DE1292210B

DE1292210B - Schaltungsanordnung fuer Steuerschaltungen mit Steuerprogrammen und Kommandowerken, in Fernmelde-, insbesondere Fernsprechvermittlungsanlagen

Info

Publication number: DE1292210B
Application number: DE1967ST026651
Authority: DE
Inventors: Woehr Peter
Original assignee: Standard Elektrik Lorenz AG
Current assignee: Alcatel Lucent Deutschland AG
Priority date: 1967-03-21
Filing date: 1967-03-21
Publication date: 1969-04-10
Also published as: NL6803983A; BE712534A

Description

Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für Steuerschaltungen mit Steuerprogrammen und Kommandowerken in Fernmelde-, insbesondere Fernsprechvermittlungsanlagen.
Die allgemeine Entwicklungsrichtung von Fernmeldevermittlungseinrichtungen geht dahin, eine zentrale Steuerschaltung für alle in einer Vermittlungsanlage auftretenden Vorgänge zu verwenden.
Eine Störung in der zentralen Steuerschaltung würde dann die ganze Fernmeldevermittlungseinrichtung beeinflussen, eventuell sogar blockieren. Es ist allgemein bekannt, als Schutz gegen solche Blokkierungen die im Normalfall ausreichenden Einrichtungen dupliziert zur Verfügung zu stellen. Diese Maßnahme hat den Nachteil, daß im Normalfall die Hälfte der Einrichtungen nicht ausgenutzt werden.
Es ist Aufgabe der Erfindung, den Aufwand an nicht ausgenutzten Einrichtungen zu vermindern, ohne die Ersatzgestellung im Störungsfall zu verhindern.
Die Schaltungsanordnung nach der Erfindung für Steuerschaltungen mit in Programmspeichern gespeicherten Steuerprogrammen und Programmbefehle in Steuerbefehle umsetzenden Kommandowerken löst diese Aufgabe dadurch, daß der Programmspeicher in zwei Speichergruppen unterteilt ist, denen im Normalfall verschiedene Aufgaben für zwei Teile des Kommandowerkes zugeteilt sind und bei denen im Störungsfall einer Speichergruppe die ungestörte Speichergruppe die wichtigsten Programme der gestörten Speichergruppe aus einem Großraumspeicher übernimmt und unter Einschränkung der eigenen Aufgaben beide Teile des Kommandowerkes bedient. Diese Steuerschaltung hat den Vorteil, daß alle Einrichtungen auch im Normalfall benutzt und ausgenutzt werden. Wenn während der Durchführung eines Programms bei jeder noch so geringfügigen Störung einer Speichergruppe deren sämtliche Programme aus dem Großraumspeicher zur anderen Speichergruppe übertragen werden müssen, so ist damit ein erheblicher Zeitaufwand verbunden, der die ordnungsgemäße Funktion behindert. Deshalb sieht eine Weiterbildung der Schaltung nach der Erfindung vor, daß in jeder Speichergruppe mehrere Speicherfelder gebildet sind, von denen im Normalfall ein kleiner Anteil für engbegrenzte Ausfälle in Reserve steht, während im Störungsfall einer ganzen Speichergruppe alle Speicherfelder der ungestörten Speichergruppe einschließlich der Reserve zur Bedienung beider Teile des Kommandowerkes herangezogen werden.
Ferner besteht eine Weiterbildung der Steuerschaltung nach der Erfindung darin, daß sich beide Teile des Kommandowerkes im Störungsfall in- der gleichen Weise aushelfen wie beide Speichergruppen des Programmspeichers und daß für den Transport der Programme vom einfach vorhandenen Großraumspeicher zum Programmspeicher zwei sich gegenseitig aushelfende Werke für den Blocktransport angeordnet sind. Diese Teile der Steuerschaltung sind ebenso wichtig wie der Programmspeicher und sind in etwa mit einer Wahrscheinlichkeit für einen Totalausfall von gleicher Größenordnung behaftet. Daher erscheint es sinnvoll, auch bei diesen Teilen die Aufgaben im Normalfall zu teilen und im Störungsfall eine Aushilfe durchzuführen.
Ein Ausführungsbeispiel der Steuerschaltung nach der Erfindung wird im folgenden im Zusammenhang mit der Zeichnung erläutert, die ein Blockschaltbild der Steuerschaltung darstellt.
Im normalen Betriebsfall ist z. B. der Kommandowerkteil KI über den Schalter SI mit der Speichergruppe Sp I verbunden und bearbeitet die vermittlungstechnischen Aufgaben für das Koppelfeld Kt. Der Kommandowerkteil KII ist über den Schalter SII mit der Speichergruppe SpII verbunden und führt Verkehrsmessungen und Prüfarbeiten durch.
Fällt ein Kommandowerkteil infolge einer Störung aus, so kann der andere Kommandowerkteil die wichtigsten Arbeiten des gestörten Kommandowerkteiles mit übernehmen, da beide Kommandowerkteile KI, KII über die Schalter SI, SII Zugriff zu allen Programmen in beiden Speichergruppen Sp I, Sp II haben. Nur der von dem gestörten Kommandowerkteil gerade bearbeitete Vorgang wird abgebrochen, er kann eventuell vom anderen Kommandowerkteil erneut bearbeitet werden.
Fällt eine ganze Speichergruppe aus, so müssen die wichtigsten Arbeiten von der anderen Speichergruppe allein übernommen werden. Dazu werden nur die wichtigsten Programme der gestörten Speichergruppe vom Großraumspeicher GSp in die andere Speichergruppe übertragen. Dementsprechend wird der Ablauf der wichtigsten Programme im ungünstigsten Fall nur für die Dauer ihrer Umspeicherung vom Großraumspeicher unterbrochen, während z. B. der erreichte Zustand im Ablauf der Programme jeweils von dem bearbeitenden Kommandowerkteil festgehalten wird.
Die SpeichergruppenSpI, SpII sind in mehrere SpeicherfelderIal, Ia2 usw. unterteilt. Zur Veranschaulichung soll nun angenommen werden, daß jeweils die mit dem Buchstaben b bezeichneten Speicherfelder die weniger wichtigen Programme enthalten. Dann würden z. B. bei einer Störung der Speichergruppe Sp II die in den Speicherfeldern II a 1, Il a 2 usw. stehenden Programme erneut aus dem Großraumspeicher GSp in die Speicherfelder I 61, I b 2 usw. übertragen. Entsprechend würden bei einer Störung der Speichergruppe Sp I die in den Speicherfeldern I a 1, I a 2 usw. stehenden Programme erneut aus dem Großraumspeicher GSp in die Speicherfelder II 61, II b 2 usw. übertragen. Bei dem Großraumspeicher GSp kann es sich z. B. um eine Magnetbandeinheit mit relativ langsamem Zugriff handeln, es kann auch ein Trommelspeicher mit schnellerem Zugriff benutzt werden.
Man kann die Programme auch in der Weise auf die beiden Speichergruppen verteilen, daß in der einen Speichergruppe alle wichtigen und in der anderen Speichergruppe alle weniger wichtigen Programme stehen. Dann ist bei einer Störung der Speichergruppe mit den weniger wichtigen Programmen keine Umspeicherung erforderlich, die wichtigeren Programme können unterbrechungsfrei weiterlaufen.
In jedem Fall können engbegrenzte Störungen mit einem geringen Zeitaufwand für die Umspeicherung der Programme aufgefangen werden, indem in jeder Speichergruppe eine kleine Reserve an Speicherfeldern vorgesehen wird. Dies können z. B. jeweils die Speicherfelder I a n, Ibn, Il an und II b n sein. Wenn z. B. nur das Speicherfeld Ia2 in der Speichergruppe Sp I gestört ist, so wird das darin verlorengegangene Programm aus dem Großraumspeicher GSp in das Speicherfeld I an übertragen.
In der Zeichnung ist ferner dargestellt, daß zwei Werke WI, WII für den Blocktransport der Programme vom Großraumspeicher GSp zu beiden Speichergruppen SpI, SpII und zwei Teile KI, KII des Kommandowerks für die Steuerung des Koppelfeldes Kf vorhanden sind, die sich jeweils ebenso wie die Speichergruppen gegenseitig aushelfen können. Über einen Umschalter US können beide Werke W l, W II für den Blocktransport mit verschiedenen Eingabe-und Ausgabegeräten (A, E) verbunden werden, von denen jeweils nur ein Gerät dargestellt ist.

Claims

Patentansprüche: 2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder Speichergruppe (Sp I, Sp II) mehrere Speicherfelder (I a 1 ..Ian, Ib1...Ibn, IIa1...IIan, IM ... II b n) gebildet sind, von denen im Normalfall ein kleiner Anteil (z. B. Ian, Ibn, IIan, IIbn) für engbegrenzte Ausfälle in Reserve steht, während im Störungsfall einer ganzen Speichergruppe alle Speicherfelder der ungestörten Speichergruppe einschließlich der Reserve zur Bedienung beider Teile des Kommandowerkes herangezogen werden. 3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich beide Teile (KI, KII) des Kommandowerkes im Störungsfall in der gleichen Weise aushelfen wie beide Speichergruppen des Programmspeichers. 4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für den Transport der Programme vom einfach vorhandenen Großraumspeicher (GSp) zum Programmspeicher zwei sich gegenseitig aushelfende Werke (WI, W II) für den Blocktransport angeordnet sind. 5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle wichtigen Programme in der einen Speichergruppe (z. B. SpI) stehen, so daß bei einer Störung der anderen Speichergruppe (z. B. Sp II) die wichtigeren Programme unterbrechungsfrei weiterlaufen. 1. Schaltungsanordnung für Steuerschaltungen mit in Programmspeichern gespeicherten Steuerprogrammen und Programmbefehle in Steuerbefehle umsetzenden Kommandowerken in Fernmelde-, insbesondere Fernsprechvermittlungsanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß der Programmspeicher in zwei Speichergruppen (Sp I, Sp I1) unterteilt ist, denen im Normalfall verschiedene Aufgaben für zwei Teile (KI, K II) des Kommandowerks zugeteilt sind und bei denen im Störungsfall einer Speichergruppe die ungestörte Speichergruppe die wichtigsten Programme der gestörten Speichergruppe aus einem Großraumspeicher (GSp) übernimmt und unter Einschränkung der eigenen Aufgaben beide Teile des Kommandowerkes bedient.