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Verfahren zum Entwickeln eines Ladungsbildes Die Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren zum Entwickeln eines Ladungsbildes, bei dem ein flüssiger
Entwickler, bestehend aus einer elektrisch isolierenden Flüssigkeit und hierin suspendierten,
geladenen Tonerteilchen, auf eine das Ladungsbild tragende Oberfläche eines blattförmigen
Aufzeichnungsmaterials aufgebracht wird.
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Es ist bekannt, zur Entwicklung eines auf elektrophotographischem
Wege auf einem isolierenden Blatt erzeugten Ladungsbildes, d. h. zu dessen Überführung
in ein sichtbares Bild, flüssige Entwickler zu verwenden, die aus einer Flüssigkeit
von hohem elektrischem Widerstand sowie hierin dispergierten, feinverteilten Tonerteilchen
bestehen. Um das Ladungsbild zu entwickeln, wird das das Ladungsbild aufweisende
Blatt entweder in den Entwickler eingetaucht, oder aber der flüssige Entwickler
wird über das Blatt fließen gelassen.
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Derartige Entwicklungsverfahren besitzen den Nachteil, daß auf dem
Blatt mit den Tonerteilchen stets eine Schicht der Entwicklerflüssigkeit zurückbleibt.
Die Ausbildung einer solchen Schicht ist aus verschiedenen Gründen unerwünscht.
Einmal führt die Schicht in den nicht im Toner zu bedeckenden Flächen zur Ausbildung
eines Untergrundschleiers, und zum anderen behindert die in den mit Toner bedeckten
geladenen Flächen zurückgebliebene Flüssigkeitsschicht die Übertragung der Tonerteilchen
auf ein Bildempfangsblatt, was besonders nachteilig ist. Besteht das Bildempfangsblatt
nämlich aus einem saugfähigen Material, so absorbiert es vorzugsweise die zurückgebliebene
Flüssigkeitsschicht, während nur wenig Tonerteilchen übertragen werden. Besteht
das Bildempfangsblatt aus nichtabsorbierendem Material, so führt das Verpressen
von Aufzeichnungs-und Bildempfangsblatt dazu, daß die Flüssigkeitsschicht verfließt,
wodurch die Tonerteilchen auf dem Bildempfangsblatt leicht verwischt werden und
unscharfe Kopien erhalten werden.
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Ein weiterer Nachteil flüssige Entwickler verwendender Entwicklungsverfahren
besteht darin, daß verhältnismäßig große Mengen Entwicklerflüssigkeit erforderlich
sind, was sowohl vom wirtschaftlichen Standpunkt aus als auch aus Gründen der Betriebssicherheit
unvorteilhaft ist, da die Entwicklerflüssigkeit oft leicht entzündlich, giftig und/oder
leicht flüchtig ist.
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Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Entwickeln
eines Ladungsbildes anzugeben, das die Nachteile der bekannten, flüssige Entwickler
verwendenden Entwicklungsverfahren vermeidet. Der Gegenstand der Erfindung geht
aus von einem Verfahren zum Entwickeln eines Ladungsbildes, bei dem ein flüssiger
Entwickler, bestehend aus einer elektrisch isolierenden Flüssigkeit und hierin suspendierten,
geladenen Tonerteilchen auf eine das Ladungsbild tragende Oberfläche eines blattförmigen
Aufzeichnungsmaterials aufgebracht wird, und ist dadurch gekennzeichnet, daß der
Entwickler in Form eines Flüssigkeitswulstes mindestens einmal dadurch gleitend
über das Ladungsbild geführt wird, daß gegen das Ladungsbild tragende Aufzeichnungsmaterial
in Richtung der Entwicklerführung kontinuierlich fortschreitend, dem Flüssigkeitswulst
nacheilend, ein Deckblatt angepreßt wird.
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Vorzugsweise wird das Deckblatt gegen das das Ladungsbild aufweisende
Aufzeichnungsmaterial mittels zweier Walzen angepreßt.
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Das Verfahren der Erfindung kommt mit einer sehr geringen Menge Entwicklerflüssigkeit
aus. Insbesondere wird vermieden, daß eine störende Schicht der den Toner suspendierenden
Flüssigkeit auf dem das Ladungsbild tragenden Blatt zurückbleibt, da nahezu die
gesamte Entwicklerflüssigkeit von der Oberfläche abgepreßt wird.
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Das Verfahren der Erfindung ermöglicht des weiteren gleichzeitig die
Entwicklung eines Ladungsbildes und die Übertragung des erhaltenen sichtbaren Bildes
auf ein Bildempfangsblatt.
Durch geeignete Wahl der Polarität der
Tonerteilchen, des Aufzeichnungsmaterials und der Polung der angewandten Spannungen,
durch Reflex-, Kontakt-oder Projektionskopieren von Negativen oder Positiven ist
es möglich, rechtsseitig lesbare oder gegebenenfalls verkehrt lesbare, als Druckformen
geeignete Bilder zu erhalten.
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Das Verfahren der Erfindung eignet sich insbesondere für die Entwicklung
von Ladungsbildern auf elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien, die Zinkoxyd
als photoleitfähiges Material aufweisen. An Stelle von Zinkoxyd können jedoch auch
andere Photoleiter, wie z. B. glasiges Selen und organische photoleitfähige Verbindungen,
wie Anthrazen, Triphenylamine, Polyvinylcarbazole usw., verwendet werden.
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Das Deckblatt kann aus jeder Art Papier, vorzugsweise nichtsaugendem
Papier, oder aber aus jedem anderen leitenden Material, z. B. einer Metallfolie,
bestehen.
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Der Flüssigkeitswulst kann aus einem geeigneten Behälter, wie z. B.
einer eindrückbaren Tube, oder mittels einer Zylinder- und Kolbenanordnung zwischen
die Blätter eingeführt werden. Die Oberflächenspannung der Flüssigkeit bewirkt,
daß diese zunächst in Form des Flüssigkeitswulstes erhalten bleibt.
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Das Verfahren der Erfindung besteht somit streng genommen aus einer
Art Wischvorgang, bei dem ein Flüssigkeitswulst über das Ladungsbild geführt und
unmittelbar danach abgewischt wird. Es erfolgt somit im Gegensatz zu den bekannten
Verfahren, wie z. B. beim Silbersalzdiffusionsübertragungsverfahren, und gewöhnlich
in Kameras mit automatischer Entwicklung kein einfaches Verteilen oder Ausbreiten
der Flüssigkeit. Vielmehr wird ein engbegrenztes Entwicklervolumen über das Ladungsbild
bewegt, wobei außer den bildweise verteilten Tonerteilchen nichts auf dem Aufzeichnungsmaterial
zurückbleibt.
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Das Verfahren der Erfindung kann wie folgt ausgeführt werden: Die
das Ladungsbild tragende Schicht des blattförmigen Aufzeichnungsmaterials wird mittels
zweier Walzen in Kontakt mit einem Deckblatt gebracht, wobei an der Berührungslinie
der Blätter ein Flüssigkeitswulst aus Entwicklerflüssigkeit angeordnet wird. Die
Blätter werden dann von den Walzen aneinandergedrückt, wobei der Flüssigkeitswulst
über beide Blätter geführt wird, so daß praktisch keine Flüssigkeit über die Walzen
hinausgelangt. Somit werden in einem Arbeitsgang Tonerteilchen niedergeschlagen
; und Flüssigkeit entfernt.
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Der Flüssigkeitswulst kann durch eine Hülse ersetzt werden, die z.
B. aus einem Spezialpapier aus dünnen Lagen von Seidenpapier, das mit einer Schellacklösung
getränkt ist (beispielsweise aus dem in dem ; Buch von Wall: »Dictionary of Photography«,
14. Ausgabe, 1937, S. 420, beschriebene Papier), und in eine zylindrische Form gebracht
und an den Enden heiß versiegelt ist, hergestellt ist. Andere Stoffe, die für die
Herstellung derartiger Hülsen oder Behälter verwendet werden können, sind Aluminiumfolien,
mit Papier verpreßte Aluminiumfolien, mit Wachs versiegelte Aluminiumfolien und
heißversiegeltes Polyäthylen. Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin,
daß, während das Aufzeichnungsmaterial mit dem Ladungsbild und das Deckblatt miteinander
in Kontakt gebracht werden, ein ausreichender Druck auf die Blätter ausgeübt wird,
so daß praktisch keine Flüssigkeit hinter die Berührungslinie der Blätter gelangen
kann.
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Sollte Entwicklerflüssigkeit über die Berührungslinie hinausgelangen,
so ist die Menge derselben so klein, daß sie nicht ohne weiteres feststellbar ist,
da sie entweder augenblicklich von den Blättern absorbiert oder augenblicklich verdampft
wird, sobald die Blätter voneinander getrennt werden.
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Je nach der angewandten Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung
werden Ladungsvorzeichen der Tonerteilchen, die Art des Deckpapiers und die Art
der Entwicklerflüssigkeit sowie die Größe und Polarität der an das Deckblatt und
an das Aufzeichnungsmaterial angelegten Spannung ausgewählt.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung
werden die Ladungsvorzeichen der Tonerteilchen und des Ladungsbildes gleichgewählt
und die äußeren Oberflächen des Deckblattes und des Aufzeichnungsmaterials mindestens
im Bereich der Entwicklungszone gegenüber der Erde auf einem Potential von Null
gehalten.
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Als vorteilhaft hat es sich ferner erwiesen, wenn die Ladungsvorzeichen
der Tonerteilchen und des Ladungsbildes gleichgewählt werden, wenn mindestens im
Bereich der Entwicklungszone die äußere Oberfläche des Deckblattes gegenüber der
Erde auf einem Potential von Null und wenn die äußere Oberfläche des Aufzeichnungsmaterials
auf einem gegenüber der Erde höheren Potential von einer dem Ladungsbild entgegengesetzter
Polarität gehalten wird.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens
der Erfindung können die Ladungszeichen der Tonerteilchen und des Ladungsbildes
jedoch auch entgegengesetzt gewählt und die äußeren Oberflächen des Deckblattes
und des Aufzeichnungsmaterials mindestens im Bereich der Entwicklungszone gegenüber
der Erde auf einem Potential von Null gehalten werden.
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In vorteilhafter Weise kann das Deckblatt ferner eine Harzschicht
aufweisen, die durch Kontakt mit der Flüssigkeit des Entwicklers, z. B. Cyclohexan,
klebrig wird und können die Ladungsvorzeichen der Tonerteilchen und des Ladungsbildes
entgegengesetzt gewählt werden.
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Sämtliche Ausführungsformen des Verfahrens der Erfindung besitzen
gewisse Vorteile. In jedem Falle wird ein direktes Bild erzeugt. Die Möglichkeit,
eine Vielzahl von Ausführungsformen anwenden zu können, ist deshalb vorteilhaft,
weil oftmals von einem negativen oder positiven Bild kopiert werden muß.
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Nach dem Verfahren der Erfindung können unabhängig von der Art der
zu kopierenden Vorlage und unabhängig vom Belichtungsverfahren positive, rechtsseitig
lesbare Kopien hergestellt werden.
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In der Zeichnung sind dargestellt in F i g. 1 bis 5 verschiedene Ausführungsformen
des Verfahrens der Erfindung, F i g. 6 eine schematische Ansicht (Schnitt) einer
einen Flüssigkeitswulst liefernden Hülse mit flüssigem Entwickler, die auf einem
Blatt Aufzeichnungsmaterial befestigt ist.
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Die einzelnen Ausführungsformen werden in den folgenden Beispielen
näher erläutert.
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Beispiel 1 Wie in F i g. 1 dargestellt, wurde ein 102 - 279 mm großes
Blatt 10 eines Aufzeichnungsmaterials, wie es
in üblicher Weise
für elektrophotograpische Zwecke verwendet wird und welches eine photoleitfähige
Schicht aus in Harz dispergiertem Zinkoxyd enthält, mit einem negativ geladenen
Ladungsbild 11, mit einem mit Chinaton beschichteten Deckblatt 12 gleicher Größe
mittels zweier geerdeter elektrisch leitender Walzen 14 und 16 in Kontakt gebracht.
Die Walzen bewegten sich in der durch Pfeile angedeuteten Richtung. Zwischen den
beiden Blättern wurde ein aus etwa 10 ml einer negative Tonerteilchen aufweisenden
Entwicklerflüssigkeit gebildeter Flüssigkeitswulst 18 angeordnet.
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Die Entwicklerflüssigkeit wurde hergestellt, indem etwa 0,1. g einer
fetten Druckfarbe in etwa 100 ml Cyclohexan dispergiert wurden.
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Sobald die beiden Blätter miteinander in Kontakt kamen, wurde auf
dem Deckblatt 12 ein elektropositives Ladungsbild induziert. Die negativ geladenen
Tonerteilchen wurden dann von dem positiven Ladungsbild 13, wie in F i g. 1 durch
Pfeile 15 gezeigt, angezogen und erzeugten auf dem Deckblatt 12 ein positives spiegelbildliches,
sichtbares Bild von dem Ladungsbild 11. Beispiel 2 Bei der in F i g. 2 dargestellten
Ausführungsform wurde ein Blatt Aufzeichnungsmaterial 20, wie es für elektrophotographische
Zwecke verwendet wird, mit eine photoleitfähigen Schicht aus in einem Harz dispergierten
Zinkoxydpartikeln negativ aufgeladen und mit einer Vorlage reflexbelichtet, wodurch
auf dem Blatt 20 ein Ladungsbild 21 erzeugt wurde, das zur Vorlage spiegelbildlich
und positiv ist. Das Blatt 20 wurde dann mit einem mit Chinaton beschichteten Papierdeckblatt
22 in Kontakt gebracht. Zwischen die beiden Blätter wurde ein Flüssigkeitswulst
28 aus Entwicklerflüssigkeit eingeführt. Verwendet wurden etwa 10 ml eines flüssigen
Entwicklers, der durch Dispergieren von 1,0 g Druckerschwärze in 100 ml Cyclohexan
hergestellt worden war. Die Blätter 20 und 22 wurden mittels zweier elektrisch leitender
Walzen 14 und 16 in Kontakt gebracht. Die Walze 14 auf dem Deckblatt 22 war
geerdet. Die Walze 16
auf dem Blatt 20 wurde gegenüber der Erde auf -I-700
Volt gehalten. Die Entwicklerflüssigkeit enthielt negativ geladene Tonerteilchen.
Beim Aneinanderpressen der Blätter 20 und 22 durch die Walzen 14 und
16 wurden die Tonerteilchen von den ungeladenen Bezirken des Blattes 20 elektrisch
angezogen und, wie durch die Pfeile 25 angedeutet, auf das Deckblatt 22 übertragen.
Auf dem Deckblatt 22 wurde somit eine seitenrichtige negative Kopie der Vorlage
erzeugt.
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Der bei dieser Ausführungsform ablaufende Mechanismus ist nicht völlig
geklärt. Durch das hohe Potential von -h 700 Volt wurde möglicherweise bewirkt,
daß die negativen Bildladungen voll abgesättigt wurden und somit keine Ladung auf
dem Deckblatt 22 induzieren konnte, so daß die negativen Tonerteilchen ausschließlich
im Feld des Potentials von 700 Volt an die ladungsfreien Stellen des Blattes 20
wanderten.
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Beispiel 3 Bei der in F i g. 3 dargestellten Ausführungsform wurde
ein Blatt Aufzeichnungsmaterial 30, wie es für elektrophotographische Zwecke verwendet
wird, mit einer photoleitfähigen Zinkoxyd-Bindemittel-Schicht negativ aufgeladen
und durch eine transparente Vorlage belichtet, so daß auf dem Blatt 30 ein Ladungsbild
entstand. Das Blatt 30 wurde dann mittels eines Paares elektrisch leitender und
geerdeter Walzen 14 und 16 mit einem mit Chinaton beschichtetem Deckblatt in Kontakt
gebracht. Zwischen die Blätter wurde ein Flüssigkeitswulst 38 aus Entwicklerflüssigkeit
eingeführt, wobei etwa 10 ml Entwicklerflüssigkeit mit positiv geladenen Tonerteilchen
verwendet wurden. Auf dem Deckblatt 32 wurde, sobald die Blätter miteinander in
Kontakt kamen, ein Ladungsbild 33 von positiven Vorzeichen induziert. Beim Aneinanderpressen
der Blätter 30 und 32 durch die Walzen 14 und 16 wurden die Tonerteilchen von dem
Ladungsbild 31, wie durch Pfeile 35 angedeutet, angezogen. Auf dem Blatt 30 wurde
ein seitenrichtiges positives Bild der Vorlage erzeugt.
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Der verwendete Entwickler wurde wie folgt hergestellt: 10 g eines
Maleinatharzes wurden in 10 g Lösungsmittel, dessen Zusammensetzung in der USA.-Patentschrift
2 899 335 näher beschrieben wird, durch Erwärmen gelöst. Der Harzlösung wurden dann
10 g Nigrosin (Color Index Nr. 50 420) und 20 ml weiteres Lösungsmittel zugesetzt.
Nachdem die Mischung 65 Stunden in einer Mikrokugelmühle vermahlen worden war, wurden
weitere 25 ml Lösungsmittel zugegeben, worauf die Mischung anschließend nochmals
36 Stunden in der Kugelmühle vermahlen wurde. Danach wurde die Mühle entleert und
mit 15 ml des gleichen Lösungsmittels nachgespült, die dann der Entwicklerflüssigkeit
zugesetzt wurden.
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Beispiel 4 Gemäß der in F i g. 4 dargestellten Ausführungsform wurde
ein für elektrophotographische Zwecke übliches Blatt Aufzeichnungsmaterial 40 mit
einer photoleitfähigen Zinkoxyd-Bindemittel-Schicht negativ aufgeladen und durch
eine transparente Vorlage unter Bildung eines Ladungsbildes 41 belichtet. Das Blatt
40 wurde dann mittels zweier elektrisch leitender Walzen 14 und 16 mit einem mit
Chinaton beschichteten Papierdeckblatt 42 in Kontakt gebracht. Die Walze 14 auf
dem Deckblatt 42 war geerdet. Die Walze 16 auf dem Blatt 40 wurde
gegenüber der Erde auf einer Spannung von -l-120 Volt gehalten. Zwischen den Blättern
wurde ein Flüssigkeitswulst 48 aus flüssigem Entwickler angeordnet. Der flüssige
Entwickler enthielt negativ geladene Tonerteilchen. Es wurden etwa 10 ml flüssiger
Entwickler verwendet, der durch Dispergieren von 0,1 negativ geladenen Tonerteilchen
in 100 ml Cyclohexan hergestellt wurde. Beim Zusammenpressen der Blättter 40 und
42 durch die Walzen 14 und 16 wurden die Tonerteilchen von den ungeladenen Bezirken
des Blattes 40 und von dem auf dem Deckblatt 42 induzierten positiven Ladungsbild
43, wie durch die Pfeile 45 angedeutet, angezogen. Durch das positive Potential
der Walze 16 von 120 Volt wurde vermutlich die Bildladung nicht ganz abgesättigt,
so daß diese noch positive Ladungen auf dem Deckblatt 42 induzieren konnte. Die
negativen Tonerteilchen wanderten demnach nach 42 und infolge des positiven Potentials
von 120 Volt, das an den ladungsfreien Bildstellen von 40 voll zur Wirkung kam,
auch dorthin.
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Es wurde ein negatives, seitenrichtiges Bild der Vorlage auf dem Blatt
40 und ein positives spiegelbildliches
Bild der Vorlage
auf dem Deckblatt 42 erzeugt.
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Beispiel 5 Gemäß der in F i g. 5 dargestellten Ausführungsform wurde
ein Blatt 50 eines für elektrophotographische Zwecke verwendeten Aufzeichnungsmaterials
mit einer photoleitfähigen Zinkoxyd-Bindemittel-Schicht negativ aufgeladen und unter
Bildung eines Ladungsbildes 51 durch eine transparente Vorlage belichtet. Als Deckblatt
52 wurde ein Blatt verwendet, das aus einem eine Tonschicht aufweisenden Papierträger
und einer darauf aufgetragenen Schicht aus einem Silikonharz und einem Mischpolymerisat
aus Styrol und Butadien bestand. Die beiden Blätter wurden mittels Walzen 14 und
16, zwischen denen keine elektrische Verbindung bestand, in Kontakt gebracht. Zwischen
die beiden Blätter wurde ein aus einem flüssigen Entwickler gebildeter Flüssigkeitswulst
mit positiv geladenen Tonerteilchen eingeführt. Es wurden etwa 10 ml Entwicklerflüssigkeit
benutzt, die 0,1 g einer fetten Druckfarbe auf 100 ml Cyclohexan enthielt. Das Cyclohexan
erweichte die auf der Tonschicht des Deckblattes 52 aufgetragene Schicht, griff
jedoch das aus einem mit Styrol modifizierten Alkydharz bestehende Bindemittel des
Blattes 50 nicht an. Beim Zusammenpressen der Blätter 50 und 52 durch die
Walzen 14 und 16 wurden die Tonerteilchen von dem negativen Ladungsbild 51, wie
durch die Pfeile 55 angedeutet, angezogen und dann mechanisch auf das die erweichte,
klebrige Schicht aus einem Silikonharz und einem Mischpolymerisat aus Styrol und
Butadien enthaltende Deckblatt 52 übertragen, wobei auf diesem ein spiegelbildliches
positives Bild der Vorlage erhalten wurde.
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Bei dieser Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung muß das Harz
des Deckblattes 52 durch Cyclohexan oder ein anderes organisches Lösungsmittel des
Entwicklers erweicht und klebrig gemacht werden, wohingegen sich das Bindemittel
des Aufzeichnungsmaterials nicht in dem Lösungsmittel lösen darf: adiesem Beispiel
benutzte Deckblatt 52 bestand aus einem Träger und einer hierauf aufgetragenen Zinkoxyd-Bindemittel-Schicht.
Das Bindemittel bestand aus einer Michung aus einem Silikonharz und einem Mischpolymerisat
aus Styrol und Butadien. Das Verhältnis der Harze kann 5 : 95 bis 50:
50 °/o betragen, wobei ein Verhältnis von 70: 30 % bevorzugt wird. Das Silikonharz
bestand aus einem Polysiloxanharz mit wiederkehrenden Einheiten der Formel:
worin x eine ganze Zahl von 6 bis 40 und R Methyl-oder Phenylreste bedeutet, wobei
die beiden Reste R gleich sind und das molare Verhältnis von Methylzu Phenylresten
im Polysiloxan zwischen 4:1 und 1: 4 liegt.
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Das Zinkoxyd diente im Falle des Deckblattes als Füllstoff, um in
dem Empfangsblatt den richtigen Klebrigkeitsgrad zu erzeugen. Das Pigment-Bindemittel-Verhältnis
betrug 4 : 1.
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Die Zinkoxydschischt des Aufzeichnungsmaterials enthielt als Bindemittel
ein vernetztes Styrolalkydharz, welches vom Cyclohexan nicht angegriffen wurde.
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Die in F i g. 6 dargestellte Hülse 60 mit Entwicklerflüssigkeit
62 kann auf einem Blatt Aufzeichnungsmaterial 64 oder einem Deckblatt 64 befestigt
sein. Die Hülse 60 kann an Stelle eines Flüssigkeitswulstes aus Entwicklerflüssigkeit
benutzt werden.
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Das Material, aus dem die Hülse besteht, darf nicht absorbierend sein
und muß bei Druckanwendung zerbrechen, so daß die Entwicklerflüssigkeit 62 freigesetzt
wird. Das Blatt 64, auf dem die Hülse 60 befestigt ist, kann somit sowohl das das
Ladungsbild tragende Blatt als auch das Deckblatt sein. Die Hülse ist derart beschaffen,
daß sie unter normalen Verpackungs- und Handhabungsbedingungen nicht zerbricht.
Die Hülse kann z. B. mit Hilfe eines Klebstoffes auf dem Blatt befestigt werden.
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Die Hülse kann auf verschiedene Weise gebildet werden. Gemäß einer
Ausführungsform wird ein Ende des Deckblattes so weit zurückgerollt, daß es einen
Behälter für den flüssigen Entwickler bildet, welcher dann damit gefüllt und an
den Enden versiegelt wird. Auf diese Weise wird eine Hülse gebildet, die mit dem
Blatt eine Einheit bildet.
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Die zusammenwirkenden Walzen 14 und 16 können z. B. durch eine mit
einer flachen Oberfläche zusammenwirkende Walze ersetzt werden. Auch können zwei
flache Oberflächen benutzt werden, die Mittel aufweisen, um die beiden Blätter zwischen
den Oberflächen hindurchzuziehen.
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Die Blätter können zwischen den Druckwalzen durch mechanische Drehung
der Walzen oder Drehen der Walzen von Hand bewegt werden, wobei das Blattmaterial
und die Walzen reibend ineinander eingreifen, oder durch Hindurchziehen der Blätter
durch die Walzen von Hand oder auf automatischem Wege.