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Peilanordnung Die Erfindung betrifft eine Peilanordnung, bei der die
von mehreren gleich ausgerichteten, voneinander entfernt aufgestellten gekreuzten
Peilantennensystemen gewonnenen Spannungen zur Bildung des Mittelwerts der Einfallsrichtung
herangezogen werden.
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Es ist bekannt, daß bei Sichtfunkpeilern auf der Anzeigeröhre Ellipsen
entstehen können, die ihre Form und Lage dauernd ändern (deutsche Auslegeschrift
1 115 790, Spalte 1, 2. Absatz). Ursache dieser Änderungen sind sogenannte Mehrstrahleffekte,
die z. B. bei der Raumwelle durch Reflexion an den inhomogenen Ionosphärenschichten
entstehen. Am Peilort schwanken dann auf Grund dieser Erscheinungen die Amplituden
und Phasenlagen der einzelnen ankommenden Wellen, wodurch eine dauernde Veränderung
des Anzeigebildes auftritt. Die Feststellung der Einfallsrichtung ist dann nicht
mehr möglich.
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Es ist bereits zur Vermeidung dieses Nachteils vorgeschlagen worden
(deutsche Patentanmeldung T28839IXd/21a4), mehrere in der Horizontalebene voneinander
entfernt aufgestellte Peilantennensysteme vorzusehen und diese nacheinander periodisch
an einen Peilempfänger anzuschalten. Die Ausgangs-Spannung der beiden Empfangskanäle
wird dann Phasengleichrichtern zugeführt, denen zusätzlich jeweils noch eine ungerichtete
Spannung, z. B. die entsprechende verstärkte Spannung einer jedem Peilantennensystem
zugeordneten Hilfsantenne, zugeführt wird. Die Phasengleichrichter liefern dann
zwei Gleichspannungen, deren Polarität und Amplitudenverhältnis die Einfallsrichtung
kennzeichnen. Die nacheinander am Ausgang der Phasengleichrichter vorhandenen, von
verschiedenen Antennensystemen herrührenden Gleichspannungen werden dann Vorrichtungen
zur Bildung des.Mittelwerts zugeführt, deren Zeitkonstante derart gewählt ist, daß
eine Mittelung über die n nacheinander zugeführten, von den n Antennensystemen herrührenden
Spannungen durchgeführt wird. Die beiden gemittelten Gleichspannungen am Ausgang
der Vorrichtungen werden dann zur Anzeige ausgenutzt.
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Es ist auch schon bekannt, mehreren in der Horizontalebene angeordneten
Peilantennensystemen jeweils einen Zweikanalpeiler zuzuordnen, wobei für die Anzeige
der Ausgangsspannung dieser Zweikanalpeiler eine Anzeigeröhre ausgenutzt wird (»ETZ«,
Ausgabe, Bd. 79, H. 11 vom 1. 6. 1958, S. 388, linke Spalte, letzter Absatz). Zur
Darstellung der gemittelten Peilrichtung ist für diese Anordnung bereits vorgeschlagen
worden (Patentanmeldung T 25999 IXd/21 a4), mittels Phasenvergleichsvorrichtungen
und
davon gesteuerter Phasenschieber die Phasen der einzelnen Ausgangsspannungen derart
zu beeinflussen, daß am Ort der gemeinsamen Anzeige die Phasenlagen der einzelnen
Spannungen übereinstimmen.
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Auf der Anzeigeröhre erhält man auch dann eine Anzeige, die der gemittelten
Einfallsrichtung entspricht.
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In vielen Fällen, z. B. auf Fahrzeugen, ist es aber schwierig und
oft unmöglich, mehrere Antennensysteme in der Horizontalebene in entsprechender
Entfernung voneinander aufzustellen. Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe
besteht darin, eine Peilanordnung zu schaffen, bei der auch bei beschränkter Ausdehnungsmöglichkeit
in der Horizontalebene eine gemittelte Peilanzeige erreichbar ist.
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Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß die Peilantennensysteme vertikal
gegeneinander versetzt aufgestellt sind und gegeneinander wenigstens einen Abstand
in der Größenordnung einer halben Betriebswellenlänge aufweisen.
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Als Antennensysteme können beispielsweise Adcocks vorgesehen sein.
Aus Aufwandsgrtlnden wird die erfindungsgemäße Anordnung insbesondere für kürzere
Wellen in Frage kommen. Der angegebene Abstand zwischen den Antennensystemen ist
notwendig, um sicherzustellen, daß nicht alle Antennensysteme etwa gleiche Feldverhältnisse
vorfinden.
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Die erfindungsgemäße Peilvorrichtung kahn beispielsweise auf einem
Schiff von Interesse sein, wobei die Antennensysteme dann am Mast befestigt werden.
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Aber auch für gebirgige Gegenden ist die Erfindung interessant, da
man die Antennensysteme nunmehr auf einem Berggipfel unterbringen kann. Zur Halterung
der vertikal versetzten Antennensysteme dient dann- ein Turm oder Mast. Bei der
erfindungsgemäßen Peilanordnung kann die Mittelwertsbildung
durch
beide der obengenannten Verfahren, also durch nacheinander erfolgende Abtastung
und Mittelwertsbildung aus den nacheinander vorhande-.nen Gleichspannungen oder
durch phasenrichtige Überlagerung der Hochfrequenzspannungen erzielt werden.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Der Einfachheit halber sind jeweils nur zwei übereinander angeordnete Peilantennen
vorgesehen. Beim Ausführungsbeispiel der F i g. 1 bestehen die beiden vertikal gegeneinander
versetzten Antennensysteme 1 und 2 aus zwei aus je vier horizontalen Rahmen gebildeten
Rahmenadcocks, die beispielsweise an einem nicht dargestellten Mast befestigt sind.
Wie bereits erwähnt, soll der Abstand zwischen den Antennen wenigstens etwa eine
halbe Betriebswelleniänge betragen. Mit Hilfe der synchron arbeitenden Schalter
3 und 4 werden die beiden Antennensysteme nacheinander mit den beiden Empfangskanälen
5 und 6 eines Zweikanalempfängers verbunden. Dessen beide Ausgangsspannungen werden
in den Phasengleichrichtern 7 und 8 derart gleichgerichtet, daß die Polarität und
das Verhältnis der Amplituden der beiden Ausgangsspannungen die Einfallsrichtung
kennzeichnen.
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Hierzu wird den Phasengleichrichtern 7 und 8 nacheinander noch zusätzlich
die Spannung der Hilfsantennen 9 und 10 zugeführt, wobei jeweils die Spannung der
Hilfsantenne zu den Phasengleichrichtern gelangen muß, die dem Antennensystem, von
dem die gerade gleichgerichteten Peilkomponenten kommen, zugeordnet ist.
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Der Umschalter 11 arbeitet demgemäß synchron mit den Umschaltern3
und 4. Verstärkt wird die Hilfsantennenspannung im Empfangskanal 12. Die Ausgangsspannungen
der Phasengleichrichter 7 und 8 werden dann Vorrichtungen zur Bildung des Mittel-
werts
13 und 14 zugeführt. Die Zeitkonstante dieser Vorrichtungen 13 und 14 ist so gewählt,
daß jeweils über die beiden nacheinander gleichgerichteten Spannungen der beiden
Antennensysteme gemittelt wird.
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Die Ausgänge der Vorrichtungen 13 und 14 sind mit einer Anzeigeröhre
15 verbunden. Auf dieser wird ein Leuchtpunkt aufgezeichnet, wobei der Winkel zwischen
der Verbindungslinie dieses Punktes mit dem Mittelwert der Anzeigeröhre und einer
Bezugsrichtung ein Maß für den Einfallswinkel ist.
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Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 2 sind an Stelle zweier vertikal
gegeneinander versetzter Rahmenadcocks zwei vertikal gegeneinander versetzte Viermast-H-Adcocks
16 und 17 vorgesehen. Jedem dieser Antennensysteme ist hier ein Zweikanalempfänger
18 und 19 zugeordnet. Mit Hilfe der Phasenvergleichsvorrichtung 20 und dem von dieser
gesteuerten Phasendrehglied 21 werden die Ausgangsspannungen der beiden Zweikanalempfänger
18 und 19 auf gleiche Phasenlage gebracht und danach addiert. Die Summe der Ost-West-
bzw. Nord-Süd-Spannungen wird dann einer Anzeigeröhre 22 zugeführt, auf der ein
Leuchtstrich aufgezeichnet wird. Die Lage dieses Leuchtstrichs gegenüber einer Bezugsrichtung
ist rauch hier wiederum ein Maß für die Einfallsrichtung.