DE1508115B1 - Blaslanze zum Windfrischen von Metallschmelzen - Google Patents
Blaslanze zum Windfrischen von MetallschmelzenInfo
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Description
1 2
Die Erfindung betrifft eine Blaslanze zum Wind- strom vereinigen. Diese gesteuerte Strömung der
frischen von Metallschmelzen, bestehend aus einem Ofengase entlang der Oberfläche des Düsenteils und
mit äußeren konzentrischen Kühlkanälen versehenen von dort nach unten in den zentrischen Kern zwi-Schaft
und einem zentrisch darin angeordneten sehen den Sauerstoffstrahlen hindurch stellt sicher,
Sauerstoff-Zuführungsrohr, das sich im Bereich 5 daß letztere in ihrer Richtung und in ihren
eines das untere Ende des Schaftes abschließenden Strömungseigenschaften weitgehend unbeeinflußt
Düsenteils mit sphärischer Außenfläche in mehrere bleiben, so daß sich der Wirkungsgrad des
bezüglich der Mittelachse divergierende, unter- Windfrischens erhöht und die bisher üblichen
einander symmetrisch angeordnete, von Kühlmänteln Verdünnungs-, Ablenkungs- und Schwingungsumgebene
Teilkanäle fortsetzt. Solche Blaslanzen io erscheinungen der Sauerstoffstrahlen weitgehend versind
bekannt. mieden sind. Ferner wird die Lebensdauer der Blas-Die Düsenteile von Blaslanzen unterliegen auf lanze erhöht, weil die aus dem Schmelzbad heraus-Grund
der aus der Schmelze herausgeschleuderten spritzenden Partikel im Bereich des Düsenteils von
Partikeln einer starken Abnutzung, wobei die den stabilen Strömungsverhältnissen unterworfenen
erodierende Wirkung durch die von der Schmelze 15 Ofengasen mitgerissen werden oder den Düsenteil
ausgehende Strahlungshitze unterstützt wird. Um die nur noch unter einem flachen Winkel treffen. Die
Abnutzung zu verringern, ist es bekannt, den Sauer- vorspringenden Düsenarme können ausreichend
stoff von einem zentralen Zuführungsrohr in mehrere lang bemessen sein, so daß für die dort eventuell
divergierende Kanäle aufzuteilen und die Kühl- auftretende Erosion genug Material zur Verfügung
flüssigkeit über besondere Rohre bis in den Düsen- ao steht, um eine lange Lebensdauer sicherzustellen,
kopf zu führen, wobei mindestens ein Kühlrohr zwi- Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Blaslanze
sehen zwei im Abstand voneinander angeordneten ergeben sich aus dem nachfolgend an Hand von Λ
Kanälen endet, die den Sauerstoff zu den Austritts- Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel der ™
düsen leiten. Bei Blaslanzen mit mehreren über den Erfindung. Es zeigt
Umfang des Düsenteils verteilt austretenden Sauer- 25 Fig. 1 eine Seitenansicht eines Düsenteils nach
stoffstrahlen entsteht im mittleren Bereich ein Unter- der Erfindung,
druckkern, den die die Blaslanze umgebenden Ofen- F i g. 2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht
gase aufzufüllen versuchen. Die durch die Sauer- der aus Blaslanze und Düsenteil bestehenden Einheit
stoffstrahlen hindurchtretenden Gase führen zu einer und
unerwünschten Ablenkung, Vermischung und Ver- 30 Fig. 3 eine Endansicht des Düsenteils nach
dünnung der Sauerstoffstrahlen, die sich darüber Fig. 1.
hinaus unter Bildung heftiger Turbulenz zusammen- Nach F i g. 1 ist der Düsenteil einer Blaslanze mit
ziehen, wobei Schwingungen auftreten, die sich dem drei Ringschultern 2, 6 und 12 versehen, die jeweils
Schmelzbad mitteilen. in verschiedenen horizontalen Ebenen liegen und
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei 35 von unten nach oben kleinere Durchmesser auf-
Blaslanzen mit mehreren Sauerstoff-Austrittsöffnun- weisen. Die Ringschultern sind gemäß F i g. 2 mit je
gen am Düsenteil eine solche Formgebung des einer zugeordneten Ringwandung 56,58 und 60 des
Düsenteils anzugeben, bei der im Zusammenwirken Lanzenschaftes 54 verschweißt, so daß drei kon-
mit den austretenden Sauerstoffstrahlen eine Be- zentrisch gegeneinander abgedichtete Kanäle ent-
schädigung durch das Schmelzbad weitgehend be- 40 stehen, und zwar ein zentrales Sauerstoffrohr 14,
seitigt und bei welcher der in die Schmelze einge- ein darum herum liegender Kühlwasserzugangskanal
blasene Sauerstoff besser ausgenutzt wird. 32 und ein Kühlwasserrücklaufkanal 30, der einen
Zur Lösung dieser Aufgabe bei einer Blaslanze äußeren Wassermantel unmittelbar unter der Außen- >
der eingangs beschriebenen Art wird gemäß der Er- wand 56 bildet. f
findung vorgeschlagen, daß von der sphärischen 45 Der Durchmesser des Sauerstoff-Zuführungsrohres
Außenfläche des Düsenteils einander gleiche Düsen- 14 in Höhe der Ringschulter 12 beträgt etwa zwei
arme vorstehen, durch die jeweils einer der als Düse Drittel des Durchmessers des Lanzenschaftes 54.
ausgebildeten Teilkanäle verläuft und in die hinein Das Sauerstoff-Zuführungsrohr 14 geht im Düsenteil
die Kühlmäntel verlängert sind. in drei Teilkanäle 18 über, die unter einem Winkel
Zwischen den mit der neuen Formgebung vorge- 50 von etwa 10° bezüglich der Mittelachse des Lanzenschlagenen,
von der unteren Abschlußfläche des schaftes 54 nach unten divergieren. Der Querschnitt
Düsenteils warzenartig vorstehenden Düsenarmen der Teilkanäle 18 verengt sich gemäß F i g. 2 von
entstehen nunmehr Durchgänge, durch welche die der Stelle 34 zunehmend in Richtung auf die Düsen-Ofengase
unbehindert den mittleren Unterdruckkern Öffnung 62 bis zu einer Stelle 20. Die anschließende
zwischen den Sauerstoffstrahlen auffüllen können. 55 Aufweitung dieser Lavaldüse bis zur Stelle 26 kann
Die abgerundete Außenfläche des Düsenteils bildet konisch oder leicht gekrümmt verlaufen. Von der
aerodynamische konturierte Führungswege für die Stelle 26 bis zur Düsenöffnung 62 folgt ein zylin-Ofengase,
die von oben kommend einwärts gerichtet drischer Abschnitt 24, der etwa gleich lang wie der
in den Unterdruckkern strömen. Dadurch, daß diese sich verengende und wieder erweiternde Abschnitt
Führungswege an ihrem Ursprung höher und wesent- 60 zwischen den Stellen 34 und 26 ist. Mit dem verlieh
weiter vom Schmelzbad entfernt liegen als die längerten zylindrischen Abschnitt 24 der Düse
Sauerstoff-Austrittsöffnungen, strömen die Ofengase wird neben einer gleichmäßigen Geschwindigkeitsnicht
mehr durch die Sauerstoffstrahlen hindurch, verteilung außerdem ein zusätzlicher Effekt erzielt,
sondern werden bereits oberhalb des Austritts der Die Erfahrung zeigt, daß die Kante 22 der Düsen-Sauerstoffstrahlen
angesaugt und zwischen den 65 öffnung 62 nach einiger Zeit auf Grund der Sauer-Düsenarmen
in den Unterdruckkern hineingezogen, Stoffströmung sowie der hohen Ofentemperatur zu
wobei sich die anfänglichen Teilströme zu einem oxydieren beginnt. Den Folgen dieses Vorganges
auf das Schmelzbad gerichteten gemeinsamen Haupt- wird somit durch einen längeren zylindrischen Ab-
schnitt vor der Düsenöffnung 62 vorgebeugt, so daß selbst dann, wenn bei längerer Betriebsdauer die
Kante 22 durch Materialerosion eine Abrundung erfährt, immer noch eine ausreichende Länge des
zylindrischen Abschnittes 24 übrigbleibt, um die gleichmäßige Geschwindigkeitsverteilung im Anschluß
an die Düse aufrechtzuerhalten.
Das durch den Ringkanal 32 nach unten strömende Kühlmittel wird kurz unterhalb der Ringschulter 12
in drei einzelne zur zentralen Mittelachse konvergierende Kanäle 8 aufgeteilt. Diese Aufteilung erfolgt
mit Hilfe der Wandungsabschnitte 36 der Teilkanäle 18. Das ankommende Kühlmittel wird jeweils
mittels einer Leitwand4 (Fig. 2), weiche die
Fortsetzung der Kanalwandung 58 bildet, kaskadenartig entlang der Außenwand 64 der Teilkanäle abwärts
in den die Teilkanäle 18 umgebenden Kühlmantel 66 geführt und fließt dann in den ringförmigen
Rücklaufkanal 30, dessen Außenwand 56 in die Außenwand des Düsenteils übergeht.
Der Düsenteil besitzt eine sphärische Außenfläche 40, von der aus symmetrisch zur Längsmittelachse
mehrere Düsenarme 46, 48 und 50 ausgehen, in denen jeweils ein Teilkanal 18 untergebracht ist.
Zwischen je zwei benachbarten Düsenarmen entsteht auf der Kugelfläche 40 ein Führungsabschnitt 44, der
in der Nähe der Außenkante der Kugelfläche an der Stelle 52 beginnt und sich mit den anderen Führungsabschnitten 44 an der Stelle 47 vereinigt, die den
Mittelpunkt der Kugelfläche bildet.
In den erfindungsgemäß konvergierend-divergierend ausgeführten Teilkanälen 18 entsteht eine
Strömungsgeschwindigkeit im Bereich von 1,5 Mach oder darüber, mit welcher der Sauerstoff aus der
Öffnung 62 in laminarer Strömung in Richtung auf das Schmelzbad austritt und diesen Strömungszustand
beibehält. Dadurch und durch die Formgebung des Düsenteils läßt sich die Strömung der
Schmelz- und Ofengase so beeinflussen, daß die weiter oben aufgezählten nachteiligen Vorgänge
nicht auftreten. Das Abgas strömt zum Auffüllen des Unterdruckbereiches von oben durch die konturierten
Führungen über die Außenfläche 40 des Düsenteils zwischen die nach unten gerichteten Sauerstoffstrahlen,
und zwar zentral nach innen, um sich in einem Bereich oberhalb und hinter den austretenden
Sauerstoffstrahlen zu einer Kernströmung zu vereinigen. Die in Richtung auf die Vereinigungsstelle
47 geneigten Führungen 44 haben die weitere Wirkung, daß aus dem Schmelzbad austretende
glühende oder flüssige Partikeln, die in die Nähe der Führungen 44 gelangen, nur in einem flachen Winkel
auf den Düsenteil auftreffen und dann abprallen.
Bestimmte Bereiche der Außenfläche 40 und der Düsenarme 46, 48, 50 können beschichtet oder belegt
sein. Da die Übergänge zwischen den verschiedenen Flächenabschnitten des Düsenteils sorgfältig
bearbeitet und abgerundet sind, ist ein sicherer Verbund eines durch ein Beschichtungsverfahren
aufgebrachten Abdeckungsmaterials gewährleistet. Eine solche Beschichtung der Frontfläche des
Düsenteils hat den Zweck, den Düsenteil selbst zu schützen und die Gasströmung längs der Führungsbahnen zu verbessern.
Entsprechend F i g. 2 strömt das Kühlmittel durch den Ringkanal 32 des Lanzenschaftes 54 nach unten.
Die niedrige Temperatur des Sauerstoffes bewirkt beiläufig die Kühlung der Wandung 60 bzw. Wärmeentzug
aus dem über den Ringkanal 32 zuströmenden Kühlmittel. Auf diese Weise wird das Kühlmittel
über die gesamte Länge des Schaftes 54 im Kanal selbst ausreichend gekühlt, um den Wärmeübergang
von der äußeren, wärmeren Wand 58 des Kanals 32 zu kompensieren.
An der Stelle 38, wo sich das mit beträchtlicher Vertikalgeschwindigkeit ankommende Kühlmittel in
drei Teilströme auflöst, geht die tragende Wandung des Düsenteils allmählich nach innen, um eine
ungestörte Strömung zu gewährleisten. Jedoch sind zur Beseitigung von Dampfblasen oder Lufttaschen
im Kühlmantel 66 Turbulenz erzeugende Rippen 68 vorgesehen, weiche den äußeren Führungsbahnen 44
für die Verbrennungsgase gegenüberliegen.
Claims (9)
1. Blaslanze zum Windfrischen von Metallschmelzen, bestehend aus einem mit äußeren
konzentrischen Kühlkanälen versehenen Schaft und einem zentrisch darin angeordneten Sauerstoff-Zuführungsrohr,
das sich im Bereich eines das untere Ende des Schaftes abschließenden Düsenteils mit sphärischer Außenfläche in
mehrere bezüglich der Mittelachse divergierende, untereinander symmetrisch angeordnete, von
Kühlmänteln umgebene Teilkanäle fortsetzt, dadurch gekennzeichnet, daß von der
sphärischen Außenfläche (40) des Düsenteils einander gleiche Düsenarme (46, 48, 50) vorstehen,
durch die jeweils einer der als Düse ausgebildeten Teilkanäle (18) verläuft und in die
hinein die Kühlmäntel (66) verlängert sind.
2. Blaslanze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilkanäle (18) von
dem Sauerstoff-Zuführungsrohr (14) unter einem Winkel abzweigen, der im Bereich zwischen 6
und 18° bezüglich der Mittelachse der Blaslanze Hegt.
3. Blaslanze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnungen (62)
der Teilkanäle jeweils den gleichen Durchmesser aufweisen und die vorspringende Länge der
Düsenarme (46, 48, 50), gemessen an ihrer der Mittelachse der Blaslanze benachbarten Seite,
etwa dem Durchmesser der Austrittsöffnungen (62) entspricht.
4. Blaslanze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die freie Fläche zwischen den
Düsenarmen, nach außen begrenzt durch einen durch die Mittelpunkte der Austrittsöffnungen
(62) gehenden gedachten Kreis, wenigstens gleich dem Querschnitt der Austrittsöffnungen ist.
5. Blaslanze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergänge der Düsenarme
abgerundet sind.
6. Blaslanze nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf der sphärischen Außenfläche
von der Achse (47) der Lanze ausgehende radiale, sich erweiternde Stege angeordnet sind,
von denen sich je einer mit einer Seitenwand eines Düsenarmes vereinigt, wobei die Stege
niedriger als die Düsenarme und ihre Konturen abgerundet sind.
7. Blaslanze nach Anspruch 6, dadurch ge-
kennzeichnet, daß ein Teil (44) der Oberfläche zwischen den Düsenarmen (46, 48, 50) eine
dünne, hitzebeständige, gegebenenfalls reflektierende und abriebfeste Materialauflage aufweist.
8. Blaslanze nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilkanäle (18) jeweils ein
konvergierendes und anschließend divergierendes Innenprofil (20) aufweisen.
9. Blaslanze nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sich an das konvergierenddivergierende
Innenprofil (20) jeweils ein bis zur Austrittsöffnung verlaufender zylindrischer
Wandabschnitt (24) anschließt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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