DE1404507C - Verfahren zur Herstellung von gepress ten Profilteilen aus einem nicht steigfahl gen Gemisch und Vorrichtung zur Durchfuh rung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von gepress ten Profilteilen aus einem nicht steigfahl gen Gemisch und Vorrichtung zur Durchfuh rung des VerfahrensInfo
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Description
1 2
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Preßwerkzeug, dessen Ober- und/oder Unterteil je-
Herstellung von gepreßten Profilteilen aus einem weils aus mindestens zwei gegeneinander beweglichen
nicht steigfähigen Gemisch von mit einem wärme- Preßstempeln besteht, die während des Preßvorgangs
härtenden Bindemittel vermischten Faserstoffen, vor- in der Preßrichtung gegeneinander verschoben wer-
zugsweise von Teilen prismatischer Form mit schar- 5 den, derart in zwei Stufen zu seiner endgültigen Form
fen und festen Ecken und Kanten und auf eine Vor- gepreßt und dabei ausgehärtet wird, daß in der ersten
richtung zur Durchführung dieses Verfahrens. Stufe des endgültigen Preßvorgangs das Gemisch an
Bekannt sind solche Teile aus Holz, aus Metall, einer Ecke oder Kante oder an mehreren Ecken oder
aus Kunststoff oder aus Holz und Metall kombiniert. Kanten des Vorpreßlings in eine, durch die gegen-Profilierte
Teile aus massivem Holz, insbesondere io seitige Anordnung der Teile des oberen und/oder
Leisten, müssen aus Gründen der Festigkeit und des unteren Preßwerkzeugs gebildete Aussparung ge-Stehvermögens
aus astfreiem Holz sein. Dies bedingt, drückt wird und in der zweiten Stufe durch die Bewedaß
solche Profilteile aus Holz sehr teuer sind. Mas- gung eines oder mehrerer Stempel des oberen und/
sives Holz ist aber, auch wenn es mit einem Schutz- oder unteren Preßwerkzeugs dieser Teil des Ge-Iack
versehen ist, in hohem Maße hygroskopisch, was 15 misches in den Bereich der Ecken oder Kanten gezur
Folge hat, daß es Feuchtigkeit aufnimmt und ' schoben wird. Auf diese Weise wird erreicht, daß die
quillt. Durch das Wechseln von trockenem und Preßmasse längs der Ecken oder Kanten stärker verfeuchtem
Klima arbeitet das Holz, so daß es sich ver- dichtet wird, so daß es möglich ist, scharfkantige
zieht und ein eventueller Schutzlack abspringt. Holz- Profile zu erzeugen, deren Ecken oder Kanten eine
teile müssen im übrigen auf ihr Profil gefräst werden, 20 ausreichende Festigkeit aufweisen und gegen Bewas
einen großen Rohstoffeinsatz und verhältnis- Schädigungen durch Stoß oder Abnutzung genügend
mäßig hohe Bearbeitungskosten bedingt. widerstandsfähig sind.
Profilierte Teile aus Metall oxydieren in den In Weiterbildung der Erfindung wird das Profilteil,
meisten Fällen. Bei Metallen, die nur ganz gering das nach dem vorbeschriebenen Verfahren hergestellt
oxydieren, wie Aluminium oder Aluminiumlegierun- 25 wird, mit einer Deckschicht derart verpreßt, daß wähgen,
ist die hohe Wärmeleitfähigkeit und die daraus rend des letzten Preßvorgangs eine innige Verbinfolgende
schlechte Isoliereigenschaft ein großer Nach- dung zwischen dem Preßling und der Deckschicht
teil. Dies hat zur Folge, daß ζ. B. bei Fensterrahmen, erreicht wird. Dies geschieht beispielsweise derart,
einem Hauptanwendungsgebiet von profilierten Lei- daß eine aus einem Bindemittel und organischen
sten, auf der Innenseite des Fensters durch Tempe- 30 Faserstoffen, z. B. Holzspänen, bestehende Mischung
raturunterschiede des Rahmens zur Außenseite ein oder ein aus diesem Material vorgepreßter Kern in
starker Niederschlag der Luftfeuchtigkeit entsteht. eine Preßform gegeben wird. Ein möglicherweise vor-Profilierte
Teile aus Metall lassen sich in den meisten geformtes Deckfurnier oder eine Kunststoffolie wird
Anwendungsgebieten auch schlecht verarbeiten. So ebenfalls in die Form gegeben und mit dem Material
ist es schwierig, Beschläge anzubringen. Weiter ist der 35 oder dem vorgepreßten Kern in einem Arbeitsgang
Rohstoff Metall verhältnismäßig teuer. Eine homo- unter Wärme und Druck verbunden, wobei sich beigene
Beschichtung mit Kunststoff oder Holzfurnieren spielsweise bei der Verwendung einer Kunststoffolie
ist nicht möglich. die Naht, die vorzugsweise an eine Ecke oder Kante
Profilierte Leisten aus Kunststoff sind bislang nur gelegt wird, derart verschweißt, daß eine geschlossene
vereinzelt aus thermoplastischem Material bekannt. 40 Ummantelung des Teils erreicht wird. Die Beschich-Teile
aus solchem Material sind aber bei Einwirkung tung von Profilleisten kann wahlweise in drei oder
von Wärme, z. B. starker Sonnenbestrahlung, nicht zwei Dimensionen erfolgen, wobei im letzteren Fall
absolut formbeständig. Da dieser Kunststoff sehr die Stirnseiten unbeschichtet bleiben,
teuer ist, kann man profilierte Kunststoffleisten ren- Die neuen Teile sind einfach und billig herzusteltabel auch nur als Hohlprofile herstellen. Solche 45 len, da in erster Linie billiges Holz oder Holzabfälle Hohlprofile lassen sich mit anderen Werkstoffen nur als Rohstoff in Frage kommen. Durch die Wahl sehr schwer verarbeiten. Auch in diesem Falle ist das des Bindemittels nach Menge und Art kann der Anbringen von Beschlägen äußerst schwierig und Kern, ζ. B. als Spanholzträger ausgebildet, auf bekostspielig. Profilierte Kunststoffleisten lassen sich stimmte gewünschte Eigenschaften, wie vollkommene nicht schrauben, leimen oder furnieren. Das Material 5° Wetterfestigkeit, Insektenfestigkeit, Tropenfestigkeit, ist im übrigen nicht alterungsbeständig, d. h., nach schwere Entflammbarkeit usw., eingestellt werden. Entweichen des Weichmachers tritt eine Versprödung Weiter kann der Grad der Festigkeit der Ecken durch des Materials ein. eine entsprechende Verdichtung des Materials und Sollen nun solche Teile aus einem Gemisch aus Anreicherung des Bindemittels variiert werden. Mit Holz und einem Bindemittel, vorzugsweise einem 55 Edelfurnieren als ummantelnde Deckschicht wird ein wärmehärtenden Bindemittel, hergestellt werden, so besonders dekorativer Effekt erzielt, wobei die Herergibt sich die Schwierigkeit, daß diese Teile sich ent- Stellungskosten des profilierten Teils trotzdem verweder überhaupt nicht scharfkantig herstellen lassen hältnismäßig gering sind. Wenn der Kern mit einer oder aber, daß die Kanten wenig widerstandsfähig Kunststoffolie ummantelt ist, so hat dies zur Folge, sind und leicht beschädigt oder zerstört werden. 60 daß der Kern zusätzlich gegen Einwirkung von Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Feuchtigkeit usw. geschützt ist. Die Kunststoffolie Verfahren der eingangs genannten Gattung zu schaf- kann in verschiedenen Farben und Dessins gewählt fen, mit dem die Widerstandsfähigkeit der Profilteile werden, so daß der dekorative Effekt des Teils der erhöht werden kann. Diese Aufgabe soll dadurch ge- gewünschten, weiteren Verwendung weitgehend anlöst werden, daß das nicht steigfähige Gemisch zu- 65 gepaßt werden kann. Die Oberfläche der Teile ist nächst in die nahezu endgültige Form, jedoch mit bedeutend härter und widerstandsfähiger (z. B. kratzetwas größeren Querschnittsabmessungen, kalt vor- fest, alkoholfest, wärmebeständig usw.), als man dies gepreßt wird und anschließend in einem geheizten bis heute durch Lackierung eines Teils erreichen
teuer ist, kann man profilierte Kunststoffleisten ren- Die neuen Teile sind einfach und billig herzusteltabel auch nur als Hohlprofile herstellen. Solche 45 len, da in erster Linie billiges Holz oder Holzabfälle Hohlprofile lassen sich mit anderen Werkstoffen nur als Rohstoff in Frage kommen. Durch die Wahl sehr schwer verarbeiten. Auch in diesem Falle ist das des Bindemittels nach Menge und Art kann der Anbringen von Beschlägen äußerst schwierig und Kern, ζ. B. als Spanholzträger ausgebildet, auf bekostspielig. Profilierte Kunststoffleisten lassen sich stimmte gewünschte Eigenschaften, wie vollkommene nicht schrauben, leimen oder furnieren. Das Material 5° Wetterfestigkeit, Insektenfestigkeit, Tropenfestigkeit, ist im übrigen nicht alterungsbeständig, d. h., nach schwere Entflammbarkeit usw., eingestellt werden. Entweichen des Weichmachers tritt eine Versprödung Weiter kann der Grad der Festigkeit der Ecken durch des Materials ein. eine entsprechende Verdichtung des Materials und Sollen nun solche Teile aus einem Gemisch aus Anreicherung des Bindemittels variiert werden. Mit Holz und einem Bindemittel, vorzugsweise einem 55 Edelfurnieren als ummantelnde Deckschicht wird ein wärmehärtenden Bindemittel, hergestellt werden, so besonders dekorativer Effekt erzielt, wobei die Herergibt sich die Schwierigkeit, daß diese Teile sich ent- Stellungskosten des profilierten Teils trotzdem verweder überhaupt nicht scharfkantig herstellen lassen hältnismäßig gering sind. Wenn der Kern mit einer oder aber, daß die Kanten wenig widerstandsfähig Kunststoffolie ummantelt ist, so hat dies zur Folge, sind und leicht beschädigt oder zerstört werden. 60 daß der Kern zusätzlich gegen Einwirkung von Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Feuchtigkeit usw. geschützt ist. Die Kunststoffolie Verfahren der eingangs genannten Gattung zu schaf- kann in verschiedenen Farben und Dessins gewählt fen, mit dem die Widerstandsfähigkeit der Profilteile werden, so daß der dekorative Effekt des Teils der erhöht werden kann. Diese Aufgabe soll dadurch ge- gewünschten, weiteren Verwendung weitgehend anlöst werden, daß das nicht steigfähige Gemisch zu- 65 gepaßt werden kann. Die Oberfläche der Teile ist nächst in die nahezu endgültige Form, jedoch mit bedeutend härter und widerstandsfähiger (z. B. kratzetwas größeren Querschnittsabmessungen, kalt vor- fest, alkoholfest, wärmebeständig usw.), als man dies gepreßt wird und anschließend in einem geheizten bis heute durch Lackierung eines Teils erreichen
kann. — Die neuen, profilierten Teile lassen sich genau wie Holz ganz einfach bearbeiten, z. B. schrauben,
sägen und leimen.
In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung dar-'
gestellt und nachstehend erläutert.
Der Kern 4 der Profilleiste ist von einer Deckschicht 5 umgeben; zwei Teile 6 und 7 sind mit der
Presse fest und zwei Teile 8 und 9 des oberen und unteren Preßwerkzeuges sind mit der Presse beweglich
verbunden. Die beweglichen Teile 8 und 9 machen zuerst die erste Preßstufe mit den festen Teilen 6
und 7 mit und befinden sich, nachdem die festen Teile auf Distanz geschlossen sind, in der Stellung I. In
einer zweiten Preßstufe gehen die beweglichen Teile in die Stellung II, so daß dann nach Beendigung des
gesamten Preßvorgangs das Werkzeug vollkommen geschlossen ist. Die zweite Preßstufe der beweglichen
Preßwerkzeugteile bedingt, daß das in dem nach der ersten Preßstufe noch freien Raum befindliche, nicht
steigfähige Gemisch in Richtung zum· Kern 4 gepreßt wird, so daß eine größere Verdichtung des Kerns an
den Stoßsteüen der die Form bildenden Preßwerkzeugteile eintritt.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von gepreßten Profilteilen aus einem nicht steigfähigen Gemisch
von mit einem wärmehärtenden Bindemittel vermischten Faserstoffen, vorzugsweise von Teilen
prismatischer Form, mit scharfen und festen Ecken und Kanten, dadurch gekennzeichnet,
daß das nicht steigfähige Gemisch zunächst in die nahezu endgültige Form, jedoch
mit etwas größeren Querschnittsabmessungen, kalt vorgepreßt wird und anschließend in einem
geheizten Preßwerkzeug, dessen Ober- und/oder Unterteil jeweils aus mindestens zwei gegeneinander
beweglichen Preßstempeln besteht, die während des Preßvorgangs in der Preßrichtung
gegeneinander verschoben werden, derart in zwei Stufen zu seiner endgültigen Form gepreßt und
dabei ausgehärtet wird, daß in der ersten Stufe des endgültigen Preßvorgangs das Gemisch an
einer Ecke oder Kante oder an mehreren Ecken oder Kanten des Vorpreßlings in eine durch die
gegenseitige Anordnung der Teile des oberen und/oder unteren Preßwerkzeugs gebildete Aussparung
gedrückt wird und in der zweiten Stufe durch die Bewegung eines oder mehrerer Stempel
des oberen und/oder unteren Preßwerkzeugs dieser Teil des Gemisches in den Bereich der
Ecken oder Kanten geschoben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Profilteil mit einer Deckschicht
derart verpreßt wird, daß während des letzten Preßvorgangs eine innige Verbindung zwischen
dem Preßling und der Deckschicht erreicht wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß in einer Presse eine _ zweiteilige Form angeordnet ist und das Ober-
und/oder Unterteil mindestens ein verschiebbares Formteil aufweist, mit dem nach Erreichen der
Pressenendstellung die Form geschlossen und das Profilteil fertig gepreßt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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