DE1470291C - Verfahren zur Herstellung von Thiaminderivaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ThiaminderivatenInfo
- Publication number
- DE1470291C DE1470291C DE1470291C DE 1470291 C DE1470291 C DE 1470291C DE 1470291 C DE1470291 C DE 1470291C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- general formula
- coor
- tetrahydropyranyl
- alkoxy
- cho
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Active
Links
Description
1 2
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Thiaminderivaten der allgemeinen Formel I
CH3-C
c — | -NH2 | — | / N \ |
C
/ |
CH2 | COOR |
c — | CH2 | / | ||||
CH | H | / 3C |
CH2O- | |||
CHO / . |
||||||
\ C = C / s |
||||||
in der R und R' Alkylgruppen mit höchstens 5 Kohlenstoffatomen oder Alkenylgruppen mit höchstens 5 Kohlenstoffatomen
bedeuten, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein O-(u-Tetrahydropyranyl)-S-alkoxy-
oder -S-alkenyloxycarbonylthiamin der allgemeinen Formel II
N
CH3 — C
CH3 — C
C-NH2
C-CH2-N
C-CH2-N
Il
CH
H3C
CHO
C = C S —COOR
CH2CH1O
in der R die angeführte Bedeutung hat, mit Phosgen in einem inerten organischen Lösungsmittel umsetzt und \ j)
das erhaltene O-Chlorcarbonyl-S-alkoxy- oder -S-alkenyloxycarbonylthiamin der allgemeinen Formel III
CH3
N
C
C
C-NH2
C —CH,-N
Il ■ "
CH
H3C
CHO
C = C COOR
CH2CH2O-COCl
(HI)
in der R die angeführte Bedeutung hat, mit einem Alkohol der allgemeinen Formel ROH, in der R'
die angeführte Bedeutung hat, zur Reaktion bringt.
In der ersten Stufe wird das als Ausgangssubstanz dienende O-(«-Tetrahydropyranyl)-S-alkoxy- oder
-S-alkenyloxycarbonylthiamin (II) mit Phosgen in einem inerten organischen Lösungsmittel, z. B.
Benzol, Toluol, Äther, Tetrahydrofuran, Dioxan, Chloroform, Bromoform, Dichlormethan, Dichloräthan,
Trichloräthan, Tetrachlorkohlenstoff, bei Zimmertemperatur umgesetzt, wobei die Reaktion spontan
unter Wärmeentwicklung- vor sich geht. Die zweite Stufe des Verfahrens nach der Erfindung
wird bei Temperaturen zwischen Zimmertemperatur und Rückflußtemperatur ausgeführt.
Das in diesem erfindungsgemäßen Verfahren als Ausgangsmaterial verwendete O-(</-Tetrahydropyranyl)-S-alkoxy-
oder -S-alkenyloxycarbonylthiamin(II) kann zweckmäßigerweise mit Hilfe des folgenden
Verfahrens erhalten werden:
55
1. durch Reaktion von 3-Halogen-5-oxy-2-pentanon mit 4H-Dihydropyran in Gegenwart einer
anorganischen Säure;
2. durch Umsetzung des so erhaltenen 3-Halogen-5
- (2 - tetrahydropyranyloxy) - 2 - pentanons mit N-(2-Methyl-4-amino-5-pyrimidyl)-methyldithiocarbaminsäure
in Gegenwart einer Base;
3. durch Behandlung des so erhaltenen 3-(2-Methyl-4-amino-5-pyrimidyl)-methyl-4-methyl-4-oxy-
5-[2-(2-tetrahydropyranyloxy)-äthyl]-thiazolidin-2-thions mit einer anorganischen Säure in Gegenwart
von 4H-Dihydropyran;
60
4. durch Reaktion des erhaltenen O-(u-Tetrahydropyranyl)-thiothiamins
mit Wasserstoffperoxyd in Gegenwart von Bariumionen bei einem pH-Wert zwischen 3 und 6 und
5. überführung des erhaltenen 0-((/-Tetrahydropyranyl
)-thiamins in das S-Alkalimetallsalz und
Umsetzung desselben mit Chlorkohlensäurealkyl-
oder -alkenylester.
Die erfindungsgemäß herstellbaren Thiaminderivate der allgemeinen Formel I wurden bis jetzt auf dem
günstigsten Weg so erzeugt, daß man ein Alkalimetallsalz des Thiamins vom Thioltypus mit einem
Alkoxy- oder Alkenyloxycarbonylisierungsmittel, wie Chlorkohlensäurealkyl- oder -alkenylester, in einem
wäßrigen Medium zur Reaktion brachte und das so erhaltene S-Alkoxy- oder S-Alkenyloxycarbonylthiamin
mit einem Alkoxy- oder Alkenyloxycarbonylisierungsmittel in einem organischen Lösungsmittelmedium
umsetzte. Bei diesen Reaktionen aber war es erforderlich, daß ein basisches Medium aufrechterhalten
wurde, welches unvermeidlich die unerwünschte . Zersetzung des Ausgangsmaterials des
Produktes und der Reaktionsmittel hervorrief.
Verglichen mit dem bekannten, oben angeführten Verfahren ist die erforderliche Menge an basischer
Substanz bei der erfindungsgemäßen Herstellung des Thiaminderivates der allgemeinen Formel I stark
herabgesetzt. Das Verfahren nach der Erfindung ist neu. Es war überraschend, daß die in O-Stellung
durch den Tetrahydropyranylrest geschützten S-Alkoxy- oder S-Alkenyloxycarbonylthiamine mit Phosgen
und das erhaltene Produkt mit einem Alkohol ohne Umlagerung eines Substituenten von der S-Bindung
in die O-Bindung umgesetzt werden konnten, wie dies beim bekannten Verfahren im wesentlichen stattfand.
Daher bildet das erfindungsgemäße Verfahren ein technisch vorteilhaftes Verfahren, das imstande
ist, Thiaminderivate der allgemeinen Formel I in einer guten Ausbeute und · ohne Verunreinigungen
durch Nebenprodukte zu liefern. Beispielsweise beträgt die Gesamtausbeute an Thiaminderivat der
allgemeinen Formel I, in der R und R' den Äthylrest bedeuten, aus 3-Halogen-5-hydroxy-2-pentanon nach
bekannten Verfahren über eine Reihe von bekannten Zwischenprodukten (s. Yakugaku Zasshi Π.
Pharm. Soc. Japan], Bd. 74, S. 649 if. [1954]; japanische Patentschrift 167 509; Chem. & Pharm.
Bull., Bd. 10, S. 1102 if. [1962]) etwa 45%, während
mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens eine Ausbeute von etwa 65°/o, bezogen auf dieselbe
Ausgangssubstanz, erreicht wird.
Die genannten Thiaminderivate der allgemeinen Formel I besitzen Vitamin-Bi-Wirksamkeit.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachstehend an Hand einiger Beispiele näher erläutert.
Zu einer Lösung von 5,0 g O-(«-Tetrahydropyranyl)
- S - äthoxycarbonylthiamin - monohydrat in 50 ml Chloroform wird unter Rühren tropfenweise
eine Lösung von 2.7 g Phosgen in 6,3 g Toluol zugesetzt, wobei die Reaktion unter Wärmeentwicklung
vor sich geht. Das Reaktionsgemisch wird bei Zimmertemperatur, das ist bei 10 bis 30C, während
3 Stunden gerührt und das Lösungsmittel durch Destillieren unter vermindertem Druck entfernt,
wobei O - Chlorcarbonyl - S - äthoxycarbonylthiaminhydrochlorid
in Form eines farblosen harzartigen Materials erhalten wird (IR (CHCk): 2530 (breit),
1770, 1720 cm1). Dieses harzartige Material wird mit 20 ml wasserfreiem Äthanol vermengt und bei
501C während einer Stunde erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird über Nacht stehengelassen und unter
vermindertem Druck eingeengt. Danach wird der Rückstand in 150 ml Chloroform gelöst und mit
30 ml 15°/()iger Chlorwasserstoffsäure geschüttelt. Die Chloroformschicht wird dann über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet und das Chloroform abgedampft. Der Rückstand wird aus Äther kristallisiert und aus Aceton um kristallisiert und liefert 4.7 g
O,S - Diäthoxycarbonylthiamin - hydrochloridmonohydrat in Form von Kristallen mit F. = 121 C
(Zersetzung). '
Zu einer Lösung von 4,3 g O-(u-Tetrahydropyranyl)-S-methoxycarbonylthiamin
in 50 ml Chloroform wird tropfenweise eine Lösung von 2,7 g Phosgen in 6,3 g Toluol unter Rühren und unter
Wärmeentwicklung zugegeben. Das erhaltene Gemisch wird bei Zimmertemperatur während 3 Stunden
gerührt und das Lösungsmittel unter vermindertem Druck abdestilliert. Der Rückstand wird mit
20 ml wasserfreiem Methanol vermengt, bei 50 C während einer Stunde erhitzt und über Nacht stehengelassen.
Danach wird das Reaktionsgemisch unter vermindertem Druck eingeengt, der Rückstand wird
in Chloroform gelöst, mit Wasser gewaschen, über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet und das
Chloroform abgedampft. Der Rückstand wird aus Aceton kristallisiert und liefert 3,6 g O,S-Dimethoxycarbonylthiamin
in Form von Kristallen mit F. = 1390C (Zersetzung).
B e i s ρ i e 1 3
Zu einer Lösung von 4,5 g O-(u-Tetrahydropyranyl)-S-allyloxycarbonylthiamin
in 50 ml Chloroform werden 2,7 g Phosgen in 6,3 g Toluol unter Rühren und unter Wärmeentwicklung zutropfen
gelassen. Nach Verarbeitung gemäß den Beispielen 1 und 2 und Verwendung von Allylalkohol statt
Äthanol bzw. Methanol gelangt man zu 4,25 g O,S - Diallyloxycarbonylthiamin - hydrochlorid in
Form von Kristallen mit F. = 125 bis 126 C (Zersetzung).
Eine Lösung von 4,7 g O-(<i-Tetrahydropyranyl)-S-n-butoxycarbonylthiamin
in 50 ml Chloroform wird mit einer Lösung von 2,7 g Phosgen in 6,3 g Toluol unter Rühren und unter Wärmeentwicklung
tropfenweise versetzt. Nach Aufarbeiten gemäß den obengenannten Beispielen und Verwendung von
n-Butanol gelangt man zu 4,85 g O,S-Di-n-butoxycarbonylthiamin-hydrochlorid-monohydrat
in Form von Kristallen mit F. = 85 bis 88 C.
Eine Lösung von 4,7 g O-(a-Tetrahydropyranyl)-S-n-butoxycarbonylthiamin
in 50 ml Chloroform wird mit Phosgen in Toluol gemäß den obengenannten Beispielen versetzt. Nach weiterem Aufarbeiten gemäß
Beispiel 1 erhält man schließlich 4,5 g O-Äthoxycarbonyl-S-n-butoxycarbonylthiamin-hydrochloridsemihydrat
in Form von Kristallen mit F. —136" C (Zersetzung).
Zu einer Lösung von 4,6 g O-(u-Tetrahydropyranyl)-S-äthoxycarbonylthiamin
in 50 ml Chloroform wird eine Lösung von Phosgen in Toluol gemäß den obengenannten
Beispielen zugefügt. Unter Durchführung des im Beispiel 1 beschriebenen Verfahrens und
Verwendung von n-Butanol statt des dort angeführten wasserfreien Äthanols und nach Kristallisieren aus
Äthylacetat erhält man 4,5 g O-n-Butoxycarbonyl-S - äthoxycarbonylthiamin - hydrochlorid - monohydrat
in Form von Kristallen mit F. = 105 bis 106r'C
(Zersetzung).
Claims (2)
- Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Thiaminderivaten der allgemeinen FormellCH3-CC-NH2 CHOC-CH2-N S — COORCHC = CH,CCH7CH3O — COOR'5 6in der R und R' Alkylgruppen mit höchstens 5 Kohlenstoffatomen oder Alkenylgruppen mit höchstens 5 Kohlenstoffatomen bedeuten, dadurch gekennzeichnet, daß man ein O-(«-Tetrahydropyranyl)-S-alkoxy- oder -S-alkenyloxycarbonylthiamin der allgemeinen Formel IIN== C-NH2 CHOCH3-C C-CH2-N S-COOR ^ (II)N CH C = CH3C CH2CH2Oin der R die angeführte Bedeutung hat, mit Phosgen in einem inerten organischen Lösungsmittel umsetzt und das erhaltene O-Chlorcarbonyl-S-alkoxy- oder -S-alkenyloxycarbonylthiamin der allgemeinen Formel 111
N —
IC-
Il-NH2 /
N
\CHO
/S
/— COOR CH3-C
IlIl
-CHCH2- Il ■ ·
N —C —■ C H3C CH2CH2O-COClin der R die angeführte Bedeutung hat, mit einem Alkohol der allgemeinen Formel ROH, in der R' die ~" angeführte Bedeutung hat, zur Reaktion bringt. - 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion in der zweiten Stufe bei Temperaturen zwischen Zimmertemperatur und" Rückflußtemperatur erfolgt.
Family
ID=
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69224691T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Chlorsulfat und Sulfamatderivate von 2,3:4,5-bis-0-(1-Methylethylidene)-Beta-D-Fructopyranose und (1-Methylcyclohexyl)Methanol | |
DE10032587A1 (de) | 4-Alkoxy-cyclohexan-1-amino-carbonsäureester und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE3235933A1 (de) | Verfahren zur herstellung bicyclischer orthoesteramide | |
EP0380712B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von 2,6-Dichlordiphenylaminessigsäurederivaten | |
DE69632919T2 (de) | Verfahren zur herstellung von 2-chlor-5-chloromethyl-thiazol | |
EP0285681B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Nitroethenderivaten | |
DE1470291C (de) | Verfahren zur Herstellung von Thiaminderivaten | |
DE1104965B (de) | Verfahren zur Herstellung von Derivaten des Urazols | |
DE69623117T2 (de) | Verfahren zur herstellung von 4-hydroxy-2-pyrrolidon | |
DE3871591T2 (de) | Verfahren zur herstellung von 1-propargyl-2,4-dioxoimidazolidin. | |
EP0194521A1 (de) | Phosphorhaltige alpha-Aminonitrile und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE1470291B (de) | Verfahren zur Herstellung von Thiaminderivaten | |
DE2804263C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Indolin-Derivaten | |
EP0480307A2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Acylaminomethanphosphonsäuren | |
DD247217A5 (de) | Verfahren zur herstellung von 2,6,-dimethyl-4-(3'-nitrophenyl)-1,4-dihydropyridin-3,5-dicarbonsaeure-3 beta (n-benzyl-n-methylamino)-ethylester-5-methylester und dessen hydrochlorid-salz | |
EP0678518A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Zwischenprodukten für die Synthese von Glucose-6-Phosphatase-Inhibitoren sowie neue Zwischenprodukte | |
DE602005002738T2 (de) | Syntheseverfahren und benzoxathiepinzwischenprodukte | |
DE2351556C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von N-Halogenformyl-carbamidsäurehalogeniden | |
EP0079623B1 (de) | Verbessertes Verfahren zur Herstellung von 1H-Pyrrol-2-essigsäureestern | |
DE69229017T2 (de) | Glyceraldehyd-3-pentanid und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE69002500T2 (de) | Verfahren zur Synthese von N-Methyl-3,4-dimethoxyphenylethylamin. | |
EP1392652B1 (de) | Verfahren zur herstellung von 1,3-disubstituierten 2-nitroguanidinen | |
EP1019356A2 (de) | Verfahren zur herstellung von 3-hydroxy-2-methylbenzoesäure | |
EP0012868A1 (de) | 1,2,3-Thiadiazol-5-yl-thioglycolsäure, deren Derivate sowie Verfahren zu deren Herstellung | |
EP0221494A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Glykolsäureamiden |