DE1262985B - Verfahren zur Herstellung von pigmentartigem Titandioxyd - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von pigmentartigem Titandioxyd

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DE1262985B
DE1262985B DEP27252A DEP0027252A DE1262985B DE 1262985 B DE1262985 B DE 1262985B DE P27252 A DEP27252 A DE P27252A DE P0027252 A DEP0027252 A DE P0027252A DE 1262985 B DE1262985 B DE 1262985B
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titanium dioxide
pigment
metal ion
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oxygen
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Juergen Hans Braun
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G23/00Compounds of titanium
    • C01G23/04Oxides; Hydroxides
    • C01G23/047Titanium dioxide
    • C01G23/07Producing by vapour phase processes, e.g. halide oxidation

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von pigmentartigem Titandioxyd Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von verbessertem, pigmentartigem Titandioxyd, insbesondere zur kontinuierlichen Herstellung von Titandioxydpigmenten des Rutiltyps, durch Oxydation eines Titanhalogenids, wie Titantetrachlorid, in der Dampfphase.
  • Die Herstellung von pigmentartigem Titandioxyd durch Oxydation von Titantetrachlorid im Dampfzustand mit einem sauerstoffhaltigen Gas ist bekannt (vgl. USA.-Patentschriften 2 488 439, 2 488 440 und 2 559 638). Es ist auch bekannt, daß die in wirtschaftlicher Hinsicht günstigen Bedingungen vorliegen, wenn in dem oxydierenden Gas Sauerstoff in verhältnismäßig hoher Konzentration enthalten ist, da man in diesem Falle mit viel kleineren Vorrichtungen für die Oxydation auskommt. Weitere Einsparungen werden bekanntlich erzielt, wenn das sich bei der Oxydation als Nebenprodukt bildende Chlor im Kreislauf in die Stufe der Titanerzchlorierung zurückgeführt wird. Mit zunehmender Konzentration des Sauerstoffs in dem oxydierenden Gas und größer werdendem Durchsatz bei einer gegebenen Reaktionsvorrichtung nimmt aber die Schüttdichte des gekühlten, pigmentartigen Produktes stark ab. Dies ist nachteilig, da man eine unerwünschte Vergrößerung der Vorrichtungen in Kauf nehmen muß, die zur Verarbeitung der Feststoffe in den weiteren Verfahrensstufen benötigt werden. Infolgedessen werden die Kosten erhöht, und die Einsparungen, die sich aus der verstärkten Reaktionskapazität und der erneuten Verwendung des Chlors ergeben, gehen verloren.
  • Nach den obengenannten Patentschriften kann die Korngröße und Güte des Titandioxydpigmentes gesteuert werden. So werden, wie in den USA.-Patentschriften 2 488 439 und 2 488 440 angestrebt, kleine, gezielte Mengen von Wasserdampf oder Wasserbildnern zu dem Titantetrachlorid oder dem oxydierenden Gas zugesetzt, um die Kernbildung und die Bildung eines hochwertigen Pigmentes, insbesondere des Rutiltyps, zu fördern. Mit zunehmenden Sauerstoffkonzentrationen und einer entsprechenden möglichen Erhöhung des Durchsatzes in der gleichen Reaktionsvorrichtung nimmt jedoch der »Carbon Black Undertone« (ein Maß für die Korngröße und auch für die Gleichmäßigkeit der Korngröße) ab, wenn das Kernbildungswasser konstant gehalten wird. Wenn die Menge des Kernbildungswassers erhöht wird, erhält man bei entsprechenden Durchsätzen eine gewisse Verbesserung des »Carbon Black Undertone«, die aber nicht genügt, um unter allen Bedingungen ein zufriedenstellendes Pigment zu gewinnen. Solche Erhöhungen der Menge des Kernbildungswassers wirken sich ebenfalls konstenerhöhend aus, da mehr Chlor durch Chlorwasserstoffbildung verlorengeht. Weitere Einflußfaktoren sind der Grad der Vorerhitzung der in die Reaktionsvorrichtung eintretenden Gase, die Reaktionstemperatur, die räumliche Anordnung der Reaktionsvorrichtung, die Geschwindigkeit des Zusatzes der Reaktionsteilnehmergase, die Geschwindigkeit, mit der sich die Reaktionsteilnehmer vermischen, und die Geschwindigkeit, mit der das umgesetzte Gemisch abgekühlt wird.
  • Dei sogenannte »Carbon Black Undertone« ist ein numerisches Maß für die relative Teilchengröße eines Pigments im Vergleich zu Pigmenten von bekanntem Teilchengrößenbereich. Das in der USA.-Patentschrift 2 488 440 beschriebene Verfahren zur Bestimmung des »Carbon Black Undertone« beruht auf der Abhängigkeit der Lichtstreuung von der Wellenlänge des auffallenden Lichtes und von der Größe der Teilchen, die die Lichtstreuung verursachen. Titandioxydkristalle sind durchlässig für sichtbares Licht. Wenn solche Kristalle in feinteiligem Zustand vorliegen, beugen und reflektieren sie Licht in Abhängigkeit von der Differenz zwischen den Brechungszahlen der Kristallteilchen und des umgebenden Mediums (wie Luft, Wasser, Träger der Anstrichfarbe usw.). In dem für technisches Titandioxyd normalen Teilchengrößenbereich (0,2 bis 0,4 g Durchmesser) streuen die kleineren Teilchen mehr kurzwelliges (blaues) und die größeren Teilchen mehr langwelliges (gelbes bis rotes) Licht. Diese Beziehung zwischen Teilchengröße und Lichtstreuvermögenistvon P. B. Mitton und L. S. White im »Official Digest of the Federation of Paint and Varnish Production Clubs«, Bd. 30, Nr. 406 (November 1958), S. 1259 bis 1276, beschrieben. Hier wird erklärt, warum der Farbton von mit Titandioxyd pigmentierten und mit Ruß graugefärbten Farbanstrichen je nach der Teilchengröße des TiO2 einen stärker nach Blau oder stärker nach Gelb bis Rot neigenden Farbton aufweist. Dieser Farbton läßt sich mit dem Colorimeter unter Verwendung von Blau-und Rot- oder Gelbfiltern messen. Der »Blaugrad« bzw. »Rotgrad« wird in Form einer Zahl ausgedrückt, die die Differenz der von den verschiedenen Lichtfiltern durchgelassenen Lichtmengen angibt. Diese Zahl kann zur relativen Teilchengröße des Titandioxyds in dem graugefärbten Farbanstrich in Beziehung gesetzt werden, und dadurch wiederum findet man eine zahlenmäßige Beziehung zwischen dem »Farbton« und der Pigrnentteilchengröße. Während bei dem Meßverfahren der USA.-Patentschrift 2 488 440 für diese Zahlenwerte eine Skala von 0 bis 100 zugrunde gelegt wird, bei der 0 der größten I'eilchengröße und 100 der kleinsten Teilchengröße des Pigments entspricht, wobei festgestellt wird, daß Titandioxydpigmente, wenn sie den Anstrichfarben günstige Eigenschaften erteilen sollen, »Carbon Black Undertone«-Werte über 50 haben sollen, werden für den gleichen Bereich von Farbtönungen in der vorliegenden Beschreibung Werte von 0 bis 10 verwendet.
  • Die Erfindung überwindet die Nachteile und Schwierigkeiten der bekannten Verfahren durch Anwendung einer neuen Art von Kernbildnern.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von pigmentartigem Titandioxyd durch Gasphasenoxydation eines Titanhalogenides, insbesondere von Titantetrachlorid, bei Temperaturen von 800 bis 1400'C ist dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in Gegenwart einer Verbindung von Natrium, Kalium, Lithium, Rubidium, Cäsium, Calcium, Barium, Strontium bzw. Cer als Metallionkernbildner in einer Menge von 0,000001 bis 1 Gewichtsprozent, bezogen auf das Titandioxyd, durchgeführt wird.
  • Vorzugsweise wird der Metallionkernbildner in Mengen von 0,0001 bis 0,5 Gewichtsprozent angewandt.
  • Vorzugsweise wird als Metallionkernbildner ein Chlorid verwendet.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsforrn der Erfindung wird die Reaktion in an sich bekannter Weise (vgl. USA.-Patentschrift 2 488 439) in Gegenwart einer kleinen Menge Wasserdampf durchgeführt.
  • Vorzugsweise wird der Metallionkernbildner dem zur Oxydation verwendeten sauerstoffhaltigen Gas vor der Umsetzung zugesetzt.
  • Aus der Tatsache, daß bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens, wie die nachstehenden Tabellen zeigen, auf der hier verwendeten Skala Werte für den »Carbon Black Undertone« bis zu 19 erreicht werden, ergibt sich, daß es mit Hilfe der Metallionkernbildner gelingt, zu Pigmenten mit erheblich geringerer Teilchengröße und höherer Gleichmäßigkeit zu gelangen, als sie bisher erhältlich waren. Es ist zweckmäßig, dem sauerstoffbaltigen Gas vorher etwas Wasserdampf zuzusetzen, und zwar 0,005 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das Titandioxyd. Beim Zusatz dieses Wassers, das ebenfalls als Kernbildner wirkt, muß die Menge des gegebenenfalls als Lösungsmittel für den Metallionkernbildner (z. B. Kaliumchlorid) eingeführten Wassers und die Menge des Wassers berücksichtigt werden, das sich bei der Verbrennung von gegebenenfalls anwesenden organischen Verbindungen, wie Benzol, bildet.
  • Wenn es auf die Erzielung von Pigmenten mit hohem Weißgrad ankommt, sollen als Metallionkernbildner natürlich nicht Salze mit farbigen Anionen, wie Kaliumchromat, verwendet werden.
  • Die Menge des sauerstoffhaltigen Gases soll vorzugsweise ausreichen, um bei der Oxydation des Titantetrachlorids ein Gas zu erhalten, das, wenn Luft als Oxydationsmittel verwendet wird, etwa 30 Volumprozent, und wenn reiner Sauerstoff verwendet wird, 90 bis 95% Chlor enthält.
  • Die Umsetzung wird zweckmäßig bei Atmosphärendruck und Verweilzeiten von 0,01 bis 5 Sekunden, vorzugsweise von 0,05 bis 1 Sekunde, durchgeführt.
  • Die kernbildende Wirkung der Metallionkernbildner geht über diejenige des Wassers hinaus. Während die Anwesenheit von geringen Wassermengen bei der Umsetzung zur Erhöhung der Farbkraft, der Deckkraft und des Glanzes des Pigmentes führt und diese Eigenschaften durch die Wirkung des Metallionkernbildners noch weiter verbessert werden, hat der Metallionkernbildner eine ihm arteigene regulierende Wirkung auf die Korngröße und mithin auf den»CarbonBlackUndertone« (»C.B.U.«) und die Schüttdichte des Pigmentes. Es hat sich z. B. gezeigt, daß unter sonst gleichen Bedingungen die Schüttdichte des Pigmentes mit zunehmendem Wassergehalt abnimmt, während sie mit zunehmendem Zusatz von Kalium- oder anderen Metallionen zunimmt.
  • Aus der USA.-Patentschrift 2 333 948 ist die Gasphasenoxydation von Titantetrachlorid unter Zusatz anderer Metallchloride zwecks Herstellung von Mischpigmenten bekannt. Insbesondere können nach diesem bekannten Verfahren Chloride solcher Metalle zugesetzt werden, die bei der Oxydation in farbige Oxyde übergehen, um auf diese Weise farbige Mischpigmente zu erhalten. Die erfindungsgemäß nur in sehr geringen Mengen zuzusetzenden Metallionkernbildner sind dagegen Verbindungen von Metallen, deren Oxyde als Pigmente nicht verwendbar sind.
  • Ein ähnliches Verfahren zur Herstellung von Mischpignienten ist aus der französischen Patentschrift 860 768 bekannt. Hiernach werden bei der Gasphasenoxydation von Titantetrachlorid ebenfalls Verbindungen anderer Metalle, die bei der Oxydation in Pigmente umgewandelt werden, oder unmittelbar feinteilige Pigmente, wie Bariumsulfat, zugesetzt.
  • Schließlich beschreibt die französische Patentschrift 1236 721 ein Verfahren zur Herstellung von faserförinigem Titandioxyd durch Oxydation von in einer Alkalihalogenidschmelze gelöstem Titantetrachlorid. Bei diesem Verfahren wird besonderer Wert darauf gelegt, die Entstehung von feinteiligem Titandioxyd zu vermeiden. Das bekannte Verfahren muß unter strengem Ausschluß von Wasser durchgeführt werden. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird dem Titantetrachlorid zur Bildung von Ti02 des Rutiltyps in an sich bekannter Weise (vgl. USA.-Patentschrift 2 559 638) Aluminiumchlorid in einer Menge, daß das gebildete TiO-_, einen Gehalt an AI._>0,3 von 0,5 bis 21)/o aufweist, zugesetzt und das aus der Reaktionszone abgezogene Oxyd rasch abgekühlt. Hierfür kann z. B. eine Reaktionsvorrichtung gemäß der USA.-Patentschrift 2 791490 verwendet werden, bei der der eine Reaktionsteilnehmer als dünner, filmförmiger Strom direkt in den anderen Reaktionsteilnehmer senkrecht zu dessen Strömungsachse eingeführt wird. Man kann z. B. dem Reaktionsraum der Vorrichtung, der auf 900 bis 1400'C gehalten wird, vorgeheiztes, verdampftes, wasserfreies Titantetrachlorid, das etwa ll)/() dampfförmiges Aluminiumehlorid, bezogen auf das gebildete Titandioxyd, enthält, kontinuierlich zuführen und gleichzeitig durch einen anderen Einlaß vorgeheizte Luft einleiten, die mit Wasserdampf in einer Menge von etwa 0,005 bis 101)/0, bezogen auf das gebildete Titandioxyd, angereichert ist und 0,000001 bis 0,04, insbesondere etwa 0,0001 bis 0,5l)/o Kalium in Form einer wäßrigen Lösung eines Kaliumsalzes (Chlorid, Nitrat, Sulfat usw.) enthält. Die bei etwa 1150"C erhaltene gasförmige Titandioxydsuspension wird fortlaufend und rasch auf unterhalb 600,-,C abgeschreckt, z. B. nach der USA.-Patentschrift 2 721626, um eine unerwünschte Kornvergröberung des Titandioxydpigmentes zu verhindern. Das von der Abschreckung auf 75 bis 250'C erhaltene pigmentartige Titandioxyd wird von den Gasen abgetrennt und bei 600 bis 900'C an der Luft calciniert. Das Pigment wird dann einer Trockenmahlung und anschließend einer Feinstmahlung unterworfen. Das Pigment besitzt eine ausgezeichnete Farbe, eine hohe Farbkraft, bestimmt z. B. an Ausreibungen mit ultramarin-pigmentiertem Leinsamenöl, eine hohe Deckkraft in Anstrichmitteln, eine weiche Textur und eine sehr gleichmäßige, geringe Korngröße in dem optimalen Korngrößenbereich, bestimmt an dem »C. B. U.«. Das Pigment eignet sich für Anstrichmittel, Lacke oder andere Uberzugsmittel, als Mattierungsmittel für Kunstseide und als Pigmentbestandteil in Druckfarben, Kautschuk oder Kunststoffen. Bei einem Gehalt an Aluminiumoxyd von 0,5 bis 20/0, berechnet als Al20:3, bezogen auf das Titandioxyd, besitzt das Pigment eine starke Beständigkeit gegen Vergilben und Verflärbung beim Brennen, wodurch es sich besonders gut für den Einsatz bei hoher Temperatur oder in Einbrennlacken für Kühlschränke eignet.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren bietet zahlreiche Vorteile. Bei vergleichbaren Produkteigenschaften ergeben sich in bereits vorhandenen Anlagen erhöhte Durchsätze. Ferner wird eine größere Vielseitigkeit in bezug auf den Durchsatz bei einer gegebenen Reaktionsvorrichtung erzielt. Man erhält leicht eine Erhöhung des »C. B. U.« auf Werte, die sonst ohne starke Kostenerhöhungen nicht erzielbar sind. Ein Pigment mit einem »C. B. U.« von z. B. 13 bis 15 eignet sich hervorragend zur Pigmentierung von Kunststoffen, Bodenplatten usw. Da in diesen Fällen niedrige Pigmentkonzentrationen angewandt werden, ist die hohe Deckkraft der Pigmente mit hohem »C. B. U.« im Vergleich zu den bisher verfügbaren Pigmenten von besonderer Bedeutung. Da die Menge des kernbildenden Wassers in Anbetracht der Verwendung der Metallionkernbildner beträchtlich verringert werden kann, wird weniger Chlorwasserstoff gebildet, und es ergibt sich eine Einsparung an Chlor, besonders, wenn bei hohen Sauerstoffgeschwindigkeiten gearbeitet wird. Ferner ist es bei gesondertem Zusatz des Metallionkernbildners und des Kernbildungswasserdampfes möglich, den »C. B. U.« und die Schüttdichte unabhängig voneinander zu lenken.
  • Schließlich werden auch Förderschwierigkeiten und Verstopfungen der Vorrichtung vermieden, die bei einem Pigment mit geringer Schüttdichte auftreten. Die Schüttdichte der Produkte so, wie sie beim Verfahren anfallen, d. h. vor der endgültigen Zerkleinerung, beträgt 0,32 bis 0,56 g/cm3. Pigmente mit geringer Schüttdichte, z. B. unterhalb 0,32 g/cm3, sind schwierig verarbeitbar, besonders beim Vermahlen mittels Flüssigkeiten. Bei zu hohen Schüttdichten wiederum weist das Pigmentpulver kein genügendes Strömungsvermögen auf, was zu Störungen oder Verstopfungen der Vorrichtung führen kann.
  • In den nachstehenden Beispielen wird der »C. B. U.« nach den in der USA.-Patentschrift 2 488 440 beschriebenen Methoden bestimmt. Ein Wert von 6 bedeutet ein Pigment von annehmbarer Güte, ein Produkt von 8 bis 16 oder mehr wird bevorzugt. Die Schüttdichte (g/cm3) bezeichnet das nicht verdichtete pigmentartige Material, während unter »beim Verfahren« das Material vor der letzten Zerkleinerung zu verstehen ist. Die Pigmentkennwerte, wie Farbe, Farbkraft, Deckkraft, Korngröße usw., lassen sich leicht gemäß der USA.-Patentschrift 2 253 551 bestimmen.
  • Beispiel 1 Unter verschiedenen Bedingungen wird eine Versuchsreihe mit einer Vorrichtung gemäß der USA.-Patentschrift 2 791490 durchgeführt. Die Reaktionsvorrichtung hat eine liebte Weite von 43,2 cm und eine Länge von 3,05 m und weist einen feuerfesten, rohrartigen Körper auf, in den ein sauerstoffhaltiges Gas eingeführt wird und der in seiner Wandung mit einem Schlitz um den Umfang versehen ist, durch die in den Sauerstoffstrom senkrecht zu dessen Strömung Titantetrachloriddampf in einem dünnen Strom eingespritzt und dann dadurch eine sofortige Vermischung der Reaktionsteilnehmer und Umsetzung erzielt wird. Die Reaktionsteilnehmer werden in annähernd stöchiometrisch äquivalenten Mengen eingeführt, und bei allen Versuchen wird das sauerstoffhaltige Gas (mit einem 10(),/()igen Uberschuß an 0,2) auf 1000'C und der Tilantetrachloriddampf auf 800'C vorerhitzt, um in der Reaktionszone je nach der Sauerstoffkonzentration, dem Durchsatz usw. eine Temperatur, mittels Thermoelement gemessen, von 900 bis 1400'C zu erhalten. Der aus der Reaktionsvorrichtung austretende heiße Strom wird rasch abgekühlt, indem man die Suspension in einen langgestreckten, von außen gekühlten Rohrkörper führt, der den gleichen Durchmesser wie die Reaktionsvorrichtung hat und in dem mit der Suspension kalte, feste Titandioxydteilchen, deren Größe diejenige des Titandioxyds in der Suspension überschreitet, direkt vermischt werden. Die anfängliche rasche Abkühlung erfolgt mit einer Geschwindigkeit von etwa 100:_C je Sekunde. Man trennt das pigmentartige Titandioxydprodukt von der kühlen Suspension und führt es einer kontinuierlich arbeitenden, umlaufenden Calciniervorrichtung zu, die auf 700 bis 800'C gehalten wird, um adsorbierte und eingeschlossene Chloride zu entfernen. Das calcinierte, pigmentartige Titandioxydprodukt wird dann einer Mahlbehandlung mittels strömender Medien unterworfen, um das gewünschte, fertige, weiße Titandioxydpigment zu gewinnen.
    Tabelle I
    Versuche
    1 2 3 4 5 6 7 9
    Sauerstoff
    Volumprozent 33 33 33 37 37 37 41 41 41
    kg/Std . ...... 1100 1100 1100 1240 1240 1320 1197 1197 1197
    (Rest Stickstoff)
    Titandioxyd 2700 2700 2700
    kg/Std . ...... 2500 2500 2500 2800 2800 3000
    K-Verbindung . KNO3 KNO:3 - KCI KCI - KNO.-3 KN03
    Konzentration*)
    an K
    0/0- 10-4 ..... - 6 20 0 30 47 0 12 23
    kg/Std. 0,084 0,14 0 0,033 0,063
    (K-Verbindung) - 0,015 0,05 0
    Kernbildendes
    Wasser
    Konzentration
    0/0 . 10-8 ..... 2 2 2 3 3 3 3,5 3,5 3,5
    kg/Std . ...... 49,9 49,9 49,9 84,37 84,37 89,81 95,25 95,25 95,25
    Schüttdichte beim
    Verfahren, g/cm3 0,32 0,464 0,56 0,24 0,56 0,608 0,32 0,528 0,576
    »Carbon Black
    Undertone« ... 8 10 13 71/2 13 14 71/2 101/2 111/2
    Versuche
    10 12 13 14 15 16 17 18
    Sauerstoff
    Volumprozent 41 41 52 52 52 52 52 100 100
    kg/Std . ...... 1197 1320 1696 1597 1597 1597 1597 2000 1796
    (Rest Stickstoff)
    Titandioxyd
    kg/Std . ...... 2700 3000 3800 3600 3600 3600 3600 4600 4100
    K-Verbindung . . - KCI - KCI KCI KCI KCI - KCI
    Konzentration
    an K
    0/0 . 10-4 ..... 0 15 0 15 10 15 - - 10 0 10
    kg/Std.
    (K-Verbindung) 0 0,045 0 0,054 0,036 0,054 0,036 0 0,041
    Kernbildendes
    Wasser
    Konzentration*)
    0/() . 10-8 . .. .. 7 3 4 4 3 1,5 0,2 3 4
    kg/Std . ...... 190,5 89,81 154,2 145,15 108,86 54,43 7,26 136,1 163,3
    Schüttdichte beim
    Verfahren, g/cm3 0,288 0,56 0,224 0,368 0,448 0,512 0,512 0,224 0,448
    »Carbon Black
    Untertone(k ... 9 10 61/2 8 8 8 8 2 7
    Fortsetzung
    Versuche
    19 20 21 22 23 24 24 A 25 26
    Sauerstoff
    Volumprozent 41 41 41 41 41 41 52 52 52
    kg/Std . ...... 1197 1197 1320 1297 1596 1497 1765 1397 1397
    (Rest Stickstoff)
    Titandioxyd
    kg/Std . ...... 2700 2700 3000 2900 3600 3400 4000 3200 3200
    K-Verbindung KNO:3 KCI K2SO-i K2HPOi KOH KC2H,302 KCI KCI
    Konzentration
    an K
    0/0 . 10-4 . . . . . 0 12 10 11 12 10 11 3 25
    kg/Std.
    (K-Verbindung) 0 0,033 0,03 0,032 0,044 0,034 0,044 0,0095 0,079
    Kernbildendes
    Wasser
    Konzentration*)
    ()/0. 10-8 ..... 3,5 3,5 2,5 3 2,5 2,5 4 3,5 3,5
    kg/Std . ...... 95,25 95,25 74,84 88,45 90,72 85,0 159,66 111A3 111,13
    Schüttdichte beim
    Verfahren, g/cm'#3 0,32 0,528 0,512 0,48 0,464 0,368 0,432 0,4 0,416
    »Carbon Black
    Undertone« ... 71 /2 101/2 IC) 9 10 8 9 8 81/2
    Versuche
    27 28 29 30 31 32 33 34 35 36
    Sauerstoff
    Volumprozent 52 52 52 41 41 41 41 41 63 63
    kg/Std . ...... 1397 1397 1397 1497 1238 1198 1198 1198 1397 1397
    (Rest Stickstoff)
    Titandioxyd
    kg/Std . ...... 3200 3200 3200 3400 2800 2700 2700 2700 3200 3200
    K-Verbindung . . KCI KCI KCI KCI KCI KCI KCI KCI KCI KCI
    Konzentration*)
    an K
    0/0 - 10--4 ..... 75 250 750 0,05 0,1 0,1 0,02 0,03 6 6
    kg/Std.
    (K-Verbindung) 0,238 0,794 2,381 0,0002 -0,00027- 0,00005 0,00009 -0,019-
    Kernbildendes
    Wasser
    Konzentration
    % - 10-8 ..... 5 7 7,5 2,5 1,5 3,0 4,5 4,5 3,0 3,0
    kg/Std . ...... 158,76 222,26 238,14 85,0 42,18 81,65 122,47 122,47 95,25 95,25
    Schüttdichte beim
    Verfahren, g/cm3 0,416 0,544 0,608 0,368 0,368 0,352 0,368 0,368 0,432 0,4
    »Carbon Black
    Undertone« ... 1 10 1 121/2 1 12 71 /2 8 71/2 8 9 8 8
    *) Bezogen auf das gebildete Titandioxyd; K = Kaliumionen.
    Beispiel 2 In einer anderen Versuchsreihe werden die nachfolgend genannten Metallionkernbildner bei der kontinuierlichen Herstellung eines Titandioxydpigmentes in der Dampfphase in einer Reaktionsvorrichtung der im Beispiel 1 beschriebenen Art in wäßriger Lösung zugeführt. Dabei wird ein auf 740'C vorerhitzter Titantetrachlorid-Dampfstrom mit einem auf 1070'C vorerhitzten, an Sauerstoff angereicherten Luftstrom (43 Volumprozent 02) umgesetzt. Der Sauerstoff wird in einem Öberschuß von 20 bis 30()/o über die stöchiometrisch äquivalenten Mengen (1090 bis 1180 kg 02 je Stunde) angewandt. Das Titandioxyd bildet sich in einer Menge von 2270 kg/Std. Die Wasserdampfgesamtmenge (kernbildender Dampf), die dem Luftstrom zugesetzt wird, einschließlich des Wassers, in dem das Metallionkernbildungssalz gelöst ist, wird auf einem Wert von 0,9 bis 1,1 kg H-20 je 100 kg gebildetes Ti02 (= 20,4 bis 25 kg H20 je Stunde) gehalten. Die genannten Mengen der Metallsalze beziehen sich auf das Metallion und werden von 0,001 bis 0,1()/o variiert. Aus der gekühlten Austrageleitung der Reaktionsvorrichtung werden Proben der Produkte entnommen, die bei den verschiedenen Kernbildungsmengen erhalten werden, und zur Entfernung von restlichem Chlor bei 600'C calciniert. Vor diesen Versuchen wird der nachfolgende Versuch Nr. 40 ohne Metallionkernbildner durchgeführt, um einen Grundwert für den »Carbon Black Undertone« und die Schüttdichte des Pigmentes zu erhalten. Die wäßrige Lösung des Metallionkernbildners wird dem Luftstrom an einer Stelle nahe seiner Mitte durch ein wassergekühltes, feuerfestes Metallrohr unmittelbar vor der Einführung in die Reaktionsvorrichtung zugeführt.
    Tabelle II
    Zugesetzte Metallion Schüttdichte beim Verfahren
    Versuch lo-4 »C. B. U.«
    Verbindung gicm,
    40 keine keines 0,384 71/2
    41 LiC1 50 0,495 12
    42 LiC1 200 0,416 12
    43 LiC1 1000 0,4 111/2
    44 NaC1 10 0,448 91/2
    45 NaC1 50 0,48 11
    46 NaC1 200 0,48 12
    47 NaC1 10001 0,48 111/2
    48 KCI 10 0,48 91/2
    49 KCI 50 0,512 13
    50 KCI 200 0,528 14
    51 KCI 1000 0,592 16
    52 RbC1 10 0,544 12
    53 RbC1 50 0,576 15
    54 RbC1 200 0,56 17
    55 RbC1 1000 0,655 171/2
    56 CS2C03 10 0,416 111/2
    57 CS2C03 50 0,432 141/2
    58 CS2C03 200 0,48 14
    59 CS2C03 1000 0,592 141/2
    60 CaC12 10 0,512 11
    61 CaC12 50 0,495 141/2
    62 CaC12 200 0,48 171/2
    63 CaC12 1000 0,495 19
    64 SrC12 50 0,512 12
    65 SrC12 200 0,528 12
    66 SrC12 1000 0,464 15
    67 BaC12 200 0,48 101/2
    68 BaCl?, 1000 0,48 12
    69 CeC13 10 0,464 91/2
    70 CeC13 50 0,464 10
    71 CeCI,3 200 0,448 101/2
    72 CeC13 1000 0,464 11
    Um nachzuweisen, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der Metallionkernbildner auch anders zugesetzt werden kann als in Form einer wäßrigen Lösung, die dem Sauerstoff oder der Luft beigegeben wird, wird das Titantetraöhlorid vor der Umsetzung mit dem sauerstoffhaltigen Gas durch eine auf 900'C befindliche Salzschmelze aus einem Gemisch aus Kaliumchlorid und Caleiumchlorid geleitet. Dabei verdampft das Titantetrachlorid, erhitzt sich auf 890'C und belädt sich mit 0,0116 Gewichtsprozent Kaliumchloriddampf. Die Oxydation wird dann in einem Schlitzreaktor gemäß der USA.-Patentschrift 2 791490 mit an Sauerstoff angereicherter Luft ohne Anwesenheit von Wasserdampf durchgeführt, die ihrerseits auf 800'C vorerhitzt worden ist. Man erhält ein weißes Pigment von hervorragendem Gütegrad.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von pigmentartigem Titandioxyd durch Gasphasenoxydation eines Titanhalogenids, insbesondere von Titantetrachlorid, bei Temperaturen von 800 bis 1400'C, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in Gegenwart einer Verbindung von Natrium, Kalium, Lithium, Rubidium, Cäsium, Calcium, Barium, Strontium bzw. Cer als Metallionkernbildner in einer Menge von 0,000001 bis 1 Gewichtsprozent, bezogen auf das Titandioxyd, durchgeführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Metallionkernbildner ein Chlorid verwendet wird. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallionkernbildner dem sauerstoffhaltigen Gas vor der Umsetzung zugesetzt wird. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion in an sich bekannter Weise in Gegenwart einer kleinen Menge Wasserdampf durchgeführt wird. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem Titantetrachlorid zur Bildung von Ti02 des Rutiltyps in an sich bekannter Weise Aluminiumchlorid in einer Menge, daß das gebildete TiO2 einen Gehalt an AI2Q1 von 0,5 bis 2% aufweist, zugesetzt und das aus der Reaktionszone abgezogene Oxyd rasch abgekühlt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 860 768; USA.-Patentschrift Nr. 2 333 948.
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DE10210189B4 (de) * 2002-03-07 2013-09-19 Kronos International, Inc. Verfahren zum Beeinflussen der Pigmenteigenschaften von Titandioxid durch Salzzugabe in der Brennkammer

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