DE1461442C - Verfahren für ein chargenweises Anschwemmen eines Filterhilfsmittels und Anordnung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren für ein chargenweises Anschwemmen eines Filterhilfsmittels und Anordnung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren für ein chargenweises
Anschwemmen einer aus Trägerflüssigkeit und Filterhilfsmittel bestehenden, homogen gemischten
Suspension auf ein gereinigtes oder frisches Filterinediuin einer Filterpresse vor einer Filtration
eines schwer filtrierbaren Schlammes und eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens.
Es ist bekannt, Filterhilfsschichten auf Filtermedien,
wie Filtertücher anzuschwemmen. Damit vermeidet man, daß der sich bildende Filterkuchen ίο
zu fest am Filtermedium haftet.
Beim bekannten Verfahren zum Voranschwemmen
einer Filterhilfsschicht nach der Anmeldung Sch 6691 wird das Filterhilfsmittel in einen Zwischenbehälter
gegeben, der nach der Pumpe und vor der Filterpresse angeordnet ist. Das zu filtrierende Gut oder
das Vorfiltrat kann durch diesen Zwischenbehälter geleitet werden und schwemmt dabei das Filterhilfsmittel
heraus und nimmt es mit in die Filterpresse. Zwar ist dort darauf hingewiesen, daß die Voranschwemniung
bei möglichst hohem Zusatz an Filterhilfsmittel in kurzer Zeit zu erfolgen habe, aber
dort wird nur eine an sich bekannte Förderpumpe oder ein dieser nachgeschalteter Injektor verwendet.
Derartige Pumpen sind häuptsächlich dafür ausgelegt, einen hohen Druck in der Filterpresse zu erzeugen,
■ nicht jedoch dafür, in kurzer Zeit große Volumina zu fördern. Ein langsames Aufbringen
einer Suspension aus Trägerfiüssigkeit und Filterhilfsmittel würden den Nachteil mit sich bringen, daß sich
die Filterhilfsschicht nicht gleichmäßig ausbilden kann. Außerdem besteht die Gefahr eines vorzeitigen
Ablösens der Schicht, das gesamte Verfahren nimmt eine längere Zeitspanne in Anspruch, und beim bekannten
Verfahren kann nicht mit Sicherheit für eine homogene Suspension gesorgt werden, da die Mischung
des Filterhilfsmittels mit der Trägerfiüssigkeit lediglich während des Herausnehmens aus dem Zwischenbehälter
erfolgt. Eine ungleichmäßige Verteilung des Filterhilfsmittels in der Trägerflüssigkeit
führt dann ebenfalls zu einer ungleichmäßigen Filterhilfsschicht. .
Es wurde auch bereits vorgeschlagen, ein Trägergas zur Förderung des Filterhilfsmittels zu verwenden.
Dabei mußte das Filterhilfsmittel in einem Fliehkraftabscheider von dem Trägergas getrennt
werden und gelangte dann dosiert in das zu filtrierende Gut. Vorratsbehälter und Mischrauin sind hierbei
druckdicht, und die Dosierung der Filterhilfsmittel in die zum Filter führende Flüssigkeitsleitung erfolgt
unter CCVGasdruck. Ein Einfluß auf eine homogene Mischung zwischen Trägerflüssigkeit und Filterhilfsmittel
ist dadurch allein nicht erzielbar (deutsche Aiislegeschrift 1 161 856).
Weiterhin ist in der Patentanmeldung St 2199 für
ein Verfahren zum Mischen von Kieselgur mit der zu filtrierenden Flüssigkeit vorgeschlagen, die aus Kieselgur
und Flüssigkeit bestehende Suspension aus einem unler Vm atü Überdruck von Kohlensäure stehenden
Druckbehälter dem Flüssigkeitsstrom zuzudosieren. Auf das Mischen zur Erzielung einer homogenen
Suspension hat hierbei das Gas keinen Einfluß.
Aufgabe der Erfindung ist es, unter turbulenter Verteilung eines Filterhilfsmittels zu einer Tür einen
raschen Anschwemnivorgang erforderlichen, unter
Druck stehenden Suspension und dadurch zu einer gleichmäßig dünn angeschwemmten Filterhilfsschicht
zu gelangen.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, durch ein Aufwirbeln und Lockern des in einen
ersten Behälter dosierten Filterhilfsmittels sowie Transport dieses Filterhilfsmittels durch eine Leitung
zu einem mit Wasser oder Filtrat gefüllten zweiten Behälters mittels Druckluft, anschließende Trennung
des Filterhilfsmittels von der Luft in der Flüssigkeit unter gleichzeitiger Bildung einer Suspension, die
allein unter dem im zweiten Behälter herrschenden Druck der separierten Druckluft der Filterpresse zugeführt
wird.
Das Filterhilfsmittel wird dabei von der Druckluft aufgewirbelt und in die Trägerflüssigkeit eingeführt.
Erst in dieser Flüssigkeit erfolgt eine Entmischung von Trägergas und Filterhilfsmittel. Während dieser
Entmischung entsteht eine hohe Turbulenz in dem Wasser bzw. in dem Filtrat, unter deren Wirkung
sich ohne weiteres eine homogene Suspension ausbildet. Damit werden die Voraussetzungen für eine
sehr gleichmäßige Filterhilfsschicht geschaffen.
Das Verfahren nach der Erfindung arbeitet wirtschaftlich, da die Druckluft als nahezu einziger Energieträger
dient. Die Druckluft sorgt für eine ausreichende Auflockerung und einen gleichmäßigen
Transport des Filterhilfsmittels, für eine gute Durchmischung des Filterhilfsmittels mit der Trägerflüssigkeit-
und schließlich für das Einbringen der entstandenen Suspension in die Filterpresse. Dabei wird
vollkommen staubfrei gearbeitet, so daß ein Zentrifugalabscheider nicht erforderlich ist.
Das Aufbringen der Filterhilfsschicht erfolgt so rasch, daß eine Sedimentation des Filterhilfsmittels
auf dem Wege zum Filtermedium oder ein unerwünschtes Lösen der Filterhilfsschicht vom Filtermedium vermieden werden kann. Beim Anschwemmen
der Filterhilfsschicht aus Kieselgur in Filterpressen würde das Durchströmen der Suspension mit
einer der Sedimentationsgeschwindigkeit der Feststoffe ähnlichen Geschwindigkeit verhängnisvoll. Mit
dem Verfahren nach der Erfindung ist es jedoch möglich, dem Absetzen der Feststoffe entgegenzuwirken,
da man die Suspension ohne weiteres mit einer Strömungsgeschwindigkeit in die Filterpresse einbringen
kann, die dem mehrfachen der Sedimentationsgeschwindigkeit des Filterhilfsmittels entspricht.
Eine Anordnung mit Zuteiler, Mischeinrichtung und Transportwegen für körniges Filterhilfsmaterial
zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß über einem mit einer
in horizontaler Ebene verlaufenden porösen Zwischenwand versehenen, in zwei Räume geteilten
ersten Behälter ein Speicher mit Zellenschleuse für das Filterhilfsmittel angeordnet ist, der untere Raum
des Behälters über eine regulierbare Leitung mit einem Druckluftspeicher und der obere Raum über
eine Leitung mit einem zweiten als Druckwasserkessel dienenden Behälter in Verbindung steht und
daß für die Suspension aus dem zweiten Behälter eine Leitung zur Filterpresse vorgesehen ist.
Diese Anlage ist entsprechend dem Verfahren nach der Erfindung im Aufbau einfach und leicht zu bedienen. Sie bietet den weiteren Vorteil einer geringen
Bauhöhe, denn die Anordnung des als Speicher für das Filterhilfsmittel dienenden ersten Behälter kann
neben dem zweiten Behälter erfolgen.
Im übrigen ist die Anordnung nach der Erfindung wirtschaftlich und betriebssicher, da lediglich ein
unkompliziertes an sich bekanntes pneumatisches
Mischsystem ohne zusätzliche Förderorgane für die Flüssigkeit oder für das Filterhilfsmittel zur Anwendung
kommt.
Eine Weiterbildung der Anordnung nach der Erfindung besteht durch eine regelbare, den ersten Behälter
umgehende Umluftleitung zwischen dem Druckluftspeicher und einem in der Leitung zwischen
dem ersten und dem zweiten Behälter angeordneten Mischkopf. Man kann auf diese Weise die Feststoffkonzentration in der entstehenden Suspension und
damit auch in der Filterhilfsschicht zeitlich ändern. Vorteilhaft kann man Druckluft ohne Beimengungen
von Filterhilfsmittel in die Leitung zwischen dem ersten und dem zweiten Behälter einblasen. Damit
kann eine Anpassung an ünierschiedliche Betriebsbedingungen erzielt werden.
Im übrigen läßt sich die Anordnung nach der Erfindung in bekannter Weise automatisieren.
Das Verfahren nach der Erfindung sowie eine Anordnung zu seiner Durchführung wird nunmehr beispielsweise
erläutert.
Ein Speicher ist für das Filterhilfsmittel vorgesehen, der über eine Zellenschleuse mit einem ersten
Behälter in Verbindung steht. Dieser erste Behälter ist durch eine in horizontaler Ebene verlaufende
poröse Zwischenwand in einen oberen^Raum und einen unteren Raum unterteilt. Zwischen der Zellenschleuse
und dem ersten Behälter befindet sich ein Absperrorgan. Der untere Raum des ersten Behälters
steht über ein Luftventil und ein erstes Mengenregelventil mit einem Druckluftspeicher in Verbindung.
Parallel zum ersten Behälter liegt eine Umluftleitung, die vom Druckluftspeicher aus betrachtet vor
dem ersten Mengenventil abzweigt, in einen ersten Mischkopf mündet und ein Umluftventil sowie ein
zweites Mengenventil aufweist. Zum Steuern des Umluftventils dient ein Kontaktmanometer am ersten
Behälter. Zur Entlüftung dieses Behälters ist ein Entlüftungsventil vorgesehen. Alle Ventile können auf
eine elektromagnetische Steuerung abgestellt werden. Ein zweiter Behälter, der zur Aufbereitung der
Suspension dient, steht über eine Leitung unter Zwischenschaltung eines Rückschlagventils mit einer
in einem Filtratssammelbehälter angeordneten Filtratpumpe in Verbindung. Zwischen dem ersten Behälter
und dem zweiten Behälter ist eine Leitung vorgesehen, die im ersten Behälter mit einem zweiten
Mischkopf beginnt und im unteren Ende des zweiten Behälters in einem dritten Mischkopf endet. In der
Leitung liegt außerdem der erste Mischkopf sowie ein Förderventil. Der zweite Behälter weist einen
Füllstandsanzeiger mit zwei Kontaktschaltern auf. Außerdem besitzt er eine Leitung zur Filterpresse
und ein Entlüftungsventil in einer Entlüftungsleitung. Des weiteren ist der zweite Behälter mit einer Entleerungsleitung
und einem Durchlaßventil versehen.
Die Anordnung arbeitet bei der Durchführung des Verfahrens folgendermaßen:
Im Speicher wird das erforderliche Filterhilfsmittel, z.B. Asche, über die Zellenschleuse in der vorgesehenen
Menge dem ersten Behälter zudosiert. Vorher wurde vom unteren Kontaktschalter des Füllstandsanzeigers das öffnen des Entlüftungsventils des
ersten Behälters veranlaßt. Der untere Kontaktschalter zeigt die Entleerung des zweiten Behälters nach
dem Aufbringen der vorherigen Filterhilfsmittelschicht auf das Filtermedium an. Nach eingestelltem
Zeitablauf wird die Zellenschleuse abgeschaltet und das Absperrorgan geschlossen. Durch den unteren
Kontaktschalter wird außerdem die Inbetriebnahme der Filtratpumpe veranlaßt, so daß das Filtrat in der
Zwischenzeit über die Leitung in den zweiten Behälter gelangt. Sobald die Filterpresse geschlossen ist,
wird auf Kommando eines Steuergerätes, z. B. eines Manometers an der Filterpresse, das Entlüftungsventil
des zweiten Behälters geschlossen sowie das Luftventil geöffnet und Druckluft aus dem aufgeladenen
ίο Druckluftspeicher mit beispielsweise 6 atü in den
unteren Raum des ersten Behälters eingeleitet. Die Druckluft schießt durch die poröse Zwischenwand
sowie die daraufliegende Asche in den ersten Behälter ein, lockert die Asche dabei auf und verdrängt sie
nach dem öffnen des Förderventils aus dem ersten Behälter über den ersten Mischkopf und die Leitung
in den zweiten Behälter. Das Förderventil wird von . einem Kontaktmanometer geöffnet, sobald dieses anzeigt,
daß der Druck im ersten Behälter auf einen eingestellten Wert angestiegen ist. Durch das einschießende
Luft-Asche-Gemisch wird im zweiten Behälter eine Turbulenz erzeugt. Der dritte Mischkopf
ist so ausgebildet, daß sich die Trägerluft der Asche entmischt und durch die Flüssigkeit aufsteigt,
während sich die Asche mit der Flüssigkeit unter der Wirkung der Turbulenz zur Suspension aufbereitet.
Dier Druckluft verdrängt die Suspension aus dem zweiten Behälter und fördert sie kurzzeitig durch die
Leitung in die Filterpresse. Es kommt so zur spontanen Ausbildung der Filterhilfsschicht auf den Filtermedien
der Filterpressenkammern. Der Spiegel im zweiten Behälter sinkt dabei wieder bis zum Kontaktschalter
ab, woraufhin sich der eben beschriebene Vorgang von neuem abwickelt.
Zur Regelung der Fördergeschwindigkeit der Asche in der Leitung und damit zur Beeinflussung
der Feststoffkonzentration während der Zeit, in der die Suspension die Leitung passiert, ist die Umluftleitung
parallel zum ersten Behälter angeordnet. Nach öffnen des Umluftventils durch ein am ersten Behälter
angeordnetes Kontaktmanometer werden die anteiligen Verhältnisse von Förder- zu Umluft im ersten
Mischkopf durch die von Hand vorgenommene Einstellung der beiden Mengenregelventile bestimmt.
Claims (3)
1. Verfahren für ein chargenweises Anschwemmen einer aus Trägerflüssigkeit und Filterhilfsmittel
bestehenden, homogen gemischten Suspension auf ein gereinigtes oder frisches Filtermedium
einer Filterpresse vor einer Filtration eines schwer filtrierbaren Schlammes, gekennzeichnet
durch ein Aufwirbeln und Lockern des in einen ersten Behälter dosierten Filterhilfsmittels sowie
Transport dieses Filterhilfsmittels durch eine Leitung zu einem mit Wasser oder Filtrat gefüllten
zweiten Behälter mittels Druckluft, anschließende Trennung des Filterhilfsmittels von der Luft in
der Flüssigkeit unter gleichzeitiger Bildung einer Suspension, die aHein unter dem im zweiten Behälter
herrschenden Druck der separierten Druckluft der Filterpresse zugeführt wird.
2. Anordnung mit Zuteiler, Mischeinrichtung und Transportwegen für körniges Filterhilfsmaterial
zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß über
einem mit einer in horizontaler Ebene verlaufen-
den porösen Zwischenwand versehenen, in zwei Räume geteilten ersten Behälter ein Speicher mit
Zellenschleuse für das Filterhilfsmittel angeordnet ] ist, der untere Raum des Behälters über eine regulierbare
Leitung mit einem Druckluftspeicher und der obere Raum über eine Leitung mit einem
zweiten als Druckwasserkessel dienenden Behälter in Verbindung steht und daß für die Suspension
aus dem zweiten Behälter eine Leitung zur Filterpresse vorgesehen ist.
3. Anordnung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine regelbare, den ersten Behälter umgehende
Ümluftleitung zwischen dem Druckluftspeicher und einem in der Leitung zwischen dem
ersten und dem zweiten Behälter angeordneten Mischkopf.
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