DE1221373B - Einrichtung zum Regeln von Kernreaktoren - Google Patents
Einrichtung zum Regeln von KernreaktorenInfo
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- G—PHYSICS
- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
- G21C—NUCLEAR REACTORS
- G21C1/00—Reactor types
- G21C1/04—Thermal reactors ; Epithermal reactors
- G21C1/06—Heterogeneous reactors, i.e. in which fuel and moderator are separated
- G21C1/08—Heterogeneous reactors, i.e. in which fuel and moderator are separated moderator being highly pressurised, e.g. boiling water reactor, integral super-heat reactor, pressurised water reactor
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- G—PHYSICS
- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
- G21C—NUCLEAR REACTORS
- G21C7/00—Control of nuclear reaction
- G21C7/26—Control of nuclear reaction by displacement of the moderator or parts thereof by changing the moderator concentration
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
G21d
Deutsche KL: 21g-21/31
Nummer: 1 221373
Aktenzeichen: B 69903 VIII c/21 g
Anmeldetag: 7. Dezember 1962
Auslegetag: 21. Juli 1966
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Regeln von Kernreaktoren, die aus einem gesonderten,
durch den Reaktorkern führenden Kreislauf besteht, in dem ein aus nicht mischbaren Komponenten
bestehendes wasserstoffhaltiges Mehrstoffsystem strömt, dessen Wasserstoffgehalt durch Verändern
des Mengenverhältnisses der Komponenten geändert wird.
Derartige Einrichtungen sind bekannt. Sie haben aber den Nachteil, daß sie offensichtlich nicht imstände
sind, den Druck im Moderatorkreislauf während der ganzen Lebensdauer des Reaktors konstant
zu halten. Deshalb besteht das Mehrstoffsystem der eingangs genannten Einrichtung erfindungsgemäß
aus einer Mischung eines wasserstoffhaltigen Dampfes mit einem oder mehreren Gasen.
Es ist vorteilhaft, daß die Mischung aus Wasserdampf einerseits und Helium oder Kohlendioxyd
andererseits besteht. Durch Änderung der Zusammensetzung des Gemisches kann die H2-Konzentration
variiert werden, ohne daß der Gesamtdruck im Kreislauf geändert wird. Hierin liegt ein wesentlicher
Unterschied gegenüber dem bereits bekannten Verfahren zur Änderung der H2-Konzentration im
Moderatormedium.
Die Abbildung zeigt eine schematische Darstellung des Reaktors und der konstruktiven Einrichtung zur
Durchführung des Regelverfahrens. Der Reaktorkern 1 befindet sich in dem Reaktordruckbehälter 2,
welcher in einen Kühlraum und Moderatorraum unterteilt ist. Der Kühlraum ist der durch die Rohre 3
sowie die außerhalb der Rohrplatten 4 und 5 befindlichen Räume 6 und 7 gebildete Raum, welcher über
die Leitungen 8 und 9 in Verbindung mit einer Pumpe 10 in bekannter Weise an einen Wärmeaustauscher
11 des Primärkühlkreislaufes angeschlossen ist, welcher die Wärme zur Nutzbarmachung weitergibt.
Der Moderatorraum besteht aus dem zwischen den Rohrplatten 4 und 5 die Rohre 3 von außen
umgebenden Raum. Der Kernbrennstoff selbst ist innerhalb der Rohre 3 angeordnet.
Der Moderatorraum ist über die Ein- und Austrittsleitungen 12 und 13 unter Zwischenschaltung
einer Pumpe 14 vom Moderatormedium beaufschlagt. Es ist ein weiterer Wärmeaustauscher 15
vorgesehen. Er dient in bekannter Weise zur Abfuhr der Wärme des Moderatormediums, so daß man
Temperatur und Druck des Mediums bei bestimmter Leistung des Reaktors konstant halten kann. Das
Moderatormedium selbst bzw. das entsprechende Gemisch aus Dampf und Gas wird durch die Leitung
16 zugeführt, in welcher eine entsprechende Einrichtung zum Regeln von Kernreaktoren
Anmelder:
The Babcock & Wilcox Company,
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. Dr. E. Karstedt, Patentanwalt,
Oberhausen, Lipperheidstr. 30
Als Erfinder benannt:
Milton Carl Edlund,
Donald Carroll Schluderberg,
Lynchburg, Va. (V. St. A.)
Milton Carl Edlund,
Donald Carroll Schluderberg,
Lynchburg, Va. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 8. Dezember 1961
(158 022)
V. St. v. Amerika vom 8. Dezember 1961
(158 022)
Mengenmeßvorrichtung 17 angeordnet ist, und gelangt über die Pumpe 14 in den Reaktordruckbehälter
2. Ferner ist in dem Moderatorkreislauf eine Auslaßleitung 18 mit einer entsprechenden
Mengenmeßvorrichtung 19 von der Austrittsleitung 13 abgezweigt.
Die Mengenmeßvorrichtungen 17 und 19 müssen eine genaue Mengenzuteilung ermöglichen zum
Moderatorkreislauf zwecks regelbarer Variierung der Konzentration des Moderatormittels im Moderatorraum.
Als Primärkühlmittel kann ein beliebiges Medium verwendet werden, z. B. Gas, Dampf, schweres
Wasser, flüssiges Metall oder ähnliche Medien. Für das Moderatormittel eignet sich jeder beliebige
wasserstoffhaltige Dampf, dem das entsprechende Inertgas beigemischt werden kann. Dieser Dampf
wird bei etwa 370° C und 224 atü in den Moderatorraum des Reaktors eingeführt. Dampf mit diesen
Kennwerten hat eine genügende Konzentration von Wasserstoffatomen, um die eingangs erwähnte Neutronenmoderation
zu ermöglichen.
Als Gase in dem Gemisch kommen in Frage: Helium oder CO2. Beim Anfahren des Reaktors
würde der Partialdruck des Dampfes im Moderatorkreislauf beispielsweise in der Größenordnung von
126 atü liegen und der entsprechende Partialdruck
609 590/309
des Inertgases bei 105 atü, was einem Gesamtdruck von 231 atü entspricht. Man kann den Moderatoreffekt
entsprechend variieren unter Einhaltung eines konstanten Gesamtdruckes, z. B. durch Vergrößerung
des Partialdruckes des Dampfes bei entsprechender Absenkung des Partialdruckes des Inertgases.
Zur Not- oder Sicherheitsabschaltung des Reaktors durch Absenkung des Druckes im Moderatorkreislauf
über ein Sicherheitsventil 20 in der Auslaßleitung 18 ist es erforderlich, daß der Moderator
unter allen Betriebsbedingungen dampfförmig bleibt.
Beim Anfahren werden zunächst der Reaktor und die mit diesem verbundenen Moderator- und Kühlmittelkreisläufe
auf Betriebstemperatur gebracht durch Zufuhr von Wärme von einer entsprechenden,
in der Abbildung nicht gezeigten Fremdquelle. Der Umlauf des Kühlmittels und der Moderatormischung
erfolgt mittels der Pumpen 10 und 14. Wenn der Reaktor seine Betriebstemperatur erreicht hat, wird
über die Mengenmeßvorrichtung 17 durch die Eintrittsleitung 12 zusätzücher Moderatordampf in den
Moderatorkreislauf eingeführt, wodurch die Dampfdichte des Moderatormediums innerhalb des Reaktorkernes
vergrößert wird. Dies hat eine vergrößerte Neutronenmoderation zur Folge bis zu dem Punkt,
in dem der kritische Zustand des Reaktors erreicht ist. Kühlmittel wird sodann dem Kühlkreislauf in
entsprechenden Mengen zugeführt, um den gewünschten Druckunterschied zwischen Moderator
und Kühlkreislauf einzuhalten. Wenn dieser Zustand erreicht ist, wird die äußere Fremdwärmequelle
nicht weiter benötigt. Nach den Betriebserfordernissen wird dann weiter Dampf bzw. Gemisch von
Dampf und Inertgas dem Moderatorkreislauf zugeführt, wodurch die Dampfdichte, die Neutronenmoderation
und die Leistung des Reaktors erhöht werden. Der Wärmeaustauscher 11 im Primärkreislauf
beginnt dann nach und nach mit der Abführung der im Reaktor erzeugten Wärme zur Nutzbarmachung
in der angedeuteten Art und Weise.
Vorteilhaft ist eine Kombination des beschriebenen Regelverfahrens mittels Moderatordampfes mit
einem üblichen Moderator aus Graphit oder einem ähnlichen Material. Eine derartige Anordnung würde
einem graphitmoderierten, gasgekühlten Reaktor entsprechen, wie er zum Stand der Technik gehört, bei
dem der Graphitmoderator die Grundmoderierung übernimmt, ohne dabei den Reaktorkern in kritischen
Zustand zu bringen. Die Endregelung der Moderierung des Reaktors erfolgt dann durch den
wasserstoffhaltigen Moderatordampf. Auf diese Weise ist gleichfalls eine variable Regelung möglich
sowie die Abschaltung der Kettenreaktion durch Veränderung der Dichte des Moderatordampfes.
Die vorliegende Erfindung kann auch mit Vorteil beim Betrieb und der Regelung von schnellen Reaktoren
verwendet werden. Hierbei hat der Reaktor einen zentralen Kernbereich, in welchem Spaltreaktionen
stattfinden durch die beim Spaltvorgang erzeugten schnellen Neutronen. Ein solcher Schnellreaktorbereich
ist von einem thermischen Mantel umgeben, welcher seinerseits von einem Neutronenreflektor
umgeben ist. Während der Schnellreaktorbereich keine Neutronenmoderation benötigt, wird
er durch die Variierung der Neutronenmoderation innerhalb des Bereiches des thermischen Mantels
geregelt. Dies ist auf die Tatsache zurückzuführen, daß die Menge der in den SchneUreaktorbereich
reflektierten Neutronen bestimmt wird durch die Anzahl der Neutronen, die durch Moderierung in
dem thermischen Bereich verlangsamt werden und
ίο thermische Spaltreaktionen eingehen. Ein derartiges
Verfahren der Neutronenmoderation gemäß der vorliegenden Erfindung in einem Schnellreaktor ermöglicht
eine höhere Neutronenausbeute zur Nutzbarmachung, als dies mit den anderen Moderierungsverfahren
möglich ist.
Claims (7)
1. Einrichtung zum Regeln von Kernreaktoren, die aus einem gesonderten, durch den Reaktorkern
führenden Kreislauf besteht, in dem ein aus nicht mischbaren Komponenten bestehendes
wasserstoffhaltiges Mehrstoffsystem strömt, dessen Wasserstoffgehalt durch Verändern des Mengenverhältnisses
der Komponenten geändert wird?
dadurch gekennzeichnet, daß das Mehrstoff system aus einer Mischung eines wasserstoffhaltigen
Dampfes mit einem oder mehreren Gasen besteht.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung aus Wasserdampf
einerseits und Helium oder Kohlendioxyd andererseits besteht.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in bekannter Weise
ein Wärmeaustauscher (15) im Moderatorkreislauf vorgesehen ist zur Abfuhr der Wärme der
Moderatormischung.
4. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Notabschaltung im Moderatorkreislauf ein Ablaßventil (20) in der Auslaßleitung (18) vorgesehen
ist.
5. Verfahren zum Regeln mit einer Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck im Moderatorkreislauf beim Ändern der Stoffzusammensetzung
konstant gehalten wird.
6. Anwendung der Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4 und des
Verfahrens nach Anspruch 3 zur Regelung von schnellen Kernreaktoren.
7. Kernreaktor mit einem Graphitmoderatorblock und einer Einrichtung nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Graphitmoderator die
Grundmoderierung, bei der der Kernreaktor noch nicht kritisch ist, bewirkt und daß das
Mehrstoffsystem die Endmoderierung übernimmt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1020 417;
französische Patentschriften Nr. 1158 320,
248 538.
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1020 417;
französische Patentschriften Nr. 1158 320,
248 538.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
609 590/309 7.66 © Bundesdruckelei Berlin
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US158022A US3247072A (en) | 1961-12-08 | 1961-12-08 | Nuclear reactor and method of operating to variably moderate and control same |
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DE1221373B true DE1221373B (de) | 1966-07-21 |
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ID=22566379
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEB69903A Pending DE1221373B (de) | 1961-12-08 | 1962-12-07 | Einrichtung zum Regeln von Kernreaktoren |
Country Status (7)
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GB (1) | GB1031158A (de) |
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- NL NL286447D patent/NL286447A/xx unknown
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