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Verfahren zum Dehnen bzw. Schrumpfen einer Materialbahn Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zum Dehnen bzw. Schrumpfen einer Materialbahn, z. B. aus
Papier, wobei die Materialbahn zwischen zwei Druckgliedern, von denen mindestens
eines über ein mit der Materialbahn längsbewegliches, elastisch verformbares Band
auf die Materialbahn wirkt, senkrecht zur Materialbahnebene zusammengepreßt wird,
sowie eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens.
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Bei der Herstellung von Papierbahnen und ähnlichen Materialbahnen
werden durch die in Laufrichtung wirkenden Zugkräfte Veränderungen der Festigkeitseigenschaften
hervorgerufen. Die Materialbahnen weisen deshalb unterschiedliche Eigenschaften
in Längs- und Querrichtung auf. Man hat den Nachteil schon dadurch zu vermeiden
gesucht, daß man in der Pressen- und Trockenpartie sogenannte Breitstreckwalzen
einbaute, die eine Dehnung der Papierbahn in ihrer Querrichtung bewirken sollen.
Die Wirkung solcher Breitstreckwalzen ist aber gering, weil die Querstreckkräfte
nur durch Reibung in die Papierbahn übertragen werden können und weil für den Querstreckvorgang
nur der verhältnismäßig kleine Weg der Umschlingung der Breitstreckwalze zur Verfügung
steht. Ein weiterer Mangel dieses Verfahrens liegt darin, daß die Querstreckung
bei Papierbahnen nur in einem Bereich wirksam ist, in welchem das Papier noch verhältnismäßig
naß ist. Demgegenüber ist eine Verfestigung des Papiers durch Strekkung erfahrungsgemäß
erst bei einem viel höheren Trockengehalt möglich.
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Man hat der mit derTrocknungverbundenenQuerschrumpfung von Papierbahnen
während des Durchlaufes der Trockenpartie auch schon dadurch entgegenzuwirken gesucht,
daß man die die Trockenzylinder umspannenden Filze außergewöhnlich stark angespannt
hat. Abgesehen davon, daß hierdurch kein Querstrecken möglich ist, hatte die Bahn
zwischen den Trockenzylindern immer noch die Möglichkeit, in der Querrichtung zu
schrumpfen und damit einen Teil der beim Umlaufen der Trockenzylinder aufgebrachten
Mühe wirkungslos zu machen.
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Zum Querstrecken von Kunststoff-Materialbahnen ist es zwar schon bekannt,
die Bahnen an ihren Seitenrändern entlang je einer dort mitbewegten Kette festzuklemmen,
wobei die beiden Ketten anschließend in Bewegungsrichtung der Materialbahn etwas
auseinanderbewegt werden. Ein solches Verfahren ist jedoch nur an Materialbahnen
möglich, die bereits eine verhältnismäßig große Zerreißfestigkeit erreicht haben,
weshalb es bei der Herstellung von Papierbahnen nicht anwendbar ist. überdies werden
die Materialbahnen hierbei an ihren Rändern viel stärker als im Mittelbereich gedehnt,
so daß dieses Verfahren schon aus diesem Grunde nicht zu einer gleichmäßigen Querstreckung
brauchbar ist.
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über das vorgenannte Problem der Querstreckung hinaus tritt bei der
Herstellung von Papierbahnen aber auch das allgemeine Problem auf, eine Papierbahn
in zwei quer zueinander verlaufenden Richtungen zu dehnen oder umgekehrt zu schrumpfen,
wobei es schließlich für bestimmte Kraftpapiere auch erwünscht ist, die Papierbahn
nur oder wenigstens bevorzugt in einer bestimmten Richtung zu schrumpfen, wobei
dann schließlich entsprechende Krepprillen quer zu der bevorzugten Schrumpfungsrichtung
angestrebt sein können. Zu einer solchen Kreppung von Papierbahnen bedienen sich
seit langem bekannte Verfahren einer mechanischen Prägung der vorher glatten Papierbahn
in die Kreppform, indem z. B. Druckluft gegen die anderseits auf einer gerillten
Walze geführte Papierbahn geleitet wird. Bei einem neueren., wie die vorliegende
Erfindung auf eine lediglich zwischen den Papierfasern erfolgende, nach außen nicht
sichtbare Schrumpfung gerichteten Verfahren wird zur Schrumpfung der Papierbahn
ein elastisch dehnbares Band verwendet, welches über eine von der Papierbahn umschlungene
Walze geführt und an der ersten Berührungsstelle mit der auf der Walze geführten
Papierbahn durch eine radial anstellbare Anpreßrolle od. dgl. so gegen die Papierbahn
und die Walze gepreßt wird, daß das Band mit der Papierbahn in einem im wesentlichen
gedehnten Zustand zusammentrifft. Bei der gemeinsamen Weiterbewegung von Papierbahn
und Band über die Walze soll dann die Papierbahn mit dem wieder schrumpfenden Band
mitschrumpfen.
Bei einer neueren Ausführung dieses Verfahrens wird
an Stelle der Druckwalze ein stillstehender walzenartiger Druckkörper verwendet,
der so konstruiert ist, daß der Anpreßdruck stellenweise quer zur Laufrichtung eingestellt
werden kann. Schließlich ist dieses Verfahren mit dem Ziel, gleichzeitig auch quer
zu schrumpfen, bereits dahingehend weiterentwickelt worden, daß das elastische Gummiband
zwischen zwei schräg zur Laufrichtung angeordneten, stillstehenden Druckkörpern
zusammengepreßt wird. Wenn auch Schmiermittel- und Vorrichtungen vorgeschlagen sind,
die sowohl zwischen Papier und stillstehendem Druckkörper einerseits als auch zwischen
Gummiband und dem anderen Druckkörper andererseits vorgesehen sind, so bleibt die
Wirkung trotz des großen Schmierungsaufwandes doch recht begrenzt.
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Den Mangel der vorgenannten bekannten Schrumpfungsverfahren, daß die
Papierbahn über das Band zunächst eine gewisse Mitdehnung erfährt, der eine nur
verhältnismäßig schwache Schrumpfung gegenübersteht, hat man zwar schon dadurch
teilweise beheben können, daß man als Band einen aufblasbaren Gummischlauch verwendete,
gegenüber dem die Walze mit etwas größerer Umfangsgeschwindigkeit umläuft, so daß
der über die Walze etwas voreilend gedehnte Gummischlauch an der austrittsseitigen
Freigabestelle der Papierbahn wesentlich mehr schrumpft, als er an der ersten Berührungsstelle
mit der Papierbahn gedehnt wird. Aber auch dieses Verfahren ist noch insofern nachteilig,
als hierbei eine plötzliche starke Schrumpfung der Schlauchoberfläche eintritt,
die mangels stärkerer Anpressung nur schlecht auf die Materialbahn übertragbar ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, sämtliche vorgenannten Mängel
zu vermeiden und insbesondere auch an verhältnismäßig zerreißempfindlichen Materialbahnen
nicht nur eine wirksamere Schrumpfung, sondern auch eine vorherbestimmte Dehnung,
z. B. Querdehnung, in den Fertigungsabschnitten zu ermöglichen, in denen sie den
günstigsten Einfluß auf die Materialeigenschaften ausübt.
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Die gestellte Aufgabe ist erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch
gelöst, daß die Materialbahn durch die Druckglieder mit Hilfe von ein- oder beidseitig
der Materialbahn vorgesehenen, elastisch verformbaren Bändern in Richtung der Materialbahnbewegung
einer in mehreren, unmittelbar aufeinanderfolgenden Stufen verstärkten bzw. abgeschwächten
Anpressung ausgesetzt wird.
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Ein solches mehrstufiges Verfahren erlaubt es, an ein und derselben
Vorrichtung trotz Kleinhaltung der einzelnen Dehnungs- oder Schrumpfungsschritte
eine umfangreiche Dehnung oder Schrumpfung auch bei sehr empfindlichem Material
zu bewirken. Dies wird nicht zuletzt auch dadurch erreicht, daß die einzelnen Dehnungs-
oder Schrumpfungsschritte unmittelbar aneinander anschließen.
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Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete erfindungsgemäße Vorrichtung
in Verbindung mit einem endlosen, elastisch dehnbaren Band, das zwischen zwei Umlenkwalzen
gegen die Materialbahn gepreßt wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei
Umlenkwalzen des elastisch verformbaren Bandes ein in Transportrichtung der Bahn
unterteilter, gegen das Band offener Druckkasten für ein als Druckmittel dienendes,
über einen Druckregler stufenweise verstärktes bzw. abgeschwächtes Strömungsmedium
vorgesehen ist.
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Wenn es angestrebt ist, lediglich eine Querdehnung der Materialbahn
herbeizuführen, dann verwendet man ein elastisch dehnbares endloses Band, das nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung in seiner Längsrichtung mit undehnbaren,
in Querrichtung spiralförmig verlaufenden Schnüren durchsetzt ist. Statt dessen
kann das Band aber auch in seiner Längsrichtung von undehnbaren, in Querrichtung
des Bandes parallel nebeneinander unzusammenhängend eingearbeiteten ringförmig geschlossenen
Schnüren oder Seilen durchsetzt sein. Das Gummimaterial eines solchen Bandes kann
sich bei den verschiedenen Anpressungen im wesentlichen nur quer zur Längsrichtung
des Bandes ausbreiten, wodurch auch die Materialbahn praktisch nur in ihrer Querrichtung
gedehnt wird. Durch eine umgekehrte Anwendung eines solchen elastisch dehnbaren
Bandes ergibt sich demgegenüber eine besonders wirksame Querschrumpfung der Materialbahn.
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Wiederum andere Ausgestaltungen der Erfindung betreffen weitere konstruktive
Einzelheiten und insbesondere die Abdichtungsmaßnahmen an den Druckkammern der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht;
es zeigt: F i g. 1 eine zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete,
dem ersten Ausführungsbeispiel entsprechende Vorrichtung in einem lotrechten Längsschnitt
nach der Linie I-I der F i g. 4 (bereits an anderen Stellen sichtbare Einzelheiten
sind zur besseren Sichtbarmachung anderer Einzelheiten teilweise weggelassen), F
i g. 2 dieselbe Vorrichtung in einer Teilansicht von oben, teilweise im Schnitt
nach der Linie II-11 der F i g. 1, F i g. 3 dieselbe Vorrichtung in einer Stirnansicht
(gemäß F i g. 1 von links), teilweise im Schnitt nach der Linie III-III der F i
g. 1, F i g. 4 eine der F i g. 3 entsprechende Stirnansicht, teilweise im Schnitt
nach der Linie IV-IV der F i g. 1, F i g. 5 a bis 5 d schematisch gehaltene lotrechte
Teilquerschnitte an den Stellen von vier Druckkammern der arbeitenden Vorrichtung
gemäß F i g. 1, F i g. 6 eine abgewandelte Einzelheit in einem der F i g. 3 entsprechenden,
jedoch demgegenüber vergrößerten Teilschnitt, F i g. 7 eine dem zweiten Ausführungsbeispiel
entsprechende Vorrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens in einem
schematisch gehaltenen Querschnitt, F i g: 8 eine andere abgewandelte Einzelheit
in einer perspektivisch gehaltenen Teilansicht.
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Die in den F i g. 1 bis 6 dargestellte, dem ersten Ausführungsbeispiel
entsprechende Vorrichtung dient bei der beschriebenen Anwendung zum Querstrecken
von Materialbahnen und besteht im wesentlichen aus zwei die waagerecht geführte
Papierbahn 1 zwischen sich aufnehmenden Raupen 2 gleicher Ausführung, die zwischen
ihren Umlenkwalzen 3 einen Druckkasten 4 und ein elastisch querdehnbares Band 5
aufweisen. Jeder Druckkasten 4, an dem zugleich die zugeordneten Umlenkwalzen 3
mit ihren Wellen 6 in Bewegungsrichtung der- Papierbahn 1 einstellbar gelagert
sind,
weist nach dem der Papierbahn 1 zugekehrten Arbeitstrum des Bandes 5 hin in Bewegungsrichtung
dieses Trums aufeinanderfolgend eine Anzahl von Druckkammern 7, 7 a, 7 b,
7 c und 7 d auf, die nach dem Arbeitstrum hin offen, an ihren Zwischenwänden
8 und ihren Seitenwänden 9 jedoch nach dem Arbeitstrum hin durch Dichtlippen 10
bzw. Dichtbänder 11 (F i g. 2) aus Gummi abgedichtet sind. Jeweils die erste Druckkammer
7 und die letzte Druckkammer 7 d jedes Druckkastens 4 ist außerdem nach der
dortigen Umlenkwalze 3 hin über eine weitere Dichtlippe 12 abgedichtet.
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Wie insbesondere aus den F i g. 1 und 2 ersichtlich ist, sind die
Wellen 6 der Umlenkwalzen 3 beiderseits der Walze in je einem Lager 13 gelagert,
das mittels einer Spindel 14 und Muttern 15 in einer waagerechten Führung 16 in
Längsrichtung des Bandes 5 verschiebbar und feststellbar gehalten ist. Stellringe
17 (F i g. 2) verhindern ein Längsverschieben der Wellen 6 gegenüber den
Lagern 13. Jeweils eine der beiden Umlenkwalzen 3 jeder Raupe 2 kann über
eine Kupplung 18 an einen Antrieb 19 angeschlossen und durch diesen angetrieben
werden. Außerdem kann am rücklaufenden Trum jeder Raupe eine Spann- und Regulierrolle
20 zum beliebigen Vorspannen gegen das Band 5 und zum Ausregulieren eventuell
seitlichen Verlaufes desselben vorgesehen sein. In der Zeichnung ist eine solche
Spannrolle 20 lediglich oberhalb der oberen Raupe 2
dargestellt.
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Zum Festspannen der Dichtbänder 11 an den Seitenwänden 9 der Druckkästen
4 dienen Klemmleisten 21, die durch an einem Dichtrahmen 22 verschraubbar
gehaltene Schrauben 23 gegen die Dichtbänder 11 klemmbar sind. In ähnlicher Weise
können die Dichtlippen 12 durch Klemmleisten 24 und Schrauben 25 an den Druckkästen
4 festgespannt werden. In grundsätzlich gleicher, jedoch nicht besonders dargestellter
Weise sind auch die Dichtlippen 10 an den Querwänden 8 der Druckkästen
4 festgespannt.
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Jeder Druckkasten 4 ist über zwei Paare gegenüberliegender Haltearme
26 in nachstehend noch näher beschriebener Weise an zwei Konsolen 27 gelagert, von
denen jede auf einer Seite der beiden Raupen 2 feststehend angeordnet ist. Dabei
liegen die Haltearme 26 der oberen und unteren Druckkästen 4 jeweils genau übereinander
und weisen an ihren freien Enden in lotrechter Richtung miteinander fluchtende Gewindebohrungen
28 auf. Wie insbesondere aus den F i g. 3 und 4 hervorgeht, sind die jeweils
übereinanderliegenden beiden Haltearme 26 durch eine lotrechte Spindel
29 mit an ihren beiden Enden gegenläufigen Gewinden spannschloßartig miteinander
verbunden. Die Spindel 29 ist in ihrem Mittelbereich an der Konsole 27 verdrehbar
und mittels Drucklagern 30 zugleich axial urverschiebbar gelagert. Die Drucklager
30 sind an der entsprechend abgesetzten Spindel 29 mittels Gewinderingen 31 gehalten.
Unterhalb der Konsole 27 weist jede Spindel 29 ein Schneckenrad 32 auf, das in eine
mit ihrer Welle 33 waagerecht verlaufende Schnecke 34 eingreift. Dabei ist auf jeder
Seite der beschriebenen Vorrichtung in ortsfesten Lagern je eine Welle 33 gelagert,
an der sich zugleich zwei Schnecken 34 befinden. Beide Wellen 33 sind an ihren einen
Enden über Kegelradtriebe 35 und eine Verbindungswelle 36 miteinander gekuppelt
und können somit von einer üblichen, nicht besonders dargestellten Antriebsstelle
her gemeinsam verdreht werden.
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Die Bänder 5 der beiden Raupen 2 bestehen aus einem verhältnismäßig
weichelastischen Gummi, in den in Längsrichtung der Bänder gleichmäßig verteilte
und voneinander unabhängige Seile 37, beispielsweise aus Stahl, eingearbeitet sind,
die die Bänder in ihrer Längsrichtung urdehnbar machen. Werden die Bänder 5 belastet,
so kann der Gummi der Bänder jedoch in Querrichtung ausweichen, wobei der gegenseitige
Abstand der Seile 37 und die Breite des Bandes entsprechend zunimmt. Zur Herbeiführung
einer solchen Druckbeanspruchung der Bänder 5 dienen die verschiedenen Druckkammern
7, 7 a, 7 b, 7 c und 7 d, die je über eine insbesondere aus F i g.
5 ersichtliche Leitung 38 mit einem vorzugsweise gasförmigen Druckmittel beaufschlagt
werden können. Gemäß F i g. 5 dind dabei jeweils die zugeordneten Druckkammern der
beiden übereinander angeordneten Druckkästen 4 über eine Leitung 38 miteinander
und zugleich mit einem Druckregler 39 verbunden. Alle Druckregler 39 sind wiederum
eintrittsseitig über eine gemeinsame Druckleitung 40 an einen Hauptdruckregler
41 angeschlossen, der über ein Absperrventil 42 an eine übliche Druckmittelzuführungsleitung
43 angeschlossen ist. Zwischen dem Absperrventil 42 und dem Hauptdruckregler
41 ist an die Druckleitung 40 schließlich noch eine Schmierstoffzuteilvorrichtung
44 angeschlossen, mittels deren in den gasförmigen Druckmittelstrom vorzugsweise
Glyzerin mit einem Zusatz von bis zu 10 % Molybdändisulfid (MoS2) in gewünschter
Tropfenmenge eingespritzt werden kann.
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Die beschriebene Vorrichtung arbeitet folgendermaßen: Nachdem die
Papierbahn 1 zwischen den auseinandergefahrenen beiden Raupen 2 hindurchgeführt
ist, werden die beiden Wellen 33 beispielsweise von der Welle 36 her in Drehung
versetzt, wodurch beide Raupen 2 in gleichmäßiger Weise über die Schnecken
34, die Schneckenräder 32, die Spindeln 29 und die Haltearme 26 gegeneinander bewegt
werden, bis die einander zugekehrten Trume, wegen der Arbeitsweise der Vorrichtung
Arbeitstrume genannt, an der Papierbahn 1 anliegen. Anschließend wird das gasförmige
Druckmittel, vorzugsweise Druckluft, den verschiedenen Druckkammern 7, 7 a,
7 b, 7 c und 7 d über die verschiedenen Druckregler 39 zugeführt.
Dabei sind die Druckregler 39 so eingestellt, daß die in Bewegungsrichtung der Papierbahn
1 aufeinanderfolgenden Druckkammern mit einem jeweils stufenweise erhöhten
Druck pi, p2, p3, p4 und p5 beaufschlagt werden können. In den F i g. 5 a, 5 b,
5 c und 5 d sind die mit einem geeigneten Betriebsdruck beaufschlagten Druckkammern
7, 7 a, 7 c und 7 d in Verbindung mit der zwischen den Arbeitstrumen eingespannten
Papierbahn 1 dargestellt und zeigen anschaulich, wie die Arbeitstrume der Bänder
5 durch den Luftdruck zunehmend gegen die Papierbahn 1 gepreßt und dadurch seitlich
ausgeweitet werden. Durch dieses Ausweiten wird auch die zwischen den Arbeitstrumen
eingespannte Papierbahn 1 gemäß F i g. 5 von einer Breite Bi bis zu einer Breite
B2 gestreckt. -Die in F i g. 6 dargestellte Abwandlung zeigt entlang der Außenseite
der Seitenwand 9 eines Druckkastens statt eines Dichtbandes einen über eine Anschlußleitung
45 aufblasbaren Schlauch 46, der an seiner dem Band 5 zugekehrten Seite noch mit
einem
Verschleißbelag 47, beispielsweise aus Teflon oder Nylon,
versehen sein kann.
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Sowohl die Dichtbänder 11 als auch die Schäuche 46 erstrecken sich
in Längsrichtung der Vorrichtung zweckmäßig jeweils bis vor die dortige Stirnfläche
der zugehörigen Umlenkwalze 3, so daß die jeweils erste und letzte Druckkammer 7
bzw. 7 d auch an dieser Stelle nach außen hin abgedichtet wird. Zu diesem Zweck
sind die Umlenkwalzen 3 zweckmäßig jeweils so lang, daß ihre Stirnflächen genau
mit den Außenflächen der Seitenwände 9 der Druckkästen 4 abschließen. Dabei können
die Stirnflächen der Umlenkwalzen 3 zur Herabsetzung der Reibung gegenüber den Dichtleisten
11 bzw. den Schläuchen 46 auch noch mit einer Oberfläche geringen Reibungskoeffizienten
versehen, d. h. beispielsweise hochglanzverchromt oder mit einer aufgesprühten oder
aufgeklebten Teflon- oder Nylonschicht versehen sein.
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Bei der in F i g. 7 dargestellten, dem zweiten Ausführungsbeispiel
entsprechenden Vorrichtung ist lediglich ein einziges elastisch dehnbares Band 105
vorgesehen, das mit einem Teil eine Trockentrommel 48 halb umschlingt. Es ist an
den beiden gegenüberliegenden Seiten der Trockentrommel 48 über je eine Umlenkwalze
103 und an seinem restlichen Teil so über weitere Umlenkwalzen 103 a und
103 b geführt, daß es zugleich einen etwa halbkreisbogenförmigen Druckkasten
104 einschließt. Der Druckkasten 104, die Umlenkwalzen 103, 103 a, 103
b und die Trokkentrommel 48 können z. B. über ihre Achsen an einem gemeinsamen,
nicht dargestellten Gestell in üblicher Weise angeordnet bzw. gelagert sein. Von
den Umlenkwalzen ist die Umlenkwalze 103 b zugleich als Spannwalze ausgebildet,
die in den in F i g. 7 an der Spannwalze 103 b dargestellten Pfeilrichtungen versetzbar
ist und dem Band dadurch eine entsprechende Vorspannung erteilen kann.
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Die Trockentrommel 48 ist an ihrer zylindrischen Mantelfläche hochglanzverchromt
oder durch andere Mittel, beispielsweise eine aufgesprühte oder aufgeklebte Teflon-
oder Nylonschicht, feingeglättet.
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Der Druckkasten 104 weist in ähnlicher Weise wie die Druckkästen 4
des ersten Ausführungsbeispiels eine Anzahl Druckkammern 107, 107a, 107b,
107e, 107 d und 107f auf, die radial einwärts nach dem Band 105 hin offen
und im übrigen nach außen abgedichtet sind. Die Einzelheiten der Unterteilung und
Abdichtung sowie auch der Versorgung der einzelnen Druckkammern entspricht dem ersten
Ausführungsbeispiel, weshalb hier auf eine wiederholende Beschreibung der Einzelheiten
verzichtet werden kann.
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Wie ersichtlich, sind die Druckkammern 107 f, 107d, 107c,
107b, 107a und 107 mit in dieser Reihenfolge ansteigendem Druck belastet,
wodurch sich in Richtung der genannten Aufeinanderfolge der Kammern eine aus der
Darstellung ersichtliche zunehmend dünnere Wandstärke des Bandes 105 ergibt, der
zugleich eine nicht sichtbare, jedoch ohne weiteres vorstellbare zunehmende Längs-
und Querdehnung des Bandes in dessen Längsrichtung sowie in axialer Richtung der
Trockentrommel 48 zugeordnet ist. Die entsprechende Verlängerung des ganzen Bandes
105 wird jeweils durch eine zugeordnete selbsttätige Versetzung der vorgespannten
Umlenkwalze 103 b ausgeglichen.
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Wird die Trockentrommel 48 gemäß dem Pfeil a im Uhrzeigersinn rotierend
angetrieben, wodurch auch die Materialbahn 101 und das Band 105 in entsprechender
Richtung (vgl. Pfeile a') mitgenommen werden, dann läuft die Materialbahn 101 auf
die Trockentrommel 48 und zwischen diese und das Band 105 an einer Stelle ein, wo
sich das Band 105 in seinem am weitesten gedehnten Zustand befindet. Während der
gemeinsamen Weiterbewegung zwischen Trockentrommel 48 und Band 105 entspannt sich
das Band sodann entsprechend dem geringer werdenden Überdruck in den Druckkammern
107 a,107 b,107 c, 107 d und schließlich 107 f, so daß es beispielsweise im Bereich
der Druckkammer 107 f wieder vollkommen entspannt ist. Mit der stufenweisen Entspannung
des Bandes 105 ist auch eine entsprechende Zusammenziehung seiner der Trockentrommel
48 zugekehrten Oberfläche verbunden, die gegen die Materialbahn 101 angepreßt ist.
Da die Materialbahn 101 an der Trockentrommel 48 nahezu reibungsfrei anliegt, wird
sie mit dem sich zusammenziehenden Band 105 mitgenommen und erfährt eine entsprechende
Schrumpfung.
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Wie die Trockentrommel 48 umgekehrt in Richtung des gestrichelt dargestellten
Pfeiles b entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht und die Materialbahn 101 dementsprechend
in Richtung der gestrichelten Pfeile b' bewegt, dann läuft die Materialbahn an der
Stelle der Druckkammer 107 f in den Spalt zwischen Trockentrommel 48 und Band 105
ein, wo das Band noch keine oder nur eine sehr geringe Dehnung erfahren hat. Mit
der fortlaufenden Bewegung der Materialbahn 101 um die Trockentrommel 48 wird die
Materialbahn dann aber mit dem zunehmend gedehnten Band 105 mttgedehnt, da der sehr
kleine Reibungskoeffizient zwischen Trockentrommel 48 und Materialbahn 101 der Mitdehnung
der Materialbahn keinen nennenswerten Widerstand entgegensetzt.
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Zu beachten ist, daß das Band 105 auch bei dem in F i g. 7 dargestellten
Ausführungsbeispiel in Anpassung an spezielle Dehnungs- oder Schrumpfungsprobleme
unterschiedlich ausgebildet sein kann. Während das Band im Falle einer räumlichen
Dehnung oder Schrumpfung nach allen Seiten gleichmäßig elastisch dehnbar ausgeführt
wird, kann es im Falle einer gewünschten ausschließlichen Querdehnung oder Querschrumpfung
der Materialbahn in seiner Längsrichtung von Seilen durchsetzt sein, wie sie in
Verbindung mit dem ersten Ausführungsbeispiel etwa in den F i g. 3 und 4 dargestellt
sind. Soll das Band 105 demgegenüber eine bevorzugte Längsschrumpfung oder Längsdehnung
erfahren, so kann es in seiner Querrichtung von entsprechenden nichtdehnbaren Seilen
durchsetzt sein, die das Band an einer Querdehnung hindern.
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Bei einer Anwendung des beschriebenen Verfahrens zum Schrumpfen und
insbesondere Querschrumpfen der Materialbahn ist es besonders vorteilhaft, daß die
Materialbahn an ihrer Eintrittsstelle in die Vorrichtung in ihrer vorherigen Breite
festgehalten wird und praktisch keine Vordehnung mehr erfährt.
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Bei der in F i g. 8 dargestellten Abwandlung ist ein elastisch dehnbares
endloses Band 5' in seiner Längsrichtung von einem in seiner Längsrichtung undehnbaren
und im Band in dessen Querrichtung mit kleiner Steigung gewickelten Seil
37' durchsetzt, was gegenüber der Verwendung vieler unzusammenhängender Seile
einfacher ist.
Wenn die Verwendungsart einer Vorrichtung gewechselt
wird, dann kann statt der in F i g. 7 angedeuteten Richtungsumkehr der Materialbahn
auch die Druckmittelzufuhr entsprechend gegensätzlich geregelt werden, was eine
bessere Anpassung an bestehende Anlagen zur Herstellung der Materialbahn mit sich
bringen kann. Das beschriebene Verfahren läßt sich auch vorteilhaft an anderen dehnbaren
bzw. schrumpfbaren Materialbahnen zu deren Dehnung oder Schrumpfung anwenden.