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Trockenes Verputzpulver Die Erfindung bezieht sich auf bessere trockene
Pulver zur Herstellung eines Verputzes, die im folgenden als Verputzpulver bezeichnet
werden und Calciumsulfathalbhydrat als wesentlichen Bestandteil enthalten.
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Aus der französischen Patentschrift 1157 637 sind Bindemassen
aus Stuckgips, Kalkhydrat, Zement, gepulvertem Rohgips und Wasser bekannt. Diese
Massen enthalten jedoch keinen Celluloseäther, kein Calciumcarbonat bzw. Calciummagnesiumcarbonat
und keine Zuschlagstoffe; vielmehr ist die Verwendung von Zement und Rohgips zwingend
vorgeschrieben.
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Putzmörtelmassen, welche Kalkhydrat bzw. Calciumhydroxyd in Verbindung
mit Calciumsulfathalbhydrat enthalten, werden in der Praxis aus verschiedenen Gründen
geschätzt, beispielsweise wegen der Tatsache, daß die endgültige Glättbehandlung
der Gipsmasse selbst in einem vorgeschrittenen Stadium des Abbindens auf der Unterlage
leicht durchgeführt werden kann. Durch das Vorhandensein von Kalkhydrat wird jedoch
das Haften der Gipsmassen auf bestimmten Unterlagen, wie Beton, Zement, Gipsplatten
und Faserplatten, erschwert.
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So ist auch in der französischen Patentschrift 1157 637 von
der schlechten Qualität von gewöhnlichen Mörteln aus Stuckgips und Kalkhydrat die
Rede.
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Obwohl Verputzmassen, welche sowohl Calciumsulfathalbhydrat als auch
Kalkhydrat enthalten, häufig von den Maurern bzw. Stukkateuren selbst hergestellt
werden, indem trockenes Calciumsulfathalbhydrat mit nassen Kalkhydratbindemitteln
oder nassen Bindemitteln aus ungelöschtem Kalk und der restlichen in die Verputzmasse
eingearbeiteten Wassermenge gemischt wird, sind also jedoch bisher noch keine trockenen
Verputzpulver, welche Calciumsulfathalbhydrat und Calciumhydroxyd enthalten, benutzt
worden. Der Hauptgrund hierfür besteht darin, daß es bei der Herstellung einer Verputzmasse
zur Erzielung guter Ergebnisse erforderlich ist, zunächst das Kalkhydrat und das
Wasser zu mischen und eine bestimmte Zeit stehenzulassen, bevor das Calciumsulfathalbhydrat
zugesetzt wird, was in der Praxis dadurch geschieht, daß eine vorher gereifte Kalkhydratmasse
verwendet wird.
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In der französischen Patentschrift 1157 637 ist nun keine Rede
davon, daß die Eigenschaften von Mörteln aus Kalkhydrat und Calciumsulfathalbhydrat
durch Celluloseäther verbessert werden können oder gar, daß die Notwendigkeit des
Reifens des Kalkhydrates vor der Vereinigung mit den anderen Bestandteilen, wie
Stuckgips, zur Erzielung von zufriedenstellenden Eigenschaften durch die Verwendung
von Celluloseäthern fortfällt.
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Ferner ist aus der deutschen Patentschrift 868 572 eine Putzmörtel-
und Spachtelmasse für Bauzwecke, die im wesentlichen aus einem wasserlöslichen Cellulosederivat
und anorganischen Füllstoffen, wie Kreide und Zuschlagstoffen von der Art von Sand
in großen Mengen (über etwa 280/a), verschiedener Korngröße besteht und so viel
Wasser enthält, daß die Masse pastige oder plastische Konsistenz hat, wobei gegebenenfalls
auch ein hydraulisches Bindemittel, z. B. Zement und/oder Gips, zugegen sein kann,
bekannt. Dabei handelt es sich jedoch um wasserhaltige Massen.
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Ferner ist in ihnen kein Calciumhydroxyd enthalten. Daher haben sie
unter anderem den erheblichen Nachteil, daß das Glätten unmöglich bzw. äußerst schwierig
ist. Darüber hinaus sind sie auch unter anderem hinsichtlich des Griffes, der Streichungseigenschaften
und der Pastenausbeute nicht besonders gut. Ferner neigen die bekannten Massen ohne
Armierung mit Fasermaterial zum Brechen.
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Die Nachteile der Massen des Standes der Technik wurden durch die
Erfindung behoben.
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Die Erfindung betrifft ein trockenes Verputzpulver, bestehend aus
einer Mischung von 23,5 bis 60 Gewichtsprozent
feingemahlenem Calciumcarbonat
oder Calciummagnesiumcarbonat, 0,1 bis 0,5% eines wasserlöslichen Cellulosealkyl-,
Cellulosehydroxyalkyl- oder Cellulosealkylhydroxyalkyläthers und gegebenenfalls
bis zu 20°/o Zuschlagstoffen, wobei der Rest aus das Abbinden unterstützenden Bestandteilen
besteht, und zwar aus feinverteiltem verzögertem Calciumsulfathalbhydrat und Calciumhydroxyd
in einem Gewichtsverhältnis von 3 : 1 bis 1 : 2. Die erfindungsgemäßen Verputzpulver
bringen gegenüber dem Stand der Technik einen erheblichen technischen Fortschritt
mit sich. So wird gegenüber den bekannten Massen aus Calciumsulfathalbhydrat und
Kalkhydrat der erhebliche Vorteil erzielt, daß die Notwendigkeit des Reifens des
Kalkhydrates vor der Vereinigung mit dem Calciumsulfathalbhydrat fortfällt. Dies
ist sehr überraschend, denn vor der Erfindung hätte man erwartet, daß auch bei den
erfindungsgemäßen Massen zur Erzielung eines zufriedenstellenden Mörtels die Herstellung
einer nassen gereiften Kalkhydratmasse erforderlich wäre, und es war nicht zu erwarten,
daß die durch bloßes Mischen der trockenen Bestandteile erhaltenen Massen nach der
Erfindung die guten Eigenschaften der unter Verwendung einer nassen gereiften Kalkhydratmasse
erhaltenen Mörtel aus Calciumsulfathalbhydrat und Calciumhydroxyd ergeben. Darüber
hinaus haben die Mörtel aus den erfindungsgemäßen trockenen Verputzpulvern viele
zusätzliche Vorteile, wie die bei weitem bessere Glättbarkeit, die bei weitem besseren
Streicheigenschaften, den viel besseren Griff und die höhere Pastenausbeute gegenüber
Mörteln aus Calciumsulfathalbhydrat und Kalkhydrat. So ist erfindungsgemäß ein Verputzpulver
vorgesehen, bei dem das Glätten des fertigen feuchten Bewurfes, nachdem dieser auf
die Oberfläche aufgebracht ist, leicht durchgeführt werden kann, dieser Bewurf oder
Auftrag auch noch eine bessere Oberflächenhärte besitzt, gut an den Unterlagen haftet
und auch gut an porösen Oberflächen, auf die er aufgebracht worden ist, bearbeitet
werden kann, wobei der Bewurf auch noch den Vorteil besitzt, daß er durch zuviel
Entwässerung nicht bricht bzw. nicht reißt.
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Gegenüber den bekannten Massen, die ein wasserlösliches Cellulosederivat,
anorganische Füllstoffe, wie Kreide und Zuschlagstoffe und Wasser sowie gegebenenfalls
hydraulische Bindemittel, wie Gips, jedoch kein Calciumhydroxyd enthalten, bringt
die Erfindung den sehr großen technischen Fortschritt mit sich, daß mit den Mörteln
aus den erfindungsgemäßen Verputzpulvern im Gegensatz zu den bekannten Mörtelmassen
die Glättbehandlung leicht durchführbar ist. Es wurde durch Vergleichsversuche nachgewiesen,
daß die Mörtel aus den erfindungsgemäßen Verputzpulvern den genannten bekannten
Mörtelmassen nicht nur hinsichtlich des Glättens, sondern auch hinsichtlich des
Griffes, der Streicheigenschaften, der Pastenausbeute und der Haftfähigkeit an Unterlagen
beträchtlich überlegen sind. -Weiterhin ist die Wirkung des erfindungsgemäß mitverwendeten
Calciumcarbonates bzw: Calciummagnesiumcarbonates überraschend. Im allgemeinen übt
nämlich Calciumcarbonat bzw. Calciummagnesiumcarbonat in calciumsulfathalbhydrathaltigen,
insbesondere auch in kalkhydrathaltigen Massen eine ungünstige Wirkung aus, indem
durch die Gegenwart der Carbonate die Haftung der Mörtel aus den trockenen Verputzpulvern
an porösen Oberflächen verschlechtert wird. Durch das Vorhandensein der Carbonate
wird auch die Neigung dazu, daß das Wasser der auf die Unterlage aufgebrachten Mörtelmasse
von der Unterlage aufgezogen wird, vergrößert, wodurch in der abgebundenen Masse
leicht Risse entstehen, wobei weiterhin der Nachteil auftritt, daß die noch nicht
abgebundene Mörtelmasse mit einer Kelle nicht ausgestrichen und geglättet werden
kann. Bei Verputzmassen, die sowohl Kalkhydrat als auch Calciumsulfathalbhydrat
enthalten, tritt bei Gegenwart derartiger Carbonate gewöhnlich der Nachteil auf,
daß die Ausstreich- und Glättbehandlung mit der Maurerkelle während des Abbindens
dazu führt, daß die Masse von den Unterlagen wieder abgehoben wird und Streifen
an der Oberfläche entstehen.
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Durch das Vorhandensein eines Celluloseäthers in den Verputzmassen
nach der Erfindung werden die Nachteile vermieden, welche gewöhnlich durch die Gegenwart
von Carbonaten von der Art von Calciumcarbonat bzw. Calciummagnesiumcarbonat auftreten,
und überraschenderweise werden durch das gemeinsame Vorhandensein des Carbonates
und des Celluloseäthers in der fertigen Verputzmasse sogar Vorteile erzielt, von
denen einige nur dann erreicht werden, wenn diese beiden Materialien zugleich zugegen
sind. Unter diesen verschiedenen Vorteilen ist auf die Tatsache hinzuweisen, daß
die sich ergebenden Mörtelmassen an Unterlagen aus Beton, Zement oder Ziegel gut
haften, an denen die üblichen Calciumsulfathalbhydrat-Kalkhydrat-Massen gewöhnlich
schlecht haften. Diese Mörtelmassen aus den erfindungsgemäßen Verputzpulvern können
auch in Form von ungewöhnlich dünnen Belägen auf absorbierende Unterlagen aufgebracht
werden, wobei die Zeit, während der die endgültige Glättbehandlung durch den Maurer
bzw. Stukkateur durchgeführt werden kann, nachdem die Mörtelmasse auf die Unterlage
aufgebracht worden ist, wesentlich vergrößert ist und auch eine geringere Neigung
zum Reißen der abgebundenen Masse auf Grund der Aufnahme von Feuchtigkeit aus der
Mörtelmasse durch den Untergrund besteht. Dies kann darauf zurückgeführt werden,
daß die Absorption des Wassers durch die poröse Unterlage verzögert wird und weiterhin
darauf, daß es nicht erforderlich ist, die Unterlage mit Wasser anzufeuchten, bevor
die Verputzmörtelmasse aufgebracht wird. Diese Wirkungen können nicht erreicht werden,
wenn der Celluloseäther weggelassen wird.
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Weiterhin wird auch kein Wasser benötigt, wenn die aufgebrachte Masse
mit der Maurerkelle verstrichen oder geglättet wird. Die auf eine Unterlage aufgebrachte
Mörtelmasse kann bei der endgültigen Glättbehandlung, die während des Abbindens
der Caleiumsulfathalbhydrat-Kalkhydrat-Masse stattfindet, mit der Maurerkelle leicht
verstrichen werden, und es läßt sich so mit Leichtigkeit eine glatte, keine Streifen
aufweisende Oberfläche herstellen. Diese nicht vorauszusehenden Vorteile werden
durch das gleichzeitige Vorhandensein des Celluloseäthers und des Mineralcarbonates
in der Masse erzielt.
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Der verwendete Celluloseäther liegt vorzugsweise in Form von Teilchen,
die sich rasch lösen, vor. Vorzugsweise besitzt der wasserlösliche Celluloseäther
eine Viskosität von nicht weniger als 400 cP in einer Zo/oigen wäßrigen Lösung bei
15° C. Je höher die. Viskosität ist, um so weniger Celluloseäther innerhalb
der
angegebenen Grenzen wird im allgemeinen benötigt. Der wasserlösliche Celluloseäther
ist vorzugsweise eine Methylcellulose.
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Wenn ein trockenes Verputzpulver, das nach dem Anrühren mit Wasser
eine Mörtelmasse, die eine sehr gute Haftfähigkeit an Gipsplatten besitzt, ergibt,
erwünscht ist, soll das Gewichtsverhältnis von verzögertem Calciumsulfathalbhydrat
zu Calciumhydroyxd bzw. Kalkhydrat vorzugsweise mindestens 1 : 1 betragen, und die
Mengen der übrigen Bestandteile der Mischung sollen vorzugsweise derart sein, daß
im zum Anmachen der Verputzmasse erforderlichen Wasser der in Wasser lösliche Celluloseäther
in einer Konzentration von nicht weniger als 0,5 Gewichtsprozent vorliegt. Dies
setzt im allgemeinen voraus, daß mindestens 0,25 Gewichtsprozent Celluloseäther
in der trockenen Mischung zugegen ist. Eine aus einer solchen trockenen Mischung
hergestellte Mörtelmasse haftet auch sehr gut an Beton und anderen üblichen Bautenoberflächen,
auf welche Verputzmörtelmassen aufgebracht werden.
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Unter Zuschlagstoffen werden Stoffe, wie Sand, Perlit, Vermiculit
u. a., durch welche die Textur bzw. das Gefüge oder die Dichte des fertigen Mörtels
modifiiziert wird, die jedoch im übrigen als inaktive Bestandteile zu betrachten
sind, verstanden. Sie besitzen gewöhnlich ein gröberes Korn als die abbindenden
Bestandteile oder das feinverteilte Carbonat oder haben faserigen Charakter. Das
erfindungsgemäß vorgesehene Calciumcarbonat bzw. Calciummagnesiumcarbonat kann in
Form eines natürlich vorkommenden Minerals, beispielsweise als Kreide, Kalkstein
oder gemahlener Dolomit, mit einer solchen Teilchengröße vorliegen, daß mindestens
der größere Teil durch ein Sieb, das nicht gröber als entsprechend einer Maschenweite
von 0,150 mm ist, hindurchgeht. Chemisch erzeugte Carbonate, beispielsweise das
bei der Superphosphatdüngemittelherstellung als Nebenprodukt anfallende Calciumcarbonat,
können ebenfalls verwendet werden, vorausgesetzt, daß sie genügend fein sind. Vorzugsweise
sollen das Calciumhydroxyd und verzögerte Calciumsulfathalbhydrat in einer noch
feineren Korngröße vorliegend, und zwar durch ein Sieb mit einer Maschenweite von
0,100 mm hindurchgehen.
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Es können beliebige die Abbindung des Calciumsulfathalbhydrates verzögernde
Mittel, die mit dem vorhandenen Calciumhydroxyd verträglich sind, vorzugsweise tierischer
Leim, Huf- und Hornprodukte, verwendet werden, und sie können entweder während des
Vermischens des Calciumsulfathalbhydrates mit den übrigen Bestandteilen zugesetzt
werden, oder es kann ein verzögertes Calciumsulfathalbhydrat, wie es im Handel verfügbar
ist, als solches verwendet werden. Es können auch andere Verzögerungsmittel, beispielsweise
Natrium bzw. Ammoniumsalze von Zitronen-, Glucon- oder Aconitsäure, verwendet werden.
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Die Anmachwassermenge, welche das trockene Verputzpulver benötigt,
hängt von der Menge des in ihm vorhandenen Calciumcarbonates, von der Menge und
der Art von weiteren Zuschlagstoffen und auch von dem Verhältnis des Calciumsulfathalbhydrates
zum Calciumhydroxyd ab. Im allgemeinen beträgt die Wasseraufnahme des Calciumhydroxydes
etwa das 21/2fache derjenigen des gleichen Gewichtes von Calciumsulfathalbhydrat,
und diejenige des Calciumsulfathalbhydrates ist etwas größer als diejenige der gleichen
Menge von gemahlenem Calciumcarbonat.
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Zum Mischen des trockenen Verputzpulvers kann zweckmäßigerweise irgendeine
Maschine mit der auf die Bestandteile der Mischung eine Umwälzwirkung od. dgl. ausgeübt
wird, verwendet werden. Es ist weiterhin vorteilhaft, daß bei der Herstellung einer
Mörtelmasse unter Verwendung des Verputzpulvers nach der Erfindung die Zugabe des
Wassers zum Verputzpulver in der gleichen Weise erfolgt, wie es bei der Herstellung
von gewöhnlichen verzögerten Calciumsulfathalbhydratpulvern üblicherweise der Fall
ist, und es ist nicht erforderlich, die Arbeitsweisen, welche unbedingt notwendig
sind, wenn Kalkhydratmassen mit Calciumsulfathalbhydrat vermischt werden, anzuwenden.
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Die Erfindung wird an Hand der folgenden nicht als Beschränkung aufzufassenden
Beispiele näher erläutert, wobei die Teile Gewichtsteile sind.
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Beispiel 1 Es wurden 100 Teile verzögertes Calciumsulfathalbhydrat,
150 Teile feingepulvertes Kalkhydrat, 100 Teile gemahlene Kreide, die durch ein
Sieb mit einer Maschenweite von 0,150 mm hindurchgingen, 75 Teile Sand mit solcher
Teilchengrößenverteilung, daß 100 Gewichtsprozent durch ein 4,76-mm-Sieb, 100 Gewichtsprozent
durch ein 2,41-mm-Sieb, 90 bis 100 Gewichtsprozent durch ein 1,20-mm-Sieb, 55 bis
100 Gewichtsprozent durch ein 0,60-mm-Sieb, 5 bis 50 Gewichtsprozent durch ein 0,30-mm-Sieb
und 0 bis 10 Gewichtsprozent (im Falle von aus zerkleinertem Gestein hergestellten
Sand sind auch höhere Mengen möglich) hindurchgingen, und 1,3 Teile Methylhydroxyäthylcellulose
(3500 cP in einer 2#%igen wäßrigen Lösung bei 15° C), die durch ein Sieb mit einer
Maschenweite von 0,076 mm hindurchgingen, in einer mechanischen Mischvorrichtung
miteinander gemischt, bis die Feststoffe sorgfältig durchgemischt waren. Mit diesem
Pulver konnte durch Vermischen mit 260 Teilen Wasser in an sich bekannter Weise
auf einer Platte bzw. einem Brett mit Hilfe einer Maurerkelle oder in einem Haufen
bzw. in einem Bad mit Hilfe eines Rechens oder einer Schaufel eine Mörtelmasse hergestellt
werden. Bevor der Gips abgebunden hat, was nach einer Zeit von 30 bis 40 Minuten
der Fall war, war es möglich, diese Mörtelmasse auf unbehandelten Wandoberflächen
aus Ziegeln oder Beton oder auf den Oberflächen von Wänden, welche bereits mit Mörtel-,
Zementmörtel-, Zement- oder Gips-Sand-Belägen versehen waren, zu verstreichen. Bei
dem endgültigen Glätten wurde eine gewisse Menge der Mörtelmasse angehoben, und
diese ließ sich mit der Maurerkelle entfernen, wodurch in einfacher Weise eine glatte
Oberfläche erzielt wurde.
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Beispiel 2 Es wurden 200 Teile verzögerter Calciumsulfathalbhydratgips,
100 Teile feingepulvertes Kalkhydrat, 200 Teile gemahlene Kreide, die durch ein
Sieb mit einer Maschenweite von 0,150 mm hindurchgingen, 100 Teile Sand mit der
im Beispiel angegebenen Teilchengrößenverteilung, 1,5 Teile Äthylenhydroxyäthylcellulose
(Viskosität 470 cP in einer 2%igen wäßrigen Lösung bei 15° C), die durch ein Sieb
mit einer Maschenweite von 0,150 mm hindurchgingen,
und 0,8 Teile
Methylcellulose (Viskosität: 2000 cP in einer 2fl/oigen wäßrigen Lösung bei 15°
C) in einer mechanischen Mischvorrichtung zu einem trockenen Verputzpulver vermischt.
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Aus diesem Verputzpulver konnte durch Zugabe von 300 Teilen Wasser
in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise eine Mörtelmasse hergestellt werden, die
sich in ähnlicher Weise wie im Beispiel 1 beschrieben gut verarbeiten bzw. handhaben
ließ und an Gipsplatten besonders gut haftete.
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Beispiel 3 Es wurden 200 Teile verzögerter Calciumsulfathalbhydratgips,
100 Teile feingemahlenes Kalkhydrat, 300 Teile gemahlener Kalkstein, welche durch
ein Sieb mit einer Maschenweite von 0,150 mm hindurchgingen, und 2,5 Teile Methylcellulose
(Viskosität: 450 eP in einer 2o/oigen wäßrigen Lösung bei 15° C) miteinander gemischt.
Zur Herstellung einer Mörtelmasse waren 260 Teile Wasser erforderlich. Eine derartige
Mörtelmasse ließ sich in ähnlicher Weise wie die Mörtelmasse gemäß Beispiel 2 verarbeiten,
hatte jedoch eine glattere Oberfläche beim Verstreichen und Glätten und lieferte
eine Oberfläche auf feinerem Korn. Diese Masse haftete ebenfalls gut an Gipsplatten.
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Beispiel 4 Es wurden 150 Teile verzögerter Calciumsulfathalbhydratgips,
100 Teile feingepulvertes Kalkhydrat, 100 Teile gemahlener Kalkstein, welche durch
ein Sieb mit einer Maschenweite von 0,150 mm hindurchgingen, 50 Teile Sand mit der
im Beispiel 1 angegebenen Teilchengrößenverteilung und 1,5 Teile Methylcellulose
(Viskosität: 4000 cP in einer 2q/oigen wäßrigen Lösung bei 15° C) in der in den
vorangegangenen Beispielen beschriebenen Weise miteinander vermischt.
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Zur Herstellung einer Mörtelmasse wurden zum trockenen Verputzpulver
280 Teile Wasser in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise zugegeben. Die Verarbeitungseigenschaften
bzw. Handhabungseigenschaften dieser Masse waren denjenigen der Mörtelmasse aus
dem trockenen Verputzpulver des Beispieles 2 ähnlich, diese Masse war jedoch beim
Verstreichen vor der endgültigen Glättbehandlung etwas glatter und weicher.
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Beispiel s Die Bestandteile des trockenen Verputzpulvers waren die
gleichen wie im Beispiel 2, ausgenommen, daß der Sand weggelassen wurde und nur
1 Teil Methylcellulose (Viskosität: 5000 cP in einer 211/eigen wäßrigen Lösung bei
15° C) an Stelle der 2,3 Teile der beiden im Beispiel 2 angegebenen Celluloseäther
zugesetzt wurden. Zur Herstellung einer Mörtelmasse wurden 290 Teile Wasser zugesetzt,
und die Verarbeitungseigenschaften bzw. Handhabungseigenschaften dieser Mörtelmasse
waren denjenigen der Mörtelmasse aus dem trockenen Verputzpulver des Beispieles
3 ähnlich, wobei diese Masse gut an Zement- und Betonwänden, nicht aber an Gipsplatten
haftete.
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Es wurden die folgenden Vergleichsversuche zum Nachweis der Überlegenheit
der erfindungsgemäßen Mörtelmassen gegenüber denen der deutschen Patentschrift 868
572 bzw. gegenüber solchen Mörtelmassen, die sich von denen nach der Erfindung nur
durch das Fehlen von Kalkhydrat unterscheiden, durchgeführt.
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Die Zusammensetzungen der Mörtelmassen sind in der Tabelle I zusammengestellt,
während die verglichenen Eigenschaften dieser Massen in der Tabelle II angegeben
sind.
Tabelle II |
5. Aufbringen 6. Haftfähigkeit in kg/cmz |
1. Pastenaus- auf aufge- an auf- |
Masse beute in m3/t 2_ Griff 3. Streich- 4. Glätten lockerten
an Gips- gelockertem |
eigenschaften Beton bzw. Bauteilen dichtem Beton bzw. |
Beton mit bzw. -platten Beton Beton mit |
Pulver Luftsporen Luftsporen |
A 0,697 klebrig klebrig unmöglich keine Riß- 2,45 2,10 3,50 |
bzw. zäh bzw. zäh Bildung |
B 0,780 klebrig klebrig unmöglich löcherig 1,75 2,45
3,36 |
bzw. zäh bzw. zäh bzw. narbig |
C 0,920 gut gut gut keine Riß- 2,87 2,80 4,90 |
Bildung |
D 0,697 sackt ein besser als geringesAus- keine Riß- 3,15 2,24
4,90 |
bzw.sinkt beiAundB einander- Bildung |
(slumps) reißen |
(tearing) |
E 1,003 gut leicht gut keine Riß- 2,10 2,66 2,10 |
Bildung |
F 0,724 schwer schwer reißt ausein- löcherig 3,85 3,50 3,15 |
bzw. dick bzw. dick ander bzw. narbig |
G 0,864 gut gut gut keine Riß- 2,80 5,25 1,40 |
Bildung |
H 0,752 schwer schwer reißt ausein- keine Riß- 3,85 2,10 3,85 |
bzw. dick bzw. dick ander Bildung |
Aus der Tabelle II geht hervor, daß die Masse C (in Anlehnung an die Erfindung)
den Massen A (nach der deutschen Patentschrift 868 572) und B (unter Abwandlung
der deutschen Patentschrift 868 572) bei weitem überlegen ist, indem die Masse C
in den Eigenschaften 1, 2, 3, 4 und 6 wesentlich besser ist als die Massen A und
B. Selbst die mit extremen Verhältnissen zusammengesetzte Mörtelmasse D (in Anlehnung
an die Erfindung) ist im Vergleich zu den Mörtelmassen A und B hinsichtlich der
wichtigen Eigenschaften 3 und 4 besser; es sei hervorgehoben, daß die Masse D (wenn
auch nicht sehr leicht) zu einer glatten Oberflächenbeschaffenheit gebracht werden
kann, während eine derartige Fertigbearbeitung bei den Massen A und B völlig unmöglich
ist, die genannte Eigenschaft aber bei solchen Mörteln die wichtigste ist. Die Masse
E (nach der Erfindung) ist der Masse F (ohne Calciumhydroxyd) in den Eigenschaften
1, 2, 3 und 4 überlegen. Dasselbe gilt für die Masse G (nach der Erfindung) im Vergleich
zur Masse H (ohne Caleiumhydroxyd).