auf der Oberfläche gebunden werden. Es liegt
ίο also ein großer Materialverlust vor, der bei Stirnflächen,
Formteilen und dünnen Wellen besonders groß ist.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Metallschichten auf mechanisch oder che-
misch vorbehandelten Oberflächen eines Kompaktmetalls oder eines Sinterkörpers durch isostatisches
Aufpressen und Sintern von Metallpulver undbesteht darin, daß eine isostatisch aufgepreßte und gegebenenfalls
gesinterte Metallpulverschicht durch örtliehe Wärmezufuhr zonenweise niedergeschmolzen
wird.
Bei dem neuen Verfahren zur Herstellung von weitgehend kompakten Metallschichten auf der Oberfläche
eines Kompaktmetalls oder eines Sinterkörpers
as wird also auf die mechanisch oder chemisch vorbehandelte
Oberfläche eines kompakten oder porenhaltigen Festkörpers ein Metallpulver durch isostatisches
Pressen gleichmäßig aufgepreßt. Dabei kann es vorteilhaft sein, wenn zunächst der Festkörper mit
einem Überzug aus einem Metall oder einer Metalllegierung versehen wird. Nachfolgend wird die
Metallpulverschicht zu einer porenfreien Schicht aufgeschmolzen. In manchen Fällen erwies es sich als
günstig, die Metallpulverschicht vor dem Aufschmelzen durch eine Sinterbehandlung zu verfestigen. Dieser
Sinterverfestigung 'der isostatisch aufgepreßten Metallpulverschicht kann unmittelbar eine mechanische
Bearbeitung folgen.
Die Oberfläche des Festkörpers wird gewöhnlich mechanisch bearbeitet.
Die zu beschichtende Fläche soll frei von Zunder, Rost und Fett sein. Es sind auch chemische Oberflächenbehandlungen
geeignet. Die Haftfestigkeit der Metallpulverschicht wird verbessert, wenn die Oberfläche
des Festkörpers anodisch aufgerauht wird. Auf die vorbehandelte.Oberfläche des Kompaktkörpers
wird eine Metallpulverschicht isostatisch aufgepreßt und gegebenenfalls nach einer Sinterbehandlung die Schicht aufgeschmolzen.
Nach einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens wird auf die behandelte Oberfläche des Kompaktkörpers
ein Überzug aufgebracht.
Geeignete Materialien zur Herstellung des Überzuges auf den kompakten oder porenhaltigeh Festkörpern
"sind z. B. Kobalt und Nickel oder eine Metallegierung von Nickel, Kobalt oder Chrom.
Diese metallische Zwischenschicht kann auf dem Festkörper z. B. stromlos oder galvanisch abgeschieden
werden. In manchen Fällen erwies sich das Aufstreichen eines Metallpulvers oder einer Metallpulvermischung
in Pastenform als günstig. Durch eine geeignete Beschaffenheit des Überzuges wird eine
diffusionshemmende Wirkung erzielt und die Konzentrationsverschiebungen
in der Metallpulverschicht und dem Festkörper vermindert. Dadurch können auch unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten der
niedergeschmolzenen Metallpulverschicht und des Festkörpers weitgehend überbrückt werden.
Das isostatische Aufpressen des nachfolgend auf die Zwischenschicht aufgebrachten Metallpulvers wird
vorzugsweise bei einem Druck von 3 bis 6 Mp/cm2 durchgeführt. Geeignete Metallpulver z.B. sind Co,
Cr, Fe, Ni, Ti, Si sowie Mischungen und Legierungen der genannten Metalle mit W, Mo, Nb und Ta. Als
Einlagerungskomponenten sind Karbide, Oxyde, Boride, Nitride und Suizide geeignet.
Das isostatische Pressen wird gewöhnlich in Druckbehältern mit Flüssigkeitsfüllung vorgenommen.
Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird beim isostatischen Pressen das Metallpulver
in einen Hohlraum zwischen dem Kompaktkörper und einem Kunststoffbehälter trocken oder
naß gefüllt und durch mindestens einen Preßstempel über einen elastischen Behälter und eine plastische
Masse verdichtet.
Zur Durchführung des isostatischen Aufpressens wird auf die Zeichnung verwiesen. In dieser sind
geeignete Preßformen im Querschnitt dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 einen Stab mit kreisförmigem oder polygonem
Querschnitt und
F i g. 2 eine Buchse.
In den F i g. 1 und 2 ist die Matrize jeweils mit 1, die zu beschichtende Einlage mit 2, ein elastisch verformbarer
Kunststoffbehälter, welcher das isostatische Pressen ermöglicht, mit 3 und das Metallpulver
mit 4 bezeichnet. In F i g. 1 ist der ringförmige Oberstempel mit 5 und der Unterstempel mit 6 bezeichnet.
In F i g. 2 ist der zylindrische Oberstempel mit 7 und der zylindrische Unterstempel mit 8 bezeichnet.
In den Ausführungsförmen gemäß F i g. 2 ist ein
Behälter 3 mit einer plastischen Masse 9 oder einer Flüssigkeit gefüllt. Der Trägerkörper 2 wird durch
Ausstoßen aus der Matrize 1 entnommen. In einer Abwandlung der Anordnung nach F i g. 2 kann der
Trägerkörper bei ausreichender Wandstärke direkt als Matrize dienen. Die Matrize 1 entfällt dann. Die
Abmessungen der Stempel 7 und 8 sind entsprechend dem Innendurchmesser des Trägerkörpers anzupassen.
Das Aufschmelzen der Schicht kann nach dem isostatischen Pressen gegebenenfalls auch nach dem
Sintern erfolgen. Die Wärmezufuhr kann durch Autogenfiamme,
Lichtbogen- oder Plasmaflamme erfolgen. Besonders vorteilhaft erwies sich die induktive
Erwärmung. Es ist wesentlich, daß das Aufschmelzen mit dosierter Wärmezufuhr erfolgt, damit die Legierungsvorgänge
zwischen der Metallpulverschicht und dem Sinterkörper und der eventuell vorhandenen
Zwischenschicht gesteuert werden können. Es wird zunächst eine vorgegebene Schmelztiefe der Schicht
erzeugt. Dann läßt man den Schmelzbereich über die gesamte Oberfläche wandern.
Die beschichteten Festkörper zeichnen sich insbesondere durch hohe Härte, mechanische Widerstandsfähigkeit,
Warmfestigkeit und Korrosionsfestigkeit aus. Der Schmelzvorgang kann einfach mechanisiert werden, und es ist eine genaue Dosierung
der Menge des niedergeschmolzenen Gutes und damit der Schichtdicke möglich. Nach dem neuen
Verfahren können auch Teile beschichtet werden, die nach dem üblichen Auftragsschweißen schwierig zugänglich
sind.
Ein besonderer Vorteil des Verfahrens liegt ferner darin, daß Werkstücke nicht nur außen, sondern auch
innen beschichtet werden können. So können beispielsweise auf Bolzen und lange Buchsen gleichmäßige
kompakte Metallschichten aufgebracht werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung yon Metallschichten auf mechanisch oder chemisch vorbehandelten
Oberflächen eines Kompaktmetalls oder eines Sinterkörpers durch isostatisches Aufpressen und
Sintern von Metallpulver, dadurchgekennzeichnet,
daß eine isostatisch aufgepreßte und gegebenenfalls gesinterte Metallpulverschicht
durch örtliche Wärmezufuhr zonenweise niedergeschmolzen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Festkörpers
zunächst mit einem Überzug aus einem Metall oder einer Metallegierung versehen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß beim isostatischen Pressen
das Metallpulver in einen Hohlraum zwischen dem Kompaktkörper und einem Kunststoffbehälter
trocken oder naß gefüllt wird und durch mindestens einen Preßstempel über einen elastischen
Behälter und eine plastische Masse verdichtet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärme beim Niederschmelzen
durch Autogenflamme, Lichtbogenoder Plasmaflamme zugeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur örtlich begrenzt angewärmt
wird und erst nach Erreichen einer bestimmten Schmelztiefe der Schicht der Schmelzbereich über
die gesamte Oberfläche geführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß zum zonenweisen Niederschmelzen induktiv erwärmt wird.
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