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Gerät zur Ausgabe abgemeGsener Menger. von kohlersäurehaltigen Flüssigkeiten
Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Ausgabe abgemessener Mengen von kohlensäurehaltigen
Flüssigkeiten, z. B.. Bier.
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Die Abgabe von Faßbier in Gaststätten geschieht üblicher Weise in
randvollen Gläsern geeichten Inhalts von 1 1, 1/2 1 oder l,/4
1.
Eichfähig sind nur Gläser mit einem Eichstrich oder solche, welche die
gewUnschte Flüssigkeitsmenge gerade bis zum Rand fassen. Da
-der Sichstrich
mit schäumenden Flüssigkeiten unmöglich schnell in größerer Geschwindigkeit eingehalten
werden kann, bleibt als einzige Möglichkeit das randvolle Meßglas. Es erfordert
aber erhebliche Geschicklichkeit, ein Glas aus den Zapfhahn ohne;eberlau2en bis
zum Rand zu fUllen.
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Deshalb sind Ausgabegeräte entwickelt worden, die eine bestimmte Flüssigkeitsmenge
abmessen, so daß dieselbe in ein nicht geeichtes Glas gegossen verden kann. Im allgemeinen
wird bei solchen Geräten ein Meßzylinder mit einem frei verschiebbaren rolben verwendet,
wobei der Eintritt des Biers in den.Zylinder den Kolben in der einen Richtung verschiebt
und dabei eine vorher abgemessene Bierwenge aus,
dem Zylinder austreibt.
Liese Geräte sind zwar genUgend genau bei normalem Ugerbier, können aber bisher
für stärker schäumendes starkbier, das einen höheren rohlensäuregehalt aufweiste
nicht verwendet werden. Die Kohlensäure sucht nämlich im Zylinder aus dem Bier zu
entweichen, weshalb zu geringe Mengen abgemessen werden.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines AusgAbegerätes, das
auch bei starkbier und anderen stark schäumenden Getränken# verwendbar ist.
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Da - s erUndungsgemäße Gerät zur Ausgabe abgemessener mengen
von kohlensäurehaltigen Getränken mit einer Menkammer, in der sich die Flüssigkeit
vor der Ausgabe sammelt, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Meßkammer unter einem
konstanten, von einer unabhängigen Gasquelle herrührenden Druck steht, der einerseits
das Entweichen von Gas aus der Flüssigkeit verhindert, andererseits aber den Eintritt
der Flüssigkeit in die Kammer ermöglicht. Vorzugsweise sind in der Meßkammer in
verschiedenen Höhen Sonden angebracht@ die selektiv elektrisch geladen werden können,
so das ein elektrischer steuerkreis geschlossen wird, sobald die Flüssigkeit das
Niveau der geladenen Sonde erreicht.
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Die Erfindung wird nachstehend an Und der Zeichnung erläutert.
Hierin sind:
Fig. 1 die Seitenansicht eines erfizidungsgemRßen
Ausgabegerätes, das an eine schematisch dargestellte X:ohlensäurevorratsleitung
angeschlossen ist$ Fig. 2 das elektrische Schaltbild einer AusfUhrungsform und Fig.
3 das elektrische Schaltbild einer abgelnderten AusfUhrungs-Das in Fig.
1 dargestellte Gerät besteht aus zwei Hauptteilen, nämlich einer menkammer
10 und einem Gaskessel 12. Die Menkammer19 enthält einen großen Gaszylinder
14. der mehr FlUSsigkeit aufnehmen kann, als die maximale menge" die jeweils auszugeben
ist. Der Zylinder 14 befindet sich zwischen einem Bodenstück 16 und einem
KopfstUck 18, die je aus Metall, Glas oder einem runststoff bestehen können.
Das Bodenstück 16 ist an der Oberseite 20 und das lroDfstlick 18 an
der Unterseite 22 offen, so daß die offenen CI Stirnflächen des Zylinders 14 umschlossen
sind, während das Innem der Meßkammer 10 größtenteils durch die wände des
Gaszylinders 14 sichtbar ist. ropfstUck und Bodenstück werden mittels Zugstäben
15
zusammengehalten.
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Eine seitliche Bohrung 24 in Bodenstück 16-führt zu einer engeren
Bohrung 26, welche die Verbindung mit der Meßkammer 10 herstellt.
Ein Rohr 25 ist in die Bohrung 24 eiLgeschraubt und £Uhrt zu einem
nicht
dargestellten, unter Druck stehenden Bierfaß. Zwischen dem Rohr 25 und der
Bohrung 24 befindet sich ein Elektroveritil 28.
Ein zum SchanktiLch fUhrendes
Auslanrohr 30 ist in einer Bohrung 32 des Bodenstücks befestigt und
besitzt ein MundstWk 33. Im Zuge des Rohres 30 befindet sich ein Auslaßventil
31.
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Daß Kopf.9tUck 18 besitzt einen, einzigen.Gaseinlaß 34
, der über ein Rohr 36 zu dem nahe der Meßkammer montierten Gaskessel
12 führt. Ein Gaszu£uhrrohr 38 £ert vor. einer nicht dargestellten Druckgafflelle
über eir. Druckreduzierveritil 40 zum GaskeLsel 12. Am Gaskessel sind ein Entlasstungsventil
42 und ein iruckbetätigter Schalter 43 befestigt. Ein Gaskessel kann mit mehrerer,
Meßkammern verbunden sein und normalerweise wird man einer, Gabkessel £Ur einen
ganzen Schanktisch vorsehen" während alle Zapfstellen mit je einer Meßkammer
versehen sind. Die einzelner& Meßkammern sind Uber Rohre 36 mit dem gemeinsamer,
Gaskessel 12 verbunden.
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Im vorliegenden Falle ist der Einfachheit halber nur eine Meßkammer
und eine Zapfstelle dargestellt. AlL Druckgas kann Druckluft dienen.
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In das lop£stück 18 sind gasdicht mehrere Sonden 46 eingesetzt,
die von oben in die Meßkammer 10 reichen. jede Sonde besteht aus einem elektrisch
leitenden Stab. Im vorliegenden Beispiel sind fünf Sonden vorgesähen. Die längste
Sonde 48 erstreckt #,ich bis
nahe dem Boden des Glaszylinders 14.
Wenn das Gerät nicht in Betrieb ist, so befindet sich ein Bierrest in der Iammere
der gerade unterhalb dieser Sonde reicht. Sie wird deshalb als Ausgangssonde beseichnet.
Die anderen vier Sonden sind die 1/4 1 -
Sonde 509 die 1/2 1-Sonde
52, die 11-Sonde 54 und die Reitigungssonde 56. Die Höhe der drei
Meßsonden ist so gewählte daß die Flüssigkeitsmenge zwischen der Ausgangssonde uw.,
-4,er betreffenden Meßsonde jeueils das angegebene Volumen ausmacht.
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Die ReinigUngssonde 56 ist so hoch angebracht, daß die Reinigungs
flüssigkeit den Zylinder so hoch wie möglich bis zum top£sttir-k 18 aus£Ullt.
Die oberen Enden der Sonden sind mit einem Deckel 58 versehene der verschlossen
werden kann, um unberufene Verstellung zu verhindern.
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Der Druckschalter 43 ist so eingestellt, daß er sich nur schließt
wenn ein bestimmter Druck im Gaskessel 12 und der Meßkammer 10
herrscht. Dieser
Druck ist so gewählte daß er den Austritt von Gas aus dem in der Meßkammer befindlichen
Bier verhindert. Der Druck ist aber nicht so hoch, daß er den Biereintritt in die
Kammer verhindert. Das Entlastungsventil 42 öffnet sich und läßt Gas aus dem Gaskessel
austreten, wenn der maximale Druck überschritten wird. Durch die Au£rechterhaltung
einer konstuten Gasdruckes in der Irammer wird erfindungsgemäß, verhinder#-",daß
r.ohlensäure aus dem Bier austritt.
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Die beiden in Fig. 2 und 3 dargestellten elektrischen Schaltungen
sind
grundsätzlichidentisch. Der Unterschied liegt nur darin, daß die Schaltung nach
Fig. 2 die rasche Ausgabe bestimmter Mengen ermöglicht, während die Schaltung mach
Fig. 3 jede schaumbildung ausschließt, weil der Druck in der Karmer nach
den Entleeren erst wieder auf den Nennwert gebrachtwird, bevor die Neufüllung
beginnt.
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jede Schaltung enthält zwei Teile, einen Netzteil 60 und einen
Röhrenteil 62. Ein Transformator Tx setzt die Netzspannung auf
110 Volt herab, die als Betriebsspannung für eine raltkathoden-, röhre dienen.
Ein Gleichrichter 64 ermöglicht die Erzeugung der Anodenspannung der Kaltkathodenröhre.
Mittels-eines WXhischalters 66
können die einzelnen Sonden 46 angeschlossen
werden. Wenn bei der Schaltung nach Fig. 2 das Gerät abgeschaltet ist, so bleibt
ein Bierrest im Zylinder 14" der bis zur Ausgangssonde 48 reicht. Die Druckgasquelle
wird nun eingeschaltet und der wählschalter-66 auf die gewünschte Menge eingestellt.
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Beispielsweise sei 1 1 gewählt worden. Der Hauptschalter
68 wird geschlossen und wenn der Druckschalter 43 am Gaskessel angesprochen
wird, gestattet sein Kontakt 44 die Anlegung der Netzspannung zwischen den Irlemmen
L und N. Der Bedienungsmann schließt nun den Betriebsschalter 70,
wodurch das Blektroventil 28 sich öffnet und Bier in-den Zylinder 14 einströmt.
Erreicht das Bier die gewählte Sonde (in diesem Falle die 1 1-Sonde 54),
so wird ein Stromkreis geschlossen, der das Gitter 72 einer raltkathodenröhre
74 erdet, wodurch diese Röhre zUndet. Der Anodent#trom fließt durch ein Relais
A,
das den Umsebaltkontakt A, von X aUf Y*UMlegt.
Das EinlaßVentil 28
schließt sich in£olgedeasm. Nun wird der AusgabedruckknoPf
76 gedrW.kt, wodurch das Kagnetventil 31 erregt wird und ferner das
telais B anzieht. Dessen Kontakt 8 schließt sich und hält das Aus-1 gabeventil
31 offen@ so daß Bier aus dem Zylinder 14 durch das Rohr 30 und das
MundstUck 33 in das untergestellte Glas ausströmt. Der Kontakt B
1 bleibt geschlossen bis das Flüssigkeitsniveau unter die J6sgangssonde 48
gefallen ist. Auch der zweite Kontakt A, des Relais A hält die Erdung
des Gitters 72 der Kaltkathodenröhre 74 aufrecht" bis das Flüssigkeitsniveau
unterhalb der Sonde 48 abgesunken ist.
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Ist die Sonde 48 nicht mehr in Berührung mit der Flüssigkeit, so wird
die Erdung des Gitters aufgehoben, Relais A fällt ab und Kontakt
A 2 öffnet sich. Umschaltkontakt A, legt sich auf den X-Kontakt um
und die Magnetspule des Auslaßventils 31 wird stromlos, während die Hagnetepule
des Einlaßventils 28 anzieht. Relais B fällt ab und Kontakt B 1 öffnet
sich. Damit kann der Zyklus von neuem beginnen.
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Soll als nächstes ebenfalls ein Liter abgefüllt werden, so braucht
der Bedienungsmann den Ausgabeknopf 76 nicht zu drucken, sondern kann einen
'vilMerholungsschalter 78 schließen. In diesem Falle gibt das GerXt ständig
Mengen von 1 1 abv bis eine andere Menge gewählt wird.
Bei
der AusfUhrungsform nach Fig. 3 sind die übereinstimmenden Teile mit gleichen
Bezugsseichen bezeichnet. Auch hier kann nach dem Schließen des Hauptschalters
68 und des druckbetätigten Schaltors 44 die Netzspannung zwischen den Klemmen
L und N auf den Transformator Tx gelangen.
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Mit dem Wählschalter 66 wird ein bestimmtes Volumen gevählt
und mit dem Witterholungsschalter 78 oder dem.Einzelschalter 76 der
Abmeavorgang eingeleitet. Hierbei zieht die Magnetspule des Einlaßventils
28 an und Relais B wird erregt. Das Einlaßventil 28 hält sich Uber
den Kontakt B 1 offen. Das Bier strömt nun in den Zylinder 149 bis @s die
gewählte Sonde erreicht. Dann wird das Gitter 72 geerdet und die Kaltkathodenröhre
74 zündet. Damit Zieht Relais A an und die Netzspannung wird von Einlaßventil
28 auf das Auslaßventil 31 umgeschaltet, eodurch sich die Kammer zu leeren
beginnt. Ist das Bier unter die Ausgangssonde 48 abgesunken, so öffnet sich Relais
A
und die Netzspannung wird wieder vom Auslaßventil zum Einlaßventil umgeschaltet.
Das Spiel kann nun von neuem beginnen, wenn der Einzelschalter 76 gedr4JL-kt
oder der Widerholungsschalter 78 eingeschaltet wird.
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Der Einzelschalter kann als Grundplatte ausgebildet sein, auf welche
das zu füllende Glas unterhalb des NundstUcks 33 gestellt wird.
Er ist dann so ausgebildet, daß er bereits durch das Gewicht eines leeren Glases
betätigt wird, so daß der Bedienungsmann nur das leere Glas auf die Ozundplatte
stellen zU, vorau£hin es automatisch gefüllt wird.
Das erfindungsgeNäße
Gerät hat unter anderem die folgenden Vorteilet Das absichtliche schlechte Einschänken
ist nicht möglich" weil der Zylinder sich immer vollständig leert" bis die Ausgangssonde
frei gelegt ist. Da der Meßzylinder aus Glas besteht, kann der ]runde außerdem
kontrollieren, daß das gerät vorschriftsmäßig benutst wird.
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Da das Bier stets unter Druck steht, der ausreicht" um die
rohle'n-Säure gelöst zu halten" kann ein vorheriges-Ueberschäumen nicht Stattfinden.
Beim Eintriti des Biers in einen leeren Zylinder kann infolge eines Temperaturazeiegs
ein gewisses Au£schäumen stattfinden, aber wenn unter den Sonden jeweils ein kleiner
Trichter 82
angebracht wird, so kann der Schaum die Sonde nur in kleinen Mengen
erreichen und wird außerdem von der Sonde durch die seiten des Trichters abgeleitet.
Oberhalb der Ausgangssonde ist ferner ein um-
gekehrter Trichter 84 angebracht"
um zu verhindern@ daß Schaum das Ende der Sondecreicht und eine rontaktbrUcke bildet.
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Das Gerät ist im Standeg Mengen von 1/4 le 1/2 1 oder
1 1 nach Wahl auszugeben und kann jederzeit sofort von einer Menge zur anderen
umgeschaltet werden.
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Das Gerät gibt ständig Selbsttätig abgemessene Diermengen ause wenn
der Hauptschalte r und der Wiederholungsschalter eingeschaltet sind. Der Schenkkeilner
hat also beiete Unde frei, um volle Gläser
wegzunehmen und leere
Glästw hinzustellen.
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Da mehrere Zap2stellen mit einem geMeinsaMen Druckgaskessel verbunden
verden können" verringern sich die Gesamtkosten je Zapfstelle.
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Eine Reinigung des Gerätes läßt sich sehr leicht durch2Uhren, indem
die Bierquelle abgetrennt und das Gerät-eingeschaltet wird. Das Einlaßventil öffnet
sich nun, so daß die menkammer auslaufen kann. Verffi nun ein Reinigungsmittel durch
den Einlaß zugeftärt wird, so £üllt sich und leert sich das Gerät selbsttätig bis
zum Niveau der Reinigtmgssonde, solange es gewUnscht wird. Schließlich muß nur noch
das Einlaßventil mit einem Spülwasservorrat verbunden verden, um die Reinigung abzuschließen.
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wird ein besonders dunkles oder malzreiches Bier ausgeschänkt, ist
es manchmal erforderlich, ein Reinigungsmittel aus einem SprUhkopf am Gaseinlaß
direkt au£ die rammerwände zu spritzen. Der Gaseinlaß hat in diesem Falle eine doppelte
Au£gabe.
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Ggf. kann eine Zählvorrichtung mit dem Gerät verbunden werden" so
daß jeder Ausgabevorgang registriert wird.