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Blitzlichtlampe mit Splitterschutz Die Erfindung betrifft Blitzlichtlampen
mit einem Glasgefäß, welches eine Füllung aus feinverteiltem, brennbarem Material
und einem die Verbrennung unterhaltenden Gas, insbesondere Sauerstoff. entunterhaltenden
Gas, insbesondere Sauerstoff, entgemeinen von außen Stromzuführungen in das Gefäß
hinein und zu den Zündmitteln hingeführt, die durch einen elektrischen Impuls auf
verschiedene Weise die Verbrennung in der Lampe einleiten. Während des Abbrennens
einer solchen Lampe zersplittert bekanntlich das Glasgefäß infolge der hierbei auftretenden
Druckwelle und des plötzlichen Temperatursprunges. Um ein Umherfliegen von Glassplittern
zu vermeiden, ist das Glasgefäß der bekannten Lampen mit einer zähen Lackschicht
überzogen, welche die Splitter des Lampengefäßes in der ursprünglichen Form zusammenhält.
Eine derartige etwa durch Tauchen hergestellte Lackschicht stellt für die bekannten
Blitzlichtlampen von etwa 4 cm3 Kolbenvolumen und einem Sauerstoffdruck von 1000
bis 2000 Torr einen befriedigenden Splitterschutz dar. Es sind auch schon noch kleinere
Blitzlichtlampen mit einem Kolbenvolumen von unter 2 cm3 bekannt, die zur Erzielung
einer befriedigenden Lichtmenge mit einer entsprechend höheren Konzentration an
brennbarem Material und Sauerstoff versehen sind und z. B. einen Sauerstoffdruck
von 5 Atm. aufweisen. Als Splitterschutz für diese Lampe diente bisher ein mehrfacher
Lacküberzug, der durch wiederholtes Tauchen hergestellt wurde und deshalb eine Verteuerung
in der Lampenherstellung verursacht. Bei einer weiteren Erhöhung der Konzentration
des Füllmaterials und damit der mechanischen und thermischen Belastung der Lampe
im Augenblick des Abblitzens kann die übliche Tauchlackierung keinen hinreichenden
Splitterschutz mehr bieten.
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Eine mit einer Außenlackierung versehene Zwergblitzlichtlampe weist
aber noch einen weiteren entscheidenden Nachteil auf. Wenn diese Lampen auch praktisch
geruchlos sind, so entwickelt die Außenlackierung beim Abblitzen doch Rauch und
Dämpfe, welche sich auf den bei Zwergblitzlichtlampen im allgemeinen verwendeten
sehr kleinen Reflektor niederschlagen und eine frühzeitige Verschmutzung dieses
Reflektors verursachen. Die dadurch hervorgerufene mit der Zeit fortschreitende
Verminderung des Reflexionsvermögens der Reflektoroberfläche führt leicht zur Unterbelichtung
fotografischer Blitzaufnahmen.
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Es sind auch schon Blitzlichtlampen bekannt, deren Gefäß aus organischen
Kunststoffen besteht, jedoch verhindern diese Gefäße nicht die Diffusion von Gasen
und Dämpfen, so daß diese Lampen bald unbrauchbar werden.
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Ferner ist eine Blitzlichtlampe bekannt, deren Gefäß aus einer Glasschicht
und zwei selbsttragenden Kunststoffschichten besteht, wobei die besonders dick gewählten
Kunststoffschichten fest mit dem Glaskolben verbunden, etwa mit diesem verklebt
sind und integrierende Bestandteile der Lampengefäßwand darstellen.
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Das Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer Zwergblitzlichtlampe
mit einem Splitterschutz, der die oben aufgeführten Nachteile nicht besitzt.
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Gemäß der Erfindung ist eine Zwergblitzlichtlampe mit einer Füllung
aus feinverteiltem, brennbarem Material und Sauerstoff, die mit einer selbsttragenden
Splitterschutzhülle versehen ist und einen Kunststoffsockel aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß das vakuumdicht verschlossene Glasgefäß der Blitzlichtlampe in die als Kunststoffkapsel
ausgebildete selbsttragende Splitterschutzhülle lose eingelegt ist und daß ein Teil
der Kunststoffkapsel als Sockel ausgebildet ist.
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Während bei den bekannten tauchlackierten Blitzlichtlampen mit Glassockel
letzterer keinen überzug aus Splitterschutzlack besitzt und beim Tauchen als Handhabe
dient, ist bei den erfindungsgemäßen Lampen das ganze Glasgefäß von dem Splitterschutz
eingehüllt. Der Splitterschutz, der aus einem selbsttragenden Kunststoffkörper besteht,
dient jetzt gleichzeitig als Sockel. Der Sockel ist also Teil der Kunststoffumhüllung.
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Vorzugsweise besteht die das Glasgefäß der Lampe umhüllende Kunststoffkapsel
aus zwei schalenförmigen, der Form des Glasgefäßes angepaßten Teilen,
die
nach dem Einlegen der Blitzlichtlampe zusammengeführt werden. An dem einen Teil
der Kapsel ist der Sockel angeformt.
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Im Gegensatz zu der Tauchlackierung, die sich erst im Glasgefäß der
Lampe zu einer Kunststoffhaut verfestigt und an dem Glasgefäß fest haftet, handelt
es sich bei dem Splitterschutz der Erfindung um vorgeformte Kunststoffteile, in
welche unlackierte Blitzlichtlampen lose eingelegt werden. Diese Kunststoffteile
enthalten keinen Weichmacher und erzeugen beim Abblitzen keinen Rauch und keine
oder nur sehr wenig Dämpfe, so daß eine Verunreinigung auch sehr kleiner Reflektoren
nicht mehr zu befürchten ist.
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Die erfindungsgemäße Ausführungsform des Splitterschutzes erlaubt
es, den Sockel an jeder beliebigen Stelle der Kunststoffkapsel anzubringen. Darüber
hinaus kann der Sockel, der Teil der Splitterschutzumhüllung ist, jede gewünschte
Form annehmen, die nicht durch die Glasverarbeitung eingeengt ist.
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Die die Lampe umgebende Kunststoffkapsel oder -hülse kann durchsichtig
farblos oder - falls eine Filterung des Blitzlichtes, z. B. für Farbaufnahmen, gewünscht
ist - in der Masse eingefärbt sein.
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Durch Einlegen einer reflektierenden Folie zwischen den Glaskörper
der Lampe und der Kunststoffumhüllung kann in einfacher Weise eine Blitzlichtlampe
mit Reflektor hergestellt werden. Die als Splitterschutz dienenden Kunststoffteile
sind vorzugsweise nach der Kunststoffspritztechnik hergestellt und bestehen z. B.
aus Polystyrol, Polycarbonat oder Celluloseacetat.
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Die der Form des Glasgefäßes der Blitzlichtlampe angepaßte Kunststoffkapsel
hat eine Wandstärke, die so ausgelegt ist, daß beim Abblitzen der Lampe die dem
Glasgefäß zugewandte Innenseite der Kapsel schmilzt, während die Außenseite sich
nur so weit erwärmt, daß sie formstabil bleibt. Diese das gewünschte Temperaturgefälle
aufweisende Wandstärke hängt von der Art der Blitzlichtlampe und vom verwendeten
Kunststoff ab und liegt bei den zu den Versuchen benutzten Zwergblitzlichtlampen
und bei Verwendung von Polystyrol im Bereich 0,5 bis 2 mm. Die Kunststoffkapsel
besitzt zwei Öffnungen, durch welche die in das Glasgefäß der Lampe eingeschmolzenen,
zum Zündmittel in der Lampe führenden Teile der Stromzuführungsdrähte austreten.
Die nach außen geführten Teile der Stromzuführungsdrähte sind am Sockelteil der
Kunststoffkapsel befestigt und dienen als Sockelkontakte. In der bevorzugten Ausführungsform
einer aus zwei ineinandergesteckten Kunststoffteilen bestehenden Splitterschutzkapsel
oder -hülse sind die nach außen geführten Stromzuführungsdrähte um die Austrittsöffnungen
herumgebogen, an den Außenflächen des als Sockel dienenden Kapselteiles entlanggeführt
und mit den Enden zwischen den ineinandergesteckten Kapselteilen festgeklemmt. Die
zum Herausführen der Stromzuführungen dienenden Löcher in der Kunststoffkapsel sind
reichlich bemessen, um das Einfädeln der Stromzuführungen zu erleichtern. Durch
diese Öffnungen erreicht man außerdem, daß der Gasdruck im Raum zwischen der Kunststoffkapsel
und der Glaswandung der Blitzlichtlampe bei deren Abblitzen und selbst beim Platzen
des Glaskolbens vermindert wird und die mechanische Beanspruchung der Kapsel gering
bleibt. Die Erfindung wird nunmehr an Hand von Beispielen näher erläutert.
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F i g. 1 und 2 zeigen Längsschnitte durch eine besonders bevorzugte
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen, in eine Kunststoffkapsel eingelegten Blitzlichtlampe;
F i g. 3 zeigt den Querschnitt A -B dieser Lampe; F i g. 4 zeigt eine andere
Art der Führung der Stromzuführungsdrähte; F i g. 5 zeigt eine Wulstverbindung für
beide Teile der Kunststoffhülse.
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Die in den F i g. 1 bis 3 dargestellte Blitzlichtlampe besitzt ein
Glasgefäß 1, das einen zylindrischen Raum 2 und einen kegelförmigen Raum 3 umschließt.
Das Gesamtvolumen des vom Glasgefäß 1 umschlossenen Raumes beträgt etwa 1,3 cm3
und ist mit Sauerstoff von 5 Atm. und mehr Druck und geschnitzelter Zirkonfolie
gefüllt.
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Gemäß der Erfindung ist das Glasgefäß 1 der Blitzlichtlampe von einer
als Splitterschutz dienenden Kunststoffkapsel oder -hülse umgeben, die aus dem haubenförmigen
Teil 4 und dem gleichzeitig als Sockel dienenden Teil 5 besteht. Beide Teile sind
ineinandergesteckt und haften aneinander durch Reibung, können aber auch miteinander
verklebt oder verschweißt sein. Das Blitzlichtlampengefäß ist lose, aber nur mit
geringem Spielraum in den Hohlraum der Kapsel 4, 5 eingelegt und sitzt auf der durch
den Sockelteil 5 gebildeten Kante 6 auf. Die beiden Stromzuführungen 7 sind etwa
an der übergangsstelle des kegelförmigen Raumes 3 in den zylindrischen Raum 2 in
das Lampengefäß eingeschmolzen und tragen die Zündpillen 8 und den Zünddraht
9. Die Stromzuführungen 7 sind innerhalb der Lampe durch die Glasperle
10 zusammengehalten. Der als Sockel dienende Teil 5 der Kunststoffkapsel hat zwei
Öffnungen 11, aus denen die Stromzuführungen 7 aus der Kapsel austreten. Die Stromzuführungen
sind um die Ränder 12 dieser öffnungen herumgebogen, am Teil 5 der Kapsel außen
entlanggeführt und bei 13 zwischen den Teilen 4 und 5 der Kapsel festgeklemmt. Der
zwischen den Stellen 12 und 13 liegende Teil der Stromzuführungen
7
dient als Sockelkontakt.
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Der Sockelteil 5 der Kapsel ist so ausgebildet, daß er in die Fassungen
für die sogenannten europäischen Glassockelblitze paßt. Zu diesem Zweck besitzt
der Teil 5 eine im wesentlichen zylindrische Gestalt und zwei zueinander und zur
Achse dieses zylindrischen Teiles parallele Paßflächen 14. Er kann jedoch auch eine
solche Form erhalten, die in die Fassungen für amerikanische Glassockelblitze paßt.
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Der Sockelteil s besitzt noch zwei Längsschlitze 15, die es erlauben,
die Enden 16 der Stromzuführungen 7 etwas nach einwärts zu biegen.
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Der Zusammenbau der in den F i g. 1 bis 3 gezeigten, mit einem Splitterschutz
versehene Blitzlichtlampe erfolgt in der Weise, daß die fertige Lampe auf den Rand
6 des Kapselteils 5 aufgesetzt und gleichzeitig die axial aus dem Gefäß der Lampe
austretenden Stromzuführungen 7 durch die Löcher 11 gefädelt werden. Sodann werden
die Stromzuführungen um den Rand 12 herumgebogen und an der zylindrischen Oberfläche
des Kapselteils 5 axial entlanggeführt. Die Enden 16 der Stromzuführungen werden
an den Schlitzen 15 etwas nach innen gebogen. Diese Maßnahme erleichtert
es nunmehr, den haubenförmigen Teil 4 der Kunststoffkapsel
über
die Lampe zu stülpen und mit dem Teil 5 zusammenzufügen.
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Während bei dem in den F i g. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
die Stromzuführungen durch den Sockelteil der Kunststoffhülse hindurchgefädelt werden
müssen, ist dies in dem Ausführungsbeispiel der F i g. 4 nicht mehr notwendig. Die
aus dem Lampengefäß 1 austretenden Stromzuführungen 18 sind gleich an der Außenseite
des Sockelteils 5 der Hülse entlanggeführt.
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Wie in der F i g. 5 dargestellt ist, kann der haubenförmige Teil 4
der Splitterschutzhülse mit dem Sockelteil s in besonders vorteilhafter Weise durch
einen Wulst 19 verbunden sein.
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Die zur Zeit verwendeten Blitzlichtlampen besitzen um den Glassockel
herum einen Ring aus Kunststoff oder Pappe, welcher die Stromzuführungen festhält
und beim Einsetzen der Lampe in eine Fassung für den geraden Sitz der Lampe sorgt.
Bei dem erfindungsgemäßen Splitterschutz übernimmt die ringförmige Schulter
17 des haubenförmigen Kapselteiles 4 diese Funktion. Beim Einsetzen des Blitzes
in eine Fassung sitzt diese Schulter nämlich auf dem Fassungsrand auf.