DE1504113C - Verfahren und Vorrichtung zur Her stellung von endlosen Antriebsriemen und Fordergurten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Her stellung von endlosen Antriebsriemen und FordergurtenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren und Vorrichtungen zum Herstellen von endlosen Antriebsriemen
und Fördergurten, insbesondere von Zahnflachriemen aus gießbaren elastomereri Kunststoffen
mit in Längsrichtung durchlaufenden eingebetteten Festigkeitsträgern, und sie besteht darin,
daß der Kunststoff im flüssigen oder teigigen Zustand auf eine von den punktweise unterstützten
Festigkeitsträgern umschlungene konvexe Form aufgesprüht und auf dieser verfestigt wird.
Gegenüber dem üblichen Vergießen des Kunststoffes unter Schwerkraftwirkung oder nach dem
Schleudergießverfahren ergibt das erfindungsgemäße Aufsprühen mehrere Vorteile. Für die Herstellung
entfällt die Notwendigkeit einer Hohlform mit allen zugehörigen Mitteln zum möglichst genauen Ausrichten
in gleichachsiger Anordnung zu dem Formkern. Vielmehr stellt der verbleibende Formkern selbst
den einzig erforderlichen Formteil dar, dessen Anfertigung und Zurichtung mit einem wesentlich geringeren
Kostenaufwand als im Falle einer zusammengesetzten Gießform verbunden ist. Der Fortfall eines
äußeren Formteiles ermöglicht indirekt auch die Herstellung von Riemen größerer Umfangslänge; denn
da der äußere Formteil aus wärmetechnischen Gründen stets eine bestimmte Mindestwandstärke aufweisen
muß, setzt er die konstruktiven Grenzen für die Formendimensionierung nach oben fest. Diese
Beschränkungen werden mit dem erfindungsgemäßen Verfahren überwunden; darüber hinaus lassen sich
hiernach auf ein und demselben Formkern Riemen unterschiedlicher Querschnittsdicke herstellen. Da die
erreichte Schichtdicke beim Aufsprühen des Kunststoffes nur von der zeitlichen Dauer des Sprühvorganges
abhängt, sind beliebige Dickeneinstellungen ohne Änderungen der verwendeten Formvorrichtung
möglich.
Es ist bekannt, zylindrische Kunststoffkörper durch Auspressen des Kunststoffes im plastischen Zustand
aus einer Strangpresse auf eine konvexe Form herzustellen. Es handelt sich dabei aber um die Gewinnung von Rohstoff körpern als Ausgangsbasis für
die spätere Herstellung der Fertigartikel auf mechanischem Wege, wobei der Formkern auch vorwiegend
die Funktion eines Aufnahme- und Tragkörpers ausübt. Mit dem erfindungsgemäßen Versprühen
einer flüssigen Phase hat das bekannte Verfahren keine Berührung.
Zum Aufsprühen des Kunststoffes auf die vorbereitete
konvexe Form kann eine geeignete Sprühpistole oder eine fest eingebaute Sprühvorrichtung
verwendet werden. Zweckmäßig ist die Form drehbar angeordnet, so daß sie in allen Umfangsteilen
leicht zugänglich ist. Wenn sie mit Heizeinrichtungen versehen ist, kann der Verfestigungsvorgang des aufgesprühten
Kunststoffes von Fall zu Fall gesteuert und beliebig beeinflußt werden. Der Kunststoff kann
in seiner vorliegenden Zusammensetzung mit einem Lösungsmittel versetzt aufgesprüht und nach Abziehen
des Lösungsmittels verfestigt oder aber statt dessen nach dem Reaktions-Sprühverfahren aus
seinen Komponenten während des Versprühens zusammengesetzt und nach dem Aufbringen auf die
Form zum Ausreagieren gebracht werden.
Die Erfindung ist an Hand der schematischen Darstellung einer für die Herstellung gezahnter Antriebsriemen
verwendeten konvexen Form verdeutlicht. Die im Querschnitt gezeichnete Form 1 ist als zylin-.
drischer Rohrkörper mit am Außenumfang in Axialrichtung verlaufenden, den Zähnen des fertigen Antriebsriemens
entsprechenden Vertiefungen 2 ausgebildet. Der Umfang der Form bestimmt auch die
Umfangslänge der darauf hergestellten Zahnriemen, während sie in der Bemessung ihrer Axiallänge die
größte vorkommende Riemenbreite noch um ein Mehrfaches übertrifft. Sie gestattet daher die vorteilhafte
Möglichkeit der Herstellung sehr breiter Riemenwickel, von denen die einzelnen Riemen je nach
Bedarf in der gewünschten Breite abgestochen werden können. Die zwischen den Vertiefungen 2 am
Außenmantel stehenbleibenden Erhöhungen 3, die die Zahnlücken in dem fertigen Riemen abformen,
tragen an sich bekannte, kleine stegartige Ansätze 4, die zur Unterstützung der Festigkeitsträger 5 dienen
und diese im Abstand von der Oberfläche der Erhöhungen 3 halten. Zur Erfüllung dieser Aufgabe
können die Ansätze 4 so schmal ausgeführt werden, daß sie an dem Formling nur als über die Riemenbreite durchlaufende feine Rillen in Erscheinung
treten. Auf die Gebrauchstüchtigkeit des Riemens haben solche Rillen keinen nachteiligen
Einfluß.
Die Aufstellung und Lagerung der Form 1 ist nicht kritisch und kann den jeweiligen Betriebsverhältnissen
angepaßt werden. Gegenüber der zum Gießen einzig möglichen vertikalen Aufstellung läßt das Aufbringen
des elastischen Werkstoffes durch Aufsprühen ohne weiteres beispielsweise auch eine Anordnung
mit horizontaler Achsausrichtung zu. In jedem Falle ist die Form — zum mindestens in
größeren Abmessungen — zweckmäßig um ihre Längsachse 8 drehbar gelagert. Der freie Innenraum
10 kann von einem Heizmittel durchgespült oder es können Heizeinrichtungen in anderer Weise vorgesehen
sein, beispielsweise im äußeren Querschnittsbereich eingebrachte, von einem flüssigen oder
dampfförmigen Heizmittel durchflossene Bohrungen oder in Hohlräumen untergebrachte elektrische Heizwicklungen.
Als vorbereitender Arbeitsgang wird zunächst der Festigkeitsträger 5 in der vorgesehenen Anordnung,
beispielsweise als einfache Stahldrahtwendel, als Textilgeflecht in einer oder mehreren Lagen od. dgl.,
so auf die Form aufgewickelt, daß er auf die stegartigen Ansätze 4 zu liegen kommt und sich zwischen
diesen in Form eines Polygonzuges über die Vertiefungen 2 spannt. Anschließend kann der flüssige
Kunststoff, beispielsweise ein Polyesterisocvanat, Polyvinylchlorid oder ein ähnlicher Kunststoff ausreichender
Flexibilität, mittels einer Spritzpistole 6 aufgesprüht werden, wobei die Form 1 langsam in
Richtung des Pfeiles 9 rotiert. Die gewünschte Schichtdicke kann in einem Zuge oder — entgegen
der gezeichneten Darstellung eines fertigen Riementeilstückes 7 — in mehreren aufeinanderfolgenden
Durchgängen aufgebaut werden. Sobald die Verfestigung des elastischen Werkstoffes einsetzt, kann
der so hergestellte Formling 7 von der Form 1 abgezogen und einer abschließenden gesonderten Wärmebehandlung
durch Tempern zugeführt werden. Die Form 1 steht ohne zwischenzeitliche Arbeitsgänge
der Fertigung sofort wieder zur Verfügung.
Je nach dem Verwendungszweck können die fertigen Zahnriemen 7 einzeln oder im Wickel an ihrer
unverzahnten Rückenseite abgeschliffen oder anderweitig spanabhebend bearbeitet werden, um für
höhere Präzisionsansprüche störende Oberflächenungenauigkeiten zu beseitigen.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von endlosen Antriebsriemen und Fördergurten, insbesondere von
Zahnflachriemen mit in Längsrichtung durchlaufenden eingebetteten Festigkeitsträgern aus gießbaren
elastomeren Kunststoffen, dadurch ge- ίο kennzeichnet, daß der Kunststoff im flüssigen
Zustand auf eine von den punktweise unterstützten Festigkeitsträgern mit Abstand umschlungene
konvexe Form aufgesprüht und auf dieser verfestigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff mit einem
Lösungsmittel versetzt auf die Form aufgesprüht und nach Abziehen des Lösungsmittels verfestigt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff aus mehreren
Komponenten während des Versprühens zusammengesetzt und nach dem Aufbringen auf die
Form ausreagiert wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus einer Außenform (1) von dem Innenumfang des fertigen Riemens (7) entsprechender Mantelfläche mit über ihren
Außenumfang verteilten Ansätzen (4) zur Unterstützung der Festigkeitsträger (5) besteht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Form als Zylinderkörper
von einem Mehrfachen der Riemenbreite entsprechender Axiallänge ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Form mit Heizeinrichtungen
versehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Form
drehbar gelagert ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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