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Reserveschaltung für Fernsehsender Bei Fernsehsendem mit einer gesonderten
Bildsenderendstufe und einer gesonderten Tonsenderendstufe ist es erwünscht, daß
bei Ausfall einer dieser Endstufen der Sender trotzdem noch weiter arbeitet, gegebenenfalls
mit verringerter Leistung. Ein derartiger Reservebetrieb mit verringerter Leistung
ist besonders schwierig durchführbar, wenn als Bildsenderendstufe ein Klystronverstärker
und als Tonsenderendstufe eine Tetrodenendstufe verwendet wird, da Klystronverstärker
mit ihrer bekanntlich großen Leistungsverstärkung mit Vorverstärkern relativ kleiner
Leistung, beispielsweise in der Größenordnung von 30 W, angesteuert werden,
im Reservebetrieb, d. h. bei Ausfall der Klystronverstärkerstufe, diese kleine
Leistung der Vorverstärker jedoch als unmittelbare Senderausgangsleistung nicht
ausreicht.
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Es ist zwar bereits bekannt, sowohl als Tonendstufe als auch als Bildendstufe
teure Klystronverstärkerstufen zu verwenden und als Reserve für die Bildendstufe
gesonderte weitere Klystronverstärkerstufen mit aufzustellen, die imNormalbetrieb
nicht eingeschaltet sind und erst bei Ausfall beispielsweise einer Bildendstufe
oder auch einer Tonendstufe an deren Stelle eingeschaltet werden. Diese bekannte
Reservemaßnahme bedeutet jedoch einen oftmals nicht tragbaren großen technischen
und finanziellen Aufwand.
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Es ist außerdem bereits bekannt, bei einem Fernsehsender, dessen Ton-
und Bildendstufe als Klystronverstärkerstufen ausgebildet sind, eine Umschalteinrichtung
vorzusehen, durch welche bei Ausfall beispielsweise der Bildendstufe sowohl der
Ton als auch das Bild dem verbleibenden noch intakten Tonsender zugeleitet werden.
Abgesehen davon, daß auch bei dieser bekannten Lösung stets teure Klystronverstärkerendstufen
sowohl für den Tonteil als auch für den Bildteil vorgesehen sein müssen, sind bei
dieser bekannten Anordnung weiter Entkopplungsstufen in Form von Brückenschaltungen
u. dgl. erforderlich, um überhaupt die gemeinsame Anschaltung der Bild-und Tonvorstufen
an die im Reservebetrieb allein wirksame einzige Endstufe zu ermöglichen. Selbst
bei Anwendung dieser Entkopplungsmaßnahmen zum Zusammenführen des Ton- und Bildweges
sind je
nach Frequenzlage zwischen Ton und Bild sowie der Ausgestaltung der
gemeinsamen Klystronverstärkerendstufe weitere technische Schwierigkeiten durch
übersprechen, Bildung von störenden Mischprodukten, Außerbandstrahlung und dergleichen
Störungen zu befürchten.
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Schließlich ist es auch bereits bekannt, bei einem Femsehsender bei
Ausfall der Tonendstufe durch Umschaltung den Ton nur allein über den Tonverstärker
abzustrahlen. Bei diesem bekannten Fernsehsender ist jedoch keine Reserveschaltung
für die Bildendstufe vorgesehen.
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Um diese Nachteile der bekannten Reserveschaltungen zu vermeiden,
wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß bei Ausfall der Bildsenderendstufe diese
abgeschaltet und an deren Stelle die Tonsenderendstufe mit der Bildvorstufe, insbesondere
über einen Zusatzverstärker, derart zusammengeschaltet wird, daß die Tonsenderendstufe
die Bildsendung liefert und daß die von der Tonsenderendstufe abgeschaltete Tonvorstufe
die Tonsendung in an sich bekannter Weise direkt oder nach zusätzlicher Verstärkung
liefert.
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Erfindungsgemäß wird also eine gesonderte Reserveendstufe vermieden
und allein durch entsprechend breitbandige Ausführung der Tonendstufe erreicht,
daß bei Ausfall der Bildendstufe der Sender zwar mit verringerter Leistung, jedoch
trotzdem einwandfrei arbeitet.
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Die Erfindung wird nachfolgend an Hand einer schematischen Zeichnung
an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
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Der gezeigte Fernsehsender besteht aus einem Bildsenderteil
1 und einem Tonsenderteil 2. Der Bildsender 1 umfaßt dabei eine Bildendstufe
El,
beispielsweise eine 10-kW-Klystronendstufe, die über eine Bildvorstufe
Vl entsprechend geringer Leistung angesteuert wird. Der Tonsenderteil 2 besteht
aus einer Tonendstufe E 2, beispielsweise einer Tetrodenstufe von etwa 2
kW, sowie einer Tonvorstufe V2, die im Falle einer Tetrodenendstufe ein 400-W-Sender
sein kann. Die Endstufe El arbeitet im Normalfall auf die zur Antenne bzw.
zur Einkabelweiche führende Ausgangsleitung A, während die Endstufe
E2 im Normalbetrieb auf die Leitung B arbeitet.
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Erfindungsgemäß ist nun die Anordnung der beiden Sendertelle derart
getroffen, daß bei Ausfall der Bildendstufe El und entsprechender Umschaltung
der
Schalter Sl bis S5 in die gezeigte Stellung die Bildvorstufe Vl von
der Bildendstufe El abgeschaltet und dafür mit der Tonendstufe
E2 verbunden wird, so daß nunmehr die Tonendstufe E2 als Bildendstufe
arbeitet und über den Schalter S4 mit der zu der Antenne bzw. zu der Einkabelweiche
führenden Ausgangsleitung A verbunden ist. Die Vorstufe V2 des Tonsenderteils
liefert nach Umlegen des Schalters S3 den Ton über den Schalter
S5 direkt an die zu der entsprechenden Antenne bzw. der Einkabelweiche führende
Leitung B. In dem angenommenen Beispiel der Verwendung einer entsprechend breitbandig
diinensionierten Tetrodenendstufe als Tonendstufe E 2 mit einer Leistungsabgabe
von 2 kW für Ton und einer Tonvorstufe V 2 von etwa 400 W kann damit das Bild in
der Reserveschaltung beispielsweise mit etwa 2 kW über die Enstufe E2 und
der Ton über die Vorstufe V2 direkt mit 400 W abgegeben werden.
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Da die Bildvorstufe Vl bei einer Klystronendstufe El
im allgemeinen ein Verstärker von geringerer Ausgangsleistung, beispielsweise
30 W, ist, was zur Aussteuerung einer Tetrodenendstufe E2 im allgemeinen
nicht ausreicht, kann im Reservebetrieb noch zwischen dem Vorverstärker Vl und der
Tetrodenendstufe E2 ein Zusatzverstärker Zl zwischengeschaltet werden. Wenn
als Tonendstufe E2 ebenfalls ein Klystrenverstärker verwendet wird und damit
auch die Tonvorstufe V2 eine relativ kleine Ausgangsleistung besitzt, kann für den
Reservebetrieb auch noch eine weitere Verstärkerstufe Z2 vorgesehen sein, die im
Reservebetrieb als eigentliche Tonendstufe wirkt und von der Vorstufe V2 ausgesteuert
wird. Um eine schnelle und sichere Reserveumschaltung zu ermöglichen, erfolgt die
Umschaltung der Schalter Sl bis S5 vorzugsweise automatisch über eine
zentrale Steuereinrichtung, die beispielsweise in Ab-
hängigkeit von der Senderausgangsleistung
bei Ausfall der Endstufe automatisch wirksam wird.
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Um auch bei Ausfall der Bildvorstufe Vl bzw. der Tonvorstufe V2 einen
Senderbetrieb zu gewährleisten, können zwei oder mehrere wahlweise anschaltbare
Vorstufen Vl bzw. V2 vorgesehen sein.