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Falzkantenpresse für Furnier- oder Kunststoffstreifen Die Erfindung
bezieht sich auf eine Presse zum Ausrüsten der in einem Winkel zueinander stehenden
Begrenzungsflächen eines Falzes sowie der zugeordneten Stirnfläche des Möbelteils
mit einem Furnier-oder Kunststoffstreifen.
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Es ist eine Presse bekannt, bei der drei im Winkel zueinander stehende
Flächen mit einem Furnier- oder Kunststoffstreifen versehen werden. Der Falzdruckbalken
dieser Presse ist mit einem Druckbalken für die Stirnfläche des Möbelteils gekuppelt.
An dem Falzdruckbalken ist eine Stange befestigt, auf der eine Hülse gleitbar gelagert
ist, die mit dem Druckbalken für die Stirnfläche verbunden ist und durch den Druck
einer Feder gegen ein Handrad gepreßt wird. über das Handrad kann die Lage der Hülse
und damit des Druckbalkens für die Stirnfläche eingestellt werden. Das Anpressen
des Furnierstreifens erfolgt in einem Arbeitsgang. Bei der Bewegung des Falzdruckbalkens,
die über Druckluftschläuche vorgenommen wird, wird der Druckbalken für die Stirnfläche
des Möbelteils mitgenommen und gleichzeitig mit dem Falzdruckbalken auf die zu furnierenden
Flächen gepreßt.
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Bei der bekannten Konstruktion kann somit die Stellung des Druckbalkens
für die Stirnfläche des Möbelteils gegenüber dem Falzdruckbalken von Hand aus verändert
werden. Ein getrenntes Arbeiten dieser Druckbalken ist jedoch nicht vorgesehen.
Würden die Druckbalken unabhängig voneinander arbeiten, so wäre es nicht erforderlich,
eine besondere Einstellvorrichtung anzuordnen.
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Bei der bekannten Presse wird das Furnier erheblich beansprucht, so
daß es häufig zerstört wird. Auch durch eine Anfeuchtung des Furniers lassen sich
die Verhältnisse bei der bekannten Konstruktion nicht wesentlich verbessern.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Falzkantenpresse zu
entwickeln, bei der eine Zerstörung des anzuleimenden Furniers bzw. der anzuleimenden
Kunststoffolie mit Sicherheit nicht auftritt.
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Erfindungsgemäß wird dies durch einen unter einem Winkel gegenüber
dem Möbelteil bewegbaren Falzdruckbalken und einen unabhängig vom Falzdruckbalken
pressenden Druckbalken für die Stirnfläche des Möbelteiles erreicht, wobei der Druckbalken
erst nach dem Einfahren des Falzdruckbalkens in den Falz in die Preßstellung bewegbar
ist.
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Durch den unter einem Winkel bewegbaren Falzdruckbalken wird das Furnier
zunächst in die Falzecke eingepreßt. Da der Druckbalken für die Stirnfläche des
Möbelteiles bei diesem Arbeitsgang noch nicht am Werkstück angreift, kann das Furnier
von beiden Seiten in die Falzecke rutschen. Nach dem Einpressen des Furniers in
die Falzecke wird der zweite Druckbalken betätigt, durch den der unterhalb der Falzecke
liegende Furnierteil an die Möbelfläche gepreßt wird.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung
sind die Druckflächen der Druckbalken durch Aluminiumschienen gebildet, denen an
den den Druckflächen abgewandten Seiten wärmegedämmte Vierkantstahlrohre für ein
Heizmittel nachgeschaltet sind.
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Eine vorteilhafte, beispielsweise Ausführungsform der Erfindung ist
in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen F i g. 1 bis 3 verschiedene Arbeitsstellungen
der Druckbalken, F i g. 4 die Presse im Schnitt, F i g. 5 die Presse in Seitenansicht,
F i g. 6 die Zuführung von Heißwasser und Preßluft im Schnitt.
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In F i g. 1 ist zwischen dem Werkstück 1, dem Falzdruckbalken 2 und
dem Kantendruckbalken 3 ein Furnier 4 angeordnet, das auf seiner Rückseite mit Leim
beschichtet ist. Die Druckbalken 2 und 3 befinden sich in der Ausgangsstellung.
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Danach wird der Falzdruckbalken 2 unter einem Winkel von 45° in die
in F i g. 2 aufgezeigte Stellung bewegt. Die Bewegungsrichtung des Falzdruckbalkens
2 ist durch den Pfeil 5 aufgezeigt. Im Zuge dieser Bewegung wird der obere Teil
des Furniers 4 in die Falzecke 6 gepreßt. Hierauf wird der Kantendruckbalken 3 in
Richtung des Pfeiles 7 bewegt und preßt den unteren Teil des Furniers gegen die
unterhalb der Falzecke 6 liegende Kantenfläche des Werkstückes 1.
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Bei der in F i g. 4 aufgezeigten Ausführungsform der Falzkantenpresse
werden die Druckflächen der Druckbalken durch Aluminiumschienen 8, 9 gebildet. Diesen
Aluminiumschienen sind Vierkantstahlrohre 10 für ein Heizmittel zugeordnet, die
an den den
Druckflächen abgewandten Seiten mit einer Wärmedämmung
11 versehen sind. über Flacheisen 12 ist die Schiene 8 mit einem Winkelprofil 13
verbunden, das mit einem U-Profil 14 verschweißt ist. Das U-Profil ist mit einer
Holzleiste 15 teilweise ausgefüttert. Auf der Holzfütterung stützt sich ein Preßluftschlauch
16 ab, durch den das U-Profil 14 und damit die Aluminiumschiene 8 in Richtung
auf das Werkstück 1
bewegt werden kann. Die Rückstellbewegung erfolgt über
Federn 17, 18. Das rückwärtige Widerlager des Preßluftschlauches 16 wird durch einen
Holzbalken 19 gebildet, der in dem oberen Teil eines T-Profils 20 angeordnet ist.
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Beim Kantendruckbalken ist die Aluminiumschiene 9 über Flacheisen
21, 22 mit Streben 23 verbunden, die an das U-Profil 24 geschweißt sind. Das U-Profil
24 ist teilweise mit einer Holzleiste 25 ausgefüttert, der ein Preßluftschlauch
26 zugeordnet ist. Das rückwärtige Widerlager dieses Preßluftschlauches wird durch
eine Holzleiste 27 gebildet, die auf einem U-Profil 28 befestigt ist. Die Verstellbewegung
des Kantendruckbalkens in Richtung auf das Werkstück 1 erfolgt ebenfalls entgegen
der Wirkung von Federn 29, die die Rückstellbewegung des Druckbalkens bewirken.
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Eine Einstellung der Höhe des Kantendruckbalkens kann über die Schraube
30 vorgenommen werden. Der Schraubenbolzen ist mit dem Kantendruckbalken verbunden.
Die Höhenverstellung des Balkens erfolgt entgegen der Wirkung der Feder 31.
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Das Werkstück 1 ruht auf Höhenausgleichsleisten 32, 33. Soll ein Falz
mit anderen Abmessungen verleimt werden, so sind die Höhenausgleichsleisten auszuwechseln.
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Zur Erzielung einer hohen Ausbringung ist es zweckmäßig, die Falzkantenpresse
mit mehreren Arbeitsetagen auszurüsten. Bei der in F i g. 5 dargestellten Falzkantenpresse
sind sechs Arbeitsetagen 34 vorhanden, die in an sich bekannter Weise sternförmig
angeordnet sind. Die Arbeitsetagen sind um die Achse 35 schwenkbar auf einem Gestell
36 gelagert. Die Versorgung der beschriebenen Preßluftschläuche mit Preßluft
und der erwähnten Vierkantstahlrohre 10 mit Heißwasser erfolgt über Verteiler 37,
38 und 38 A. Der Verteiler 37 ist für Heißwasser vorgesehen, während die Verteiler
38 und 38 A die Preßluft aufnehmen. Die Preßluft aus der Leitung 48 wird geteilt
und über regulierbare Druckminderer den Verteilern 38 und 38 A zugeführt. Verteiler
38 ist für die auf 45° pressenden Falzdruckbalken, Verteiler 38 A für die Kantendruckbalken.
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Das Heißwasser wird vom Kessel aus über eine Rohrleitung 39 dem Ringraum
40 zugeführt. Der Ringraum wird durch ein Rohr 41 begrenzt, das während des gesamten
Betriebes der Falzkantenpresse feststeht. Vom Ringraum 40 tritt das Heißwasser in
das Rohr 42, das sich während des Betriebes dreht. Zur Erzielung einer einwandfreien
Abdichtung zwischen dem Rohr 41 und dem Rohr 42 ist in einer durch die Flansche
43 gebildeten Kammer eine Dichtung 44 vorgesehen. Der zylindrische Stützen 45 des
Dichtungsflansches 43 dreht sich während des Betriebes auf dem Rohr 41.
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Von dem Rohr 42 aus tritt das Heißwasser in die Leitung 46 und wird
dem Verteiler 37 zugeführt.
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Die Preßluftzuführung geschieht über die Leitung 47. Der Übergang
von dem sich -drehenden Teil zum feststehenden Teil der Preßluftleitung erfolgt
mittels handelsüblichem Preßluft-Drehgelenk 50. Mit einer Stopfbuchse 51 wird der
Übergang von dem feststehenden Rohr 41 zu der sich bewegenden Leitung 48 abgedichtet.
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Damit die Achse der Falzkantenpresse und die vorderen Teile der Zuführungsleitungen
für das Heißwasser und für die Preßluft eine Rotationsbewegung ausführen können,
ist ein Spezial-Kugellager 49 vorgesehen.