DE1421768C - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Glasfaserspinnfadens - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines GlasfaserspinnfadensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines Glasfaserspinnfadens mit konstantem
Durchmesser, bei dem eine Vielzahl von einzelnen Glasfäden aus einem Vorrat geschmolzenen
Glases abgezogen und zu einem Glasfaserspinnfaden zusammengefaßt werden, der auf ein rotierendes
Formungsrohr in übereinanderliegenden parallelen, sich stetig verkürzenden Lagen aufgespult wird, und
bei dem die Viskosität des gezogenen Glases und/oder die Winkelgeschwindigkeit des rotierenden Formungsrohres während des Herstellungsvorgangs herabgesetzt
werden.
Bei den bekannten Verfahren werden endlose Glasfaserelementarfäden
dadurch zu einem Spinnfaden geformt, daß eine Vielzahl von Elementarfäden durch Öffnungen in einer elektrisch beheizten Buchse aus
Platinlegierung abgezogen wird, die Elementarfäden in Form eines Spinnfadens gesammelt werden und der
Spinnfaden auf ein Formungsrohr aufgewickelt wird, das auf einem drehenden Zylinder angeordnet ist,
welcher als Haltevorrichtung bezeichnet wird. Zu Beginn des Faserbildungsvorgangs zieht die Bedienungsperson
die Elementarfäden von der Buchse von Hand ab und gruppiert sie zu einem Spinnfaden. Dieser
wird über eine Sammelführung geleitet und um das eine Ende der Haltevorrichtung außerhalb des
Formungsrohres herumgewickelt. Anschließend werden die Haltevorrichtung und das Formungsrohr gedreht.
Es beansprucht einige Sekunden, bis die Haltevorrichtung die richtige Verstreckungs- oder Abzugsgeschwindigkeit erreicht, und während dieser Zeit
hat der sich bildende Spinnfaden einen zu großen Durchmesser. Wenn die richtige Verstreckungs- bzw.
Abzugsgeschwindigkeit erreicht ist, wird der Spinnfaden auf einen Fadenführer von der in der USA.-Patentschrift
2 391 870 gezeigten Art bewegt und der Faden durch den Fadenführer in Längsrichtung des
Rohres verlagert, so daß er während des weiteren Wickelvorgangs auf das Rohr in einem Bereich aufgewickelt
wird, der sich von dem am Ende der Haltevorrichtung während des Anlaufens geformten Spinnfaden
in Abstand befindet. Wenn der Formungsvorgang abgeschlossen ist, wird der Spinnfaden zum
Endteil der Haltevorrichtung zurückgeführt, der den während des Anlaufens geformten Spinnfaden enthält,
und auf diesen beim Rückgang der Drehung der Haltevorrichtung auf Null aufgewickelt. Bei der Bildung
des Spinnfadens in der beschriebenen Weise erfolgt keine Verzwirnung. Vor dem Aufwickeln des
Spinnfadens auf das Rohr wird auf die Elementarfäden eine Schlichte aufgebracht, um sie haftend miteinander
zu verbinden und die Integrität des Spinnfadens aufrechtzuerhalten. Es wurde eine offene
Wicklung auf dem Formungsrohr verwendet, um die Abnahme des Spinnfadens vom Rohr zu erleichtern.
Bei dieser Wicklungsart kreuzen die aufeinanderfolgenden Windungen des Spinnfadens einander mit beträchtlichen
Winkeln. Der in der USA.-Patentschrift 2 391870 gezeigte Spiraldrahtfadenführer hat sich
zufriedenstellend zur Querführung eines Spinnfadens mit der hohen Geschwindigkeit erwiesen, die beim
Aufwickeln des Spinnfadens auf ein Formungsrohr angewendet wird. Die Verfeinerungsgeschwindigkeit
des Spinnfadens beträgt gewöhnlich etwa 3000 bis 4500 m je Minute. Der Fadenführer führt außer einer
Drehung um seine eigene Achse zur Bildung eines Hubes von 7,5 bis 12,5 cm je Drehung eine hin- und
hergehende Bewegung in Achsrichtung aus, um den Spinnfaden über die Länge des Formungsrohres zu
verteilen. Die bei dieser Art von Fadenführer erhaltene Spule hat eine bauchige Form derart, daß sich
die Enden der Spule auf im wesentlichen eine einzige S Spinnfadendicke verjüngen und die Mitte der Spule
den größten Durchmesser bzw. die größte Dicke hat. Es bestehen mehrere Faktoren, wie die Glashöhe
oberhalb der Buchse, die Glastemperatur und die Verstreckungsgeschwindigkeit, welche die Größe des
ίο Durchmessers des Spinnfadens während des Faserverformungsvorgangs
beeinflussen. Wenn diese Faktoren während des Betriebes konstant gehalten werden
können, kann eine Faser von gleichmäßigem Durchmesser vom Beginn bis zum Ende des Arbeits-Vorgangs
erzeugt werden. Es ist an sich üblich, eine Haltevorrichtung und ein Formungsrohr zu verwenden,
die sich mit einer gleichbleibenden Umdrehungszahl drehen. Dies hat zur Folge, daß, wenn die Menge
des auf das Formungsrohr aufgewickelten Spinn-
»o fadens zunimmt, die Umfassungsgeschwindigkeit der
Spule während des Faserformungsvorgangs zunimmt, so daß sich die Verstreckungsgeschwindigkeit des
Spinnfadens erhöht. Wenn nicht irgendein Ausgleich für die vorerwähnten veränderlichen Größen während
as des Formungsvorgangs vorgenommen wird, wird der
Durchmesser des am Ende des Formungsvorgangs geformten Spinnfadens kleiner als der Durchmesser
des während des Beginns des Formungsvorgangs geformten Spinnfadens.
3" Ein weiterer Nachteil dieser Art von Spulen, die nach dem vorangehend beschriebenen Verfahren erhalten
wferden, besteht darin, daß am Ende des Formungsyörgangs
der Spinnfaden an irgendeiner Stelle über die Länge des Fo'rmungsrohres zu liegen kommen
kann. Hierdurch wird das Auffinden des Endes sehr erschwert. Beim Aufsuchen des Endes geht viel
Faden und Zeit verloren, bevor die Spule abgewickelt und der Spinnfaden zu einem Glasseidenstrang oder
zu Textilerzeugnissen verarbeitet werden kann.
Ein weiterer Nachteil der Spule der beschriebenen Art besteht darin, daß, wenn diese zur weiteren Verarbeitung
abgewickelt wird, der Spinnfaden von der Seite des Formungsrohres statt über dessen Ende entfernt
werden muß. Versuche, den Spinnfaden über das Ende des Formungsrohres abzunehmen, führen
zum Verwickeln des Spinnfadens und zu einer Unterbrechung des Abwickelvorgangs.
Erfindungsgemäß wird eine Glasfaserspinnfadenspule dadurch erhalten, daß die Herabsetzung der
Viskosität des gezogenen Glases und/oder der Winkelgeschwindigkeit des rotierenden Formrohres mit
jeder Lage stufenweise erfolgt. Dem Spinnfaden wird beim Aufwickeln jeder Lage auf dem Formungsrohr
eine Querführung von hoher Frequenz und kleiner Amplitude mitgeteilt, und das Formungsrohr wird
verhältnismäßig langsam in axialer Richtung relativ zum Fadenführer hin- und herbewegt, so daß bei
jeder Axialbewegung des Formungsrohres eine gesonderte Lage mit einer Tiefe von etwa 0.2540 bis
1,2700 mm, vorzugsweise 0,6350 bis 0.8890 mm, gebildet wird. Die Länge der axialen Hin- und Herbewegung
des Formungsrohres wird bei jeder Lage verringert, so daß jede Lage kurz vor der vorangehenden
Lage endet. Am Ende jeder Lage und beim
Beginn einer neuen Lage nach der Umkehrung der Bewegung des Formungsrohres besteht eine kurze
Periode, während welcher sich der Spinnfaden in den beiden Lagen überschneidet.
3 4
Bei Beendigung jeder Lage und beim Beginn der große Anzahl von Spitzen aufweist, so daß die Genächstfolgenden
Lage wird die Buchsentemperatur samtzahl der Spitzen etwa 200 bis 400 beträgt,
erhöht, um hierdurch die Viskosität des Glases all- Von den Kegeln 25 werden mit sehr hoher Gemählich zu verringern und beim Fortgang des For- schwindigkeit, beispielsweise 1500 bis 6100 m je mungsvorgangs die Verfeinerung von mehr Glas zu 5 Minute, gewöhnlich etwa 3600 bis 4600 m je Minute, ermöglichen, und/oder es wird die Drehzahl der Elementarfäden 26 abgezogen und auf ein sich rasch Haltevorrichtung herabgesetzt, um einen Ausgleich drehendes Formungsrohr 28 aufgewickelt, das auf für den zunehmenden Durchmesser der Spule zu einer Haltevorrichtung 29 angeordnet ist. Die Halteschaffen. Jede nachfolgende Lage wird kurz vor dem vorrichtung kann einen Außendurchmesser von etwa Ende der vorangehenden Lage beendet, um den io 15 bis 20 cm haben und sich mit einer Geschwindig-Durchmesser der Spule für diese Lage konstant zu keit von etwa 6000 bis 8000 U/min, je nach der halten und um ferner ein Verwirren der Enden jeder Größe der zu erzeugenden Faser und anderen Be-Lage beim Abwickeln des Spinnfadens zu verhindern. triebsbedingungen, beispielsweise der Temperatur des Erfindungsgemäß ist eine Einrichtung ,zur Regelung Glases in den Kegeln 25, drehen. Die Elementarfäden der Buchsentemperatur und/oder der Drehzahl der 15 26 werden bei ihrer Bewegung über eine Führung 32 Haltevorrichtung in Kombination mit einer Einrich- vor dem Aufwickeln auf das Formungsrohr 28 zu tung vorgesehen, die zur Regelung der Relativbewe- einem Spinnfaden gruppiert.
erhöht, um hierdurch die Viskosität des Glases all- Von den Kegeln 25 werden mit sehr hoher Gemählich zu verringern und beim Fortgang des For- schwindigkeit, beispielsweise 1500 bis 6100 m je mungsvorgangs die Verfeinerung von mehr Glas zu 5 Minute, gewöhnlich etwa 3600 bis 4600 m je Minute, ermöglichen, und/oder es wird die Drehzahl der Elementarfäden 26 abgezogen und auf ein sich rasch Haltevorrichtung herabgesetzt, um einen Ausgleich drehendes Formungsrohr 28 aufgewickelt, das auf für den zunehmenden Durchmesser der Spule zu einer Haltevorrichtung 29 angeordnet ist. Die Halteschaffen. Jede nachfolgende Lage wird kurz vor dem vorrichtung kann einen Außendurchmesser von etwa Ende der vorangehenden Lage beendet, um den io 15 bis 20 cm haben und sich mit einer Geschwindig-Durchmesser der Spule für diese Lage konstant zu keit von etwa 6000 bis 8000 U/min, je nach der halten und um ferner ein Verwirren der Enden jeder Größe der zu erzeugenden Faser und anderen Be-Lage beim Abwickeln des Spinnfadens zu verhindern. triebsbedingungen, beispielsweise der Temperatur des Erfindungsgemäß ist eine Einrichtung ,zur Regelung Glases in den Kegeln 25, drehen. Die Elementarfäden der Buchsentemperatur und/oder der Drehzahl der 15 26 werden bei ihrer Bewegung über eine Führung 32 Haltevorrichtung in Kombination mit einer Einrich- vor dem Aufwickeln auf das Formungsrohr 28 zu tung vorgesehen, die zur Regelung der Relativbewe- einem Spinnfaden gruppiert.
gung zwischen dem Formungsrohr und der Faden- Gewöhnlich wird eine wäßrige Schlichte, die ein
führung dient, um die aufeinanderfolgenden parallelen flüssiges Bindemittel und ein Gleitmittel enthält, bei-Lagen
des Spinnfadens auf der Spule zu erhalten. Es »o spielsweise eine Kombination von Stärke und einem
ist natürlich möglich, den Fadenführer mit Bezug auf pflanzlichen öl, auf die Elementarfäden 26 des Spinnein
feststehendes Formungsrohr hin- und herzubewe- fadens 30 beim Vorbeilaufen an einer Schlichte-Aufgen,
obgleich es vorzuziehen ist, daß sich das For- tragvorrichtung 33 aufgebracht, die unmittelbar bemungsrohr
relativ zu einem feststehenden Fadenfüh- nachbart der Führung 32 angeordnet ist. Die Aufrer
bewegt, so daß die Erfindung mit Bezug auf die 35 tragvorrichtung kann eine Walze 34 oder ein sich
bevorzugte Ausführungsform beschrieben wird. bewegendes Band sein, auf das ein Film der Schlichte
Nachfolgend wird eine beispielsweise Ausführungs- aufgetragen ist. Die Elementarfäden laufen über die
form in Verbindung mit den Zeichnungen näher be- Walze oder das Band an einem Berührungspunkt für
schrieben, und zwar zeigt einen kurzzeitigen Kontakt mit der Schlichtelösung
F i g. 1 in schematischer Darstellung einen Aufriß 30 für deren Übertragung von der Auftragvorrichtung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Herstellen auf die Elemeijitarfäden. Ein Beispiel einer geeigneten
eines Glasfaserspinnfadens, Schlichte-Auftfagsvorrichtung ist in derUSA.-Patent-
F i g. 2 eine Seitenansicht zu Fi g. 1, schrift 2 873718 gezeigt.
Fig. 3 in schematischer Darstellung die für den Wenn der Spinnfaden 30 auf das Formungsrohr
Betrieb der Wickelvorrichtung verwendete Antriebs- 35 aufgewickelt wird, wird ihm eine Querbewegung von
vorrichtung und die zugeordnete Regelvorrichtung, hoher Frequenz und kleiner Amplitude mit Hilfe eines
F i g. 4 einen Aufriß der Vorrichtung zur Steuerung Kurvenelements 35 mitgeteilt. Dieses hat die Form
der Axialbewegung der Wickelvorrichtung, einer zylindrischen Spindel mit einer sinusförmigen
F i g. 5 eine Draufsicht der in F i g. 4 dargestellten Umfangsnut 38. Die Wände der Nut 38 können nach
Vorrichtung, 4° innen mit einem Winkel bis zu etwa 40° zur Achse
F i g. 6 eine Seitenansicht der in F i g. 4 gezeigten des Kurvenelements abgeschrägt sein, so daß sich der
Vorrichtung, Spinnfaden 30 in der axialen Richtung des Kurven-
F i g. 7 in schematischer Darstellung einen Aufriß, elements und der Haltevorrichtung sehr rasch hin-
teilweise im Schnitt, einer Spule, wie sie durch die und herbewegt. Die Amplitude der Querbewegung
Erfindung erhalten werden kann, 45 ist sehr klein und kann von 1,59 bis 12,7 mm betra-
Fi g. 8 und 9 schematische Ansichten einer Regel- gen. Die Frequenz der Querbewegung wird durch den
einrichtung der Buchsentemperatur während des For- Durchmesser des Kurvenelements 35, die Geschwin-
mungsvorgangs unter dem Einfluß der in F i g. 4, 5 digkeit, mit welcher dieser zur Drehung angetrieben
und 6 gezeigten Vorrichtung und wird, und durch die Zahl der Richtungsumkehrung
Fig. 10 eine schematische Ansicht der Regelein- 50 der Nut 38 in ihrem Verlauf um den Umfang des
richtung der Drehzahl der Haltevorrichtung unter Kurvenelements 35 herum gesteuert. Das Kurvendem
Einfluß der in Fig. 4, 5 und 6 gezeigten Vor- element 35 hat am Grund der Nut einen Durchmesrichtung.
ser von etwa 5 cm und am Kopf der Nut einen Durch-
In F i g. 1 und 2 ist ein Glasschmelzbehälter 15 messer von etwa 6,4 cm. und es können etwa zwei
gezeigt, der einen Vorrat von geschmolzenem Glas 16 55 bis acht Umkehrungen in der Nut vorgesehen sein,
enthält und eine elektrisch beheizte Buchse 18 auf- Das Kurvenelement kann sich mit einer Geschwindigweist,
die am Boden des Behälters befestigt ist. Die keit von etwa 2000 bis 25000 U/min drehen. Hier-Buchse
18 ist trogförmig und mit öffnungen 20 ver- durch wird dem Spinnfaden eine sehr kleine Quersehen,
die durch Spitzen 22 gebildet werden und von bewegung beim Aufwickeln auf das Formungsrohr 28
dem unteren Teil der Buchse abstehen. Die Buchse 60 mitgeteilt.
besteht aus einer Legierung, die etwa 90% Platin und Der Spinnfaden wird über die Länge des FormungslO°/o
Rhodium enthält, und wird mit elektrischem rohres durch dessen relative Bewegung zum Kurven-Strom
erwärmt, welcher durch die Buchse mittels element 35 verteilt, welche durch eine lanRsame Hin-Klemmen
24 geleitet wird. und Herbewegung des Formungsrohres und derHalte-
Das geschmolzene Glas 16 fließt durch die Spitzen 65 vorrichtung in axialer Richtung während des Faser-
22 und bildet kleine Kegel 25, die von den Spitzen formungsvorgangs verursacht wird. Bei jeder axialen
nach unten abstehen. Die Spitzen sind in vier oder Bewegung der Haltevorrichtung mit Bezug auf das
mehr Reihen ausgerichtet, von denen jede Reihe eine Kurvenelement 35 wird auf das Formungsrohr eine
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gesonderte Lage aufgewickelt, so daß die schließlich bunden ist. In der Kammer 112 ist eine Stange 115
erhaltene Spule eine Anzahl von parallelen Spinn- vorgesehen, weiche mit Kolben 117 und 118 an jedem
fadenlagen aufweist, die einander überlagert auf das Ende zur Längsbewegung angeordnet ist. Die Kolben
Formungsrohr 28 aufgewickelt sind. Jede nachfol- bilden zusammen mit den Wänden der Kammer 112
gende Lage ist von kürzerer Länge als die voran- 5 drei Abschnitte, nämlich einen Mittelabschnitt 119,
gehende, und das Ende jeder nachfolgenden Lage dem ständig Druckluft zugeführt wird, und Abschnitte
endet kurz vor dem Ende jeder vorangehenden. 120 und 121 an den Enden der Kammer. Der Mittel-
Das mit der Aufwickelvorrichtung 45 verbundene abschnitt der Kammer ist mit den Endabschnitten 120
Kurvenelement 35 ist spiralförmig. Es ist so angeord- und 121 durch kleine Kanäle 122 und 123 in den
net, daß seine Nut 38 sich in einer senkrechten Ebene io Kolben 117 und 118 verbunden, damit sich der Druck
mit der Führung 32 unter der Mitte der Buchse 18 in den drei Abschnitten der Kammer schließlich ausbefindet,
wobei diese Ebene zu den Achsen des Kur- gleichen kann, so daß die Kolbenstange 115 eine
venelements 35 und der Haltevorrichtung 29 senk- Gleichgewichtsstellung innerhalb der Kammer 112
recht ist. Die Führung 32 ist unmittelbar unter der einnimmt. Eine Längsbewegung in der Kammer kann
Mitte der Buchse 18 angeordnet, während die Achse 15 dadurch herbeigeführt werden, daß Luft von den
der Nut 38 in der vorerwähnten senkrechten Ebene jeweiligen Endabschnitten 120 oder 121 abgeleitet
etwa um 10 bis 15° von einer senkrechten Linie ver- wird, wodurch der Druckausgleich innerhalb der
setzt ist, die durch die Mitte der Buchse und der Füh- Abschnitte der Kammer zeitweilig gestört wird, so
rung 32 gezogen ist. Dieser Winkel ist geringfügig daß sich die Stange zu demjenigen Ende des Ventils
größer als der Winkel, der durch die äußersten ao bewegt, aus welchem die Luft abgeleitet worden ist.
Elementarfäden mit der senkrechten Linie gebildet Eine Wand des Mittelteils der Kammer 112 ist mit
wird. Der Spinnfaden 30 läuft über das Kurven- einem Sitz 124 für ein Gleitventil 125 versehen, das
element 35 unter geringer Spannung bei seiner Bewe- mit der Stange verbunden ist und durch eine Feder
gung zwischen der Führung 32 und dem Formungs- 126 normalerweise gegen den Sitz gedrückt wird. Der
rohr28. Wie in Fig. 1 gezeigt, unterbricht das Kur- as Einlaßkanal 113 ist außerhalb des Bewegungsvenelement
35 eine imaginäre Linie, die von der bereichs des Gleitventils 125 angeordnet, so daß der
Führung 32 zu dem Umfangspunkt des Formungs- Kammer 112 ständig Druckluft zugeführt wird. Das
rohres 28 gezogen ist, bei welcher der Spinnfaden das Gehäuse 110 weist drei Kanäle auf, die in dieses
Rohr zuerst berührt. Diese Stellung ist erforderlich, durch die den Ventilsitz 124 bildende Wand einmiindamit
das Kurvenelement 35 den Spinnfaden zwang- 30 den. Zwei Kanäle 127 und 128 sind durch die Leiläufig
erfaßt und beim Aufwickeln auf das Formungs- tungen 65 und 66 mit den entgegengesetzten Enden
rohr zwangläufig vor- und zurückbewegt. des Druckluftzylinders 64 verbunden. Der dritte Ka-
Zu Beginn des Faserformungsvorgangs zieht die nal 130 ist durch eine Leitung 131 mit der Außenluft
Bedienungsperson den Spinnfaden 30 über die Füh- über einen Geräuschdämpfer 132 verbunden und dient
rung 32 und wickelt ihn um das Ende der Halte- 35 als Ableitung. In der einen Stellung des Gleitventils
vorrichtung 29 herum, die sich über das Formungs- 125 steht der Kanal 127 mit dem Mittelabschnitt 119
rohr 28 hinaus erstreckt. Der Spinnfaden wird anfäng- der Kammer in Verbindung, so daß Druckluft auf die
lieh auf das Ende der Haltevorrichtung 29 aufgewik- eine Seite des Kolbens 61 im Druckluftzylinder 64
kelt, bis die richtige Aufwickelgeschwindigkeit erreicht gerichtet wird. In dieser Stellung ist der Kanal 128
ist, zu welchem Zeitpunkt die Haltevorrichtung axial 40 über das Ventil 125 und den Kanal 130 mit der
verschoben wird und der Hauptspinnfaden auf das Außenluft verbunden und dient daher als Ableitung
Formungsrohr 28 aufgewickelt wird. Beim Aufwik- für die Luft von der anderen Seite des Kolbens 61 im
kern des Hauptfadens wird ein druckluftgetriebener Druckluftzylinder 64. In der anderen Stellung des
Schlitten 50, welcher die Haltevorrichtung 29 und Gleitventils 125 steht der Kanal 128 mit dem Mitteiden
Motor für seinen Antrieb trägt, hin- und her- 45 abschnitt 119 der Kammer 112 in Verbindung, wähbewegt.
rend der Kanal 127 mit der Außenluft über das Ventil
Die Drucklufteinrichtung ist in Fig. 3 schematisch 125 und den Kanal 130 in Verbindung steht,
gezeigt. Der Schlitten 50 wird durch eine Kolben- Die Gleitbewegung des Ventils 125 kann dadurch
stange 57 hin- und'herbewegt, welche starr an dem herbeigeführt werden, daß wechselweise Luft aus den
Schlitten 50 befestigt ist und deren Kolben 61 sich in 50 Endabschnitten 120 und 121 abgeleitet wird. Dies
einem ölzylinder und in einem Druckluftzylinder be- kann mit Hilfe einer Regelvorrichtung 133 und 134
finden, wobei die Zylinder eine Antriebsvorrichtung geschehen, die aus Tellerventilen besteht, welche mit
63, 64 darstellen und hintereinander angeordnet sind. den Endabschnitten 120 und 121 über Luftleitungen
Der ölzylinder dient als Stoßdämpfer, so daß eine 135 und 136 verbunden sind, welche an Kanäle in
ruhige Bewegung der Kolben 61 erhalten wird, die 55 den Endwänden des Gehäuses 110 angeschlossen
durch die wechselweise auf die entgegengesetzten sind.
Seiten des Kolbens 61 in den Druckluftzylinder 64 Die Tellerventile der Regelvorrichtung 133 und
der Antriebsvorrichtung wirksam werdende Druckluft 134 sind am Fuß der Aufwickeleinrichtung 45 in
verursacht wird. Druckluft wird den entgegengesetzten einer Linie parallel zur Bewegung des Schlittens 50
Enden des Zylinders 64 der Antriebsvorrichtung 63, 60 und der Haltevorrichtung 29 angeordnet. Eine selbst-
64 durch Leitungen 65 und 66 zugeführt, die mit tätig einstellbare Tellerventil-Betätigungseinrichtung
einem Vicrwegcluftventil für zwei Stellungen zur Be- 140 ist starr an der Seite des Schlittens 50 befestigt,
tätigung durch Ableitung und Druckausgleich ver- und wenn sich der Schlitten vor- und zurückbewegt,
bunden sind. Das Druckluftventil 68 weist ein Ge- greift die Betätigungseinrichtung 140 wechselweise
häusc 110 auf. das mit einer Kammer 112 versehen 65 an den Tellerventilen an, um diese zu öffnen, so daß
ist, in welcher Luft unter hohem Druck durch einen die Endabschnitte 120 und 121 der Kammer 112 des
Einlaßkanal 113 konstant zugeführt wird, der durch Ventils 68 wechselweise mit der Außenluft verbunden
eine Rohrleitung 114 mit einer Druckluftquelle ver- sind. Der Zylinder 63 der Antriebsvorrichtung enthält
01, das durch eine öffnung 141 in den Zylinder 60 138 mit dem Tellerventil 134 der Regelvorrichtung
austreten kann, der an der Kolbenstange 57 angeord- verbindet, geschlossen, so daß keine Luft aus dem
net ist, welche sich durch den ölzylinder in den Endabschnitt 121 austreten kann, unabhängig davon,
Druckluftzylinder erstreckt. ob das Tellerventil 134 der Regelvorrichtung ge-
Der Bewegungsbereich des Schlittens 50 wird durch 5 schlossen ist oder nicht. Wenn sich der Schlitten 50
den wechselweisen Angriff der Einrichtung 140 an in seiner innersten Stellung befindet und das Ventil
die Tellerventile der Regelvorrichtung 133 und 134 105 geschlossen ist, bleibt der Schlitten in dieser
bestimmt. Die Betätigungseinrichtung 140 weist, wie Stellung. Dann hält die Zahnstange 144 das Tellermit
näheren Einzelheiten in F i g. 4, 5 und 6 darge- ventil 134 der Regelvorrichtung offen, jedoch kann
stellt, Zahnstangen 143 und 144 auf, welche die Tel- io sich der Schlitten 50 erst vorwärts bewegen, wenn
lerventile 133 bzw. 134 betätigen. Die wirksame sich das Ventil 105 öffnet, um den Endabschnitt 121
Länge der Zahnstangen 143 und 144 wird durch eine mit dem Tellerventil 134 der Regelvorrichtung über
Vorrichtung 147 bestimmt, die als Ritzel ausgebildet die Leitung 136 zu verbinden. Die verschiedenen
ist. Wenn sich das Ritzel, gesehen in Fig. 4, im Ventile und Kolben in der Regelvorrichtung sind in
Gegenzeigersinn dreht, wird die Zahnstange 143 nach 15 Fig. 6 in ihrer Ausgangsstellung gezeigt, wobei sich
links bewegt, wodurch ihre wirksame Länge als der Kolben 61 im Zylinder 64 der Antriebsvorrichtung
Kurvenelement für den Angriff am Tellerventil 133 in der ersten oder innersten Stellung benachbart dem
der Regelvorrichtung 133, 134 vergrößert, während Zylinder 64 befindet.
die Zahnstange 144 nach rechts bewegt wird, wodurch Wenn der Spinnfaden anfänglich um die Haltevor-
ihre wirksame Länge als Kurvenelement für den An- »o richtung gewickelt ist und letztere die gewünschte
griff am Tellerventil 134 der Regelvorrichtung 133, Aufwickelgeschwindigkeit erreicht hat, öffnet sich
134 vergrößert wird. Die Zahnstangen 143 und 144 das Ventil 105, so daß die Austrittsleitung 136 zum
bewegen sich in Führungen 150 und 151 im Halter Tellerventil 134 der Regelvorrichtung hin offen ist.
153, der an der Seite des Schlittens 50 starr be- Der Gleichgewichtszustand des Druckluftventils 68
festigt ist. »5 wird gestört, und die Stange 115 und das Gleitventil
Das Ritzel der Vorrichtung 147 ist auf einer Achse 125 bewegen sich, um die Strömung der Luft durch
155 angeordnet, die in Lagern im Halter 153 drehbar die Leitungen 65 und 66 zum Zylinder 64 umzukehgelagert
ist Das Ritze! wird durch ein Sperrad 160 ren, so daß der Kolben 61 und der Schlitten 50 sich
angetrieben, welches ebenfalls auf der Achse 155 vorwärts bewegen.
angeordnet ist und dem seinerseits eine Drehbewe- 30 Wenn sich der Schlitten 50 seiner äußersten Steigung
durch eine Klinke 162 mitgeteilt wird. Die lung nähert, greift die Zahnstange 143 am Teller-Klinke
162 wird durch die Bewegung des Schlittens ventil 133 !der Regelvorrichtung an, so daß Luft
50 bewegt. Wenn sich der Schlitten, gesehen in durch die Leitung 135 aus dem Endabschnitt 120 der
Fig.4, nach links bewegt, kommt eine aus einer Kammer 112 austritt und der Gleichgewichtszustand
Rolle bestehende Vorrichtung 165 an einem fest- 33 des Ventils 68 gestört wird. Die Kolbenstange 115
stehenden Kurvenelement zur Auflage. Die Rolle ist und das Gleitventil 125 werden in ihre jeweiligen
an dem Ende eines Gliedes 172 frei drehbar, das bei Stellungen bewegt und die Luftströmung in den Lei-
173 am Halter 153 angelenkt ist. Das Glied 172 wird tungen 65 und 66 zum Zylinder 64 der Antriebsvornormalerweise
durch eine Feder 175 in einer stehen- richtung hin wieder umgekehrt, um den Schlitten in
den Stellung gehalten, die an ihrem einen Ende an 4« der äußersten Stellung zum Stillstand zu bringen und
einem festen Stift 176 befestigt ist, der sich vom seine Bewegungsrichtung umzukehren. Ein ähnlicher
Halter 153 aus erstreckt, und an ihrem anderen Ende Vorgang findet statt, wenn die Zahnstange 144 am
an dem Ende des Gliedes 172, das der Rolle ent- Tellerventil 134 der Regelvorrichtung bei der Rückgegengesetzt
ist wärtsbewegung des Schlittens angreift
Die Anlage der Rolle der Vorrichtung 165 an dem 45 Die Herstellung und die Störung des Gleichfeststehenden
Teil 170 hat eine Schwenkbewegung gewichtszustandes des Druckluftventils 68 hat zur
des Gliedes 172 zur Folge, wodurch wiederum ein Folge, daß sich der Schlitten 50 und die Haltevor-GliedlSO
bewegt wird, das an seinem einen Ende richtung 29 selbsttätig über eine Strecke vor- und
mit einem Stift 182 verbunden ist. Das andere Ende zurückbewegen, die durch den Angriff der Zahnstanist
am Mittelteil eines Gliedes 183 angeordnet. Das so gen 143 und 144 an den Tellerventilen 133 bzw. 134
frei drehbare Glied 183 trägt an einem Ende die der Regelvorrichtung bestimmt wird. Da die Zahnfederbelastete
Klinke 162, welche mit den Zähnen stangen bei jeder Vor- und Zurückbewegung des
des Sperrades 160 im Eingriff gehalten wird. Eine Schlittens am Fuß ausgefahren werden, treffen sie an
weitere Klinke 185 ist an einem Stift 186 des Halters den Tellerventilen 133 und 134 der Regelvorrichtung
153 angelenkt und so federbelastet, daß sie mit den 55 bei jedem Hin- und Hergang früher auf als bei dem
Zähnen des Sperrades 160 im Eingriff steht. Damit vorangehenden Hin- und Hergang. Dies hat zur Folge,
wird bei jeder Bewegung des Schlittens nach links daß jede nachfolgende Spinnfadenlage, die auf das
und zurück das Sperrad um einen Zahn bewegt, und Formungsrohr 28 aufgewickelt wird, in einer axialen
die Zahnstangen 143 und 144 werden um einen kur- Richtung vom Ende der vorangehenden Lage etwas
zen Betrag, beispielsweise 1,6 bis 6,4 mm, nach außen ίο weiter innen endet. Der Aufbau der Lagen 190 des
bewegt. Spinnfadens ist in F i g. 7 gezeigt.
Nachstehend wird die Arbeitsweise der Aufwickel- F i g. 7 zeigt schematisch, wie ein Spinnfaden in
einrichtung hinsichtlich der Hin- und Herbewegung überlagerten Lagen 190 auf dem Formungsrohr 28
des Schlittens 50 und der Haltevorrichtung beschrie- aufgebaut wird. Der Spinnfaden wird um das Forben.
Das elektromagnetisch betätigbare Ventil 105 65 mungsrohr mit engen Schraubenwindungen aufgewik-(F
i g. 3) steuert die Arbeitsweise des Druckluftventils kelt, so daß im allgemeinen jede Windung zur voran-
und damit den Schlitten 50. Wenn das Ventil 105 gehenden parallel ist mit der Ausnahme, daß der
geschlossen wird, wird die Leitung 136, die den Kanal Spinnfaden eine sehr flache Sinuswelle mit 1 bis 10°
9 10
am Kreuzungspunkt beschreibt, wie es durch die Wir- Kontakte 213 eines Leitungsschalters mit einer Strom-
kung des Kurvenelements 35 bedingt ist. Die Axial- quelle L3, L4 verbunden.
bewegung der Haltevorrichtung ist ausreichend lang- Die Stromregeleinrichtung für die Stromversorgung
sam, so daß der Spinnfaden in jeder Lage auf sich kann aus einer Temperaturmeß- und Regeleinrichtung
selbst mit einer Dicke von etwa vier bis acht Spinn- 5 215 bestehen, die mit einem Thermoelement 216 zu-
fadendurchmessern aufgelagert wird. sammenwirkt, das Wärmekontakt mit der Buchse 18
Die Bewegung der Haltevorrichtung hat zur Folge, hat. Die Einrichtung 215 mißt die Temperatur der
daß die Vorderkante der Lage A mit einem Winkel α Buchse 18 mittels des Thermoelements 216 und zeigt
von etwa 10 bis 20° zur Oberfläche des Formungs- das Temperatursignal an einem Meßgerät 217 an,
rohres aufgebaut wird. Am Ende dieser Lage ist dje- io welches mit einer Einrichtung zur Einstellung der geser
Winkel <* steiler, da die Haltevorrichtung vor dem wünschten Temperatur versehen ist. Wenn das der
Beginn der Rückwärtsbewegung sich im Stillstand Einrichtung 215 zugeführte Temperatursignal von
befindet. Wenn der Spinnfaden die eine Lage A zur einem bestimmten eingestellten Wert abweicht, liefert
nächsten Lage B übergeht, läuft er mehrere Male um die Einrichtung ein berichtigtes Signal an die Stromdas
Formungsrohr herum, zuerst an dem Ende der 15 Versorgung über die sättigbare Drosselspule, um der
Lage A und dann am Beginn der nächsten Lage B. Buchse den Heizstrom für die gewünschte Tempera-Wenn
die Haltevorrichtung die Rückwärtsbewegung tür zuzuführen.
in der entgegengesetzten Richtung beginnt, hat die Der Einrichtung 215 wird außer dem Signal aus
Vorderkante der nächsten Lage B eine Schräglage in dem Thermoelement 216 ein Hilfssignal von einer
der entgegengesetzten Richtung mit dem gleichen 20 Regeleinrichtung 218 mit einem veränderlichen
Winkel β zur Oberfläche des Formungsrohres wie die Widerstand zugeführt, welcher die Abgabe eines
vorangehende Lage zur Folge. Signals an die Temperaturregeleinrichtung 215 be-
Der Durchmesser der Fäden in den geformten wirkt. Die Temperaturerhöhung der Buchse geschieht
Spinnfäden soll in jeder der aufeinanderfolgenden durch die Abgabe eines Temperatursignals an die
Lagen 190 in der Spule gleich sein. Da jede aufein- as Temperaturregeleinrichtung 215 vom veränderlichen
anderfolgende Lage den Durchmesser der Spule ver- Widerstand der Regeleinrichtung 218 zusammen mit
größert, wird die Verfeinerungsgeschwindigkeit der dem vom Thermoelement 216 abgegebenen Tempera-Fasern
erhöht, wenn die Drehzahl der Haltevorrich- tursignal.
tung konstant gehalten wird. Diese Zunahme des Der veränderliche Widerstand 218 ist mit der ReDurchmessers
in der Spule kann dadurch ausgeglichen 30 geleinrichtung 215 in Reihenschaltung mit dem Therwerden,
daß die Temperatur der Buchse während des moelement 216 verbunden und so ausgelegt, daß die
Faserformungsvorgangs erhöht und/oder die Dreh- Aufgabe eines verstärkten Signals von der Regeleinzahl
der Haltevorrichtung verringert wird. Diese richtung, 218 eine Verringerung des Gesamtsignals
beiden Verfahren werden nachfolgend beschrieben. verursacht, so daß der Temperaturregeleinrichtung
In F i g. 8 und 9 ist eine Einrichtung zur Erhöhung 35 215 ein Signal zugeführt wird und die Temperatur
der Buchsentemperatur stufenweise mit der Bildung der Buchse 18 abfällt. Die Temperaturregeleinrich-.
jeder Lage gezeigt. Diese Einrichtung wird in Ver- tung liefert dann ein erhöhtes Stromsignal an die
bindung mit F i g. 4 beschrieben. Es sind Fühlanord- Drosselspule mit sättigbarem Kern, die den induknungen
203 und 204 vorgesehen, die zwei Endschal- tiven Blindwiderstand der Drosselspule verringert, so
ter umfassen. Diese Endschalter fluchten mit den 40 daß mehr Strom dem Transformator 208 und damit
Tellerventilen 133 und 134, wobei der Endschalter der Buchse 18 zugeführt werden kann,
der Fühlanordnung am Fuß des Tellerventils 133 so Der veränderliche Widerstand der Regeleinrichtung
angeordnet ist, daß die Zahnstange 143 auf den 218 ist in F i g. 9 mit näheren Einzelheiten in Kombi-Endschalter
trifft, kurz bevor er auf das Tellerventil nation mit der Temperaturregeleinrichtung 215, dem
trifft, während der Endschalter der Fühlanordner 45 Thermoelement 216 und der Buchse 18 gezeigt. Elek-204
am Fuß des Tellerventils 134 derart angeordnet trische Energie für das Signal, welches durch den
ist, daß die Zahnstange 144 auf diese Endschalter Widerstand der Regeleinrichtung 218 erzeugt wird,
trifft, kurz bevor dieser auf das Tellerventil 134 trifft. wird über Stromversorgungsleitungen von einer
Diese Endschalter der Fühlanordnung 203 und 204 Wechselstromquelle L5, L6 zugeführt. Diese Energie
befinden sich in einer geeigneten Schaltanordnung, 50 wird einem Gleichrichter 220 zugeführt. Der Stromum
entweder die Buchsentemperatur oder die Dreh- kreis mit veränderlichem Widerstand enthält Rheozahl
des Haltevorrichtungsmotors zu verändern. staten 222, 224 und 226 am positiven Anschluß des
F i g. 8 und 9 zeigen Schaltanordnungen zur Er- Gleichrichters. Der Rheostat 222 dient zur Regelung
höhung der Buchsentemperatur nach Abschluß jeder des Stroms, der dem als Potentiometer geschalteten
Längsbewegung des Schlittens, so daß jede nachfol- 55 Rheostaten 224 zugeführt wird, während der Rheogende
Lage auf der Spule mit der gleichen effektiven stat 226 zur Regelung der Temperaturverändemngs-Verfeinerungsgeschwindigkeit
aufgewickelt wird, wo- geschwindigkeit dient. Der Rheostat 224 wird durch durch ein konstanter Faserdurchmesser erhalten wird. ein federbelastetes Sperrad 230 mechanisch geschal-In
F i g. 8 ist eine Stromversorgung mit Regelorganen tet, das durch eine Klinke 232 schrittweise so angefür
die Energiezufuhr zur Buchse 18 gezeigt. Die 60 trieben wird, daß eine veränderliche Spannung abge-Stromversorgung
weist eine Drosselspule 206 mit leitet wird, die dazu verwendet werden kann, Strom
einem sättigbaren Kern auf, der mit einem Leistungs- durch einen Widerstand 233 zu leiten, der sich in
transformator 208 für die Buchse 18 in Reihe ge- Reihenschaltung mit dem Thermoelement 216 und
schaltet ist. Die Buchsenklemmen 24 schalten die der Temperaturregeleinrichtung 215 befindet.
Buchse 18 mit der Sekundärwicklung 210 des Trans- 65 Die Klinke 232 ist so federbelastet, daß sie norformators
218 in Reihe. Die Primärwicklung 212 des malerweise mit dem Sperrad 230 nicht im Eingriff
Transformators 208 ist mit der Drosselspule 206 in steht. Sie wird durch eine Magnetspule 234 so betä-Reihe
geschaltet, und die Reihenschaltung ist über tigt, daß sie sich in Eingriff mit den Zähnen des
Sperrades 230 bewegt, um dieses zu drehen. Die Magnetspule 234 befindet sich in' Reihenschaltung mit
den Endschaltern der Fühlanordnungen 203 und 204 (welche zueinander parallel geschaltet sind) und mit
einem normalerweise offenen Kontakt 2 Af-2. Dieser wird geschlossen, wenn das elektromagnetisch betätigbare
Ventil 105 geöffnet wird, und die Haltevorrichtung beginnt sich aus der Ausgangsstellung herauszubewegen.
Hierauf schaltet jedesmal, wenn ein Endschalter durch die Zahnstangen 143 und 144 geschlossen
wird, die Klinke 232 das Sperrad 230 weiter, und der Rheostat 224 wird für jede axiale Bewegung
der Haltevorrichtung um einen Schritt weitergeschaltet. Eine federbelastete Klinke .236 steht normalerweise
mit dem Sperrad 230 im Eingriff, um diese daran zu hindern, sich jedesmal in seine Ausgangsstellung
zurückzudrehen, wenn die Klinke 232 zurückbewegt wird. Die Klinke 236 wird durch die
Magnetspule 240 außer Eingriff mit dem Sperrad gebracht, welches sich normalerweise in Reihenschal- ao
tung mit dem offenen Kontakt BC-I befindet. Dieser ist normalerweise offen, wird jedoch geschlossen,
wenn der Bremsschalter zum Abstellen des Motors 70 (F i g. 10) der Haltevorrichtung erregt wird. Wenn
der Kontakt BC-2 geschlossen wird, wird die Magnet- »5
spule 240 erregt, die Klinke 236 zurückgezogen, und das Sperrad 230 dreht sich in seine Ausgangsstellung
zurück.
Die vorangehend beschriebene Schaltung ergibt einen sich stufenweise verändernden Strom durch
einen Widerstand 233 von niedrigem Wert, der mit dem Buchsenthermoelement in Reihe geschaltet ist.
Der durch den Widerstand 233 fließende Strom erzeugt die Temperatur, welche der Temperaturregeleinrichtung
mitgeteilt wird. Es können ein Schrittschaltwerk und eine Reihe fester Widerstände an
Stelle des Sperrades 230, der Klinken 234 und 236 und des als Potentiometer geschalteten Rheostaten
224 verwendet werden.
In Fig. 10 ist schematisch eine elektrische Regeleinrichtung
zur Veränderung der Drehzahl des Motors der Haltevorrichtung unter Konstanthaltung der
Buchsentemperatur zum Ausgleich für die Zunahme des Durchmessers der Spule gezeigt. Diese Regeleinrichtung
kann an Stelle der in F i g. 8 und 9 gezeigten verwendet werden. In ihr ist eine Bezugssignalerzeugungseinrichtung
vorgesehen, die ein Drehzahlsteuersignal an eine Drehzahlantriebs- und Regeleinrichtung
üblicher Art mit veränderlicher Drehzahl liefert, welche ihrerseits die Drehzahl des Motors der Haltevorrichtung
regelt. Die Drehzahl des Motors wird durch die Antriebs- und Regeleinrichtung _so verändert,
daß sie zum Bezugssignal direkt proportional ist Die Bezugssignalerzeugungseinrichtung wird so ein-'
gestellt, daß sie ein Signal erzeugt und die Drehzahl des Motors der Haltevorrichtung zu Beginn des
Faserformungsvorgangs bestimmt. Dieses Signal wird während des Faserformungsvorgangs durch die Endschalter
203 und 204 stufenweise verringert
Eine Gleichstrombezugsquelle 250 entnimmt eine konstante Spannung aus Leitungen L7, L8. Die Bezugsspannung
verursacht einen Stromfluß durch ein Spannungsteilernetzwerk, das aus Rheostaten 252
und 254 und einem klinkengetriebenen Potentiometerrheostaten einer Steuereinrichtung 256 in Reihenschaltung
besteht. Ein Rheostat 258 befindet sich mit dem Rheostaten der Steuereinrichtung 256 in
Parallelschaltung und mit den Rheostaten 252 und 254 in Reihenschaltung. Die Rheostaten 252 und 254
sind hintereinander auf einer gemeinsamen Einstellwelle so angeordnet daß, wenn der Widerstand des
einen zunimmt, der Widerstand des anderen abnimmt und umgekehrt, so daß ihr Gesamtwiderstand gleichbleibt.
Diese Rheostaten bestimmen die Drehzahl des Motors am Betriebsbeginn. Der Rheostat 258 regelt
den Betrag, auf den die Drehzahl der Haltevorrichtung während des Betriebs verringert werden kann.
Der Rheostat der Steuereinrichtung 256 regelt die tatsächliche Drehzahl des Motors und wird durch ein
nicht gezeigtes'Gesperre angetrieben, wobei die Endschalter der Fühlanordnungen 203 und 204 in der
gleichen Weise vorgesehen sind, wie vorangehend in Verbindung mit dem Sperrad 230 und den Klinken
232 und 240 zu Fig. 9 beschrieben.
Das Drehzahlbezugssignal zwischen dem Bürstenkontakt des Rheostaten der Steuereinrichtung 256
und der negativen Bezugsquellenleitung wird mit dem Drehzahlrückkopplungssignal aus einem Tachometergenerator
260 verglichen, der von dem Motor 70 der Haltevorrichtung angetrieben wird, und das Differenzoder
Fehlersignal wird einem verstellbaren Leistungsregler 262 zugeführt, um die Drehzahl des Motors zu
regem.
Wie vorangehend beschrieben, erzeugt die Wickeleinrichtung selbsttätig eine Spule aus einem endlosen
Spinnfaden von im wesentlichen gleichem Durchmesser von Beginn der Spule bis zum Ende
desselben. Das Ende des Fadens kann leicht an der Stelle in der äußersten Lage des Fadens gefunden
werden, an welcher der Faserformungsvorgang geendet hat. Der Faden kann von der Spule ohne übermäßiges
Zerfasern oder Fadenbruch abgewickelt werden.
Claims (6)
1. Verfahren zum Herstellen eines Glasfaserspinnfadens mit konstantem Durchmesser, bei
dem eine Vielzahl von einzelnen Glasfaden aus einem Vorrat geschmolzenen Glases abgezogen
und zu einem Glasfaserspinnfaden zusammengefaßt werden, der auf ein rotierendes Formungsrohr in übereinanderliegenden parallelen, sich
stetig verkürzenden Lagen aufgespult wird, und bei dem die Viskosität des gezogenen Glases und/
oder die Winkelgeschwindigkeit des rotierenden Fonnungsrohres während des Herstellungsvorgangs
herabgesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Herabsetzung der Viskosität des gezogenen Glases und/oder der
Winkelgeschwindigkeit des rotierenden Formungsrohres mit jeder Lage stufenweise erfolgt.
2. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem Vorratsbehälter
für geschmolzenes Glas, einer Spinnfadenführung zum Zusammenfassen einer Vielzahl von aus dem
Behälter abgezogenen Glasfaden zu einem Glasfaserspinnfaden, einem Formungsrohr, auf das
der Glasfaserspinnfaden zu einer Anzahl von übereinanderliegenden parallelen, sich stetig verkürzenden
Lagen aufgewickelt wird, wobei das Formungsrohr so ausgebildet ist, daß es sich sowohl
um seine Achse drehen als auch axial hin- und herbewegen kann, gekennzeichnet durch eine
Vorrichtung (147) für die aufeinanderfolgende Verkürzung des Abstandes der hin- und hergehenden
Bewegung während des Aufwickelvor-
ίο
gangs, so daß jede Lage kurz vor der vorhergehenden Lage endet und jede folgende Lage
kürzer ist als die vorweggehende Lage, und durch Fühlanordnungen (203, 204), die auf die Hin-
und Herbewegung des Formungsrohres (28) ansprechen, und durch eine Regeleinrichtung (218)
zum aufeinanderfolgenden Vermindern der dem geschmolzenen Glas zugeführten Hitze und/oder
eine Steuereinrichtung (256) zum Herabsetzen der Winkelgeschwindigkeit des Formungsrohres.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung (21·) zum
aufeinanderfolgenden Herabsetzen der dem geschmolzenen Glas zugeführten Hitze einen Rheostaten
(224) enthält, der ein elektrisches Thermoelement (216) steuert.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (256)
zum aufeinanderfolgenden Herabsetzen der Winkelgeschwindigkeit des Formungsrohres (28) einen to
Rheostaten einschließt, der einen einstellbaren Motor (262) zum Drehen des Formungsrohres
(28) steuert.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das For- «s
mungsrohr (28) auf einem Schlitten (50) in rotie.-rende
Bewegung versetzt wird, der durch die Antriebsvorrichtung (63, 64) axial zu dem Formungsrohr
bewegt wird, wobei eine Regelvorrich-
Hierzu 2 Blatt
tang (133, 134), die der Antriebsvorrichtung für die axiale Bewegung des Schlittens zugeordnet ist,
die Umkehr der Antriebskräfte hervorruft und so dem Schlitten eine Hin-und Herbewegung erteilt,
daß die Vorrichtung (147) zur Verkürzung der Länge der Hin- und Herbewegung, die auf die
Bewegung des Schlittens anspricht und auf diesem angebracht ist, mechanisch den Endabstand
— entsprechend der Zahl der Hin- und Herbewegungen des Schiittons — einstellt und bei jeder
Hin- und Herbewegung gegen die Regelvorrichtung (133,134) stößt, die der Antriebsvorrichtung
und den Fühlanordnungen (203, 204) zugeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die auf dem Schlitten angebrachte Vorrichtung (147) ein Sperrad (160) aufweist,
das mittels einer Klinke (162) angetrieben werden kann, die wiederum durch die Vorrichtung
(165) angetrieben wird, die bei jeder Hin- und Hefbewegung des Schlittens gegen einen feststehenden
Teil (170) stößt, und daß das Sperrad , (16·) Zahnstangen (143,144) bewegt, deren Stel- W?
lung sich bei der Bewegung durch das Sperrad derart ändert, daß sie bei verschiedenen Stellungen
des Schlittens gegen die Regelvorrichtung (133, 134) stoßen, die der Antriebsvorrichtung
und den Fühlanordnungen (203, 204) zugeordnet ist.
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