DE127339C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
- C05F—ORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
- C05F11/00—Other organic fertilisers
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei der für das Wachsthum der Pflanzen zweckmäfsigen Bearbeitung des Ackerbodens ist
neben der directen Zufuhr von Nahrungsstoffen, welche die Pflanze der Luft und dem Boden
entnimmt, von wesentlicher Bedeutung die gleichzeitige Erhaltung und Verbesserung der
für das Pfianzenleben wichtigen physikalischen Vorgänge innerhalb des Bodens.
Die für die Ernährung der Pflanze nothwendige Erhaltung der tropfbar-flüssigen Form
gewisser Nährstoffe, mögen dieselben organischer oder anorganischer Natur sein, der Atmosphäre
oder dem Boden entstammen, sowie die Zufuhr der im Wasser gelösten Pflanzennahrung ist bedingt durch eine angemessene
Bewässerung des Bodens und durch einen dauernden Vorrath an Bodenfeuchtigkeit. Es
ist deshalb wichtig, in geeigneter Weise die Feuchtigkeit der Atmosphäre und des Bodens
anzuziehen, zu verdichten und dem Boden zu erhalten.
Von hervorragender Bedeutung für ein gegedeihliches Wachsthum ist ferner eine gute
Lockerung der oberen Ackerkrume und die Durchlüftung der Bodens. Eine rege Luftcirculation
im Boden fördert energisch die Lebensthätigkeit der an das Vorhandensein von Luft gebundenen Mikroorganismen, sowie die
Zersetzung der organischen Stoffe des Bodens und die damit zusammenhängende Humusbildung,
während bei mangelhafter Lüftung und Lockerung der Boden krustig und klumpig wird, so dafs das Wachsthum der Pflanze beeinträchtigt
ist.
Die Humusbildung des Bodens hängt davon ab, dafs der Boden genügend organische Stoffe
enthält, welche in sich bereits die Bedingungen zur Zersetzung und langsamen Verbrennung
besitzen. Die andauernde, durch eine recht langsame Zersetzung hervorgerufene Erwärmung
fördert die vegetative Entwicklung des Samens und der Pflanze und bewirkt eine raschere Bewegung
und Umwandlung der im Boden vorhandenen oder ihm zugeführten anorganischen
Nährstoffe.
Diese Bedeutung der gesammten physikalischen Vorgänge im Boden ist zur Zeit gegenüber dem fortwährenden Hinweis auf den
Chemismus der rationellen Düngung in den Hintergund getreten. Man hat sich bisher begnügt,
diese Vorgänge durch mechanische Bearbeitung des Bodens unter Beimischung von gebranntem Thon, Kalk, Köhlepulver und
ähnlichen Stoffen zu unterstützen.
Zuweilen hat man auch Sägemehl, Hobelspäne und ähnliche Holzabfälle, wie sie auf
jedem Zimmerplatze vorkommen, und von denen sich das maschinell hergestellte Holzschrot
im Aussehen unterscheidet, bei der Compostbereitung verwendet; zumeist werden aber
gerade diese Abfälle nur als Brennmaterial benutzt. Dafs diese Abfälle allgemein nicht einmal
zur Compostbereitung verwendet werden, hängt damit zusammen, dafs man einmal mit
den auf den Arbeitsplätzen zusammengefegten, mit schmutzigem Kehricht und Unkrautsamen
gemischten Holzabfällen viel Unrath dem Boden einverleibt, wodurch infolge von regen Pilz- und Unkrautwucherungen die Entwicklung
der Pflanzen geschädigt wird, und dafs ferner diese Abfälle — zumal Sägemehl —
leicht mit einzelnen Bodenarten sich zu wasser-
undurchlässigen Klumpen, sogen. Batzen, zusammenballen, welche die natürlichen Kanäle
des Bodens verstopfen, und die betonte wichtige Lockerung und Lüftung desselben geradezu
verhindern. Deshalb sind diese Abfülle bisher, selbst bei der Compostbereitung, als
Düngemittel nicht in Betracht gekommen.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, die im Eingang der Beschreibung ausführlich geschilderten
physikalischen Vorgänge im Boden durch Düngung mit geschrotenem Holz hervorzurufen
und zu fördern, d. h. nicht mit Abfällen wie Sägemehl, sondern mit einem fabrikationsmäfsig für Düngungszwecke hergestellten
Industrieproduct, welches unzersetzt
direct als Dungstoff verwendet wird.
Zu diesem Zweck wird Holz — harziges Holz wird zweckmäfsig vor der Zerkleinerung entharzt
— mittelst geeigneter Schrotmaschinen in Stücke von Erbsen- bis Bohnengröfse zerkleinert
und in dieser für den Düngungszweck besonders vorbereiteten Schrotform, allein oder
gemeinsam mit anderen Düngstoffen, oder mit Saatgut dem Boden einverleibt.
Die Herstellung eines Düngemittels durch Schrotung von Holz, sowie die Fabrikation
von Holzschrot selbst ist bisher noch nicht erfolgt oder beschrieben und ist völlig neu,
wie auch der Name κ Holzschrot« selbst. Die Vortheije der Anwendung eines solchen Düngemittels
sind erheblich.
Dadurch, dafs überall im Boden Holzstücke von der bezeichneten Gröfse vertheilt werden,
werden folgende Wirkungen erzielt:
j. Es wird ein umfangreiches Netz von Lüftungskanälen im Boden gebildet und dieser
selbst aufgelockert und locker gehalten; eine Klumpenbildung im Boden ist nicht möglich.
Dieser Vortheil kommt vornehmlich bei lehmigem Boden in Betracht, welcher durch Einbringen
von Holzschrot zertheilt und gelockert wird.
2. Dem Boden wird ein Stoff einverleibt, mittelst dessen man in der Lage ist, Feuchtigkeit
anzuziehen, aufzuspeichern und den Boden vor einer raschen Austrocknung zu schützen,
Eigenschaften, welche bisher für Sandböden vergebens gesucht wurden. Auch im Zustande
gröfster Lufttrockenheit hält das Holz noch eine namhafte Menge Feuchtigkeit gebunden.
3. Durch die andauernde langsame Zersetzung des Holzschrotes wird eine dauernde
Erwärmung des. Bodens, regere Thätigkeit der Mikroorganismen und rasche Zersetzung der
anorganischen Nährstoffe des Bodens bewirkt.
4. Es wird die Humusbildung in erheblichem Mafse befördert; je dunkler der Boden,
um so gröfser ist auch seine Aufnahmefähigkeit für die Wärmestrahlen der Sonne; eine umso
energischere Erwärmung findet statt. Durch die reiche Humusbildung infolge Düngung mit
Holzschrot ist man in der Lage, werthlose humusarme Böden in höheren Kulturzustand
zu bringen.
Durch das Einbringen von unzersetztem Holzschrot in den Boden wird daselbst ein stetig
wirkendes Reservoir von Feuchtigkeit und infolge der langsamen Zersetzung eine anhaltende
Wärmequelle geschaffen. Wärme und Feuchtigkeit sind aber die Grundbedingungen für
die Entwicklung der Pflanze vom Beginn des Keimens des Saatkornes an; dazu tritt noch
die chemische Wirkung der im Holz vorhandenen organischen und anorganischen Nährstoffe
für die Pflanze.
Zweckmäfsig wird das Holzschrot gemeinsam mit dem Saatgut dem Boden einverleibt.
In der einfachen und billigen Herstellung des Holzschrotes und seiner Anwendung auf
landwirtschaftlichem Gebiete wird einerseits für die Holzindustrie ein neuer Verwerthungszweig
von grofsem Umfang und andererseits für die Landwirthschaft ein bedeutendes Mittel
zur Hebung der Landeskultur geschaffen.
Claims (2)
1. Düngungsmittel, bestehend aus erbsenbis
bohnengrofs maschinell verschrotetem, eventuell entharztem Holz, das unzersetzt entweder
für sich oder gemeinsam mit anderen Dungstoffen dem Ackerboden einverleibt wird.
2. Die Anwendung des im Anspruch 1 gekennzeichneten Düngemittels zugleich mit
dem Saatgut.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT8444D AT8444B (de) | 1900-08-04 | 1901-10-29 | Düngung mit Holzschrot. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE127339C true DE127339C (de) |
Family
ID=395935
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---|---|---|---|
DE1900127339D Expired - Lifetime DE127339C (de) | 1900-08-04 | 1900-08-04 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE127339C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE917073C (de) * | 1952-08-08 | 1954-08-23 | Kurt Hentzschel Jun | Verfahren zur Herstellung eines Bodenverbesserungsmittels fuer schwere, zaehe Kulturboeden |
EP0330941A1 (de) * | 1988-02-23 | 1989-09-06 | Lenz, Patrick | Organisch-mineralischer Dünger |
DE102022130553A1 (de) | 2022-11-18 | 2024-05-23 | Melicon Gmbh | Gasdiffusionselektrode, Membran-Elektroden-Anordnung und Elektrolysevorrichtung |
-
1900
- 1900-08-04 DE DE1900127339D patent/DE127339C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE917073C (de) * | 1952-08-08 | 1954-08-23 | Kurt Hentzschel Jun | Verfahren zur Herstellung eines Bodenverbesserungsmittels fuer schwere, zaehe Kulturboeden |
EP0330941A1 (de) * | 1988-02-23 | 1989-09-06 | Lenz, Patrick | Organisch-mineralischer Dünger |
DE102022130553A1 (de) | 2022-11-18 | 2024-05-23 | Melicon Gmbh | Gasdiffusionselektrode, Membran-Elektroden-Anordnung und Elektrolysevorrichtung |
WO2024105239A2 (de) | 2022-11-18 | 2024-05-23 | Melicon Gmbh | Gasdiffusionselektrode, membran-elektroden-anordnung und elektrolysevorrichtung |
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