DE1492074B - Verfahren zur dauerhaften Ver formung von Haaren sowie Mittel zur Durchfuhrung dieses Verfahrens - Google Patents

Verfahren zur dauerhaften Ver formung von Haaren sowie Mittel zur Durchfuhrung dieses Verfahrens

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DE1492074B
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Gregoire Roussopoulos Paul Paris Zviak Charles Francon ville Seine et Oise Kalopissis, (Frankreich)
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LOreal SA
Original Assignee
LOreal SA

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Description

3 4
gerollt bleiben müssen, was für die betroffene Person eine ausgiebige Spülung durchgeführt wird, nach der
wenig angenehm ist und darüber hinaus diese Durch- man etwa 5 bis 30 Minuten, vorzugsweise 10 bis 20 Mi-
führungsform der Oxydation für die gewerbliche An- nuten, wartet, wonach die Wickel entfernt werden und
wendung durch den Friseur ungeeignet erscheinen läßt. die Schlußspülung durchgeführt wird.
Diese Nachteile werden sämtlich durch das erfin- 5 Mercaptane, die zur Durchführung des erfindungsdungsgemäße Verfahren vermieden, gemäß dem man gemäßen Verfahrens verwendbar sind, sind beispielsdie einer mechanischen Verformung unterworfenen weise Thioglykolsäure, Thioglycerin, Glykolthiogly-Haare mit der Lösung einer Mischung aus mindestens kolat, Glycerinthioglykolat, Glykolthioacetat, /S-Mereinem Mercaptan als Reduktionsmittel und min- captoäthanol, N-Carboxymethylmercaptoacetamid, destens einem Mercaptandisulfid als Oxydationsmittel io Thiomilchsäure, Thio-ß-mercaptopropionsäure usw.
behandelt, wobei die molare Konzentration des oder Als Disulfide können bei der Durchführung des der Disulfide zumindest derjenigen des oder der Mer- erfindungsgemäßen Verfahrens beispielsweise die Dicaptane gleich ist, die die Mischung enthaltende sulfide der vorstehend aufgeführten Mercaptane verLösung einen pH-Wert zwischen 7,5 und 10,5, vor- wendet werden.
zugsweise 8,5 bis 9,5, aufweist, sie während 5 bis 15 , Das molare Konzentrationsverhältnis des Disulfids
30 Minuten, vorzugsweise 15 bis 20 Minuten, bei zu dem des Mercaptans kann in ziemlich breiten
Umgebungstemperatur einwirken läßt, die Haare Grenzen variieren, es liegt jedoch nicht unter 1, sondern
spült und die zur mechanischen Verformung verwen- im allgemeinen in der Größenordnung zwischen 1,5
deten Mittel entfernt. . und 3.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt somit die 20 Die Konzentration an Mercaptan ist kein wesentgleichzeitige Anwendung einer reduzierenden und liches Charakterium der Erfindung. Sie kann in einer oxydierenden Komponente und bewirkt damit weiten Grenzen variieren, jedoch liegt sie im allin einer Stufe, was gemäß dem Stand der Technik nur gemeinen zwischen 0,2 und 0,8 Mol pro Liter,
in zwei Stufen erreichbar war. Da für den Fachmann , . In jedem Fall muß man das günstigste molare Verzu vermuten war, daß bei der gleichzeitigen Anwen- 25 hältnis von Disulfid/Mercaptan in Abhängigkeit von dung einer reduzierenden Komponente und einer oxy- den besten erzielten Ergebnissen wählen, da natürlich dierenden Komponente diese Komponenten mitein- bei einer Erhöhung der Disulfidkonzentration die ander reagieren und sich bezüglich ihrer Wirkung auf Wiederaufbaugeschwindigkeit der Keratinbindungen die· Haare gegenseitig hemmen, da die reduzierende erhöht wird, und umgekehrt. Die Erhöhung dieser Komponente die Cystinbrücken öffnet, während die 30 Aufbaugeschwindigkeit der Cystinbrücken ist durch oxydierende Komponente die Cystinbrücken wieder- die Tatsachen begrenzt, daß die Dauerformverändeherstellt, ist die Lehre gemäß der vorliegenden Erfin- rung nur dann erreicht werden kann, wenn zwischen dung außerordentlich überraschend. Die vorliegende der Sprengung und dem Wiederaufbau der entErfindung geht dabei von der Annahme aus, daß es sprechenden — S — S-Bindungen genügend Zeit für nicht notwendig ist, anfangs alle — S — S-Bindungen 35 die relative Verschiebung der Keratinketten vorhanden zu öffnen und anschließend diese Bindungen nach der ist, woraus folgt, daß kein Interesse vorliegt, eine zu mechanischen Verlagerung der Keratinketten im Ver^ große Aufbaugeschwindigkeit zu erhalten,
hältnis zueinander wieder herzustellen, sondern daß Setzt man andererseits die Wiederaufbaugeschwines genügt, ständig die Sprengung und die Wieder- , digkeit der — S — S-Bindung zu sehr herab, indem herstellung einer gewissen Anzahl von Keratinbindun- 40 man die molare Konzentration des Disulfids vergen hervorzurufen, während das Haar in einem aus- ringert, so entfernt man sich gleichfalls von dem reichenden Formveränderungszustand gehalten wird, gewünschten Ziel, denn am Ende des Vorganges um die Verschiebung der Keratinketten in dem Maß bleiben eine große Anzahl der — S — S-Bindungen hervorzurufen, wie es durch die Sprengung ihrer auf Grund der zu schwachen Disulfidkonzentration — S — S-Bindungen möglich ist. Dabei ist zur Durch- 45 gesprengt, wodurch nur teilweise die sogenannte »Neuführung eines auf dieser Annahme beruhenden Ver- tralisierungsphase« erreicht wird,
fahrens erforderlich, daß die Geschwindigkeit der Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform des reduzierenden Wirkung und die Geschwindigkeit der erfindungsgemäßen Verfahrens werden die erfindungsoxydierenden Wirkung der Lösung gegenüber der gemäß dauerhaft verformten Haare mit einer Lösung Keratinsubstanz im wesentlichen gleich ist und ihr 50 imprägniert, die geeignet ist, den Zustand der Haare absoluter Wert so gewählt wird, daß die Wieder- zu verbessern, das Auskämmen zu erleichtern oder bildungswahrscheinlichkeit einer vorher durch die den Halt beim späteren Legen der Haare zu verreduzierende Komponente geöffneten Cystinbrücke bessern.
nach einer ausreichenden Zeitspanne so bemessen ist, Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Mittel daß sich die Keratinketten inzwischen unter der 55 zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, Wirkung der vorhandenen mechanischen Spannung das aus einer Lösung einer Mischung aus mindestens verschieben können. Außerdem ist es wünschenswert, einem Mercaptan als Reduktionsmittel und minin einem solchen System die automatische Wieder- destens einem Mercaptandisulfid als Oxydationsmittel, herstellung des Reduktionsmittels aus dem Oxy- wobei die molare Konzentration des oder der Disulfide dationsmittel und umgekehrt zu erzielen. Die vor- 60 zumindest derjenigen des oder der Mercaptane gleich liegende Erfindung ermöglicht die Realisierung dieser ist und die die Mischung enthaltende Lösung einen Erfordernisse bzw. Vorteile. pH-Wert zwischen 7,5 und 10,5, vorzugsweise 8,5 bis
Gemäß einer Ausführungsform des erfindungs- 9,5, aufweist, besteht. Der pH-Wert des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der eine »Zwischenpausen- gemäßen Mittels liegt dabei in einem Bereich, in dem zeit« Anwendung findet, läßt man zunächst auf die auf 65 das verwendete Disulfid als Oxydationsmittel wirkt.
Wickel gerollten Haare die Mercaptan-Disulfid- Bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung mischung während der erforderlichen Zeit einwirken, wird vorteilhafterweise ein Mercaptan zusammen mit worauf dann bei auf den Wickeln aufgerollten Haare dem zugehörigen Disulfid verwendet.
5 6
Die erforderliche Anwendungszeit zur Durch- Nachdem das Haar schampooniert und getrocknet führung des erfindungsgemäßen Verfahrens beträgt wurde, tränkt man jede Strähne mit der obengenannten
im allgemeinen 20 Minuten bei Umgebungstempe- Lösung und wickelt sie anschließend auf Haarwickel
ratur. mit mittlerem Durchmesser auf, sättigt alle Strähnen
Obwohl die vorliegenden Erscheinungen besonders 5 mit der gleichen Lösung, bedeckt den Kopf mit einer
komplex sind, soll versucht werden, eine Deutung zu Haube und wartet 20 bis 25 Minuten,
geben: Dann führt man eine sorgfältige und reichliche
Zunächst wird das Keratin (das ein Disulfid mit Spülung mit lauwarmem Wasser durch, entfernt die komplexer Struktur darstellt) mit dem Mercaptan Haarwickel und spült nochmals,
und dem Disulfid, das erfindungsgemäß eine höhere io Die erhaltene Frisur ist gut ausgebildet und geKonzentration aufweist, zusammengebracht. Ein Teil schmeidig, weist eine angenehme Zeichnung auf, und des Mercaptans reduziert einen Teil des Keratins unter der Zustand des Haares bleibt gut. Nach 6 Wochen Bildung des entsprechenden Disulfids, und dies be- bemerkt man kein Herabfallen der erhaltenen Frisur, wirkt einerseits eine nochmalige Erhöhung der Di- .
Sulfidkonzentration im Verhältnis zum Mercaptan, 15 Beispiel 2
während andererseits reduziertes Keratin mit dem Di- Um eine Dauerwelle für gebleichtes Haar durchsulfid zusammengebracht wird. Daraus folgt, daß das zuführen, wird eine Lösung folgender Zusammen-Disulfid normales Keratin unter gleichzeitiger Bildung Setzung hergestellt:
des entsprechenden Mercaptans ergibt. Man kommt Glykolthioglykolat 4 5g
somit zur Ausgangsverbindung zurück, nachdem das 20 Glykoldithioglykolat lo'g
Keratin einer Reduktion und dann einer Oxydation Ammoniakzugabe bis auf pH'.'. 9,5
unterworfen wurde. In dem Augenblick in dem das ^ Wassef 1QQccm auffüUen
Keratin sich im reduzierten Zustand befindet, bewirken
die mechanischen Spannungen, denen die Haare Bei Anwendung dieser Lösung auf gebleichte Haare
unterworfen sind, eine Verschiebung der Keratin- 25 unter den im Beispiel 1 beschriebenen Bedingungen
ketten im Verhältnis zueinander, wonach die Keratin- erhält man eine gute, haltbare Dauerwelle.
ketten in einer anderen Lage als vorher wieder- ...
gebildet werden, was eine dauerhafte Verformung der B e ι s ρ 1 e 1 3
Haare ergibt. Um eine Dauerwelle auf sehr gebleichtes Haar
Die dauerhafte Verformung kann entweder in einer 30 durchzuführen, stellt man eine Lösung folgender ZuOndulation oder in einer Entkrausung bestehen, je sammensetzung her:
nachdem, ob man die Haare auf Haarwickel wickelt Glykolthioglykolat 3 g
oder ob man sie z. B. mittels einer Creme, in ge- Glykoldithioglykolat ".'.'.'.'.'.'.I 6,5 g
streckter Lage festlegt. Ammoniakzugabe bis auf pH.. 9
Erfindungsgemaß ist es möglich, Mischungen zu 35 ^1 Wasser auf 100 ccm auffüilen
verwenden, die mehrere Mercaptane und mehrere
Disulfide enthalten, wobei zur Erzielung dieser Diese Lösung wird wie im Beispiel 1 mit dem Unter-Mischungen die obenerwähnten Regeln beachtet schied angewendet, daß die Einwirkzeit auf 15 bis werden müssen. 20 Minuten verringert wird. Man erhält eine gute
Es ist ebenfalls möglich, dem erfindungsgemäßen 40 Dauerwelle.
Mittel andere üblicherweise angewandte Hilfsmittel, B e i s ρ i e 1 4
wie Quellmittel, ζ. B. Harnstoff, oder Parfüm oder
auch Füllstoffe zuzusetzen. Das erfindungsgemäße Um eine Dauerwelle für natürliches Haar durchMittel kann auch als Creme vorliegen. zuführen, wird eine Lösung folgender Zusammen-
Erfindungsgemäß ist es, wie oben bereits erwähnt, 45 Setzung hergestellt:
auch möglich, nachdem die Dauerformveränderung der Glyzerinthioglykolat 6 5g
Haare wie oben angegeben durchgeführt wurde, das Glyzerindithioglykolat'.'.'.'.'.'.'.' 18g
Haar mit einer Lösung zu imprägnieren, die geeignet Harnstoff 82
ist, den Zustand der Haare zu verbessern und die ein Ammoniakzugäbe biVauf pH'.'. 9,5
spateres Legen erleichtert. Solche Losungen können 50 ^ Wasser auf 100 ecm auffüllen
z. B. kationische oberflächenaktive Mittel, Säuren,
natürliche oder künstliche Harze, wie z. B. Polyvinyl- Nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren
pyrrolidon-Harz, die üblicherweise in der Kosmetik erhält man nach der letzten Spülung glänzende Haare
angewandt werden, und im allgemeinen alle Produkte von ausgezeichnetem Griff. Die erhaltene Frisur ist
oder Stoffe enthalten, die geeignet sind, den Zustand 55 locker und von einer hübschen Zeichnung, die sich
und das Aussehen des Haares zu verbessern. während mehrerer Wochen nicht verändert. Das nach
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung dieser Dauerwelle durchgeführte Legen der Haare
weiter erläutern. ergibt stets einen festen Halt.
Beispiell 6o Beispiel5
Um eine Dauerwelle für normales Haar durch- Um eine Dauerwelle für gebleichtes Haar durchzuführen, stellt man eine Lösung folgender Zu- zuführen, wird eine Lösung folgender Zusammensammensetzung her: Setzung hergestellt:
Glykolthioglykolat 6 g 65 Glyzerinthioglykolat 6,5 g
Glykoldithioglykolat 18 g Glyzerindithioglykolat 18 g
Ammoniakzugabe bis auf pH 9,5 Ammoniakzugabe bis auf pH.. 8,5
mit Wasser auf 100 ecm auffüllen mit Wasser auf 100 ecm auffüllen
10
Man wendet diese Lösung wie im Beispiel 1 an und erhält ebenfalls gute Ergebnisse.
Beispiel 6
Um erfindungsgemäß das Auflösen der Frisur von natürlich gekräuselten Haaren durchzuführen, wird zunächst die Creme, die folgende Zusammensetzung hat, hergestellt:
Monoäthanolstearat 20 g
Parfüm 0,5 g
Ammoniakzugabe bis auf pH.. 9,5
mit Wasser auf 100 ecm auffüllen
Diese Creme, die zuvor hergestellt und in Tuben aufbewahrt werden kann, vermischt man schnell in einem nicht metallenen Behälter mit folgenden Verbindungen:
Glykolthioglykolat 10 g
Glykoldithioglykolat 25 g
Die so erhaltene Mischung wird Streifen um Streifen auf das Haar gelegt, dessen Frisur aufgelöst werden soll, wobei man gut durchmassiert, um jede Strähne zu imprägnieren. Man kämmt einige Augenblicke nach hinten, so daß die Beschaffenheit der Creme das Haar flach hält, während die Einwirkung der Zubereitung fortdauert. Nach etwa 15 Minuten spült man sorgfältig durch, und zwar so, daß die Creme gut abgeschieden wird, wobei man das Haar möglichst in der gestreckten Lage läßt.
Das Haar, das vor Beginn der Behandlung einen sehr dichten und gekräuselten Zustand besaß, wird glatt, ohne dabei steif zu sein. Es behält jedoch eine leichte, natürliche, sehr gedehnte Ondulierung, während seine Struktur ausgezeichnet bleibt. Die Spitzen bleiben in einem guten Zustand, und man stellt keinen Bruch in der Nähe der Wurzel fest. Das spätere Legen der Haare ist leicht durchzuführen.
Beispiel 7
Um eine Dauerwelle für gebleichte Haare durchzuführen, wird eine Lösung folgender Zusammensetzung hergestellt:
Glykolthiolactat 5 g
Glykoldithiolactat 10 g
Harnstoff 7 g
Ammoniakzugabe bis auf pH.. 9,5
mit Wasser auf 100 ecm auffüllen
Man wendet diese Lösung wie im Beispiel 1 an und erhält eine gute Dauerwelle.
40
45 N — Carboxymethylmercaptoacetamid 5 g
N-Carboxymethyldithioacetamid 10 g
Harnstoff 10 g
Ammoniak, 20%-Zugabe bis auf pH 9,5
mit Wasser auf 100 ecm auffüllen
Diese Lösung wird wie im Beispiel 1 angewendet, und man erhält gleichfalls gute Ergebnisse.
Beispiel 10
Um eine Dauerwelle für gebleichtes Haar durchzuführen, wird eine Lösung folgender Zusammensetzung hergestellt:
Thioglycolsäure 3 g
Glykoldithioglykolat 25 g
Ammoniak, 20%-Zugabe bis
auf pH 9,5
mit Wasser auf 100 ecm auffüllen
Diese Lösung wird wie im Beispiel 1 angewendet, und man erhält sehr gute Ergebnisse.
Beispiel 11
Um eine Dauerwelle für normale Haare durchzuführen, wird eine Lösung folgender Zusammensetzung hergestellt:
Glykolthioglykolat 3 g
Dithiodiglycolsäure 15 g
Ammoniak von 20%-Zugabe
bis auf pH 9
mit Wasser auf 100 ecm auffüllen
Man wendet diese Lösung nach der im Beispiel 1 erwähnten Durchführungsweise an, und man erhält eine Dauerwelle guter Qualität.
Beispiel 12
Um erfindungsgemäß eine selbstneutralisierende Dauerwelle durchzuführen, wird eine Lösung folgender Zusammensetzung hergestellt:
Thioglycolsäure 3 g
Dithiodiglycerin 20 g
Harnstoff 5 g
Ammoniakzugabe bis auf pH 9,5
mit Wasser auf 100 ecm auffüllen
Beispiel 8
Um eine Dauerwelle für normales Haar durchzuführen, stellt man eine Lösung folgender Zusammensetzung her:
/3-Mercaptoäthanol 1,7 g
Dithiodiäthanol 12,5 g
Ammoniakzugabe bis auf pH.. 9,3
mit Wasser auf 100 ecm auffüllen
Diese Lösung wird wie im Beispiel 1 angewendet, wobei gute Ergebnisse erhalten werden.
Beispiel 9
Um eine Dauerwelle für gebleichtes Haar durchzuführen, wird eine Lösung folgender Zusammensetzung hergestellt:
Nachdem das Haar schampooniert und getrocknet wurde, imprägniert man es Strähne um Strähne mit der obengenannten Lösung; dann wickelt man das Haar auf Haarwickel mittleren Durchmessers.
Danach sättigt man alle die auf Haarwickel eingerollten Strähnen mit der gleichen Lösung und bedeckt den Kopf mit einer Haube. Nachdem man etwa 10 bis 15 Minuten gewartet hat, führt man eine reichliche Spülung mit lauwarmem Wasser durch, um die Dauerwellösung zu entfernen.
Man wartet noch etwa 15 Minuten, dann entfernt man die Haarwickel, spült schnell durch und trocknet das Haar.
Nach diesem Vorgang wird eine Lösung von 20 cm3 auf das Haar gebracht, die folgende Zusammensetzung hat:
209 550/505
9 10
Milchsäure 2 g verfahren wird, jedoch eine Lösung benutzt, die fol-
Oberflächenaktives Mittel, ka- gende Zusammensetzung hat:
tierisch ■·■···■.· Ig Thioglycolsäure 3g
Polyvmylpyrrolidon-Harz .... 2 g Dithiodiglycerin 12,8 g
mit Wasser auf 100 ecm auffüllen 5 Dithiodiglycolsäure...... ..... 5,5 g
. ,,· η j · j , · ,.. ■ J-T- Ammoniäkzugabebis-airßpH.. 9,5
Anschließend wird leicht massiert, um die Losung mitfWasser auf './. f.... 100 ecm auffüllen
auf dem Haar zu verteilen, ausgekämmt und die Haare ■· - -
in üblicher Weise gelegt und getrocknet. Wie in den vorangegangenen Beispielen erzielt man
Man erhält ein ausgezeichnetes Ergebnis, da die io ausgezeichnete Ergebnisse.
Dauerwelle keiner Entspannung unterzogen wird, . ,
und dies sogar noch nach einer Zeitspanne von e ι s ρ ι e
6 Wochen. Um den tatsächlichen selbstneutralisierenden Cha-
Die Anwendung der obengenannten Lösung besitzt rakter der Dauerwellen gemäß der Erfindung zu den dreifachen Vorteil, den Zustand des Haares zu 15 prüfen, stellt man folgende Lösung her:
verbessern, das Auskämmen zu erleichtern und ein Glycolthioglykolat 6 g
Harz auf das Haar zu bringen, das das Legen er- Glykoldithioglykolat 13 5 g
leichtert. Harnstoff 8 g
Beispiel 13 Ammoniakzugabe bis auf pH.. 9,5
, _ ,. _ 20 mit Wasser auf 100 ecm auffüllen
Um eine selbstneutrahsierende Dauerwelle gemäß
der Erfindung durchzuführen, wird eine Lösung, die Man bringt diese Lösung auf normale Haare, indem
folgende Zusammensetzung hat, hergestellt: man wie im Beispiel 1 verfährt.
Thioslvcerin 5 ° Nach der letzten Spülung wird auf der einen Hälfte
Dithiodiglycerin 19 g 25 des Kopfes eine Neutralisierung mit einer verdünnten
AmmoniakzugabebisäiifpH." 9,5 Wasserstoffsuperoxydlösung durchgeführt wie dies
mit Wasser auf. .... 100 ecm auffüllen be* emer klassischen Dauerwelle der Fall ist. Die
andere Hälfte des Kopfes wird nicht behandelt. Nach
Mit dieser Lösung führt man die Dauerwelle genau etwa 5 Minuten entfernt man die Haarwickel und so durch, wie im Beispiel 12 beschrieben ist. 30 spült das gesamte Haar reichlich durch.
Danach wendet man in gleicher Weise die Lösung Die erhaltene Frisur ist in der Gesamtheit der
an, die im Beispiel 12 beschrieben ist. Man erhält Strähnen geschmeidig und locker. Die Zeichnung ist
ebenfalls ein ausgezeichnetes Ergebnis. angenehm, und man stellt keinen Unterschied zwischen
. . den beiden Hälften des Kopfes fest. Diese Ähnlichkeit
B e 1 s ρ 1 e 1 14 35 bleibt auch bestehen, und nach 6 Wochen hat sich die
Erfindungsgemäß führt man eine selbstneutrali- Zeichnung weder auf der einen noch auf der anderen
sierende Dauerwelle durch, indem man wie im Bei- Hälfte des Kopfes praktisch verändert; dies beweist
spiel 12 verfährt, jedoch eine Lösung verwendet, die einwandfrei den selbstneutralisierenden Charakter der
folgende Zusammensetzung hat: nach der Erfindung durchgeführten Dauerwelle.
Glykolthioglykolat 6 g 4° Außerdem wurde festgestellt daß die Bindung von
Dithiodielycerin 24 g Disulfid an die verwendeten Mercaptane zur Durch-
Ammoniakzugabe biVauf pH'.'. 9,5 führun§ de u r *?}*** er*elle die Agressivität der Mer-
mit Wasser auf .... 100 ecm auffüllen f PtaJf erheblich herabsetzt, und zwar nicht nur au
dem Haar, was vorauszusehen war, sondern auch auf
Wie in den zwei vorangegangenen Beispielen erzielt 45 der Haut und auf der Kopfhaut.
man ebenfalls ausgezeichnete Ergebnisse. Es versteht sich, daß die obenerwähnten Beispiele
. .J1- keinen einschränkenden Charakter aufweisen und daß
Beispiel 15 sie jede wünschenswerte Änderungen erfahren können,
Erfindungsgemäß führt man eine selbstneutrali- ohne sich deshalb aus dem Rahmen der Erfindung zu
sierende Dauerwelle durch, indem wie im Beispiel 12 50 entfernen.

Claims (3)

1 2 Einwirkung eines Oxydationsmittels .aussetzt und Patentansprüche: schließlich die Haare mit einer sauren Lösung behandelt. Aus der USA.-Patentschrift 2 564 722 ist ein
1. Verfahren zur dauerhaften Verformung von Verfahren zur dauerhaften Verformung von Haaren Haaren, dadurch gekennzeichnet, daß 5 bekannt, gemäß dem man in einer ersten Stufe das man die einer mechanischen Verformung unter- Haar mit einem Reduktionsmittel für Keratin behanworfenen Haare mit der Lösung einer Mischung delt und in einer anschließenden zweiten Stufe das aus mindestens einem Mercaptan als Reduktions- Haar mit einem Oxydationsmittel in Berührung mittel und mindestens einem Mercaptandisulfid bringt. In der Literaturstelle Chem. Zentralblatt 1957, als Oxydationsmittel behandelt, wobei die molare io S. 5134, wird über Versuche im Zusammenhang mit Konzentration des oder der Disulfide zumindest der in bestimmter Weise durchgeführten Reduktion derjenigen des oder der Mercaptane gleich ist, die von Haaren und der anschließenden Oxydation mit die Mischung enthaltende Lösung einen pH-Wert Natriumbromat oder mit Luft und Mangandichlorid zwischen 7,5 und 10,5, vorzugsweise 8,5 bis 9,5, berichtet.
aufweist, sie während 5 bis 30 Minuten, Vorzugs- 15 Die Oxydationsstufe der zweistufigen Arbeitsweisen weise 15 bis 20 Minuten, bei Umgebungstempe- gemäß dem Stand der Technik kann auch so durchratur einwirken läßt,' die Haare spült und die zur geführt werden, daß die Haare für eine Zeitspanne mechanischen Verformung verwendeten Mittel von 6 bis 12 Stunden, im allgemeinen über Nacht, auf entfernt. den Wickeln aufgerollt belassen werden, da die Haare
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- 20 auf diese Weise ausreichend lange mit Luftsauerstoff zeichnet, daß man die dauerhaft verformten Haare in Berührung stehen, der dann die nötige Oxydation mit einer Lösung imprägniert, die geeignet ist, den zur Wiederherstellung der Disulfidbrücken des Ke-Zustand der Haare zu verbessern, das Auskämmen ratins bewirkt. Diese Durchführungsform der Oxyzu erleichtern oder den Halt beim späteren Legen dationsstufe, bei der die Oxydationsarbeit dem Luftder Haare zu verbessern. 25 sauerstoff überlassen wird, wird in der Literatur
3. Mittel zur Durchführung des Verfahrens ge- manchmal als »no neutralizer process« bezeichnet, maß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es Beispielsweise ist in der USA.-Patentschrift 2 719 813 aus einer Lösung einer Mischung aus mindestens eine reduzierende Haarwellotion zur Durchführung einem Mercaptan als Reduktionsmittel und min- der Reduktionsstufe eines Dauerwellverfahrens bedestens einem Mercaptandisulfid als Oxydations- 30 schrieben, wobei ausdrücklich darauf hingewiesen ist, mittel, wobei die molare Konzentration .des oder daß diese reduzierende Lotion, auch-in-einem derder Disulfide zumindest derjenigen des oder der artigen »no neutralizer process« Anwendung finden
'■ Mercaptane gleich ist und die die Mischung ent- kann. Die Haarwellotion gemäß der erwähnten
haltende Lösung einen pH-Wert zwischen 7,5 und Patentschrift enthält dabei neben einem Mercaptan
10,5, vorzugsweise 8,5 bis 9,5, aufweist, besteht. 35 eine gewisse Menge an Disulfid, wobei der Disulfid-
zusatz dazu dient, die Aggressivität des Mercaptans
herabzusetzen. In gleicher Richtung geht auch die
Lehre gemäß der USA.-Patentschrift 2 719 814.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren Ein weiteres reduzierendes Mittel für die Reduk-
zur dauerhaften Verformung von Haaren sowie Mittel 4° tionsstufe eines zweistufigen Dauerwellverfahrens ist
zur Durchführung dieses Verfahrens. · aus der USA.-Patentschrift 2 847 351 bekannt. Die
Zur Dauerwellung bzw. dauerhaften Verformung Oxydationsstufe kann in diesem Fall in herkömm-
von Haaren ohne zusätzliches Erwärmen waren bisher licher Weise (»Neutralisierung«) oder gemäß der oben-
lediglich Arbeitsweisen bekannt, die zwei Stufen erwähnten Oxydation mit Luftsauerstoff durchgeführt
umfassen, nämlich eine Reduktionsstufe und eine Oxy- 45 werden.
dationsstufe. In der Reduktionsstufe wurde dabei auf Aus der deutschen Auslegeschrift 1 083 986 ist das Haar eine reduzierende Zubereitung, die im all- ebenfalls ein zweistufiges Verfahren zum Dauerwellen gemeinen ein Mercaptan enthielt und deren pH durch von Haaren bekannt, bei dem in der Reduktionsstufe Zugabe von Ammoniak auf einen Wert in der Größen- zusätzlich zum Reduktionsmittel ein Polysulfid Anordnung von 8 bis 9 eingestellt war, aufgebracht, das 50 Wendung findet.
Haar wurde 10 bis 20 Minuten lang bei Umgebungs- Sämtliche Ausführungsformen dieser zweistufigen temperatur oder relativ gering erhöhter Temperatur Dauerwellverfahren gemäß dem Stand der.Technik belassen, und die Haare wurden anschließend auf haben erhebliche Nachteile, da die Notwendigkeit, in Wickel aufgerollt. Die Reduktionsstufe dient dabei zwei Stufen zu arbeiten, größere Umständlichkeit bedazu, die Disulfidbrücken des Keratins zu dem Zeit- 55 dingt, außerdem müssen beispielsweise die redupunkt, in dem die Haare auf die Wickel aufgerollt sind, zierende Komponente und die oxydierende Kompozu öffnen, wodurch die Haare die gewünschte Form nente jeweils getrennt gelagert werden, was größeren erhalten. Die sich als zweite Stufe anschließende Oxy- Aufwand bedingt, schließlich ist das Bedienungsdationsstufe, die im allgemeinen nach einer Zwischen- personal bei einer zweistufigen Arbeitsweise zu viel spülung, bei der die Haare auf den Wickeln ver- 60 größerer Aufmerksamkeit gezwungen. Weiterhin sind bleiben, durchgeführt wird, dient zur Wiederher- diejenigen Arbeitsweisen, bei denen in der Oxydationsstellung der Disulfidbrücken des Keratins, im all- stufe mit einer oxydierenden Lösung gearbeitet wird, gemeinen mittels einer oxydierenden Lösung. auf Grund der erforderlichen exakten Abstimmung
So ist beispielsweise in der schweizerischen Patent- der einzelnen Stufen aufeinander für die private Anschrift 299 882 ein Verfahren zur Erzielung von dauer- 65 wendung zu Hause nicht sehr geeignet, während anhaften Formveränderungen von Haaren beschrieben, dererseits bei der Durchführung der Oxydationsstufe gemäß dem man das Haar zunächst mit einer redu- durch Luftoxydation sehr erhebliche Zeitspannen zierenden Flüssigkeit behandelt, dann spült, dann der nötig sind, in denen die Haare auf die Wickel auf-

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