DE147086C

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KAISERLICHESIMPERIAL

PATENTAMT.PATENT OFFICE.

PATENTSCHRIFTPATENT LETTERING

JVr 147086 -KLASSE 31 c. JVr 147086 - CLASS 31 c.

Verfahren zur Herstellung von Gußformen, Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. April 1902 ab. Process for the production of casting molds, patented in the German Empire on April 22, 1902.

Die bisher . gebräuchlichen Verfahren zur Herstellung von Gußformen gestatten bei unterschnitten en Modellen nicht die unmittelbare Entnahme einer Gußform vom Modell selbst durch Aufstampfen von Sand oder Auftragen von Masse, wie dies bei flachen Modellen möglich ist. Um solche Modelle in Sand abzuformen, ist es notwendig, sogenannte Kernstücke anzuwenden, eine Arbeit, welche oftThe so far. common methods for the production of molds allow Undercut models do not allow the immediate removal of a mold from the model even by ramming sand or applying mass, as is the case with flat models is possible. In order to mold such models in sand, it is necessary to use so-called core pieces to apply a job which often

ίο große Geschicklichkeit und Kosten verursacht und vor allen Dingen einen großen Zeitaufwand erfordert. Wenn zur Bildung der Gußformen Wachs- oder elastische Modelle verwendet werden, so müssen diese natürlich zunächst mittels einer Negativform hergestellt werden und gehen dann durch Ausschmelzung verloren oder werden schon nach kurzem Gebrauch ungenau. Immer haben auch die auf diese Weise hergestellten Gußformen etwas yon der Schärfe des Originalmodelles verloren, da sie ja erst durch mehrfaches Abformen gewonnen werden, während beim Sandverfahren durch die Kernstücke Nähte auf dem Guß entstehen. ίο causes great dexterity and costs and above all, it takes a lot of time. When to form the molds Wax or elastic models are used, they must of course first are made by means of a negative mold and are then lost through melting or become after a short use inaccurate. The molds made in this way have always lost some of the sharpness of the original model, because they are only obtained by multiple molding, while with the sand process the core pieces create seams on the casting.

Vorliegendes Verfahren gestattet nun, zwecks Beseitigung aller der den bisherigen Verfahren anhängenden Mängel von einem, .selbst mit Unterschneidungen versehenen Originalmodell ohne Anwendung von Kernstücken oder eines Wachs- oder elastischen Zwischenmodelles die Gußform zu entnehmen, und zwar wird dies dadurch .ereicht, daß man .einer beliebigen, in Breiform auf das Originalmo.dell aufzugebenden Formmasse durch ge-,eignete Zusätze die Fähigkeit verleiht, in einem gewissen Zustande und für eine gewisse Zeitdauer elastisch, d. h. bei völligem Zusammenhaften biegsam zu sein, so daß sie vom Modell ohne Beschädigung der erhaltenen Gestaltung abgenommen werden kann, und dann erst unter Beibehaltung der einmal erlangten Gestaltung vollkommen fest zu werden, so daß man nach dein Trocknen sofort diese Form als Gußform zu verwenden vermag.The present method now permits the elimination of all of the previous ones Procedure attached defects of one, self with undercuts Original model without the application of core pieces or a wax or elastic Intermediate models to remove the mold, and this is .ereicht that one any molding compound to be applied in slurry to the original model through suitable Additives give the ability in a certain state and for a certain period of time elastic, d. H. to be pliable when completely adhered to, so that they differ from the model can be removed without damaging the received design, and only then under Maintaining the shape once achieved to become completely solid, so that one after your drying will be able to use this form as a casting mold immediately.

Das Verfahren wird ausgeführt, indem man die zur Bildung der Gußform verwendeten Massen, wie beispielsweise Sand, Infusorienerde, Schamotte, Holz-, Steinkohlenstaub, Hedeabfälle, Melasse usw.. mit Gips, Harz oder einem anderen Bindemittel in bestimmten Mischungen oder auch allein ohne derartige Bindemitel mit einer Lösung eines elastischen Stoffes, beispielsweise Leim, Gelatine, Agar-Agar, Kautschuk, Guttapercha oder dergl. in heißem oder auch kaltem Zustande zusammenrührt und auf das Originalmodell in gleichmäßiger Schicht aufstreicht oder aufgießt. Eine solche Masse ist nach kurzer Zeit von derartiger Beschaffenheit, daß sie elastisch (biegsam) ist, dabei aber von solcher Festigkeit, daß sie nach jeder Richtung bewegt werden kann, ohne zu zerreißen. Die Masse, d. h. die so gebildete äußerst scharfe Gußform, kann demnach in diesem Zustande von dem Originalmodell abgestreift werden und wird nun nach einiger Zeit vollkommen starr. Letzteres wird dadurch hervorgerufen, daß zunächst die obenbeschriebene Masse oder Sand, Infusorienerde oder dergl., gegebenenfalls mit Harz oder dergl. vermischt, unter dem Einfluß des elasti-The process is carried out using those used to form the mold Masses such as sand, infusor earth, chamotte, wood and coal dust, Hedebaste, molasses etc .. with plaster of paris, resin or some other binding agent in certain Mixtures or even alone without such binders with a solution of an elastic Substance, for example glue, gelatin, agar-agar, rubber, gutta-percha or the like. In in a hot or cold state and applied to the original model in a more even manner Spread or pour on the layer. After a short time, such a mass is of such a nature that it is elastic (bendable), but of such strength that they can be moved in every direction can without tearing. The mass, i.e. H. the extremely sharp mold formed in this way can can therefore be stripped from the original model in this state and will now after for a while completely rigid. The latter is caused by the fact that the above-described Mass or sand, infusor earth or the like, optionally mixed with resin or the like, under the influence of the elastic

(S. Auflage, ausgegeben am 21. December IQ04.)(See edition, issued December 21, IQ04.)

sehen Stoffes zusammengehalten wird und daß die Bindemittel'entweder (beispielsweise Gips) erst nach einiger Zeit infolge des Verhaltens des Bindemittels (des Gipses) zu dem elastisehen Stoff abbinden oder (beispielsweise Harz) durch Anwendung von Wärme zur Wirkung gelangen können, wodurch erst dann die Biegsamkeit aufgehoben wird und eine starre Form entsteht.see substance is held together and that the binders either (e.g. plaster of paris) only after some time as a result of the behavior of the binding agent (plaster of paris) towards the elastic Set substance or (for example resin) can have an effect through the application of heat, which only then the flexibility is abolished and a rigid shape is created.

ίο Werden nun der Masse beim Anrühren solche Stoffe beigefügt oder auf die schon elastische Masse auf gestrichen, welche ein Flüssigwerden der elastischen Stoffe (Leim, Gelatine usw.) durch die Trocknungswärme verhindern, beispielsweise Alaun, chromsaure Salze, Formalin, so kann z. B. die Gelatine sich nicht mehr in der Wärme erweichen, und es entstehen daher beim Trocknen vollständig widerstandsfähige Gußformen, aus denen die elastischen Stoffe z. B. durch Glühen ausgebrannt oder auch durch Lösungsmittel oder Säuren entfernt werden. Hierdurch wird die notwendige Gasdurchlässigkeit erzielt, welche durch geeignete Zusätze, wie Harz, Hedeabfalle, Kohlenstaub usw. noch derartig erhöht werden kann, daß die Formen nicht geglüht zu werden brauchen.ίο Are now such substances added to the mass when mixing or on the already elastic mass is applied, which causes the elastic substances (glue, Gelatine, etc.) through the heat of drying, for example alum, chromic acid Salts, formalin, for. B. the gelatin no longer soften in the heat, and there are therefore completely resistant molds when drying, from which the elastic fabrics e.g. B. burned out by annealing or by solvents or Acids are removed. This achieves the necessary gas permeability, which further increased by suitable additives such as resin, hedge waste, coal dust, etc. can be that the molds do not need to be annealed.

Soll beispielsweise der Guß einer mit vielen Ausladungen versehenen Büste vorgenommen werden, so wird das Originalmodell bis zur Hälfte in Sand, Ton oder dergl. eingebettet und nun auf die freiliegende Hälfte eine dünne, möglichst gleichmäßige Schicht der erwähnten Masse aufgetragen und auf der Außenseite glatt gestrichen. Wird nun in einem Formkasten Sand über diese Schicht aufgestampft, das Ganze gewendet und die von der vorläufigen Einbettung befreite andere Hälfte des Modelles in derselben Weise fertiggestellt, so bleibt beim Abheben der einen Formkastenhälfte die jetzt noch elastische Gußform auf dem Modell liegen, von welchem sie leicht abgestreift und in das durch Aufstampfen des Sandes entstehende feste Bett in der einen Formkastenhälfte wieder zurückgelegt werden kann, in welchem sie alsdann unter Beibehaltung der genauen Form vollständig fest und starr wird. Die zweite Gußformhälfte wird auf dieselbe Weise abgestreift und in die Einbettung in der betreffenden Formkastenhälfte zurückgelegt. In den Einbettungen werden die beiden Hälften gegebenenfalls an den überstehenden Flächen durch Formstifte befestigt; der Kern wird in gebräuchlicher Weise aus Sand hergestellt.If, for example, a bust provided with many projections is to be cast the original model is half embedded in sand, clay or the like and Now on the exposed half a thin, as even as possible, layer of the above-mentioned Applied mass and smoothed on the outside. Is now in a molding box Stamped sand over this layer, turned the whole thing over and that of the preliminary Embedding freed the other half of the model finished in the same way, like this When one half of the molding box is lifted off, the now still elastic casting mold remains open lying on the model, from which it is easily stripped and inserted by stamping the The resulting solid bed of sand can be put back in one half of the molding box can, in which they then completely solid and while maintaining the exact shape becomes rigid. The second mold half is stripped in the same way and into the embedding put back in the relevant molding box half. In the embedding, the two halves are optionally attached to the protruding ones Surfaces attached by shaped pins; the core is made in the usual way Sand made.

Handelt es sich um die Herstellung von Massengegenständen, für welche gewöhnlich abgehälftete Metallmodelle verwendet werden, so wird ein derartiges Modell zunächst bis zur Hälfte, d. h. bis zu der Linie, in welcher die Abhalftung des Gesamtmodelles stattfand, in Ton oder dergl. eingebettet und über die freiliegende Hälfte eine dünne Schicht aus Ton oder dergl. gelegt, über welcher dann eine Kappe aus gasdurchlässiger Masse oder auch Metall oder dergl. verfertigt wird. Nachdem das Ganze gewendet und die Hülfseinbettung aus Ton oder dergl. entfernt wurde, werden in die seitlichen Flächen, d. h. in die flachen, seitlich vom Modell in der Ebene der Abhälftung desselben liegenden Flächen der Kappe, Nuten eingeschnitten, und es wird über die nun freiliegende Hälfte des Modelles ebenso wie vorher eine gleichmäßige Schicht Ton gelegt, über welcher wiederum eine Kappe hergestellt wird, welche an ihrer Unterfläche die seitlichen Flächen der ersten Kappe abformt, so daß die beiden Kappen mit ihren Trennungsflächen genau aufeinander passen und an den Stellen, wo die eine Kappe Nuten besitzt, die andere Kappe genau diesen Nuten entsprechende Vorsprünge aufweist. Werden nun die beiden Kappen auseinander genommen, so bleibt je eine Modellhälfte, in der sie umgebenden Tonschicht eingebettet, in der Kappe liegen. Durch Abformen mittels Gips oder dergl. der nun freiliegenden Innenseite einer jeden Modellhälfte nebst der neben derselben liegenden Trennungsfläche der Kappen werden kernartige Auflager gebildet. Nach Herausnahme dieser Auflager aus den Modellhälften dreht man erstere herum, so daß die Kernflächen der Auflager oben liegen und setzt dann die zugehörigen Metallmodellhälften nach Entfernung derselben aus den Tonschichten auf die Auflager, wodurch die Modellhälften fest gelagert werden. Stülpt man nun die Kappen auf diese so gelagerten Modellhälften, wobei die Unterflächen der Kappen genau auf die seitlichen Flächen der Auflager passen, so verbleibt zwischen den. Modellhälften und den Innenflächen der Kappen ein der Stärke der. Tonschicht entsprechender Zwischenraum. In diesen Zwischenraum wird nun die flüssige, oben beschriebene Formmasse eingegossen und es werden nach Entfernung der kernartigen Auflager die beiden zusammengehörenden Kappen eines Modells, in welchen sich die in der mittlerweile erstarrten, jedoch noch elastischen Form liegenden Modellhälften befinden, zusammengesetzt, wobei die seitlichen Flächen der Kappen, wie aus obigem hervorgeht, genau aufeinander passen.Is it about the production of mass-produced items, for which usual cut-off metal models are used, such a model is initially up to Half, d. H. to the line in which the overall model was held, in Embedded in clay or the like and a thin layer of clay over the exposed half Or the like. Placed, over which a cap made of gas-permeable material or else Metal or the like. Manufactured. After the whole thing turned over and the auxiliary embedding from clay or the like. Removed into the side surfaces, i.e. H. in the flat, sideways from the model in the plane of the halving of the same lying surfaces of the cap, grooves cut, and it is over the now exposed half of the model as before an even layer of clay is placed, over which a cap is made, which forms the lateral surfaces of the first cap on its lower surface, so that the the two caps fit exactly with their parting surfaces and at the points where the one cap has grooves, the other cap exactly these grooves corresponding projections having. If the two caps are now taken apart, one half of the model remains in the surrounding clay layer embedded, lying in the cap. By molding using plaster of paris or the like. The now exposed inside of each model half together with the one next to it The separation surface of the caps is formed by core-like supports. After removal This support from the model halves is turned around so that the core surfaces of the Support lie on top and then sets the associated metal model halves after removal the same from the clay layers on the supports, whereby the model halves are firmly supported will. If the caps are now placed on these model halves, which are stored in this way, the lower surfaces of the caps are exactly on the side surfaces of the supports fit, so remains between the. Model halves and the Inner surfaces of the caps one of the strength of the. Intermediate space corresponding to the clay layer. In This gap is now poured in the liquid molding compound described above and after the core-like supports have been removed, the two that belong together become Caps of a model in which the in the meanwhile solidified, but still elastic Form lying model halves are assembled, with the lateral surfaces of the caps, as can be seen from the above, fit exactly on one another.

In den entstehenden leeren Innenraum des jetzt geschlossenen Modelles wird zwecks BiI-dung des Kernes Kernsand eingestampft oder Kernmasse eingegossen. Nachdem der Kern in dieser Weise fertiggestellt worden ist, hebt man die eine Kappe von der.aus der erwähnten Formmasse bestehenden Gußformhälfte ab, wobei letztere auf der Modellhälfte liegen bleibt. Man hebt dann den Kern aus der untenIn the resulting empty interior of the now closed model is for the purpose of education of the core core sand is pulped or core material is poured in. After the core has been completed in this way, lifts one cap from the mold half consisting of the molding compound mentioned, whereby the latter remains on the model half. You then lift the core out of the bottom

liegenden Modellhälfte heraus, wobei gleichzeitig die obere Modellhälfte mit der Gußformhälfte abgehoben wird. Nunmehr kann man leicht die abgehobene Metallmodellhälfte aus der elastischen Gußformhälfte herausnehmen, um dann letztere in die zugehörige Kappe zurückzulegen, so daß sie in genauer Lage vollkommen fest werden kann. Nachdem mit der bisherigen unteren Modellhälfte in gleicherlying model half out, at the same time the upper model half with the mold half is lifted. Now you can easily remove the raised metal model half from the elastic mold half, in order to then put the latter back into the associated cap so that it is perfectly in a precise position can become solid. After with the previous lower half of the model in the same

ίο Weise verfahren wurde, werden die Gußformhälften und der Kern getrocknet und man kann somit nach Einsetzen des Kernes in die aus der erwähnten Formmasse bestehenden, durch Zusammensetzen der beiden Kappen die geschlossene Form bildenden Guß formhälft en sofort mit dem Guß beginnen. Da man die kernartigen Auflager aus Gips oder dergl., d. h. einem bleibenden Stoff, gebildet hat und die Kappen aus derselben Masse oder Metall herstellen kann, so besitzt man feste, bleibende Teile, in welchen man nach Auflegung der Metallmodellhälften beliebig oft die aus der erwähnten Formmasse bestehenden Gußformhälften herstellen kann. Die Kerne können auch anstatt in der oben erwähnten Weise in besonderen Kernbüchsen oder unter Verwendung der Metallmodelle hergestellt werden.ίο The way you proceeded, the mold halves and the core is dried and you can thus after inserting the core into the existing of the molding compound mentioned, through When the two caps are put together, the cast halves form the closed mold immediately start casting. Since the core-like supports made of plaster of paris or the like., D. H. a permanent material, and make the caps from the same mass or metal can, so you have solid, permanent parts, in which you can after laying the metal model halves as often as you want from the mentioned molding compound can produce existing mold halves. The kernels can also instead of in the above-mentioned manner in special core boxes or using of the metal models are made.

Claims

Patent Claims:

i. Process for the production of molds, characterized in that any molding compound is applied to the model to form the mold, which the addition of an elastic material and a binding agent gives it the property, to be pliable and resilient before becoming completely rigid when firmly adhered so that the mold can be removed in this condition can be removed from the model without damage and after embedding it in a solid cap after Can use drying and complete rigidity for casting.

of the procedure

Embodiment

according to claim 1, characterized in that the molding compound, ζ. Β. Sand, chamotte or brick flour, as elastic material: glue, gelatine, agar-agar, rubber, gutta-percha or the like. and as binding agent: Plaster of paris or the like. Is added to initially after applying the mass to the model under action to obtain an elastic, detachable shape of the elastic fabric, the complete, Rigidity caused by the setting of the plaster of paris by virtue of the elastic material which retards this setting can only take place later after acceptance of the model.

3. Embodiment of the method

according to claim 1, characterized in that the molding compound, in addition to the elastic Substance as a binder: resin or molasses or the like. Is added so that the same after it has been removed from the model by the action of heat, it binds intimately and becomes rigid, and finally as a result of combustion the molasses or the resin to become well gas-permeable by subsequent sharp drying.

4. Embodiment of the method according to claim 1, characterized in that that the elastic substances are influenced by adding alum, chromic acid salts, formalin or the like, that they do not soften due to the heat generated during drying and do not affect the solidification of the molding compound can, but can only be removed after the form has solidified by solvents or acids or heat, to achieve the gas permeability of the mold.