DE1514148C - Siedewasserreaktor mit Zwangs umlaufkühlung mittels Umwälzpumpen - Google Patents
Siedewasserreaktor mit Zwangs umlaufkühlung mittels UmwälzpumpenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Siedewasserreaktor, bei dem der Reaktorkern von einem im wesentlichen
zylindrischen Kühlmittelrückströmraum umgeben ist, mit Zwangsumlaufkühlung mittels Umwälzpumpen,
deren Laufräder von außerhalb des Reaktorgefäßes angeordneten, abkuppelbaren Motoren
über vertikal das Reaktordruckgefäß durchdringende Pumpenwellen angetrieben werden.
Bei Siedewasserreaktoren, die eine größere Leistung erzeugen, ist man auf einen Zwangsumlauf des
Kühlmittels Wasser angewiesen. Es ist bekannt, diesen Zwangsumlauf so auszuführen, daß von dem
Reaktordruckgefäß mehrere Schleifen seitlich abführen (externe Bauweise), wobei in diesen Schleifen die
Zwangsumlaufpumpen angeordnet sind. Diese bekannte Anordnung hat jedoch den Nachteil, daß viel
Raum neben dem Druckgefäß für die Zwangsumlaufschleifen benötigt wird. Aus diesem Grunde kann die
Betonabschirmung erst in einem größeren Abstand vom Reaktordruckgefäß angeordnet werden. Dies
führt zu einer Vergrößerung der Gesamtanlage, ganz abgesehen von den nachteiligen sicherheitstechnischen
Überlegungen bezogen auf den Bruch einer externen Umwälzschleife.
Bekannte Siedewasserkernreaktoren mit Zwangsumlaufkühlung mittels sogenannten internen Umwälzpumpen
vermeiden diese Nachteile (französische Patentschriften 1 370 992, 1 287 582, 1 362 881). Bei
diesen Reaktoren ist der Reaktorkern von einem im wesentlichen zylindrischen Kühlmittelrückströmraum
umgeben, wobei die innerhalb des Druckgefäßes befindlichen Laufräder der Umwälzpumpen von
außerhalb des Reaktordruckgefäßes angeordneten Motoren über vertikal das Reaktordruckgefäß durchdringende
Pumpenwellen angetrieben werden. Die Motoren sind dabei abkuppelbar (deutsche Auslegeschrift
1 092 138).
Das Druckgefäß nimmt in den sicherheitstechnischen Überlegungen einen wesentlichen Platz ein, da
im allgemeinen davon ausgegangen wird, daß das Druckgefäß bei einem Unfall nicht reißt. Alle Durchbohrungen
und Durchführungen sollen möglichst so ausgelegt sein, daß sie diese Ausgangsposition stärken.
Andererseits ist die Pumpe ein Element, das zu bestimmten Zeiten einer gewissen Wartung bedarf
bzw. an dem auch unter Umständen Reparaturen auszuführen sind. Der Anordnung der Pumpe relativ
zum Reaktordruckgefäß kommt daher besondere Bedeutung bei.
In bekannten Reaktoren sind die Pumpen so am Druckgefäß angeordnet, daß sie als Einheit einschließlich
des Laufrades ausbaubar sind. Daraus resultiert zwar eine relativ einfache Montage der
Pumpe, jedoch bedingt es den erheblichen Nachteil, daß die öffnung im Druckgefäß dem maximalen
Durchmesser — also dem Durchmesser des Laufrades — entsprechen muß, was sich ungünstig auf die
sicherheitstechnischen Überlegungen auswirkt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Anordnung der Pumpe so zu treffen, daß die im
Druckgefäß vorzusehende Öffnung möglichst gering ist, ohne daß die Wartungs- und Reparaturfreundlichkeit
wesentlich beeinträchtigt wird.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt gemäß der Erfindung dadurch, daß die Laufräder durch den Rückströmraum
nach oben ausbaubar angeordnet sind.
Das Ausbauen des Laufrades nach oben bringt den Vorteil mit sich, daß die Öffnung im Druckgefäß
nur den wesentlich kleineren Durchmesser der Pumpenwelle zu besitzen braucht. Da der Rückströmraum
von oben relativ gut zugänglich ist, werden die Wartung und gegebenenfalls notwendige Reparaturen
praktisch nicht beeinträchtigt.
In den Figuren sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, die im folgenden erläutert werden.
F i g. 1 zeigt einen Längsschnitt durch die untere Hälfte eines Siedewasserreaktors mit der erfindungsgemäßen
Anordnung der Pumpe,
F i g. 2 denselben Schnitt, jedoch mit zum Ausbau hochgezogenem Laufrad,
F i g. 3 das untere Wellenende mit einer Dichtkappe,
F i g. 4 das obere Wellenende mit einem Sperrschieber, F i g. 5 eine besondere Ausbildung des Laufrades,
F i g. 6 einen Querschnitt durch den Reaktor in Höhe der Brennelemente.
Bei einem Siedewasserreaktor strömt das Kühlmittel Wasser in Pfeilrichtung durch die Brennele-
; mentel (Fig. 1), die an dem Traggitter2 befestigt ; sind, wird dort erwärmt und strömt dann nach Tren-.
nung von dampfförmiger und flüssiger Phase im Rückströmraum 5 zurück. Brennelemente und Rückströmraum
sind durch den Kernmantel 3 voneinander getrennt. Bei Siedewasserreaktoren größerer Leistung
muß diese natürliche Konvektion durch Zwangsumlaufpumpen unterstützt werden. Bei der
Anordnung nach den Ausführungsbeispielen ist das Laufrad 6 der Zwangsumlaufpumpe samt seinem
Leitrad 7 und dem Abströmgehäuse 17 innerhalb des Reaktordruckgefäßes 4, und zwar speziell bei der
Anordnung nach F i g. 1 im unteren Teil des Rückströmraumes 5, angeordnet. Mit seinem außerhalb
des Druckgefäßes befindlichen Antrieb, dem Elektromotor 16, ist das Laufrad über die Kupplung 15
durch die Pumpenwelle 8, die in dem Pumpenkörper 9 läuft, fest verbunden. Dabei läuft die Welle in
den Lagern 12. Am unteren Ende der Welle befindet sich die Dichtung 13 und der Dichtungsflansch 14.
An der Stelle des Durchbruches der Welle durch das Reaktordruckgefäß 4 ist der Pumpenführungskörper
10 angeschweißt, an den unten das Druckgefäß-Verlängerungsrohr 11 angeschweißt ist.
Da auch die Steuerstäbe von unten in den Reale- ! torkern eingreifen und somit eine bestimmte Gesamt-
! höhe bereits durch das Druckgefäß und die Steuer- | stäbe festgelegt ist, kommt der eingangs erwähnte
Vorteil der Platzersparnis bei der Anordnung mit , dem bekannten sogenannten internen Axialpumpen
! voll zur Geltung. Ferner hat sich gezeigt, daß die
Durchmesser der Durchbrüche durch das Druckgefäß bei gleicher Reaktorleistung im Vergleich zu der
bekannten Anordnung mit seitlich angeordneten Kühlschleifen um mehr als die Hälfte verringert werden
können. Da derartige Durchbrüche bekanntlich stark in das Sicherheitsrisiko eingehen, wird durch
diese bekannten internen Axialpumpen eine beträchtliche Erhöhung der Reaktorsicherheit erzielt.
Um die Pumpe auszubauen, wird der Elektromotor 16 mittels der Kupplung 15 abgekuppelt und die
Welle 8 nach Öffnung des Reaktordeckels mittels eines oder mehrerer Verlängerungsrohre 18 (F i g. 2)
nach oben gestoßen. Natürlich muß dabei eine Dichtung zwischen der Welle bzw. den Verlängerungsrohren
und dem Reaktordruckgefäß vorgesehen sein. Der Ausbau des Laufrades nach oben bringt den
Vorteil mit sich, daß der Durchbruch durch das Reaktordruckgefäß nur den Durchmesser des Pumpenkörpers
9 zu besitzen braucht.
Eine andere Möglichkeit des Ausbaues ist gegeben, wenn man nach dem Entkuppeln des Motors die
Welle um einige Millimeter absenkt, so daß der Wulst 19, der sich am oberen Ende der Pumpenwelle
befindet, mit der Einbuchtung 20 des Pumpenführungskörpers 10 dichtet (F i g. 1 und 4). Dann wird
das untere Ende der Welle mit einer Dichtkappe 21 verschlossen (F i g. 3) und das Laufrad mit seiner
Welle nach oben abgezogen.
Um zu vermeiden, daß, falls ein Reaktor mehrere Pumpen besitzt, bei Ausfall einer dieser Pumpen
diese als Bypass für die anderen Pumpen wirkt, ist jede der Pumpen mit einem hydraulischen Sperrschieber
22 versehen, der bei Ausfall der Pumpe hochgefahren wird und'' den Förderweg sperrt
(F i g. 4). Das Herunterlassen des Sperrschiebers geschieht dadurch, daß man die betreffende Pumpe fördern
läßt.
Ferner kann man zur Vereinfachung der Reparatur der Wellenlager zwischen der Pumpenwelle 8 und
dem Pumpenkörper 9 noch einen rohrförmigen Lagerschalenträger 23 anbringen, der nach unten
auswechselbar ist (F i g. 4).
Es ist denkbar, den Wirkungsgrad der internen Axialpumpen zu verbessern, indem man auf eine
Pumpenwelle 8 zwei oder mehr Lauf räder 6 zweiflutig anordnet. F i g. 5 zeigt eine solche Anordnung,
mittels derer eine Verdoppelung der Förderleistung erreicht wird.
Um ohne Vergrößerung des Reaktordruckgefäßes und ohne Verkleinerung des Reaktorkernes Pumpen
relativ großen Durchmessers ein- und ausbaubar in das Reaktordruckgefäß einsetzen zu können, kann
man an dem Reaktorkern 1 und dem ihn umgebenden Kernmantel 3 über den Umfang verteilt halbkreisförmige
Einbuchtungen vorsehen, wie es F i g. 6 zeigt. Auf diese Weise kann man mit weniger Pumpenaggregaten
den gewünschten Gesamtumlauf erzielen.
Aus Gründen der Belastbarkeit ist es vorteilhaft, das Reaktordruckgefäß so auszubilden, daß die Pumpenwelle
es senkrecht durchstößt. Dies kann durch eine örtliche Verstärkung erreicht werden oder auch
indem man sämtliche Durchbrüche in einem ringförmigen Durchführungsschmiedekörper 10, wie ihn
F i g. 1 zeigt, anbringt.
Es ist ebenfalls denkbar, das Pumpenlaufrad mittels eines Motors anzutreiben, der ebenfalls innerhalb
des Reaktordruckgefäßes, also unter Wasser, angeordnet ist. In diesem Fall spart man die Durchführung
der Pumpenwelle durch das Druckgefäß. Hierfür wäre besonders ein Spaltrohrmotor geeignet.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Siedewasserreaktor, bei dem der Reaktorkern von einem im wesentlichen zylindrischen
Kühlmittelrückströmraum umgeben ist, mit Zwangsumlaufkühlung mittels Umwälzpumpen,
deren Laufräder von außerhalb des Reaktordruckgefäßes angeordneten, abkuppelbaren Motoren
über vertikal das Reaktordruckgefäß durchdringende Pumpenwellen angetrieben werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Laufräder (6, 8) durch den Rückströmraum (5) nach
oben ausbaubar angeordnet sind.
2. Siedewasserreaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Reaktordruckgefäß
(4) und dem verschiebbaren Pumpenkörper (8,9) Abdichtungen vorhanden sind
und daß der Pumpenkörper durch ein oder mehrere Verlängerungsrohre (18), die in die Dichtung
eingepaßt sind, verlängerbar ist.
3. Siedewasserreaktor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpenwelle unterhalb
des Laufrades einen Wulst (19) trägt, der in die obere Mündung des Pumpenführungskörpers
(10) eingepaßt ist.
4. Siedewasserreaktor nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Laufrad
(6) und dem Reaktordruckgefäß (4) auf der Pumpenwelle (8) ein hydraulisch betätigbarer
Sperrschieber (22) angeordnet ist.
5. Siedewasserreaktor nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß der Reaktorkern (1) und der ihn umgebende Kernmantel (3) über den Umfang verteilt halbkreisförmige
Einbuchtungen nach innen aufweisen, die sich längs der gesamten Höhe des Reaktorkernes
und des Kernmantels erstrecken, daß die Laufräder (6) einen größeren Durchmesser
besitzen als der Abstand Innenwand Druckgefäß — Außenwand Kernmantel beträgt und daß die
Laufräder an den Stellen des Umfanges im Rückströmraum angeordnet sind, an denen sich die
Einbuchtungen befinden (F i g. 6).
6. Siedewasserreaktor nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckgefäß (4) an den Stellen der Durchführung der Pumpenwelle örtlich verstärkt
ist.
7. Siedewasserreaktor nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckgefäß mit einem ringförmigen Durchführungsschmiedekörper (10) aufgebaut
ist, durch den die Bohrungen für das Einsetzen der Pumpenkörper geführt sind.
8. Siedewasserreaktor nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Pumpenwelle und dem Pumpenkörper ein rohrförmiger Lagerschaltenträger
(23) angeordnet ist, der von unten eingeführt werden kann (F i g. 4).
9. Siedewasserreaktor nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß auf jeder Pumpenwelle zwei Laufräder zweiflutig angeordnet sind (Fig. 5).
10. Siedewasserreaktor nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zwangsumlaufpumpe von einem unter Wasser laufenden Motor, insbesondere einem
Spaltrohrmotor, angetrieben wird und daß Pumpe und Motor innerhalb des Reaktordruckgefäßes
angeordnet sind.
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL0051206 | 1965-07-23 | ||
DEL0051206 | 1965-07-23 | ||
DEL0052028 | 1965-10-30 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1514148A1 DE1514148A1 (de) | 1969-12-18 |
DE1514148B2 DE1514148B2 (de) | 1972-12-21 |
DE1514148C true DE1514148C (de) | 1973-08-23 |
Family
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