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Belastungsmesser Die Erfindung behandelt einen Belastungsmesser mit
einem massiven rohr- oder faltenbalgartigen elastischen Verformungskörper, dessen
beide Enden von der zu messenden Belastung beaufschlagt werden und dessen Verformung
als Maß für die Belastung gemessen wird.
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Zur Untersuchung der Spannungsverteilung in einem unter Belastung
stehenden Teil und der Belastung, welche zu dieser Spannung Anlaß gibt, ist die
Verwendung von doppelbrechenden oder »fotoelastischen« Stoffen durchaus bekannt.
So werden beispielsweise Acryl-, Epoxyd-, Åthoxylen- und Glyptalharze verwendet
oder sogar Glas. Die Beobachtung erfolgt mit Hilfe polarisierten Lichtes und eines
Vierteiwellenplättchens. Derartige Plättchen können an dem doppelbrechenden Material
selbst angeordnet werden. Beispielsweise kann das Material in Form eines Modelles
ausgebildet werden, welches die Form eines zu untersuchenden Teiles wiedergibt,
wobei dieses Modell dann einer den tatsächlich im Betrieb vorkommenden Belastungen
vergleichsweisen Belastung unterworfen werden kann. Andererseits kann das Material
als Blatt oder Schicht auf der Oberfläche eines zu untersuchenden Teiles angebracht
werden und kann die Untersuchung dieser Belastung in gleicher Weise ermöglichen
wie das vorgenannte Model. Derartige Anwendungen ermöglichen jedoch normalerweise
lediglich die Feststellung von Spannungen, ohne daß die Möglichkeit besteht, Gewißheit
über die Stärke der tatsächlichen Spannungen zu erzielen, welche durch die auf das
Teil einwirkenden Kraft oder Belastung entstehen.
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Es ist außerdem bekannt, ein doppelbrechendes Material in einer in
dem zu testenden Bauteil ausgebildeten Höhlung unterzubringen, wobei eine derartige
Höhlung sogar das Teil im ganzen durchdringen kann, in welch letzterem Falle die
Beobachtung durch Lichtübertragung möglich ist. Das doppelbrechende Material kann
die Höhlung im ganzen ausfüllen oder zumindest an zwei einander gegenüberliegenden
Seiten anliegen. Ein derartiges Ausfüllen einer Höhlung oder des Abstandes zwischen
zwei einander gegenüberliegenden Seiten einer Höhlung ergibt in dem doppelbrechenden
Material, wenn es mit Hilfe von polarisiertem Licht beobachtet wird, im allgemeinen
über seine gesamte Fläche einen Hell-Dunkel-Unterschied entsprechend einem Spannungswechsel
in dem zu testenden Teil. Um gewisse Nachteile bei diesem Verfahren zu beheben,
wurde vorgeschlagen, das doppelbrechende Material in einem Schutzrahmen anzuordnen,
welcher eine zu
untersuchende Druckbelastung erhält, wobei jedoch in diesem Falle
das doppelbrechende Material an zwei einander gegenüberliegenden Seitenkanten durch
von den Wandungen des Rahmens vorspringende Messerkanten berührt wird, so daß die
Belastung durch diese Messerkanten auf das doppelbrechende Material übertragen wird.
Wie allgemein bekannt ist, ergibt ein örtlicher Kontakt, wie beispielsweise durch
diese vorgenannten Messerkanten, charakteristische Spannungslinien zwischen den
Kontaktstellen, welche entsprechend der auf das zu kontrollierende Teil einwirkenden
Kraft oder Belastung im Verlauf wechseln.
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Ein großer Nachteil dieser bekannten Belastungsmesser besteht jedoch
darin, daß in dem zu testenden Bauteil zur Aufnahme des doppelbrechenden Materials
eine Höhlung ausgebildet werden muß und infolgedessen in Wirklichkeit das durch
eine derartige Höhlung oder Bohrung veränderte Bauteil geprüft wird. Eine derartige
Höhlung oder Bohrung verändert zwangläufig die Spannungsverteilung bei einer Belastung
des Bauteiles. Infolgedessen ist dieses bekannte Gerät, welches doppeibrechendes
Material verwendet, im Anwendungsbereich beträchtlich begrenzt. Insbesondere kann
ein derartiges Gerät lediglich bei einem Teil verwendet werden, welches physikalisch
zu seiner Aufnahme verändert wurde.
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Ein Nachteil in der Verwendung doppelbrechenden Materials, dem die
zu kontrollierende Belastung
tatsächlich übertragen wird, besteht
darin, daß die Kontrolle auf die relativ geringen oder sehr geringen Belastungen
beschränkt bleiben muß, welche die verschiedenen doppelbrechenden Materialien aushalten
können.
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Ferner sind Belastungsmesser bekannt, die einen Verformungskörper
besitzen, dessen Verformung als Maß für die Kraft bestimmt wird. Im Bedarfsfall
sind bei diesen bekannten Ausführungsformen die Verformungskörper rohrförmig oder
faltenbalgartig ausgebildet. Die Verformung dieser Körper erfolgt entweder auf mechanischem
oder elektrischem Wege.
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Das bringt jedoch häufig den Nachteil mit sich, daß die Messungen
hinsichtlich ihrer Qualität und Quantität den Anforderungen nicht genügen oder zusätzliche
komplizierte elektrische Schaltanlagen erforderlich sind. - Diese Nachteile- will
die Erfindung vermeiden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Ausnutzung der speziellen
Merkmale doppelbrechenden Materials einen Belastungsmesser der eingangs beschriebenen
Art zu schaffen, welcher an ein unter Belastung stehendes Bauteil oder an eine Konstruktion
angesetzt werden kann und eine genaue Nachprüfung einer auf dieses Bauteil oder
diese Konstruktion wirkenden Belastung sowohl in qualitativer als auch quantitativer
Hinsicht ermöglicht.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einem Belastungsmesser mit einem
massiven rohr- oder faltenbalgartigen elastischen Verformungskörper, dessen beide
Enden von der messenden Belastung beaufschlagt werden und dessen Verformung als
Maß für die Belastung gemessen wird, dadurch, daß der Verformungskörper zwei in
Verformungsrichtung versetzte Widerlager zur Aufnahme einer Platte aus doppelbrechendem
Material trägt. wovon das eine Widerlager zur Erzielung einer vorbestimmbaren Vorspannung
der Platte in Richtung der zu messenden Verformung einstellbar ist. Der Verformungskörper
des Belastungsmessers kann derartige Abmessungen haben, daß sein Material bei einer
Belastung innerhalb- des eigenen Elastizitätsbereiches bleibt. Unter Druckbelastung
wird der- Körper und damit die in ihm befindliche Platte entsprechend zusammengepreßt.
Der Elastizitätsmodul des Werkstoffes des Verformungskörpers wird so gewählt werden,
daß in Verbindung mit der Querschnittsfläche die im Belastungsbereich auftretende
zu prüfende Spannung so groß ist, daß die Übertragung dieser Spannung auf die mit
dem Verformungskörper verwendete spezielle Platte ein- Linienmuster ergibt, welches
ohne besondere Schwierigkeiten eine Messung der Belastungsstärke ergibt. So kann
beispielsweise ein Werkstoff mit einem relativ geringen Elastizitätsmodul wie beispielsweise
Nylon oder auch ein Material mit einem hohen Elastizitätsmodul wie beispielsweise
- hochvergüteter Stahl, der speziell im Falle steifer rohrartiger Bälge in Frage
kommt, verwendet werden. Wenn der- Verformungskörper dadurch geeicht wird, daß er
einem bestimmten Druck oder einem weiten Druckbereich unterworfen wird, wobei sich
durch- das -Muster der- Isochromaten in der Platte für jede gegebene Belastung eine
spezielle Anzahl von Spannungslinien durch Einstellung des einen- der Anschläge
ergibt, darm ergibt der An-. satz des Meßgerätes. an einem Bauteil oder einem spannungsmäßig
zu-überprüfenden Bau, ein Linienmuster in der Platte,.dessen Linienzahl unmittelbar
die
Belastung des Bauteiles bzw. des Bauwerkes wieergibt Weitere erfindungswesentliche
Merkmale sind im folgenden aufgeführt. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung
ist vorgesehen, daß die doppelbrechende Platte die Form einer Kreisscheibe besitzt,
da die Anzahl der Linien des Streifenmusters, die sich in einer Scheibe bei verschiedenen
Druckspannungen entsprechend verschiedenen Belastungen des Verformungskörpers ergeben,
diesen Belastungen direkt proportional sind. Es können jedoch auch elliptische Plattenformen
verwendet werden, wenn die Belastung entsprechend der Anzahl der Linien des Streifenmusters
durch Eichung nachprüfbar ist.
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Ferner empfiehlt die Erfindung, daß das einstellbare Widerlager als
ein um einen Zapfen schwenkbarer Arm ausgebildet ist, an dessen Ende ein im Verformungskörper
gelagerter Exzenter angreift- Vorzugsweise liegt die doppelbrechende -Platte an
einer am Verformungskörper angebrachten glatten Fläche an, während die beiden Widerlager
aus dieser Fläche herausragen, um ihrerseits einen linearen Kontakt mit den einander
gegenüberliegenden Kanten der Platte zu ergeben. Außerdem schlägt die Erfindung
vor, eine vor der Platte liegende Abdeckmaske mit einer quer vom Mittelpunkt der
Platte zu einem Randabschnitt verlaufenden Öffnung sowie vorzugsweise einer nahe
dem Ursprung des Streifenmusters liegenden zweiten Öffnung vorzusehen. Endlich empfiehlt
die Erfindung bei einem Belastungsmesser mit einem rohr- oder faltenbalgartigen
Verformungskörper, daß zur Messung von den Beanspruchungen von Schraubenbolzen od.
dgl. der Belastungsmesser nach Art einer Unterlegescheibe an dem Schraubenbolzen
verspannt ist.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen
darin zu sehen, daß der erfindungsgemäße B elastungsmesser ohne Schwierigkeiten
an ein unter Belastung stehendes Bauteil oder an eine Konstruktion angesetzt werden
kann und die genaue Nachprüfung einer auf dieses Bauteil oder diese Konstruktion
wirkenden Belastung ermöglicht. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des einen
Widerlagers für die doppelbrechende Platte als einstellbares Organ ist eine genaue
Eichung des Meßgerätes erzielbar, so daß nicht nur eine qualitative Kontrolle, sondern
auch eine exakte quantitative Messung der Belastung gewährleistet ist. Durch Einstellung
des einstellbaren Widerlagers kann nämlich das Muster anfangs auf jede beliebige
vorbestimmte Belastung eingesetzt werden. Bei entsprechendem Elastizitätsmodul des
Werkstoffes des Verformungskörpers, entsprechender Querschnittsfläche und/oder anderen
Formmerkmalen des Körpers und bei entsprechender Abmessung der Platte, die vorzugsweise
kreisrund oder elliptisch ausgebildet ist, kann eine bekannte lineare Beziehung
zwischen dem Linienmuster im Mittelpunkt der Platte und jeder beliebigen gegebenen
Belastung aufgestellt werden. Durch Verwendung eines Kompensationspolariskopes können
Bruchteile von Interferenzen im Mittelpunkt und somit die Belastung bis zu einem
Genauigkeitsgrad gemessen werden, welcher lediglich von dem Wieder gabemaß des Polariskops
abhängt. Durch Verwendung der Platte mit einem Viertelwellenplättchen läßt sich
im übrigen auch eine Beobachtung der Interferenzfiguren öhne -besondere Hilfsmittel
er möglichen.
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Nachstehend werden einige Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand
der Figuren näher erläutert; es zeigt F i g. 1 die Frontansicht eines Belastungsmessers,
dessen Körper als kompakter Block mit einem in der Längsrichtung verlaufenden Loch
ausgebildet ist, wobei ein Deckel abgenommen wurde, F i g. 2 eine Seitenansicht
von F i g. 1 mit einem Deckel im Teilschnitt, Fig.3 einen Schnitt durch F i g. 1
längs der Linie III-III, wobei wiederum der Deckel im Teilschnitt dargestellt ist,
F i g. 4 einen Teilschnitt durch F i g. 1 längs der Linie IV-IV in vergrößertem
Maßstabe, F i g. 5 eine Vorderansicht von F i g. 4 längs der Linie V-V, F i g. 6
einen Teilschnitt, der die Anwendung des Belastungsmessers nach F i g. 1 bis 3 bei
einer Steinschraube zeigt, Fig.7 das mit dem Meßgerät erzielbare Interferenzmuster,
Fig. 8 die Vorderansicht einer Maske, die mit dem Meßgerät zusammen verwendet werden
kann, und F i g. 9 einen Längsschnitt durch einen als steifer rohrförmiger Faltenbalg
ausgebildeter Köper zur wahlweisen Verwendung mit einem Meßgerät nach Fig. 1 bis
5.
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In den F i g. 1 bis 5 besitzt als Verformungskörperl ein zylindrischer
Block aus Nylon, gemischt mit Molybdändisulfid, parallele Endflächen 2 und 3, auf
welchen Metallplatten4 und 5 mittels Schrauben 6 befestigt sind. Die Außenflächen
7, 8 der Metaliplatten 4, 5 liegen parallel zu den Endfiächen 2, 3. An einer Seite
ist der Zylinder 1 senkrecht zu seinen Endfiächen2, 3 abgeflacht, wobei eine glatte
Fläche 9 von einem mit der Platte 4 verbundenen Metallwiderlager 10 etwas bedeckt
wird. Nahe dem unteren Ende der Fläche 9 bilden ein Zapfen 11 und eine Schraube
12 jeweils einen Drehpunkt für ein metallisches Widerlager 13 bzw. für einen Exzenter
14, der in einem Loch 15 im Widerlager 13 sitzt.
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Auf dem Widerlager 13 ist eine Platte 16 mit Schlitzen 17 durch Schrauben
18 verschraubt. Diese Platte 16 besitzt einen Ansatz 19, dessen Ende über einem
Kragen 20 am Exzenter 14 liegt und von einem langen Baryt 21 eines Schlüssels 22
erfaßt wird, wenn dieser in den Kragen 20 eingesetzt wird, um in den Schlitz 20
A einzugreifen, und im Uhrzeigersinn gedreht wird, so daß der Kragen 20 die obere
Kante 13 A des Widerlagers 13 anhebt.
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Ein Zapfen23, der aus der Fläche 9 heraussteht und durch ein Loch
in einer Platte 24 aus doppelbrechendem Material hindurchgeht, welches an der Fläche
9 anliegt, läßt die Scheibe auf der Kante 13 A des Widerlagers 13 aufliegen, während
ihre obere Kante das Widerlager 10 knapp berührt, wenn das Widerlager 13 durch Verdrehung
des Exzenters 14 entgegen dem Uhrzeigersinn gesenkt wird. Die Fläche 9 und die Widerlager
10, 13 bilden somit eine Ausnehmung an der einen Seite des Blockes 1 zur Aufnahme
der Platte 24, wobei diese Platte aus der Berührung mit dem Widerlager 10 herausgenommen
werden kann.
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Durch Verdrehung des Exzenters 14, wodurch die Oberkante 13 A des
Widerlagers 13 parallel zum Widerlager 10 gebracht wird, wird die Platte 24 durch
das Widerlager 13 gegen das Widerlager 10
gepreßt, so daß sie an den Enden des Durchmessers,
der parallel zur Achse des Blockes 1 liegt, belastet wird. Durch entsprechende Auswahl
des Durchmessers und der Stärke der Platte 24 entsteht durch die Belastung ein Interferenzmuster
in der Art wie es in F i g. 7 dargestellt wird, wobei durch Zählen der Interferenzstreifen
das Ausmaß der Belastung an Hand der bekannten Merkmale des Materials der Scheibe
bestimmt werden kann.
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Wenn die Platten 4, 5 auf Druck beansprucht werden, erfährt der Block
1 einen elastischen Druck, so daß das WiderlagerlO sich auf das Widerlagerl3 hin
bewegt. Wenn daher die Platte 24 an beiden Widerlagern 10 und 13 anliegt, wird sie
über einen Durchmesser um den Betrag der Annäherung des Widerlagers 10 auf die Kante
13 A zusammengepreßt, der gleich der Druckbelastung des Blockes 1 über die effektive
Länge ist, die sich aus der vertikalen Distanz zwischen seiner oberen Endfläche
2 und der Verbindungslinie der Achsen des Zapfens 11 und der Schraube 12 ergibt
(die Druckbeanspruchung der Widerlager 10, 13 kann im Vergleich zu der des Nylonblockes
1 vernachlässigt werden).
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Wenn in unbelastetem Zustande des Blockes 1 der Exzenter 14 durch
den Schlüssel 22 verdreht wird, so daß das Widerlager 13 die Platte 24 gerade das
Widerlager 10 berühren läßt und das Ende des Ansatzesl9 alsdann mit dem langen Baryt
21 des Schlüssels in Berührung gebracht wird, kann die Platte 16 durch die Schrauben
18 arretiert werden, so daß der Ansatz 19 in dieser Position bleibt. Die genaue
Lage der Kante 13 A des Widerlagers 13 kann daher stets wiederhergestellt werden,
indem man den Bart 21 an das Ende des Ansatzes 19 anschlagen läßt. Dadurch, daß
die Platte 24 das Widerlagerl0 berührt, entsteht in der Platte 24 bei der ersten
Belastung des Blockes 1 ein Interferenzmuster, dessen Streifenzahl mit ansteigender
Belastung steigt.
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Wenn man nun das doppelbrechende Material der Scheibe 12 nur in linearplasiertem
Licht beobachtet, bezieht sich das entstandene Interferenzmuster auf beide Spannungsrichtungen,
und zwar die isoklinischen und die isochromatischen. Wenn indessen zur Beobachtung
ein Viertelwellenlängenplättchen verwendet wird, werden die isoklinischen Linien
aus dem Interferenzmuster entfernt. Um dieses Muster in schwarzen Linien erscheinen
zu lassen, aus denen die Belastung und/oder die Dimensionsänderung bestimmt werden
kann, ist eine entsprechende Lichtquelle oder ein entsprechendes Filter einzusetzen,
um monochromatisches Licht zur Verfügung zu haben.
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Die dem Blockl zunächst liegende Fläche der Platte 24 reflektiert
nach innen. Durch Verwendung einer Platte 25 vor der Platte 24, welche eine linearpolarisierende
Schicht und eine Viertelwellenlängenschicht sowie eine Filterschicht besitzt, werden
die Interferenzmuster leicht sichtbar gemacht. Unabhängig von der Druckbelastung
des Blockes 1 ergibt ein Abzählen der Interferenzen ein direktes Maß der Belastung.
Somit kann in Abhängigkeit vom Elastizitätsmodul des Materials des Blockes, dem
Querschnitt des Blockes, der Länge des Blockes sowie dem Material, dem Durchmesser
und der Stärke der Platte 24 eine Interferenz im Mittelpunkt gleich etwa 900 kg
gesetzt werden, so daß ein Auftreten von vier Interferenzen im Mittelpunkt eine
Belastung von 3600 kg anzeigen würde.
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Um das Abzählen der Interferenzen zu erleichtern, kann eine Abdeckmaske
26 (F i g. 83 auf die Platte 24 aufgesetzt werden, wobei eine Öffnung 27 quer vom
Zentrum zu einer Seite verläuft. In der F i g. 8 sind fünf Interferenzen 28 dargestellt,
die nach dem obigen Beispiel 4500 kg bedeuten würden. Eine zweite Öffnung 29 in
der Abdeckung oder Maske 26 liegt in der Nähe des einen Anfangspunktes des Interferenzmusters
auf der Platte 24 und ermöglicht eine leichte Erfassung von Interferenzen entsprechend
einer Belastungszunahme von 450 kg zu Anfang der Bildung des Interferenzmusters.
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Wenn bei einem Meßgerät mit-einer Platte 24, die einen Belastungsbereich
von 4500 kg aufzeigen kann, der Ansatz 19 durch Einstellung der Platte 16 so eingestellt
ist, daß die Scheibe 24 zwischen den Widerlagern 10 und 13- erst dann zusammengedrückt
wird, wenn der Block 1 bereits eine Belastung von 4500 kg erfahren hat, dann wird
durch die Platte 24 ein Belastungszuwachs von 4500 bis 9000 kg erfaßt.
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Das Winkellager 13 braucht nur dann angehoben zu werden, wenn eine
Ablesung erfolgen soll, wenn durch allmähliches Verdrehen des Schlüssels 22 jede
Interferenz gewählt werden kann, bis das unter ferenzmuster beim Anschlagen des
Bartes 21 am Ansatzl9 seine endgültige Form erreicht hat. Wenn dagegen das Meßgerät
in einer schlecht erreichbaren Position angesetzt ist, kann das Widerlager 13 in
angehobener Position belassen werden, so daß das Interferenzmuster, welches irgendeiner
erreichten Belastung entspricht (s. beispielsweise die später folgende Beschreibung
der Fig. 6) stets sichtbar ist, und wenn auch nur mit Hilfe eines projektierten
Lichtstrahles und eines Teleskopes.
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Wenn, wie vorstehend angegeben, ein Kompensationspolariskop verwendet
werden soll, wird das isochromatische Muster beobachtet und durch Verdrehung der
Polarisationsplatte kann jedes bestehende Interferenzmuster auf einen beliebigen
Punkt kompensiert werden, an dem jeder Bruchteil einer Interferenz an dem Instrument
abgelesen werden kann.
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F i g. 3 zeigt den Block 1 mit einer in seiner Längsrichtung verlaufenden
Bohrung 30, welche auch durch die Platten 4 und 5 hindurchgeht, so daß das Gerät
auf ein Werkstück aufgeschoben werden kann, dessen Zugbeanspruchung gemessen werden
soll. Die Achse dieser Bohrung 30 ist von der Abflachung 9 aus verschoben, um die
Verteilung der Belastung auf den Ringquerschnitt auszugleichen, die durch die Materialabnahme
zur Herstellung der Abflachung 9 verändert wurde. Bei einem derartigen Werkstück
kann es sich um eine Spannungsschraube 31 (F i g. 6) handeln, welche in ein Loch
32 hineinreicht, welches in das Material 33 gebohrt wurde, um in diesem Loch verankert
zu werden, so daß eine Trageplatte 34 gegen die Fläche des Materials 33 durch eine
Mutter3! gepreßt werden kann. Indem das Meßgerät auf den Schraubenbolzen geschoben
wird, so daß es zwischen der Platte 34 und einer Scheibe36 sitzt, gegen welche die
Mutter35 drückt, kann die Zugspannung, welche durch Verdrehung der Mutter 35 der
Schraube erteilt wird und den Block 1 auf Druck beansprucht, gemessen werden, indem
die in der Platte 24 entstehenden Interferenzen gezählt werden. In diesem FSe kann
unter Umständen das Gerät in einer Stellung angesetzt- werden müssen, in welcher
es schlecht zugänglich ist, so daß das Wider-
lager 13, wie vorstehend beschrieben,
angehoben bleiben muß, um fortlaufend ein Interferenzmuster entstehen zu lassen,
welches, wie ebenfalls weiter oben erwähnt, aus einer gewissen Entfernung beobachtet
werden kann.
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Im allgemeinen ist es wünschenswert, die Scheibe 24 gegen Staub und
Feuchtigkeit verschlossen zu halten. In F i g. 2 sitzen die Platte 25 und die Maske
26 in einem Deckel, der diesem Zweck dient.
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In der F i g. 9 ist ein rohrförmiger Faltenbalg dargestellt, der
an Stelle des kompakteren Blockes 1 aus Nylon, der vorstehend beschrieben wurde,
verwendet werden kann. Der rohrförmige Verformungskörper 37 besitzt an seinen Enden
Flansche 38, durch welche sich einander parallele Endflächen ergeben und welche
sich bis zum Außendurchmesser einer Ausbauchung 39 in der Mitte des Rohres nach
außen erstrecken. Die Wandung des Rohres hat bis auf die Stellen der beiden Endflansche
über seine ganze Länge hinweg, also auch in der Ausbauchung 39, im wesentlichen
gleichmäßige Stärke und wirkt somit als Faltenbalg, wenn der rohrförmige Körper
einer Druckbelastung auf die Flansche unterworfen wird.
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Hergestellt aus einem Material mit hohem Elastizitätsmodul, beispielsweise
aus Edelstahl, erfährt der Verformungskörper 37 eine Belastung entsprechend einer
in Verbindung mit ihm verwendeten Scheibe 24, wobei diese Scheibe etwa in der gleichen
Art wie bei Block 1 angesetzt werden kann, während durch die rohrförmige Ausbildung
des Verformungskörpers 37 dieser wie eine Scheibe auf ein Werkstück aufgeschoben
werden kann, um ähnlich wie bei dem Block 1 in F i g. 6 eine Zugbeanspruchung zu
messen.
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Da die Arbeitsweise des erfindungsgemäßen Belastungsmessers auf einer
grundlegenden Eigenschaft des doppelbrechenden Materials basiert, welche durch keinerlei
äußere Einflüsse berührt wird, können die Ablesungen stets als absolut angesehen
werden. Die Skalenablesungen können über den gesamten Meßbereich direkt addiert
bzw. subtrahiert werden, so daß man von einer »NULL-Stabilität« sprechen kann.
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Die Bedienung des Belastungsmessers und die Auswertung der Ablesungen
kann durch verhältnismäßig ungeschultes Personal vorgenommen werden.
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Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Belastungsmessers sind keine
oder nur unbedeutende Veränderungen an dem Werkstück vorzunehmen, an dem Messungen
durchgeführt werden sollen. Außerdem bringt seine Verwendung nicht das geringste
Gefahrenmoment mit sich, so daß ein eventueller Ausfall kaum Schaden anrichten kann.
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Wenn in der vorstehenden Beschreibung in bezug auf das doppelbrechende
Material der Ausdruck »Platte« gewählt wurde, so kann man natürlich ein derartiges
Material auch in dreidimensionaler Form verwenden, d. h. ein einer Form, bei welcher
die Flächen, durch welche das Licht eintritt und wieder reflektiert wird, nicht
parallel zueinander verlaufen.