DE1432618C3 - Zigarettenartiges Rauchgerät - Google Patents
Zigarettenartiges RauchgerätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein zigarettenartiges Rauchgerät mit einem Mundstück, einem Träger oder Behälter
mit einem bei Erwärmung Nikotin abgebenden Grundmaterial und Mittel zur Erwärmung des Grundmaterials.
Zur Verbesserung der Eigenschaften von abbrennenden Zigaretten ist es bekannt (deutsches Gebrauchsmuster
1 807 443), in den Tabakkörper einer Zigarette, der gegebenenfalls ein als Mundstück ausgebildetes
Filter aufweist, zur Bildung eines zentralen Durchgangskanals ein Röhrchen aus einem Werkstoff
anzuordnen, der unter den im Bereich der Destillation rückwärts der Glutzone herrschenden Temperaturen
dem Abbrand der Zigarette voreilend abschmilzt und verdampft, so daß die rückwärts der
Glühzonc entstehenden Destillationsprodukte, ohne
den Tabakkörper zu durchströmen, unmittelbar in den Mund des Rauchers gelangen.
Es ist weiterhin bekannt (deutsche Auslegeschrift 1 075 485), zwischen dem Filtermundstück und dem
den Tabak aufnehmenden Teil der Zigarette einen Hohlraum auszubilden, wobei in dessen Bereich in
der Zigarettenpapierhülle Öffnungen vorgesehen sind, um eine intensive Kondensation der kondensierbaren
Bestandteile zu erreichen, so daß eine Verschlechterung des Rauchgeschmacks nicht eintritt.
Es ist weiterhin eine Filtriervorrichtung für Tabakrauch zur Verwendung in Zigaretten od. dgl. sowie
Zigarettenspitzen mit einem mundseitig angeordneten Filterkörper und' einem diesen in der Strömungsrichtung vorgeschalteten, eine Drosselstelle und einen
ihr nachgeordneten Expansionsraum enthaltenden Einsatzstück bekannt (deutsche Auslegeschrift
1110 070), wobei die Drosselstelle eine trichterförmig
verengte Zuleitung aufweist und der ihr nachgeordnete Expansionshohlraum trichterförmig erweitert
ist. Dadurch wird unter Erzielung günstiger Strömungsverhältnisse hinter der Drosselstelle im
Expansionsraum unter Vermeidung von Wirbeln ein Unterdruckbereich geschaffen, in dem unerwünschte
Rauchbestandteiie kondensieren können.
Es ist auch bekannt (schweizerische Patentschrift 323 601), den Filter aus gewelltem Fließpapier herzustellen,
wobei gegebenenfalls dem Filter eine Scheibe aus hygroskopischem Material, z. B. aus
Fließpapier, vorgelagert ist, um eine wirksame Filtrierung und zugleich auch eine bessere Kühlung des
Rauches zu erzielen.
Schließlich ist es bekannt (französische Patentschrift 1 223 779), bei einer Zigarette an Stelle von
Zigarettenpapier eine Hülle aus Aluminiumfolie zu verwenden, so daß der Raucher nicht die Verbrennungsprodukte
von Zigarettenpapier einatmet und der Rai!chgenuß erhöht wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät zu schaffen, bei dem »Rauch« mit kontrollierbaren
Eigenschaften erhalten werden kann und das weitgehend den technischen Merkmalen und Gebrauchseigenschaften
einer Zigarette entspricht, und bei dem ferner die wahlweise Zufügung natürlicher
oder künstlicher Geschmackstoffe in einfacher Weise ermöglicht ist.
Dementsprechend besteht die Erfindung bei einem Rauchgerät der eingangs erläuterten Art darin, daß
die Erwärmung durch ein Material bewirkt wird, welches verschieden oder getrennt ist vom Grundmaterial
und durch Verbrennung oder eine andere exotherme Reaktion das Grundmaterial auf eine
Temperatur bis unter den Entzündungspunkt erwärmt und dadurch vom Grundmaterial Nikotin- und andere
Dämpfe freigesetzt werden und daß ein Raum einerseits mit dem Mundstück und andererseits mit
dem Behälter oder Träger in Verbindung steht bzw. einen Teil davon bildet, derart, daß Luft durch oder
über das erwärmte Grundmaterial gesogen werden kann und durch diesen Raum zum Mundstück gelangt.
xo Das Grundmaterial für den Nikotindampf und den Aerosol bildenden Dampf, insbesondere Wasserdampf,
kann aus Naturtabak, aus regeneriertem Tabak, angereichertem oder in ähnlicher Weise behandeltem
Tabak, aus Tabakextrakt oder aus Extrakten bzw. synthetischen Substanzen oder aus Substanzen
mit Nikotinkomponenten gebildet werden oder aus einer Kombination zweier oder mehrerer
derartiger Substanzen. Insbesondere bei Verwendung eines Nikotinextraktes ist es im allgemeinen zweck-
2c mäßig, das Material mit einem pulverbildenden oder
pulverförmigen Material zu mischen, beispielsweise Kieselsäure, welche in bezug auf das Grundmaterial
inert ist und ebenso zu den vorgenannten Dämpfen und welches vorzugsweise eine hohe spezifische Oberfläche
aufweist. Die spezifische Oberfläche sollte bei mindestens 10 m2/g liegen, wobei ein Wert zwischen
100 und 250 m2/g bei der Verwendung von Kieselsäure erreicht wird, denn Materialien mit niedrigeren
spezifischen Oberflächen haben gewisse Nachteile.
Das Grundmaterial kann ferner noch Geschmackstoffe beigefügt erhalten, beispielsweise ätherische
öle. Das Grundmaterial kann in der Form einer Pulverschicht auf der Innenseite eines Röhrchens
oder eines Niederschlages aus einer Flüssigkeit oder in der Form einer Füllung in einem oder einer Umhüllung
um ein Röhrchen verwendet werden.
Es ist ferner möglich, als Grundmaterial Tabak oder Nikotinextrakt zu verwenden, mit dem faserförmige
oder fadenförmige Materialien, wie Faserasbest oder Kieselsäure, Stahlwolle oder Gewebe,
imprägniert sind oder auf denen ein entsprechender Niederschlag aufgebracht ist.
Die nötige Erwärmung kann durch die Verbrennung, insbesondere durch ein Schwelen eines vom
Grundmaterial getrennten oder mit diesem vermischten Stoffes erfolgen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die nötige Hitze durch schwelenden Tabak
erzeugt, der innerhalb einer Umhüllung in Nachbarschaft mit dem Grundmaterial beispielsweise rund
um ein dieses Material enthaltendes Röhrchen angeordnet ist. Das Gerät als ganzes kann dann leicht
äußerlich der Form einer Zigarette üblicher Art angepaßt werden, sowohl in der Erscheinungsform als
auch in der Aufmachung. Bei einer Ausführungsform, bei der das Grundmaterial von dem erwärmenden
Material getrennt ist, können auch andere schwelfähige Stoffe, beispielsweise Sägespäne oder Sägemehl,
als Heizmaterial verwendet werden.
Es besteht auch die Möglichkeit, als Heizmaterial oder wärmeerzeugendes Material eine sonst inerte
Substanz zu verwenden, die bei Kontakt mit einer anderen Substanz, beispielsweise Luft oder Feuchtigkeit,
exothermisch reagiert. In einigen Fällen kann das Heizmaterial auch mit dem Grundmaterial gemischt
werden. Im allgemeinen jedoch ist die Anordnung so getroffen, daß das Heizmaterial sich in einem
Raum befindet, der von dem das Grundmaterial auf-
fähigkeit, beispielsweise Aluminium oder Kupfer, hergestellt. Auch die Kammer 2 wird in gleicher
Weise aus Material guter Wärmeleitfähigkeit, nicht kleiner als 0,2, hergestellt. Auch hier ist wieder Aluminium
oder Kupfer bevorzugt. Aus F i g. 1 ist ersichtlich, daß die Kammer 2 einen größeren Durchmesser
aufweist als das Röhrchen 3 und im wesentlichen den Durchmesser des Röhrchens 1 besitzt. Es
kann aus einem getrennten, mit dem Röhrchen 3 verbundenen Teil bestehen oder aus einem vergrößerten
Teil dieses Röhrchens selbst. Ferner besteht die Möglichkeit, die Kammer 2 ganz (F i g. 2) oder teilweise
(Fig. 3) als Verlängerung des Röhrchens 3 auszubilden. Bei den Geräten nach den F i g. 2 und 3,
die im übrigen ähnlich dem der F i g. 1 sind, kann das Papierröhrchen 1 im Bereich 5 a entweder mit
zusätzlichem Heizmaterial oder mit einer Füllung eines inerten Materials gefüllt sein. An das andere
Ende der Kammer 2 ist ein Mundstück 6 angeschlossen, welches ein bekanntes Zigarettenmundstück mit
oder ohne Filter sein kann.
Das Nikotin-Grundmaterial 4 kann natürlicher oder regenerierter Tabak sein, ein Tabakextrakt,
vorzugsweise mit einem später beschriebenen Zusatz oder einem anderen der zuvor beschriebenen Materialien.
Das Heizmaterial ist vorzugsweise Tabak, jedoch können auch andere der zuvor erläuterten
Materialien verwendet werden. Die Verwendung von Tabak ist besonders zweckmäßig, da das Gerät dann
noch eine größere Ähnlichkeit mit einer normalen Zigarette erhält und die Rauchgewohnheiten der Benutzer
nur geringfügig geändert zu werden brauchen. Wenn geraucht wird, wird das Heizmaterial an seinem
freien Ende angezündet, und die Luft wird durch das Röhrchen 3, die Kammer 2 und das
Mundstück 6 in Intervallen durch den Raucher eingezogen. Diese Luft wird mit Dampf einschließlich
Nikotin und Wasserdampf vom erhitzten Grundmaterial angereichert. Durch die Abkühlung des
Luftstromes entsteht in der Kammer 2 ein Aerosolrauch.
Die Durchmesser der Röhrchen 1 und 3 und ihr Verhältnis werden im Hinblick auf die benötigte
Wärmeentwicklung und die Wärmeleitungsbedingungen entsprechend der Kombination des jeweils
verwendeten Grund- und Heizmaterials gewählt. Die Abmessungen, insbesondere die Länge, der Kammer
2 werden im Hinblick auf die jeweilige Feuchtigkeit des zu kondensierenden Dampfes so bemessen,
daß die Aerosolbildung sichergestellt wird. Die Länge liegt vorzugsweise zwischen 5 und 15 mm,
kann jedoch bis zu 30 mm betragen. Der Durchmesser der Kammer 2 soll nicht kleiner sein als der
des Röhrchens 3 und liegt vorzugsweise zwischen 3 und 10 mm, kann jedoch auch bis zu 20 mm betragen.
Die Ausbildung des Gerätes wird daher so gewählt, daß sich ein entsprechender Zugwiderstand
ergibt und einzelne Züge mit der bei Zigaretten üblichen Frequenz angesaugt werden können.
Wenn das Grundmaterial 4 aus Tabak besteht, ist es im allgemeinen notwendig, den Tabak mit einem
Tabakextrakt anzureichern, um sicherzustellen, daß bei jedem Zug genügend Nikotin freigesetzt wird.
Der verwendete Extrakt soll daher vorzugsweise einen hohen Gehalt an Nikotin und einen geringen
Gehalt an Tabak oder anderen Feststoffen aufweisen. Wenn möglich, soll darüber hinaus der pH-Wert des
Extraktes im sauren Bereich liegen, um einen Verlust an Nikotin während der Herstellung und Lagerung
des Rauchgerätes zu vermeiden.
Ein bevorzugter Extrakt läßt sich auf folgende Weise erzielen: 30 g Tabak (Nikotingehalt 2,7%,
S bezogen auf das Trockengewicht) werden zusammen mit 600 ml Petroläther (Siedepunkt 50 bis 70° C)
in einen Mischer eingefüllt. Die Mischung wird während sechs 10-Minuten-Perioden durchgeführt, mit
einer Pause von 30 Minuten zwischen jedem Misch-Vorgang.
Die Mischung wird dann gefiltert, wobei das Petrolätherfiltrat, welches Wachse und einige Harze
enthält, ausgefällt und der extrahierte Tabak wiederum mit 600 ml Chloroform versetzt wird, wobei
dieselbe Mischprozedur durchgeführt wird, wie zuvor erläutert. Diese Mischung wird wiederum gefiltert
und der Tabakkuchen mit Chloroform gewaschen, bis das Filtrat farblos ist, wobei ungefähr 50 ml für
diese Waschung notwendig sind. Die Lösung wird zo dann durch Abdampfen auf ein Volumen unterhalb
50 ml konzentriert, in eine 50-ml-Meßflasche gefüllt
und auf dieses Volumen aufgefüllt. Eine Analyse zeigt, daß die Nikotinkonzentration pro Milliliter der
Lösung etwa 8,7 mg beträgt. Diese Lösung, die einen großen Anteil an Säuren als auch an Nikotin enthält,
ist dann für die Verwendung fertig.
In Abhängigkeit von den gewünschten Konzentrationen kann die Lösung bis zum vollkommenen
Trocknen verdampft werden, wenn der Nikotingehalt ungefähr 25% des Trockengewichtes des
Rückstandes beträgt, und kann später in einem beliebigen Volumen wieder gelöst werden.
Ein anderer Extrakt kann dadurch erhalten werden, daß Tabak mit einer wäßrigen Lösung von
50%igem Aceton versetzt wird. In Abhängigkeit von der Art des verwendeten Tabaks enthält der resultierende
Extrakt, der ungefähr 20 bis 30% des Tabakgewichtes aufweist, sowohl die Harze, Wachse
und Zuckeranteile als auch Nikotin. Es ist auch möglieh, Tabak mit Aceton allein zu versetzen. In diesem
Fall enthält der Extrakt, der ungefähr 15 bis 20% des Tabakgewichtes ausmacht, das Nikotin, jedoch
weniger Harze, Wachse und Zucker.
Mittel zur Erwärmung des Grundmaterials kann beispielsweise ein aktives Metall sein, wie Raney-Nickel
oder Raney-Eisen mit einer entsprechenden Aktivität, welches exothermisch mit Luft reagiert,
ohne schädliche oder unerwünschte Gase zu erzeugen; oder aus ähnlichen luftentzündlichen Substanzen.
In diesem Fall wird das Gerät in einer luftdichten Umhüllung aufbewahrt, die erst unmittelbar vor der
Benutzung entfernt wird. Eine andere Möglichkeit besteht darin, das Röhrchen 1 an seinen Enden zu
verschließen, wobei dieser Verschluß bei Ingebrauchnähme des Gerätes durchlöchert oder entfernt wird.
In jedem dieser Fälle ist es dann nur notwendig, Luft anzusaugen. Ein Anzünden ist unnötig, da das aktive
Material bei Berührung mit der Luft die nötige Wärme entwickelt. Die durch die Mischung 7 eingezogene
Luft wird mit warmem Nikotin und Wasserdampf aufgeladen, welcher in der Kühl- und Kernbildekammer
2 zu Rauch kondensiert wird.
Es kann auch von einer Mischung Gebrauch gemacht werden, die aus Tabak und einer Substanz
besteht, mit der die Mischung selbst inert ist, jedoch in der Weise, daß durch die Anwendung oder Hinzufügung
einer dritten Substanz genügend Wärme zur Befreiung des Nikotins und von Wasserdampf aus
nehmenden Raum und dem Raum, in dem sich Aerosol bildet, getrennt ist, so daß das Heizmaterial nicht
im Wege der durch oder über das Grundmaterial strömenden Luft liegt. Die Verbrennungsprodukte
entweichen daher nicht durch diesen Luftweg, sondern auf andere Weise.
Die Temperatur, auf die dieses Grundmaterial erhitzt werden muß, muß unterhalb des Entzündungspunktes des genannten Materials liegen und wesentlich
unterhalb der Temperatur, bei der hauptsächlich die Zerspaltung des Nikotins beginnt. Demzufolge
muß die Heiztemperatur zwischen 200 und 400° C liegen und vorzugsweise zwischen 250 und 350° C.
Die Erwärmung kann dabei so eingerichtet werden, daß das gesamte Grundmaterial gleichzeitig erhitzt
wird oder daß sich eine bewegende Heizzone bildet, die in Längsrichtung des Grundmaterials fortschreitet.
Der Raum zwischen dem Grundmaterial und dem Mundstück muß zur Kühlung des Dampfes, beispielsweise
durch Wärmeleitung und/oder Expansion, geeignet sein, so daß aus dem Dampf in einer genügenv
den Weise eine Kernbildung eintritt, d. h., daß sich ) Aerosolteilchen bilden können, die dem Nikotindampf
eine Kondensierung ermöglichen. Der genannte Raum kann daher durch ein Material mit
guter Wärmeleitung begrenzt sein, beispielsweise Aluminium oder Kupfer. Dieser Raum kann einen
Bereich der Länge des Gerätes einnehmen, der ungefähr der Längeres Mundstückes und der Länge
des Teiles entspricht, der ganz oder zum Teil erfüllt oder bedeckt ist mit Grundmaterial und Heizmaterial.
Wenn diese Materialien durch ein Röhrchen getrennt sind, kann der Kernbildungsraum durch eine Vergrößerung
oder Ausdehnung des Röhrchens gebildet sein oder durch einen Teil des genannten Röhrchens.
Ein Rauchgerät der zuvor beschriebenen Art ermöglicht die Kontrolle des freigesetzten Nikotinanteiles,
d. h. des pro Zug freigesetzten Betrages. Es gestattet ferner im allgemeinen eine große Freiheit
in der Auswahl des Geschmacks, des Aromas und anderer Rauchkomponenten, je nach Wunsch, sowie
den Ausschluß der nicht gewünschten Komponenten % einschließlich der Verbrennungsprodukte. Auf diese
Art können Kohlenmonoxyd, Stickstoff und teerige Substanzen beispielsweise im wesentlichen entfernt
oder zu einem unbeachtlichen Betrag reduziert werden.
Das Rauchen dieses Gerätes bewirkt einen Luftzug in den Mund über oder durch das erhitzte Grundmaterial.
Es wäre praktisch schwierig, wenn nicht gar unmöglich, Nikotin von der Stelle, an der er
durch die Hitze freigesetzt wird, in den Mund zu transportieren, da er in molekularer Form freigesetzt
wird und die Moleküle an jeder Oberfläche hängenbleiben wurden, auf der sie auf ihrem Wege auftreffen
oder mit der sie zusammenstoßen. Tritt ein derartiger molekularer Nikotindampf in ein kühles
Röhrchen od. dgl. ein, dann wird er im allgemeinen an dessen Wänden vollständig kondensiert, und nur
wenig wird, auch bei einer sehr kurzen Länge eines solchen Röhrchens, daraus austreten. Wenn jedoch
andererseits das molekulare Nikotin unmittelbar nach seiner Freisetzung mit Aerosolteilchen in Kontakt
gebracht wird, dann sichert dasselbe Phänomen der Niederschlagsbildung den Einfang des Nikotins durch
die Aerosolteilchen. Die Transportfähirkeit des Nikotins wird gleich der des Aerosols, die bekanntlich
sehr hoch sein kann. Die Kondensation des Aerosols des Luftstromes an einer Oberfläche erfolgt wesentlich
langsamer als die des Dampfes, da Aerosolteilchen, auf Grund ihrer Größe, wesentlich langsamer
diffundieren als Nikotinmoleküle. Wenn daher das in der erwärmten Region freigesetzte Nikotin an
einem Aerosol kondensiert ist, kann es ohne oder mit geringen Verlusten in dem Luftstrom zum Mund
transportiert werden. Die erfindungsgemäße Einrichtung stellt demzufolge sicher, daß das Nikotin dem
Mund als Komponente von Aerosolteilchen zugeführt wird. Eine weitere vorteilhafte Wirkung besteht darin,
daß das Nikotin durch das menschliche Zellgewebe aus Aerosolteilchen wesentlich langsamer aufgenommen
wird als aus freiem Nikotindampf. Die Geschwindigkeit der Nikotinabsorption und gleichzeitig anderer
physiologisch aktiver Substanzen kann dadurch sehr genau gesteuert werden.
Im allgemeinen kann eine Aerosolbildung durch Selbstkondensation in der Gasphase eines hochübersättigten
Dampfes erzielt werden, oder durch sogenanntes »Impfen«, d. h. durch Kondensation des
übersättigten Dampfes mittels Kondensationskerne, die in den Dampf eingeführt werden. *"Jede dieser
beiden Methoden zur Bildung eines nikotinhaltigen Aerosols oder Rauches kann in der erfindungsgemäßen
Einrichtung angewendet werden. Um ein Aerosol durch Selbstkondensation in der Gasphase
zu erzielen, muß ein hoher Grad von Übersättigung des Dampfes erreicht werden, und die Kühlung sollte
so schnell erfolgen, daß die Verluste durch Kondensation an den Oberflächen gering bleiben, die andernfalls
bei geringeren Graden der Übersättigung schneller erfolgen könnte als die Aerosolbildung.
Durch »Impfung« mit Hilfe einer zusätzlichen Komponente, beispielsweise Feuchtigkeit, kann der Nikotindampf
auch bei einem geringeren Grad von Übersättigung kondensieren als durch Selbstkondensation
allein. Bei der Bildung eines nikotinhaltigen Rauches aus erhitztem Tabak ist die Anwesenheit von Feuchtigkeit
in jedem Fall vorteilhaft und in einigen Fällen sogar notwendig.
Darüber hinaus können die aus dem Grundmaterial noch befreiten flüchtigen Substanzen ebenfalls
veranlaßt werden, Kondensationskerne zu bilden und daher dem Raucher in einer ähnlichen Form dargeboten
werden, wie es beim üblichen Rauchen bekannt ist.
An Hand der Zeichnungen werden verschiedene Ausführungsformen der Erfindung näher beschrieben.
Dabei zeigen die Fig. 1 bis 8 Längsschnitte durch verschiedene Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen
Rauchgerätes, von denen jedes ungefähr die Form und das Aussehen einer üblichen Zigarette aufweist und einen kreisförmigen oder
ovalen Querschnitt besitzt.
Bei dem Ausführunpsbeispiel nach Fig. 1 enthält
ein Röhrchen 1, beispielsweise aus Papier, die einzelnen Komponenten des Gerätes, nämlich eine Kam-
mer2, die mit ihrem einen Ende mit einem dünnwandigen, undurchlässigen und unbrennbaren Röhrchen
3 in Verbindung steht, welches das Nikotin-Grundmaterial 4 enthält und von einem Heizmaterial 5
umgeben ist. Das Material 5 ist in dem ringförmigen Raum zwischen den Röhrchen 1 und 3 enthalten,
wobei dieser Raum von der Kammer 2 durch die Wand 2 a abgeschlossen ist. Das Röhrchen 3 wird
im allgemeinen aus Material mit guter Wärmeleit-
dem Tabak gewonnen wird. Im folgenden werden einige Substanzen angegeben, die mit Tabak für diesen
Zweck gemischt werden können, wobei die geeignete dritte Substanz jeweils in Klammern angegeben
ist: Eine aktivierte Molekularsiebsubstanz (Wasser), Lithium-Bor-Hydrid (Wasser), Kalziumoxyd
(Wasser), Edelmetalle (Alkohol) und feinverteiltes Zink oder Eisen (Luft). Auch in diesem
Fall wird das Röhrchen 1 verschlossen gehalten, bis das Gerät geraucht wird. Die beiden Enden werden
dann durchlöchert, und bei den zuvor erläuterten sechs Mischungen wird das vom Mundstück 6 entfernte
Ende mit der angegebenen Flüssigkeit befeuchtet.
Die Ausführungsform nach F i g. 4 besteht aus
einem äußeren Röhrchen 1, beispielsweise aus Papier, das ein konzentrisches undurchlässiges, unbrennbares
Röhrchen 3 enthält, beispielsweise aus dünnem Aluminium oder keramischem Material, an dessen innerer
Oberfläche, die rauh oder glatt sein kann, ein Nikotin-Grundmaterial
4 in feinverteilter Form niedergeschlagen ist. Beispielsweise kann Tabakextrakt an
den genannten Oberflächen aus einer in das Röhrchen 3 eingesaugten Flüssigkeit abgelagert werden.
Das Röhrchen kann entweder teilweise oder selektiv durchlässig sein, beispielsweise aus Kaolin, dessen
äußere Oberfläche für Verbrennungsprodukte oder andere Gase durch eine Schicht von Tabak-Teer
oder Kondensat undurchlässig bleibt. Die innere poröse Oberfläche bildet dann eine geeignete Grundlage
für das Grundmaterial. Das Röhrchen 3, nicht jedoch der ringförmige Raum zwischen dem Röhrchen
3 und dem Röhrchen 1, steht mit dem Mundstück 6 in Verbindung. Heizmaterial 5, beispielsweise
Tabak, ist zwischen den Röhrchen 1 und 3 angeordnet.
Bei dieser Ausbildungsform wird die Funktion der Kernbildungs- oder Rauchbildungskammer durch den
freien Raum 2 δ im Röhrchen 3 bewirkt. Genauer gesagt, dem Teil des genannten Raumes, welcher
zwischen der fortschreitenden örtlichen Heizzone, die durch das fortschreitende Schwelen des Tabaks 5
erzeugt wird, und dem Mundstück gegeben ist.
Es kann jedoch eine zusätzliche Kammer 2 c vorgesehen werden, wie in F i g. 5 dargestellt, oder ein
Teil des Röhrchens 2d wird nicht mit Grundmaterial 4 ausgefüllt, wie in F i g. 7 gezeigt. Die Abschnitte
2 c oder 2d können eine Fortsetzung des Röhrchens 3 bilden oder getrennt aus einem wärmeleitenden
oder nicht wärmeleitenden Material hergestellt werden. Um die Geräte nach den F i g. 4 bis 6
zu rauchen, wird das Heizmaterial 5 an einem Ende entzündet, so daß es dann langsam längs des Gerätes
fortbrennt, und durch den Raucher Luft durch das Röhrchen 3 eingezogen. Diese Luft wird wiederum
mit Nikotin und Wasserdampf beladen, und zwar in der heißen Region des Röhrchens 3, kühlt jedoch
schnell ab, wenn sie durch die Raumteile Ib, 2 c oder 2d zum Mundstück wandert, so daß die Kondensation
des Dampfes zu einem nikotinhaltigen Rauch erzielt wird.
Das Grundmaterial muß nicht in dem Röhrchen 3 niedergeschlagen sein, wie es die Einrichtungen nach
den Fig. 4 bis 6 zeigen, sondern kann auch, beispielsweise in Form von Tabakextrakt, auf einer
ebenen Aluminiumfolie aufgebracht werden, die anschließend in eine eng gewickelte ringförmige Form
gerollt wird. Auch kann fadenförmiger regenerierter Tabak oder behandelte Zigarettenblätter, vorzugsweise
mit Tabakextrakt angereichert, in zylindrische Form gerollt und in ein Röhrchen 3 aus Aluminium
oder Keramikmaterial eingefügt werden, so daß es mit den Wänden dieses Röhrchens Berührung hat.
Die Länge des Röhrchens 3 in Rauchgeräten nach
den F i g. 4 bis 6 liegt vorzugsweise zwischen 60 und 70 mm und beträgt nicht mehr als 85 mm.
Von Wichtigkeit ist der innere Durchmesser des
ίο Röhrchens 3, denn obwohl der Wirkungsgrad, mit
dem das Nikotin freigesetzt wird, mit abnehmendem Durchmesser zunimmt, beispielsweise bis 2 mm in
einem Aluminiumfolienröhrchen, nimmt der Wirkungsgrad des Transportes, d. h. das Verhältnis des
«5 Nikotins, welches das Mundstück 6 erreicht, ab. Demzufolge empfiehlt es sich, den inneren Durchmesser
zwischen 0,5 und 5 mm zu wählen und insbesondere zwischen 1,5 und 3 mm. Für praktische
Zwecke wurde ein Durchmesser von 3 mm als vorteilhaft gefunden. Bei der Ausführungsform nach
F i g. 5 liegt die Länge des Kammerabschnittes 2 c zwischen 5 und 20 mm und der Durchmesser bis
20 mm.
F i g. 7 zeigt ein Gerät, das ein Zentralröhrchen 3 aus Metall oder keramischem Material aufweist, welches
von Heizmaterial 5 umgeben ist und eine Reihe von Abschnitten 8 aufweist, die mit. Grundmaterial
gefüllt sind, vorzugsweise mit Tabakextrakt angereichertem Tabak. Diese Abschnitte 8 wechseln ab
mit leeren aerosolbildenden Räumen 9. Die Länge dieser Abschnitte 8 kann beispielsweise 10 mm betragen,
und die Länge der Räume 9 soll nicht kleiner sein als die Länge dieser Abschnitte 8. Die Bedingungen
zur Aerosolbildung unmittelbar hinter jedem Tabakabschnitt 8 tragen dazu bei, daß das in
jedem Abschnitt freigesetzte Nikotin durch die verbleibenden Tabakabschnitte hindurchtreten kann
und das Mundstück erreicht.
Die Erfindung erfaßt auch Geräte, bei denen im Gegensatz zu den bisher beschriebenen Geräten, wo
das Heizmaterial das Grundmaterial von außen umgibt, das Heizmaterial innen und das Grundmaterial
außerhalb eines Trennröhrchens angeordnet ist. Ein Beispiel einer derartigen Ausführungsform ist in
+5 Fig. 8 dargestellt. Das Röhrchen 1, aus Papier oder
Kunststoffmaterial, enthält eine ringförmige Füllung 4 aus Tabak oder anderem Nikotin-Grundmaterial,
welche ein wärmeleitendes Röhrchen 3 umgibt, das seinerseits mit Heizmaterial gefüllt ist, wie beispielsweise
Raney-Metall oder einer anderen der zuvor erläuterten aktiven Substanzen, jedoch ohne
Tabakzusatz. Das Röhrchen 3 ist zumindest an seinem inneren Ende 10 verschlossen. Ein Filterpfropfen
11 oder eine bzw. mehrere dünne, poröse Scheiben verhindern den Eintritt von Tabak 4 in die Kernbildungskammer
2, während sie den Durchtritt von Dampf ermöglichen. Das Gerät kann am Ende 12 des
Röhrchens 5 entzündet werden oder bei Verwendung eines reaktionsfähigen Materials durch Durchlöcherung
oder Entfernung einer an dem besagten Ende angebrachten Abdichtung.
In der Praxis wird es im allgemeinen vorteilhaft sein, zu dem Nikotin-Grundmaterial eine Substanz
zuzufügen, welche die Freisetzung des Nikotins erleichtert, da auf andere Weise die benötigte Quantität
des Nikotins im Rauch nicht erhalten werden kann. Wenn beispielsweise das Grundmaterial aus Tabakextrakt
besteht, kann der Zusatz als inerter Träger
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für den Extrakt dienen. Zu diesem Zweck kann irgendein Pulver verwendet werden, welches weder
schmilzt noch das Nikotin aufspaltet, zersetzt und auch nicht chemisch mit Nikotin reagiert oder als
Katalysator zur Zersetzung des Nikotins wirkt. Beispiele geeigneter Zusätze sind Kieselerde, Magnesium-Trisilikat,
Kreide, kohlensaurer Kalk, Aluminiumoxyd, Kalziumkarbonat, Tabak und Mischungen daraus. Für einen hohen Wirkungsgrad hinsichtlich
des Transportes des Nikotins ist die spezifische Oberfläche des jeweiligen Zusatzes ein wichtiger Faktor.
Die spezifische Oberfläche sollte größer sein als 10m2/g. Im Falle von Kieselerde wurde ein Wert
zwischen 100 und 250 m2/g als geeignet gefunden. In der folgenden Tabelle ist die Wirkung verschiedener
Zusätze angegeben, wobei die verschiedenen Materialien zwischen Chlornatrium mit einer kleinen
und Kieselerde mit einer großen spezifischen Oberfläche liegen.
Zusätze | Anteil des Zusatzes |
Transport wirkungsgrad für Nikotin |
Tabak | 50% | 50% |
Kalziumkarbonat | 30% | 32%. |
Chlornatrium | 50% | 33% |
Magnesiumtrisilikat Kieselerde (Kieselsäure) Kieselerde (Kieselsäure) .... |
50% 7,5% 15% |
32 bis 45% 40 bis 50%. 40 bis 45% |
Der Anteil des Zusatzes ist nicht kritisch. Daher ist beispielsweise im Falle von Kieselerde, bei einem
gegebenen Anteil von Nikotin, der Transportwirkungsgrad im wesentlichen unabhängig vom Verhältnis
der vorhandenen Kieselerde und liegt mit seinem Maximum im Bereich zwischen 7,5 und 25%
Kieselerde. Für Materialien mit hoher spezifischer Oberfläche soll das Verhältnis zwischen 5 und 25%
liegen. Jedoch soll dieses Verhältnis für Materialien mit geringerer spezifischer Oberfläche größer sein
und kann bis zu 60, 70% betragen, falls ein beachtlicher Transportwirkungsgrad erwünscht wird. Bei
der Verwendung von Kieselerde wurde gefunden, daß bei einem gegebenen vorhandenen Anteil der
Wirkungsgrad der Freisetzung des Nikotins im wesentlichen unabhängig ist von der im verwendeten
Tabakextrakt vorhandenen Nikotinmenge, zumindest innerhalb eines Bereiches an Nikotingehalt im Gerät
zwischen 5 und 15 Milligramm.
Insbesondere bei Geräten der in den F i g. 2 und 3 dargestellten Art kann das Grundmaterial auch aus
Tabakextrakt bestehen, mit dem Stahlwolle oder Asbestfasern bzw. Kieselerde imprägniert oder überzogen
sind. Ein derartiges Grundmaterial kann beispielsweise 14,7 Milligramm wiegen und 4 Milligramm
Nikotin enthalten, welches auf 60 Milligramm Stahlwolle abgelagert ist.
Zusätze der zuvor erläuterten Arten oder auch andere Zusätze können die Kondensation des Dampfes
erleichtern oder können Kondensationskerne liefern, an denen sich der Dampf niederschlagen
kann. Ferner können Zusätze zur Verbesserung der Wirkungsweise eines erfindungsgemäßen Gerätes
durch Verbesserung der physiologischen Wirkungen des Nikotins oder durch Veränderung des Geschmackes
oder Geruches des Rauches beitragen. Derartige Zusätze können ätherische öle oder Ölextrakte,
beispielsweise Orangenöl oder Zitronen-, Mandarinen-, Brustwurz-, Bergamot- oder Pfefferminzöl
sein, Tabak- oder Kardendistelöl oder auch Paraffinöl. Ferner können Zusätze beigefügt werden
zur Beeinflussung der Geschwindigkeit der physiologischen Nikotinabsorption und/oder der Geschwindigkeit
der Nikotinverdampfung, der Kernbildung oder des Einfangens durch andere Kerne. Obwohl
ein Zusatz eine oder mehrere der obengenannten
ίο Funktionen zu erfüllen vermag, ist es vorteilhaft,
zwei oder mehr Zusätze für die verschiedenen Zwecke beizumischen.
Die für die praktische Ausbildung der erfindungsgemäßen Rauchgeräte wesentlichen Faktoren werden
im folgenden nochmals genauer diskutiert:
Die Freisetzung des Nikotins aus dem Grundmaterial wird wesentlich bestimmt durch die Temperatur,
auf welcher das Grundmaterial erhitzt ist, d. h. die Temperatur innerhalb des Röhrchens 3 der
Ausführungsbeispiele nach den F i g. 1 bis 8. Das Verhältnis der Nikotinfreisetzung steigt stetig bis zu
einem im wesentlichen konstanten Maximum zwischen 300 und 360° C. Andererseits hat die Temperatur
wahrscheinlich nur geringen Einfluß auf die Transportvorgänge bezüglich des freigesetzten Nikotins.
Gute Ergebnisse werden erzielt mit Temperaturen oberhalb 200 und unterhalb 400° C. Für
praktische Zwecke ist der bevorzugte Bereich zwischen 250 und 3500C. Wenn die das Röhrchen 3
außen umgebende Wärmequelle aus einer Hülle von gleichmäßig brennendem Tabak besteht, beträgt die
äußere Temperatur ungefähr 600 bis 7000C. Bei dieser großen Temperaturdifferenz ist es wünschenswert,
insbesondere bei den Ausführungsformen nach den F i g. 4 bis 6, daß das Röhrchen 3 aus einem
Material oder aus Materialien gebildet wird, das eine gute thermische Isolierung ergibt, aber andererseits
einen großen Wärmebetrag an der Innenseite des Röhrchens bei einer gegebenen Temperatur abgibt.
Ein Röhrchen aus keramischem Material oder aus Asbestfasern ist für diesen Zweck vorteilhaft geeignet.
Auch ein Röhrchen aus Aluminiumfolie kann verwendet werden, wobei dieses jedoch vorzugsweise
eine äußere Schicht aus einem wärmeisolierenden Material aufweist. Aluminium allein würde, zufolge
seiner Wärmeleitfähigkeit, den schwelenden Tabak zum Erlöschen bringen, da die Wärme zu rasch von
der Verbrennungszone abgeführt würde. Diese Schwierigkeit kann jedoch dadurch vermieden werden,
daß das Aluminiumröhrchen in Asbestfasem eingehüllt oder in ein äußeres keramisches Röhrchen
eingeführt ist.
Für ein Röhrchen 3 aus einheitlichem Material, insbesondere bei den Ausführungsbeispielen der
Fig.4 bis 6, beträgt das optimale Verhältnis zwischen
dem äußeren und inneren Durchmesser zur Erzielung der notwendigen Verringerung der inneren
Temperatur 1,5:1 bis 3:1. Es ist wünschenswert, daß der äußere Durchmesser innerhalb der durch
den Außendurchmesser der äußeren Tabakumhüllung gesetzten Grenzen so groß als möglich gewählt wird.
Das Verhältnis der Durchmesser der Umhüllung zu dem äußeren Durchmesser des Röhrchens soll zwischen
1,5:1 und 4:1 liegen. Bei einem Röhrchen3 aus Keramikmaterial oder Asbestfasem ist ein äußerer
Durchmesser von 4 bis 6 mm und ein innerer Durchmesser von 1,5 bis 3 mm die geeignete Abmessung,
bei einer Einrichtung mit einer Umhüllung
aus hochverbrennbarem Tabak von 8 bis 20 mm Durchmesser. Bei einem speziellen Ausführungsbeispiel sind diese Abmessungen mit 5,3 und 10 mm
gewählt.
Bei einem zusammengesetzten Röhrchen, das aus einem äußeren Röhrchen aus Asbest oder keramischem
Material besteht, mit einem äußeren Durchmesser von 4 bis 4,5 mm wird ein inneres Röhrchen
aus Aluminium mit einem Durchmesser von 1 bis 2,5 mm vorgesehen, dessen Dicke etwa 0,1 mm oder
weniger beträgt. Bei einer zweckmäßigen Kombination weist das Aluminiumröhrchen einen inneren
Durchmesser von 1,4 mm und eine Dicke von 0,075 mm auf und ist in einem äußeren Röhrchen
aus Asbestpapier untergebracht, mit einem inneren Durchmesser von 1,5 mm und einem äußeren Durchmesser
zwischen 4 und 4,5 mm. Der Durchmesser der äußersten Umhüllung ist dabei wiederum
10 mm. Bei einer anderen Kombination besitzt das innere Röhrchen aus Aluminium einen inneren
Durchmesser von 1,9 mm und eine Dicke von 0,1 mm, und das umgebende Röhrchen aus keramischem
Material hat einen Innen- und Außendurchmesser von 2,0 und 3,0 mm. Bei diesen Ausführungsformen
kann der Tabak zweckmäßig in einer Feinheit von 100 bis 200 Schnitten pro Zoll geschnitten und mit einer Dichte von etwa 0,3 Gramm
pro Kubikzentimeter eingefüllt sein. Die Brenngeschwndigkeit beträgt dabei 3,5 bis 6 mm pro
Minute. Diese Brenngeschwindigkeit kann, wie nachfolgend erläutert wird, noch vergrößert werden.
Da gewünscht wird, daß das Rauchgerät die psychologischen und sozialen Merkmale von Zigaretten
aufweist und insbesondere daß der Rauchvorgang der zugweisen Betätigung ähnlich ist, ist
es wichtig, daß das Gerät einen Zugwiderstand ähnlich dem bei normalen Zigaretten aufweist. Die
zuvor beschriebenen Geräte haben einen geringen Zugwiderstand, der durch die Einfügung entweder
eines üblichen Filters, dessen Filterwirkungsgrad durch den durchgehenden Anteil an Nikotin bestimmt
ist, oder durch eine Reihe von Stauscheiben oder Turbulenzeinrichtungen vergrößert werden
kann. Beispielsweise können für diesen Zweck eine oder mehrere Stauscheiben mit dünnen öffnungen
für den Rauch verwendet werden, wobei der Durchmesser dieser öffnungen so gewählt wird, daß er
einen bestimmten Bereich eines gewünschten Zugwiderstandes umfaßt. Das Einfügen derartiger Stauscheiben
verhindert somit eine schnelle Inhalation, da der Zugwiderstand rasch mit ansteigender Luftgeschwindigkeit
wächst. Andererseits haben diese Stauscheiben jedoch bei einem gegebenen Zugwiderstand
nur eine geringe Filterwirkung. Diese Eigenschaft ist vorteilhaft in den Fällen, in denen zwar
gewünscht wird, den Zugwiderstand zu erhöhen, jedoch gleichzeitig keine beachtenswerte Verluste des
Aerosol-Nikotins auftreten sollen.
Die bevorzugte Wärmequelle besteht in einer äußeren Umhüllung aus schwelfähigem Tabak, da
ein derartiges Gerät dann äußerst ähnlich einer normalen Zigarette ist. Es ist wichtig, daß der verwendete
Tabak gute Verschwelungseigenschaften aufweist, denn er soll glatt und stetig fortbrennen.
Gleichzeitig sollte eine Wärmeisolierung möglich sein, damit der Tabak entlang des Gerätes verbrennen
kann und im Innern des Röhrchens 3 eine Temperatur von ungefähr 350° C erhalten wird. Feingeschnittener
flockiger Tabak mit guten Schweleigenschaften kann dazu verwendet werden. Wenn nötig,
kann der Tabak auch noch mit an sich bekannten Mitteln zur Förderung der Verbrennung, beispielsweise
mit 5"/oigem arsensaurem Natrium oder mit Kalisalpeter oder Kaliumchlorat imprägniert werden.
Ferner kann Papier mit einer höheren Porosität als sonst für Zigaretten üblich für das Röhrchen 1 verwendet
werden, um einen gleichmäßigen Verbrennungsvorgang sicherzustellen. Die durch den Tabak
erforderliche Wärmeisolierung hängt ab von physikalischen Parametern, wie beispielsweise dem Umfang
des Röhrchens 1, der Schnittfeinheit des Tabaks und seiner Packungsdichte. Von diesen Überlegungen
ausgehend, wird empfohlen, daß der Umfang zwischen 30 und 50 mm liegen soll, die Schnittfeinheit
zwischen 80 und 250, auf keinen Fall weniger als 40 Schnitte pro Zoll und die Packungsdichte nicht
geringer als 0,3 g/ccm sein soll. An Stelle von geschnittenem Tabak kann auch ein Tabakdeckblatt
verwendet werden oder faserförmig regenerierter Tabak. Das Tabakblatt kann entweder ein Zigarrendeckblatt
sein oder ein langsam b/ennbares gedämpftes Blatt. Die Benutzung von Blatt- oder
Faserntabak erfordert zusätzliche Mittel zur Steuerung der Temperatur im Röhrchen 3.
Der Nikotingehalt pro Zug soll vorzugsweise innerhalb des Bereiches von 0,1 bis 0,2 Milligramm
liegen, jedoch können auch höhere Anteile, beispielsweise von 0,4 bis 0,6 Milligramm oder niedere
Anteile vorgesehen werden, um einen starken oder milden Rauch zu erzielen. Der Gehalt pro Zug kann
leicht durch entsprechende Auswahl der Menge und der Art des Tabakextraktes und der Zusätze eingestellt
werden. Bei einem erprobten Ausführungsbeispiel beträgt, wenn bei einer Einrichtung nach
F i g. 5 das Grundmaterial aus auf Aluminiumfolie von 0,01 mm Dicke aufgebrachtem Tabakextrakt besteht,
bei einem Gehalt von 15 °/o Kieselerde (spezifische Oberfläche 175 m2/g) und einer solchen Menge
von Extrakt, daß das Röhrchen 3,5 bis 6 Milligramm Nikotin enthält, und bei einer Temperatur im Röhrchen
3 von 280 bis 300° C, der Nikotingehalt in zehn 35-Millimeter-Zügen von je 2 Sekunden Dauer
ungefähr 2 Milligramm.
Claims (21)
1. Zigarettenartiges Rauchgerät mit einem Mundstück, einem Träger oder Behälter mit
einem bei Erwärmung Nikotin abgebenden Grundmaterial und Mittel zur Erwärmung des Grundmaterials,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Erwärmung des Grundmaterials ein Material (5) sind, welches verschieden oder
getrennt ist vom Grundmaterial (4) und durch Verbrennung oder eine andere exotherme Reaktion
das Grundmaterial (4) auf eine Temperatur bis unter den Entzündungspunkt erwärmt und
dadurch vom Grundmaterial Nikotin- und andere Dämpfe freigesetzt werden, und daß ein Raum
(2) einerseits mit dem Mundstück (6) und andererseits mit dem Behälter oder Träger (3) in
Verbindung steht bzw. einen Teil davon bildet, derart, daß Luft durch oder über das erwärmte
Grundmaterial (4) gesogen werden kann und durch den Raum (2) zum Mundstück (6) gelangt
(F i g. 1).
2. Rauchgerät nach Anspruch 1, dadurch ge-
kennzeichnet, daß das Grundmaterial (4) aus natürlichem Tabak, regeneriertem Tabak und/
oder Tabakextrakt besteht.
3. Rauchgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Grundmaterial (4) mit
einem pulverigen Material vermischt ist, welches gegenüber dem Grundmaterial und den genannten
Dämpfen inert ist.
4. Rauchgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Grundmaterial ein Zusatzmaterial
zugesetzt ist, das eine hohe spezifische Oberfläche aufweist, wie beispielsweise Kieselerde,
Magnesiumtrisilikat, Kreide, Chlornatrium, Aluminiumoxyd, Kalziumkarbonat oder eine Mischung
von zwei oder mehr der vorgenannten Substanzen.
5. Gerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Grundmaterial in bekannter Weise einen Zusatz von einem oder mehreren Geschmacksmitteln
enthält, beispielsweise ein oder mehrere ätherische Öle.
6. Gerät nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Erwärmung
des Grundmaterials Tabak sind, der durch Entzündung in Nachbarschaft mit dem Grundmaterial
zum Schwelen gebracht werden kann.
7. Gerät nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Erwärmung
des Grundmaterials aus einer an sich inerten Substanz bestehen, welche bei Berührung mit
Luft exotherm reagiert, beispielsweise Raney-Metall.
8. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Erwärmung
des Grundmaterials aus einer an sich inerten Substanz bestehen, die exotherm reagiert,
wenn sie mit Feuchtigkeit in Verbindung gebracht wird, beispielsweise eine aktivierte Molekularsiebsubstanz
Lithium, Bor, Aluminiumhydrid oder Kalziumoxyd; oder mit Alkohol, z. B. Erdalkalimetalle,
insbesondere der Zeriumgruppe.
9. Gerät nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die inerte Substanz mit Tabak
gemischt ist.
10. Gerät nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß der zwischen Mundstück (6) und Behälter
(3) vorgesehene Raum einen Bereich (5a) zwischen dem Mundstück (6) und dem übrigen Teil
des Gerätes einnimmt, der ganz oder zum Teil bedeckt ist oder erfüllt ist vom Grundmaterial
(4) und Mittel (5) [Fig. 2, 3] zur Erwärmung
des Grundmaterials.
11. Gerät nach einem oder mehreren der An-Sprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
ein dem Mundstück (6) vorgeordneter leerer Raum (2) durch ein gut wärmeleitendes Material,
beispielsweise Aluminium oder Kupfer, begrenzt ist.
12. Gerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
das Grundmaterial (4) und die Mittel zur Erwärmung des Grundmaterials (5) in koaxialen Bereichen
angeordnet sind, die voneinander durch ein an sich bekanntes Röhrchen (3) getrennt sind,
wobei der das Grundmaterial (4) enthaltende Bereich an einem Ende in offener Verbindung mit
dem Mundstück und am anderen Ende mit der Umgebungsluft ist, während der Bereich, der die
Mittel zur Erwärmung des Grundmaterials (5) enthält, vom Mundstück abgeschlossen ist, jedoch
in Verbindung steht oder in Verbindung gebracht werden kann mit der Luft am anderen Ende
(Fig.l).
13. Gerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das an sich bekannte Röhrchen (3)
aus einem gut wärmeleitenden Material besteht oder zumindest solches enthält, beispielsweise
Aluminium oder Kupfer, vorzugsweise gerollte Aluminiumfolie.
14. Gerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das an sich bekannte Röhrchen
derart zusammengesetzt ist, daß es eine Schicht von Material mit schlechter thermischer Leitfähigkeit,
beispielsweise keramisches Material oder Asbest, auf Seiten des Mittels zur Erwärmung
des Grundmaterials besitzt und ein Material von guter Wärmeleitfähigkeit, beispielsweise Aluminium
auf Seite des Grundmaterials.
15. Gerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
das Grundmaterial (4) in Form von Tabakextrakt als dünne Schicht auf der Innenwandfläche des
an sich bekannten Röhrchens (3) aufgetragen ist oder in Form von gerollten Tabakblättern oder
Fasern in das Röhrchen eingefügt ist (Fig. 1).
16. Gerät nach einem oder mehreren der Ansprüche
12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das an sich bekannte Röhrchen (3), das nur am
äußeren Ende mit der Luft und mit seinem inneren Ende mit dem Mundstück in Verbindung
steht, in seinem äußeren Bereich das Grundmaterial (4) enthält, welches durch die Mittel (5) umgeben
ist und im inneren Teil leer ist, wobei der leere Teil (2 b) ganz oder zum Teil den kernbildenden
Raum (2 b, 2 c) darstellt, der wiederum durch weitere Mittel zur Erwärmung des Grundmaterials
oder inertes Material umschlossen ist (Fig. 5, 6).
17. Gerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
das Grundmaterial auf der Innenseite eines an sich bekannten Röhrchens über die ganze Länge
aufgetragen ist oder über einen mundstückfernen Teil der Länge, wobei im mittleren Bereich des
an sich bekannten Röhrchens ein Raum frei gelassen ist und das Mittel zur Erwärmung des
Grundmaterials (5) dieses an sich bekannten Röhrchens umgibt und durch eine Umhüllung
(1) umschlossen ist, während der leere Raum (2) ganz oder teilweise durch einen inneren Teil des
an sich bekannten Röhrchens oder eine spezielle öffnung (2 d) gebildet wird (F i g. 6).
18. Gerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß
das Grundmaterial (4) nur einzelne voneinander durch leere Räume (9) getrennte Abschnitte (8)
des an sich bekannten Röhrchens (3) erfüllt (Fig. 7).
19. Gerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
das an sich bekannte Röhrchen (3) an seinem mundseitigen Ende abgeschlossen ist und das
Mittel zur Erwärmung des Grundmaterial (5) enthält, während das Grundmaterial (4) dieses
an sich bekannte Röhrchen (3) umgibt, selbst durch eine Umhüllung (1) umschlossen wird, und
mit dem Mundstück (6) über den Raum (2) in Verbindung steht (F i g. 8).
20. Gerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß
das Grundmaterial aus Tabakextrakt besteht, der auf Stahlwolle oder fasrigem Asbest oder Kieselerde
abgelagert ist oder als Imprägnierung dafür dient.
21. Gerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß
der Zugwiderstand mit Hilfe einer oder mehrerer bekannter Stauscheiben oder Turbulenzeinrichtungen
vergrößert wird, beispielsweise durch Scheiben mit kleinen öffnungen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
409 647/229
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