DE1514981C - Vorrichtung zum Bearbeiten von Werkstoffen mittels eines Elektronenstrahls - Google Patents
Vorrichtung zum Bearbeiten von Werkstoffen mittels eines ElektronenstrahlsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Werkstoffbearbeitung mit Ladungsträgerstrahlen. Speziell betrifft
die Erfindung das Arbeiten mit einem Elektronenstrahl beim Schweißen, Schneiden, Schmelzen, Verdampfen
oder Bearbeiten beliebiger Werkstoffe.
Vorrichtungen, die die kinetische Energie eines Elektronenstrahls zum Bearbeiten von Werkstoffen
verwerten, sind jetzt im Handel erhältlich. Die Vorrichtungen sind als sogenannte Elektronenstrahlmaschinen
bekannt. Die αεμίβϋΐιε Patentschrift
1 087 295 (Firma Carl Zeiß, Heidenheim) beschreibt eine derartige Anlage. Diese Geräte arbeiten mit einem
eng fokussierten Elektronenstrahl. Der Elektronenstrahl dient als Schweiß-, Schneid- und Bearbeitungswerkzeug, das praktisch masselos ist, aber wegen des
den Elektronen erteilten hohen Impulses hohe kinetische Energie besitzt. Die Übertragung dieser kinetischen
Energie auf die Gitterelektronen des Werkstücks ruft stärkere Gitterschwingungen hervor, die
eine so starke Temperaturzunahme in der Auftreffstelle zur Folge haben, daß die Bearbeitung durchgeführt
werden kann. Wie in der oben angegebenen Patentschrift dargestellt, dringt der Elektronenstrahl tief in
das zur Bearbeitung vorgelegte Material ein, wenn die Intensität oder Energiedichte des Elektronenstrahls
einen Mindestwert übersteigt, der von der Art des zu bearbeitenden Werkstoffs abhängt. Mit diesem tiefen
Eindringen geht längs der gesamten Eindringstrecke eine unmittelbare übertragung von kinetischer Energie
der Elektronen auf das Werkstück einher. Diese unmittelbare Energieübertragung führt zum Schmelzen
in einer Schmelzzone, deren Verhältnis von Tiefe zu Breite keine Beziehung zur Wärmeleitung durch das
Werkstück besitzt.
Zu den Vorzügen bei der Anwendung eines Elektronenstrahls oder eines anderen Ladungsträgerstrahls
gehört die Möglichkeit einer trägheitsfreien Steuerung und die starke Energiekonzentration. Wegen der
starken Energiekonzentration wird ein geringer Bruchteil des Werkstückmaterials verdampft. Die am Auftreffpunkt
des Elektronenstrahls auf das Werkstück gebildeten Metalldampfmoleküle fliegen geradlinig
weiter, bis sie auf einen festen Gegenstand auftreffen. Der Grund dafür ist natürlich, daß das Bearbeiten von
Werkstücken mit einem Elektronenstrahl in einem evakuierten Gehäuse vorgenommen wird. Bei den
bekannten Methoden, besonders beim Schweißen von Aluminium und ähnlichen Werkstoffen, ergaben sich
erhebliche Unzuträglichkeiten und Schwierigkeiten durch Überschläge in der Elektronenkanone. Die an
Elektronenkanonen in den modernen Geräten benutzten Spannungen liegen im allgemeinen über 50000 Volt.
Ein Hauptgrund für die Überschläge in der Elektronenkanone ist die Kondensation von Metalldämpfen, diewährend
des Schweißens oder sonstigen Bearbeitungsvorgangs entstehen und sich an den Isolierungen der
Kanone niederschlagen. Die kondensierten Dämpfe verunreinigen die Elektronenquelle, indem sie die
Isolationseigenschaften der darin befindlichen Distanzstücke herabsetzen.
Damit Überschläge verhindert werden, ist es erforderlich, den Bereich der Elektronenquelle von verunreinigenden
Metalldämpfen freizuhalten. Zahlreiche Versuche in dieser Richtung blieben erfolglos. Da, wie
oben angegeben, Metalldampfmoleküle, die von dem Strahlenauftreffpunkt auf dem Werkstück ausgehen,
geradlinig in einem stark gasverdünnten Raum fortlaufen, kann das beschriebene Problem gelöst werden,
indem man in die Elektronenstrahlsäule ein Bogenstück einbaut, so daß die Gegend der Elektronenquelle
gegenüber dem Werkstück völlig abgedeckt ist. Wie in der F i g. 5 der deutschen Auslegeschrift 1 119 428
(Firma Carl Zeiß, Heidenheim) dargestellt ist, hat man bereits früher — allerdings zu einem völlig anderen
Zweck —' vorgeschlagen,- ein Elektronenstrahlgerät
mit gebogener Säule vorzusehen. Das Ablenken eines Ladungsträgerstrahls durch Passierenlassen eines
Elektromagneten wirft jedoch ein neues Problem auf. Da der Ablenkwinkel eines geladenen Teilchens von
seiner Masse und seiner Geschwindigkeit abhängt, sofern ein Ablenkfeld konstanter Stärke betrachtet
wird, ist das Ablenken eines Strahls im wesentlichen ein Regelungsproblem. Das heißt, weil die Geschwindigkeit
der Elektronen wiederum eine Funktion der Beschleunigungsspannung ist, verlagert sich der Auftreffpunkt
am Werkstück mit der Beschleunigungsspannung. Wenn nicht Stromversorgungseinrichtungen
benutzt werden, die so umfangreich in ihrem Aufbau sind, daß die Kosten hierfür über dem wirtschaftlich
Vertretbaren liegen, ändert sich die Beschleunigungsspannung mit der Netzspannung, der Temperatur,
dem Strahlstrom usf.
Die Erfindung geht somit aus von einer nach der deutschen Auslegeschrift 1 119 428 bekannten Vorrichtung
zum Bearbeiten von Werkstoffen mittels eines Elektronenstrahls mit einer Beschleunigungselektrode für die Elektronen im Elektronenstrahl, mit
elektronenoptischen Mitteln zum Bündeln und Fokussieren des Elektronenstrahls, mit einer Einrichtung
zum Erzeugen eines Magnetfeldes, dessen Kraftlinien senkrecht auf der Achse des Elektronenstrahls stehen,
zum Umlenken des Elektronenstrahls auf das Werkstück, mit einem Auflager zum Halten des Werkstücks
in einer zu der Achse des umgelenkten Elektronenstrahls rechtwinkligen Ebene und mit einer Einrichtung
zur Regelung der Stärke des Magnetfeldes derart, daß der Auftreffpunkt des Strahls auf dem Werkstück seine
Lage . bei Änderung der an der Beschleunigungselektrode liegenden Spannung nicht ändert.
Aufgabe der Erfindung ist es, den Elektronenstrahl trotz einer etwaigen Änderung der ihn beschleunigenden
Spannung immer auf eine Stelle mit einer Genauigkeit zu lenken, wie sie beim Bearbeiten von Werkstoffen
- mittels eines Elektronenstrahls gefordert wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Vorrichtung gekennzeichnet durch einen Spannungsfühler zum
Bestimmen der an der Beschleunigungselektrode liegenden Spannung und zum Bilden eines der Spannung
proportionalen Signals und durch einen auf dieses spannungsproportionale Signal ansprechenden
. Funktionsgenerator zum Bilden eines Steuersignals, das eine Funktion des spannungsproportionalen
Signals darstellt und zur Steuerung der Stromversorgung der das Magnetfeld erzeugenden Einrichtung
dient.
Durch die Erfindung wird die Stärke des Magnetfeldes derart von der Stärke der Beschleunigungs-
spannung abhängig gemacht, daß der Elektronenstrahl auch bei Änderungen der Beschleunigungsspannung
exakt auf eine vorgegebene Stelle zu richten ist.
In diesem Zusammenhang ist zu vermerken, daß es zwar bekannt ist, die Stärke eines Magnetfelds zwecks
6S Änderung der Ablenkung eines das Magnetfeld durchsetzenden
Strahls geladener Teilchen zu ändern, nicht aber in Zusammenhang mit der angegebenen Aufgabe
(Experimentelle Technik der Physik, XII, 1964, Heft 3,
S. 190 bis 192). Auch ist es bekannt, die Lage des Fokus eines Elektronenstrahls in Achsrichtung des
Elektronenstrahls durch Verlagerung einer magnetischen Linse in Achsrichtung des Elektronenstrahls
zu verändern (französische Patentschrift 1285 667). Schließlich ist es bekannt, einen nicht fokussierten
Elektronenstrahl auf die Oberfläche eines zu schmelzenden Materials mittels eines Magnetfelds zu richten
(britische Patentschrift 918 718).
Die Erfindung wird im folgenden an Ausführungsbeispielen unter Hinweis auf die Zeichnungen beschrieben.
Es stellt dar
Fig. 1 eine schematische Übersicht über die Erfindung,
F i g. 2 ein Blockschaltbild einer ersten Ausführungsform des 'Funktionsgenerators nach Fig. 1,
F i g- 3 ein Blockschaltbild einer zweiten Ausführungsform
des Funktionsgenerators nach Fig. 1,
F i g. 4 ein Blockschaltbild, einer dritten Ausführungsform
des Funktionsgenerators nach Fig. 1,
F i g. 5 eine erste Ausführungsform einer Ubersteuerungsregelung, die in Verbindung mit dem Gerät
nach F i g. 1 verwendet werden kann,
F i g. 6 eine zweite Ausführungsform einer UbeT-steuerungsregelung,
die in Verbindung mit dem Gerät nach F i g. 1 verwendet werden kann.
In F i g. Γ ist das Elektronenstrahlgerät insgesamt
mit 10 bezeichnet. Das Gerät besteht aus einem evakuierten Arbeitsgehäuse 12, in dem ein Werkstück
14 auf einem Tisch 16. liegt. Das Gerät weist ferner eine gekrümmte Elektronenstrahlsäule auf, die
als Ganzes mit 18 bezeichnet ist. Wie in der erwähnten deutschen Patentschrift 1 087 295 deutlich zu erkennen
ist, enthält eine Strahlsäule 18 eine Elektronenquelle, Mittel zum Strahlbilden und Mittel zum Strahlbündeln.
Die Elektronenquelle umfaßt eine direkt geheizte Kathode oder, einen Heizfaden 20, der an
negativem Potential liegt. Zwischen der Kathode und dem Werkstück liegt in der Säule 18 eine durchbohrte
Anode 22. Die Anode ist mit der Gehäuseumhüllung verbunden und mit ihr bei 24 geerdet. Die von der
Kathode 20 ausgehenden Elektronen werden längs der Säule 18 in Abwärtsrichtung" beschleunigt und
durchlaufen die Bohrung in der Anode 22. Danach werden die beschleunigten Elektronen, zu einem Strahl
gebündelt, durch ein nicht näher dargestelltes elektronenoptisches System mit Justierspulen und eine
Reihe Blenden geschickt, von denen mit 26 nur eine einzige gezeichnet ist. Nach dem Durchlaufen der
Blende 26 wird der Strahl um einen bestimmten Winkel abgebogen und läuft dann zwischen den Polen
einer magnetischen Linse 28 durch, die ihn in der gewünschten Ebene fokussiert. Beim Arbeiten mit
.dem Gerät fällt der fokussierte Strahl auf das Werkstück 14 und überträgt seine kinetische Energie auf
das Werkstück. Das Werkstück 14 kann gegenüber dem Strahl durch Verschieben des Tischs 16 bewegt
werden, und/oder der Strahl kann über das Werkstück gelenkt werden durch Verändern der Spannung an
den Ablenkspulen 30. Vor der Kathode 20 liegt eine Steuerelektrode 32. Diese Steuerelektrode liegt normalerweise
an einer Spannung, die stärker negativ ist als die der Kathode. Der Betrag dieser Vorspannung
oder Spannungsdifferenz kann durch Einstellen einer nicht gezeichneten Spannungsregulierung verändert
werden. Die Steuerelektrode ist ein Hilfsmittel zum Bündeln des Strahls, übt aber im übrigen die gleiche
Funktion aus wie das Gitter in einer normalen Vakuumtriode und steuert den Strahlstrom. Es ist zu
beachten, daß die volle Spannung zum Beschleunigen der Elektronen zwischen der Steuerelektrode 32 und
der geerdeten Anode 22 liegt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der Elektronenstrahl, bevor er die magnetische
Linse 28 durchläuft, durch ein Feld geführt, das von einer weiteren magnetischen Linse 34 gebildet
wird. Das von der Linse 34 erzeugte Feld bewirkt eine derartige Krümmung des in der Säule 18 gebildeten
Strahls, daß seine normale, nicht verschobene Achse senkrecht auf die Oberfläche des Werkstücks 14
auftrifft. Der Krümmungsradius eines ein Magnetfeld durchlaufenden geladenen Teilchens kann bekanntlich
durch die folgende Formel ausgedrückt werden:
V =z
m-v„
Bq '
worin m = Teilchenmasse,
Vn = Teilchengeschwindigkeit,
B = Stärke des Magnetfelds,
q — Ladung des Teilchens.
B = Stärke des Magnetfelds,
q — Ladung des Teilchens.
Ferner ist
worin E = Teilchen-Beschleunigungsspannung.
Daraus und weil es sich als richtig erwiesen hat, die mittlere Anfangsgeschwindigkeit der von der Kathode
20 ausgehenden Elektronen zu Null anzunehmen, ergibt sich, daß der Krümmungsradius durch drei
Veränderliche bestimmt wird: die Masse der Elektronen, die Beschleunigungsspannung und die FeIdstärke.
Ferner ergibt sich aus dem Gesagten und aus den Gleichungen (1) und (2), daß der Krümmungsradius
konstant gehalten werden kann, indem ein Signal gebildet wird, das proportional zur Beschleunir
gungsspannung ist, und indem dieses Signal, unter Berücksichtigung der Geschwindigkeitsabhängigkeit
der Masse gemäß Einsteins Relativitätstheorie, benutzt wird, um den Strom zu steuern, der die den Strahl
umlenkende magnetische Linse durchsetzt. Da. ein typisches Elektronenstrahlgerät, wie dargestellt, mit
geerdeter Anode arbeitet, ist die Beschleunigungs-. spannung die an der Steuerelektrode liegende negative
Spannung. Bei dem Gerät nach F i g. 1 wird die an der Steuerelektrode 32 liegende Spannung in einem
Spannungsfühler 36, bestimmt und einem Funktionsgenerator 38 zugeführt. Verschiedene Ausführungen
von Funktionsgeneratoren 38 werden später in Einzelheiten beschrieben. Der Ausgang des Funktionsgenerators 38 stellt eine Steuerspannung dar, die
abhängt von dem augenblicklichen Potential, das zur Beschleunigung der Elektronen dient, nötigenfalls
berichtigt wegen der relativistischen Massenänderung der Elektronen. Diese Steuerspännung wird einer
einstellbaren Stromversorgung 40 zugeleitet, die den Strom für die magnetische Linse 34 liefert.
In F i g. 2 ist eine erste Ausführungsform eines Funktionsgenerators gezeigt, wie er bei dem Qerät
nach F i g. 1 verwendet werden kann. Bei der Ausführung nach F i g. 2 werden relativistische Einflüsse
vernachlässigt. Die Elektronengeschwindigkeit wird daher:
Vn = K1 YT. (3)
Aus der Fig.2 ergibt sich
(8)
Wenn r konstant gehalten und Gleichung (3) in
Gleichung (1) eingesetzt wird, ergibt sich ' Da ferner, wie oben angegeben, a — 1/2, kann
Gleichung (8) geschrieben werden:
(4)
Da relativistische Einflüsse vernachlässigt werden und r konstant gehalten wird, läßt sich dieser Ausdruck
schreiben:
B = K,-E1/2.
(5)
IL =
(6)
Gleichung (6) läßt erkennen, daß die grundlegende Aufgabe die Bildung einer Quadratwurzelfunktion ist,
die ausreichend genau und so schnell erfolgen muß, daß der Auftreffpunkt des gekrümmten, aber nicht
abgelenkten Strahls unverändert bleibt. In F i g. 2 bezeichnet 42 die Hochspannungsquelle für das Elektronenstrahlgerät.
Die negative Klemme dieser Span-■ nungsquelle ist unmittelbar mit der Steuerelektrode 32
des Geräts verbunden. Ferner ist die negative Klemme über eine nicht gezeichnete Vorspannungsregelung
mit der Kathode 20 des Geräts 10 verbunden. Ein aus den Widerständen R1 und R2 gebildeter Spannungsteiler
liegt parallel zur Spannungsquelle 42 und übt damit die Funktion des Spannungsfühlers 36 der
Fig. 1 aus. Eine zu der Beschleunigungsspannung E
proportionale Spannung et ist an dem Verbindungspunkt zwischen R1 und R2 abzugreifen. Die Spannung et wird in dem Verstärker 44 verstärkt, dessen
Ausgang mit einem Logarithmierkreis 46 verbunden ist. Der Ausgangs wert des Kreises 46 erscheint am
Potentiometer R3. Bei dem beschriebenen Beispiel,
bei dem eine Quadratwurzelfunktion gebildet werden muß, wirkt R3 als Dämpfungsglied, und der verschiebbare
Abgriff am Potentiometer R3 wird so eingestellt, daß die Größe des abgenommenen Signals gleich der
Hälfte der Ausgangsspannung des Logarithmierkreises 46 ist. Im übrigen kann die Stellung des verschiebbaren
Abgriffs am Potentiometer R3 geringfügig verändert
werden, um eine annähernd richtige Korrektur wegen der geschwindigkeitsabhängigen Elektronenmasse vorzunehmen.
Die am Abgriff des Potentiometers R3 vorhandene Spannung wird in einem Verstärker 48
verstärkt und auf den Eingang des Verstärkers 50 gegeben. Im Rückkopplungskreis um den Verstärker48
liegt ein zweiter Logarithmierkreis 52. Der Verstärker 48 und der Logarithmierkreis 52 wirken somit als
Schaltung zur Bildung des Numerus. Der Verstärker 52 arbeitet als Stromverstärker und wirkt demnach als
,einstellbare Stromversorgung 40 für die magnetische
Linse 34. Der Funktionsgenerator nach F i g. 2 löst die folgende Gleichung:
fo
worin RL = Widerstand der Linse 34.
(7)
e0 = Ki(K5- ed1'2
(9)
Damit wird
Da ferner B dem Linsenstrom IL für konstanten
Radius r proportional ist, ergibt sich: '
I _ ^4
L"R~
i+ R2
(10)
womit Gleichung (6) erfüllt ist.
Der Funktionsgenerator nach F i g. 2 stellt eine reine Steuerung dar, die durch die Schaltung nach
F i g. 3 verbessert werden kann. Die gleiche Quadratwurzelbeziehung
kann durch Verwendung einer Stromrückkopplungsschleife dargestellt werden. Die Anwendung
einer Rückkopplung, die in diesem Falle die Nebenschleife schließt, läßt offensichtlich eine bessere
Regelung des Ausgangsstroms erreichen. Der Gewinn der Schaltung kann ausgedrückt werden durch
£0
e,- . 1 + K5 num (K1IOg K6 X)'
Da K5 » 1, gilt
' e0 1
num (K1 log K6 X)
40 und
45 e; = num (K1 log X6 e0).
Wenn für K1 der Wert 2 gewählt wird: et =(K6e0f
= (K6I14R4?..
(11)
(12).
(13)
(14)
Und da
R1+ R2
Ri+ R2
R2
E,
(15)
oder
IL = K
(16)
womit Gleichung (6) wieder erfüllt ist. Um das beschriebene Ziel zu erreichen, wird der Gewinn des
Verstärkers 66 in der um den Verstärker 60 geführten Rückkopplungsschleife zu 2 gewählt. Wie in F i g. 2
bilden der Verstärker 68 und der Logarithmierkreis 70 eine Numerusschaltung, die auf den verstärkten
■ Ausgang des Logarithmierkreises 64 wirkt.
Um extrem hohe Genauigkeiten zu erzielen, kann der Funktionsgenerator so ausgebildet sein, daß er
relativistische Effekte ausgleicht. Dazu wird die Grundgleichung, die durch den Funktionsgenerator 38 erfüllt
werden muß, verändert durch die infolge der Beschleunigung auftretende Massenänderung. Die Ableitung
der zu lösenden Gleichungen zeigt folgendes:
r =
mv
(1)
wobei ν = Vn für geringe Geschwindigkeiten.
Ferner gilt
v„ =
(17)
wobei m0- = Ruhemasse.
Aus der Relativitätstheorie gilt
Aus der Relativitätstheorie gilt
IO
15
20
m =
(18)
25
mit c = Lichtgeschwindigkeit.
Die Systemenergie W kann ausgedrückt werden durch
W= mc2 (19)
- = q ■ E + m0 ■ c2 ;
q-E = m-c2-Ki0-C2.
(20)
Durch Einsetzen von (18) in (20) ergibt sich
30
35
q- E = In0- c
-ι .
(21)
40
Die Auflösung nach v, der wahren Geschwindigkeit,
ergibt
] · (22)
(23)
Als Binominalentwicklung geschrieben:
45
50
was als eine Korrektur erster Ordnung an der Gleichung (1) aufzufassen ist, um eine Teilkorrektur wegen
relativistischer Effekte zu erzielen. Das bedeutet, daß durch Anwendung der Schaltung nach Fig. 4 eine
Kompensation erster Ordnung für den Geschwindigkeitsfehler selbsttätig bei sich ändernder Beschleunigungsspannung
erreicht wird. Gleichung (1) läßt sich umformen zu
h = K-vn (I+ j I
Setzt man (17) in (26) ein, so ergibt sich
rq
Durch Einsetzen von (23) in (24) ergibt sich m f. 3 ;"
(24)
55
60
65
8 C2J
(26)
(27)
(28)
(25) Der Funktionsgenerator nach Fig. 4 besteht aus
dem Verstärker 72 und einer Multiplikationsschaltung 74 und liefert die erforderliche Korrektur des Eingangssignals für den Funktionsgenerator, wie er oben in
Verbindung mit F i g. 3 beschrieben ist.
Es ist festzuhalten, daß bei allen bisher beschriebenen Systemen der gesamte Steuerungskreis offenbleibt und
demnach eine Regelung des endgültigen Auftreffpunkts des Strahls nicht gesichert ist. In den F i g. 5
und 6 wird gezeigt, daß zwei Ubersteuerungsregler eingebaut werden können, um den Regelkreis zu
schließen. In F i g. 5 ist einer der Ubersteuerungsregler in Verbindung mit einem Funktionsgenerator
nach F i g. 2 dargestellt. Natürlich können aber ein oder beide Regler auch mit einem Funktionsgenerator
nach F i g. 3 oder 4 in gleicher Weise verwendet werden. In F i g. 1 war eine Begrenzungsblende 92
gezeichnet, die in der elektronenoptischen Säule 18 unterhalb der magnetischen Linse 28 liegt. Die Blende
92 besteht aus mindestens zwei gegeneinander isolierten Segmenten. Mit diesen Segmenten ist, wie in
F i g. 5 dargestellt, jeweils einer von mehreren Verstärkern (94 und 96) verbunden. Die Ausgänge der
Verstärker 94 und 96 sind in eine Differenzschaltung 98 geführt. Das Differenzsignal aus dem Kreis 98 wird
auf eine Torschaltung 100 gegeben. Wenn das Differenzsignal einen Grenzwert übersteigt, der kennzeichnend
dafür ist, daß ein wesentlicher Teil des Strahls auf eines der Segmente der Blende 92 fällt,
wird von dem Schaltkreis 100 ein Ubersteuerungssignal durchgelassen. Dieses Ubersteuerungssignal wird einem
Addierkreis 102 zugeführt und mit dem Steuersignal:
für den Linsenstrom kombiniert, das dem Verstärker 50 durch den Funktionsgenerator zugeführt wird. Da die
Verstärker 94 und 96 Signale entgegengesetzten Vorzeichens liefern, wird das Steuersignal je nach Erfordernis
entweder zu dem dem Verstärker 50 zugeleiteten /^-Steuersignal addiert ode'r von ihm subtrahiert und
läßt dadurch den Strahl in die.richtige Lage zurückkehren. . · ■ ·
Eine zweite Ubersteuerungsregelung, die entweder unabhängig oder in Verbindung mit der in Fig. 5
gezeigten Regelung benutzt werden kann, ist in F i g. 6 dargestellt. Die Ubersteuerungsregelung nach
F i g. 6 benutzt das optische Uberwachungssystem, wie es in F i g. 1 gezeigt ist. Dieses optische Beobachtungssystem
(insgesamt mit 110 bezeichnet) enthält Einrichtungen zum Beobachten des Werkstücks längs
der Elektronenstrahlachse. Zu diesem Zweck ist ein Mikroskop mit einer Objektivlinse 112 vorgesehen,
das es dem Bedienungsmann ermöglicht, das Werkstück zu betrachten durch einen mit Öffnung versehenen
Spiegel 118, die Einrichtung 34, die magnetische Linse 28 und die Lochblende 92. Zum Beleuch-
209 642/62
U il ir O O a
ten des Werkstücks ist eine Lichtquelle 114 vorgesehen. Von der Lichtquelle 114 aus geht das Licht
durch die Linse 116 und wird von dem mit der Öffnung versehenen Spiegel 118 auf das Werkstück reflektiert.
Zwischen dem optischen Beobachtungssystem 110 und der Elektronenstrahlsäule ist ein Bleiglasfenster
120 angeordnet, das den Betrachter vor Röntgenstrahlen schützt, die von dem Strahlenauftreffpunkt
ausgehen. Ferner können nicht dargestellte Hilfsmittel innerhalb der elektronenoptischen Säule 18 angewandt
werden, die das Beschlagen des Fensters 120 durch Kondensieren von Metalldämpfen auf dem Glas
verhindern. Die in F i g. 6 gezeigte Ubersteuerungsregelung kann ständig oder zeitweise in den Mikroskopteil
des optischen Beobachtungssystems oberhalb der Objektivlinse 112 eingeschaltet sein. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform können die Anordnung nach Fig. 6 und die lichtoptische Einrichtung
auf einem Revolver angebracht werden, so daß eine der beiden Einrichtungen- in Arbeitsstellung gebracht
werden kann.. Die Einrichtung nach F i g. 6 umfaßt einen Infrarotdetektor, der so angeordnet ist, daß er
mit dem Strahlenauftreffpunkt und der Objektivlinse 112 fluchtet. Dieser Detektor umfaßt ein Filter 122,
das nur Licht der gewünschten Wellenlänge auf einen "25 Bildwandler 124 fallen läßt. Das auf dem Bildwandler
124 erscheinende Bild wird von einem Paar Photozellen 126 und 128 abgetastet; die aufgenommenen
Signale werden zugeordneten Verstärkern 130 und 132 zugeleitet. Die Verstärker 130 und 132 liefern
Signale entgegengesetzten Vorzeichens, die der Addierschaltung 98 und von dort der Torschaltung 100
zugeleitet werden. Abweichungen zwischen dem Strahlauftreffpunkt und dem vorbestimmten Punkt führen
zu einem Ungleichgewicht der von den Photozellen 126 und 128 erzeugten Signale, und die Verstärker 130
und 132 ihrerseits erzeugen ein Korrektursignal, das zu dem Eingangssignal des Verstärkers 50 derart
addiert werden kann, daß der Auftreffpunkt des Elektronenstrahls in den gewünschten Bereich gelenkt
werden kann. Wenn es für erforderlich gehalten wird, kann genügend Vorhaltzeit in die Schaltung eingebaut,
werden, um eine außerordentlich genaue Steuerung des durch die Linse 34 fließenden Stroms
zu erreichen.
Claims (11)
1. Vorrichtung zum Bearbeiten von Werkstoffen mittels eines Elektronenstrahls mit einer Beschleunigungselektrode
für die Elektronen im Elektronenstrahl, mit elektronenoptischen Mitteln zum Bündeln
und Fokussieren des Elektronenstrahls, mit einer Einrichtung.zum Erzeugen eines Magnetfeldes,
dessen Kraftlinien senkrecht auf der Achse
. des Elektronenstrahls stehen, zum Umlenken des Elektronenstrahls auf das Werkstück, mit einem
Auflager zum Halten des Werkstücks in einer zu der Achse des umgelenkten Elektronenstrahls
rechtwinkligen Ebene und mit einer Einrichtung zur Regelung der Stärke des Magnetfeldes derart,
daß der.Auftreffpunkt des Strahls auf dem Werkstück seine Lage bei Änderung der an der Beschleunigungselektrode
liegenden Spannung nicht ändert, gekennzeichnet durch einen Spannungsfühler
(36) zum Bestimmen der an der Beschleunigungselektrode
(32) liegenden Spannung und zum Bilden eines der Spannung proportiona-
■ len Signals und durch einen auf dieses spannungsproportionale
Signal ansprechenden Funktionsgenerator (38) zum Bilden eines Steuersignals, das
eine Funktion des spannungsproportionalen Signals darstellt und zur Steuerung der Stromversorgung
(40) der das Magnetfeld erzeugenden Einrichtung (34) dient.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Funktionsgenerator (38)
zum Bilden eines Steuersignals Verstärker (44, 48), Logarithmierkreise (46,52) und Potentiometer [R3)
umfaßt, durch die ein Signal erzeugt wird, das eine Funktion der Quadratwurzel des spannungsproportionalen
Signals darstellt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Funktionsgenerator (38)
zum Bilden eines. Steuersignals Verstärker (62, 66, 68) und Logarithmierkreise (64, 70) umfaßt, durch
die ein Signal erzeugt wird, das eine Funktion der Quadratwurzel des spannungsproportionalen
Signals darstellt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Funktionsgenerator (38)
zum Bilden eines Steuersignals ferner einen Verstärker (72) und einen Multiplizierkreis (74) umfaßt,
durch die das Steuersignal verändert wird, um relativistische Änderungen der Masse der
beschleunigten Teilchen zu kompensieren.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Funktionsgenerator (38)
zum Bilden eines Steuersignals, das eine Funktion der Quadratwurzel des spannungsproportionalen
Signals darstellt, einen Verstärker (44) und einen Logarithmierkreis (46) umfaßt, die auf das spannungsproportionale
Signal (e;) ansprechen, zum Bilden eines log e, proportionalen Signals sowie
ein Potentiometer [R3) zum Multiplizieren des
log erSignals mit einer vorgegebenen Konstanten,
ferner mit einem Verstärker (48) und einem Logarithmierkreis (52), die auf das multiplizierte log er
Signal ansprechen und ein dem Numerus dieses Signals proportionales Signal bilden, und durch
einen Verstärker (50), der auf das Numerussignal anspricht und es einer Einrichtung (34) zum Erzeugen
des Magnetfelds zuführt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum
Nachweis grober Fehler im gewünschten Krümmungsradius des gekrümmten Strahls und zum
Bilden eines dem Fehler entsprechenden Ubersteuerungssignals sowie durch eine Einrichtung
zum Addieren des Ubersteuerungssignals zu dem Steuerungssignal.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Nachweis
grober Fehler eine Vorrichtung zum Nachweisen des falsch gerichteten Strahls unterhalb des die
Krümmung verursachenden Magnetfelds ausweist sowie eine auf diese Nachweisvorrichtung ansprechende
Einrichtung zum Bilden eines Ubersteuerungssignals, dessen Vorzeichen mit der Richtung
des Fehlverlaufs des Strahls wechselt.
8. Vorrichtung'nach Anspruchs oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nachweisvorrichtung für den Fehlverlauf des Strahls eine Lochblende (92) umfaßt, die in Strahlrichtung unterhalb
des die Krümmung verursachenden Magnetfelds (34) angeordnet ist und aus zwei elektrisch gegeneinander isolierten Segmenten besteht.
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9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Erzeugen
eines Ubertragungssignals mit den Segmenten der Lochblende (92) verbundene Verstärker (94, 96)
aufweist sowie eine Differenzschaltung (98) zum Verbinden der Signale' entgegengesetzten Vorzeichens zu einem Ubersteuerungssignal.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachweisvorrichtung
für den Fehlverlauf des Strahls aus optisch wirksamen Elementen (112, 122, 124) zum Nachweisen
des Auftreffpunktes des gekrümmten Strahls auf das zu bearbeitende Werkstück (14) umfaßt
sowie mit den optisch wirksamen Elementen verbundene Abtasteinrichtungen (126,128) zum Bilden
eines Signals, dessen Vorzeichen sich gemäß der Richtung der Abweichung des Auftreffpunkts des
Strahls von dem gewünschten Auftreffpunkt ändert.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nachweisvorrichtung für den Fehlverlauf des Strahls einen Detektor (124)
zum Beobachten und Abbilden des Auftreffpunkts des Strahls umfaßt sowie ein Paar photoempfindlicher
Organe (126, 128), die auf das Bild des Auftreffpunkts ansprechen und Signale mit der Richtung
der Abweichung des Auftreffpunkts entsprechenden Vorzeichen liefern, und eine Differenzschaltung
(98) zum Kombinieren der Signale mit entgegengesetztem Vorzeichen zum Bilden eines
Ubersteuerungssignals.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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