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Klosettbecken mit Unterdusche für Anal- und Genitaltoilette Die Erfindung
betrifft ein Klosettbecken mit Unterdusche für Anal- und Genitaltoilette, bei dem
an eine oben offene Aussparung der mit einem Sitz versehenen Klosettschüssel eine
mit dieser einstückig hergestellte Schale anschließt, deren Boden zur Klosettschüssel
hin geneigt ist.
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Die heute übliche Technik der Analtoilette ist vom hygienischen und
medizinischen Standpunkt aus völlig falsch und muß als rückständig bezeichnet werden.
Sie hinterläßt einen kotbeschmutzten Körper, verschlimmert und verursacht Erkrankungen
der Anal- und Genitalregion und trägt zur Ausbreitung von Infektionskrankheiten
bei. Es ist durch wissenschaftliche Versuche erwiesen und in der Sanitärbrauche
sowie im Publikum weitgehend bekannt, daß die Reinigung des Afters durch Papier
unhygienisch und epidemiologisch gefährlich ist.
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Zur Behebung dieser Mißstände sind bereits verschiedene Vorschläge
bekanntgeworden, die man einteilen kann in Klosettanlagen, die mit einem Bidet,
und in solche, die mit einer Unterdusche kombiniert sind.
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Bei den bekannten Klosettbecken, die mit einem Bidet kombiniert sind,
ist das Bidet entweder vor oder hinter dem Klosetteil angeordnet. Zur Benutzung
des Bidetteiles nach Benutzung des Klosetteiles ist es dann jeweils notwendig, die
Sitzstellung zu verändern; dies ist teilweise nicht ohne weitere Entkleidung möglich.
Insbesondere erfüllt das Waschen von Anal- und Genitalregion im Bidet deshalb nicht
seinen Zweck, weil das Wasser bei jedem Waschvorgang wieder neu verschmutzt wird.
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Um diese Nachteile zu vermeiden, sind Klosettbecken entwickelt worden,
die mit einer fest eingebauten Unterdusche kombiniert sind. Auch bei diesen Anlagen
sind Kombinationen bekannt, bei denen der Unterduschenteil vor oder hinter oder
direkt im Bereich des Klosetteiles angeordnet ist. So ist ein Klosettbecken mit
Unterdusche bekannt, bei dem an eine oben offene Aussparung der mit einem Sitz versehenen
Klosettschüssel eine mit dieser einstückig hergestellte Schale anschließt, deren
Boden zur Klosettschüssel hin geneigt ist. In dieser an das rückwärtige Ende der
Klosettschüssel anschließenden Schale ist die Unterdusche fest installiert. Nach
oben zu ist dieser Schalenteil von einem vollen Teil des Sitzringes abgedeckt. Auch
bei dieser Anlage ist es sehr nachteilig, daß sich eine Person nach Benutzung des
Klosetteiles zur Benutzung des Unteruschenteiles vermehrt entkleiden und/oder die
Sitzposition ändern muß und überdies in vielen Fällen erst den Sitzring entfernen
oder hochklappen muß. Weit nachteiliger ist überdies noch, daß die Richtung des
Strahles der Unterdusche unbeweglich vorbestimmt ist und fast immer in falscher
Richtung wirkt.
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Die korrekte Reinigung des Afters nach dem Stuhlgang erfordert besonders
bei der Frau einen gebündelten und intensiven Wasserstrahl aus einem mobilen Duschenkopf,
so daß Position und Richtung des Strahles frei wählbar sind. Der Duschenkopf muß
mobil sein, damit der Strahl präzis plaziert, und in die richtige Richtung gelenkt
werden kann. Bei der Frau liegen Aftertrichter und Scheideneingang sehr nahe beieinander.
Ein Strahl, der nicht präzis auf den Rand des Aftertrichters plazierbar ist und
nicht von vorn nach hinten gerichtet gegen den Aftertrichter dirigiert werden kann,
wird ganz oder teilweise, mehr oder weniger oft in den Scheidenvorhof und in die
Scheide eindringen.
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Trifft der Strahl von unten, mehr oder weniger vertikal, auf den Aftertrichter
auf, so wird eine teilweise Ablenkung des beschmutzten Wassers gegen die Geschlechtsorgane
und deren Behaarung stattfinden. Hinzu kommt, daß jeder von unten und an einer nicht
vorher bekannten Stelle der After- und Genitalregion plötzlich aufprallende Wasserstrahl
unangenehm überraschend, bei empfindlichen Menschen er- und abschreckend wirken
kann. Ein Handbrausenstrahl hingegen kann präzis an die Afterregion herangeführt
und in die richtige Richtung dirigiert
werden, wobei das Heranführen
des Strahles von der Gesäßgegend gegen die Afterregion mit dem Strahl vertraut macht
und so jede Schreckwirkung sicher vermieden wird.
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Die Heranführung eines Handbrausenstrahles kann für eine ordnungsgemäße
Anal- und Genitaltoilette nur von der Seite her erfolgen. Vorn verwehren bei der
üblichen Entblößung Kleidungsstücke und auch die männlichen Geschlechtsorgane die
freie Zuführung der Handbrause zum After, von hinten her ist die Zuführung höchst
umständlich, und die Wasserstrahlrichtung wäre völlig falsch. Nur von der Seite
her kann eine Handbrause bequem und auf kürzestem Wege unbehindert zugeführt, präzis
plaziert und gerichtet werden. Leichte Bewegungen während der Applikation erhöhen
die Spülwirkung wesentlich.
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Bei den bekannten Klosettbecken, die mit einer Unterdusche kombiniert
sind, ist die als Waschbecken dienende Schüssel eine Erweiterung der Klosettschüssel
nach vorn oder hinten. Eine seitliche Zuführung einer Handbrause ist bei keiner
Anordnung vorgesehen und, wie bereits oben angeführt, auch nicht möglich.
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Zweck der Erfindung ist es, die obigen Nachteile zu beseitigen und
die angedeuteten Forderungen für eine einwandfreie Anal- und Genitalreinigung zu
erfüllen.
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Das Klosettbecken mit Unterdusche, bei dem an eine oben offene Aussparung
der mit einem Sitz versehenen Klosettschüssel eine mit dieser einstückig hergestellte
Schale anschließt, deren Boden zur Klosettschüssel hin geneigt ist, ist erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß die Schale seitlich angeordnet und so groß bemessen
ist, daß durch sie eine mobile Handbrause in die Klosettschüssel eingeführt und
dort gehandhabt werden kann.
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Entsprechend einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist die Klosettschüssel
mit einem zweiteiligen Sitz versehen, wobei der über der Aussparung liegende erste
Sitzteil für sich entfernt, vorzugsweise weggeklappt werden kann. Gegebenenfalls
können auch beide Sitzteile. gemeinsam entfernt werden.
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An die Klosettschüssel ist weiter ein Siphon angeschlossen, der erfindungsgemäß
unterhalb der Seitenschale angeordnet ist und dessen Längsachse rechtwinklig zur
Längsachse der Klosettschüssel verläuft.
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Das erfindungsgemäße Klosettbecken weist damit entscheidende Vorteile
auf.
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In der üblichen Position und Entkleidung kann eine hygienisch einwandfreie,
rasche und angenehme Analtoilette mittels mobilem Wasserstrahl durchgeführt werden.
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Dasselbe Klosettbecken erlaubt, nach einfacher Sitzveränderung, die
Durchführung einer hygienisch einwandfreien Genitaltoilette.
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Erkrankungen der Anal- und Genitalregion werden verhütet oder therapeutisch
beeinflußt, und die Verschleppung von Infektionskrankheiten auf Grund einer ungenügenden
Anal- und Genitaltoilette wird vermieden.
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In Spitälern, Pflegeheimen usw. kann die Anal-und Genitaltoilette
oft durch den Patienten selbst durchgeführt werden, was eine sehr erwünschte Entlastung
des Personals bedeutet.
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Mit dem erfindungsgemäßen Klosettbecken ist die Trennung von Bad und
WC hygienisch unanfechtbar. Im Badezimmer entfallen zudem Raumbedarf und Kosten
für das Bidet.
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überdies zeichnet sich das erfindungsgemäße Klosettbecken durch außerordentlich
einfachen Aufbau ohne komplizierte Einbauten für Warm- und/oder Kaltwasserzuführungen
zu einer Unterdusche in der Schüssel oder Schale aus.
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Eine beispielsweise Ausführungsform des erfindungsgemäßen Klosettbeckens
wird an Hand der Zeichnungen näher beschrieben; dabei zeigt F i g. 1 das Klosettbecken
in der Draufsicht, F i g. 2 einen Vertikalschnitt nach der Linie II-H der F i g.
1, F i g. 3 einen Vertikalschnitt nach der Linie III-III -;er F i g. 1, F i g. 4
die Draufsicht gemäß F i g. 1 in einer anderen Gebrauchslage.
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Die Klosettschüssel 1, deren Längsachse A-A beispielsweise parallel
zu einer Montagewand W verläuft, weist in ihrer Seitenwand eine Aussparung 2 auf,
an welche eine Schale 3 so angefügt ist, daß sie mit ihr ein einziges Stück bildet.
Die seitliche Aussparung 2 ist nach oben offen und nach unten bogenförmig begrenzt
(F i g. 3) und so groß, daß eine Handbrause 5 bequem durch die Aussparung
2 hindurch in die Klosettschüssel l eingeführt und dort bewegt werden kann.
Die Schale 3 ist so groß, daß die Handbrause unbehindert in ihr bewegt werden kann,
weiter ist sie so gegen die Aussparung 2 hin geneigt und an deren unterem
Rand angefügt, daß sie vollständig in die Klosettschüssel 1 entwässert wird.
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Die Klosettschüssel 1 ist mit einem zweiteiligen Sitz 6, 7 versehen.
Der eine Sitzteil 6 überbrückt die Aussparung 2 und kann, wie in der F i g. 4 dargestellt,
in die gezeigte Lage verschoben oder weggeklappt werden. Der Sitzteil ? kann entweder
abnehmbar, aufklappbar oder fest angeordnet sein.
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Der Siphon 4 der Klosettschüssel ist unter der Schale 3 angeordnet,
und seine Längsachse B-B verläuft rechtwinklig zur Längsachse A-A der Klosettschüssel.
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Die Handbrause 5 ist über eine flexible Zuleitung 8
an ein Regulierventil
9 zum Öffnen des Wasserzuflusses und zur Einstellung der Brausestrahlstärke angeschlossen.
An einem Mischventil 10 kann die Wassertemperatur eingestellt werden.
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Zur Spülung ist die Klosettschüssel mit einer nicht näher dargestellten
bekannten Spüleinrichtung versehen.
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Die Benutzung der Vorrichtung kann in zweifacher Weise erfolgen: 1.
Als Klosett mit Analtoilette Die die Klosettschüssel benutzende Person setzt sich,
die rechte oder linke Körperseite der Wand zugewendet, auf den Sitz 6, 7.
Nach Betätigung der WC-Spülung stellt sie an der Handbrause Wassertemperatur und
Wasserstrahlstärke ein und führt hierauf die Brause unter dem Sitzteil 6 durch die
Aussparung 2 hindurch in die Klosettschüssel ein. Dann kann in der üblichen Sitzposition
und Entkleidung eine korrekte Afterdusche durchgeführt werden. 2. Als Klosett und/oder
Waschbecken mit Anal-und/oder Genitaltoilette Der Sitzteil 6 wird gegen die Wand
W verschoben oder weggeklappt, und die Person setzt sich, entsprechend entkleidet,
rittlings, mit dem Gesicht gegen die
Wand gerichtet, auf den Sitzteil
7. Mit der Handbrause kann nun sowohl die Anal- als auch die Genitaltoilette
korrekt, mit Brausestrahlrichtung von vorn nach hinten, durchgeführt werden. Das
Wasser läuft aus der Schale 3 in die Klosettschüssel ab.