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Handgerät für Auftragsschweißung und Verspritzen von thermoplastischen
Werkstoffen Die Erfindung betrifft ein Handgerät für Auftragsschweißung und Verspritzen
von thermoplastischen Werkstoffen, bestehend aus einem Gehäuse mit beheizbarem Zylinder
und daran angebrachter Austrittsdüse sowie einem durch einen Bedienungsgriff betätigbaren
Stößel zum Transport der thermoplastischen Masse.
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Es ist ein Verfahren und eine Einrichtung zum kontinuierlichen Verschweißen
der Randflächen von Materialien, insbsondere Platten und Streifen, aus thermoplastischem
Kunststoff bekannt, wobei zwischen den Randflächen eine geheizte Lamelle entlanggeführt
wird und hinter der Lamelle ein flüssiges Schweißmittel zwischen die erweichten
Randflächen unter veränderlichem Druck eingebracht wird. Eine andere Einrichtung
zum Ausspritzen einer Masse hat pistolenförmige Gestalt und zeigt eine Düse, einen
rohrförmigen, ungeheizten Massebehälter und einen Kolben, der, von einem Bedienungsgriff
angetrieben, sich durch den Massebehälter bewegt und die Masse durch die Düse ausspritzt.
Zum Verschweißen von Kunststoffteilen dient eine andere Schweißpistole, aus der
neben dem im konischen Ende des Massezylinders erhitzten und von einem Kolben durch
einen Betätigungsgriff ausgetriebenen Kunststoff erhitztes Gas auf die Schweißstelle
geleitet wird.
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Der Verwendung der bekannten Einrichtungen als Fördereinrichtungen
für den in Formen einzuspritzenden Kunststoff bei der Herstellung von Spritzgußteilen
stehen verschiedene Schwierigkeiten entgegen, vor allem wenn eine solche Einrichtung
für verschiedene Kunststoffe und unterschiedliche Spritzmengen verwendet werden
soll, wo die herzustellenden Stückzahlen eine vollautomatisch arbeitende Spritzmaschine
nicht rechtfertigen, andererseits jedoch die herzustellenden Teile gegenüber den
maschinell gespritzten Teilen konkurrenzfähig sein müssen.
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Die Gewährleistung einer bestimmten Güte der herzustellenden Spritzgußteile
erfordert sowohl das Einhalten der vorgegebenen Einspritzmenge von Charge zu Charge
als auch deren gleichbleibende Eigenschaften, die bei einem gegebenen Material im
wesentlichen von seiner Temperatur bestimmt sind.
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Die Wettbewerbsfähigkeit von in kleineren Stückzahlen herzustellenden
Spritzgußteilen, die den Einsatz von vollautomatischen Spritzmaschinen nicht rechtfertigen,
wird weitgehend davon bestimmt, daß die verwendete Spritzeinrichtung einmal den
eben genannten Anforderungen genügt, d. h. Kunststoff in stets gleichbleibenden
Mengen und Zustand in die Form abgibt und schnell wieder für den nächsten Spritzvorgang
zu beschicken ist, daß sie aber auch ohne Schwierigkeiten auf die Herstellung eines
anderen Spritzgußteiles, das auf Grund anderer Form und Abmessungen andere Anforderungen
an den einzuführenden Kunststoff stellt, und auf die Verarbeitung eines anderen
Kunststoffes umgestellt werden kann. Daneben sollte ein solches Gerät auch weiterhin
für die Schweißung von Kunststoffen verwendbar sein.
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Gemäß der Erfindung ist hierzu vorgesehen, daß hinter dem beheizbaren
Zylinder ein Zuführtrichter mit einer Kammer für den einzubringenden thermoplastischen
Werkstoff in zylindrischer Form vorgesehen ist und der Stößel in seiner rückwärtigen
Verlängerung mit einer verschiebbaren Zahnstange, die einen Sperr- und Auslösehebel
aufweist, durch den Bedienungsgriff betätigbar verbunden ist und der beheizbare
Zylinder einen Thermostaten aufweist.
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In weiterer Ausgestaltung des Gerätes nach der Erfindung weist die
Zahnstange einen Wiederaufladegriff auf, der aus einem Schlitz einer rückwärtigen
Verlängerung des Gehäuses mit einem Handdruckstück herausragt. Außerdem kann die
Zahnstange mehrere Treibstifte aufweisen. Bei einer anderen Ausführungsform des
Gerätes nach der Erfindung kann die Vor- und Rücklaufbewegung des Stößels durch
Druckmittel, beispielsweise Preßluft, erfolgen, die durch zugehörige Regelorgane
gesteuert ist und über Leitungen auf die Vorder- oder Rückseite eines unter Federspannung
stehenden Kolbens wirkt. Die
Regelorgane können einen federbelasteten
Druckknopf aufweisen, der mit einem Preßluftventil verbunden ist, wobei alle diese
Elemente im Handgriff untergebracht sind. Der Kolben kann bei seinem Rücklauf unter
Federdruck nach Absperren der Druckluftzufuhrleitung durch die Regelorgane die Druckluft
direkt in die Umgebung ausschieben oder sie in das Preßluftventil zurückschieben.
Außerdem kann bei dem Gerät nach der Erfindung die Düse in an sich bekannter Weise
auswechselbar sein.
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Das Gerät nach der Erfindung stellt somit eine handliche Einrichtung
dar, welche die Anwendung der Spritzgußtechnik von Kunststoffteilen in Richtung
kleinerer Stückzahlen, als sie für vollautomatische Spritzmaschinen Voraussetzung
sind, erweitert und die Lücke zwischen diesen und reiner Einzelfertigung füllt.
Die weitreichende Verwendbarkeit des Gerätes nach der Erfindung umfaßt weiterhin
auch seine Anwendung zum Verschweißen von Kunststoffteilen durch Auftragen des aus
der Düse austretenden Kunststoffes.
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Das Gerät ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt und wird
im folgenden näher beschrieben; es zeigt F i g. 1 die Seitenansicht einer von Hand
betätigten Spritzpistole im Schnitt, F i g. 2 eine Einzelheit der Spritzpistole
in vergrößertem Maßstab, Fig. 3 dieselbe Einzelheit in einer anderen Stellung, ebenfalls
in vergrößertem Maßstab, Fig.4 die schaubildliche Ansicht einer Patrone aus thermoplastischem
Werkstoff, F i g. 5 eine schaubildliche Ansicht einer Spritzpistole mit mechanischem
Antrieb, F i g. 6 einen schematisch dargestellten Schnitt durch den mechanischen
Antrieb der Spritzpistole, F i g. 7 eine schaubildliche auseinandergezogene Ansicht
eines Anwendungsbeispiels der Vorrichtung nach der Erfindung, und zwar zum Einkapseln
elektrischer Anschlüsse, Fig. 8 die schaubildliche Ansicht einer weiteren Anwendung
der Spritzpistole, und zwar beim Einkapseln von Prüfpunkten in einer elektrischen
Vorrichtung, F i g. 9 die schaubildliche Ansicht eines älteren Verfahrens zum Herstellen
einer Verbindung zwischen zwei Kunststoffplatten, Fig. 10 die schaubildliche Ansicht
der Verwendung einer Spritzpistole nach der Erfindung für denselben Zweck, Fig.
11 die schaubildliche Ansicht einer Verwendung der Vorrichtung nach der Erfindung
zum Verbinden von Kunststoffröhren, F i g. 12 die schaubildliche Ansicht verschiedener
bei einer Vorrichtung nach der Erfindung verwendbarer Spritzdüsen, Fig. 13 eine
Auswahl von Mitteln zur Durchführung von Spritzverfahren, die bei einer Vorrichtung
nach der Erfindung verwendet werden können.
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In der Zeichnung sind durchweg in den einzelnen Figuren die gleichen
Bezugszeichen für einander entsprechende Teile benutzt.
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In der Zeichnung ist eine zweckmäßige sehr kleine Bauart einer von
Hand betätigten Spritzpistole dargestellt, die mit einem Gehäuse 20 versehen ist.
Das Gehäuse ist in eine Kammer 21 für die Betätigungs-und Wiederaufladevorrichtung,
eine Kammer 22 für den Zufuhrtrichter und den Stößel und eine vordere
Kammer 23 aufgeteilt,
die den das Weichmachen bewirkenden Zylinder mit seinen Heizelementen aufnimmt.
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Das Gehäuse ist mit einem Handgriff 24 versehen; dieser weist einen
Schlitz 25 auf, durch den ein Bedienungsgriff 26 hindurchragt, der an seinem inneren
Ende 27 mit dem Betätigungsmechanismus verbunden ist.
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In einer der Kammern ist eine Zahnstange 28 mit Treibstiften 29 angeordnet,
die einen Wiederaufladehandgriff 30 an ihrem einen Ende trägt. Das andere Ende ist
mit dem Stößel 31 verbunden, der sich durch die Kammer 22 hindurchschieben läßt,
die den Zufuhrtrichter 32 enthält. Der Stößel trifft dort auf die Patrone 33 aus
thermoplastischem Rohstoff, die dort eingeführt wurde, und preßt sie in die vordere
Kammer 23 bzw. in den durch Hitze das Weichmachen bewirkenden Zylinder 34. Dieser
ist mit einem Heizelement 35 versehen, welches eine die Wärme ablenkende Abschirmung
trägt. Ein Düsenkopf 36 ist am äußeren Ende des Heizzylinders befestigt und kann
mit geeigneten auswechselbaren Düsen 37 ausgestattet werden. Ferner ist dort eine
Thermostatsteuerung 39 mit einer Skala 38 vorgesehen, die eine Einstellung auf verschiedene
Werkstoffarten ermöglicht; der Thermostat seinerseits wirkt auf die Heizelemente
35 der Heizkammer34 ein. Die gesamte Heizvorrichtung ist auf geeignete Weise mit
einer elektrischen Energiequelle verbunden.
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Der Betätigungsmechanismus 40 besteht aus einem Sperr- und Auslösehebel
41, der mit dem Auslösefortsatz 42 eines Nockenhebels 43 zusammenarbeitet; der letztere
besitzt eine Nockenführungsfläche 44.
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Der Nockenhebel 43 weist an seinem einen Ende einen Fortsatz 45 auf,
mit dem er mit dem Nockenhebelanschlag 46 zusammenarbeitet. Ein Handdruckstück 47
schließt das dem Düsenkopf 36 gegenüberliegende Ende der Pistole ab.
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In den Fig.5 und 6 ist eine Spritzpistole dargestellt, bei der die
Betätigung mittels eines mit Preßluft betätigten Kolbens und einer einfachen Steuereinrichtung
geschieht.
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Der in Fig. 1, 2 und 3 dargestellte, von Hand betätigte Mechanismus
ist durch einen Preßluftzylinder 48 ersetzt, der das rückwärtige Teil 49 der mechanisch
betätigten Spritzpistole 50 bildet und eine Kolbenstange 51, einen Kolben 53 sowie
einen Stößel 54 trägt. Die Druckluftzufuhrleitung 55 ist an das rückwärtige Ende
des Preßluftzylinders 48 angeschlossen, und die Auslaßleitung 56 ist mit dem Zylinder
nahe seinem hinteren Ende verbunden.
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An Stelle des Wiederaufladehandgriffs und des Bedienungsgriffs für
die Bewegung des Stößels ist hier ein Druckknopf 57 mit Federanordnung 58 am Handgriff
59 befestigt, der ein Preßluftventil 60 betätigt. An letzteres sind die Preßluftzufuhr-
und Luftauslaßleitungen angeschlossen, und das Ventil besitzt außerdem den Luftauslaß
61 und den Anschluß 62 für die Preßluftzufuhr.
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Die Anwendung der Spritzpistole richtet sich nach der Aufgabe, für
die sie verwendet werden soll; grundsätzlich eignet sie sich für Arbeitsverfahren
von etwa der folgenden Art: Zunächst wird das Heizelement 35 an die Stromquelle
angeschlossen und die Pistole auf Arbeitstemperatur gebracht, die mittels des Thermostaten
39 sich auf den Wert einstellt, der dem verwendeten
thermoplastischen
Rohstoff entspricht. Nach dem Anwärmen, das etwa 1 bis 1t/2 Minuten dauert, wird
der Stößel 31 aus dem Heizzylinder34 mittels des Wiederaufladehandgriffs herausgezogen.
Dieses Herausziehen des Stößels legt die Ladeöffnung frei, und die Kunststoffpatronen
33 werden in den Zufuhrtrichter 32 eingeführt. Jedesmal nach dem Einsetzen einer
Patrone wird der Stößel mittels des Handgriffs 30 nach vorn geschoben; dann wird
er wieder zurückgezogen und legt die Öffnung frei, die eine weitere Patrone aufnehmen
kann. Dies wird wiederholt, bis der Zylinder völlig mit Patronen gefüllt ist.
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Der Thermostat ist so eingestellt, daß die Spritzpistole unmittelbar
danach mittels des Bedienungsgriffs 26 in Betrieb genommen werden kann; es wird
genügend Wärme erzeugt, um den gesamten Inhalt des Zylinders in einem Arbeitsgang
zu entleeren. Um die Pistole mit neuem Rohstoff zu füllen, wird der Bedienungsgriff
26 in seine obere Lage geführt; hier legt sich der Auslösefortsatz 42 des Nockenhebels
43 gegen den Fortsatz des Sperr- und Auslösehebels 41 und zieht diesen Hebel aus
dem betreffenden Segment der Zahnstange 28, mit dem er in Verbindung stand.
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Der Betätigungsmechanismus ist so ausgebildet, daß beim Freigeben
des Bedienungsgriffs im Betrieb der Spritzpistole, auch wenn nur ein Teil des Hubes
zurückgelegt wurde, der Stößel 31 durch den sich ausdehnenden thermoplastischen
Rohstoff und die im Zylinder enthaltenen Gase zurückgedrückt werden kann. Hierbei
verschwindet sogleich der Druck in der Spritzdüse, was zur Folge hat, daß die Pistole
kein Material mehr ausspritzt, wenn dieses nicht benötigt wird. Diese Bauart des
Betätigungsmechanismus wurde speziell für den Betrieb einer solchen Pistole entwickelt
und wird insbesondere für die Verarbeitung thermoplastischer Rohstoffe benötigt,
und zwar in Anbetracht ihrer Eigenschaft, bei höheren Temperaturen eine Neigung
zur Ausdehnung zu zeigen und Gase zu entwickeln.
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Während die Eigenschaften des verarbeiteten Rohstoffes und die später
noch beschriebenen grundsätzlichen Verfahren unverändert bleiben, weist die mit
Preßluft betätigte Spritzpistole eine gewisse Abweichung in der Arbeitsweise auf.
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Aus Fig.5 und 6 geht hervor, daß der Bedienungsgriff der von Hand
betätigten Spritzpistole durch ein Preßluftventil 60 ersetzt ist, das mittels des
Druckknopfes 57 betätigt wird. Um diese Spritzpistole aufladen zu können, wird durch
den von der Feder 63 ausgeübten Druck der Stößel 54 zurückgezogen und verläßt die
Zylinderöffnung, die demnach frei liegt, wenn die Pistole nicht in Betrieb ist.
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Zum Aufladen werden Patronen durch den Trichter in den erhitzten Zylinder
eingeführt. Bei Betätigung des Ventils 60 wird der Stößel durch den Luftdruck nach
von bewegt und kann wieder zurückgezogen werden, indem man den Druckknopf des Steuerventils
freigibt. Der Stößel wird dann selbsttätig zurückgezogen, verläßt die Zylinderöffnung
und legt sie für die Aufnahme weiterer Ladung oder weiterer Ladungen frei.
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Die mit Preßluft betriebene Pistole besitzt gewisse Vorzüge gegenüber
der von Hand betätigten; es kann nämlich der gesamte Inhalt des Heizzylinders ohne
Pause verarbeitet werden. Beim Spritzen ergibt sich daher der Vorteil, daß man mit
einem einzigen Hub ein längeres Werkstück herstellen kann, als dies
durch mehrere
aufeinanderfolgende Hübe bei der von Hand betätigten Pistole möglich ist.
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Die Anwendung einer Spritzpistole nach der Erfindung kann auf verschiedenerlei
Weise geschehen, und im nachstehenden werden verschiedene Anwendungsmöglichkeiten
beschrieben.
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Soll mit der Pistole Spritzguß erzeugt werden, so wird sie mit einer
Düse ausgestattet, die eine kleine kreisrunde Öffnung von geeigneter Größe aufweist.
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Eine mehrteilige Spritzgußform der üblichen Bauart kann für das übliche
Verfahren benutzt werden, wobei man die Werkstücke herstellt, indem das Material
in die Gießform hineingepreßt wird, die aus zwei miteinander verschraubten, zusammengeklammerten
oder mittels anderer Haltevorrichtungen miteinander verbundenen Hälften besteht.
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Um den von der Pistole bei diesem Spritzgußverfahren erzeugten hohen
Druck aufzunehmen, wird das Handdruckstück 47 auf das Ende der Pistole aufgesetzt
und von Hand darauf ein Druck ausgeübt, solange der Bedienungsgriff zum Einpressen
des thermoplastischen Materials in die Form betätigt wird.
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Eine Anwendungsmöglichkeit der Pistole, die sich mit keiner anderen
bekannten Vorrichtung erreichen läßt, ist das Eingießen von Einzelteilen eines Gerätes
oder einer Vorrichtung. Zum Beispiel kann bei einer Radar-Anlage oder einem Teil
derselben eine Grundplatte vorliegen, die fest mit dem betreffenden Gerät zusammenhängt
und mit Hochspannungsklemmen ausgestattet werden muß. Dann wird eine geteilte Gießform
mittels einer einfachen Klammer um die Hochspannungsklemme herum angebracht; die
leicht bewegbare Pistole kann alsdann unmittelbar auf die Eingießöffnung der Form
gesetzt werden, worauf man thermoplastisches Material von entsprechender dielektrischer
Festigkeit unmittelbar um die Klemme herumspritzt bzw. sogar um die Drähte herum,
die an den Klemmen befestigt sind. Sobald das Spritzen beendet und der Werkstoff
erstarrt ist, kann die Form entfernt werden, und man erhält eine ausgezeichnete
Umhüllung der Klemme.
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Dieses Verfahren zum Einhüllen besitzt erhebliche Vorteile gegenüber
dem einfachen Aufstreifen einer Schutzhülse, denn durch das Schrumpfen des Materials
während des Festwerdens ergibt sich ein völlig dichter Abschluß; jegliche Feuchtigkeit
und jeder Luftzutritt beim Abkühlen ist durch dieses Schrumpfen vermieden. Man erhält
demnach eine vorzüglich isolierte Verbindung, die völlig frei von jeder Feuchtigkeit
ist. Daher brauchen hierbei keine großen Luftabstände bei solchen Geräten vorgesehen
werden, um elektrische Kurzschlüsse im normalen Betrieb oder auch im Betrieb bei
verringertem Luftdruck zu vermeiden.
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Hierbei handelt es sich lediglich um eine der Anwendungsmöglichkeiten
für eine Spritzpistole nach der Erfindung; es gibt noch sehr viele andere, doch
sind sie zu zahlreich, um sie alle aufführen zu können.
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Beispielsweise zeigt F i g. 7 das Eingießen elektrischer Anschlüsse,
wie z. B. bei einem Vielfachstecker 64, wobei der Eintritt der einzelnen Drähte
in den Stecker völlig mit Polyäthylen oder einem ähnlichen Material 65 eingehüllt
werden kann. Hierbei wird vermieden, daß die Drähte durch häufiges Hin- und Herbiegen
hart werden können.
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Die Gießform 66, die hierfür benötigt wird, kann eine einfache und
billige Bauart besitzen, und wenn
man ein thermoplastisches Material
verwendet, so kann die Umhüllung durch einfaches Schneiden mit einem scharfen Messer
wieder entfernt werden, falls der Vielfachstecker und seine Leitungen anderweitig
wieder Verwendung finden sollen. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit bei elektronischen
Geräten zeigt F i g. 8. Hier handelt es sich um das Einhüllen von Prüfpunkten an
Ort und Stelle. Das in Fig. 8 gezeigte Gerät besitzt eine aus farbigem Kunststoff
bestehende Grundplatte 67. Dabei können die Prüfpunkte 68 mit Öffnungen für das
Ansetzen von Prüfspitzen versehen sein, die eine regelmäßige Prüfung der Vorrichtung
vereinfachen.
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Ein großer Vorteil des Spritzens mit der Pistole besteht darin, daß
man beim Spritzen selbst jeder beliebigen Oberflächengestalt nachgehen kann und
keineswegs etwa auf gerade Linien beschränkt ist, wie dies bei den bisher bekannten
Vorrichtungen der Fall ist.
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In der Praxis hat sich gezeigt, daß man, um eine bestimmte Gestalt
spritzen zu können, diese nur in festem Papier oder Karton festzulegen braucht;
dann kann man die Düse während des Spritzens an dieser Kontur entlangführen und
erhält ein sehr befriedigendes Ergebnis.
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In Fig. 12 sind einige Ausführungsbeispiele von ProfilSpritzdüsen
dargestellt, doch ist die Erfindung selbstverständlich auf diese Beispiele nicht
beschränkt, die je nach den jeweils vorliegenden Zwecken und Anwendungsgebieten
auch anders gestaltet werden können.
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Beim normalen Spritzverfahren erfolgt die Formgebung durch eine einfache
Düse; diese Düse kann aber auch anders ausgebildet werden, um die Herstellung des
gewünschten Querschnitts zu ermöglichen, und ein Beispiel zeigt Fig. 13. Hierbei
sind flache Metallscheiben, die zuvor längs ihrer Durchmesser durchgeschnitten wurden,
in einem aufschraubbaren Kragen 69 angeordnet, der an Stelle der zuvor erwähnten
festen Düsen auf die Pistole geschraubt werden kann. Die gewünschte Querschnittsform
kann durch Feilen, Bohren oder Sägen in den beiden Hälften 70 geformt werden. Diese
beiden Hälften werden dann in den Aufschraubkragen 69 eingesetzt und an Stelle der
einfachen Düse auf die Pistole geschraubt. Wird diese dann in Betrieb genommen,
so weist das herausgespritzte thermoplastische Material die Querschnittsform auf,
die durch die Scheiben 70 festgelegt ist.
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Es zeigt sich also, daß eine freihändige Führung dieser vorher bestimmten
Querschnittsformen leicht durchgeführt werden kann. Mit Hilfe der kleinen Spritzpistole
können auf diese Weise durch Spritzen Modelle der verschiedensten Art hergestellt
werden, beispielsweise Eisenbahnschienen, Modelle von Gebäuden, Architekturmodelle
und viele andere Formen.
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Bisher wurde lediglich der normale Betrieb geschildert; einige neue
Anwendungsfälle, für die die bekannten Verfahren keinesfalls in Betracht kommen,
werden nachstehend beschrieben.
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Verschiedene Teile aus Polyäthylen oder Polyvinylchlorid werden heute,
wie Fig. 9 zeigt, in der Weise hergestellt, daß man zum Erzielen einer Verbindung
einen gespritzten Stab 71 aus diesem Material verwendet und die zu verbindenden
Kanten mit einer Flamme 72 anwärmt; der Stab schmilzt zwischen den Kanten und stellt
die Verbindung her.
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Diese Arbeit erfordert sehr viel Erfahrung und kann,
obwohl das Verfahren
sehr gut ist, nur sehr selten angewendet werden, weil es an Arbeitern mit der nötigen
Erfahrung mangelt.
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Verwendet man die Spritzpistole nach der Erfindung, so ist die Arbeit
vergleichsweise sehr einfach, und man braucht nur angelernte Kräfte, um sie ausführen
zu können. Eine Düse 73 von passender Größe wird in die Spritzpistole eingesetzt,
die mit demselben Material geladen wird, das miteinander verbunden werden soll.
Die Kanten der miteinander zu verbindenden Platten läßt man aneinanderstoßen, und
die Düse 73 wird leicht auf die Verbindungsstelle gesetzt.
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Die von der Düse 73 ausgehende Wärme plastifiziert das Plattenmaterial
örtlich, und wenn man die Pistole leicht an dem Saum entlangführt, unter gleichzeitigem
Auspressen von Material durch entsprechende Betätigung des Bedienungsgriffs 26,
so erhält man leicht eine vorzüglich geschweißte Verbindung.
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Das soeben beschriebene Verfahren kann auch dazu benutzt werden,
Rohre miteinander zu verbinden, beispielsweise Polyäthylenrohre für kaltes Wasser.
Hält man gemäß Fig. 11 die Düse gegen die miteinander zu verbindenden Rohre, so
wird deren Werkstoff erweicht, und gleichzeitig kann neues Material aus der Pistole
gespritzt werden. Auf diese Weise können Schraub- oder Klemmverbindungen vermieden
werden.
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Bei starkwandigen Rohren empfiehlt es sich, an der Verbindungsstelle
zusätzliche Wärme in Anwendung zu bringen, entweder mittels einer Infrarotlampe
oder mit Hilfe eines passend geformten Heizelementes.
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Bei einer Anzahl thermoplastischer Werkstoffe ist es durchaus üblich,
ein Bindemittel oder Lösungsmittel zu verwendet, wobei die miteinander zu verbindenden
Teile zunächst mit Hilfe eines Lösungsmittels erweicht und dann durch Anwendung
von Druck verfestigt werden; eine gute Bindung ergibt sich, sobald das Lösemittel
verdampft ist. Bei Anwendung der Pistole sind solche Lösungsmittel überflüssig,
da die Düse gegen das zu verbindende Material gedrückt und ein gleichartiges Material
aus der Pistole gespritzt werden kann, während sie das Material berührt. Auf diese
Weise wird leicht eine durchaus befriedigende Verbindung erzielt.
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Bei Anwendung dieses Verfahrens, bei dem Material aus einer Düse
gespritzt wird, während die Düse mit dem plastischen Werkstoff in Berührung steht,
können auch Farben angewandt und in aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten miteinander
gemischt werden. Die Herstellung eines mehrfarbigen Kunststoffteils mit Hilfe der
bisher bekannten Vorrichtungen ist völlig unmöglich, kann aber mit Hilfe einer Spritzpistole
nach der Erfindung leicht erreicht werden.
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Die Spritzpistole ist darüber hinaus noch vielseitiger: Verwendet
man Polyvinylchlorid oder Polyäthylen, so kann sie auch beispielsweise zum Abdichten
von Schiebefenstern in Häusern verwendet werden. Das beim Ausspritzen heiße Material
dringt in die Spalte und Zwischenräume ein und bewirkt eine vollkommene Abdichtung
zwischen dem Fenster und seinem Rahmen. Dieser Werkstoff besitzt auch die Eigenschaft,
daß man ihn auf Wunsch wieder entfernen kann. Eine weitere Anwendung im Bauwesen
wäre das Hineinspritzen einer Dichtung in die Spalte zwischen Fußböden und Wänden,
und wenn man hierbei ein thermoplastisches Material verwendet,
das
nach der Verarbeitung eine gewisse Elastizität besitzt, so wird eine sehr wirksame
Dauerdichtung erzielt.
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Ein weiteres Anwendungsgebiet, das auf dem Gebiet der elektrischen
Leitungen und Vorrichtungen für Anlagen, Häuser und sonstige Gebäude liegt, ist
das Einhüllen der elektrischen Leitungsanschlüsse mit Hilfe gespritzten thermoplastischen
Materials, das einen Überzug über frei liegende elektrische Anschlüsse bildet. Hierfür
kann eine Düse von bestimmter Form Verwendung finden.
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Es gibt auch vielerlei kaufmännische Anwendungsgebiete, für die eine
Pistole nach der Erfindung verwendet werden kann. Beispielsweise kann eine Spezialdüse
zum Schildermalen und öffentliche Plakatarbeiten verwendet werden, da man sie unmittelbar
an Ort und Stelle in Anwendung bringen kann. Dies würde die Kosten großer Schablonen
einsparen, wie sie jetzt für derartige Zwecke benutzt werden, sowie das anschließende
Aufstellen und Befestigen der Plakate.
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Für Dekorationszwecke in den Innenräumen von Restaurants, Hotels
usw. kann man passende Düsen benutzen, um mehrfarbige thermoplastische Werkstoffe
an Ort und Stelle in der gewünschten Form aufzubringen, die eine sehr dauerhafte
Dekoration ergeben.
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Aus obigem geht hervor, daß eine Spritzpistole nach der Erfindung
sehr vielseitig verwendbar ist; sie ist außerdem sehr anpassungsfähig und eignet
sich auch für freihändiges Arbeiten sowie für die Herstellung aller möglichen Gegenstände.
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Obwohl die allgemeinen Merkmale der vorliegenden Erfindung an Hand
einer sehr kleinen Ausführungsform dargestellt und beschrieben wurde, nämlich an
Hand einer handbetätigten Spritzpistole für Kunststoff, ist natürlich die Erfindung
auch bei größeren beweglichen Vorrichtungen anwendbar, die für die Herstellung größerer
Teile benötigt werden, ohne dabei irgendwie von dem wesentlichen Gedanken der Erfindung
abzuweichen.