DE1484842C - Verfahren zur biologischen Reim gung von Abwasser nach dem Belebt schlammverfahren und Vorrichtung zur Durchfuhrung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur biologischen Reim gung von Abwasser nach dem Belebt schlammverfahren und Vorrichtung zur Durchfuhrung des VerfahrensInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur biologischen Reinigung von Abwasser nach dem Belebtschlammverfahren,
bei dem dem Abwasser-Belebtschlammgemisch Rücklaufschlamm zugesetzt wird, beides belüftet und die Luftdispersion mittels in dem
Abwasser-Belebtschlammgemisch erzeugter mechanischer Schwingungen verfeinert wird und bei dem
anschließend das Abwasser-Belebtschlammgemisch in Schlamm und gereinigtes Wasser getrennt wird,
und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Zur Durchführung dieses Verfahrens ist es bekannt (deutsches Gebrauchsmuster 1 875 490), einen
in das Gemisch getauchten Düsenkopf mit Luftaustrittsdüsen mittels eines mechanischen Schwingungserzeugers auf und ab zu bewegen. Eine solche Vorrichtung
entspricht einem »Schüttelbock«. Durch die Hin- und Herbewegung des Düsenkopfes wird die
austretende Luft nicht jeweils an derselben Stelle in die Flüssigkeit geleitet, sondern gelangt durch die
Hin- und Herbewegung an verschiedene Stellen der Flüssigkeit, so daß sich die gewünschte feinere Verteilung
ergibt. Gleichzeitig wird durch die Hin- und Herschwingung des Düsenkopfs und einer die
Schwingungen dämpfenden Platte die Flüssigkeit in eine erhebliche Bewegung versetzt. Hierbei wird der
belebte Schlamm durch die Luftzufuhr und -verteilung in der Flüssigkeit stark durcheinandergewirbelt,
so daß man ein nachgeschaltetes Absetzbecken mit entsprechend langer Verweilzeit benötigt. Außerdem
vermag das Durchschütteln keine derart hinreichende Luftdispersion herzustellen, die dem belebten
Schlamm einen für eine Flotation ausreichenden Auftrieb erteilt. Die Schüttelbewegung wirkt dem
Flotationsauftrieb vielmehr entgegen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben,
das eine Erhöhung der biologischen Abbautätigkeit des belebten Schlammes ermöglicht, die Trennung
des flüssigen Mediums und des belebten Schlammes erleichtert und insgesamt auf einer kleineren Grundfläche
und in kürzerer Zeit als die bekannten Verfahren durchzuführen ist.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß in dem Abwasser-Belebtschlammgemisch
mechanische Schwingungen solcher Stärke erzeugt und das Abwasser sowie der Rücklaufschlamm mittels
in dieser Reihenfolge übereinander und in ihrer Gesamtheit über dem Schwingungserzeuger angeordneter
Zuleitungen im unteren Bereich des Belebungsbeckens derart zugeführt werden, daß durch
die verfeinerte Luftdispersion in dem Abwasser-Belebtschlammgemisch der Schlamm zur Flüssigkeitsoberfläche gefördert wird, wobei die Zufuhr des
Rücklaufschlamms außerhalb des intensivsten erzeugten Schwingungsfeldes erfolgt.
Bei diesen mechanischen Schwingungen in der Flüssigkeit handelt es sich um elastische Schwingungen
im physikalischen Sinne des Wortes, die verhältnismäßig hochfrequent bzw. kurzwellig sind und
äußerlich nicht in Erscheinung treten. Auf diese Weise wird eine vollkommene Luftdispersion im gesamten
zu verarbeitenden Medium erzielt. Die Dispersion ist mikroskopisch fein. Sie bewirkt gleichzeitig
eine intensive Anlagerung von Sauerstoff an dem belebten Schlamm und ein Flotieren des belebten
Schlammes. Der belebte Schlamm, der zum Ablagern weggeführt wird, ist daher vollständig mit
Luft versorgt. Durch Einwirkung der mechanischen Schwingungen wird eine Erhöhung des Abbaues der
biologisch abbaubaren Stoffe erzielt, wobei die Schwingungsenergie, die vom verarbeiteten System
absorbiert wird, sich in Wärme umwandelt. Es gibt keine Absetzbecken mit toten Räumen, in denen
mangelhaft belüfteter Schlamm faulen könnte.
Die mechanischen Schwingungen steigern die biologische Abbautätigkeit einiger Komponenten des
belebten Schlammes und auch die Geschwindigkeit des Abbaus der biologisch abbaubaren Stoffe.
Man benötigt keine großräumigen Absetzeinrichtungen mehr. Hierdurch werden der Raum
und die Investitionskosten wesentlich herabgesetzt. Die Sedimentation wird durch die Flotation
und durch einen Flotationsraum kleinen Ausmaßes, der einen Teil des Belebungsbeckens bildet, ersetzt.
Auf Grund der feinen Luftdispersion ist der Flotationsvorgang viel schneller und intensiver als die
Sedimentation. Da die Flüssigkeit im wesentlichen ruhig ist, wird die Flotation nicht gestört. Auf Grund
der intensiven Belüftung kann die Verweildauer auf eine wesentlich niedrigere Zeitspanne als bisher (bis
um 1 Stunde) herabgesetzt werden, so daß auch die Größe der Belebungsbecken wesentlich kleiner gehalten
werden kann.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung zur Durchführung des Verfahrens mit einem Belebungsbecken,
Zuleitungen für Abwasser, Rücklaufschlamm und Luft, sowie einem im unteren Teil des Belebungsbeckens
angeordneten Luftverteiler und Schwingungserzeuger, ist dadurch gekennzeichnet, daß über
dem Schwingungserzeuger außerhalb des intensivsten erzeugten Schwingungsfeldes in einer Entfernung von
etwa 15 bis 20 cm ein Verteiler für den Rücklaufschlamm angeordnet ist, unter dem in einer Entfernung
von etwa 10 cm die Abwasserzuleitung mündet.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung nach der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird nachstehend näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Vorrichtung und .
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Belebungsbeckens.
Nach einer groben mechanischen Vorreinigung in einem Behälter 1 wird das zu reinigende Abwasser
oberhalb eines Schwingungserzeugers 6, der mechanische Schwingungen erzeugt, durch eine Abwasserleitung
14 in das Belebungsbecken 2 geleitet. Durch die Einwirkung des Schwingungserzeugers 6, dem
über eine Zuleitung? Luft zugeführt wird, kommt es zusammen mit einem über eine Rohrleitung 8 zugeführten
Teil des Abwassers zu einer vollkommenen Durchlüftung (Aeration) und zu einer mikroskopischen
Dispersion der Luft im Abwasser. Im Belebungsbecken 2 verläuft der erste Teil des Aktivierungsprozesses,
das heißt die Adsorption der gelösten Stoffe an den Flocken des belebten Schlammes.
Durch den Einfluß der fein verteilten Luft ist der belebte Schlamm in maximalem Ausmaß mit
Sauerstoff versorgt. Die mikroskopischen Bläschen haften an den Teilchen des belebten Schlammes, die
zu notieren beginnen. Zur Beendigung der Flotation dient der Flotationsraum 3, der einen Bestandteil des
Belebungsbeckens 2 bildet. Durch die Einwirkung mechanischer Schwingungen auf den belebten
Schlamm wird eine Erhöhung der biologischen Abbautätigkeit des belebten Schlamms und eine Beschleunigung
des biologischen Abbauvorganges der biologisch abbaubaren Stoffe erreicht, d. h. die Beschleunigung
der zweiten Phase des Aktivierungsprozesses. Die Flotation ist wirksamer und schneller
als die Sedimentation. Der Flotationsraum ist im Vergleich zu den Räumen der Absetzeinrichtungen
klein, ohne daß dadurch seine Funktion gestört wird.
Der flotierte Schlamm wird in einen Regenerierungsbehälter 4 geleitet, wo er weiter von Luft eines
Verdichters 9 durchlüftet wird. Nach der Regenerierung wird er mittels einer Schlammpumpe 10 und der
Rohrleitungen 11 in das Belebungsbecken 2 zurückgebracht; der überflüssige Schlamm kommt in Faulbehälter,
gegebenenfalls auf das Schlammfeld. Das gereinigte Wasser fließt vom Boden des Flotationsraumes 3 durch die Rohrleitung 12, über einen Filter
5 in den Vorfluter. Bei einem Mangel an zulaufendem Abwasser oder im Falle einer Störung kann
dieses Wasser zum Erregen der mechanischen Schwingungen verwendet werden.
Das in F i g. 2 dargestellte Belebungsbecken 2 enthält oberhalb des Schwingungserzeugers 6 einen über
eine Zuleitung 11 mit Schlamm versorgten Verteiler 13 und zwischen Verteiler 13 und Schwingungserzeuger
6 eine Abwasser-Zuleitung 14.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur biologischen Reinigung von Abwasser nach dem Belebtschlammverfahren,
bei dem dem Abwasser-Belebtschlammgemisch Rücklaufschlamm zugesetzt wird, beides belüftet
und die Luftdispersion mittels in dem Abwasser-Belebtschlammgemisch erzeugter mechanischer
Schwingungen verfeinert wird und bei dem anschließend das Abwasser-Belebtschlammgemisch
in Schlamm und gereinigtes Wasser getrennt wird, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Abwasser-Belebtschlammgemisch mechanische
Schwingungen solcher Stärke erzeugt und das Abwasser sowie der Rücklaufschlamm mittels
in dieser Reihenfolge übereinander und in ihrer Gesamtheit über dem Schwingungserzeuger angeordneter
Zuleitungen im unteren Bereich des Belebungsbeckens derart zugeführt werden, daß
durch die verfeinerte Luftdispersion in dem Abwasser-Belebtschlammgemisch der Schlamm zur
Flüssigkeitsoberfläche gefördert wird, wobei die Zufuhr des Rücklaufschlamms außerhalb des intensivsten
erzeugten Schwingungsfeldes erfolgt.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem Belebungsbecken,
Zuleitungen für Abwasser, Rücklaufschlamm und Luft, sowie einem im unteren Teil des Belebungsbeckens angeordneten Luftverteiler
und Schwingungserzeuger, dadurch gekennzeichnet, daß über dem Schwingungserzeuger (6)
außerhalb des intensivsten erzeugten Schwingungsfeldes in einer Entfernung von etwa 15 bis
20 cm ein Verteiler (13) für den Rücklaufschlamm angeordnet ist, unter dem in einer Entfernung
von etwa 10 cm die Abwasserzuleitung (14) mündet.
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