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System zum Druckvergleich an zwei Meßstellen an der Außenfläche eines
in einem Gasstrom befindlichen Körpers Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf
ein System zum Druckvergleich an zwei Meßstellen an der Außenfläche eines in einem
Gasstrom befindlichen Körpers, insbesondere eines Luftfahrzeugs, mit wenigstens
zwei gleichartigen Rohren, deren eine Enden an den Meßstellen münden und deren andere
Enden in einem Gehäuse zu elektrischen Wandlern führen, die als zwei gleichartige,
durch die beiden Rohre gekühlte Heizelemente ausgebildet sind, und mit einer Einrichtung
zur Erzeugung eines der Temperaturdifferenz der beiden Heizelemente entsprechenden
elektrischen Signals.
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Die Erfindung eignet sich insbesondere zum Druckvergleich an verschiedenen
Punkten einer Sonde, welche in dem Luftstrom angeordnet ist, der ein Drehflügelflugzeug
während des Fluges umströmt.
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Indem die Ausrichtung der Sonde so gesteuert wird, daß die verglichenen
Drücke einander gleich werden, kann man die Neigung des Luftstroms gegenüber einer
Bezugsrichtung des Flugzeuges messen, die senkrecht zu der Relativgeschwindigkeit
des Luftstroms steht.
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Bei bekannten Geräten dieser Art ist die Emplindlichkeit von der
Relativgeschwindigkeit abhängig und bei kleinen Geschwindigkeiten völlig unzureichend.
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Dieser Nachteil ist namentlich dann nicht mehr in Kauf zu nehmen,
wenn die Fluglage oder das Gleiten eines Drehflügelflugzeugs zu messen ist, das
sich im aerodynamischen Schwebezustand befindet oder durch die Hubkraft seiner Motoren
direkt vertikal gehalten wird, insbesondere beim Senkrechtstart bzw. bei der Senkrechtlandung.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile der bekannten Geräte
zu vermeiden und ein System zum Vergleich von Drücken zu schaffen, das die Meßempfindlichkeit
gerade bei kleinen Geschwindigkeiten bis zu einem Schwellwert vergrößert, über dem
sie im wesentlichen konstant bleibt.
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Diese Aufgabe wird bei einem System der eingangs erwähnten Art in
sehr wirtschaftlicher Weise erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die elektrisch zusammengeschalteten
Heizelemente jeweils in Kammern so angeordnet sind, daß sie hinter Öffnungen unmittelbar
Düsen gegenüberstehen, die in einen Hohlraum münden, der mit den Meßstellen über
die Rohre in Verbindung steht.
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Das erfindungsgemäße System bietet den besonderen Vorteil eines sehr
einfachen Aufbaues. Die Anordnung kann außerordentlich kompakt und robust ausgeführt
werden, wobei die Herstellungskosten niedrig sind, während zugleich eine große Betriebssicherheit
und eine hohe Meßempfindlichkeit gewährleistet ist. Infolge der unmittelbar auf
die Heizelemente gerichteten Luftströmungen erzielt man außerdem ein sehr schnelles
Ansprechen der Anordnung.
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Bei einer sehr vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die
beiden Meßstellen symmetrisch zur Achse des Fahrzeugs angeordnet, entlang welcher
ein drittes Rohr verläuft, das mit seinem einen Ende zwischen den beiden Meßstellen
mündet, während sein anderes Ende eine Düse bildet, die zwischen zwei weiteren die
Kammern umgebenden Hohlräumen in den Hohlraum führt, von welchem aus die beiden
Heizelemente in gleicher Weise kühlbar sind.
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Eine solche Anordnung ermöglicht bei einfachstem Aufbau eine Geschwindigkeits-
und Richtungsmessung. Es handelt sich praktisch um einen thermischen Druckdetektor
mit Kompensation durch pneumatische Polarisation. Die Meßstellen tasten im wesentlichen
den statischen Druck bei den in Frage kommenden Geschwindigkeiten ab. Mit Hilfe
von an sich bekannten, einfachen Einrichtungen, wie einem Pitotrohr, ist es ohne
weiteres möglich, die Differenz zwischen dem Druck in dem mittleren Rohr und dem
Druck in einem der äußeren Rohre festzustellen. Da diese Differenz sehr nahe bei
dem dynamischen Druck liegt, ist sie bei niedrigen Geschwindigkeiten dem Quadrat
der Geschwindigkeit proportional; auf jeden Fall ist sie nach einer bekannten Funktion
von der Geschwindigkeit abhängig.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die beiden
Heizelemente Thermowiderstände, welche je einen Zweig einer ersten Brückenanordnung
bilden, die über eine zweite Brücke gespeist ist, wobei eine Einrichtung zur Erzeugung
einer Fehlerspannung bei Verstimmung der zweiten Brücke und zur Einspeisung in die
erste Brückenanordnung vorhanden ist. Eine solche Schaltungsanordnung ist nicht
nur einfach und übersichtlich, sondern trotz der hohen Meßempfindlichkeit mit verhältnismäßig
wenigen Schaltungselementen realisierbar. Außerdem lassen sich Meßbereich und Steilheit
der Charakteristik leicht dem jeweiligen Bedarfsfall anpassen.
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Hierbei ist es besonders zweckmäßig, wenn in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung die erste Brückenanordnung, die einen Ausgleichsteil aus zwei gleichen
Festwiderständen aufweist, sowie ein Abgleichwiderstand die einen Zweige der zweiten
Brücke bilden, deren Gegenzweige durch untereinander gleiche Widerstände gebildet
sind.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung sieht vor, daß die Einrichtung
zur Erzeugung einer Fehlerspannung aus einer Additionsschaltung besteht, die einerseits
vom Abgriff zwischen den beiden Gegenzweigen der zweiten Brücke und andererseits
von deren Spannungsquelle gespeist ist und die mit ihrem Ausgang über einen Verstärker
induktiv an die Speisung der ersten Brücke angekoppelt ist.
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Es sind zwar verschiedene thermoelektrische Anordnungen zur Druck-
bzw. Differenzdruckmessung bekannt, bei denen, elektrisch zusammengeschaltete Thermowiderstände
in einer oder zwei Kammern untergebracht sind und mit dem unter dem zu messenden
Druck stehenden Medium beaufschlagt werden. So beschreibt die deutsche Patentschrift
362671 einen mit einer Membran abgeschlossenen Behälter, in welchem sich eine elektrische
Brückenschaltung befindet, bei der gegenüberliegende Zweige aus Drähten mit hohen
Temperaturkoeffizienten bestehen. Die deutsche Patentschrift 383 375 offenbart eine
Brükkenanordnung, bei der je zwei gegenüberliegende Zweige in einer von zwei Kammern
untergebracht sind, in denen Druckänderungen erzeugbar sind. Aus der USA.-Patentschrift
2358467 ist ein Druckmeßgerät bekannt, bei dem in zwei gleichartigen Zellen Gas
gleicher Beschaffenheit, z. B. Helium, mit starkem Unterdruck vorhanden ist, wobei
zum Ausgleich von Temperaturfehlern an die eine Zelle eine abgeschlossene und unveränderliche
Kammer, an die zweite Zelle eine zweite veränderliche Kammer angeschlossen ist.
Dabei enthält jede Zelle ein Heizelement, und die beiden Heizelemente liegen in
einer Wheatstone-Brücke in Reihe. Ein anderes Druckmeßgerät ist in der USA.-Patentschrift
3 021 712 beschrieben, das mit einer besonderen Kalibrierschaltung versehen ist,
mit der die Größe eines Ausgleichswiderstandes parallel zum Heizelement ermittelt
wird, indem ein mit konstantem Strom gespeister veränderlicher Widerstand einer
Druckänderung ausgesetzt wird, die einen Vollausschlag des Meßinstruments bewirkt.
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Allen diesen bekannten Anordnungen ist gemeinsam, daß es sich um
statische Meßgeräte handelt, deren Empfindlichkeit bei kleinen Druckänderungen unzureichend
ist und die überdies wenig oder gar nicht auf die dynamischen Druckänderungen von
mit kleiner Geschwindigkeit strömenden Gasen anspre-
chen. Demgegenüber stellt das
erfindungsgemäße System eine dynamische Sonde hoher Empfindlichkeit dar, bei welcher
zwei Gasströmungen von den Meßstellen unmittelbar auf die Heizelemente gerichtet
sind, wodurch diese in Abhängigkeit von dem jeweiligen Gasdruck strömungsgekühlt
werden, ohne daß es der Füllung durch besondere Gase, abgeschlossener Zusatzkammern
od. dgl. bedürfte.
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Man kann das erfindungsgemäße System auch dazu verwenden, auf einem
Leuchtschirm am Armaturenbrett eines Luftfahrzeuges die Augenblicksabweichungen
des Auftreffwinkels der Luftstromlinien in bezug auf einen einzuhaltenden Auftreffwinkel
anzuzeigen. Der Pilot verfügt dann über eine sichtbare Information, die ihm eine
Einwirkung auf die Steuerung ermöglicht, durch die das Flugzeug in der gewünschten
Fluglage oder dem gewünschten Gleitwinkel stabilisiert wird.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung beispielshalber
beschrieben. Darin zeigt Fig. 1 eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Systems
mit zwei Heizelementen, F i g. 2 das elektrische Schaltbild eines Systems nach der
Erfindung zur- Erzeugung eines elektrischen Fehlersignals, F i g. 3 eine Schnittansicht
einer Sonde eines erfindungsgemäßen Systems mit zwei Heizelementen und mit einem
Kompensationsrohr, F i g. 4 und 5 die thermischen Kennlinien der Heizelemente des
Systems nach der Erfindung ohne bzw. mit Kompensation und F i g. 6 und 7 Diagramme
zum Vergleich der Empfindlichkeiten des erfindungsgemäßen Systems in verschiedenen
Fällen.
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Die Ausbildung des erfindungsgemäßen Druckvergleichsystems nach Fig.
1 umfaßt zwei Rohre 1 und 2, die im Innern eines Hohlraums 10 über zwei Düsen 11
und 12 münden. Jede Düse liegt einem Heizelement 21 bzw. 22 gegenüber. Diese Elemente
sind gegen Wirbelbildungen in dem Hohlraum 10 durch eine Kammer 14 bzw. 24 geschützt,
in der eine Öffnungl5 bzw. 25 angebracht ist, hinter der sich das Heizelement 21
bzw. 22 befindet. Außerdem ist je eine seitliche Öffnung 16 bzw. 26 für die Rückführung
der Luft in den HohlraumlO vorhanden.
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Die Heizelemente 21, 22 bestehen vorzugsweise aus sehr dünnen Metalldrähten,
beispielsweise aus einer Eisen-Nickel-Legierung, deren Widerstand sich im wesentlichen
linear mit der Temperatur ändert.
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Zum Schutz der Heizdrähte gegen Verunreinigung sind in die Rohre 1,
2 nicht dargestellte Filter eingesetzt.
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Im folgenden wird die Wirkungsweise der in F i g. 1 dargestellten
Anordnung erläutert. Wenn der Druck im Rohr 1 stärker als im Rohr 2 ist, fließt
die Luft im Hohlraum 10 von der Düse 11 zur Düse 12. Dies hat zur Folge, daß die
Düse 12 Luft aus dem Hohlraum 10 ansaugt und keinen Strahl erzeugt, welcher das
Heizelement 22 kühlen könnte, während die Düse 11 in umgekehrter Richtung einen
das Heizelement 21 kühlenden Luftstrahl abgibt. Da die Heizelemente21, 22 auf unterschiedliche
Temperaturen gebracht werden, werden auch ihre Widerstände ungleich. Es ist dann
leicht möglich, mit Hilfe an sich bekannter elektrischer Schaltungsanordnungen ein
Fehlersignal zu erzeugen, das zu Null wird, wenn die Drücke in den Rohren 1, 2 gleich
sind, und das um so größer ist, je größer die Druckdifferenz ist.
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Fig.2 zeigt schematisch eine Brückenschaltung, mit welcher die Differenz
zwischen zwei von den Rohren 1 und 2 abgetasteten Drücken in Form einer Verstimmungsspannung
gemessen werden kann. Die beiden Heizelemente 21, 22 sind in einer ersten Wheatstoneschen
Brückenanordnung einander entgegengeschaltet. Diese erste Brücke enthält zwei gleiche
Festwiderstände 51, 52. Sie wird zwischen den Punkten 41 und 42 gespeist. Die Verstimmungsspannung
wird zwischen den Klemmen 61 und 62 mit einem Instrument 6 gemessen.
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Zur Speisung der ersten Brückenanordnung dient vorzugsweise eine
zweite Wheatstonesche Brücke, von der ein Zweig durch die erste Brückenanordnung
und ein zweiter Zweig durch einen Abgleichwiderstand 70 gebildet ist. Zwei einander
gleiche Widerstände 71, 72 bilden die beiden Gegenzweige dieser zweiten Brücke.
Die zweite Brückenschaltung wird von einer Stromquelle 4 gespeist. Der Abgriff 76
zwischen den beiden Widerständen 71, 72 ist mit dem einen Eingang einer Additionsschaltung
73 verbunden, die an ihrem anderen Eingang die Spannung von der Stromquelle 4 empfängt
und deren Ausgang die erste Brückenanordnung an den Punkten 41, 42 über einen Verstärker74
und einen Transformator 75 speist. Die Primärwicklung des Transformators liegt einpolig
an Masse, während seine Sekundärwicklung zwischen den beiden Widerständen 70, 71
und dem Punkt 42 angeschlossen ist.
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Diese Anordnung arbeitet in folgender Weise: Die Summe Rl+R2 der
Widerstände der Heizelemente 21, 22 nimmt im Betrieb unter der Wirkung eines Luftstrahls
ab, welcher den Widerstand des gekühlten Heizdrahts herabsetzt. Eine von der Geschwindigkeit
des Luftstroms abhängige Verstimmungsspannung tritt am Abgriff 76 der zweiten Brücke
auf.
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Diese Spannung wird in der Additionsschaltung 73 zu der Spannung der
Stromquelle 4 addiert. Hierdurch wird also die Empfindlichkeit des Systems vergrößert.
Die Zunahme der Stromstärke bei einer Erhöhung der Luftstromgeschwindigkeit ist
nämlich ohne merkliche Einwirkung auf die Temperatur des gekühlten Heizdrahts, da
die zugeführte zusätzliche Wärme von dem schnelleren Luftstrom abgeführt wird. Die
Temperatur des nicht gekühlten Heizdrahts nimmt hingegen zu, so daß dessen Widerstand
vergrößert wird, bis der Gesamtwiderstand R1 + R2 seinen Ruhewert wieder erlangt
hat und die Verstimmungsspannung am Abgriff 76 zu Null wird. Das Hinzufügen der
zweiten Brücke hat somit die Wirkung, daß die Differenz JR = -R2 vergrößert wird,
aus der sich die Verstimmungsspannung der ersten Brückenanordnung ergibt und deren
Wert der Differenz X p der abgetasteten Drücke entspricht.
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Die zwischen den Klemmen 61 und 62 erscheinende Verstimmungsspannung
e der ersten Brückenanordnung kann entweder direkt in dem Instrument 6 oder nach
entsprechender Verstärkung in einer nicht dargestellten Regelschleife verwertet
werden. Das Vorzeichen dieser Spannung entspricht der Strömungsrichtung des Strömungsmediums.
Die Verstimmungsspannung geht unter Vorzeichenwechsel durch Null, wenn die beiden
abgetasteten Drücke einander gleich sind; sie ist auf den Wert t eM begrenzt, der
erreicht
wird, wenn der dem Luftstrahl ausgesetzte Heizdraht nicht mehr weitergekühlt werden
kann.
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Fig. 3 zeigt im Querschnitt eine Sonde S, die durch ein zylindrisches
Rohr gebildet ist, dessen Mantellinien senkrecht zu der Geschwindigkeit V der Strömungslinien
der Luft stehen. Diese Sonde hat eine Symmetrieebene, die parallel zu den Mantellinien
ihrer Zylinderfläche liegt. In der Wand der Sonde S sind die zwei Meßstellen 31,
32 in gleichen Abständen beiderseits dieser Symmetrieebene angebracht, in der die
Achse einer Mittelöffnung 30 liegt.
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Drei Rohre 1, 2 und 3 verbinden die drei Öffnungen 31, 32 und 30 mit
dem Gehäuse des Druckdifferenzdetektors. Das Rohr 3 mündet in einen Hohlraum 10
in der Mitte des Gehäuses D über eine Düse 13 mit großem Strömungswiderstand.
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Das Rohr 1 mündet in einen Hohlraum 101, der in dem Gehäuse angebracht
und mit dem Hohlraum 10 über eine Düse 12 mit geringem Strömungswiderstand verbunden
ist. Die Düse 12 richtet gegebenenfalls einen Luftstrahl auf das Heizelement22,
das gegen Wirbelbildung durch die Kammer 24 geschützt ist, in der gegenüber der
Düse 12 eine Öffnung 25 für den Lufteintritt und seitlich eine Öffnung 26 für den
Luftaustritt angebracht ist. Symmetrisch dazu mündet das Rohr 2 in einen Hohlraum
102, der mit dem Hohlraum 10 über eine Düse 11 von gleichem Strömungswiderstand
wie die Düse 12 verbunden ist.
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Die Heizelemente 21, 22 werden durch eine nicht dargestellte Stromquelle
mit einem Strom geheizt, dessen Stärke mit der Geschwindigkeit des Luftstroms ansteigt,
wobei vorzugsweise der elektrische Gesamtwiderstand konstant bleibt.
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Die Wirkungsweise des in F i g. 3 dargestellten Systems ist folgende.
Zunächst sei der Fall betrachtet, daß die Stromlinien der Luft in einem Auftreffwinkel
i0 in bezug auf eine mit dem Flugzeug verknüpfte Bezugsrichtung ' auftreffen, wobei
die Symmetrieebene der Sonde S selbst um den Winkel i0 gegen die Richtung ' geneigt
ist. Dies bedeutet, daß die Symmetrieebene der Sonde S den Vektor V0 der Relativgeschwindigkeit
der Luftstromlinien enthält.
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Unter diesen Bedingungen ist der an der Öffnung 30 abgetastete Druck
gleich der Summe von statischem und dynamischem Druck des Luftstroms. Die an den
Meßstellen 31, 32 abgetasteten Drücke sind beide der Summe des statischen Drucks
und eines gleichen Bruchteils des dynamischen Drucks gleich, wobei dieser Bruchteil
um so kleiner ist, je stärker die Eingänge der Öffnungen gegen V0 geneigt sind,
und bei einer von der Geschwindigkeit abhängigen bestimmten Neigung zu Null wird.
Wenn insbesondere die Achsen der Meßstellen 31, 32 einen Winkel von etwa 33,50 mit
der Richtung V0 bilden, sind die dort abgetasteten Drücke im wesentlichen gleich
dem statischen Druck, zumindest solange die Geschwindigkeit etwa 200 m/sec nicht
übersteigt. Auf jeden Fall sind die von den beiden Düsen 11, 12 abgegebenen Strömungen
gleich, wenn die Symmetrieebene der SondeS in die Richtung der Luftströmung eingestellt
ist, und das Fehlersignal, das beispielsweise von einer Brückenschaltung der in
F i g. 2 gezeigten Art abgegeben wird, hat dann den Wert Null.
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Nun sei der allgemeine Fall eines fehlenden Abgleichs des Detektorsystems
betrachtet, in welchem der Vektor der Relativgeschwindigkeit V um einen kleinen
Winkel ni gegen die Symmetrieebene der
Sonde geneigt ist. Der an
der Meßstelle 31 abgetastete Druck vergrößert sich gegenüber dem an der Meßstelle
32 abgetasteten Druck um dp. Ein Luftstrom, dessen Größe der Druckdifferenz zIp
p proportional ist, bildet sich dann zwischen den Rohren 1 und 2 aus. Alles läuft
so ab, als ob dieser Luftstrom zu dem auf das Element21 gerichteten Strahl der Düse
11 addiert und von dem auf das Element 22 gerichteten Strahl der Düse 12 abgezogen
wird.
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Wenn man diese Arbeitsweise mit derjenigen der Anordnung von Fig.
1 vergleicht, ist zu erkennen, daß die Temperatur der Heizelemente für A i = 0 auf
der Kennlinie R(T) von dem der maximalen Temperatur eines gekühlten Elements entsprechenden
Ende TM (Fig. 4) auf einen Arbeitspunkt T0 zwischen TM und Tm gebracht wird (Fig.
5), wobei Tm die kleinste Temperatur eines Heizelements im wirksamen Bereich seiner
Abkühlung ist. In F i g. 4 und 5 ist die Änderung der Widerstände Ri, R2 der beiden
Heizelemente als Funktion der Temperatur T ohne bzw. mit pneumatischer Polarisation
dargestellt.
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In beiden Fällen ist die Empfindlichkeit des Detektors proportional
dem Wert #(R1-R2) #i Im Fall von Fig. 4 gilt (Ri -R2)= R1; im Fall von F i g. 5
gilt jedoch: d (R, = = AR1 - ~ 2 - JRt, da jT2tXT1, also jR2 -AR1 ist.
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In den F i g. 6 und 7 ist die Änderung des Fehlersignals e (A i)
als Funktion des Auftreffwinkels A i ausgezogen für eine Anordnung mit pneumatischer
Polarisation und gestrichelt für einen thermischen Detektor ohne pneumatische Polarisation
dargestellt.
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Fig.6 entspricht geringen Geschwindigkeiten und F i g. 7 entspricht
großen Geschwindigkeiten. Aus F i g. 6 ist erkennbar, daß die durch die Steilheit
der Kurve e (A i) ausgedrückte Empfindlichkeit mit pneumatischer Polarisation im
wesentlichen doppelt so groß ist. Wie Fig. 7 zeigt, behält die Empfindlichkeit mit
pneumatischer Polarisation bei Geschwindigkeiten oberhalb einer von der Sonde selbst
abhängigen bestimmten Geschwindigkeit VS den bei dieser Geschwindigkeit erreichten
Wert. Ohne Kompensation wächst die Empfindlichkeit weiter, ist aber nicht auf eine
bestimmte Geschwindigkeit begrenzt, so daß sie bei großen Geschwindigkeiten die
mit Kompensation erreichte Empfindlichkeit übersteigt.
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Die Begrenzung der Empfindlichkeit im Fall der Kompensation beruht
auf folgender Tatsache. Wenn das am stärksten gekühlte Element die minimale Temperatur
Tm erreicht, befindet sich das andere Element im wesentlichen auf der maximalen
Temperatur TM, da es von dem Wert Die s an keinen Strahl mehr empfängt, so daß die
Differenz R1 - R2 und damit das Fehlersignal e unveränderlich auf ihren maximalen
Werten RM Rm bzw. eM bleiben, wenn A i über den Wertdi, hinaus ansteigt und die
Geschwindigkeit über Vs hinaus zunimmt. Man sieht,
daß die Empfindlichkeit im Ursprung
einen Grenzwert hat, der von dem Auftreffwinkel /1 iS abhängt, welcher seinerseits
durch die Abmessungsverhältnisse der Düsen 11, 12 und 13 bestimmt ist. Diese verhalten
sich in dem geschlossenen pneumatischen Kreis wie elektrische Impedanzen in einem
elektrischen Stromkreis.
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Man bestimmt den Wert der pneumatischen Impedanz z3 der Düse 13 in
Abhängigkeit von der pneumatischen Impedanz z1 = z2 = z der Düsen 11, 12 in der
Weise, daß die Empfindlichkeit im Ursprung den gewünschten Wert hat, beispielsweise
zur Festlegung der Verstärkung einer zugehörigen Regelschleife. In der Praxis ist
die Impedanz z3 sehr groß gegen z. Um beispielsweise SiS= 0,150 zu erreichen, muß
man z8 = 132,5 z wählen.
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Im Falle eines Detektors mit Kompensation ist es besonders günstig,
die Heizelemente 21, 22 mit einem veränderlichen Heizstrom zu speisen, wie oben
an Hand Fig.2 beschrieben, damit der Empfindlichkeitsverlust infolge innerer Wirbelbildung
bei großen Geschwindigkeiten kompensiert wird. Die sich aus der Turbulenz ergebenden
inneren Druckschwankungen haben die Wirkung, daß der zu kühlende Heizdraht kräftiger
gekühlt wird, daß aber auch das Heizelement gekühlt wird, das eigentlich nicht gekühlt
werden sollte. Wenn der Heizstrom konstant wäre, würde man insgesamt einen außerordentlich
störenden Abfall der Fehlerspannung feststellen. Der Servomotor würde nicht mehr
ausreichend gespeist, um die Sonde S auf den Winkel i0 in bezug auf die mit dem
Flugzeug verknüpfte Bezugsrichtung zurückzubringen. Der veränderliche Heizstrom
hat die Wirkung, daß die Summe der Widerstände der Heizelemente und damit die Summe
ihrer Temperaturen konstant gehalten wird. Infolgedessen wird aber die von der Wirbelbildung
hervorgerufene Absenkung der gesamten Temperaturen durch einen stärkeren Heizstrom
begrenzt, welcher die Verstimmung der Brücke auf dem Wert zu halten sucht, den sie
ohne Turbulenz hätte.