DE1471108C - Verfahren zum Herstellen von Mangan und Aluminium enthaltenden rosa keramischen Farbkorpern - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Mangan und Aluminium enthaltenden rosa keramischen Farbkorpern

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DE1471108C
DE1471108C DE19641471108 DE1471108A DE1471108C DE 1471108 C DE1471108 C DE 1471108C DE 19641471108 DE19641471108 DE 19641471108 DE 1471108 A DE1471108 A DE 1471108A DE 1471108 C DE1471108 C DE 1471108C
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Eugen Dr Mann Herbert 6000 Frankfurt Rucker Albert 6054 Jugesheim Meyer Simon
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Mangan und Aluminium enthaltenden rosa Farbkörpern, die besonders für Glasuren geeignet sind; sie können mit gutem Erfolg auch als Unterglasurfarben benutzt werden.
Mangan und Aluminium enthaltende rosa Farbkörperwerden dadurch hergestellt, daß man zu dem Mangansalz Aluminiumverbindungen in üblicher Menge zusetzt; es werden dabei Aluminiumverbindungen verwendet, die. während des Glühens reaktionsfähig sind. Außerdem fügt man in geringen Mengen als Mineralisator Alkali- uhtl/oder Erdalkalisalze zu, die unterhalb der Glühtemperatur des Farbkörpers schmelzen oder sich zu schmelzenden Verbindungen umsetzen. Die Mischung wird bei 800 bis 13500C, vorzugsweise bei 900 bis 11000C, geglüht.
Die Verwendung der nach dem beschriebenen Verfahren erhaltenen Produkte als Farbkörper für Glasuren oder ihre Verwendung als Unterglasurfarben ist nicht in allen Fällen möglich, z. B. dann, wenn das Mn-Ion nicht völlig in das Al2O3-Gitter eingebaut werden konnte. In diesem Falle schäumt die Glasur auf, und der Farbkörper wird teilweise zersetzt. Zu berücksichtigen ist außerdem, daß sich der Farbkörper bei seiner Verwendung für keramische Massen in saurem, bei seiner Verwendung für Glasuren und als Unterglasur-Farbkörper in alkalischem Medium befindet; das Aufschäumen tritt in erster Linie in alkalischem Medium auf.
Bei den bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von Mangan und Aluminium enthaltenden Farbkörpern (vgl. USA.-Patentschrift 2 243 033) muß mit verhältnismäßig großem Manganüberschuß 1 MnO : 14 Al2O3 gearbeitet werden, um eine satte
ίο Rosafärbung des in der Masse eingefärbten Keramikkörpers zu erreichen. Die Rosafärbung beruht auf dem vollständigen Einbau von Mn3+ in das Al2O3-Wirtsgitter. Bei Verwendung eines derartigen Manganüberschusses zur Herstellung von Glasuren und Unterglasuren tritt entgegen den Offenbarungen vorgenannter Veröffentlichungen jedoch eine Braunverfärbung des Glühkörpers auf, da das Mangan nicht vollständig im Al2O3 eingebaut wird. Die Glasurzusammensetzung erleidet darüber hinaus dadurch eine weitgehende Veränderung, die sich in Aufkocherscheinungen äußert. Es wurde nun gefunden, daß bei geeigneter Steuerung der Art und Menge der Manganverbindung und der Mineralisatoren rosa Farbkörper hergestellt werden können, die sich sowohl als Farbkomponenten für Glasuren als auch als Unterglasurfarben selbst sehr gut eignen. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß in der zu glühenden Mischung ein Verhältnis von 1 Mol Mangansalz, gerechnet als MnO, zu mehr als 25 und bis zu 200 Mol Aluminiumverbindung, gerechnet als AI2O3, und zu mehr als 1,5 und bis zu 20 Mol Mineralisator, gerechnet als Gesamtsumme an Alkali- und Erdalkalioxid, vorliegt. Die Glühtemperatur liegt bei 700 bis 135O°C, vorzugsweise bei 750 bis 11000C. Weiterhin kann neben Alkali- und/oder Erdalkalisalz als Mineralisator ganz oder teilweise ein Bleisalz treten. Die chemische Ähnlichkeit zwischen dem zweiwertigen Bleiion und den Erdalkaliionen ist bekannt. Schließlich kann das erfindungsgemäße Verfahren dahingehend modifiziert werden, daß zuerst eine aus Mn, Al und Mineralisator bestehende Mischung mit hohem Mangangehalt, -z. B. mit einem Molverhältnis MnO : Al2O3 = 1:5, geglüht wird und das nach dem Glühen erhaltene Produkt mit Aluminiumverbindungen, gegebenenfalls auch mit Mineralisator, in Mengen verschnitten wird, nach deren Zusatz die Molverhältnisse in den Grenzen MnOrAl2O3 = 1: >25 bis 200 und MnO: Mineralisator, gerechnet als Oxid, = 1: >1,5 bis 20 liegen, und dann die Mischung einem zweiten Glühprozeß unterworfen wird.
Die Erfindung wird an Hand von in der Tabelle enthaltenen Ausführungsbeispielen für die Herstellung von Mangan und Aluminium enthaltenden rosa keramischen Farbkörpern näher erläutert. Die Glasur, in der die Farbkörper in Mengen von 10 Gewichtsprozent geprüft wurden, entsprach der folgenden Segerformel:
K2O 0,148
Na2O 0,250
CaO 0,219
PbO 0,046
ZnO 0,337
Al2O3 0,408
SiO2 2,920
B2O3 0,447
Die in bekannter Weise durchgeführte Prüfung der Unterglasurfarbkörper ergab in bezug auf die Farbintensität die gleichen Ergebnisse.
1 47ΓΪ08
Die Gruppe A der Tabelle umfaßt die Versuche 1, bis 4; als Mineralisator werden Alkali- und Erdalkaliverbindungen, vorzugsweise Halogenide, benutzt.
In der Gruppe B ist bei den Versuchen 5 bis 12 neben der Alkali- bzw. Erdalkaliverbindung eine Bleiverbindung enthalten, und zwar Bleihalogenid oder, PbSiO3; in Versuch 13 ist als Mineralisator nur PbF2 verwendet worden. ;
Bei dem Beispiel 12 liegt das Molverhältnis MnO: Al2O3 = 1:127,3 vor, d. h. hier entfallen auf 1 Mol Al2O3 nur 0,008 Mol MnO. Trotz dieser äußerst geringen Menge an Mangansalz wird bei mittelstarker Intensität ein Farbkörper erhalten, der für Glasuren und als Unterglasurfarbe mit gutem Erfolg verwendet werden kann.
In der Gruppe C sind zwei ausgefallene Versuche enthalten. In bezug auf Al2O3 liegt hier ein MoI--Verhältnis von 1:4,57 vor. Nach dem ersten Glühen wurde erneut Tonerde zugesetzt und ein zweites Mal geglüht. Dieses Verschneiden erfolgt in solchen Mengen, daß beim zweiten Glühen dann ein Molverhältnis vorhanden ist, das für Farbkörper für Glasuren bzw. für Unterglasurfarbkörper geeignet ist.
Für Versuch 15 wurde als Aluminium-Komponente «-A12O3 zugesetzt. Die sehr geringe Farbintensität ist. darauf zurückzuführen, daß es sich hier um die inaktive Form des Al2O3 handelt.
' ί· ■ ' ' Vergleichsversuche
Es wurden nach den Rezepturen gemäß den Beispielen 1 und 2 der USA.-Patentschrift 2 243 033 je eine Glasureinfärbung und je eine Unterglasureinfärbung auf Keramikplatten (Proben I bis IV) durchführt.
Probe I = Glasureinfärbung nach Beispiel 1
Probe II = Glasureinfärbung nach Beispiel 2
Probe IIIt: = Unterglasureinfärbung nach Beispiel 1
Probe IV' = Unterglasureinfärbung nach Beispiel 2
Diesen Proben wurden die Einfärbungen gemäß den Beispielen 2, 7 und 14 (Proben V bis X) gegenübergestellt. : * " j ■
xo . .'.''■' .'.-'> '':'■■ :; .'· ' ';':'- '.;'■:'.
Probe V = Glasureinfärbung nach Beispiel 3
(Tabelle) - ;
Probe VI = Glasureinfärbung nach Beispiel 7
(Tabelle) ' i
Probe VII = Glasureinfärbung nach Beispiel 14
; " (Tabelle) ' " ;j
Probe VIII = Unterglasureinfärbung nach Beispiel 3 ■ (Tabelle) I
·. Probe IX = Unterglasureinfärbung nach Beispiel 7 ;:' (Tabelle) ;' :
Probe X = Unterglasureinfärbung nach Beispiel 14 ■'.: (Tabelle) !
Ih den Proben I und II ist das im Reaktionsprozeß '■ ' erfolgte iAufkochen: des Farbkörpbrs?unter Braünfärbung deutlich erkennbar. Die Glasur i^t völlig uijzureichend. In den Proben III und IV ist: das ,Durchschlagen des Farbkörpers durch.die Glasur erkenntlich.
Die Proben V bis X zeigen demgegenüber sowohl die gewünschte Rosafärbung als auch einwandfreie Glasur.
Zusammensetzung der Farbkörper für die Glasureinfärbung
Gruppe
Komponenten in Gramm
3 4
11,49
19,79
671,95 683,65
43,1
8,31
43,8
14,22
7,43 10,25
1,7
1050
mittelstark
2,7
1050
kräftig
5 6
11,49 11,49
267,30 335,22
17,1 21,5
8,41
7,43
18,62
19,88
1,7
1150
mittelstark
1,7
1050
kräftig
MnCO3
MnO2
MnCl2 · 4H2O
(entsprechend 1Z
Al(OH)3
y-Al2O3
OC-Al2O3
Mol als Oxyde im Verhältnis zu 1 Mol MnO
NaF
NaCl
CaF2
CaCl2 ,
CaCO3
PbCl2
PbF2
PbSiO3
Mol als Oxyde im Verhältnis zu 1 Mol MnO
Glühtemperatur, ° C
Farbintensität in der Glasur
11,49
271,28
17,4 8,42
7,50
1,7 1050 kräftig
404,40
3,7 1050 kräftig 11,49
404,40
25,9 8,41
18,62
1,7 1050
kräftig
Gruppe
■ * ■■'.ί i i ■
Komponenten in Gramm' 11 I 12 I 13
11,49 11,49 11,49 8,69 11,49 11,49 . 11,49 11,49
335,4a) 404,40 406,30 674,12 1985,31 404,40 erste Stufe 71,36
zweite Stufe +322,70
Al(OH)3
442,05
25,9 25,9 26,0 43,2 127,3 25,9 4,6
nach der zweiten
Stufe 25,9
43,3
8,41 10,64 11,76 14,01 41,27 1,48 13,97
—— = = 1,31
18,62 11,60 26,30 31,05 91,43 26,71 31,03
1,7 1,7 2,3 2,7 8,2 1,1 0,3") 2,8
1050 1050 750 1050 1050 1050 1050c) 1250
kräftig kräftig kräftig mittelstark mittelstark kräftig kräftig sehr gering
») AlO(OH) statt Al(OH)3.
b) kein zweiter Zusatz.
"0 erste und zweite Stufe.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Herstellen von Mangan und Aluminium enthaltenden rosa Farbkörpern für Glasur- und Unterglasurfarben, bei dem zu dem Mangansalz Aluminiumverbindungen, die während des Glühens reaktionsfähig sind, zugesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß Molverhältnisse von MnOiAl2O3 = 1: >25 bis 200 und MnO: Mineralisator, gerechnet als Oxid, = 1: >1,5 bis 20 vorliegen und Glühtemperaturen von 700 bis 135O0C, vorzugsweise 750 bis 11000C, angewandt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Mineralisator Bleisalze in Mischung mit Alkali- und Erdalkalisalzen benutzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zuerst eine aus Mn-SaIz, Al-Verbindung und Mineralisator bestehende Mischung mit hohem Mangangehalt geglüht und nach dem Glühen mit Aluminiumverbindungen, gegebenenfalls auch mit Mineralisator, in Mengen verschnitten wird, nach deren Zusatz die Molverhältnisse in den Grenzen MnO : Al2O3 = 1: >25 bis 200 und MnO : Mineralisator, gerechnet als Oxid, = 1: >1,5 bis 20 liegen, und dann die Mischung einem zweiten Glühprozeß unterworfen wird.
DE19641471108 1964-02-21 1964-02-21 Verfahren zum Herstellen von Mangan und Aluminium enthaltenden rosa keramischen Farbkorpern Expired DE1471108C (de)

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DE1471108B2 DE1471108B2 (de) 1972-09-07
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