DE1467816C3 - Rückfettende kosmetische und medizinische Zubereitungen - Google Patents

Description

Die kosmetische Hautpflege dient dem Zweck, die normale Beschaffenheit der Haut zu erhalten. Hierfür ist eine große Anzahl von Präparaten entwickelt worden, denen verschiedenartige Funktionen zukommen.

Einen großen Raum nehmen unter ihnen die kosmetischen Badepräparate ein, die im wesentlichen für den gesunden Körper und die Körperpflege in engerem Sinn gedacht sind, wobei sie aber durchaus auch anregend auf den gesamten Stoffwechsel wirken können, das allgemeine Wohlbefinden steigern und auch leichte hautfunktionelle Störungen zu beseitigen oder zu mindern in der Lage sind. In erster Linie sollen sie jedoch die reinigende Wirkung des Wassers und der Seife durch Enthärten des Wassers unterstützen und beispielsweise durch Zusatz ätherischer öle und Aromastoffe das Gefül des Gepflegtseins vermitteln. Nicht scharf von den kosmetischen Badepräparaten sind die medizinischen Zubereitungen zu trennen. Beide Gruppen gehen in Form und Aufgaben ineinander über. Speziell kommt ihnen aber die Aufgabe zu, durch Perkutaneinwirkung den Stoffwechsel des erkrankten Körpers anzuregen oder die Haut günstig zu beeinflussen.

Die Erfahrung hat nun gezeigt, daß die in die Präparate eingearbeiteten Wirkstoffe und oberflächenaktiven Reinigungsmittel in vielen Fällen eine recht unerwünschte Entfettung der Hautoberfläche zur Folge haben. Man hat dieser Begleiterscheinung durch Zusätze entgegenzuwirken versucht Es ist z. B. dem Artikel »Die Herstellung von Schaumbädern« in Seifen, Öle, Fette, Wachse (1963), S. 899, zu entnehmen, daß man einem Schaumbad^einen Sulfobernsteinsäurehalbester eines äthoxylierten Alkyloamides zusetzt E. Scott Pattison beschreibt in »Industrial Fatty Acids and their application« auf S. 114 bis 123 die Verwendung von Polyoxyäthylenmonolaurat in Cremes, Lötions und Hairdressings. In Fette, Seifen, Anstrichmittel-fl965), S. 517, werden ebenfalls Ester, und zwar Fettsäurepolyglykolester als Überfetter genannt

Es war bisher kein Mittel bekannt welches den Einsatz in den verschiedenartigen kosmetischen und medizinischen Zubereitungen, die sowohl in wäßriger wie auch in öliger Form vorliegen, ermöglicht In einem solchen Produkt müssen hydrophile Reste, die die Wasserlöslichkeit bewirken, wie auch hydrophobe Reste vorhanden sein, die die Ausbildung des gewünschten Fettfilms auf der Haut ermöglichen, ohne daß dieser durch Wasser wieder weggewaschen werden kann.

Es wurde gefunden, daß kosmetische und medizinische Zubereitungen rückfettende Eigenschaften besitzen, wenn man ihnen Partialglyceridgemische gesättigter Pflanzensäuren mit 8 bis 14 Kohlenstoffatomen zusetzt an deren freie OH-Gruppen des Glycerins je 2 bis 8 Mol, vorzugsweise 4 bis 8 Mol, insbesondere 5 Mol Äthylenoxyd angelagert sind, und daß diese Produkte

Säurezahl

Verseifungszahl

Jodzahl

Hydroxylzahl

Monoestergehalt

etwa 250 unter 370 42%

Am besten haben sich Produkte bewährt, an die pro freie OH-Gruppen des Glycerins 5 Mol Äthylenoxyd angelagert wurden.

Unter Zugabe dieser Mittel können die verschiedensten Badepräparate hergestellt werden, die neben der reinigenden auch die oben beschriebene rückfettende Wirkung auf die Haut besitzen. Es können ferner 10 bis 50% derartiger Mittel den verschiedensten kosmetischen Präparaten, z. B. Hautmilchen, Hautsprays, Hautcremes und auch Haut- und Haarwaschmitteln, zugesetzt werden. Bei Haarwässern hat sich ein Zusatz von 2 bis 10% — am günstigsten 5% — bewährt. Nachstehend einige Rahmenrezepturen:

Haarwasser (fettend)

Isopropanol 50%

Wasser 45%

Partialglyceridgemisch
mit 4 Mol Äthylenoxyd 5%

(Kennzahlen: SZ 0,2

VZ 120 OHZ 260)

ölhaarwäsche

Triglyceridgemisch

mit 8 bis 12 C-Atomen 5%

Partialglyceridgemisch

mit 6 Mol Äthylenoxyd 95%

(Kennzahlen: SZ 0,2

VZ 89 OHZ 180)

Hautnährmilch

■■-·'■■ Äthoxyliertes Wollfett 4%

Vitaminöl 1%

Wasser 80%

Partialglyceridgemisch

mit 4 Mol Äthylenoxyd 15%

(Kennzahlen: SZ 0,2

VZ 120 OHZ 260)

Hautfettcreme.
Triglyceridgemisch

aus 60% C₈ bis Ci₂ 40% Ci₈ 40%

Wasser 30%

Partialglyceridgemisch

+ 4 Mol Äthylenoxyd 30%

(Kennzahlen: SZ 0,2

VZ 120 OHZ 260)

Badeöl

Fichtennadelöl 29%

3',6-Dihydroxy fluoran 1%

Partialglyceridgemisch

+ 5 Mol Äthylenoxyd 70%

Ö/ bib

(Kennzahlen:	SZ	0,1	96	5%	5	Triglyceridgemisch
	VZ	200)	5%		mit 8 bis 12 C-Atomen
	OHZ				Partialglyceridgemisch
				+ 8 Mol Äthylenoxyd
Sonnenöl				(Kennzahlen:SZ 0,1
Paraffin liqu.				VZ 65
Dibenzalazin			OHZ 130)

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   H-O/ ö 10

   Rückfettende kosmetische und medizinische Zubereitungen, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Partialglyceridgemischen gesättigter Pflanzenfettsäuren mit 8 bis 14 Kohlenstoffatomen, an deren freie OH-Gruppen des Glycerins je 2 bis 8 Mol, vorzugsweise 4 bis 8 Mol, insbesondere 5 Mol Äthylenoxyd angelagert sind.

   mit gutem Erfolg sowohl bei öligen wie auch bei wäßrigen Zubereitungen Verwendung finden können.

   Ein solches zur Äthoxylierung eingesetztes Partialglyceridgemisch weist etwa folgende Kennzahlen auf: