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Beschreibung
Einrichtung zum Untersuchen von Gelenkerkrankungen.
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Die Erfindung bezieht sich auf
Vorrichtungen zum Diagnostizieren von Gelenkerkrankungen.
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Die Erfindung wird insbesondere bezüglich ihrer Anwendung beim menschlichen
Kniegelenk beschrieben. Wie weiter unten erläutert, läßt sich die Erfindung jedoch
bei jedem Teil des menschlichen Körpers anwenden, bei welchem relativ zueinander
bewegliche Knochen und/oder Knorpel vorhanden sind, welch letztere zwischen den
benachbarten Knochen liegen und eine die Reibung verringernde Lagerfläche bilden.
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Bezüglich derartiger Gelenke sieht die Erfindung ein diagnostisches
Verfahren und Vorrichtungen vor, die es ermöglichen, pathologische Zustände eines
Gelenks schnell und genau zu ermitteln. Gemäß der Erfindung ist es möglich, Gelenkerkrankungen
festzustellen, die sich mit Hilfe von R~ntgenaufnahmen nicht erkennen lassen, und
außerdem ist die Feststellung anderer Erkrankungen möglich, ohne daß das umständliche
und zeitraubende Röntgenverfahren angewendet zu werden braucht.
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Nach 1930 führte Steindler umfangreiche Unterscuchungen unter Benutzung
von Schallnachweisgeräten durch, um die Diagnose von Gelenkerkrankungen zu verbessern.
Ein Artikel, in dem diese Arbeiten im einzelnen beschrieben sind, erschien im Januarheft
des Jahres 1937 von"The Journal of Bone and Joint Surgery".
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Die vorliegende Erfindung geht erheblich weiter, als es Steindler
bei seinen Versuchsarbeiten möglich war, denn sie sieht verbesserte Untersuchungsgeräte,
verbesserte Untersuchungsverfahren und verbesserte Auswertungseinrichtungen vor.
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Um-die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu verstehen,
ist es zunächst erforderlich, sich mit der liatur der Gelenkerkrankungen vertraut
zu machen. Wie schon erwähnt, wird in diesem Zusammenhang in erster Linie vom Kniegelenk
gesprochen, da Erkrankungen des Kniegelenks in der Regel am häufigsten auftreten
und komplizierter sind als die Erkrankungen anderer Gelenke. Ein grundliches Verständnis
der Anwendung der diagnostischen Vorrichtung und des Verfahrens nach der Erfindung
bezüglich des Kniegelenks erleichtert auRerdem das Verständnis für die Anwendung
der Erfindung bei anderen anatomischen Erkrankungen.
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Man kann jedes Gelenk allgemein in drei Bereiche unterteilen. Der
erste Bereich wird durch den Knochen gebildet, der zweite durch den Knorpel und
der dr e durch die in dem Gelenk vorhandene Flüssigkeit. Ferner muß man zwei Hauptarten
von Knochenerkrankungen unterscheiden. Hierbei handelt es sich einerseits um die
Osteoarthritis bzw. um die proliferative hypertnphische Arthritis bzw. die degenerative
Arthritis. Diese Artder Arthritis ist durch ein übermäßiges Wachstum des Knochengewebes
an
den Gelenkflächen des Gelenks gekennzeichnet.
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Bei der zweiten Erkrankungsart handelt es sich um die rheumatoide
oder atrophische Arthritis. Diese Art der Arthritis ist durch eine Schrumpfung der
Gelenkkapsel und die Zerstörung des die Enden der Knochen überdeckenden Gelenkknorpel
gekennzeichnet.
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Soweit das Kniegelenk in Betracht kommt, handelt es sich bei den
in Frage kommenden Knorpelverletzungen bzw. Erkrankungen F. um diejenigen der halbmondförmigen
Knorpel, d. h. derjenigen Knorpel. J von denen innerhalb des Gelenk je einer auf
jeder Seite des Knies vorbanden ist. Es kann su verschiedenartigen Schädigungen
dieser Knorpel kommen. Beispielsweise können sich die Knorpel verlagern. In manchen
Fõllen entwickelt ein solcher Knorpel einen Fortsatz, der dem Jriff eiiles Eimers
ähnelt.
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In anderen Fõllen weist ein Knorpel eine vollständige Bruchstelle
auf, d. h. es kann ein Teil des Knorpels vollständig abgerissen sein und lose im
Gelenkraum liegen.
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Eine weitere Erkrankung des Gelenkknorpels ist unter der Bezeichnung
Osteochondritis desiccans bekannt. Wie diese Bezeichnung andeutet, handelt es sich
hierbei um Eintrocknen des Knorpels. Diese Erkrankung fuhrt häufig dazu, daB von
dem Knorpel Teile abbrechen und sich lose in das Gelenk einlagern ; derartige Bruchstücke
werden auch als"Gelenkmäuse" (joint mice) bezeichnet.
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Als dritter interessierender Bereich des Gelenks ist die Gelenkflüssigkeit
zu nennen. Zu den einschlägigen Erkrankungen gehört die Hydroartlirose, bei der
sich eine übermäßige Menge
der Gelenkflüssigkeit im Gelenk ansammelt.
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Bei einer weiteren Gelenkerkrankungsart verringert sich die Menge
der Synovialflüssigkeit in dem Gelenk. Dieser pathologische Zustand tritt in Verbindung
mit der Osteoarthritis auf. Als weitere Erkrankung ist die Hämoarthrose bzw. die
Ansammlung von Blut in einem Gelenk zu nennen. Neben den erwähnten Erkrankungen
gibt es noch zahlreiche weitere Gelenkerkrankungen.
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Bei den bis jetzt gebrauchlichen Verfahren zum Diagnostizieren der
erwähnten pathologischen Zustände nimmt man die Anamnese des Patienten auf, es wird
eine körperliche Untersuchung des Patienten durchgeführt, und die betroffenen Körperteile
werden geröntgt. Ferner gibt es ein diagnostisches Verfahren, das als Pneumoarthographie
bekannt ist ; gemäß diesem Verfahren werden die Hohlräume des Gelenks mit Luft gefüllt,
woraufhin eine Röntgenaufnahme des Gelenks hergestellt wird.
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Weiterhin kann man das Gelenk punktieren, und eine Analyse der dem
Gelenk entnommenen Flüssigkeit kann zur richtigen Diagnose einer Gelenkerkrankung
beitragen.
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Diese bekannten Verfahren sind vergleichsweise unvollständig und
ermöglichen in keinem Falle eine rasche und genaue Diagnose, insbesondere deshalb,
weil sie zeitraubend sind. wenn man die Erfindung in der richtigen ieise anwendet,
erhält man nahezu alle Informationen, die bis jetzt mit Hilfe der vorstehend beschriebenen
bekannten Verfahren erzielt werden können, und auBerdem liefert die Erfindung Informationen
bezüglich der Schädigungen der halbmondförmigen Knorpel, welche mit Hilfe der
bekannten
Verfahren nahezu in keinem Falle nachgewiesen werden können, wobei nur der Fall
eine Ausnahme macht, daß das Kniegelenk unbeweglich geworden ist. Weiterhin bietet
die Erfindung das. beste bis jetzt bekannte Verfahren zum Diagnostizieren kleinster
Anderungen eines arthritischen pathologischen Zustandes, bevor die Krankheit relativ
weit fortgeschritten ist, so daß Anderungen mit Hilfe von Röntgenaufnahmen nachgewiesen
werden können.
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Ein Ziel der Erfindung besteht somit darin, akustische Diagnosegeräte
vorzusehen, die verbesserte Vorrichtungen zum Abhören der Geräusche pathologischer
Geräusche umfassen ; die erfindungsgemäßen Abhörvorrichtungen sind so konstruiert,
daß es möglich ist, den zu untersuchenden Bereich eines Gelenks genau festzulegen
und abzuhorchen. Auf diese Weise wird eine genaue Lokalisierung des Krankheitsherdes
ermöglicht.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht in der Schaffung von Auswertungseinrichtungen,
die es auf der Basis der Qualität und Quantität der-erzeugten Geräusche ermöglichen,
die Natur des pathologischen Zustands zu ermitteln.
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Faner sieht die, Erfindung Vergleichseinrichtungen vor, die es ermöglichen,
gleichartige Gelenkbereiche einer bestimmten Person oder ähnlicher Personen zu vergleichen,
so daß bestimmte akustische Abweichungen vom Normalzustand leicht festgestellt werden
können, um den klinischen Eindruck genauer zu belegen und eine Kontrolle der Wirkung
einer Behandlung zu ermöglichen.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand schematischer Zeichnungen
an mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Auswertungseinrichtung in einem
Blockdiagramm.
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Fig. 2 ist eine perspektivische Darstellung für einen nadelförmigen
Geber, dessen Benutzung sich in manchen Fällen empfiehlt, wenn optimale Ergebnisse
erzielt werden sollen.
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Fig. 3 zeigt in einem Längsschnitt die Verbindung zwischen der eigentlichen
Nadel und dem Geber oder Übertrager.
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Fig. 4 zeigt perspektivisch ein Ubertragersystem mit zwei Mikrophonen.
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Fig. 5 ist eine perspektivische Darstellung eines Gebers mit drei
Mikrophonen.
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Fig. 6 zeigt die Anordnung nach Fig. 5 im Längsschnitt.
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Fig. 7 gibt die Vorderansicht einer Zeitsteuervorrichtung wieder.
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Fig. 8 zeigt als Beispiel eine Schallaufzeichnung, die mit Hilfe
eines Zweistrahl-Galvanometers hergestellt. wurde.
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Fig. 9 gibt ein Beispiel four veine mit Hilfe der Auswertungseinrichtung'hergestellte
Aufzeichnung wieder, Fig. 10 zeigt schematisch eine Verbesserung bei einem-Zweistrahl-Galvanometer,
bei welchem die Aufzeichnungen im wesentlichen gleichzeitig mit der Auswertung erzeugt
werden.-
Fig. 11 ist eine verkürzte Ansicht eines Gurtes zum Befestigen
eines Gebers an einem Knie.
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Fig. 12 zeigt eine verbesserte Halterung f³r einen Geber im Längsschnitt.
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Fig. 13 14 und 15 sind Wiedergaben von Schallaufzeichnungen aus der
Praxis.
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Bemäß Fig. 1 umfaßt die erfindungsgemäBe Einrichtung grundsätzlich
ein Geberaggregat. 20 und eine Auswertungseinrichtung 21. Das Geberaggregat 20 hat
die Aufgabe, von einem Gelenk ausgehende akustische Energie in elektrische Energie
zu verwandeln, die dann untersucht werden kann. Die Aufgabe der Auswertungseinrichtung
besteht darin, die elektrische Energie, welche dem Geberaggregat 20 entnommen wird,
so auszuwerten, da# eine Diagnose der Erkrankung möglich ist. um Verständnis der
Erfindung, der benutzten Einrichtung und der angewendeten Verfahren dürfte eine
kurze Beschreibung der Anwendung der Erfindung zum Gewinnen eines elektrischen Sig
als aus den durch ein Gelenk erzeugten Geräuschen beitragen.
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Da Gelenkverletzungen oder Schädigungen des Kniegelenks besonders
häufig sind, insbesondere Schädigungen der halbmondförmigen Knorpel und da die Arthritis
beim Knie als dem gröBten Gelenk des menschlichen Körpers besonders häufig vorkommt,
wird die Erfindung insbesondere bez³glich ihrer Anwendung beim Kniegelenk beschrieben.
Es sei bemerkt daB man ähnliche Verfahren auch bei gro#en oder kleinen anderen Gelenken
anwenden kann, wobei es nicht darauf ankommt, ob es sich um oberflächlich angeordnete
oder tiefliegende Gelenke handelt.
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Beim Gebrauch der Einrichtung nach Fig. 1 wird die akustisch Energie
durch die Relativbewegung zwischen den Teilen des Gelenks erzeugt. Vorzugsweise
soll die Einrichtung dann benutzt werden, wenn der Patient während der Nacht geruht
hat, um die Wirkungen der Gewichtsbelastung des Gelenks und der darauf zuruckzufuhrenden
Verteilung der Synovialflüssigkeit auszuschalten.
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Der Patieht legt-sich auf den Rücken und bringt den Oberschenkel
in eine senkrechte Lage, wobei die Schwerkraft bewirkt, daß sich der Gelenkspalt
schließt und die geschädigten Flächen in Berührung miteinander-gebracht werden,
um die zu untersuchenden Geräusche zu erzeugen. In dieser Lage wird der Unterschenkel
des Patienten einmal oder mehrmals aktiv und passiv bewegt. Bei der aktiven Streckbewegung
streckt der Patient willkurlich und ohne äußere Hilfe sein Bein in senkrechter Richtung,
soweit dies möglicht ist, wobei sich zwischen ver-' schiedenen Patienten und verschiedenen
Erkrankungszuständen Unterschiede ergeben. Dann führt der Patient den Unterschenekl
in Richtung auf den Oberschenkel zuruck, wobei der Oberschenkel so weit seine senkrechte
Stellung beibehält, wie dies möglich ist. Die passive Streckbewegung erfordert die
Hilfe eines Mitarbeiters, der den Fuß des Patienten anhebt, bis das Bein vollständig
gestreckt ist, woraufhin der Fuß wieder nach unten bewegt wird, bis die Wade erneut
an dem senkrecht stehenden Schenkel anliegt.
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Wõhrend dieser aktiven und passiven Streckbewegungen hält man einen
oder mehrere Geber 2G, bei denen es sich z. B. um ein < Kristallmikrophon oder
ein magnetisches Mikrophon handelt, in einer vorbe'stimmten Lage gegen das zu untersuchende
Gelenk.
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Die durch die Mirkophone oder Geber erzeugten elektrischen Signale
werden der Auswertungseinrichtung 21 zugeführt, mittels deren bestimmte Aufzeichnungen
hergestellt werden, die eine Diagnose des pathologischen Zustandes ermöglichen.
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Es könnte möglich sein, akustische Signale von größerer Intensität
zu erzielen, wenn man den Patienten veranlaßt, aus einer aufrechten Stellung in
eine Hockstellung zu gehen und sich dann wieder aufzurichten. Jedoch ist die Rückenlage
bei senkrecht stehendem Oberschenkel vorzuziehen, und zwar nicht nur aus Gründen
der Bequemlichkeit, sondern auch deshalb, weil das Gewicht des Unterschenkels bewirkt,
daß der Gelenkspalt geschlossen wird und alle Teile des Gelenks in innige Berührung
miteinander kommen. Bei der erwähnten Bewegung bewirkt das Vorhandensein rauher
Flache und anderer krankhafter Zustande in dem Gelenk, daß bestimmte Geräusche erzeugt
werden. AuBerdem macht es vielen Patienten Schwierigkeiten, eine Hockstellung einzunehmen,
während ein Helfer ein Mikrophon anlegt. Weiterhin verhindern manche Schädigungen
das Aufbringen eines größeren Gewichts auf das erkrankte Gelenk. Wenn im wesentlichen
alle Untersuchungen so durchgeführt werden, daß sich der Patient hierbei stets im
wesentlichen in der gleich. en Lage befindet, lassen sich schließlich die günstigsten
klinischen Ergebnisse erzielen, da ein genauerer Vergleich der Auswertungsergebnisse
möglich ist.
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In vielen Fällen liefert die passim Bewegung im wesentlichen die
gleichen Ergebnisse wie die aktive Bewegung. Bei der passiven Bewegung ergeben sich
jedoch verschiedene Vorteile.
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Die passive Bewegung erfolgt unter der Kontrolle des Helfers, und
es kann eine vollständige Streckbewegung herbeigeführt werden. Bei der aktiven Bewegung,
die durch den Willensakt des Patienten begrenzt wird, können Schmerzen und andere
Faktoren den Patienten daran hindern, das Gelenk vollständig zu'strecken.
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Es wurde festgestellt, daß bei der passiven Bewegung ein brandungsähnliches
Gerausch über der postero-medialen Fläche hörbar wird. Es wird angenommen, daß dieses
Geräusch auf die Bewegung der Synovialflüssigkeit zurückzuführen ist. Das brandungsähnliche
Geräusch ist bei der aktiven Bewegung nicht gut zu hören. im folgenden wird eine
allgemeine Beschreibung der erfindungsgemäßen Einrichtung gegeben. Wie schon erwähnt,
umfaßt die in Fig. 1 gezeigte Einrichtung einen Geber 20 und ein Auswertungsgerät
21. In Fig. 1 sind verschiedene Arten von Gebern schematisch angedeutet, die nachstehend
mit weiteren Einzelheiten beschrieben werden. Bei der einfachsten erfindungsgemäßen
Anordnung wird ein einziges Mikrophon an einen bestimmten Teil des zu unterachenden
Gelenks angelegt. Das durch das Mikrophon erzeugte elektrische Signal wird dann
dem Auswertungsgerät 21 zugeführt.
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Vorzugsweise werden alle elektrischen Signale durch einen in Fig.
1 bei 22 angedeuteten Verstärker geleitet. Vor oder hinter dem Verstärker 22 können
die Signale einen Filter 23 passieren, durch den unerwünschte Geräusche ausgeschieden
werden. Beispielsweise stehen Geräusche von niedriger Frequenz z. B. von weniger
als 60 Hz, nicht in Beziehung zu pathologischen Probelmen Der Filter kann diese
Frequenzen zurückhalten oder so dämpfen,
daß sie die abschlieBende
Auswertung nicht beeinflußen. Es wird angenommen, daß das charakteristische Knacken
des halbmondförmigen Knorpels, auf das weiter unten näher eingegangen wird, ein
Signal erzeugt, dessen Frequenz zwischen 70 und 1000 Hz liegt. Da sich ein großer
Teil der Untersuchungen an Kniegelenken auf Schädigungen des halbmondförmigen Knorpels
bezieht, kann man Frequenzen oberhalb von 1000 Hzebenfalls ausschalten oder dämpfen,
so da# die sich bei der Auswertung nicht bemerkbar machen.
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Das Ausgangssignal der Verstärker-und Filterkombination kann einem
Tonaufzeichnungsgerät 24, z. B. einem Magnetbandgerät, zugeführt werden. Alternativ
kann man das susgangssignal der Verstärker-und Filterkombination direkt dem Zweistrahlgalvano-25
meterfzubuhren.
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Nach der Untersuchung des Patienten und der Herstellung einer Schallaufzeichnung
kann die Schallaufzeichnung einem eine graphische Darstellung liefernden Auswertungsgerät
26 zugefuhrt werden.
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Mit Hilfe des bchallaufzeichnungsgerät wird eine reproduzierbare
Schallaufzeichnung hergestellt, so da# der Arzt oder r Diagnostiker die Aufzeichnung
wiederholt abhören kann, um auf ungewöhnliche Geräusche zu achten, die eine pathologische
Veränderung anzeigen können. Bei dem Zweistrahlgalvanometer ist es möglich, eine
oder mehrere Aufzeichnungen der Signalamplitude über der Zeit herzustellen. Allgemein
gesprochen ähneln diese Aufzeichnungen den mit Hilfe eines Elektrokardiographen
hergetellten, und sie ermöglichen eine optische Auswertung.
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###...
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Bei dem Gerät für die zeichnerische Auswertung handelt es sich um
ein Gerät, das eine Schaulinie der Amplituden aller Frequenzen eines bestimmten
Geräusches erzeugt. beispielsweise setzt sich das Knacken des Knorpels, dessen Dauer
nur einen Bruchteil einer bekunde beträgt, aus einer großen Zahl von Frequenzen
unterschiedlicher Amplitude zusammen. In dem Schatlbild, das sich mit Hilfe des
zeichnerischen Analysators herstellen läßt, erscheinen die verschiedenen Frequenzen
und die zugehörigen Amplituden.
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Nachstehend wird die in Verbindung mit der Erfindung benutzte Zeitsteuereinrichtung
beschrieben. Der Wert bzw. die Brauchbarkeit der Erfindung zu Diagnosezwecken richtet
sich zum Teil nach der Leichtigkeit und Genaui ; keit, mit der die akustischen und
zeichnerischen Aufzeichnungen analysiert und ausgewertet werden k~nnen. Es ist erforderlich,
viele Patienten und zahlreiche pathologische Zustände zu untersuchen und die zugehörigen
Aufzeichnungen herzustellen, bis es möglicht isc, erkennbare Kurvenverlaufe und
akustische Aufzeichnungen zu gewinnen. Aus diesem aronde ist es wichtig, die Erfindung
Jeweils unter gleichartigen Bedingungen anzuwednen, um die Durchführung von Vergleichen
zu erleichtern.
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Ein Bereich, innerhalb dessen die Anwendung der Erfindung g standardisiert
werden kann, besteht in der Aahl der Dauer der aktiven bzw. passiven Streckbewegungen
des zu untersuchenden Gelenks.
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Ferner'kann eine Standardisierung dadurch erzielt werden, daß man
mit. dem Körper des Patienten eine Vorrichtung verbindet,
die es
ermöglicht, auf einer Auszeichnung die relative Winkelstellung der Teile des Gelenks
während der Gelenkbewegung anzuzeigen. Aus psycholigischen Gründen ist es jedoch
bei manchen Patienten schwierig, sie zu veranlassen, ihre Gliedmaßen in solche Vorrichtungen
einzubringen. Wenn die Geschwindigkeit der aelenkbewegung durch eine solche Vorrichtung
festgelegt wird, könnte außerdem der zwangsläufige Einfluß der Vorrichtung auf die
Gelenkbewegung leicht zu einer nachteiligen Beeinflußung der i fzeichnung und damib
auch der Auswertung der Ergebnisse f³hren. w³rde es dagegen die Vorrichtung dem
Patienten ermöglichen, das betreffende Glied ungehindert zu bewegen würde nicht
die als erwünscht zu betrachtende Standardisierung der Geschwindi der Gelenkbewegung
gegeben sein.
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Gemäß der Erfindung wird der Gebrauch einer Vorrichtung bevorzugt,
wie sie in Fig. 7 dargestellt ist. Hierbei handelt es sich lediglich um ein insgesamt
mit 30 bezeichnetes AIetronom, dessen Zeiger 31 sich lõngs einer Skala 32 bewegt.
Ein mechanisches uhrwerk oder ein Elektromotor bewirkt, daß der Zeiger zwischen
der linken Seite mit der Bezeichnung"abgewinkelt"und der rechten Seite mit der Bezeichnung"gestreckt"bewegt.
Die Zeitspanne zwischen dem Abwinkeln und der vollen Streckung kann z. B. etwa 4
sec betragen.
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Während der Benutzung dieser Vorrichtung beobachtet der Italien !
oder-im Falle einer passiven Streckbewegung der Helfer -den Zeiger des Metronoms,
so daß es möglich ist, das Gelenk synchron mit der Bewegung des Zeigers aktiv oder
passiv zu bewegen. Zdhon eine oder zwei probeweise ausgeführte Streckbewegungen
vor dem Beginn der eigentlichen Untersuchung ermöglichen
es dem
Patienten, seine Bewegungen nahezu genau auf die Bewegung des Zeigers abzustimmen.
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Nachstehend wird die Einrichtung zum Erzeugen akustischer Aufzeichnungen
beschrieben. Wie schon erwähnt, verwendet man zur Herstellung der-akustischen Aufzeichnungen
vorzugsweise ein Ylagnetbandgerät bekannter zauart. Da zahlreiche Bauarten brauchbarer
Magnetbandgeräte bekannt sind, dürfte sich eine Beschreibung der Einzelheiten eines
solchen Geräts an dieser Stelle eriibrigen. Jedoch wird es für erforderlich gehalten,
auf gewisse Merkmale solcher Geräte einzugehen.
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Es ist von größter Bedeutung, daß es sich bei dem Magnetbandgerät
um ein Gerät mit sehr hoher Wiedergabetreue handelt, das einen hervorragenden Frequenzgang
in einem Bereich von 50 bis 25 W 0 Hz aufweist. Die Verwendung eines Magnethandgeräts
ist außerdem deshalb besonders zweckmäßig, weil es möglicht ist, kleine abschnitte
aus dem Magnetband herauszuschneiden und sie mit Hilfe des Geräts für die zeichnerische
Auswertung zu untersuchen.
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Magnetbandgeräte sind gewöhnlich mit eingebauten Verstärkern ausgerüstet.
Ein solcher eingebauter Verstärker kann die Rolle des in Fig. 1 bei 22 angdeuteten
Verstärkers übernehmen. ivenn man den Verstarker des Bandaufnahmegeräts in Verbindung
mit der erfindungsgemäßen Einrichtung benutzt, wird der Filter 23 normalerweise
dem Verstärker des Bandaufnahmegeräts vorgeschaltet.
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Im folgenden wird das Zweistrahl-Galvanometer näher erläutert. Zweistrahl-Galvanometer
sind bereits bekannt und werden
z. B. auf dem Gebiet der Kardiographie
verwendet. Gemäß der Erfindung dient jedoch ein solches Gerät dazu, einen Vergleich
zwischen normalen und patholcgischen Zuständen zu untersuchender Gelenke zu wermöglichen.
hllgemein gesprochen handelt es sich bei einem Zweistrahl-Galvanometer um ein Gerät,
das eine Bewegung ausführt, welche sich nach der Intensität und der Frequenz des
zugeführten Signals richtet. Die Bewegung einer Signalfühleinrichtung bewirkt eine
Schwenkung eines Lichtstrahls gegenüber einem lichtempfindlichen Papierstreifen,
der sich vorzugsweise mit einer Geschwindigkeit von 75 mm/sec bewegt, dessen Geschwindigkeit
jedoch auch auf 2, 5 bzw. 25 mm/sec eingestellt werden kann.
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Wenn der Streifen entwickelt wird, zeigt er eine larve oder Schaulinie,
welche die Frequenz und Intensität des zugeführten Signals anzeigt.
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Man kann dem Gerät gleichzeitig zwei Eirloangssignale zuführen, so
daß gemäß Fig. 8 zwei getrennte behaulinien entstehen, die durch einen Abstand voneinander
getrennt sind. Es gibt jedoch Falle, in denen man ein Bingangssignal nur einem bingang
des Galvanometers zuführt, so daB nur eine Schaulinie erzeugt wird. In diesem Falle
wurde nur ein einziges Mikrophon an einen 1'eil des zu untersuchenden Gelenks angelegt,
um eine Aufzeichnung zu erzeugen. Schon eine solche Aufzeichnungen kann dem Untersuchenden
unmittelbar den pathologischen Zustand eines Kniegelenks anzeigen. Beispielsweise
erzeugen arthritische Gelenke eine deutlich erkennbare Schaulinie infolge des Geräuscheß,
das auf die reibende Bewegung der Condylen zur³ckzuf³hren ist (siehe Fig. 14). Eine
sogenannte "Gelenkmaus" bewirktebenfalls
daß gemäß Fig. 15 eine
Schaulinie mit einem bestimmten Verlauf erzeugt wird.
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Es hat sich gezeigt, da# es sich bei der Erzeugung doppelter Schaulinien
um die zweckmäßigste nwendungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung handelt. Bei
der Herstellung doppelter Aufzeichnungen werden gieichartige Iairkophone auf ähnliche
Weise an zwei getrennte Gelenke des gleichen allgemeinen Typs angelegt. Beispielsweise
kann man ein ldlikruphon über dem medialen halbmondförmigen Knorpel des linken Knies
und das andere Mirkophon über dem medialen halbmondförmigen Knorpel des rechten
Knies anordnen. Nunmehr werden Aufzeichnungen von passiven und aktiven Streckbewegungen
beider Gelenke hergestellt, wobei beide Beine des Patienten gleichzeitig und im
Gleichtakt bewegt werden. Nimmt man an, daß das eine Gelenk normal arbeitet, während
sich bei dem anderen Gelenk eine zu diagnostizierende pathologische Veränderung
eingestellt hat, kann man in diesem Falle die beiden Aufzeichnungen vergleichen,
um Abweichungen vom Normalzustand zu erkennen.
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Wenn es die Umstände verbieten, ein Gelenk des Patienten selbst zu
benutzen, um eine"normale"Aufzeichnung zu erzeugen, könnte man ein Gelenk einer
anderen Person, welche dem Patienten bezüglich des Alters, der Statur und dergleichen
möglichst ähnelt benutzen, um eine"normale"Aufzeichnung herzustellen und so einen
Vergleich zu ermöglichen.
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Das Zweistrahl-Galvanometer erweist sich somit zur JUi'Chführung
einer Diagnose als besonders bra1chbar. An Hand seiner Erfahrungen. sowie mit fiilfe
von Vergleichen nit den Geräuschen
eines normalen Gelenks kann
der Diagnostiker feststellen, wo sich erhebliche Veränderungen gegenüber dem normalen
Zustand ergeben haben, und ein solcher Vergleich mit dem Normalzustand ermöglicht
die Bestimmung des jeweiligen pathologischen Zustandes.
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Bei den gegenwärtig gebräuchlichen Zweistrahl-Galvanometern befindet
sich das lichtempfindliche Papier in einem lichtdichten Gehäuse, und nach der Herstellung
einer Aufzeichnung wird die Kammer, welche den die Aufzeichnung tragenden Teil des
Papierstreifens enthält, aüa dem Gerät entfernt und in der üblichen Weise in der
Dunkelkammer behandelt.
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Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, die Brauchbarkeit des Zweistrahl-Galvanometers
dadurch zu verbessern, daß in Verbindung mit dem Galvanometer ein Entwicklungssystem
verwendet. wird, wie es in Fig. 10 gezeigt ist. In Fig. 10 ist auch ein Teil des
Zweistrahl-Galvanometers bei 25 angedeutet. Das lichtempfindliche Papier ist bei
40 dargestellt ; eine Entwicklungskammer 41 ist mit dem Galvanometergehäuse nahe
der Kammer verbunden, die das lichtempfindliche Papier enthält. Innerhalb der Kammer
41 ist ein Entwicklungsbehälter 42 angeordnet ; außerdem sind ein Spülbehälter 43
und ein Fixierbadbehälter 44 vorgesehen. Ein bei 45 am Austrittsende der Kammer
angedeuteter Antrieb dient dazu, den Papierstreifen durch die Entwicklungskammer
41 hindurchzuziehen.
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Bei der Anwendung der Erfindung wird der lichtempfindliche Papierstreifen
nach der Herstellung einer Aufzeichnung nicht aus dem Gerät entnommen, sondern der
Streifen kann durch die Entwicklungskammer 41 hindurchgezogen werden, so daB eine
fertig
entwickelte Aufzeichnung wenige Minuten nach dem Aufzeichnungsvorgang
zur Verfiigung steht.
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Nachstehend wird die Einrichtung zur Herstellung einer zeichnerischen
Analyse oder Auswertung beschrieben. Bei diesem zeichnerischen Analysator handelt
es sich um ein Gerät von komplizierter Konstruktion, das dazu dienen kann, den zu
diagnostizierenden pathologischen Zustand genau zu bestimmen. Der zeichnerische
Analysator zerlegt das jeweils zugeführte Signal in seine verschiedenen Frequenzkomponenten
und deren Amplituden.
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Bei jedem Kniegelenk neigt der Knorpel z. B. dazu, knackende Geräusche
zu erzeugen, und zwar sowohl bei der aktiven als auch bei der passiven Streckbewegung
des Kniegelenks. Die Dauer dieses Knackgfmäusches beträgt erheblich weniger als
eine oekunde. Führt man das diesem Geräusch entsprechende Signal dem zeichnerischen
analysator zu, läßt sich eine Schallanalyse gewinnen, wie sie in Fig. 9 dargestellt
ist.
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Wenn man nun das Knackgeräusch eines normalen Knorpels analysiert
und es mit dem Knackgeräusch eines Knorpels vergleicht, von welchem mit Hilfe der
Aufzeichnung des Zweistrahl-Galvanometers festgestellt wurde, daB sich dieser Knorpel
in einem krankhaften Zustand befindet, ist es möglich, bestimmte charakteristische
Abweichungen bezüglich der Frequenzen und Amplituden zu beobachten. Eine Sammlung
zahlreicher derartiger zeichnerischer Analysen ermöglicht es dem geübten Beobachter,
eine genaue Diagnose der jeweiligen Erkrankung aufzustellen, auf welche das jeweilige
Knackgeräusch des erkrankten Knorpels zurückzuführen ist.
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Im folgenden wird eine allgemeine Beschreibung der verwendeten Geber
oder Übertrager'gegeben. Gemäß Fig. l ist im Rahmen der Erfindung an die Verwendung
verschiedener Arten von Gebern gedacht. Hierzu ; ; ehoren einfache Mikrophone 50,
ein doppeltes Mikrophon 51t ein dreifaches Mikrophon 52 sowie zwei bei 53 angedeutete
Dreifachmikrophone. Man kann sowohl liristall~ mirkophone als auch magnetische Mikrophone
benutzen. Die Mikrophme können mit Filtersystemen ausgerüstet werden, um sie für
ein bestimmtes Frequenzband selektiv zu machen, wobei die auszuscheidenbn Fnquenzen
gedämpft werden.
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Nachstehend folgt die Beschreibung eines Gebers mit einem einzigen
Mikrophon und einer Nadel oder Kanüle. Dieser Geber ist in Fig. 2 dargestellt. Er
umfaßt eine Nadel 55, die am einen Ende ein Verbindungsstück 56 trägt sowie ein
Mikrophon 57, das mit der Nadel mit Hilfe des Verbindungsstücks 56 verbunden werden
kann, welch letzteres allgemein die Form eines -hohrs oder Schlauchs aus nachgiebigem
Gummi aufweist. Ferner sind Leitungen 58 vorgesehen, damit das Wikrophon/bzw. der
Geber an das Bandaufnahmegerät oder das Zweistrahl-Galvanometer angeschlossen werden
kann.
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Die Nadel 55 weist eine scharfe Spitze auf und ist vorzugsweise hohl
; ihr freies Ende 60 ist abgeschrägt, so daB die Nadel einer Einspritzkanüle ähnelt.
Es hat sich gezeigt, daß eine solche hohle Nadel nicht nur eine ausreichende Festigkeit
besitzt, sondern geeignet ist, dem Geber 57 ein akustisches Signal zuzuführen, das
von dem zu untersuchenden Kniegelenk ausgeht. Der Geber befindet sich in seiner
empfindlichsten Stellung, wenn t die abgeschrägte Fläche am Ende der Nadel dem zu
untersuchenden
Bereich des Gelenks zugewandt ist.
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Der Vorteil des mit einer Nadel oder Kanüle ausgerüsteten Gebers
besteht in der Selektivität, mit welcher die Geräusche eines isolierten kleinen
Bereichs des zu untersuchenden Gelenks aufgenommen werden können. Ein Mikrophon,
das an die über dem Knie liegende Haut angelegt wird, nimmt Gelenkgeräusche aus
einem erheblich größeren Bereich auf als die Nadel oder Kanüle, welche in das subcutane
Gewebe in unmittelbarer Nähe des Kniegelenks selbst eingeführt worden ist.
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In Fig. 2 sind zwei verschiedene Stellungen des ~nterschenkels eines
Patienten dargestellt. Bei der mit Vollinien wiedergegebenen Stellung handelt es
sich um die abgewinkelte Stellung, während die gestreckte Stellung mit strichpunktierten
Linien angedeutet ist. Bei der Herstellung einer Aufzeichnungen der Gelenkgeräusche
bewegt sich der Unterschenkel'aus seiner abgewinkelten Stellung. in die Streckstellung
und danach wieder in die abgewinkelte Stellung zurück. Wie schon erwähnty bewegt
sich der Unterschenkel während einer aktiven Streckbewegung zwischen diesen beiden
Stellungen, wobei die Bewegung des Unterschenkels durch den Patienten selbst hervorgerufen
wird ; außerdem wird eine passive Streck-und Beugebewegung passiver Art herbeigeführt,
wenn ein Helfer den Unterschenkel des Patienten bewegt.
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Nachstehend wird die Verwendung eines Doppelmikrophons bzw. eines
Vergleichsgebers beschrieben. Dieses Doppelmiktophon ist in Fig. 4 dargestellt.
Es umfaßt ein erstes Mikrophon 65 und ein zweites Mikrophon 66. Diese Mikrophone
werden gegenüber den seitlichen halbmondfötmigen Knorpeln des rechten und des
linken
Kniegelenks angeordnet und durch eine nachgiebige Cl.
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Klemmer 67 in ihrer Lage gehalten. Ferner sind Leitungen 68 und d
69 vorgesehen, um die beiden Mikrophone mit dem Registriergerät zu verbinden.
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Die nachgiebige Klammer ist bestrebt, die Mikrophone gegen die Kniegelenke
zu drucken und die Mikrophone in ihrer'Zage zu halten. Es sei bemerkt, daß man die
in Fig. 4 gezeigte Klammer fortlassen könnte, und daß man die Mikrophone mit Hilfe
von Gurten oder Bändern an den Kniegelenken befestigen könnte, wie es weiter unten
bezüglich des dreifachen Mikrophons oder Gebers beschrieben ist.
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Das Doppelmikrophon eignet sind insbesondere zur Verwendung in Verbindung
mit dem Zweistrahl-Galvanometer. Bei dieser Anordnung wird das eine Mikrophon 65
mit einem Eingang des Galvanometers und das andere Mikrophon 66 mit dem zweiten
Eingang des Galvanometers verbunden, so daß die beiden mit Hilfe des Zweistrahl-Galvanometers
auf dem lichtempfindlichen Papier hergestellten Aufzeichnungen die Frequenz umd
Amplitude der Gelenkgeräusche wiedergeben, welche im Knorpelbereich der beiden Kniegelenke
entstehen. In den meisten Fällen wird angenommen, daß eines der Kniegelenke normal
arbeitet, so daß man die zugehörige normale Aufzeichnung mit der Aufzeichnung für
das Kniegelenk vergleichen kann, dessen pathologischer Zustand diagnostiziert wer-.
den soll.
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Zwar zeigt Fig. 4, daß die beiden Mikrophone an die seitlichen halbmondförmigen
Knorpel der Kniee eines Patienten angelegt sind, doch sei bemerkt, daß man die Mikrophone
auch an andere
Teile der Knie eines Patienten oder verschiedener
Personen anlegen kann, oder daß man beide Iviikrophone an'entgegengesetzte Seiten
eines Kniegelenks anlegen kann ; bei einem Vergleich der Aufzeichnungen des Zweistrahl-Galvanometers
kann es dann möglich sein, festzustellen, auf welcher Seite des Kniegelenks sich
die pathologische Veränderung befindet.
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Nachstehend wird ein Dreifachmikrophon bzw. ein Dreifachgeber beschrieben.
Dieser Dreifachgeber ist in Fig. 5, 6, 11 und 12 dargestellt und in Fig. 1 bei 52
schematisch angedeutet. Die Vorrichtung umfaßt drei Mikrophone 75, 76 und77t die
in ein weiches nachgiebiges Material 78, z. B. Schwammgummi eingebettet sind. Jedes
Mikrophon ist mit Leitungen 79 versehen, damit es an den in Fig. 1 bei 80 angedeuteten
Wählschalter angeschlossen werden kann. Der Wählschalter 80 ermöglicht es, jeweils
dasjenige Mikrophon zu wählen, dessen Signal aufgezeichnet werden soll.
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Die drei Mikrophone sind in solchen abständen voneinander angeordnet,
daß dann ; wenn das MikropDnaggregat am Kniegelenk eines Patienten befestigt wird,
die Mikrophone 75t 76 und 77 dem vorderen Horn bzw. dem mittleren Hauptteil bzw.
dem hinteren Horn des betreffenden halbmondförmigen Knorpels benachbart sind.
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In der Praxis werden diese Mikrophone wahlweise eingeschaltet und
die erzeugten Signale werden wahlweise aufgezeichnet, so daß man Signale bzw. Aufzeichnungen
für die drei verschiedenen Bereiche des Knorpels erhält ; hierbei werden die Aufzeichnungen
unter im wesentlichen gleichartigen Bedingungen hergestellt. Die hörbaren und aufgezeichneten
Geräusche richten sich in einem gewissen Ausmaß nach dem Druck zwischen den Mikrophonen
und der
Haut oder anderen weichen Geweben, die das Kniegelenk überdecken.
ienn man ein Mikrophon z. B. nur unter einem sehr geringen Druck anlegt, wird das
biefe rollende Geräusch der femoralen Condyle gedõmpft. Die graphische Aufzeichnung
der durch die Knorpel erzeugten Signale wird als ein Akustigramm des Meniskus bzw.
als Akustigramm der halbmondförmigen Knorpel bezeichnet.
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Wenn man ein Mikrophon mit einem stärkeren Druck an das Gelenk anlegt,
rhält man eine erheblich vollständigere Aufzeichnung der komplexen Geräusche des
Gelenks. Daher ist es erwünscht, geeignete ittel vorzusehen, die es ermöglichen,
den Druck zwischen dem Mikrophon und dem Kniegelenk zu variieren.
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Gemäß Fig. 6 ist ein Gurt 85 vorgesehen, der mehrere in Abständen
verteilte Lucher 86 aufweist und an einem Ende des Geberaggregats befestigt ist
; ein zweiter uurt 87 mit einem halteknopf 88 ist am anderen Ende des Geberagregats
befestigt.
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Durch geeignete. iahl des Lochs 86, in das der Halteknopf 88 eingreift,
ist es möglich, den Druck zu bestimmen, unter welchem die Mikrophone an das Kniegelenk
angelegt werden. Es liegt auf der Hand, daß der Anlagedruck vars-vert wird, wenn
man den Halteknopf 88 jeweils in ein anderes der Löcher 86 eingreifen läßt. Alternativ
könnten gemäß Fig. 11 beide Gurte 85 und 87 mit Löchern versehen sein, die einen
gesonderten lialteknopf 88 aufnehmen können, welcher auf einer Platte 84 angeordnet
ist, die man auf der von dem ikrophonaggregat abgewandte Seite an das Kniegelenk
anlegen kann.
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Ferner kann der Anlagedruck des Ivlikrophons gegenüber dem Kniegelenk
mit Hilfe der in Fig. 12 gezeigten Anordnung variiert werden. Gemäß Fig. 12 ist
z. B. das Mikrophon 77 in das nachgiebige Material 78 eingebettet, und es ist nach
aui'jen durch eine Feder 89 vorgespannt, die mit ihrem unteren Ende 90 an dem Mjhrophon
befestigt ist. Das andere Ende der Feder 89 ist mit einer in einem Zylinder 92 verschiebbaren
Scheibe 91 verbunden.
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Der Zylinder 92 ist am oberen Ende bei 93 verschlossen, jedoch an
diesem Ende mit einer Gewindebohrung versehen, die eine Schraube 94 aufnimmt. Diese
Schraube trõgt einen gerändelten Kopf 95, damit sie bequem verstellt werden kann.
Dreht man die Schraube 94 mit dem Kopf 95, kann man die Feder stärker zusammendrücken
oder sie entspannen, so daß der Druck, mit welchem die Feder das Mikrophon 77 gegen
das Kniegelenk drückt, variiert werden kann.
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Zwar sind die beschriebenen lvlittel zum Variieren des Anlagedrucks
in Verbindung mit dem Dreifachmikrophonsystem dargestellt, doch sei bemerkt, daß
man diese l. ittel ebenso gut bei einem einzigen Mikrophon oder dem Doppelmikrophon
anwenden kann.
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Nachstehend ist die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Anordnung
beschrieben. Bezüglich der Anwendung der Erfindung zum Diagnostizieren einer pathologischen
Veränderung ergeben sich die verschiedensten libglichkeiten. Im folgenden soll nur
auf einige typische Beispiel eingegangen werden, da es sich erübrigen d³rfte, eine
erschöpfende Beschreibung sämtlicher l ; öglichkeiten zu geben.
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Wenn ein Patient über bohmerzen klagt, oder wenn andere symptôme
vorhanden sind, die auf die Möglichkeit einer pathologischen Veränderung in einem
Kniegelenk schließen lassen, kann der gübte Diagnostiker einfach einen Geber an
verschiedene Teile des Kniegelenks anlegen und später die Gerausche abhören, welche
mit Hilfe eines Magnetbandgeräts aufgenommen wurden ; jedoch ist auch ein direktes
Abhören über einen Verstärker möglich. Schon diese vorbereitende Unterachung kann
dem Diagnostiker Hinweise bezaglich der krankhaften Veränderungen geben. Alternativ
kann die Voruntersuchung einen Hinweis auf ein bestimmtes Gebiet liefern, das mit
besonderer Sorgfalt näher untersucht werden mu#.
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Der nächste-Schritt könnte darin bestehen, daß das Doppelmikrophonsystem
nach Fig. 2 an ähnliche Bereiche des linken und des rechten Kniegelenks angelegt
wird. Akustigramme, die mit Hilfe des Zweistrahl-Galvanometers hergestellt werden
und z. B. das in Fig. 8 wiedergegebene Aussehen zeigen, lassen dann erkennen, auf
welche heise sich das Geräusch des erkrankten Kniegelenks vom Geräusch des normalen
Gelenks unterscheidet. wenn sich zeigt, daß eine Knorpelschädigung vorliegt, kann
man das Dreifachmikrophon über dem betreffenden halbmondförmigen Knorpel anordnen
und Aufzeichnungen der Geräusche des vorderen Horns, des mittleren Iiauptteils und
des hinteren Horns des betreffenden Knorpels herstellen. Alternativ kann man zwei
Dreifachmikrophone so benutzen, wie es in Fig. 4 gezeigt ist, und Vergleichskurven
für das vordere florin, den mittleren hauptteil und das hintere Horn der beiden
halbmondförmigen Knorpel herstellen.
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Die Aufzeichnungen, welche gemäß der Erfindung in der bis jetzt beschriebenen
eise gewonnen wurden, ermöglichen es gewöhnlich, die Diagnose zu stellen. Da jedoch
das Zweistrahl-Galvanometer bis jetzt nur f³r einen begrenzten Frequenzbereich empfindlich
ist, besteht die Möglichkeit, daß die Akustigramme in manchen Fällen kein vollständiges
Bild der pathologischen Veränderungen liefern, so daß keine abschließende Diagnose
möglich ist. In einem solchen Falle kann es erforderlich sein, aus der Magnetbandaufzeichnung
der Gelenkgeräusche diejenigen Geräusche zu erfassen, welche einen pathologischen
Zustand anzeigen. Wenn man diese abgetrennten Geräusche mit Hilfe des zeichnerischen
Analysators verarbeitet, erhält man eine Aufzeichnung der in Fig. 9 gezeigten Art,
die eine vollständige Diagnose ermöglichen d³rfte.
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Natürlich besagt ein einziges Akustigramm bzw. eine Aufzeichnung
eines zeichnerischen Analysators f³r sich allein nichts.
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Der Diagnostiker u# hunderte von Kniegelenken untersucht haben und
die Akustigramme und die graphischen Aufzeichnungen aufbewahren, wobei jeweils die
durch die Aufzeichnungen angezeigten pathologischen Zustände vermerkt sind. Unter
Verwendung einer solchen Sammlung von Unterlagen ³ber Gelenkerkrankungen ermöglicht
es die erfindungsgemäße Einrichtung, pathologische Zustände zu diagnostizieren.
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In Fig. 13, 14 und 15 sind drei Akustigramme wiedergegeben, aus denen
verschiedene pathologische Zustände ersichtlich sind. Fig. 13 zeigt ein Akustigramm
eines normalen Kniegelenks, das mit Hilfe eines magnetischen Gebers hergestellt
wurde, welcher über dem hinteren Horn des medialen Meniskus,
d.
h. dem halbmondförmigen Knorpel, angeordnet war.
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Fig. 14 zeigt ein Akustigramm für ein Knie, bei dem die Diagnose
auf Osteoarthritis lautete. Diese Aufzeichnung wurde mit Hilfe eines magnetischen
Gebers hergestellt, der über dem mittleren leil s inneren Meniskus angeordnet war.
Manbeachte das Vorhandensein von hohen Amplituden in dem Bereich, in welchem die
normalen Geräusche von geringer Amplitude des Femurs und der Tibia auftreten. Eine
Xöntgenaufnahme des Gelenks bewies, daB die aus dem Akustigramm gezogenen Schlüsse
richtig waren.
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Die in den Figuren wiedergegebenen Akustigramme und die mit Hilfe
des Analysators gewonnene Schaulinie sind Beispiele far die verschiedenen Arten
von Aufzeichnungen, welche bei zweckmäßiger Anwendung der erfindungsgemäßen Einrichtung
gewonnen werden können. Mit Hilfe des mit einer Nadel versehenen Gebers oder des
Dreifach-hlikrophongebers lassen sich bestimmte kleine Bereiche eines Gelenks untersuchen,
wobei Aufzeichnungen hergestellt werden können, bei denen sich die Analyse oder
Auswertung leichter durchfiihren läßt. Die Verwendung des Vergleichsgeräts mit zwei
Mikrophonen, wobei der mit einer Kanüle versehene Geber oder das Dreifachmikrophon
benutzt werden kann, liefert nebeneinander verlaufende Aufzeichnungen über die Geräusche
eines normalen Gelenks und die Geräusche eines Gelenks, von dem bekannt ist, daß
sich pathologische Veränderungen entwickelt haben. Dieser Parallelvergleich zwischen
einem normalen und einem krankhaft veränderten Gelenk erleichtert eine rasche Diagnose
eines pathologischen Zustandes. Wegen der Empfindlichkeit der Einrichtung und deren
Anwendbarkeit bei kleinen abgegrenzten Bereichen kann gemäß der Erfindung eine
Gelenkschädigung
bereits in ihrem Anfangsstadium diagnostiziert werden, die mit Hilfe der bekannten
Röntgenverahren noch nicht feststellbar ist.
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Es braucht nicht in allen FälDai erforderlich zu sein, jedes der
erfindungsgemäBen Elemente zu verwenden und jedes erfindungsgemäße Verfahren zu
benutzen, um eine Diagnose zu stellen. Die erfindungsgemäße Einrichtung ermöglicht
jedoch eine allgemein einleitende Untersuchung, mittels deren ein Oberblick über
einen pathologischen Zustand gewonnen werden kann, und im Verlauf aufeinander folgender
Stadien kann die jeweilige Erkrankung immer genauer isoliert werden. Dasallgemeinste
Verfahren zum Gewinnen eines Uberblicks besteht darin, daß man die Gelenkgeräusche
einfach direkt abhört oder eine Bandaufnahme wiedergibt, die von den Gelenkgeräuschen
hergestellt worden ist.
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Die aufeinander folgenden Stadien der Einengung des Bereichs der Erkrankungsmöglichkeiten
umfassen die Benutzung eines mirophons oder von Mikrophonsystemen, welche die Untersuchung
begrenzter Bereiche ermöglichen, wobei die letzte Stufe einer eingehenden Untersuchung
durch die Anwendung des zeichnerischen Analysators gebildet wird.
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Die Verwendung einer Zeitsteuereinrichtung in Verbindung mit einer
Standardisierung der Streck-und Beugebewegungen des zu untersuchenden Gelenks führt
zu einem Satz standardisierter Aufzeichnungen, die insgesamt Unterlagen über über
pathologische Zustände bilden, an Hand deren die jeweilige Erkrankung diagnostiziert
werden kann.
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Die Auswertung eines kleinen Ausschnitts eines Magnetaufnahmebandes,
das eine Aufzeichnung über ein bestimmtes Gelenkgeräusch enthält, z. B. ein ungewöhnliches
Knacken eines Knorpels, mit Hilfe des zeichnerischen Analysators, der es ermöglicht,
die verschiedenen Frequenzen und deren Amplituden zu trennen, wobei der Analysator
eine graphische Darstellung liefert, ermöglicht auf zweckmäßige eise eine bis in
Einzelheiten gehende Untersuchung des pathologischen Zustandes eines Kniegelenks
oder dergleichen.
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Patentanspruche :