DE133180C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Das Prandl'sche Prisma besitzt vier wirksame Flächen, von denen zwei rechtwinklig zu einander stehen, und die anderen beiden unter gleichem Winkel zu jenen und unter 45 ° zu einander geneigt stehen, und die alle vier rechtwinklig zu einer Ebene stehen, die hier die Bezugsebene genannt sein soll.

Es ist allgemein bekannt, dafs ein durch eine der ersteren Flächen in das Prisma eintretender Lichtstrahl von dem anderen Flächenpaare nach innen zurückgeworfen wird und aus der anderen Fläche des ersteren Flächenpaares rechtwinklig zur Eintrittslinie austritt. Es ist ferner bekannt, dafs diese Reflexionswirkung auch dann keine wesentliche Aenderung erfährt, wenn man das Prisma um einen kleinen Winkel dreht.

Diese Eigenschaft des Prismas ist (durch den Erfinder) mit Vortheil bei Entfernungsmessern praktisch nutzbar gemacht worden, und zwar in der Weise, dafs als Basis ein Rohr benutzt wird, in dessen Enden zwei solche Prismen mit den correspondirenden Flächen parallel zu einander, aber in entgegengesetzter Richtung, eingesetzt sind.

Bei dieser Einrichtung besteht aber der Uebelstand, dafs die Innenreflexion keine totale ist und daher ein erheblicher Lichtverlust eintritt.

Gemäfs der vorliegenden Erfindung wird nun dieser Nachtheil durch den Ersatz der beiden reflectirenden Flächen des Prandl'schen Prismas durch zwei rechtwinklig zu einander und unter 45 ° zur Bezugsebene stehende Flächen beseitigt. Bei dieser Flächenanordnung zeigt dann das Prisma vier Innenreflexionen anstatt zwei, und zwar vier totale Reflexionen, bei denen ein Lichtverlust kaum auftritt.

In der beiliegenden Zeichnung stellt Fig. 1 die Basis des Entfernungsmessers dar; diese besteht aus einem Rohre mit zwei Prismen in der angegebenen Gestaltung und Anordnung; Fig. 2 ist ein Schnitt nach Linie x-x der Fig. 1 und Fig. 3 eine Endansicht eines Prismas.

Das Prisma besitzt nun sechs wirksame Flächen, die in der Zeichnung mit 1, 2, 3, 4, 5, 6 bezeichnet sind. Tritt der Lichtstrahl durch die Fläche 1 des Prismas zur rechten Hand ein, so wird er nach einander von den Flächen 2, 3, 4, 5 total reflectirt und tritt durch 6 rechtwinklig zur Eintrittsrichtung wieder aus. In gleicher Weise geht der Lichtstrahl durch das Prisma linker Hand und tritt schliefslich parallel zur ursprünglichen Richtung wieder aus.

Die Flächen 1 und 6 stehen rechtwinklig zu einander und zur Bezugsebene (in der Zeichnung die Fläche des Papiers). Die Flächen 2 bis 5 stehen ebenfalls rechtwinklig zu einander, aber unter 45 ° zur Bezugsebene, wobei die Schnittlinien von 2 und 3 und von 4 und 5 parallel zur Bezugsebene, unter gleichem Winkel zu ι und 6 und unter 45 ° zu einander liegen.

Claims (1)

1. Patent-An spruch:

   Optisches Prisma, insbesondere für Entfernungsmesser, gekennzeichnet durch sechs wirksame Flächen, wovon zwei (1 und 6) rechtwinklig zu einander und zu einer Bezugsebene liegen, und die anderen (2 bis 5) rechtwinklig zu einander und unter 45 ° zur Bezugsebene in der Weise angeordnet sind, dafs die Schnittlinien von 2 und 3 und von 4 und 5 parallel zur Bezugsebene, unter gleichem Winkel zu 1 und 6 und unter 45 ° zu einander stehen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.