DE1433120B2 - Uranlegierungen - Google Patents
UranlegierungenInfo
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- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
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- G21C3/42—Selection of substances for use as reactor fuel
- G21C3/58—Solid reactor fuel Pellets made of fissile material
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Description
Die Erfindung betrifft Uranlegierungen mit charakteristischem Aufbau und definierter Zusammensetzung.
Bekanntlich zeigt das unlegierte metallische Uran als Werkstoff viele Nachteile, die vor allem in seinem
ungünstigen Verhalten bei der Verarbeitung, seinem schlechten Korrosionsverhalten sowie seiner mangelnden
Formstabilität bei cyclischer Wärmebehandlung und unter Neutronenbestrahlung zum Ausdruck kommen.
Diese Nachteile sind durch die mechanischphysikalischen Eigenschaften, die Eigenschaftsanisotropien
und die Polymorphie des Urans bedingt. Eine gewisse Beeinflussung der Eigenschaften des Urans
kann durch Legierungszusätze erreicht werden, wobei häufig geeignete Wärmebehandlungen noch zusatzliehe
Verbesserungen der Uran-Legierungen ergeben. Durch umfangreiche Arbeiten auf dem Gebiet der
Uran-Legierungen konnten z. B. Kernbrennstoffe entwickelt werden, die ein besseres Verhalten unter
Reaktorbetriebsbedingungen zeigen als das unlegierte Uran. Der größere Teil dieser Arbeiten behandelt
zwar binäre Uran-Legierungen, aber auch ternäre und höhere Uran-Legierungen sind seit vielen Jahren
Gegenstand eingehender Untersuchungen, die z. B. schon zur Verwendung verschiedener Legierungstypen
als Kernbrennstoff geführt haben. Die bekannten Uranlegierungen können ohne Berücksichtigung
von Einzelheiten wie folgt unterteilt werden.
a) Die a-Uran-Legierung, wie z. B. Uran-Zirkonium-Niob-
und Uran-Silicium-Aluminium-Legierungen sind in der Regel nur schwach legiert,
so daß im wesentlichen der Uranmischkristall weiterhin eigenschaftsbestimmend bleibt. Vor
allem ist die bei Temperaturen zwischen etwa 550 und 7000C ablaufende polymorphe Umwandlung
des a-Uranmischkristalls in den /i-Uranmischkristall und umgekehrt bei diesem
Legierungstyp nicht zu vermeiden. Bei Verwendung von a-Uranlegierungen in diesem Temperaturbereich
muß also mit Eigenschaftsveränderungen des Materials gerechnet werden, die in der Regel schwer zu kontrollieren sind und nicht
vorausgesagt werden können. Solche Temperaturen lassen sich jedoch bei der Verarbeitung
des Materials und auch häufig bei seiner Verwendung z. B. als Brennstoff in Reaktoren nicht
mit Sicherheit vermeiden. Auch die unangenehmen Eigenschaftsanisotropien, vor allem die in
den Raumkoordinaten unterschiedliche Ausdehnung des Materials unter Neutronenbestrahlung
und bei cyclischer Wärmebeanspruchung sind bei den a-Uranlegierungen nur schwer mit ausreichender
Gewähr auszuschließen. Zwar sind die Festigkeitseigenschaften der gebräuchlichen
a-Uranlegierungen erheblich besser als die des unlegierten Urans, ihr Korosionsverhalten ist
jedoch schlecht und im Vergleich zu Uran nur geringfügig verbessert.
60
b) Die y-Uran-Legierungen wie z. B. Uran-Molybdän- und Uran-Niob-Legierungen weisen meistens
höhere Gehalte bis zu 20 Gewichtsprozent : eines Zusatzmetalls auf und enthalten häufig
noch geringe Zusätze eines dritten Metalls wie z. B. Aluminium, Chrom oder Silicium, welche
die Trägheit der y-Umwandlung erhöhen sollen. Die Eigenschaften dieses Legierungstyps werden
vom y-Uran-Mischkristall bestimmt. Infolge ihres kubischen Gitteraufbaus weisen die
y-Mischkristalle eine vollständige Isotropie der Eigenschaften auf und zeigen daher praktisch
keine Forminstabilität bei cyclischer Wärmebeanspruchung und Neutronenbestrahlung. Auch
die Festigkeits- und Korrosionseigenschaften sind gegenüber den a-Uranlegierungen stärker
verbessert. Der Hauptnachteil der y-Uranlegierungen ist, daß sie nur oberhalb von etwa 550° C
im völlig stabilen Zustand vorliegen und unterhalb dieser Temperatur früher oder später in
a-Uranmischkristalle und eine andere Phase zerfallen, also nach wie vor unter Verlust der zunächst
günstigeren Eigenschaften der Polymorphie unterliegen. Außerdem sind die durch den Zerfall der y-Phase bewirkten Veränderungen
des Materials nicht genau vorauszusagen, so daß mit vielfältigen Störungen bei der Gleichgewichtseinstellung
zu rechnen ist. Der y-Zerfall tritt bei Temperaturen zwischen 300 und 500° C,
als bei in Reaktoren üblichen Arbeitstemperaturen, verhältnismäßig rasch auf.
c) Die intermetallischen Uran-Verbindungen wie z. B. U3Si2, U3Si, UAl3 und UAl4 sind infolge
ihres engen Existenzbereiches meistens im technischen Maßstab nur schwer in reiner Form herzustellen,
selbst wenn sie sich direkt aus der Schmelze bilden (U3Si2). Noch schwieriger ist es,
homogene Phasen herzustellen, wenn diese peritektisch (UAl3, UAl4) öder peritektoid (U3Si)
entstehen. Deshalb wurde mehrfach versucht, durch weitere Legierungszusätze eine Erweiterung
des Existenz-Bereichs verschiedener intermetallischer Phasen zu erreichen. Das ist jedoch
bisher nicht gelungen. Im Falle des UAl3 und UAl4 werden die Verbindungen durch den
Schmelzvorgang in Aluminium als Matrix dispergiert. ; Dabei werden den entsprechenden
Uran-Aluminium-Legierungen häufig bis zu etwa Gewichtsprozent Zirkonium oder Silicium
zugesetzt, um die ungünstige Umwandlung der UAl3- zur uranärmeren UA14-Phase zu verzögern
oder ganz zu unterdrücken. Eine Anwendung findet bisher nur die UAl3- und UAl4-Phase
in Aluminiummatrix als Brennstoff in Kernreaktoren. Infolge der geringen Warm-
. ·: festigkeit des Matrixmaterials ist die Anwendung
dieses Legierungstyps auf Temperaturen bis zu etwa 350 bis 400° C beschränkt. Außerdem ist
in dem wegen des höheren Urangehaltes günsti-
- geren Falle des UAl3 eine ständige Umwandlung
zu UAl4 im Reaktorbetrieb zu erwarten. Da die Volumina der beiden Phasen unterschiedlich
sind, geht mit der Umwandlung auch eine Veränderung des Materials vor sich.
Zusammenfassend ergibt sich, daß der Hauptnachteil der unter a) und b) genannten Legierungstypen
ihre durch die Uranmischkristalle bedingte Polymorphie ist. Der unter c) genannte Legierungstyp ist
verhältnismäßig schwierig herzustellen. Wo eine solche Schwierigkeit nicht besteht, wie bei den Dispersionselementen
auf Uran-Aluminium-Basis, sind die Arbeitstemperaturen sehr begrenzt, und die Umwandlung
der UAl3- in die UA14-Phase bedingt nachteilige
Veränderungen des Materials.
3 4
Gegenstand des älteren Patents 1 188 819 ist ein zersetzt schmelzenden Uranverbindungen ausbilden
Kernbrennstoff vom Dispersionstyp, der durch kann. Voraussetzung für das Auftreten eines der-Schmelzen
unter 1600° C hergestellt worden ist, für artigen quasibinären Schnittes ist das Vorliegen min-Kernreaktoren,
dessen Merkmale darin bestehen, daß destens einer intermetallischen Verbindung mit offeer
aus 30 bis 60% Chrom oder mehr als 40 bis 90 °/o 5 nem Maximum in den beiden uranhaltigen Rand-Eisen,
Rest Uranmonocarbid, besteht. systemen.
Weiterhin sind aus der Literaturstelle F. Rough Die in der Abbildung weiterhin eingezeichnete
und A. Baur, Const. Diagrams of Uranium and Gerade 2 zwischen UX und Y bedeutet einen quasiThorium
Alloys., Reading (Mass), 1958, insbeson- binären Schnitt, der zwischen einer intermetallischen
dere S. 89 bis 95, die ternären Systeme U-Be-C, i° Uranverbindung mit offenem Maximum und einer
U-Bi-Pb, U-Sn-Bi, U-Pb-Sn, U-Co-Ni, U-Fe-Ni, unlegierten metallischen Komponente (Y) entsteht.
U-Mn-Ni bekannt, von denen quasibinäre Schnitte Voraussetzung für das Vorliegen eines solchen
der anmeldungsgemäßen Art, insbesondere bei den Schnittes ist, daß in einem uranhaltigen Randsystem
drei letztgenannten Systemen, untersucht sind. mindestens eine intermetallische Verbindung mit
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von 15 offenem Maximum vorliegt.
Uranlegierungen, deren Zusammensetzung im ent- Die mit Ziffer3 in Abb. 1 gezeichnete Gerade
sprechenden Dreistoff system auf oder in der Nähe zwischen UX und XY verdeutlicht einen quasibinären
von quasibinären Schnitten liegt, die sich ausbilden Schnitt, der sich zwischen einer uranhaltigen und
einer uranfreien Verbindung ausbilden kann, wobei
a) zwischen den unzersetzt schmelzenden Verbin- 20 beide .Verbindungen offene Maxima haben, d h.
düngen zweier uranhaltiger Randsysteme, unzersetzt schmelzen. Hier ist Voraussetzung^ das
Vorliegen jeweils einer intermetallischen Verbindung
,, ' . , , , », , . mit offenem Maximum in einem uranhaltigen und
b) zwischen den unzersetzt schmelzenden Verbin- dem uranfreien Randsystem.
düngen eines uranhaltigen Randsystems und der 25 Die vorstehend gekennzeichneten Legierungen der
dritten Komponente des Dreistoffsystems die erfindungsgemäßen Zusammensetzung sind in ihren
zwischen Raumtemperatur und etwa 1350° C Eigenschaften entweder völlig oder wenigstens an-
umwandlungs rei sein muß, wobei von b) die- nähemd isot womus sich eine erhebliche über.
jenigen Uranlegierungen nach dem deutschen legenheit gegenüber den «-Uran-Legierungen ergibt.
Patent 1 188 8Ϊ9 ausgenommen sind, 30 Sie sind zwischen Raumtemperatur und etwa 1350° C
frei von jeder Phasenumwandlung. Damit ist ihr An-
c) zwischen den unzersetzt schmelzenden Verbin- Wendungsbereich hinsichtlich der Temperatur wesentdungen
eines uranhaltigen und eines uranfreien Hch größer als der aller bisher bekannten Typen von
Randsystems Uran-Legierungen. Diese Legierungen besitzen auch
35 gute Festigkeitseigenschaften und bei hohen, aber
als Kernbrennstoff in Reaktoren, der zwischen Raum- technisch beherrschbaren Temperaturen eine austemperatur
und etwa 1350° C frei von jeder Phasen- reichende Verformbarkeit und sind im Korrosionsumwandlung sein muß. verhalten gegenüber denjenigen der α- und y-Uran-
Bei der Verwendung dieser Uranlegierung in sol- Legierungen wesentlich verbessert. Da, wie schon er-
chen Reaktoren treten eine Reihe von ungünstigen 4° wähnt, auch die in der Nähe dieser Schnitte befind-
Eigenschaften des unlegierten Urans und des Uran- liehen Legierungszusammensetzungen innerhalb einer
mischkristalls nicht auf. gewissen räumlichen Ausdehnung der quasibinären
Der Grundgedanke der vorliegenden Erfindung sei Schnittlinien die gleichen Eigenschaften zeigen, ergibt
im folgenden an Hand der A b b. 1 erläutert, in der sich als weiterer Vorteil die Tatsache, daß die erfinin
der üblichen Weise mit Hilfe eines gleichseitigen 45 dungsgemäßen Legierungen im Gegensatz zu den
Konzentrationsdreiecks die Zusammensetzungen von intermetallischen Uranverbindungen sich verhältnis-Legierungen
zwischen Uran, einer zweiten Kompo- mäßig sicher und reproduzierbar in der gewünschten
nente X und einer dritten Komponente Y aufgetragen Zusammensetzung und mit den gewünschten yerwerden
können. In dieser Darstellungsweise sind die besserten Eigenschaften erschmelzen lassen. -.....'
drei grundsätzlich möglichen quasibinären Schnitte,. 50 Die bevorzugten Legierungen nach der Erfindung die den vorstehenden Bedingungen unter a) bis c) sind dadurch gekennzeichnet, daß als Legierungsgenügen, in Form der Geraden 1, 2 und 3 verdeut- komponente die Metalle Aluminium, Silicium, Zirkolicht. Alle Legierungen, die auf oder in der Nähe nium, Molybdän, Eisen, Beryllium, Chrom, Vanadieser quasibinären Schnitte liegen, fallen in den dium, Titan, Nickel, Kupfer verwendet werden, wobei Bereich der Erfindung. Dazu gehören auch solche 55 Metalle aus der genannten Gruppe auch als 4. oder Legierungen, die in einem mehr als dreidimensionalen 5. Komponente in untergeordneten Mengen zugegen System, z.B. einem Vierstoff-System, auf den ent- sein können.
drei grundsätzlich möglichen quasibinären Schnitte,. 50 Die bevorzugten Legierungen nach der Erfindung die den vorstehenden Bedingungen unter a) bis c) sind dadurch gekennzeichnet, daß als Legierungsgenügen, in Form der Geraden 1, 2 und 3 verdeut- komponente die Metalle Aluminium, Silicium, Zirkolicht. Alle Legierungen, die auf oder in der Nähe nium, Molybdän, Eisen, Beryllium, Chrom, Vanadieser quasibinären Schnitte liegen, fallen in den dium, Titan, Nickel, Kupfer verwendet werden, wobei Bereich der Erfindung. Dazu gehören auch solche 55 Metalle aus der genannten Gruppe auch als 4. oder Legierungen, die in einem mehr als dreidimensionalen 5. Komponente in untergeordneten Mengen zugegen System, z.B. einem Vierstoff-System, auf den ent- sein können.
sprechenden Fortsetzungen der quasibinären Schnitte Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird nachliegen,
also die gleichen Phasenbezeichnungen wie stehend je ein typisches Beispiel für auf den
diese aufweisen. ■ . · ■ 60 Schnitten 1, 2 und 3 liegende Legierungen behandelt.
In der Abb. 1 sind unter der Bezeichnung UX, In Abb. 2 ist das Zustandsbild des Systems
XY und UY auf den Seiten des Dreiecks die unzer- UAl2 — U3Si2 auf Grund der durchgeführten Untersetzt
schmelzenden intermetallischen Verbindungen suchungen dargestellt. Zugrunde liegt diesem Beispiel
der entsprechenden binären Systeme eingezeichnet. das Dreistoffsystem Uran — Aluminium — Silicium,
Die mit 1 bezeichnete Verbindungsgerade zwischen 65 in dem sich zwischen den Verbindungen UAl2 (UX
UX und UY bedeutet einen quasibinären Schnitt, der in Abb. 1) und UsSi2 (UY in Abb. 1) ein quasibisich
zwischen zwei intermetallischen Uranverbindun- närer Schnitt ausbildet. Entsprechend den Bezeichgen
mit offenem Maximum, d. h. zwischen zwei un- nungen in A b b. 1 würde also X Aluminium und Y
■ ti.:
Silicium bedeuten. Das Zustandsbild UAl2 — U3Si2
(Abb. 2) zeigt ein eutektisches System mit einem eutektischen Punkt bei etwa 1360° C. Die eutektische
Legierung hat nach der Analyse folgende Zusammensetzung: ·
. Atomprozent Gewichtsprozent
U 51 89,6
Al 23 4,9
Bis zu der Temperatur von 1360° C und über den gesamten Konzentrationsbereich tritt im Gegensatz
zu den bisher bekannten Typen von Uran-Legierungen keine Phasenumwandlung auf. Die Legierungen
behalten über diesen weiten Temperatur- und Konzentrationsbereich ihren charakteristischen Aufbau
bei. Die Zusammensetzung der eutektischen Legierung weist mit 89,6 Gewichtsprozent Uran für diese
Legierungsgruppe auch im Vergleich zu den y-Uran-Legierungen und den bisher verwendeten intermetallischen
Uranphasen eine hohe Urankonzentration auf, was' sie in Verbindung mit den niedrigen Absorptionsquerschnitten
für thermische Neutronen der Legierungskomponenten als Kernbrennstoff aussichtsreich
erscheinen läßt. Die Legierung zeigt ein günstiges Gieß verhalten; sie läßt sich praktisch
poren- und lunkerfrei vergießen. Die Verteilung der beiden intermetallischen Verbindungen ist, wie die
mikroskopische Betrachtung zeigt, völlig gleichmäßig. Ihre Härte beträgt in gegossenem Zustand
650 kg/mm2 (HV 2). Zwar sind die Legierungen bei Raumtemperatur etwas spröde, jedoch lassen sie sich
bei Temperaturen von 900° C an verformen.
Das Auftreten eines quasibinären Schnittes zwischen der unzersetzt schmelzenden Verbindung eines
uranhaltigen Randsystems und der dritten Komponente des Dreistoffsystems, entsprechend der Geraden
Nr. 2 in Abb. 1, liegt z.B. in dem Dreistoffsystem Uran — Aluminium — Molybdän vor. Dort
bildet sich der quasibinäre Schnitt zwischen der Verbindung UAl2 und Molybdän. In A b b. 1 wäre für
diesen Fall X durch Aluminium, Y durch Molybdän und UX durch UAl2 zu ersetzen. Die Abb. 3 zeigt
das Zustandsschaubild dieses quasibinären Schnittes Molybdän — UAl2. Auch hier handelt es sich um
ein einfaches eutektisches System, dessen eutektischer Punkt bei etwa 1340° C liegt. Die eutektische Legierung
ergab nach der Analyse folgende Zusammensetzung: '■'■■'
"'.'.· '. Atomprozent Gewichtsprozent
.......... 25,7 62,8
, ;... 23,3 23,2
......... 51,0 ■· 14,2
Die eutektische Legierung hat im Gußzustand eine Härte von etwa 700 kg/mm2. Schon bei Raumtemperatur
sind Gußstücke aus der eutektischen Legierung nicht mehr spröde; bei Temperaturen um etwa
1000° C sind sie gut verformbar.
Als drittes Beispiel für die erfindungsgemäßen Legierungen ist das System Uran — Aluminium —
Zirkonium in Betracht gezogen. Hier bildet sich entspechend der Geraden 3 in A b b. 1 ein quasibinärer
ίο Schnitt aus, der zwischen einer uranhaltigen und einer
uranfreien Verbindung mit jeweils offenem Maximum liegt. Für das Dreistoff system Uran — Aluminium —
Zirkonium wäre in A b b. 1 UX durch UAl2, .Sf durch
Al, XY durch ZrAl2 und Y durch Zirkonium zu ersetzen.
Die Untersuchungen des quasibinären Schnittes zwischen UAl2 und ZrAl2 ergeben das in A b b. 4
gezeichnete Zustandsschaubild. Hier liegt ebenfalls ein eutektisches System vor. Der eutektische Punkt
findet sich bei 1440° C. Die Zusammensetzung der eutektischen Legierung ist laut Analyse
Atomprozent Gewichtsprozent
10,0 37,6
23,4 *■ 33,7
66,6 28,4
U
Zr
Zr
Al
U .
Mo
Al
Mo
Al
Aus dem Zustandsschaubild ist ersichtlich, daß der Aufbau der Legierung über weite Temperatur- und
Konzentrationsbereiche erhalten bleibt, woraus sich die mehrfach genannten Vorteile auch für solche Legierungen
ergeben. Die Gießeigenschaften dieser Legierungen sind befriedigend. Beim Vergießen in
auf etwa 400° C vorgewärmte Kokillen werden einwandfreie!'
lunker- und porenfreie Gußstücke erhalten, deren· Mikrogefüge die erforderliche gleichmäßige
Verteilung der beiden am Aufbau der Legierung beteiligten Phasen zeigen. Im Gegensatz zu den
a-Uranlegierungen sind die Kristallstrukturen der beiden Phasen kubisch, so daß die außerordentlich
günstige Isotropie aller Eigenschaften gegeben ist.
Im Gegensatz zu den bisher bekannten Uranlegierungstypen
ist auch bei dieser Legierungsgruppe der umwandlungsfreie Temperaturbereich wesentlich
erweitert. Allerdings erstreckt sich zum Unterschied von den beiden vorher behandelten Systemen das
zweiphasige Gebiet nicht über den gesamten Konzentrationsbereich, sondern bleibt durch die große Ausdehnung
des Homogenitätsbereichs der UA12-Mischkristalle auf den zirkonreichen Teil des Systems beschränkt.
Die Abb.4 läßt aber deutlich erkennen, daß der Existenzbereich der UA12-Phase durch Zusatz von Zr ganz beträchtlich erweitert werden kann,
eine Möglichkeit, die bisher bei keiner intermetallischen Uranphase verwirklicht werden konnte. Es ist
danach möglich, über einen weiten Konzentrationsbereich UA12-Mischkristalle zu erschmelzen und damit
die bei der Erörterung der intermetallischen Uranphasen erwähnten Herstellungsschwierigkeiten
zu umgehen. Die UA12-Mischkristalle sind je nach
dem Zirkoniumgehalt zwischen 1440 und 1620° C
stabil und in ihren Eigenschaften vollständig isotrop. Diese Legierungen sind allerdings auch bei höheren
Temperaturen noch spröde, jedoch läßt sich die Formgebung ohne besondere Schwierigkeiten mit
Hilfe von pulvermetallurgischen Methoden erreichen, so daß der Umstand, daß die eutektische Legierung
nicht ganz so gut vergießbar ist wie die eutektischen Legierungen aus den Systemen U3Si2 — UAl2 und
UAl2 —'■ Mo, nicht unbedingt sich nachteilig aus-
wirkt. Das Korrosionsverhalten der quasibinären Uran — Aluminium — Zirkonium — Legierungen
ist ebenso wie das der anderen behandelten quasibinären Legierungen im Vergleich zu α- und y-Uran-Legierungen
erheblich verbessert.
Es ergibt sich aus dem Vorstehenden, daß ganz allgemein eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
Uran-Legierungen betrifft, die ganz oder nahezu die Zusammensetzungen der eutektischen
Punkte der quasibinären Schnitte aufweisen.
Es wurde oben bereits erwähnt, daß grundsätzlich auch der Zusatz vierter und fünfter Metalle nicht
aus dem Bereich der Erfindung hinausführt. Solche metallischen Zusätze empfehlen sich besonders, wenn
die Geschmeidigkeit und Verformbarkeit der einen oder anderen Legierung verbessert werden soll oder
auch wenn besondere Festigkeitseigenschaften gefordert werden. Als Beispiele derartiger Metalle seien
hier Zink, Zinn, Tantal oder Wolfram genannt. Ebenso können die Zusätze auch in Form nichtmetallischer
Elemente verwendet werden, beispielsweise können die Zusätze auch Bor, Kohlenstoff,
Sauerstoff, Stickstoff oder Wasserstoff enthalten, so daß ein Teil der Grundkomponente durch solche
Metalle oder nichtmetallische Elemente ersetzt werden kann.
Auf Grund ihrer hohen Urangehalte und ihrer sonstigen Eigenschaften lassen sich die Legierungen
gemäß der Erfindung besonders vorteilhaft als Kernbrennstoff in Reaktoren verwenden.
Claims (4)
1. Verwendung von Uranlegierungen, deren Zusammensetzung im entsprechenden Dreistoffsystem
auf oder in der Nähe von quasibinären Schnitten liegt, die sich ausbilden
a) zwischen den unzersetzt schmelzenden Verbindungen zweier uranhaltiger Randsysteme, s
b) zwischen den unzersetzt schmelzenden Verbindungen eines uranhaltigen Randsystems
der dritten Komponente des Dreistoffsystems, die zwischen Raumtemperatur und etwa
1350° C umwandlungsfrei sein muß, wobei von b) diejenigen Uranlegierungen nach dem
deutschen Patent 1 188 819 ausgenommen sind,
c) zwischen den unzersetzt schmelzenden Verbindungen eines uranhaltigen und eines
uranfreien Randsystems
als Kernbrennstoff in Reaktoren, der zwischen Raumtemperatur und etwa 1350° C frei von jeder
Phasenumwandlung sein muß.
2. Verwendung von Uranlegierungen nach Anspruch 1, die als Legierungskomponente mindestens
zwei der Metalle Aluminium, Silizium, Zirkonium, Molybdän, Eisen, Beryllium, Chrom,
Vanadium, Titan, Nickel, Kupfer enthalten, zu dem im Anspruch 1 genannten Zweck.
3. Verwendung von Uranlegierungen nach den Ansprüchen 1 oder 2, die ganz oder nahezu die
Zusammensetzung der eutektischen Punkte der quasibinären Schnitte aufweisen, zu dem im Anspruch
1 genannten Zweck.
4. Verwendung von Uranlegjerungen nach
einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei eine oder mehrere der drei Hauptkomponenten teilweise
durch Metalle wie Zink, Zinn, Tantal, Wolfram oder durch nichtmetallische Elemente wie Kohlenstoff,
Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff oder Bor ersetzt sind, zu dem im Anspruch 1 genannten
Zweck.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEN0020500 | 1961-09-01 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1433120A1 DE1433120A1 (de) | 1969-05-14 |
DE1433120B2 true DE1433120B2 (de) | 1971-05-27 |
Family
ID=7341342
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19611433120 Pending DE1433120B2 (de) | 1961-09-01 | 1961-09-01 | Uranlegierungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1433120B2 (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2969660B1 (fr) * | 2010-12-28 | 2013-02-08 | Commissariat Energie Atomique | Procede de preparation d'une poudre d'un alliage a base d'uranium et de molybdene |
FR2969661B1 (fr) * | 2010-12-28 | 2013-02-08 | Commissariat Energie Atomique | Poudre d'un alliage a base d'uranium et de molybdene utile pour la fabrication de combustibles nucleaires |
FR2976831B1 (fr) * | 2011-06-23 | 2013-07-26 | Commissariat Energie Atomique | Poudre d'un alliage a base d'uranium et de molybdene en phase gamma-metastable, composition de poudres comprenant cette poudre, et utilisations desdites poudre et composition |
-
1961
- 1961-09-01 DE DE19611433120 patent/DE1433120B2/de active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1433120A1 (de) | 1969-05-14 |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
SH | Request for examination between 03.10.1968 and 22.04.1971 |