DE1219181B - Plasmalichtbogenofen - Google Patents
PlasmalichtbogenofenInfo
- Publication number
- DE1219181B DE1219181B DEU11177A DEU0011177A DE1219181B DE 1219181 B DE1219181 B DE 1219181B DE U11177 A DEU11177 A DE U11177A DE U0011177 A DEU0011177 A DE U0011177A DE 1219181 B DE1219181 B DE 1219181B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- melting
- furnace
- casting
- plasma arc
- pouring
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F27—FURNACES; KILNS; OVENS; RETORTS
- F27B—FURNACES, KILNS, OVENS, OR RETORTS IN GENERAL; OPEN SINTERING OR LIKE APPARATUS
- F27B14/00—Crucible or pot furnaces
- F27B14/06—Crucible or pot furnaces heated electrically, e.g. induction crucible furnaces with or without any other source of heat
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F27—FURNACES; KILNS; OVENS; RETORTS
- F27D—DETAILS OR ACCESSORIES OF FURNACES, KILNS, OVENS, OR RETORTS, IN SO FAR AS THEY ARE OF KINDS OCCURRING IN MORE THAN ONE KIND OF FURNACE
- F27D11/00—Arrangement of elements for electric heating in or on furnaces
- F27D11/08—Heating by electric discharge, e.g. arc discharge
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Furnace Details (AREA)
Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
ν τη
Deutsche Kl.: 31 a - 2/40
Nummer: 1219181 ' ; ■
Aktenzeichen: U11177 VI a/31 a
Anmeldetag: 2. November 1964
Auslegetag: 16. Juni 1966
Die Erfindung betrifft einen Plasmalichtbogenofen, der besonders zum Schmelzen und Gießen von Metallen
nach sogenannten »Investmentgießverfahren« geeignet ist.
Der Ausdruck »Investmentgießen«, auch »Präzisionsgießen«,
bezieht sich auf die vielen Spielarten des sogenannten Wachsausschmelzverfahrens zur
Herstellung von relativ kleinen und maßgetreuen Gußstücken, beispielsweise Gebißteilen aus Metall,
Teilen von Gasturbinen und vielen anderen fabrik- ίο mäßig hergestellten Teilen. Solche Spielarten umfassen
das Gießen in keramischen Formen, kontinuierliches Gießen von Modellen, Gießen in harzgebundenen
Formen, das »Antioch-Verfahren« usw. Gewöhnlich sind Investmentgußstücke ziemlich Idein
und können in der Größe von etwa 30 g bis 13,6 kg variieren. Das Schmelzen und Gießen wird gewöhnlich
unter Luftzutritt durchgeführt; zur Erzielung außergewöhnlich hoher Qualität wird das Schmelz-
und Gießverfahren jedoch häufig im Vakuum oder innerhalb einer geregelten Inertgasatmosphäre abgewickelt.
Die Einhaltung der Zusammensetzung von »Superlegierungen«
während der Schmelz- und Gießoperationen durch »Investmentgießmethoden« ist besonders
schwierig. Abmessungen und Form für dieses Verfahren typischer Gußstücke müssen unter strenger
Qualitätskontrolle eingehalten werden. Weiterhin ist die Regelung der Atmosphäre bei den
Schmelz- und Gießvorgängen äußerst kritisch. Fachleute müssen deshalb im allgemeinen bei dieser einzigartigen
Technik, welche mit keinem anderen metallurgischen Schmelzverfahren verglichen werden
kann, im Rahmen vorbestimmter Begrenzungen arbeiten.
Da die Kontrolle der Zusammensetzung von Schmelzen in solchen Öfen kritisch ist, besteht der
Hauptzweck des Ofens darin, die vorbereitete Legierung aufzuschmelzen und zu gießen, wobei das in
hohem Maße vorhandene Gleichgewicht zwischen den Bestandteilen des vorlegierten Beschickungsmaterials aufrechterhalten wird. Fachleute erwarten
von solchen Öfen keine Verwendbarkeit zu Reinigungszwecken.
Bei einer typischen Schmelzanlage zur speziellen Herstellung von »Investmentgußstücken« sind die
Schmelzbehälter in ihrem Inneren im wesentlichen kugelförmig. Das kugelförmige Innere eines solchen
Schmelzbehälters ist besonders dann zur Erzielung einer gleichförmigen Erhitzung der Charge wirksam,
wenn die brennpunktartige Hitzequelle im Mittelpunkt des Schmelzbehälters sitzt. Dieses Merkmal
Plasmalichtbogenofen
Anmelder:
Union Carbide Corporation,
New York, N. Y. (V. St. A.)
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. H. Görtz, Patentanwalt,
Frankfurt/M., Schneckenhofstr. 27
Frankfurt/M., Schneckenhofstr. 27
Als Erfinder benannt:
John Paul Rynerson jun.,
Kokomo, Ind. (V. St. A.)
John Paul Rynerson jun.,
Kokomo, Ind. (V. St. A.)
ergibt folgerichtig mit den gewöhnlich verwendeten Beheizungsmitteln, wie beispielsweise Kohlebogenelektroden,
die wirksamste Erhitzung.
An Stelle der Kohleelektroden kann vorteilhaft ein Plasmabogenbrenner als Beheizungsmittel für diese
Öfen verwendet werden. Es wurde gefunden, daß mit dieser Zusammenstellung viele handelsübliche Legierungen
wirkungsvoll geschmolzen werden können. Es treten jedoch beim Schmelzen der meisten Nichteisenmetalle
und der sogenannten »Superlegierungen« ernste Rückschläge auf. Der Ausdruck »Superlegierungen«
bezieht sich auf hochlegierte Stoffe, welche grundsätzlich Nickel, Chrom, Kobalt, Wolfram,
Molybdän, und/oder Eisen mit zusätzlichen Mengen modifizierender Elemente, wie beispielsweise Aluminium,
Niob, Titan, Zirkonium usw. enthalten können; diese »Superlegierungen« finden Verwendung
bei schwerer Beanspruchung, z. B. hoher Temperaturbeanspruchung, Korrosion, zyklischer Belastung
u. ä. Die Kontrolle der Zusammensetzung und der damit verknüpften physikalischen und mechanischen
609 579/154
3 4
Eigenschaften ist bei einer Anzahl der Legierungen Gegenstand der Erfindung ist die Schaffung eines
äußerst schwierig, und es ist deshalb nötig, daß diese Lichtbogenofens, der gründliches Rühren und schnel-
Legierungen innerhalb einer geregelten Atmosphäre leres Schmelzen ohne zusätzliche Hilfseinrichtungen
bei reduziertem Druck oder in einem Inertgas ge- fördert.
schmolzen und gegossen werden. Das Schmelzen 5 Im besonderen betrifft die Erfindung einen Plasma-
und Gießen im Vakuum ist ferner in einigen Fällen bogenofen, dessen Schmelzraum sich oberhalb der
die einzige brauchbare Herstellungsmethode. Dieses Beschickungsebene mit einem Gießauslaß vereinigt,
Verfahren ist natürlich zeitraubend und in bezug auf dessen Querschnitt kleiner als der Querschnitt des
erforderliche Ausrüstung und Verfahrensstufen kost- Schmelzraumes ist. Dieser Schmelzofen ist um eine
spielig. ίο horizontale Achse kippbar und ist mit Elektroden
Die Verwendung eines Plasmabogens in Verbin- entgegengesetzter Polarität versehen, von denen eine
dung mit den bekannten Schmelzbehälterkonstruk- mit einer Bogenbrennereinrichtung verbunden ist, die
tionen von Präzisionsgießöfen blieb einigen anderen sich im oberen Teil des Schmelzraumes oberhalb der
Beheizungsmitteln, wie z. B. Kohlebogen, anhaftenden Beschickungsebene befindet
Beschränkungen unterworfen. Während der Plasma- 15 Gemäß der Erfindung ist die Innenwand des
bogen vorteilhafterweise wirkungsvoller, sicherer und Schmelzbeckens so geformt, daß ein tropfenförmiger
billiger zu betreiben ist als andere Beheizungsmittel, Hohlraum entsteht, welcher ohne den Fluß behin-
lag bezüglich der Konstanz der Zusammensetzung dernde Kanten in einen stromlinienförmigen Ablauf-
beim Schmelzen solcher Legierungen, die zur Erzie- kanal übergeht, der zu der Gießöffnung führt
lung optimaler Ergebnisse Vakuumschmelzen erfor- 20 Die Zeichnung zeigt einen senkrechten Querschnitt
dem, keine ausgeprägte Verbesserung vor. des erfindungsgemäßen Apparates; einige Teile sind
Zur Kennzeichnung enthält ein Präzisionsgießofen in der Ansicht dargestellt.
eine einzige Öffnung, welche gleichermaßen als Ein- Ein Bogenbrenner 1, welcher eine Kathode (nicht
füllöffnung und Gießauslaß dient; dazu kommen gezeigt) enthält, erzeugt einen richtungsstabil strözwei
Öffnungen für die Kohleelektroden und eine 25 menden Lichtbogen (nicht gezeigt), der auf die Mezusätzliche
Öffnung für den Eintritt etwa benötigter tallbeschickung 2 aufschlägt, welche den elektrischen
Inertgase. Diese Öffnungen sind gewöhnlich radial Strom zu einer wassergekühlten und mittels einer
zu der Wand des kugelförmigen Sehmelzbeekens an- keramischen Muffe 4 isolierten Anode 3 weiterleitet,
geordnet, so, als ob sie in Richtung eines allgemei- Eine richtungsstabilisierte elektrische Bogensäule ernen,
in dem Schmelzbecken in Nähe der Hitzequelle 30 hält man in bekannter Weise durch das Hindurchbefindlichen
Brennpunkts zielten. Die atmosphä- treten eines Lichtbogens und eines Gasstromes durch
rischen Bedingungen solcher Öfen erfordern, daß die einen verengten Düsenweg. Dieser widersteht jeg-Zahl
und Größe der Öffnungen möglichst niedrig ge- Hcher Abweichung von seiner Achse, Das Schmelzhalten
wird. Beim Eingießen des geschmolzenen becken 8, das auf seiner Rückseite mit einem isoMetalls
in die Formen müssen die gegenwärtig be- 35 lierenden Material 7 belegt ist, enthält einen tropfenkannten
Öfen um einen Winkel von 180° gedreht förmigen Hohlraum 9, Dieser umfaßt einen Schmelz-'
werden. Diese Operation ist ziemlich gefährlich und raum 25, der in einen Ausgußkanal 26 übergeht, der
mühsam. Bei der Durchführung der Drehung spritzt in einer Ausgußöffnung 10 von kleinerem Querschnitt
das geschmolzene Metall wegen der kugelförmigen mündet. Die Sohle 20 des Ausgußkanals tangiert den
Konstruktion des Sehmelzbeekens in gefährlicher 40 Schmelzraum und bildet eine geradlinige Fortsetzung
Weise in den Eintritt der Form. davon. Die Decke 22 des Ausgußkanals bildet mit
Das Durchmischen des Schmelzbades ist zwecks dem oberen Teil des Schmelzraums eine stromlinien-
Erzielung folgender Vorteile erforderlich: förmige Fläche. Diese Anordnung ist wesentlich.
1. Gleichmäßiges Legieren, Solche Flächen haben keine scharfen Ecken, wo
45 Gasverunreinigungen eingeschlossen werden können;
2. gleichmäßiges Erhitzen, darüber hinaus wird übermäßiger Verschleiß verhin-
3. Vermeiden der Verflüchtigung gewünschter dert und der geschmolzenen Charge ein leichtes AusElemente,
fließen aus dem Schmelzraum gestattet.
Der ganze Apparat wird von einem Stahlmantel 5,
Verschiedene Mittel werden in der Technik ange- 50 welcher auch die Frontplatte 6 bildet, zusammenwendet,
um das Schmelzbad während der Schmelz- gehalten; letztere trägt die Haltevorrichtung für die
stufe zu durchmischen, wie mechanisches Rütteln Gießform (nicht gezeigt). Ein feuerfestes Teil U ver-
oder elektromagnetische Induktion. Beide Maßnah- längert den Rand des Sehmelzbeekens und stellt die
men sind teuer und erfordern komplizierte Zusatz- Beschickungs- und Gießöffnung 10 des Ofens dar,
einrichtungen zum Ofen, die während der Operation 55 Zwischen dem feuerfesten Teil 11 und der Gießöffversagen
können und Personal wie Anlage gefährden nung 10 herrscht ein glatter Übergang zu den stromkönnen-
Um Überhitzung eines Teils der Schmelze linienförmigen Flächen, welche das offene Ende der
zu vermeiden, ist es nötig, daß die Rüttelvorrichtung tropfenförmigen Höhlung 9 bilden. Die mit dem Auslaufend
in Betrieb bleibt, wobei deren Teile dem gießkanal in Verbindung stehende Gießöffnung ist
Verschleiß ausgesetzt sind. 60 oberhalb einer waagerechten Ebene durch den Mit-Der
Anprall einer gegen das Bad schlagenden telpunkt des Schmelzraums angeordnet. Dadurch be-
»Bogenfaekel« liefert eine angemessene Rührwirkung; steht nur geringe Möglichkeit, daß das geschmolzene
aber dabei beschränkt die symmetrisch kugelförmige Beschickungsmaterial aus dem Schmelzraum heraus-Ausführung
des Sehmelzbeekens das Rühren auf schlägt. Leitung 12 dient als Einlaß für Kühlwasser
eine örtlich sehr begrenzte Zone. Somit war es ge- 65 und zur Zuleitung der elektrischen Energie zum
wohnlich nötig, mechanische und/oder elektromagne- Bogen; ein geeignetes Gas (gewöhnlich Argon) wird
tische Einrichtungen zum Rühren der Schmelze vor- durch Leitung 13 eingeführt; Leitung 14 dient als
zusehen. Auslaß für das Kühlwasser und zur Versorgung
eines Steuerlichtbogens mit elektrischer Energie, der zur Zündung und Aufrechterhaltung des Hauptlichtbogens
bestimmt ist. Leitung 15 führt das Kühlwasser für die Anode 3 und dient gleichzeitig als positive
elektrische Klemme; das Kühlwasser wird durch Leitung 16 von der Anode weggeführt. Die
Teile 12, 13, 14, 15 und 16 sind an der Ofeneinheit mittels einer Haltevorrichtung 17 befestigt. Die Stellung
der Elektrode im Brenner kann durch das Handrad 18 eingestellt werden.
Der Apparat wird um die Z-Achse gekippt, welche durch den angenäherten Mittelpunkt der Schmelzbirne
senkrecht zur Ebene der Darstellung geht. Der ganze Apparat ist auf einem Gestell so montiert, daß
der Apparat um einen Winkel von etwa 180° gedreht werden kann. Der Ofen kann beschickt werden,
während die Frontplatte 6 sich in waagerechter Lage, mit der Schmelzbirnenöffnung 10 nach oben,
befindet. Für den Gießvorgang wird der Apparat im Gegenuhrzeigersinn gedreht, bis die Frontplatte 6
waagerecht, mit der Schmelzbirnenöffnung 10 nach unten, steht. Die Zeichnung zeigt den Apparat in der
für den Schmelzvorgang bevorzugten Lage; die Schmelzbirne kann jedoch in jeder anderen Lage
— vorausgesetzt, die Schmelzbiroenöffnung 10 liegt
oberhalb der Z-Achse — beschickt werden.
Die vorteilhaften Merkmale des erfindungsgemäßen Ofens sind folgende:
1. Die Teile 12, 13, 14, 15 und 16 sind an beiden Enden mit dem drehbaren Apparat verbunden;
diese untereinander verbundenen Versorgungsleitungen sind deshalb stets in einer verhältnismäßig
fixierten Lage. Es wird dadurch die heute übliche sperrige Art der Anordnung der Versorgungsleitungen
vermieden.
2. Das Metall wird aus der Schmelzbirne in die Form dekantiert; der Vorgang kann gleichmäßiger
gesteuert werden, um die beste Gießgeschwindigkeit zu erhalten.
3. Die wassergekühlte Anode 3 ist mittels einer keramischen Muffe 4 isoliert. Diese Kombination
beseitigt die Versager, die heute wegen Überhitzung der Anodenzone allgemein auftreten.
4. Die Stromlinienform der Schmelzbirne vermeidet zusammen mit der Kraft des aus dem
Brenner austretenden Energieflusses, den Einschluß von Dämpfen und Luft, die bei Schmelzbecken
von Kugelgestalt in der Ofenkammer vorhanden sein können.
5. Der tropfenförmige Hohlraum der Schmelzbirne erlaubt eine angemessene Mischbewegung,
welche mechanische und/ oder elektromagnetische Mischeinrichtungen überflüssig macht.
Es ist anzunehmen, daß beim Aufschlagen des ausströmenden Plasmas auf das geschmolzene Metall,
die exzentrische Form der Schmelzbirne einen asymmetrischen Metallfluß erzeugt, der eine gründliche
Durchmischung der zu legierenden Elemente bewirkt. Diese Art der Durchmischung der Legierung
während des Schmelz- und Gießvorganges gestattet:
1. Ein schnelleres Schmelzen der gesamten Charge,
2. einen gleichmäßiger legierten Gießling — so wird beispielsweise das Aussaigern verhindert
oder reduziert — und
3. eine Herabsetzung des Wärmegefälles innerhalb der Beschickung, wodurch ein Überhitzen von
Teilen der Schmelze vermieden wird.
Die Schmelzbirne kann aus jedem geeigneten feuerfesten Material hergestellt werden, z. B. aus Zirkonerde, Tonerde, Magnesia oder Silikaten, und kann ein oder mehrere geeignete Bindemittel, wie Natriumsilikat, Feldspat, Natriumaluminat u. ä., enthalten. Im allgemeinen wird Magnesiumoxyd vorgezogen.
Die Schmelzbirne kann aus jedem geeigneten feuerfesten Material hergestellt werden, z. B. aus Zirkonerde, Tonerde, Magnesia oder Silikaten, und kann ein oder mehrere geeignete Bindemittel, wie Natriumsilikat, Feldspat, Natriumaluminat u. ä., enthalten. Im allgemeinen wird Magnesiumoxyd vorgezogen.
Die Schmelzbirne kann aus einem gießfähigen keramischen Mörtel oder einer gestampften keramischen
Mischung aufgebaut werden, Die innere Kammer kann mit Hilfe einer »Verlorenen« Modell-
1S form etwa nach Art des Wachsausschmelzverfahrens,
gebildet werden. Andererseits kann die Schmelzbirne aus zwei- oder mehrkomponentigen Teilen zusammengebaut
werden. Die aneinandergefügten Teile können unter Verwendung von keramischen Bindemitteln
oder durch ineinandergreifende Ausbildung der Teile fugenlos verbunden werden. Es wird im
Hinblick auf optimale Lebensdauer empfohlen, daß die zu vereinigenden Bestandteile so zusammengefügt
werden, daß die Trennlinien während der Schmelz- und Gießoperationen oberhalb des Niveaus
des geschmolzenen Metalls angeordnet sind. Das Isoliermaterial 7, welches an Ort und Stelle aus keramischem
Mörtel oder gestampfter Mischung hergestellt werden kann, dient als rückwärtige Versteifung,
um die Schmelzbirne in ihrer Lage zu halten und als Schutzpuffer für den Fall eines Bruches der Schmelzbirne,
Das Isoliermaterial kann aus jedem geeigneten keramischen Material, wie Silikat oder Tonerde, bestehen und kann mit einem oder mehreren geeigne-
ten Bindemittel, wie lösliche Silikate, Feldspat, Natriumaluminat u. ä-, gebunden werden. Wenn gewünscht,
können handelsübliche Silikat- oder AIuminat-Stampfmischungen
verwendet werden.
Der Kopf der Anode 3 ist gewöhnlich aus Stahl gefertigt, der übrige Körper kann aus Kupfer, wassergekühlt nach bekannten Verfahren, bestehen. Die
keramische Muffe 4 ist vorzugsweise ein vorgeformtes Teil, welches auf die Anode aufgezogen ist. Die
Muffe kann aus jedem geeigneten keramischen Material bestehen, welches thermische und elektrische
Isolation bewirkt.
Die Ummantelung 5, Stirnplatte 6 und Haltevorrichtung 17 kann aus beliebigen geeigneten Baumaterialien
bestehen; Stahl wird jedoch vorgezogen, obwohl Materialien, wie gepreßte Asbeststoffe oder
andere Metalle, benutzt werden können.
Das Futter 11 der Gießöffnung 10 des Ofens kann aus jedem geeigneten hochtemperatur- und feuerbeständigem
Material bestehen, das dem Fließen von geschmolzenen Material während des Gießvorganges
widerstehen kann. Wahlweise kann eine Kappe aus Keramik (nicht gezeigt) über dem Ofenauslaß 10 angeordnet
werden, um das Ausströmen von Gas aus dem Ofen, falls gewünscht, zu verhindern.
Wie schon früher festgestellt, ist ein wichtiges Kriterium für die Entwicklung einer Schmelztechnik
die Fähigkeit, die festgelegte Zusammensetzung der Grundcharge beizubehalten. Wie in der Tabelle gezeigt
wird, wurde die chemische Zusammensetzung von Gußstücken, die nach verschiedenen Methoden
hergestellt worden waren, bestimmt.
Die verschiedenen untersuchten Verfahren sind folgende:
Folgende verschiedenen Methoden wurden geprüft
Beheizung | Schmelzkammer form |
Atmosphäre | Zusätzliche Rühreinrichtung erforderlich |
|
Verfahren I | Induktion Induktion Plasmabogen Plasmabogen Kohlebogen |
zylindrisch zylindrisch kugelförmig tropfenförmig kugelförmig |
Argon Vakuum Argon Argon Luft |
nein nein ja nein ja |
Verfahren II | ||||
Verfahren ΠΙ | ||||
Verfahren IV (erfindungsgemäß) Verfahren V |
Verfahren I ist das übliche Induktionsschmelzverfahren. Die Induktionsspule des Ofens bewirkt eine
befriedigende Durchmischung des Metalls durch elektromagnetische Effekte.
Verfahren II ist ebenfalls ein Induktionsschmelzverfahren; der gesamte Vorgang des Schmelzens und
Gießens wird jedoch im Vakuum durchgeführt. Dies ist das wirksamste, heute in der Technik angewandte
Verfahren. Die strengsten Spezifikationen, beispielsweise für hochwertige Produkte für die Luftfahrt, erfordern
gewöhnliche Vakuumschmelzen und -gießen.
Verfahren ΠΙ besteht in der Kombination einer
Plasmabogenerhitzungseinrichtung und einem kugelförmigen Schmelzbecken. Bei diesen Prüfungen war
ein Rüttehnechanismus und/oder eine Durchmischung durch elektrische Konvektion erforderlich.
Verfahren IV, das erfindungsgemäße Verfahren, hat den Plasma erzeugenden Lichtbogen und die
tropfenförmige Schmelzbirne zum Inhalt. Es wurde keine zusätzliche Vorrichtung zum Durchmischen
verwendet. Man verließ sich nur auf die asymmetrische Mischwirkung, die durch den Anprall des
Flammenbogens auf das Metall in der tropfenförmigen Schmelzbirne bewirkt wurde.
Verfahren V ist das dem Stand der Technik zugehörige, viele Jahre mit Vorteil angewendete Verfahren.
Das Schmelzbecken war kugelförmig, ein Kohlelichtbogen wurde als Beheizungsmittel verwendet,
und ein mechanischer Rüttelmechanismus war für die Förderung der Durchmischung des Metalls
nötig.
Die bei den vergleichenden Versuchen erzielten Ergebnisse zeigen, daß die erfindungsgemäße Konstruktion
gegenüber dem Stand der Technik folgende Vorteile liefert.
1. Die Konstruktion der Schmelzbirne bewirkt wirksames Durchmischen des Metalls, wobei die
Herstellungszeit verkürzt wird und zusätzliche Mischeinrichtungen entfallen.
2. Die Qualität der Gießstücke, wie sie mit dem erfindungsgemäßen Apparat hergestellt werden
kann, ist mit der Qualität von Gießstücken, die nach Vakuumschmelz- und -gießverfahren hergestellt
werden, vergleichbar.
3. Mit dem erfindungsgemäßen Apparat wird eine ausgezeichnete Stabilität der Zusammensetzung
der Legierung erreicht.
4. Weiterhin gestattet die Konstruktion der Schmelzbirne atmosphärische Bedingungen innerhalb
der Ofenkammer, welche der Herstellung von Gießstücken hoher Qualität förderlich
sind.
Claims (2)
1. Um eine horizontale Achse kippbarer Plasmalichtbogenofen, dessen birnenförmiger
Schmelzraum oberhalb des Beschickungsniveaus mit einer Gießöffnung kleineren Querschnitts in
Verbindung steht, und mit Elektroden gegensätzlicher Polarität, von denen die oberhalb des
Beschickungsniveaus liegende mit einer Bogenbrennervorrichtung ausgerüstet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schmelzraum (25) in Schmelzstellung des Ofens einen tropfenförmigen
Hohlraum bildet, der ohne den Fluß hindernde Widerstände in einen stromlinienförmigen
Gießkanal (26) übergeht.
2. Plasmalichtbogenofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohle des Ausgießkanals
(20) tangential zu dem unteren Teil des Schmelzraumes (25) verläuft und die Decke
des Kanals (22) stromlinienförmig in den Schmelzraum übergeht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
609 579/154 6.66 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEU11177A DE1219181B (de) | 1964-11-02 | 1964-11-02 | Plasmalichtbogenofen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEU11177A DE1219181B (de) | 1964-11-02 | 1964-11-02 | Plasmalichtbogenofen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1219181B true DE1219181B (de) | 1966-06-16 |
Family
ID=7567540
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEU11177A Pending DE1219181B (de) | 1964-11-02 | 1964-11-02 | Plasmalichtbogenofen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1219181B (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0056363A1 (de) * | 1981-01-13 | 1982-07-21 | VOEST-ALPINE Aktiengesellschaft | Plasmaschmelzofen |
FR2566984A1 (fr) * | 1984-06-27 | 1986-01-03 | Siderurgie Fse Inst Rech | Dispositif de connexion electrique destine a etre place en paroi d'un recipient metallurgique au contact d'un metal en fusion |
DE4138120A1 (de) * | 1991-11-19 | 1993-05-27 | Fuchs Technology Ag | Einschmelzaggregat mit ofenwiege |
-
1964
- 1964-11-02 DE DEU11177A patent/DE1219181B/de active Pending
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0056363A1 (de) * | 1981-01-13 | 1982-07-21 | VOEST-ALPINE Aktiengesellschaft | Plasmaschmelzofen |
US4493088A (en) * | 1981-01-13 | 1985-01-08 | Voest-Alpine Aktiengesellschaft | Plasma melting furnace |
FR2566984A1 (fr) * | 1984-06-27 | 1986-01-03 | Siderurgie Fse Inst Rech | Dispositif de connexion electrique destine a etre place en paroi d'un recipient metallurgique au contact d'un metal en fusion |
EP0169100A1 (de) * | 1984-06-27 | 1986-01-22 | Institut De Recherches De La Siderurgie Francaise (Irsid) | Wandelektrode eines metallurgischen Gefässes in Kontakt mit geschmolzenem Metall |
DE4138120A1 (de) * | 1991-11-19 | 1993-05-27 | Fuchs Technology Ag | Einschmelzaggregat mit ofenwiege |
US5393037A (en) * | 1991-11-19 | 1995-02-28 | Fuchs Technology Ag | Smelting unit with furnace rocking cradle |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP1152854B1 (de) | Verwendung eines induktionstiegelofens für das niederdruckgiessen von gussstücken aus aluminium- und magnesiumlegierungen | |
EP0193948B1 (de) | Vorrichtung und Verfahren zum Warmhalten von flüssigen Metallschmelzen | |
DE2821453B2 (de) | Plasmaschmelzofen | |
DE4207694A1 (de) | Vorrichtung fuer die herstellung von metallen und metall-legierungen hoher reinheit | |
DE1800610B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Einschmelzen von Schrott | |
DE1583641A1 (de) | Vorrichtung und Verfahren zur elektrischen Beheizung von Metallguss-Speisern und Blockkoepfen durch Aufstrahlen von Waerme | |
DE69117782T2 (de) | Herdboden für Gleichstrom-Lichtbogenöfen | |
DE2936691C2 (de) | Vorrichtung zur Erzeugung sphärischer Teilchen oder Fasern | |
DE1812766B2 (de) | Verfahren zum Auskleiden eines Metallzylinders mit einer Legierung auf Eisenbasis | |
DE1219181B (de) | Plasmalichtbogenofen | |
DE1906209B2 (de) | Verfahren zur Herstellung keramischer Erzeugnisse und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens | |
DE3619092C2 (de) | ||
DE3543987A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum herstellen waerme- und/oder feuerbestaendiger faserstoffe | |
EP0514383B1 (de) | Verfahren und anlage zur wiederherstellung der feuerfesten auskleidung von giesspfannen | |
AT403482B (de) | Verfahren und vorrichtung zur gewinnung von flüssigem leichtmetall aus einer dispersen mischung | |
DE2147548A1 (de) | Verfahren zum Feinen und Gießen von Stahl sowie eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens | |
EP0102479A2 (de) | Durchlauferhitzer für schmelzflüssige Metalle | |
DE1433464A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Stahlguss bzw. Gusseisen | |
DE1193205B (de) | Verfahren und Anlage zum Schmelzen und Giessen von auch hoechstschmelzenden und/oder stark reaktiven Materialien im Schmelzofen | |
DE965208C (de) | Verfahren zur Herstellung von Schleifmitteln durch Schmelzen von Tonerde oder tonerdehaltigen Stoffen im elektrischen Ofen | |
DE888148C (de) | Verfahren zum Auftragen von Stelliten | |
DE1758483B1 (de) | Verfahren zum Schmelzen mit Strahlen | |
DE2452611A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum raffinieren und/oder zum frischen einer metallschmelze | |
DE2029687A1 (de) | Verfahren zum Abgießen von Metall oder Metallegierungen in Stranggußkokillen | |
DE1210132B (de) | Tiegelschoepfofen zum Schmelzen von Nichteisenmetallen |